geh ich nicht mit Performance hausieren. Weil es angeberisch ist, nicht argumentativ und letztlich langweilig. Insofern bedauere ich die zuletzt bei mir aufgekommene Tendenz - möglicherweise fühlte ich mich etwas bedrängt oder das Wetter...
Wie beschrieben erwarte ich relativ zeitnah den nächsten Bärenmarkt. Allerdings nicht aus den nachweislich falschen AL-Argumenten oder einer verkürzten, rein mechanisch interpretierten Sentimentanalyse. Sondern durch eine Ergänzung des zunehmend euphorischen Sentiments für Aktien mittels eines 'überraschend' positiven Newsflow und immer optimistischeren Prognosen auf der Makroebene, welcher QE die Grundlage entziehen wird. Denn der Entzug von Liquidität hat jede historische Blase zum platzen gebracht, nicht ihre Zufuhr. Und auch diesmal wird es nicht anders sein...
Umgekehrt ausgedrückt hiesse dies natürlich, dass ohne diesen positiven Newsflow nichts wird mit dem grossen Bärenmarkt, eben weil bearishe Tendenzen wie gesehen in Liquidität ersaufen werden. Die Vorstellung, makro übel = fallende Kurse, auf die ja die AL-Argumentation inklusive ihrer Verlängerung, positiv erscheinende Makrodaten notorisch für Fake zu erklären, fusst, ist durch die Börsenhistorie wiederlegt und eigentlich nur entsetzlich naiv...
Nur fürs Timing, nicht aber für die grundsätzliche Disposition entscheidend ist die Relation Sentiment vs Momentum. Dennoch spiegelt diese Relation auch zuammenfassend die einzelnen Komponenten, die es für einen Wechsel im übergeordneten Trend braucht. ..
Als Antizykliker gehe ich von einem zyklischen Verlauf sowohl makro als auch an den Märkten aus. Auf Hausse folgt Baisse, auf Boom die Krise usw. Und sehe sowohl bei Kritikern wie Befürwortern staatlicher Interventionen - keynesianisch, monetär oder 'österreichisch' (Kreditkontraktion, sozialer Kahlschlag) den gemeinsamen Fehler, den Einfluss dieser Interventionen auf den zyklischen Verlauf der Kapitalbewegungen masslos zu überschätzen...
Im Bullmarkt long zu sein steht dazu nicht im Widerspruch. Das ist zwar 'dumb', aber erfolgreich, während den Oberschlaumeiern eigentlich nur das 'Antilemming-Gefühl', also irgendwas wegen der Ehre, bleibt. Als Antizykliker unterscheide ich mich nur insofern von der 'tumben Masse', als ich versuche, ihr am Wechsel des übergordneten Trends eine Nasenlänge voraus zu sein. Was aber nur gelingen kann, wenn ich mich ihrer Mentalität wie ihrer Ideologie entziehe. Mit der Masse gehen, ohne Teil von ihr zu sein ..
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