Optionshandel mit einem 10.000€ Echtgeldkonto
Für den SC FEB16 9.100 wurde ein Verlust von 172,9 Punkten bzw. 100% Verlust realisiert. Es wurden 171 Punkte Zeitwert verkauft und 4 Punkte Zeitwert gekauft. Der neue SC MAR16 9.200 hat 194,4 Punkte Zeitwert verkauft.
Die offene SC Prämie sichert derzeit 30% des derzeitigen LC Wertes gegen Kursverluste ab. Der DAX könnte im Verfallsmonat um 800 Punkte fallen, bevor der LC die 430 Punkte verliert.
Das Selbe trft für den LC zu.
Aber ich hab oben in # 154 nicht die Zeitwerte, sondern die bezahlten/ erhaltenen/ aktuellen Prämien dargestellt. Das sich die aus IW + ZW errechnen, ist soweit klar.
Da sich aber die IW von SC und SP (bis auf geringe Abweichungen wegen ggf. zeitverzögerter Preisstellung) netten, muss doch die Differenz aus der Prämie SC+SP zum Zeitpunkt des Verkaufs abzüglich der aktuellen Prämien von SC+SP der gesunkene Zeitwert sein, oder habe ich hier einen totalen Denkfehler???
Davon müsste man dann nach meinem Verständnis den ebenfalls (wenn auch geringer) gesunkenen Zeitwert des LC LP abziehen.
Wäre Heute Verfall, dann wäre der SP verfallen. Der SC mit dem inneren Wert hätte auf den Folgemonat gerollt werden müssen um nicht ausgeübt zu werden.
Vereinnahmte Prämien
SC = 800 Euro
SP = 100 Euro
Prämien setzen sich zum Zeitpunkt des Verkaufs zusammen aus zu zahlendem
IW SC + ZW SC + IW SP + ZW SP und damit 500 + 300 + 0 + 100 = 900
ein Monat später, aber noch 1 Woche vor Verfallstag: Der DAX steht der Einfachheit halber wieder bei 9.500 Punkten:
Der zu zahlende (hypothetische) Wert von SC SP sei 500 + 25 + 0 + 25 = 550
Die Differenz zwischen 900 und 550 ist der ZW-Verlust von 350 (auf den wir ja aus sind).
SC und SP haben bei meiner Sichtweise insgesamt einen negativen IW von 500 und 0. Insofern hast du Recht, wenn du sagst, dass ich als Stillhalter keinen Inneren Wert habe. Das wäre genauer gesagt ja ein negativer IW, den ich synonym verwendet habe (gibt es einen Fachbegriff dafür? Dann lern ich den gern...).
Bilde ich also die Differenz aus
(IW SP + IW SC + ZW SP + ZW SC) bei Eingehen der Shortpositionen = vereinnahmte Prämie SC + vereinnahmte Prämie SP
und
(negativer IW SP + ZW SP + negativer IW SC + ZW SC) zu einem späteren Zeitpunkt (wobei einer der beiden negativen IW Null wäre)
dann ergibt sich insoweit doch mein Zeitwertgewinn - oder nicht?
Delta short
>>Bilde ich also die Differenz aus
>>(IW SP + IW SC + ZW SP + ZW SC) bei Eingehen der Shortpositionen = >>vereinnahmte Prämie SC + vereinnahmte Prämie SP
>>und
>>(negativer IW SP + ZW SP + negativer IW SC + ZW SC) zu einem späteren >>Zeitpunkt (wobei einer der beiden negativen IW Null wäre)
>>dann ergibt sich insoweit doch mein Zeitwertgewinn - oder nicht?
In diesem einfachen Beispiel ja. Zu beachten gilt aber, dass in einem realen Beispiel die Prämien sich aus Zeitwert und IV zusammensetzen würden und sich diese Zusammensetzung im Zeitverlauf verändert, da der Wertkurvenverlauf eines Calls konvex ist.
Am Beispiel von Daimler kann man das sehr gut beobachtet. Die Aktie ist seit Positionseröffnung von 59.90€ auf jetzt ca. 61,50€ gestiegen. Der SC ist 1,50€ ITM. In dieser ITM Position ist der ZW immer kleiner als an der bei Positionseröffnung ATM Position. Zusätzlich ist schon Zeitwert verfallen. Obwohl die Aktie 1,50€ gestiegen ist hat der SC bis jetzt nur 0,60€ verloren.
Man sieht hier, das man sich bei moderaten Kurssteigerungen keine grosse Sorgen machen muss.
Meine Positionen SC SP LC und LP habe ich Anfang letzter Woche in etwa bei einem DAX Stand von 9.200 eröffnet. Nun sind wir wieder bei diesem DAX Stand und es ergibt sich folgendes Bild in meinem Paper Trading Account:
Der Marktpreis (also der zu zahlende Betrag im Fall einer Glattstellung) ist für SP und SC jeweils gefallen, so dass sich aktuell ein schönes Plus von 123 + 346 Euro = 469 Euro ergibt.
Marktwert für LP und LC ist ebenfalls jeweils gefallen (um 281 und 95 Euro = 376 Euro), aber weniger als der Marktpreis der Short Positionen.
Per Saldo ergibt sich aktuell ein Gewinn fürs "nix-Tun" von rund 100 Euro.
Die Long Calls laufen aber noch weitere 22 Monate. In all diesen 22 Monaten kannst Du jeweils neue Short Positionen eröffnen und einen hohen monatlichen Zeitwert verkaufen.
Lass Dich trotzdem nicht verleiten leichtsinnig zu werden. Fällt der DAX sehr stark oder steigt sehr stark, dann geraten die LC Legs in einen weiten Abstand zur ATM Position. Hier ist immer ein wenig Fingerspitzengefühl angesagt, da dann die Short Positionen weniger ZW verkaufen.
Aber vielleicht bekommst Du jetzt ein Gefühl für den Zeitwertverfall Long vs. Short und wie man diese Tatsache dazu benutzen kann um von Kursänderungen des UL abstrahieren kann.
>>fürs "nix-Tun" von rund 100 Euro.
Nun ja, das Schwitzen will an der Börse auch bezahl sein.
:-))
Da ich für die Longpositionen rund 12.300 Euro an Papiergeld "gezahlt habe", hat sich mein Risiko nach meinem Verständnis nur um rund 3,8% verringert (470/12.300).
Deine Berechnungen zum Zeitwertgewinn/verlust stimmen so nicht. Die ausgewiesenen Zahlen 349,10 und -179,30 ist nicht der Zeitwert, sondern der Wert der Optionen. Auf den Call Legs befindet sich der Innere Wert 302 Punkten. Den Zeitwert ermittelt man aus Wert minus innerem Wert. Der SC hat daher nur einen ZW von 152,60. Rechnen wir die Zahlen aus #168 als wenn das der Verfall wäre, alles in Punkten.
DAX@9.505
SP 0, Gewinn 328, Restrisiko LP 772
SC 305, Gewinn 20, Restrisiko LC 1240
Wir sehen, das sich das Restrisiko des SC um ca 25% reduziert hat. Das Restrisiko des LC hat sich nur marginal reduziert. Hier haben wir aber einen IW von 305 Punkten aufgebaut.
Alle Zahlen sind Settlementkurse. Die aktuellen Kurse haben sich ein wenig mehr in Richtung Verlust der Gesamtpositionen bewegt. Dies liegt in der Tatsache begründet, das es ein Delta bei den Strikes LC vs. SC gibt. Dieses Delta multipliziert mit der Anzahl der Kontrakte definiert den maximal möglichen Verlust.
Dieser ist in der Tat für dieses Depot zu gross. Daher werde ich die Positionen welche am weitesten sich im Geld befinden komplett schliessen. Einige Positionen werde ich Short diagonal rollen und so das Delta der Strikes verringern.
400 RWE MAR16 11.00 -> APR16 12,00, 1€ Lücke bei den Strikes
800 CBK MAR16 6,40 -> APR16 7,20, LC/SC Strike identisch
1000 EOA MAR16 8,50 -> APR16 9,00, LC/SC Strike identisch
Durch den Handel hat sich die Marginforderung hat sich von ca. 900€ auf -700€ reduziert. Man sieht, das das Rollen einer Position weiter im Geld auch richtig Geld kostet. Für die Erhöhung des Strikes bei CBK um 0,80€ mussten 0,62€ bezahlt werden. Für das Erhöhen des Strikes bei EOA um 0,50€ mussten dagegen nur 0,02€ bezahlt werden.