Kurs-Massaker bei Solarwerten - wie lange ?
WASHINGTON (dpa-AFX) - Das US-amerikanische Handelsministerium hat chinesische Solarimporte wegen Preisdumpings mit hohen Zöllen belegt. Zwischen 31 und 250 Prozent liegen die Zölle, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Grund sei, dass chinesische Unternehmen dank Subventionierung durch den Staat unter Herstellungskosten anbieten würden. Die endgültige Entscheidung wird Anfang Oktober getroffen. Papiere von First Solar (First Solar Aktie) schnellten daraufhin um mehr als sechs Prozent hoch, während die Titel des an der Wall Street gelisteten chinesischen Konkurrenten Trina Solar (Trina Solar Aktie) um fast acht Prozent absackten./fn/tih
NUR DIESE BUNDESREGIERUNG BEGREIFT ES NICHT.
ging es ja nicht um Subventionen der chinesischen Hersteller, sondern das Handelsministerium ist der Auffassung, dass die Hersteller die Module unter Herstellungskosten anbieten. Die Strafzölle die sich auf die Subventionen bezogen, waren dagegen marginal und nicht der Rede wert.
Ich denke China und die USA haben eine ganz andere Handelpolitische Beziehung als bspw. Deutschland und China.
Aber auch die Chinesen haben bspw. durch die Dienstwagen Regelung der Regierungsmitarbeiter oder die Exportbeschränkungen für seltene Erden "Protektionismus" gezeigt.
Ich denke Europa wird sehr genau beobachten, wie die Chinesen reagieren, bevor hier evtl. irgendwann eine ähnliche Entscheidung getroffen wird. Aber sowohl das eine als auch das andere bleibt abzuwarten.
Jetzt kann die Solarsparte aufatmen
Und die Europäer werden es den USA nachmachen (wie immer)
Bin mal gespannt wie hoch Solarworld hochlaufen wird. So ab 1,80 € denke ich jedenfalls an eine Shortposition nach.
Für mich wird Sunpower der ganz große Profiteuer dieser US-Strafzölle sein. Sunpower ist mittlerweile bei den kleinen Aufdachanlagen in den USA Marktführer durch das aggressiv aufgelegte Leasingprogramm noch vor Solarworld und hat sein US-Projektgeschäft in den letzten Quartalen in allen Bereichen von kommerziellen Aufdachanlagen über staatliche geförderten Schulprogramme bis zu großen Solarparks weiter kräftig ausgebaut. So ist es auch kein Wunder, dass Sunpower in Q1 ihren Umsatz in Nordamerika um satte 273 Mio. $ bzw. 320% gegenüber Q1 2011 steigern konnte. Solarworld hatte in Q1 einen Umsatzrückgang von 45%. Damit erzielte Solarworld in den USA nur noch einen Umsatz von 43 Mio. $. Genau deshalb sehe ich Sunpower als den ganz großen Gewinner an bei diesen Strafzöllen. Pervers dabei ist, dass Sunpower überhaupt nicht in den USA produziert, sondern auf den Philippinen und in Malaysia und lässt einige Module in Kalifornien bei Flxxtronic bauen.
First Solar sollte auch schön profitieren von den Strafzöllen, denn gerade die Chinesen haben First Solar im großen Solarkraftwerksgeschäft in den USA sehr zu schaffen gemacht.
Es gibt sicher noch einige andere Gewinner wie die Japaner, aber durch die Strafzölle wird Solarworld sicher schneller auf Break Even in den USA kommen als ohne.
Jetzt stellt sich natürlich in den USA die generelle Frage wie es denn in den USA mit Solar wirklich weiter gehen wird ?? Die Systempreise werden durch die Strafzölle wohl um mindestens 10 bis 15% steigen und das kann für die Nachfrage eigentlich alles andere als gut sein und wenn wegen der Strafzölle das Wachstum in den USA abgewürgt wird, ist ja durchaus möglich, dann könnte durch die Einführung der Strafzölle sogar der Schuss nach hinten los gehen. Zumindest für den Großteil der US-Solarbranche, denn letztendlich hängen die Solarjobs nicht an den produzierenden Unternehmen, sondern großteils am Vertrieb, bei den Instalateuren und im Großhandel wie auch im Projektgeschäft bem Bau von Solarkraftwerken.
Für die Polysiliziumunternehmen, die in den USA produzieren wie Hemlock. REC oder MEMC, dürfte die Einführung der Strafzölle sehr negativ sein, denn jetzt ist davon auszugehen, dass die Chinesen auf US-Solarprodukte auch Zölle auferlegen werden. Auch die US Solarmaschinenbauer (Apllied Materials, GT Solar, Amtech) und Wechselrichterhersteller (Power-One, Satcon) könnten büßen. Viele Freunde hat sich jedenfalls Solarworld mit dieser Klage in der Solarbranche sicher nicht gemacht.
Jetzt muss sich aber erst mal ein Vermittlungsausschuß über die Strafzölle unterhalten und dann wird man weiter sehen. Es ist zu hoffen, dass durch diese US-Strafzölle kein neuer Handelskrieg begonnen wird, denn dann heißt es gute Nacht Exportland Deutschland und Mannemer:sagte es schon richtig.: "Wenn wir hier einen größeren Einbruch bekommen, reihen wir uns in absehbarer Zeit bei den anderen Pleitekandidaten ein". Ist zwar etwas überspitzt die Formulierung, aber die Gefahr ist durchaus gegeben.
Aber wie immer wird es an der Börse gewinner oder verlierer
Aber in dieser Situation werden die chortys lecker gegrillt grins
Die Chinesen sind ja auch für den Abgang der Solarbranche verantwortlich mit ihrem Damping
Und durch diese gute news wird das wieder rückgängig gemacht
http://www.ariva.de/news/...er-die-chinesische-Solarindustrie-4110508
Aber alles nur meine meinung
Könnte mir aber auch sehr gut vorstellen, dass Auftragsfertiger wie Flextronic oder Jabil Circuit, die ja in den USA, Kanada, Mexiko und Malyasia, schon große Modulproduktionen haben und dort OEM-Module für JA Solar, Sunpower, Q-Cells oder Sun Edison bauen jetzt halt auch Zellproduktionen zu den Modulproduktion dazu bauen.
Alles in Allem, es gibt schon Möglichkeiten für die Chinesen diese Strafzölle umgehen zu können. Die Welt ist halt mittlerweile global verzahnt. Jedoch wird das schon Zeit kosten für die China-Solaris. Außer sie machen den Umweg über Taiwan, das wird schnell gehen. Trina Solar praktiziert das gerüchterweise schon seit ein paar Monate.
Ich sehe für Solarworld viel eher das Problem, dass die Chinesen Solarworld in den neuen Solarmärkten wie Indien, Nordafrika, Mittlerer Osten oder Lateinamerika bekämpfen bis zum Äußersten. Das könnte für Solarworld durchaus sehr ungemütlich werden. Sollte dann die Nachfrage in den USA durch diese Klage sogar rückläufig werden, das kann derzeit wohl gar keiner einschätzen, dann dürfte es über kurz oder lang für Solarworld aber in den USA sehr ungemmütlich werden, denn dann wird Solarworld als Jobkiller gebrandmarkt werden und so was ist dann für ein Unternehmen alles andere als ein positives Image.
Sei wie es sei, Solarworld wird von den Zöllen sicher profitieren ohne Frage, aber Solarworld ist mit dieser Klage ein verdammt hohes Risiko eingegangen und dass diese Klage mittelfristig zu Schaden führen kann für Solarworld halte ich für überhaupt nicht abwegig.
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Kingsley said Trina’s exports to the United States are unlikely to be affected if Washington raises tariffs. He said any solar cells or other parts affected by the duties can be replaced by components from other countries.
“We already have developed third-country component supply that allows to ship as normal to the U.S.,” he said.
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Wenn Trina schon große Vorkehrungen getroffen hat, dann haben es die Anderen sicher auch schon getan.
Hier der Link dazu:
http://www.washingtonpost.com/business/...05/18/gIQARwneXU_story.html
("China rejects US solar dumping ruling, companies warn tariffs might hurt clean energy industry")
Es stellt sich eh die Frage wie man überhaupt feststellen möchte ob z.B. aus Deutschland in die USA eingeführte Module nicht chinesische Zellen/Wafer/Polysilizium oder Antireflexglas oder sonstwas chinesisches drin steckt. Das geht ja gar nicht. Da ist Tür und Tor geöffnet um diese Strafzölle umgehen zu können.
Apple wird in Prineville (Oregon) ein weiteres Datencenter bauen und auch dort ist eine Solaroffgridanlage geplant und dieses Datencenter soll nur mit Strom von Erneuerbaren versorgt werden. Biomasse und Solar.
Hier der Link dazu:
http://www.reuters.com/article/2012/05/17/...er-idUSBRE84G1A820120517
("Apple to use only green power for main data center")
Diese Apple-Projekte sind weitere Anzeichen dafür, dass sich für große Unternehmen so langsam aber sicher große Solaroffgridanlagen lohnen. Jedenfalls passiert in den USA bei den Offgridanlagen am meisten wie man an den Apple-Projekten, aber auch an den Projekten der US-Armee (Sunpower und Siemens) sehr gut sehen kann.
Ende des Jahres wird es in den USA damit 4 große Offgridsolaranlagen mit etwas über 60 MW geben und ich denke das ist erst der Anfang von einem Boom bei Solaroffgridanlagen in den USA.
Es geht hier m.E. nicht um Repressalien gegen China sondern es wurde über einen Vorwurf entschieden, dass sich chinesische PV-Unternehmen nicht an globale Handelsspielregeln halten, sondern ihre Marktmacht missbrauchen, um ansonsten überlebensfähige Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Das würde auch bei reinen Inlandssachverhalten (z.B. US Unternehmen gegen US Unternehmen) sanktioniert werden. Insoweit kann ich mir kaum vorstellen, dass Trina mit solchen Modellen die Autorität der US Behörden in Frage stellen kann.
Selbst wenn Trina die Module in den USA endfertigt und dann zu Dumpingpreisen anbietet, sind sie wie o.g. anfällig - insoweit es einen erfolgreichen Kläger (wie SW) gibt.
Ob die chinesischen PV Anbieter tatsächlich unter Herstellungskosten anbieten, werden u.a. ihre nächsten Zahlen zeigen. Ebenfalls, wird sich zeigen, ob SW tatsächlich ein größeres Stück vom (eventuell kleiner werdenden) US-Solarkuchen abbekommt. Ich denke aber, dass der Marktanteil von PV in den USA trotzdem zunehmen wird. Insoweit zähle ich SW schon zu den Profitteuren der aktuellen Entscheidung - ansonsten wäre SW diesen Weg auch kaum gegangen.
Der ganz große Gewinner wird aber Sunpower sein. Die sind ja jetzt schon an Nr. 2 in den USA hnter First Solar und First Solar wird sicher auch profitieren.
Sicher wird es noch weitere Gewinner geben wie Sharp, Kyocerea, Solar Frontier, Q-Cells, Bosch, Motech, Gintech, Neo Solar, DelSolar oder REC um nur mal die größten der Nichtchinesischen Zell/Modulhersteller zu nennen. Conergy hat ja z.B. schon Ende 2011 auf die Gefahren von höhen Zöllen reagiert und lässt ihre US-OEM-Module nicht mehr von Yingli bauen, sondern in Tschechien von der tawanesischen AOU.
Auch Solarworld wird sich davon profitieren, aber auch nicht mehr die nichtchinesische Konkurrenz. Das US-Werk von Solarwrld ist ganz einfach zu groß und deshalb ist es für Solarworld verdammt schwer dort ihre Kosten in den Griff zu bekommen. Zumal ja Solarworld keine eigene Projekte in den USA entwickelt und der richtige Nachfrageboom in den USA ist halt mal bei den Freiflächenanlagen
Viel interessanter für mich wird jetzt aber sein wie es mit dem US-Solarmarkt wirklich weiter gehen wird. Das könnte wenn es blöd läuft ein schlechtes Ende für den US-Solarmarkt geben. Die Chinesen werden jetzt ganz sicher auch Zölle auf US-Unternehmen wie die Solarmaschinenbauer Applied Materials oder GT Solar (Vorteil für Centrotherm), auf Polysiliziumherstller wie Hemlock oder auf Wechselrichterhersteller wie Power One (Vorteil SMA) erheben. Die China-Solaris haben immerhin in 2011 2 Mrd. $ an Solarprodukten/maschinen in den USA eingekauft, eingeführt haben sie in die USA 3 Mrd. $ in die USA. Soclhe Exportüberschüsse hat auch Deutschland in vielen Ländern.
Ich bin jedenfalls richtig gespannt wie sich jetzt der US-Solarmarkt weiter entwickeln wird. Sollte der wirklich rückläufig sein, von dem kann man mal ausgehen, und wenn dann noch die Chinesen auf US-Unternehmen Zölle auf Solarprodukte erheben, dann sind in den USA Ruck Zuck über 20.000 Jobs flöten. Wenn es so weit kommen sollte, dann wirds erst richtig spannend werden.
Der Link dazu:
http://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/...reisindex_120516.jpg
("BSW-Preisindex von 2006 bis 2012")
Eine schlüsserfertige 5 KW-Anlage gibt es mittlerweile für knapp unter 2.000 €/kW inkl. in Deutschland verbauten Modulen. Eine 3 kW-Anlage liegt so bei 2.100 €/kW inkl. in Deutschland verbauten Modulen. Die Montagekosten, sind ja auch etwas billiger geworden, liegen bei 1.200 € bzw. 2.360 € und der Netzanschluss bei 700 €.
Heute zahlt man für eine schlüsselfertige 3 kW-Anlage also gerade mal noch so rd. 6.300 € (mit China-Modulen ist die Anlage so um 10% günstiger). Anfang 2011 waren es noch um die 8.800 €.
Der Link dazu:
http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/10097-neues-eeg
("Neues EEG ?")
Hier der Link dazu:
http://www.zawya.com/story/ZAWYA20120522075526/...-projects-in-Egypt/
("Saudi investors to spend USD390m on 11 solar energy projects in Egypt")
Im Nachbarland Israel tut sich auch einiges rund um PV. So hat heute Arava Power Company mitgeteilt, dass für 8 Solarkraftwerke mit insgesamt 58,5 MW die Kraftwerksfinanzierung abgeschlossen wurde. Mitbeteiligt bei der Arava Power Company ist Siemens und so ist es auch kein Wunder, dass Siemens 5 Projekte als EPC-Unternehmen realisieren wird. Die anderen 3 Solarkraftwerke werden von der französischen EDF entwickelt.
Arava Power hat vor einem Jahr den ersten großen Solarpark in Israel mit knapp 5 MW gebaut.
Hier der Link dazu:
http://www.pv-magazine.com/news/details/beitrag/...890/#axzz1vWmMNkta
("Israel: APC reaches financial close on 58.5 MW worth of PV projects")
Am Beispiel Israel sieht man auch sehr schön wie sich langsam aber sicher große Konzerne wie Siemens und EDF ihr Solargeschäft forcieren. Nicht als produzierendes Unternehmen mit einer Zell/Modulproduktion, sondern als EPC-Kontraktor oder als Investor. Siemens hat ja erst vor kurzem in den USA von der US-Armee den Auftrag einer Off Grid-Anlage erhalten und die EDF-Tochter enXco baut gerade in Kalifornien (Catalina Solar Project in Kern County) mit Modulen des japanischen Dünnschichthersteller Solar Frontier ein 150 MW großes Solarkraftwerk.
In Südafrika ist die zweite Bieterrunde zu Ende gegangen mit insgesamt 417 MW an Solarkraftwerke, verteilt auf 9 Projekten. In der ersten Auktion, die im Dezember letzten Jahres zu Ende ging, wurden schon 631 MW an Solar versteigert, verteilt auf 18 Projekte. Damit sind aktuell in Südafrika etwas mehr als 1 GW an Solarkraftwerken geplant.
Sehr interessant dabei ist, dass in der 1.Auktion noch Solarkraftwerke für 333 $/MWh ersteigert werden konnten, während nur 6 Monate später die ersteigerten Solarkraftwerke nur noch 198 $/MWh bekommen. Das sind 40% Preisunterschied und diejenigen die in der 1.Auktion den Zuschlag bekommen haben verdienen sich mit den Solarkraftwerken eine goldene Nase. Das zeigt auch wie effizient solche Versteigerungen mit einer Deckelung sind und man hat mit solchen Auktionen die Solarkosten voll im griff. Nicht so wie bei uns in Deutschland mit den statischen Einspeisevergütungen für Solarkraftwerke und den gesetzlichen Rahmenbedingungen, dass Hinz und Kuntz Solarkraftwerke bei uns bauen dürfen. Kein Wunder, dass solche Auktionen immer mehr zunehmen. Indien war ein Vorreiter bei solchen Azktionen und in Saudi Arabien sind solche Tenderauktionen ebenfalls geplant. Wie auch in Dubai.
Hier der Link zu Südafrika:
http://www.pv-magazine.com/news/details/beitrag/...879/#axzz1vWmMNkta
("South Africa announces PV projects under second bidding round")
Diese drei Beispiele zeigen sehr gut wie sich Solar immer mehr internationalisiert. Dazu passt auch, dass in Bahrain der amerikanische Projektentwickler Petra Solar das erste Solarkraftwerk bauen wird (5 MW).
Afrika, der Mittlere Osten und Lateinamerika werden wohl in den nächsten Jahren wichtige Märkte für die Solarunternehmen werden. Wohl dem der genug Geld hat um in diesen Märkten aktiv zu werden, denn billig wird das mal ganz sicher nicht.
„Norbert Röttgen, Solar-Feind Nr. 1", titelte unlängst Photon. Doch das Branchenmagazin war wohl etwas voreilig. Nach dem Rauswurf des Umweltministers könnte es unter unter seinem Nachfolger Peter Altmaier sogar noch schlimmer kommen - denn nun drängen sich altbekannte und neue „Solar-Feinde" in den Vordergrund. So will CSU-Chef Horst Seehofer Welt-Online zufolge lieber mehr Gaskraftwerke bauen und freut sich daher über die Ernennung von Altmaier: "Er wird uns voranbringen". Das "vollkommen verkorkste" Einspeisegesetz EEG stellt er in Frage: "Es wäre besser, wir würden es neu machen".
Auch FDP-Chef Philipp Rösler ist mit seinen bekannten Argumenten auf Pressetour. "Mehr als sechs Milliarden Euro der Umlage für erneuerbare Energien gingen in die Förderung von Photovoltaik, obwohl diese nur drei Prozent des Stroms produzieren", sagte er dem ARD-Morgenmagazin. (Rösler bezieht sich auf irreversible Kosten, die in der Vergangenheit und zu teils drei mal so hohen Vergütungssätzen wie den aktuellen bzw. künftigen entstanden sind). Die Forderung nach noch stärkeren Kürzungen wird er wohl heute um 11 Uhr wiederholen. Dann trifft er sich mit Kanzlerin Angela Merkel, Altmaier und Seehofer zu dreistündigen Beratungen.
Solar lohnt sich
DER AKTIONÄR hält es weiterhin für richtig, aufgrund der gefallenen Modulpreise die Vergütung für eingespeisten Strom zu senken. Doch - ganz im Sinne der alten Versorger - einen Quasi-Deckel einzuführen oder die Abnahmeverpflichtung des sauberen Stroms in Frage zu stellen, wäre Gift für die Solarbranche, die langfristige Entwicklung der Strompreise (Stichwort Wettbewerb für E.on und Co) und den Schutz der Umwelt. Gerade aufgrund der jetzt günstigen Systemspreise lohnt sich für Deutschland mittlerweile jeder Euro Solarförderung. "Viele Medien, Politiker und Endkunden sind sich der Wirtschaftlichkeit von Solarstrom nicht bewusst", so Bloomberg New Energy Finance (BNEF).
Internationalisierung wichtig
Auch wenn die deutsche Regierung Solarstrom tatsächlich weiter ausbremst - für global agierende Solarfirmen gibt es Hoffnung. So fördern nun auch Brasilien und Japan verstärkt Solarstrom. Zudem ist die Sonnenkraft teilweise (siehe auch: Netzparität) bereits günstiger als Versorger-Strom. Trotzdem bleibt die Einspeisevergütung essentiell, da nur so die Allgemeinheit den Strom aus dem Solardach von Max Mustermann nutzen kann, während dieser in der Arbeit ist. Denn die eigene Speicherung ist (noch) nicht rentabel.
Centrotherm mit Lebenszeichen
Der unter seinem Buchwert gehandelte Solarausrüster Centrotherm, der vor allem chinesische Firmen beliefert, zeigt nach positiven Analystenkommentaren auch am Dienstag Stärke. Der jüngste Rebound bei Solarworld scheint hingegen vorbei. Die jüngste Einschätzung zu Conergy finden Sie hier.
Auf den ersten Blick sehen die Gewinnzahlen nicht so gut aus mit einem operativen Verlust von 40 Mio. $ (Q4: - 63 Mio. $), aber wenn man die 25 Mio. $ an Sondereffekten, die durch die Anti-Dumpingzölle in den USA hervorgerufen wurden abzieht, dann hätte Trina Solar nur noch einen negativen operativen Verlust von 15 Mio. $ ausgewiesen und das im 1.Quartal, das immer das schwächste des ganzen Jahres beim Absatz ist. Auch die Bruttomarge nach raus rechnen des Sondereffektes hätte bei guten 13,3% gelegen (Q4: 7,1%) und mit dieser Bruttomarge würde Trina Solar in Q2 bei dem prognostizierten Absatz von 500 MW problemlos operativ in die Gewinnzone kommen.
Sehr interessant sind die Produktionskosten von Trina Solar. Die reinen Prozesskosten (von Wafer bis zum Modul) lagen in Q1 bei nur noch 0,58 $/W. Vor einem Jahr lagen die um 0,15 $/W höher. Bis Ende des Jahres will Trina ihre Prozesskosten auf 0,50 $/W drücken. Da auch die Polykosten von Trina Solar deutlich niedriger geworden sind um 0,15 $/W bzw. 35%, hat Trina Solar nur noch Modulherstellungskosten von 0,86 $/W. Vor einem Jahr lagen diese Kosten noch bei 1,16 $/W. Damit sind die Produktionskosten von Trina in den letzten 12 Monate um 26% gefallen. Trina hat ihre Module in Q1 zu einem Durchschnittspreis von 0,92 $/W verkauft.
Trina Solar sollte Ende des Jahres komplette Modulfertigungskosten von um die 0,70 $/W erreichen können. Wer hätte das vor 18 Monate gedacht, als die Produktionskosten noch bei rd. 1,30 $/W lagen.
Ich kann es nur wiederholen, die China-Solaris sind auf dem besten Weg in Q2 operativ und in Q3 auf Nettobasis in die Gewinnzone zu kommen und dann werden es die Amis sehr schwer haben ihre Anti-Dumpingzölle aufrecht zu erhalten. Zwei große China-Solaris nehme ich aber aus bezüglich meinen Gewinnerwartungen in Q2 bzw. Q3 und das sind Suntech und LDK.
Hier ein Link zur Präsentation der Trina Q1-Zahlen, die vor allem beim Kostenverlauf sehr interessant sind:
http://phx.corporate-ir.net/...QxMzE1fENoaWxkSUQ9LTF8VHlwZT0z&t=1
Zeitpunkt: 09.06.12 01:45
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Mehrfach gesperrte Nachfolge-ID
Ich sehe aber dass Trina im Plus ist. Also nix mit "die Enttäuschung wurde ja bereits vom Markt mit Kursverlusten quittiert". Hast dich wohl ein wenig verschaut.
Egal Agenda, ich wollte eigentlich auch nur zeigen, dass die China-Solaris auf einem guten Weg sind in Q2 operativ und in Q3 auf Nettobasis in positive Zahlen zu kommen. Das haben die Trina-Zahlen wie auch die Zahlen von Canadian Solar deutlich gezeigt und somit werden es die Amis sehr schwer haben ihre Anti-Dumpingzölle im Oktober/November aufrecht zu erhalten.
Übrigens Agenda was Analysten schätzen ist mir so ziemlich wurscht. Ich mache meine eigene Schätzungen und ich interpretiere die Zahlen auch selbst. Da brauch ich neimand dazu. Dir scheinen aber die Analysten schon sehr wichtig zu sein.
Solarworld hat halt mal verdammt hohe Schulden und das ist der IST-ZUSTAND von Solarworld und auch das ganz Problem für den Kurs. Solarworld hat eine Nettofinanzverschuldung von 710 Mio. € und Trina von 310 Mio. €. Also mehr als die Hälfte weniger !!! und Trina kauft auch ihre Unternehmensanleihe bei den billigen Kursen zurück. Ist für das Unternehmen allemal besser wie eine Dividende auszuschütten.