Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 11.10.24 02:38
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:195.011
Neuester Beitrag:11.10.24 02:38von: FillorkillLeser gesamt:35.527.718
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70995 Postings, 5970 Tage Fillorkillps der Sprung nach oben...

 
  
    #8376
6
27.05.13 11:54
im US-Staatskredit 2008 ff wurde im wesentlichen durch das defacto ausgelaufene TARP erzeugt. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Rekordverschuldung bilden allerdings nicht zuletzt die vielen kostspieligen Kriege, die Bush vom Zaun gebrochen hatte. Beides natürlich nicht als Schwäche, sondern als Insignien einer fraglos überlegenen Supermacht zu lesen...

70995 Postings, 5970 Tage FillorkillQE landet im wesentlichen hier:

 
  
    #8377
2
27.05.13 12:10
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excresns.png

79561 Postings, 9115 Tage KickyBlaming the Fed is a fig leaf for bad analysis.

 
  
    #8378
4
27.05.13 12:15
http://oldprof.typepad.com/a_dash_of_insight/2013/...-a-fig-leaf.html
......There is a group of market "experts" who have been completely wrong on all of the items on the list above. They have been wrong about "headwinds", recession probabilities, and the overall market. They were also wrong about the Fed – both in forecasting policy and the ultimate effect. You can see them every day on financial TV and in the media. The quoted "Street Cred" does not mention the past results of their methods.

These pundits now desperately cling to their pseudo-expertise on "global macro." They seize the "fig leaf" of the Fed. It is easier to claim that you missed the power of the central banks to "print" than to admit that you had the whole story wrong.

They are now warning that a disaster looms. Please note that the new prediction rests upon the accuracy of the old one.

Those who have been wrong about Fed policy so far, will also be wrong about the exit. Take a deep breath........

ich würde ja gerne den nackten Apollo hier einstellen,aber lieber so:http://oldprof.typepad.com/.a/6a00d83451ddb269e2019102775201970c-450wi  

70995 Postings, 5970 Tage Fillorkill# 78 Apollo wäre ja auch 'pornographischer Inhalt'

 
  
    #8379
4
27.05.13 12:27

4213 Postings, 5808 Tage DreiklangQE ist Staatsfinanzierung und erhöht den Umlauf

 
  
    #8380
9
27.05.13 12:40
Sowohl QE wie auch ZIRP wirken der impliziten Möglichkeit wie des beabsichtigten Effektes nach inflationär. Eben dann, wenn das hier geschöpfte Zentralbankgeld tatsächlich in den Umlauf gelangt...

QE ist Staatsfinanzierung durch Zinssubvention. Die Zentralbank FED zwingt ihren Bürgern auf, dem Staat die benötigten Mittel zinslos zu kreditieren. Erreicht wird dies durch die Gleichsetzung von Treasuries mit Geld. Indem die Zentralbank jederzeit bereit ist, Staatsanleihen auch ohne Zins anzukaufen, kann niemand für den Kauf der Anleihe noch Zins erwarten. Geld und Staatsanleihe werden eins. Habe ich Geld, habe ich eine Forderung gegen das staatliche System FED. Habe ich die Anleihe, halte ich wieder eine Forderung gegen den Staat. Geld = Anleihe. PUNKT.

Natürlich ist das mit der Anleihe geschöpfte Geld schon in den Umlauf gelangt. Der Staat hat es ja ausgegeben und nicht auf eigenen Konten gebunkert. Nur ist die Gesamtnachfrage so schwach, dass daraus kein Nachfrageüberhang resultiert, zumal die Gesamtkaufkraft durch die Staatsverschuldung nicht erhöht wird. QE kann sogar dazu beitragen, die Kaufkraft weiter zu reduzieren - etwa indem sie durch Assetblasen eben doch Gesamtkaufkraft bindet. Diesen Mechanismus hatte Bernanke allerdings nicht auf der Rechnung.



Ideen wie die von AL, wonach QE = Staatsverschuldung sei - mit dem Motiv, Wachstum zu erzeugen und dieses Motiv an der Realität scheitere, weil stetig mehr QE erforderlich sei, nur um das gesehene Wachstumsniveau zu halten, sind also sachlich falsch..

Eben doch. Würde die FED von ihrer QE-Politik ablassen, müsste der Staat teurer refinanzieren - die Zinsen würden steigen. Infolgedessen würden die Asset-Blasen abgewickelt. Hier gibt es aber aufgrund des momentanen Nullzinses KEINE Reserven - der Rückschlag wäre enorm. Er würde die  Bewertung der Unternehmen  wieder auf rationale P/E zurückführen - aber bei welchem Dow wären wir wohl dann?  

70995 Postings, 5970 Tage Fillorkill# 80 ich hab zwar keine Ahnung,

 
  
    #8381
2
27.05.13 12:53
was 'rationale p/e' sein könnten - aber Dein letzter Absatz beschreibt schon einen bearishen Trigger. Wenn Du jedoch glaubst, die US wären bezüglich ihrer Refinanzierungskosten in einer Art Zwangslage, die entsprechend endlos QE erforderlich mache, verwechselst du eine Supermacht mit einem subalternen Zwergstaat a'la Greece. Schau mal zurück: Unter Reagan hatte der US-Staatskredit einen historischen Sprung nach oben gemacht, trotz einer Yield von bis zu bis zu 20 % ...

70995 Postings, 5970 Tage Fillorkillhier noch die Umlaufgeschwindigkeit

 
  
    #8382
3
27.05.13 12:55
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velocity-of-money-425x255.png
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23962 Postings, 8366 Tage lehnaDie Inflationsrate in der EU....

 
  
    #8383
6
27.05.13 13:07
lag im April bei 1,2 Prozent. In Deutschland lag sie noch etwas niedriger.
Das Horrorszenario Geldentwertung bei EZB Flutung, die uns die Bären hier seit Jahren eintrichterten, waren also alles kokolores.
Inflation entsteht, wenn die Wirtschaft läuft und die Löhne dadurch kräftig steigen können.
Dann entsteht in der Regel auch der Mix, der dann irgendwann Crashszenarien heraufbeschwört.
Davon sind wir weit entfernt....  

14187 Postings, 4664 Tage Zanoni1@ Fill

 
  
    #8384
8
27.05.13 13:16
Toller Beitrag, in dem du die unterschiedliche Maßnahmen m.E. sehr treffend von einander abgegrenzt hast und dabei auch auf ihre eigentliche Konzeption eingegangen bist.

Es gibt dabei sogar noch weitere Maßnahmen, die unter dem Begriff des Quantitative Easing zusammengefasst werden, und in der allgemeinen Diskussion über QE kaum berücksichtigt werden.
Alles richtig.

Nicht einverstanden bin ich allerdings mit der Aussage, dass durch den Aufkauf von Staatsanleihen am Sekundärmarkt keine höhere Verschuldung der Staaten entstünde.

Abgesehen davon, dass  auch Neuemissionen zur Fed durchgehandelt werden, müsste man bei dieser Annahme davon ausgehen können, dass sich der Staat  ohne die Anleihenkäufe der FED im gleichen Maße verschulden würde, nur eben zu höheren Zinssätzen.

Die Käufe der FED haben dabei allerdings nicht nur einen Einfluss auf die Höhe der langfristigen Zinsen, sondern in erster Linie eben auch auf die Nachfrage nach Anleihen. Über diese ist der Einfluss auf die Zinskurve überhaupt erst möglich.

Wenn man oben nochmal die Veränderung bei den "MAJOR FOREIGN HOLDERS OF TREASURY SECURITIES" betrachtet, dann sieht man, dass die Bestände der gehaltenen Treasuries in vielen Ländern erhöht wurden, aber nicht in einer Größenordnung, dass man behaupten könnte, dass die Emissionen von treasuries in dieser Zeit von Ihnen absorbiert worden wären.
http://www.treasury.gov/resource-center/...nter/tic/Documents/mfh.txt

Ende 2011 lag die Staatsverschuldung der U.S.A. bei 15.457 Milliarden Dollar Heute liegt sie bei 17.556 Milliarden Dollar.

Du glaubst nicht, dass ein Teil dieser Neuen Schulden mittlerweile bei der FED liegen?
Und Du glaubst, dass das selbe Volumen an Anleihen auch ohne die künstlich erhöhte Nachfrage durch die FED hätte in den Markt gedrückt werden können?

zu #8386

zu step 1 und 2.: Genau so ist es eben nicht möglich. Du kannst weder als Staat noch als privater direkt mit der FED handeln, das kannst Du nur als lizensierter primary dealer.
Das sind im Augenblick 21 amerikanische Finanzinstitute (unter ihnen natürlich die bekannten Großbanken)

Dabei kaufen diese, sofern es nicht für den eigenen Bestand gedacht ist, nicht einfach auf Verdacht, sondern als market maker für die FED.

Bestimmte Assets werden alleine zum Zwecke erworben, sie an die FED weiter zu handeln, was sie eben nur machen, sofern Ihnen eine entsprechende Order vorliegt.

Wenn nun der Staat Neuemissionen an Goldman Sachs oder eine andere Bank verkauft, die diese dann als primary dealer an die FED weiterhandelt, so hat die FED technisch betrachtet Bestandsanleihen am Sekundärmarkt erworben.
Da es sich allerdings in diesem Beispiel um neuemittierte Anleihen handelt, die alleine zum Zwecke erworben wurden, sie an die FED zu handeln, liegt über diese Konstruktion eben doch eine direkte Staatsfinanzierung vor.

Ohne dem Anleihenkaufprogramm der FED hätten diese primary dealer die entsprechenden Anleihen, die dann weiter veräußert werden, ja gar nicht erworben.

Auf Deine Unterscheidung zwischen der Staatsverschuldung und der Höhe der Neuverschuldung im Verhältnis von BIP kam es mir ja gerade an. Das ist es, worauf ich hinweisen wollte.
Halbiert wurde nur die Höhe der Neuverschuldung im Verhältnis zum BIP im Vergleich zu 2008 oder 2009.
Die Staatsverschuldung wurde dabei aber um keinen Cent reduziert: Hier mal eine Tabelle:  
Angehängte Grafik:
statista_2013.jpg (verkleinert auf 77%) vergrößern
statista_2013.jpg

70995 Postings, 5970 Tage FillorkillSehr fein, Zan !

 
  
    #8385
4
27.05.13 13:36

Kann Dein Post aber erst später der Dekonstruktion zuführen. Nur soviel: 1. Der mittlerweile aufgelaufene Staatskredit ist ein Problem, mit welchem die US taktisch umgehen - was also auf alles andere als eine Zwangslage verweist .2. Den komplexen Charakter von Schulden, die zB immer auch Vermögen oder Ansprüche an dieses dokumentieren, müssen wir nochmal durchdiskutieren. Insbesondere auch die Frage, ob es eine 'rote Linie' geben kann, ab der die Sache kippt...

14187 Postings, 4664 Tage Zanoni1#8381, 8382 1,5 x GA

 
  
    #8386
2
27.05.13 13:36

70995 Postings, 5970 Tage FillorkillFundstück: Pleitestaat Kalifornien

 
  
    #8387
7
27.05.13 13:46

weils gerade reinpasst:

SACRAMENTO — California has been flooded with revenue this tax season and is on track to finish the fiscal year with a surplus of billions of dollars, according to officials...

 

http://articles.latimes.com/2013/may/02/local/la-me-state-budget-20130503

4213 Postings, 5808 Tage DreiklangVon mir aus kann die FED QE weiter machen

 
  
    #8388
7
27.05.13 13:49
und das :

Wenn Du jedoch glaubst, die US wären bezüglich ihrer Refinanzierungskosten in einer Art Zwangslage, die entsprechend endlos QE erforderlich mache, verwechselst du eine Supermacht mit einem subalternen Zwergstaat a'la Greece.

habe ich niemals behauptet!

Momentan befolgen die USA brav die Rezepte von Bernanke, welcher glaubt, Keynes verstanden zu haben. Da der $-Trade nicht mehr funktioniert, ist es ein im wesentlichen inneramerikanisches Problem, wie die Volkswirtschaft ihren Anteil Staatswirtschaft finanziert - und das erfolgt eben momentan mit Ausweitung der Zentralbankbilanz - die Forderungen der FED an den Staat via Anleihen sind Forderungen der amerikanischen Bürger insgesamt. Kein Problem. Staatsfonds aus China oder Anleger aus Europa können sich schmerzfrei aus amerik. Anleihen zurückziehen - die FED ist Garant dafür.

Wesentlich instabiler ist die Lage in Europa - die Position der EZB ist nicht neutral zu sehen, da hier die Positionen der Schuldner und Gläubiger abstrakt zu sehen sind.  

23304 Postings, 6660 Tage Malko07Fill (#8375), du selbst schreibst,

 
  
    #8389
16
27.05.13 14:02
dass die offiziell kommunizierte Ziele durch QE nicht erreicht wurden. Könnte es sein, dass das Hauptziele (Liquidität durch die Banken in Umlauf zu zwingen) nicht so ernst gemeint waren? Immerhin haben die Zentralbanken auch etwas Ahnung davon wie die Wirtschaft und vor allem die Politik funktioniert. Und es ist ja auch nicht das erste Mal, dass diese Ziele ganz praktisch mit vergleichbaren Methoden nicht erreicht wurden.

Und dann ignorierst du einfach das potentielle Marktgeschehen. Glaubst du wirklich, der Staat hätte sich weiter in dem gelaufenem Umfang verschulden können, wenn der Fed-Besitz an Staatsschulden sich noch am Markt befände? Die massiv ansteigenden Zinsen hätten den Staat zu einer wesentlich geringeren Neuverschuldung und zu Abgabenerhöhungen gezwungen. Und diese potentielle Minderleistungen und Belastungserhöhungen durch den Staat sind die Gelder von QE welche die reale Wirtschaft erreicht haben.

Mit dem Leitzins nahe Null alleine werden nur die Zinsen im kürzeren Bereich gedrückt. QE wirkt im mittleren und längeren Bereich zinssenkend. Darüber (negativer Realzins; Enteignung der Sparer, potentielle Pensionsbezieher aller Art, ...) werden sicherlich die Banken subventioniert und dem Staat sein Schuldendienst vereinfacht und über die Ausstrahlung auf die restlichen Schulden viele todkranke Firmen am Leben gehalten und die Fehlstrukturen vergrößert.

Es gibt seriöse Studien, welche belegen, dass über die obig beschrieben Effekte hinaus, das Zentralbankgeld in der Spekulation landet und negativ den Rohstoffsektor inflationiert.  Diesen Effekt erleben wir ganz konkret seit Jahren. Das Geld ist ja nicht erst seit Lehman "zu billig" und so sind die Rohstoffe die größten Preistreiber seit vielen Jahren. Die Inflation ist so konkret, dass in vielen Industrieländer die Einkommensentwicklung in den letzten 10 Jahren nicht mit der Preisentwicklung mithalten konnte. Und diese negative Entwicklung wird die nächsten Jahre wahrscheinlich zulegen. So komisch es klingt, die spezielle Art der Inflation setzt wiederum sehr viele Konsumgüter unter Druck und verringert dort die Margen der Firmen und bremst damit die Lohnentwicklung aus.  

Das billige Geld hat den Firmen die Möglichkeit gegeben Anleihen zu für sie sehr günstigen Konditionen platzieren zu können. Wieso sollte sie da teuer Geld bei den Banken aufnehmen. In den USA ist es sowieso unüblich, dass Firmen sich Geld leihen, das gilt eher für Europa. Auch ein Grund weshalb die Zentralbanbilanzen hier und drüben sich schon immer so unterschiedlich entwickelt haben. Geld leihen sollen sich die Verbraucher und dieses funktioniert nur sehr begrenzt. Zu viele sind verunsichert und/oder quasi Pleite und bei nicht wenigen sinkt das Familieneinkommen (USA) weiter.

Bei uns haben inzwischen praktisch alle Großkonzerne eine Banklizenz und verkehren direkt mit der EZB. Sie lagern deshalb auch bei Lohnzahlungen das Geld nur noch stundenweise bei klassischen Banken, welche dann die Überweisungen abwickeln. Damit reduzieren sie ihr Risiko für den Fall einer Bankpleite erheblich. Zukünftig werden deshalb bei Bankpleiten nur noch mittlere bis kleine Firmen beteiligt.

Die momentan laufende Politik der Fed und anderer Zentralbanken macht die klassische Finanzbranche kaputt und fördert die Spekulation. Also eine Politik welche die Finanzbranche mittelfristig sanieren sollte bringt sie mittelfristig um. Anfänglich wollte man diese Politik auch nur wenige Jahre betreiben, findet des Ausgang aber nicht mehr. Die negativen Effekte brauchten nur Zeit um Wirken zu können. Inzwischen sind die Auswirken bei Lebens- und Pensionsversicherungen, Krankenversicherungen (private) und klassische Banken nicht mehr zu übersehen. Jedwedes System, das auf Rücklagen beruht und deshalb Zinsen benötigt funktioniert nicht mehr. Banken arbeiten zwar nicht auf Rücklagebasis aber bei einem Zins am Boden können sie ihre Kosten nicht mehr tragen.

Ich könnte noch seitenweise vor mich hin labern aber meine Finger werden müde. Es bringt wahrscheinlich auch wenig. Wenn jemand von "einfachen" volkswirtschaftlichen Sätzen überzeugt ist, glaubt er weiter daran. Das reale Leben und die reale Wirtschaft sind aber so kompliziert, dass sie nicht in "einfachen" Glaubenssätzen fassbar sind. Mit einfach meine ich Aussagen: "Wenn ich das eine tue passiert etwas ganz Konkretes" und dabei alle Seiteneffekte ignoriert.  

70995 Postings, 5970 Tage Fillorkill#88

 
  
    #8390
2
27.05.13 14:05

'Keynes' bedeutet, der Staat legt schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme auf. Damit hat QE nichts zu tun und kann deshalb logischerweise auch nicht an deren potentiellen Wachstumseffekten gemessen werden. Bernanke glaubt vielleicht, M Friedman verstanden zu haben, aber sicher nicht Keynes...

80400 Postings, 7463 Tage Anti LemmingFill

 
  
    #8391
3
27.05.13 14:32
Deine Ergüsse zu QE und Staatsverschuldung zeugen von elementarer ökonomischer Unkenntniss. Das kommt halt dabei raus, wenn sich ein Geisteswissenschaftlicher in die ihm fremden Gefilde der (Makro-)Wirtschaft verirrt und dort wie gewohnt weiter dilettiert.  

2696 Postings, 6360 Tage Ischariot MD#387

 
  
    #8392
5
27.05.13 14:51
die allesentscheidende Passage in dem LA-times Artikel steht ganz hinten: Das Fiskaljahr geht von Juli bis Juli und beinhaltet dieses Jahr Einmaleffekte in Zusammenhang mit den Unsicherheiten des sequesters. narbonne?

Fazit: Gib einem Linken (Brown) Geld uns schon glaubt er es gehöre ihm ...
__________________________________________________

"Meanwhile, lawmakers, state officials and financial experts have cautioned that the spike in revenue may not hold.

It's possible that Californians, fearing federal income tax hikes stemming from the budget standoff in Washington, cashed out investments late last year. Jerry Nickelsburg, senior economist at the UCLA Anderson School of Management, said federal statistics suggest many people did so.

"If you had a choice of taking income in January or December, and you will pay less taxes in December, why wouldn't you do that?" he said.

That could account for some of the current surplus — and state income could fail to keep pace in the next fiscal year, which begins July 1."

(aus dem link in #387)

70995 Postings, 5970 Tage Fillorkill# 91 trifft es fast..

 
  
    #8393
8
27.05.13 14:59
Die Performance der Experten von VWL und Verwandte fällt bekanntlich bescheiden aus. Ähnliches liesse sich derem begriffslosen Echo am (gehobenen) Stammtisch nachsagen. Insofern ein reiner Glücksfall, wenn sich mal ein poststrukturalistisch geschulter Feldforscher (Heimatplanet Beta Centauri) in diese pseudowissenschaftliche Wildnis verirrt und dort wie gewohnt weiter dilettiert...  

14187 Postings, 4664 Tage Zanoni1Al, dieser Beitrag hat eigentlich ein Ui verdient.

 
  
    #8394
9
27.05.13 15:00
Bist du nicht auch Geisteswissenschaftler und Freizeitökonom?

Ich könnte mir vorstellen, dass manche bei einigen Deiner Beiträge schon ähnliche Gedanken gehabt haben werden.

Den Vorwurf halte ich dabei nicht für gerechtfertigt.
Es werden in der Tat alle möglichen Zentralbankmaßnahmen gerne in einen Topf geworfen.  Die Unterschiede hat Fill oben beinahe lehrbuchmäßig und sehr pontiert herausgearbeitet.

Welche elementaren Grundkenntnisse fehlen Dir denn da? Dir ist klar, dass es über die Wirkung von solchen unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen kaum Untersuchungen und nur wenig gesicherte Erkenntnisse gibt?

Die Funktions- und Wirkungsweise unseres Geldsystems gehört dabei mit zu den komplexesten und anspruchsvollsten Themen, mit denen sich die Wirtschaftswissenschaften befassen.
Kannst Du für Dich in Anspruch nehmen, es in seiner Gesammtheit durchdrungen und erfasst zu haben?

Hallelujah, heilige Maggie  

23962 Postings, 8366 Tage lehnaNa, nun mal abregen, AL....

 
  
    #8395
6
27.05.13 15:06
Mit Fluten der Märkte gehen wir natürlich alle den einfachsten Weg.
Draghi ist ein Gejagter.
Aber kein böser Bub, wie ihn hier die Bären darstellen, weil er ihnen das Portfolio versaute.
Virtuell und wohl auch real.
Die Politik, welche wir Wähler wählen, ist nun mal auf Wohltaten/ Schulden aufgebaut.
Das wird sich nicht ändern.
Wir leben gerne über unsere Verhältnisse und hoffen damit insgeheim, dass Draghi mit seinen Druckerpressen das Schlaraffenland möglichst lange am Leben erhält.
Die Notenpressen werden sich somit weiter einen Wettlauf um billiges Geld liefern.
Das hilft jeder Hausse. Wieso die Bären seit Jahren ständig das Top aufm Aktienmarkt ausrufen, bleibt mir als Amateur ein einziges Rätsel....  

16574 Postings, 4998 Tage zaphod42Während die Brücke über QE debattiert

 
  
    #8396
6
27.05.13 15:06
meldet sich der Maschinenraum über den Telegraphen:

"Verunsichert, aber nicht verschreckt
Nach einem zwischenzeitlichen Höhenflug bis über 8.500 Punkte im DAX dämpfte der japanische Markt die Aktienstimmung. War es das? Auch der Bondmarkt wackelt. Vor allem die US-Anleihemärkte werfen Fragen auf. Viele Kommentatoren sehen die Chance auf einen Doppelboden bei Gold. Darauf würden wir nicht wetten. Auch EUR-USD ist in einer unverändert kritischen Lage.
Lesen Sie mehr in der neuen sentix Analyse auf unserer Webseite,"  

16574 Postings, 4998 Tage zaphod42Sentix über Bitcoins - Schöner Artikel

 
  
    #8397
8
27.05.13 15:20
http://www.sentix.de/index.php/Blog-News-Public/...e-tulpenmanie.html

Zitat: "Warum sehen wir diese Bitcoins als Reinkarnation des Tulpenwahns von damals? Weil beide, im Lichte der Rückschau betrachtet, als wertloses Instrument gesehen werden dürften und sich die Welt fragen wird, wie so viele Menschen so dumm sein konnten, für ein paar Bytes an virtuellem Quellcode so viel Geld zu bezahlen. Aktuell sind es rund 100 US-Dollar, die ein Bitcoin „wert" sein soll. Und er könnte durchaus im Wert steigen, denn diese Manie scheint gerade erst zu beginnen! Und da in einer ordentlichen Manie der Preis vom „größeren Dummkopf" bestimmt wird, kann sich der Kurswert dieses Instruments noch weiter steigern. Dummheit kennt schließlich keine Grenzen. Doch wehe, die Dummheit wird den Handelnden bewusst. Dann brechen die Preise so schnell ein, dass der Totalverlust quasi über Nacht eintreten dürfte."  

415 Postings, 4745 Tage GegenpolQE vs. Realtwirtschaft

 
  
    #8398
12
27.05.13 15:31
QE hat einerseits einen direkten positiven Einfluss auf die Realwirtschaft, in dem die Zinskosten für alle Sektoren gesenkt werden. So werden Investitionen insbesondere im Immobiliensektor rentabel, die mit einem höheren Zinsniveau nicht realisiert worden wären. So besteht eine starke Abhängigkeit von Investitionen die in diesem Umfeld getätigt wurden und dem künstlich gedrücktem Zinsniveau. Wird das Zinsniveau nun angehoben, führt dies zur einer Rückabwicklung der Investitionen, welches zwangsläufig in Abschreibungen und Insolvenzen münden muss. Daher ist eine lange Periode niedriger Zinsen äußerst gefährlich. Je länger diese niedrige Zinsperiode anhält, desto mehr Investitionen werden unter der Prämisse des niedrigen Zinsniveaus getätigt.
Demzufolge nährt das niedrige Zinsniveau das niedrige Zinsniveau ;0
Schließlich würden Zinserhöhungen das künstliche Wirtschaftswachstum bedingt durch die niedrigen Zinsen abrupt beenden. Allerdings führt eine langanhaltende Niedrigzinsphase zur Marktaustrocknung, wie der User Dreiklang anschaulich dargestellt hat.

Fazit: Die Notenbanken können weder die Zinsen erhöhen noch langfristig auf diesem Niveau verharren lassen. Toll, oder?

Der indirekte negative Effekt seitens QE ist bei der Rohstoffinflationierung auszumachen. So werden die Konsumgüter künstlich via Rohstoffpreise inflationiert, welches der Realwirtschaft schadet, da Kaufkraft entzogen wird. Pervers ist hierbei, dass die Notenbanken QE usw. aufstocken, sobald dieser negative Inflationseffekt nachlässt. Sobald die Rohfstoffe, insbesondere ÖL fallen intervenieren die Notenbanken um den Preisverfall zu stoppen. Schließlich ist die Inflation zurzeit für unseren Staat existenziell. Der Staat saniert sich somit auf Kosten der Realwirtschaft.  

70995 Postings, 5970 Tage Fillorkillwer hat's gesagt ?

 
  
    #8399
6
27.05.13 15:38
Menschen, die Ökonomen werden, neigen dazu, sich zu wünschen, sie wären Naturwissenschaftler. Sie wollen keine Psychologen sein oder Soziologen. Diese Wissenschaften finden sie weichlich. Hingegen bewundern sie die Physiker und versuchen, die Welt auf diese Art neu zu gestalten. Deshalb gibt es so viel Mathematik in der Ökonomie. Außerdem mögen Ökonomen keine Menschen. Deshalb mögen sie es auch nicht, wenn man sagt, dass die Wirtschaft von Menschen angetrieben wird. Es sind Informationen, die die Welt bewegen, behaupten sie – und es gibt diese riesige Verarbeitungsmaschine, den Markt, der die Informationen zusammenbringt.

Was hat das mit der Krise zu tun?

Diese Krise war ein menschliches Ereignis. Viele Menschen waren aufgeregt, es waren Gefühle im Spiel – und Gefühle gibt es in der Ökonomie so gut wie nicht. Wir waren aus dem Häuschen wegen des Aktienmarkts, des Immobilienmarkts, wegen neuer Chancen. Das änderte unser Denken. Man konnte sehen, dass das passiert, aber man konnte es nicht in Zahlen messen. Das war das Problem.

Ein deutscher Psychologe hat vor vielen Jahren den Begriff der Einfühlung erfunden. Er bedeutet, dass mehrere Menschen das Gleiche fühlen. Das ist das, was in einer Blase passiert. Ein paar Menschen sind euphorisch, und auf einmal werden es ganz viele. Sie fühlen das Gleiche und handeln gleich – und diese Gefühle können sich über die ganze Welt verteilen. Das erklärt Teile der Makroökonomie.

Das Problem mit der Makroökonomie ist, dass es nicht genug Daten gibt, um irgendetwas zu beweisen. Also haben diese Leute Modelle entwickelt, die für sie richtig aussehen, die aber keine psychologischen Elemente enthalten. Sie denken, sie haben das richtige Modell. Und man kann nicht beweisen, dass sie falsch liegen, zumindest nicht mittels statistischer Methoden. Denn sie haben ihre Modelle so weit angepasst, dass sie zu den Daten passen.

Dieser Gruppendruck wirkt. Menschen in Expertengruppen sorgen sich ständig um ihre persönliche Bedeutung und ihren Einfluss. Sie haben den Eindruck, wenn sie zu weit vom Konsens abrücken, werden sie in keine ernsthafte Position gelangen. Das gilt auch für Ökonomen.

Ich habe immer eine zynische Sicht auf die Welt gehabt. Schon mein Sonntagsschullehrer beschwerte sich bei meinen Eltern, ich hätte ein schlechtes Benehmen. Ich dachte einfach, dass mein Sonntagsschullehrer keine Ahnung hätte. Das war meine Haltung, und so bin ich immer noch. Ich habe nie richtig dazugehört.

16574 Postings, 4998 Tage zaphod42Zumindest

 
  
    #8400
6
27.05.13 15:42
ist Shiller selbstkritisch. Kann man vom Rest der Bagage nicht behaupten.  

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