Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 11.10.24 02:38
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:195.011
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1462 Postings, 4196 Tage narbonne#349 /Krauty

 
  
    #8351
6
26.05.13 11:30

Die Relation Margin Debt zum Börsenanstieg zeigt die Größengefahr der möglichen Marginforderungen bei fallenden Börsen.

"The New York Stock Exchange has now released the April number for the amount of margin debt held by NYSE member brokerage firms. And it came in at a new all-time high of $384.37 billion. The previous high was set in July 2007 at $381.37 billion."

 

ave

 

16574 Postings, 4998 Tage zaphod42Aus #47

 
  
    #8352
4
26.05.13 12:47
lässt sich nichts ablesen. Es ist logisch, dass bei steigenden Börsennotierungen und damit steigenden Depotwerten auch der Beleihungswert und damit quasi die tatsächliche Beleihung steigt.

Eine Gefahr daraus zu lesen ist nicht möglich, weil der Gefahrlevel nicht bekannt ist. So kam es 1987 bei 100k zum Crash, 97 bei 300k und 08 bei 400k. Zieht man die Inflation ab, sind die jetzigen 400k also nicht mal besonders hoch.  

79561 Postings, 9115 Tage KickyThe Endgame is Forced Liquidation

 
  
    #8353
4
26.05.13 13:16
...Below, margin debt is presented as a percentage of GDP. Presently, margin debt is more than 2.3% of GDP, the highest level in history with the exception of the approaches to the 2000 and 2007 market peaks. Clearly, there have been changes in market structure over time, such as the emergence of hedge funds, long-short strategies and the like. So the long-term increase in margin debt certainly has some “structural” features to it. Again, however, the important feature to observe is not so much the absolute level, but the cyclical tendency for spikes in margin debt to accompany overvalued, overbought, overbullish market peaks. The subsequent market collapses are typically worsened by the inability of investors to simultaneously exit overleveraged positions that were all based on the same investment thesis.

..... Again, the endgame of overvalued, overbought, overbullish, overleveraged markets is forced liquidation.

Margin debt is soaring, valuations are now elevated even on the assumption that profit margins 70% above their historical norms will be sustained indefinitely, yields are compressed on nearly every asset class, and there is increasing evidence that Fed “stimulus” is incapable of exerting meaningful effects on the real economy and is exerting only speculative effects on an already overspeculative market. With a record 74% of Wall Street strategists now bullish, who is left to embrace further speculation, and how deep will the required losses be to induce the conservative 26% to absorb the overleveraged exposure of the exuberant 74% when forced liquidation becomes necessary?......http://www.hussmanfunds.com/wmc/wmc130422.htm  

80400 Postings, 7463 Tage Anti Lemming# 340

 
  
    #8354
1
26.05.13 13:26
Aus dem letzten Absatz folgt somit, dass die EZB sehr wohl pleite gehen könnte, ja das dies wegen ihre vielen "toxischen Papiere" sogar konkret droht.  

79561 Postings, 9115 Tage Kickyach was wir haben doch dafür gebürgt

 
  
    #8355
2
26.05.13 13:39
und andere Nordstaaten auch.Ich kenne allerdings Leute, die für ihre Bürgschaft dann pleite gegangen sind.Ob das den bürgenden Staaten dann auch passieren kann? wohl eher unwahrscheinlich  

16574 Postings, 4998 Tage zaphod42240 Mio pro Jahr zum Schornstein raus

 
  
    #8356
5
26.05.13 13:43
das ist nur in Berlin möglich - arm aber sexy. Ersteres vollkommen zu Recht.
Flughafen-Baustelle BER kostet 20 Millionen Euro im Monat - SPIEGEL ONLINE
Dauerbeleuchtung auch nachts, Klimaanlagen auf Hochtouren: Vor allem die Energiekosten machen den Berliner Debakel-Flughafen nach SPIEGEL-Informationen zur wohl teuersten Baustelle der Republik. Der Stromverbrauch ist sogar höher als beim aktiven Flughafen Tegel.
 

23962 Postings, 8366 Tage lehnaUuups... Wenn du denkst....

 
  
    #8357
4
26.05.13 14:38
weniger geht nicht, wirst schnell eines besseren belehrt.
Seh gerade, die Tagesgeld Zinsen bei Raiffeisen wurden grad um mehr als 25 Prozent gesenkt.
Ok-- die kleckern nicht--- die klotzen.
Für einen Anlagebetrag von 15 000 Euro erhalten Sie aktuell eine Durchschnittsverzinsung von 0,52 % p.a.
Man kann als Familie also locker 400 000 Euro anlegen, und der Freibetrag wird nicht ausgeschöpft.
Man, man, der arme Schäuble-- die gönnen dem gar nichts mehr, diese Bänker...
Äääähm---als Bulle sag ich natürlich Daaaanke. Denn ich schätze mal, unseren Dax wirds natürlich freuen...  

4213 Postings, 5808 Tage DreiklangEZB: Im Draghismus toxisch, aber niemals pleite

 
  
    #8358
3
26.05.13 14:43
... denn die EZB drückt jedem, der es denn haben will, lediglich Festplatten-Nullen in die Hand. Als Zentralbank hat sie alle Zeit der Welt ; sie kann "Collateral" in ihrer Bilanz zu 100% bewerten, während unter realen Betrachtungen der Krempel im Promillebereich angesetzt werden müsste.

Der Moderne Draghismus lehrt, dass Solvenzbetrachtungen völlig überholt und technische Prozesse des Marktes entscheidend sind. Stichwort Zinsspread: Die (frühere) eklatante Abweichung  der Renditen bzw. Kurse z.B. spanischer und dt. Staatsanleihen lassen sich zweckmäßig als Fragmentierung des Marktes deuten. Die EZB hat sich dieser markttechnischen Störung gestellt und diese mit geeigneten Maßnahmen (unbegrenzte Liquidität) längst überwunden.

Nörgler wie Weidmann (u.a.) brauchen nicht berücksichtigt zu werden.  

79561 Postings, 9115 Tage KickyOECD-Chef ruft EZB zu laxerer Geldpolitik auf

 
  
    #8359
5
26.05.13 14:56

14187 Postings, 4664 Tage Zanoni1@ Fill #8330

 
  
    #8360
8
26.05.13 22:38
Wenn man mal genauer betrachtet, wie ein Anleihenkauf der Fed über den Sekundärmarkt funktioniert, stellt es sich m.E. sogar nicht nur indirekt als Staatsfinanzierung dar.

Diese "open market transactions" finden über lizensierte "primary dealer" statt.
Es sind mittlerweile 21 Banken, die diese Lizenzen besitzen.
Nur über sie werden solche Geschäfte von der FED abgewickelt.

Dabei fungieren sie als eine Art  Market Maker - ähnlich wie ein Broker.

Wenn die FED Anleihen verkaufen möchte, so kann sie das nicht direkt, sondern sie muss einen dieser primary dealer zwischenschalten, der diese Anleihen dann am Markt anbietet.
Möchte sie Anleihen erwerben, so muss sie diese über einen ihrer primary dealer ordern.
Vielleicht hat er davon gerade selber welche im Depot, oder er muss sich diese dann irgendwoher besorgen.
Dabei kann und wird er je nach Verfügbarkeit sowohl am sekundären als auch am primären Markt Ausschau halten.

Über dieses Konstrukt kann die FED letztlich Neuemissionen erwerben, was dann technisch betrachtet über den Sekundärmarkt geschieht.

Dass die U.S.A ihre Schulden bereits um die Hälfte reduziert hätten, ist nicht richtig.
Was reduziert wird ist nur die Aufnahme von neuen Schulden im Verhältnis zum BIP.  

70995 Postings, 5970 Tage FillorkillZan,

 
  
    #8361
3
26.05.13 23:27
das von Dir beschriebene Procedere ist die ortübliche Weise, Base Money zu kreieren bzw umgekehrt zu tilgen. Wie Du hier eine direkte Staatsfinanzierung ableiten willst bleibt offen. Die US habe seit 08 ihr Deficit halbiert, in absoluten Zahlen - vs GDP liegen sie dies Jahr bei ca 4.0, kommendes bei ca 2.4 % (est natürlich)...

14187 Postings, 4664 Tage Zanoni1Fill,

 
  
    #8362
9
27.05.13 00:09
Ja, aber dabei geht es eben nicht um die absolute Höhe des Defizits sondern um die Neuverschuldung!

Eine m.E. doch schon ziemlich direkte Art der Staatsfinanzierung besteht insoweit, als dass Neuemissionen von Treasuries über die primary dealer teilweise einfach zur FED durchgehandelt werden.

Insgesamt habe die US-Zentralbank Fed ihren Bestand an Bonds und Geldmarktpapieren auf 1108 Milliarden Dollar aufgestockt, berichtet die "Financial Times"

Die Fed ist damit mittlerweile der größte US-Gläubiger.
Zum Vergleich, der zweitgrößte Gläubiger ist China mit einem Volumen von 896 Milliarden Dollar. Dann kommt Japan mit einem Volumen von 877 Milliarden Dollar.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...glaeubiger-a-743111.html

Es ist kaum vorstellbar, dass bei den Anleihen, die von den primary dealern im Auftrag der FED erworben und zu Ihnen durchgehandelt wurden, keinerlei Neuemissionen enthalten wären - ganz im Gegenteil.  

14187 Postings, 4664 Tage Zanoni1Dass dabei die Money Base erhöht wird,

 
  
    #8363
6
27.05.13 01:17
liegt in der Natur der Sache und ist gerade auch ein Teil des Sinn und Zwecks solcher Maßnahmen.  

Wo fließt Deiner Meinung nach das ganze Geld eigentlich hin?

In die Wirtschaft ist es bislang nicht geflossen. Wenn man den Umstand berücksichtigt, dass das Handelsvolumen in den U.S. Aktienindizes seit mehreren Jahren in Folge immer weiter abnimmt, sieht es so aus, dass dieses Geld auch nicht in großem Umfang in Aktien geflossen ist.
Wenn es Deiner Meinung nach keine Staatsfinzierung ist, dann dürfte das Geld also auch nicht zu den Staaten geflossen sein.  

14187 Postings, 4664 Tage Zanoni1P.S.

 
  
    #8364
5
27.05.13 01:40
Die obigen zahlen aus dem Spiegelartikel stammen von Ende 2011.

Aktuell hält die FED Treauries in einem Volumen von 1870 Milliarden Dollar.

http://www.federalreserve.gov/releases/h41/current/

Wenn man sich zugleich mal die Veränderung des letzten Jahres bei den "MAJOR FOREIGN HOLDERS OF TREASURY SECURITIES" anschaut, dann fragt man sich, wo die zusätzlichen 700 Milliarden Volumen, die die FED in dem Zeitraum zwischen Ende 2011 bis heute erworben hat, eigentlich herkommen sollen, wenn keine Neuemissionen direkt über die primary dealer an die FED durchgehandelt werden.

http://www.treasury.gov/resource-center/...nter/tic/Documents/mfh.txt  

12996 Postings, 5809 Tage daiphongdie Fed dürfte derzeit so 2/3 der

 
  
    #8365
10
27.05.13 01:59
Netto-Neuverschuldung kaufen. Ob sie dabei neue oder alte Papiere kauft, den Staat eher direkt oder indirekt finanziert, ist weitgehend egal, denn sie drückt mit ihren großen Käufen den Zins für alle Papiere, bzw. treibt die Preise. Inzwischen hält die Fed etwa 2000 Mrd an Staatsschuld, die Zahlen in #62 sind aus 2011.
Solche Käufe waren bis 2008 übrigens nicht die "ortsübliche Weise" der Geldschöpfung. Die lief vorrangig über Banken und ihre Kunden.
Wo das Geld der Notenbank hinfließt? Es wird effektiv über Banken, Kapitalmärkte und den Staat in Umlauf gebracht, zunächst in die Privathaushalte und Unternehmen und ins Ausland. Natürlich lebt derzeit die ganze Wirtschaft davon, auch der Aktienmarkt. Bis der Zinssenkungseffekt in den Umschuldungen aller Sektoren später dann verpufft ist. s. Japan.  

14187 Postings, 4664 Tage Zanoni1@ daiphong

 
  
    #8366
6
27.05.13 02:25
für die ersten beiden Absätze ein GA!

Das, was Du im dritten Absatz beschreibst, ist eben die große Frage.
So ist das ist eigentlich der Gedanke bei einer Bilanzausweitung der Zentralbank.

Das Geld soll über den Umweg von Staat und Banken in die Realwirtschaft gelangen.
Auf diesem Wege entstünde dann auf der anderen Seite auch eine höhere Inflation.

Bisher war das bei dem FED QE allerdings gerade nicht der Fall, und in Japan ist dies schon seit über einem Jahrzehnt QE auch nicht der Fall.

Dass durch QE die Zinskurve am langen Ende gedrückt werden kann, ist im allgemeinen anerkannt.
Welche Auswirkungen von solchen Maßnahmen auf die Realwirtschaft ausgehen, ist indessen sehr umstritten.  

14187 Postings, 4664 Tage Zanoni1das zweite "ist" im dritten Satz bitte streichen

 
  
    #8367
27.05.13 02:30

70995 Postings, 5970 Tage FillorkillZan : QE / Treasuries

 
  
    #8368
6
27.05.13 03:26
Step 1. Private oder Institutionen kaufen Treasuries vom Staat

Step 2. Fed kauft Treasuries von Privaten (im Prinzip könntest auch Du das sein) oder Institutionen und bezahlt mittels frisch geschöpften Zentralbankgeldes.

Dadurch erhöht sich die Money Base sowie diese sich umgekehrt reduzieren wird, wenn die Fed die Treasuries wieder zurück an den Markt gibt. Allerdings haben durch diese Operation weder Private / Institutionen noch Vater Staat einen Dollar mehr (oder umgekehrt weniger) in der Hand. QE zielt in der Theorie darauf ab, die Rendite sicherer Anlagen wie eben Treasuries via Aufkauf so unattraktiv wie nur möglich zu machen und damit die Liquidität, welche nicht gerade knapp vorhanden ist, auf diese Weise in den Umlauf zu zwingen. Nur indirekt profitiert der Staatskredit aufgrund der unter Druck stehenden Yield, die seine Refinanzierung günstiger macht....

QE ist somit das Gegenteil von Deficit Spending - und das Märchen von den in die Atkien-Märkte gepumpten Umsummen ist zwar sachlich absurd, erfüllt aber seine subalterne Funktion in der psychologischen Kriegsführung der Fed. Bislang jedenfalls. ..

Und Deficit 'The budget balance is the difference between government revenues (e.g., tax) and spending. A positive balance is called a government budget surplus, and a negative balance is called a government budget deficit. Budget deficit" redirects here; not to be confused with Government debt '

Fill




23304 Postings, 6660 Tage Malko07Kommt das Geld durch QE in

 
  
    #8369
9
27.05.13 08:09
der realen Wirtschaft an?

Zu einem nicht geringen Teil. Lässt man mal absonderliche finanztechnische Techniken außen vor, so kommt jeder gesunder Menschenverstand zum Ergebnis, dass die Neuverschuldung des Staates in dem bekannten Ausmaße nicht ohne die Aktionen der Fed funktioniert hätte. Der Staat hätte sich also schon lange in einem gehörigen Maße bei seinen Ausgaben beschränken respektive die Steuern erhöhen müssen. Brauchte er aber nicht, da diese Verschuldung indirekt über die Gelddruckmaschine finanziert wurde. Und dieses Geld landete sehr wohl in der realen Welt (Militär, Staatsangestellte, Sozialhilfen). Als Kollateralschaden stiegen jedoch die Vermögens- und Rohstoffpreise.  

79561 Postings, 9115 Tage KickyHow is the Fed monetizing Debt?

 
  
    #8370
3
27.05.13 10:25
...When the Federal Reserve buys these Treasuries, it doesn't actually have to print money to buy them. It issues a credit, and puts the Treasuries on its balance sheet. Everyone treats the credit just like money, even though no actual cash is printed.

How does this monetize the debt? It turns the debt into money. It takes those Treasuries out of the open auction, which decreases the supply of Treasuries. This means the remaining Treasuries are bid up higher. Treasuries that are more valuable don't have to pay as much in yield to get buyers. A lower yield drives down interest rates on mortgages. The net effect is that it is as if the Treasuries bought by the Fed didn't exist.

But they do exist on the Fed's balance sheet. Technically, the Treasury must pay the Fed back one day. Until then, the Fed has given the Federal government more money to spend and increased the money supply. This is called monetizing the debt......

http://useconomy.about.com/od/monetarypolicy/f/fed_monetizing_debt.htm  

23304 Postings, 6660 Tage Malko07Betrachtet man die Größenordnung

 
  
    #8371
11
27.05.13 10:43
der Staatsschulden, welche zwischenzeitlich in Fed-Besitz übergegangen sind, darf mit Recht bezweifelt werden, dass diese jemals wieder direkt oder über Umschuldung auf dem Markt erscheinen werden.

Vor einigen Jahren war die gesamte Fachwelt sich einig, dass weder China noch Japan die US-Staatsschulden jemals in einem nennenswerten Umfang verkaufen werden können. Man erwartete, dass dies einen US-Bond-Crash mit allen seinen möglichen Folgen auslösen würde und die Gläubiger sich dabei heftig selbst bestrafen würden. Immerhin ist der Besitz der Fed heute wesentlich größer als der von obigen Gläubigern. Glaubt jemand ernsthaft, die Fed würde einen US-Bonds-Crash auslösen damit es nur geliehenes Geld und keine Staatsfinanzierung gewesen wäre? Und langfristig (über viele Jahrzehnte) diese Unmengen einzulösen würde nur funktionieren wenn die USA über viele Jahrzehnte keine Neuverschuldung mehr hätten. Ich glaube nicht daran. Eher werden in einem günstigen Moment diese Schulden verschwinden gelassen (aus der überflüssigen Buchhaltung gestrichen).

Die durchschnittliche Laufzeit der US-Staatschulden liegt unter 6 Jahren. QE muss also weiter laufen! Eventuell wird es zu kleinen Pausen zwecks Beruhigung kommen, aber man wird dann immer wieder einen Grund finden es wieder aufzunehmen, eventuell in einer etwas anderen Form aber mit gleichem Ziel (Staatsfinanzierung).

Die negativen Folgen dieser Art der Staatsfinanzierung haben uns alle (weltweit) schon getroffen. Wer glaubt, man würde jetzt freiwillig ein großes Risiko eingehen oder eine US-Administration würde sich auf Jahrzehnte nicht mehr wählbar machen, nur damit die Träume von einigen Buchhaltern in Erfüllung gehen? Ich nicht!  

29779 Postings, 8559 Tage Tony FordNeue Schulden und niedrige Zinsen...

 
  
    #8372
6
27.05.13 10:48
Dass sich die Neuverschuldung in den USA seit 2008 halbiert hat ist ein typischer Äpfel-Birnen-Vergleich, denn es ist logisch und typisch, dass die Neuverschuldung am Ende eines positiven Zyklus (Aufwärts- Boomphase) deutlich sinkt und in so manchen Ländern ein ausgeglichener Haushalt in Aussicht scheint.
Will man also die Neuverschuldung 2012 vergleichen, so muss man dies mit einem Jahr vor der Krise, d.h. mit 2007 vergleichen und hier liegt die Neuverschuldung eben nicht niedriger.

Ferner sei noch zu erwähnen, wenn die Neuverschuldung spürbar sinkt, dass man  damit letztendlich automatisch das Wachstum abwürgt, denn wenn die Geldschulden weniger steigen, steigen auch die Geldvermögen weniger stark an.
Komischerweise sind die Geldvermögen ebenfalls stark angestiegen, was bei rückläufigen Staatsverschuldungen letztendlich bedeutet, dass die Verschuldung in der Privatwirtschaft deutlich gestiegen sein muss.
Im Regelfall geht dieses Spiel nicht lange gut und führt in eine neue tiefe Krise.

Dann noch die Sache mit den niedrigen Zinsen und dem Mythos, dass eine Flucht in andere Werte folgt, weil der Zins so niedrig ist.
In der Realität floss trotz niedriger Zinsen 2012 Kapital aus dem Aktienmarkt ab und in den Anleihemarkt hinein, obwohl die Renditen teils unattraktiv mikrig sind.

Der Grund hierfür ist, dass diejenigen die viel Geld besitzen, einen Teufel tun werden, es aus dem Anleihemarkt abzuziehen. Im Gegenteil, sie werden trotz niedriger Zinsen immer wieder Anleihen kaufen, weil sie genau wissen, wenn sie das Geld dort abziehen, dass sie dann Staatspleiten auslösen und dann über einen Schuldenschnitt womöglich ein Totalverlust drohen würde. Ergo lieber die niedrigen Zinsen in Kauf nehmen als einen Totalverlust die riskieren.  

23304 Postings, 6660 Tage Malko07Verlogene Banken

 
  
    #8373
7
27.05.13 10:59
Inzwischen stellen immer mehr Finanzinstitute die Spekulation mit Nahrungsmittel ein, spekulieren dafür aber noch heftiger mit anderen Rohstoffen. Dem hungernden Menschen ist es aber egal, ob er nicht mehr ausreichend Lebensmittel kaufen kann weil diese zu teuer sind oder weil er zu wenig Geld hat weil z.B. die Energie so teuer geworden ist. Und die moderne Landwirtschaft ist hochgradig abhängig von der Energie. Es gibt eben keinen Grund irgendwelche Rohstoffspekulationen zuzulassen. Die Finanzbranche sollte lieber Pferdewetten abschließen.
Volksbanken steigen aus Nahrungsmittelspekulation aus - SPIEGEL ONLINE
Es ist ein starkes Signal gegen die Spekulation mit Agrarrohstoffen: Die DZ Bank, Dachorganisation von 900 Volks- und Raiffeisenbanken, trennt sich vom umstrittenen Geschäft mit Nahrungsmitteln. Die Banker fordern eine strengere Regulierung und stellen sich damit gegen die eigene Branche.
 

79561 Postings, 9115 Tage KickyAsmussen warnt vor Aufweichung

 
  
    #8374
4
27.05.13 10:59
..."Man sollte nicht am Stabilitätspakt herumschrauben", sagte Asmussen auf einer Veranstaltung der IHK Berlin. Bestimmte Teile von Investitionen bei der Berechnung des Defizits herauszurechnen, halte er für den falschen Weg. Es sollte eine Diskussion verhindert werden, die zwischen guten und schlechten Defiziten unterscheidet: "Jedes Defizit muss am Kapitalmarkt finanziert werden."

Konkret geht es um die Ko-Finanzierung von EU-Strukturfondsprogrammen. .....

http://www.n-tv.de/ticker/...-der-Schuldenregeln-article10712126.html  

70995 Postings, 5970 Tage FillorkillMalko, bezüglich QE...

 
  
    #8375
6
27.05.13 11:42
werden gerne alle möglichen monetären Instrumente und Operationen zusammengeworfen, sowohl jener der Fed wie jener des Staates und schliesslich noch verrührt mit den beabsichtigten, unterstellten und tatsächlichen Effekten. Deshalb nochmal in 'Kurzform':

Fed

1. QE : Aufkauf von Bonds am Markt, die mit frisch gepresstem Zentralbankgeld bezahlt werden. Unmittelbares Ziel: Senkung der Yield. Beabsichtigter Effekt: Liquidität insbesondere der Banken in den Umlauf zu zwingen, weil sichere Zinsanlagen keine Rendite mehr bringen. Tatsächlicher Effekt: Bonds tendieren auf Mikrozinsniveau, Umlauf + Umlaufgeschwindigkeit erhöhen sich jedoch bislang nicht, dagegen tendieren quasi als psychologisches Collateral Aktien auf ATH. Die Staatsverschuldung erhöht sich durch QE um 0.0..

2. ZIRP: Zins nahe 0, zu welchem sich Banken Geld gegen Hinterlegung von Sicherheit bei der Fed ausleihen können. In begrenztem Umfang wurden nach Lehman an der Werthaltigkeit der zu hinterlegenden Sicherheiten Abstriche gemacht, um die strauchelnden Banken zu 'entgiften'. Unmittelbares Ziel: Quasi kostenlose Liquiditätsversorgung der Banken, Verbesserung ihres Eigenkapitals. Beabsichtigter Effekt: Kreditvergabe (und damit Geldschöpfung) der Banken anzukurbeln. Tatsächlicher Effekt: Banken horten bislang im wesentlichen das frische Zentralbankgeld bei der Fed selbst. Die Staatsverschuldung erhöht sch um 0.0...

Sowohl QE wie auch ZIRP wirken der impliziten Möglichkeit wie des beabsichtigten Effektes nach inflationär. Eben dann, wenn das hier geschöpfte Zentralbankgeld tatsächlich in den Umlauf gelangt...

Goverment

1. TARP: Der Staat beteiligt sich an angeschlagenen Banken oder Unternehmungen von strategischer bzw systemrelevanter Bedeutung, um diese durch die prekäre Phase zu bringen (AIG, GM..). Entsprechend erhöht sich logischerweise die Staatsverschuldung. TARP ist inzwischen im wesentlichen ausgelaufen, allerdings bleibt diese Option stets grundsätzlich verfügbar...

2. Deficit Spending: Antizyklisches Gegensteuern in der Rezession durch Steigerung der staatlichen Nachfrage. Auch hier erhöht sich die Staatsverschuldung, auch dieses Programm ist (in den US, nicht in Japan) mittlerweile ausgelaufen...

3. Spending: Alle Staatsausgaben sind grundsätzlich Teil der gesellschaftlichen Nachfrage und damit Moment der Umsatz- wie Gewinnentwicklung der Unternehmen. Mehr Federal Spending bedeutet also mehr Umsatz / Gewinn und umgekehrt. Spending kann, muss aber nicht mit neuer Staatsverschuldung einhergehen. Tatsächlich sehen wir in den US seit geraumer Zeit Spending Cuts...

Ideen wie die von AL, wonach QE = Staatsverschuldung sei - mit dem Motiv, Wachstum zu erzeugen und dieses Motiv an der Realität scheitere, weil stetig mehr QE erforderlich sei, nur um das gesehene Wachstumsniveau zu halten, sind also sachlich falsch..

Fill


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