Optionshandel mit einem 10.000€ Echtgeldkonto
Bei dem Short Call verkaufen wir die Option 100 Punkte im Geld. Der Zeitwert ist etwas geringer als bei der ATM Option, aber immer noch relativ hoch. Die höhere Stillhalterprämie reduziert stärker den Kaufpreis des LC und damit auch das Risiko bei fallenden Kursen. Den Long Call verkaufen wir 200 Punkte aus dem Geld und zahlen dafür etwas weniger.
Das Öffnen dieser Kombination kostet 4.350€. Erkauft wird der Preisvorteil durch die Lücke von 300 Punkten bei den Strikes beider Legs. Der Zeitwert der Short Position beträgt mit 159€ etwas mehr als die Hälfte der Lücke. 141 Punkte oder ca. 700€ entspricht die ungedeckte Lücke. Dieses maximale Risiko wird eingegangen, wenn die Variante 2 gewählt wird. Gleichzeitig wird das Risiko auf der Downseite reduziert.
Wird sich für die Variante 2 entschieden, dann kan man das Risiko gegen Kurssteigerungen dadurch reduzieren in dem man in den Folgemonaten auf einen höheren Strike rollt, und damit das Strike Delta ausgleicht. Hierdurch werden auf der Short Seite natürlich geringere Stillhalterprämien eingenommen.
Diese Variante werde ich handeln, so bald das Geld auf dem Konto eingetrudelt ist. So jetzt erst einmal genug der trockenen Theorie.
ODAX PMCC LC @OTM(-200), SC @ITM(100)
In meiner Strategie verkaufe ich Optionen und weiss mathematisch genau, das der verkaufte Zeitwert kontinuierlich und immer schneller gegen Null fällt. Mich interessiert nur der Zeitwert. Von Volatilitäten und Kursen versuche ich zu abstrahieren. Diese können sich ständig ändern und sind nicht vorhersehbar. Der Zeitwertverfall hingegen ist vorhersehbar. Jeden Monat wird erneut frischer Zeitwert verkauft.
Das hatten wir zwar schon und ich respektiere das auch, aber eine Sache solltest du dir trotzdem unbedingt durch den Kopf gehen lassen. Und zwar den Zeitpunkt, wann du deinen lang laufenden Deckung-LC kaufst. Es macht schon ggf. einen enormen Unterschied, ob man dafür ggf. 100 oder gar 300% mehr bezahlt, weil die IV (Implied Volatility) gerade explodiert. Hast du deinen LC erst ein mal zu der Zeit eingesackt als IV gering ist, müssen deine kurz laufenden Short Calls nicht mehr so rackern.
Die hohe Mehrprämie der IV von über 100% sehe ich nicht. Vielleicht kannst Du mich belehren. Im Talk Forum hatte ich am 26.01. eine PMCC Eröffnung dokumentiert.
http://www.ariva.de/forum/Talk-487887?page=15#jumppos380
Dort hat der LC DEC16 10.000 734€ gekostet. Die Option war 340 Punkte OTM. Heute würde ich ich für einen LC DEC16 9.200 760€ bezahlen, nur unwesentlich mehr. War am 26.01. die Vola ähnlich hoch wie Heute? Ich dachte die Vola wäre in den letzten Tagen extrem gestiegen.
An dem betreffenden PMCC aus dem Talk Thread kann man sehr gut sehen, das die PMCC Strategie bei fallenden Kursen sehr gut funktioniert. Geöffnet wurde die Kombi bei 370-737=-464 Punkte. Der DAX ist von 9,660 auf jetzt 8.840 Punkte gefallen. Die offenen Positionen sind immer noch ca. 400 Punkte wert.
Ab und zu Strangles, Straddles : Hier ist die Vola natürlich der Hauptfeind. Gefährlich.
Deswegen Überwiegend wie folgt : Ich kombieniere IM GELD längere Laufzeiten mit Gegenposition kürzere AM Geld.
Deine Postings sind sehr interessant. Wie gesagt, hab mich bisher noch nicht getraut zu verkaufen.
>>340 Punkte OTM. Heute würde ich ich für einen LC DEC16 9.200
>>760€ bezahlen, nur unwesentlich mehr.
Ok, hier wird natürlich der Anstieg der IV durch die für diese Strategie günstige Entwicklung des Underlyings "aufgefressen". In der entgegengesetzten Marktphase schlägt der Vorteil aber, denke ich, voll durch. Sofern du diese Strategie in jeder Martphase durchhandeln möchtest, wäre dann ggf. von Vorteil zu wissen, ob man sich (nach eigener Defintion) im Bären oder Bullenmarkt befindet. Das wäre ggf. schon mit einem simplen 200er GD als Filter auch schon getan.
Wenn ich so eine Position eröffne, dann möchte ich jeden Monat Short Positionen verkaufen. Da muss ich den Markt nehmen, so wie er kommt.
Hier nochmals die Möglichkeiten der Scenarien nach Positionseröffnung LC @(OTM-200) und SC @(ITM 100). Investiert werden pro Kontrakt ca. 4.000€
Szenario 1 Seitwärtsbewegung Dieses Szenario ist hervorragend für die Strategie geeignet. Der SC baut einen hohen Zeitwert ab, der LC einen kleinen ZW. In der Differenz liegt der Gewinn.
Szenario 2 Fallende Kurse Der SC verfällt und der LC gerät OTM. Hier muss im Folgemonat die Short Position ebenfalls OTM geschrieben werden. Die Prämieneinnahme ist hier natürlich geringer, aber jeder Monat Prämieneinnahme Short reduziert das initiale Long Risiko.
Szenario 3 Steigende Kurse Moderate Kurssteigerungen sind das Lieblingsszenario für diese Strategie. Wenn der Kurs bis an den BE(SC) läuft, dann ist in diesem Monat Short kein Geld verdient worden. Auf der Long Seite sind Gewinne angelaufen. Im Folgemonat kann der neue SC @BE(SC alt) geschrieben werden und so maximaler Zeitwert verkauft werden.
Starke Kurssteigerungen sind nichts für schwache Nerven. Hier gerät der SC tief ins Minus und ITM. Das Minus auf der Short Seite wird jedoch durch den Gewinn und ITM Position auf der Long Seite kompensiert. Solche SC Positionen müssen am Verfall horizontal gerollt werden. Je weiter beide Legs ITM sind, desto weniger Prämie Short wird durch das horizontale Rollen generiert. An dieser Stelle kann man bei einer offenen SC Position z.B. @ITM(1.000) zusätzlich einen SP @OTM(-600) schreiben um bei weiter steigenden Kursen auf dem SP Leg Stillhalterprämie einzusammeln. Sollten die Kurse nicht weiter steigen, sondern plötzlich stark fallen, dann gewinnen die SC 600 Punkte verkaufter ITM bevor der Strike des SP berührt wird.
Wie gesagt ist das alles graue Theorie. Am praktischen Beispiel werde ich dann sehen, wie sich das System hoffentlich in allen Marktlagen schlägt.
DAX 9.090
PMCC 10.000
Gehandelte Kombi
10.02.16 @9.090 Verkauf open 5 ODAX CALL FEB16 9.100 zu 171,70€
10.02.16 @9.090 Kauf open 5 ODAX CALL DEC17 9.400 zu -1067,70€
In Summe wurden 896 Punkte bzw. 4.520€ investiert. Interessant sind die Marginanforderungen. Der Nackte SC hätte eine Margin von 2.700€ erfordert. Die Kombination hat eine negative Marginanforderung von -3.300€, welche auf Null gerundet wird, bzw. von Marginforderungen anderer Positionen abgezogen wird.
Ich hätte auch statt des FEB16 SC 9.100 einen MAR16 SC 9.100 verkaufen können. Hier wären ca.335€ anstatt 171€ Stillhalterprämie eingenommen worden. Von den 335€ verfallen aber 171€ in anderthalb Wochen.
Diese Variante nenne ich PMCC (OTM). Der gekaufte LC notiert dabei weiter in Richtung OTM und kostet damit weniger. Natürlich haben wir jetzt auch ein Risiko bei steigenden Kursen. Dieses Risiko muss durch die Auswahl der Parameter und Kontraktgrössen begrenzt werden.
10.02.16 @59,60€ Verkauf open DAI CALL MAR16 60€ zu 2,80€
10.02.16 @59,60€ Kauf open DAI CALL DEC16 64€ zu 3,80€
Pro Kontrakt kostet das Opening 100€. Damit ist das Risiko bei fallenden Kursen überschaubar. Wie sieht die Kombi bei steigenden Kursen aus? Steigt Daimler bis zum Verfall auf 64€, dann verliert der SC 1,20€. Der LC gewinnt um ca. 1,50€. Das Risikoprofil ist insgesamt nicht hochriskant.
Die Hauptmotivation bleibt wie immer der verkaufte monatliche ZW. Im Beispiel beträgt diese knapp 5% für gut einen Monat.
10.02.16 @12,53€ Kauf open 400 LHA DEC16 14,00€ zu 0,90€
Die Kombi hat nach Gebühren ca. 100€ gekostet. Es wurden knapp 6% Zeitwert verkauft. Die Long Position ist zu 80% von der Stillhalterprämie bezahlt worden. Das Risiko gegen fallende Kurse ist somit vernachlässigbar. Das Risiko gegen steigende Kurse ist die Lücke von 1,50€ bei den Strikes. Hier sind aber 0,75€ durch die Stillhalterprämie gedeckelt und auch der LC gewinnt an Wert, bis zum BE(SC).
Alles in Allem wird mit diesem Trade kein Geld verdient. Es ist risikoarm ein LC gekauft worden der noch 9 Monate SC Positionen decken kann. Die Marginanforderungen für die 4 Kontrakte sind mit 25€ nicht relevant.
10.02.16 @59,80€ Kauf open 200 DAI CALL DEC16 64€ zu 3,85€
Prämieneinnahme knapp 5% - Kosten 200€ - Long zu 70% bezahlt durch Short
Alle Handelszahlen sind nach Gebühren und vor Steuer. Das bedeutet, das auf der Short Seite nur 75% bekommen werden. Die angegebenen momentanen Kosten sind also etwas höher. Bei Glattstellung von Short Positionen im Verlust, wird die Steuer zeitnah von der Bank auf dem Konto gutgeschrieben.
Bei DAI ist der Effekt auch vorhanden, aber nicht so stark. Hier ist die RLZ noch ca. 5 Wochen.
11.02.16 @10,72€ Verkauf open 400 RWE CALL MAR16 11,00€ zu 0,88€
11.02.16 @10,72€ Kauf open 400 RWE CALL DEC16 13,00€ zu 1,09€
Prämieneinnahme knapp 8% - Kosten 120€ - Long zu 80% bezahlt durch Short
Delta Strike 2,00€ - Delta BE(SC) vs LC 1,12€ - Gewinn LC @BE(SC) 0,30€
max Risiko down 120€ - max Risiko up 320€
11.02.16 @33,10€ Verkauf open 200 LXS CALL MAR16 33,00€ zu 2,20€
11.02.16 @33,10€ Kauf open 200 LXS CALL DEC16 38,00€ zu 2,70€
Prämieneinnahme knapp 6,5% - Kosten 140€ - Long zu 80% bezahlt durch Short
Delta Strike 5,00€ - Delta BE(SC) vs LC 2,80€ - Gewinn LC @BE(SC) 0,75€
max Risiko down 140€ - max Risiko up 410€
Das aktuelle Risiko sieht man an den Marginanforderungen. Derzeit ist das Gesamtrisiko aller bisher getätigten Trades sehr klein. Man soll sich nicht verleiten lassen eine hohe Stillhalterprämie einzugehen, ohne das maximale Risiko zu berechnen. Hier können sonst bei ungünstigem Verlauf die Marginanorderungen sehr schnell steigen.
11.02.16 @8,12€ Kauf open 1.000 EOA CALL DEC16 13,00€ zu 0,87€
Prämieneinnahme ca 9,5% - Kosten 150€ - Long zu 85% bezahlt durch Short
Delta Strike 1,00€ - Delta BE(SC) vs LC 0,24€ - Gewinn LC @BE(SC) 0,35€
max Risiko down 150€ - max Risiko up 0€
Bei EON werden 7,5% Stillhalterprämie bezahlt. Der BE(SC) liegt nur 0,24€ vom Strike(LC) entfernt. Bis zu diesem Punkt gweinnt der LC ca. 0,35€. Hier haben wir ein sehr kleines Risiko gegen steigende Kurse. Diese Kombination erfordert 230€ Margin. Nur der nackte SC hätte 1.700€ Margin gefordert. Hier sieht man die Brisanz nackter Short Positionen. Steigt EON auf 9€, dann ändert sich die Margin nicht. Für den nackten Call wäre jetzt eine Margin von ca. 2.500-3.000€ erforderlich und könnte bei engem Konto zu Zwangsliquidation führen.
11.02.16 @13,67€ Verkauf open 300 DBK CALL MAR16 14,00€ zu 1,26€
11.02.16 @13,67€ Kauf open 300 DBK CALL DEC16 17,00€ zu 1,35€
Prämieneinnahme ca 9% - Kosten 70€ - Long zu 93% bezahlt durch Short
Delta Strike 3,00€ - Delta BE(SC) vs LC 1,74€ - Gewinn LC @BE(SC) 0,50€
max Risiko down 70€ - max Risiko up 380€
Diese Scenarien können eintreten und ich werde die Reparaturmöglichleiten posten.
11.02.16 @6,45€ Verkauf open 800 CBK CALL MAR16 6,40€ zu 0,62€
11.02.16 @6,45€ Kauf open 800 CBK CALL DEC16 7,20€ zu 0,80€
Prämieneinnahme ca 9,5% - Kosten 200€ - Long zu 77% bezahlt durch Short
Delta Strike 0,80€ - Delta BE(SC) vs LC 0,18€ - Gewinn LC @BE(SC) keine Daten
max Risiko down 200€ - max Risiko up klein
11.02.16 @19,80€ Verkauf open 400 DPW CALL MAR16 20,00€ zu 1,10€
11.02.16 @19,80€ Kauf open 400 DPW CALL DEC16 22,00€ zu 1,15€
Prämieneinnahme ca 5,5% - Kosten 60€ - Long zu 95% bezahlt durch Short
Delta Strike 2,00€ - Delta BE(SC) vs LC 0,90€ - Gewinn LC @BE(SC) 0,40€
max Risiko down 60€ - max Risiko up 240€
11.02.16 @61,00€ Verkauf open 200 HEI CALL MAR16 62,00€ zu 2,90€
11.02.16 @61,00€ Kauf open 200 DBK HEI DEC16 68,00€ zu 4,56€
Prämieneinnahme ca 4,5% - Kosten 360€ - Long zu 64% bezahlt durch Short
Delta Strike 6,00€ - Delta BE(SC) vs LC 3,10€ - Gewinn LC @BE(SC) 1,30€
max Risiko down 200€ - max Risiko up 360€
Gedeckt werden die SCs MAR16 durch die LCs DEC16, wofür ich 5.700€ bezahlt habe. Für alle 10 Kombinationen wurden in Summe 1.000€ vor Steuer bezahlt. Da die Steuer bei Positionseröffnung SC sofort abgezogen wird, sind nach Steuer ca. 2.000€ bezahlt worden.
Momentan werden für MAR16 keine neuen Kombinationen mehr geöffnet. Auf dem Saldo stehen jetzt noch 2.800€ zur Verfügung und die Marginforderung liegt mit -2.000€ noch deutlich in der Comfortzone.