Kurs-Massaker bei Solarwerten - wie lange ?
geld auf mein brokerkonto überwiesen jedoch kam diese nicht an.Alles schlafen schön.Ich dachte morgen könnte man auch kaufen um Dividende am Freitag zu bekommen?
Am Ex-Tag erfolgt üblicherweise ein Abschlag in Höhe der Bruttodividende vom Börsenkurs, was sich infolge anderer Marktfaktoren aber nicht 1:1 niederschlagen muss. Zwar spricht man davon, dass die Dividende aus dem Kurs „heraus gerechnet“ wird, oder vom Dividendenabschlag, tatsächlich beachten allerdings die Marktteilnehmer lediglich die Ausschüttung und der Kurs kommt nach wie vor durch Angebot und Nachfrage zustande.
morgen gibts die aktie "günstiger" aber wenn du in milchmädchenmathematik aufgepasst hast dann kannst dir ausrechnen das es mit hilfe der dividende keine möglichkeit gibt ein schnäpchen zu schlagen.
Warum soll man diesen "Sondereffekt" abziehen? - Er wird doch zum Regeleffekt im Q2 und Q3. Entweder über Zölle oder höhere Einkaufspreise für Zellen - die Koreaner, Taiwanesen ... sind auch nicht doof. Und wenn man die Preise (ohne Not) weiter senkt, ändert sich an der Marge eben auch zukünftig trotz Kostensenkung nichts zum Besseren.
Die Frage: Was treibt selbst die Großen wie Suntech, Yingli, Trina oder LDK Solar zu immer weiteren Verlusten? - Machen die "Tier2- und Tier3-Hersteller" den Druck?
Wenn Trina ihre prognostizierten Absatz von 500 MW in Q2 schafft, dann wird Trina bei einer Bruttomarge von 10% operativ wieder in der Gewinnzone sein. Lässt sich leicht nachrechnen. Nur sollte dann der US-Dollar nicht unter 1,20 $ fallen.
Genau so verhält es sich doch bei Solarworld mit dem positiven Sondereffekt. In Q1 hat Solarworld überdeutlich (ca. 50 Mio. €) von den ergebniswirksamen Auflösungen von Anzahlungen auf Waferlieferverträge profitiert. Dabei haben Waferkunden ihre langfristigen Lieferverträge bei Solarworld stoniert und somit konnte Solarworld in Q1 die schon bezahlten Anzahlungen als ergebniswirksamer Ertrag erfassen und schon sind die im operativen Geschäft beinhaltet. Ohne diesen positiven Effekt hätte das EBIT bei Minus etwa 18 Mio. € gelegen. Solche Sondereffekte wird Solarworld ganz sicher nicht jedes Quartal haben und genau deshalb sollte man auch solche Sondereffkte tunlichst rausrechnen, weil sie ja nicht fortgeschrieben werden können.
Übrigens Stoni höhere Einkaufspreise sind in der Bruttomarge sichtbar und haben nichts, rein gar nichts mit Sondereffekten zu tun. Das gehört zum ganz normalen Tagesgeschäft dazu !
Ich mache das jedenfalls so, dass ich Sondereffekte, positiv wie negativ, rausrechne und dann mit einem bereinigten Ergebnis meine Schätzungen mache. Anders geht es ja gar nicht und anders kann man die Unternehmen auch nicht vergleichen.
Ich weiß nicht wo du irgendwo einen Druck erkennen kannst von Tier 2 oder Tier 3 Unternehmen auf die sogenannten Großen. Den meisten vertikal intergrierten PV-Unternehmen wie Solarworld ist es relativ egal wenn die Zellpreise steigen, denn die stellen ja bis auf Polysilizium eh alles selber her. Wie wollen denn da Tier 2 oder Tier 3-Unternehmen Druck ausüben. Das was du da schreibst kann ich nun wirklich nicht verstehen.
Schau dir doch mal die Produktionskosten bei Trina an, die fallen doch kontinuierlich. Trina Solar hatte in Q1 nur noch Modulherstellungskosten von 0,86 $/W. Vor einem Jahr lagen diese Kosten noch bei 1,16 $/W. In Q4 bei 0,94 $/W.
Eigentlich profitieren die vertikal integrierten PV-Unternehmen von höheren Zellpreisen, denn das würde die Produktionskosten der reinen Modulbauer wie Centrosolar oder Conergy erhöhen. Ich denke so wird ein Schuh daraus.
Ich meine, es gibt doch vom Markt her z. Zt. keinen Druck, die Preise noch weiter senken zu müssen. Mit den rasanten Preissenkungen in 2011 sind jetzt ganz neue Märkte möglich. Die sollte man doch jetzt erstmal abschöpfen bevor man in die nächste Runde geht.
Passiert aber nicht. Also von irgendjemanden müssen selbst die großen Hersteller ja getrieben sein, das sie ihre Verluste so dermaßen ausweiten. Die aus dem operativen Geschäft vermutlich nicht mehr abbaubaren Schulden bei z.B. Suntech oder Solarworld hattest Du ja genannt.
Mir fallen da nur die um Absätze kämpfenden asiatischen Tier2/3-Hersteller ein.
Du hast zu 100% Recht - die Tier1 Hersteller machen sich zwar untereinander Komkurrenz, ich denke aber auch, dass sie vor allen Dingen ständigen Preisdruck aus der 2. und 3. Reihe kriegen, von Billigproduzenten im Todeskampf. Ich denke aber auch, dass die meisten dieser "Dumper" sich in der zweiten Hälfte diesen Jahres vom Markt verabschieden werden. Dann wird sich der Preisverfall auch deutlich im Tempo reduzieren.
Logisch gibt es noch Druck auf die Preise, denn es gibt Fertigungskapazitäten von rd. 60 GW und die Nachfrage wird in diesem Jahr irgendwo so zwischen 30 bis 32 GW liegen. Das heißt nichts anderes, dass wir nach wie vor riesige Überkapazitäten am Markt haben und so lange die Differenz zwischen Fertigungskapazitäten und Nachfrage sehr hoch ist wird der Solarmarkt ein reiner Käufermarkt bleiben und das heißt dann dass der Preisdruck nicht nachlassen kann bzw. wird.
Bis jetzt ist ja kein Großer richtig in die Pleite gegangen. Solon produziert wieder ganz normal und Q-Cells auch. Alle Anderen, die in die Pleite gegangen sind waren ja eh nur kleine Unternehmen.
Ich bin sowieso gespannt wie einige Unternehmen wie z.B. Suntech oder LDK, aber auch Solarworld, ihre großen Schuldenberge jemals abbauen wollen. Ohne irgenwelche Finanzmaßnahmen, sprich Kapitalerhöhungen über Debt Equity Deals oder Bereichsverkäufe (bei LDK z.B,. die Polysiliziumsparte), wird das wohl nicht gehen.
Sprich bei Suntech mehr und bei Canadian oder Trina weniger. Aber dennoch werden doch wohl die Ergebnisse im Q1 2012 bei allen deutlich schlechter als im Q1 2011 sein und wahrscheinlich fast alle der Großen auch mit Verlust arbeiten.
Und das eben trotz der enormen Kostensenkungen. Das lässt doch befürchten, das auch die weiteren Kostensenkungen im Jahr 2012 durch vor allem weiteres Abschöpfen der Marge bei der Polysiliziumherstellung nicht zu Gewinnsteigerungen führen werden.
Also muss es doch so sein, das selbst die grössten bzw. vermutet besten Hersteller wie Trina von anderen Herstellern unter Druck gesetzt werden. Taiwanesische Zellenhersteller können es eigentlich nicht sein. Koreaner und Japaner doch auch nicht.
Das kann dann nur noch "die Masse der Namenlosen in China" sein. Kämpfen die wirklich alle "um's Überleben in ihren letzen Atemzügen"? - Oder haben die Kostenvorteile, weil sie Polysilizium komplett am Spotmarkt einkaufen oder eben keinen Markennamen mit Fußballkickern etc. finanzieren müssen?
Nochmal der Link nur zu den 61 namentlich genannten chinesischen Zellenherstellern auf der US-Strafzollliste:
http://ia.ita.doc.gov/download/factsheets/...s-ad-prelim-20120517.pdf
Mindestens die Hälfte der Namen habe ich noch nie gehört. Und das sollen ja nur die sein, die mit den US-Behörden zusammengearbeitet haben, also im Zweifel in die USA selbst oder via Einbauten in Modulen ggf. bekannterer Marken exportieren. Was gibt es da noch alles an Herstellern, die hier vollkommen unbekannt sind und z.B. nur in China oder Asien agieren?
Wenn die Modulpreise sich auf aktuellem Niveau mehr oder weniger stabilisieren, es den Herstellern gelingt ihre Produktionskosten entsprechend zu reduzieren und der Absatz auf Grund der niedrigen Modulpreise, bzw. Verteuerung fossiler Brennstoffe, weiter steigt und dann auch noch geeignete Speichertechnologien bzw. off-grid Lösungen am Markt verfügbar sind, dann kann sich ein ganz neues Bild, vielleicht sogar ein neuer Hype ergeben. Dann wird die Refinanzierung auch kein Problem sein. Das ist natürlich ein positives Scenario, aber spekulieren heißt für mich auch, alle Möglichkeiten zu bewerten und dann eine Entscheidung zu treffen - und sich nicht nur auf den worst case zu fokussieren. Wenn man PV langfristig eine Zukunft gibt, dann muss man einsteigen, die Frage ist mit wieviel, wo und wann...
Bei den großen China-Solaris sind Hanwha SolarOne (227 Mio. €), Trina Solar (310 Mio. €) und Canadian Solar (370 Mio. €) noch recht human verschuldet und diese Verschuldung ist auch nicht das große Problem für die. Bei Solarworld (700 Mio. €), Yingli, Suntech und LDK (alle über 1 Mrd. an Nettoverschuldung) sieht es da halt schon anders aus.
Meiner Meinung nach wird es immer wichtiger sein bei einem Investment in ein Solarunternehmen sich die Verschuldung anzuschauen, denn je höher die Verschuldung ist, desto größer das Risiko, dass den Altaktionäre Ungemach droht auf eine große Verwässerung z.B. über einen Debt Equity Deal, wo Schulden in Aktien getauscht werden wie z.B. bei Conergy vor einem Jahr oder über eine normale Kapitalerhöhung durch den Einstieg eines Investors ohne Bezugsrechthandel.
Genau dieses Risiko einer großen Verwässerung ist meiner Meinung nach an dem sehr niedrigen Kursniveau von Solarworld zu sehen. Ich hab es schon mehrmals geschrieben, ich glaube nicht dass Solarworld in die Insolvenz gehen wird bzw. muss, denn Solarworld baut ja mit zwei Partner zusammen (Qatar Solar und Qatar Develepment Bank) in Katar eine große Polysiliziumfabrik und diese Fabrik braucht Solarworld unbedingt als Kunde. Sollte es also wirklich eng werden bei Solarworld, dann werden diese Partner meiner Einschätzung nach sofort zur Hilfe eilen.
Ichhabdanochwas Solar ist doch auf einem sehr guten Weg und die Wachstumsraten sind doch absolut super. Dazu kommen ja immer neue Märkte hinzu. Lateinamerika wo in Chile und in Peru jetzt der Anfang war, Afrika (Südafrika hat über eine Auktion 1,5 GW an Solarkapazitäten versteigert) und der Mittlere Osten. Auch in Osteuropa tut sich gerade erstaunliches mit Solar (siehe Bulgarien oder Ukraine). Märkte gibt es noch zuhauf für die Solarbranche um sie zu erschließen und in Europa ist für mich der schlafende Riese die Türkei.
Ich bin in keiner einzigen Solaraktie bis jetzt länger wie 6 Monate drin gewesen Ichhabdanochwas und das hat einen ganz einfachen Grund: Die ganze Branche ist absolut nicht richtig einzuschätzen und zwar in allen wichtigen Belangen: Nachfrage, Preisentwicklung, Überkapazitäten und neue Marktplayer.
So lange in der Branche keine Visibiliät herrscht und das wird meiner Meinung nach noch 1 bis 2 Jahre dauern, sehe ich das anderes wie du Ichhabdanochwas "wenn man PV langfristig eine Zukunft gibt, dann muss man einsteigen". Man kann einzelne Hypes, wie zu Anfang des Jahres, durchaus mitnehmen, aber ich sichere das fast immer mit Stopp Losses ab und ziehe den dann auch schön nach oben mit, wenn es positiv läuft. Ohne Stopp Loss in eine Solaraktie rein zu gehen ist für mich reines Harikri und wer z.B. seit einem Jahr in Solarworld drin ist, der weiß was ich damit meine.
Das ist die Solar-Fabrik AG. Eigenkapitalquote bei 70 %. Sehr niedrige Overheadkosten.
Durch einen a.o. Effekt ein deutlicher Nettogewinn im Q1 2012 von 7 %, der die AG auch im ersten Halbjahr nicht weit von der Gewinnzone entfernt halten sollte.
Bei diesem Wert gibt es mindestens 2 Großinvestoren die auf eine Branchenbesserung warten, um im richtig großen Maßstab ihre Aktienposition aufzustocken.
Es gibt da ja noch eine ganze Reihe von anderen Bilanzpositionen unter den Schulden. Und bei der Liquidität nur den freien Kassenbestand und nicht den "restricted cash" oder andere nicht sofort zur Verfügung stehende Liquidität. Muss man immer zweimal hinschauen.
Wenn man sich in all den Jahren angehört hat und wenn man Börsenzeitschriften gelesen hat, dann war Solarworld immer ein "sicheres" Investment.
So ist die Börse und so ist der Markt.
Aus dem Centbereich Richtung 48.-Euro und als Paradebeispiel einer Investition gefeiert, steht Solarworld jetzt bei 1.40 !
Was da wird ?
Aber sicherlich unterscheidet sich Solarworld von anderen Solarfirmen, denn sie haben schon mal eine Krise überwinden müssen, im Gegensatz zu fast allen anderen Solarfirmen, die hochgeschwemmt wurden auf der Erfolgswelle und danach langsam wieder untergegangen sind, oder untergehen.
Sie haben einen CEO der weiß was er tut und ein Gesicht, auch das fehlt den anderen Solarfimen.
Und das es ohne Solar keine Energiewende gibt, Wissen wir auch.
Windkraft gut und schön, aber wie wir Wissen muß es einen Mix geben...