Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 716 von 7961 Neuester Beitrag: 27.08.25 21:33 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 200.021 |
Neuester Beitrag: | 27.08.25 21:33 | von: Canis Aureu. | Leser gesamt: | 42.182.568 |
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(darf man unter Russen gar nicht laut sagen. Ich liste dann immer die Schwerverletzten und Toten, die Geburt an der Autobahn, die Zerquetschten im Hafen, die Restasche imStahlblock bei Klöckner, den Hubschrauber etc. auf und erzähle wie vom Krieg, dann verwinden sie den Schock besser)
Desto länger ich da nachdenke umso mehr Beispiele fallen mir übrigens noch ein, Z.B. die vielen Attacken auf Personen wie Peter Sloterdijk und Norbert Bolz oder etwa auch Gunnar Heinsohn.
Besonders exemplarisch war dies alles natürlich auch im Falle Thilo Sarrazins zu erleben.
Vom Umgang mit der AfD ganz zu schweigen.
Blaupause Krim
"Der wahrscheinlichste Ablauf" sei jetzt, dass Putin "weiter das macht, was er macht: die (ukrainische) Regierung in Misskredit bringen, Chaos provozieren und versuchen, den Boden für eine separatistische Bewegung zu bereiten", führte Breedlove weiter aus. Wie bei der Krim usw usw..'
Man möchte General Strangelove da eigentlich fragen, ob dieses angekündigte Schicksal wirklich unvermeidbar ist. Wenn doch die primäre Waffe Putins die sei, die ukrainische 'Regierung' in moralischen Misskredit zu bringen, könnte die denn nicht dagegen halten und ihren moralischen Kredit einfach mal aufbessern - zB durch Verzicht auf Pogrome, auf Panzer in Städten, auf die Unterwanderung der Staatsstrukturen durch Faschomilizen, durch Dialog mit denen, die ihre Legitimität nicht anerkennen ? Und damit die teuflische Putin'sche Strategie ins Leere laufen lassen anstatt sein böses Spiel zu spielen ?
Anfang Oktober meldete zerohedge über prorussische Zeitung Iskra den merkwürdigen Abtransport von etwas in 4 Lastwagen und zwei Minibussen ohne Nummernschilder in einer nicht registrierten Maschine von Boryspil Flughafen nachts.Nach der Entladung der Wagen fuhren die Autos sofort weg und die Maschine auch.Die Bamten des Flughafens meldeten es sofort und man sagte ihnen ,sie sollten sich nicht um Dinge kümmern,die sie nichts angehen.Später
sagte einer der höheren Beamten des Ministeriums für Einkommen,dass auf Anordnung eines der neuen Führer die Goldreserven der Ukraine abtransportiert worden seien und alle in die USA gebracht wurden..
Zu dem Zeitpunkt betrugen die Goldreserven genau 40 Tonnen.
http://www.zerohedge.com/news/2014-03-10/...ion-handover-its-gold-fed
Jetzt gibt die IMF ein Darlehen über 17 Milliarden und die erste Tranche beträgt 3,2 $ Milliarden, und wie Itar Tass meldet (gewöhnlich gut informiert)http://en.itar-tass.com/economy/730534 werden davon erst einmal 1 Milliarde Gold gekauft ,um die Währung zu stützen
sofern das stimmt:wenn man solche Freunde hat, braucht man wohl keine Feinde mehr
man darf rechtschaffene Bürger nicht kritisieren?
Besonders dann nicht, wenn sie üblen Blödsinn verbreiten?
with that next batch of gold also set to be confiscated by the Fed and shipped off to Germany (and maybe even Switzerland) to cover their growing repatriation demands.
One wonders if this news has anything to do with the fact that since the approval of the IMF "loan" gold has had its best 2 days in 4 months...
es hiess ja an anderer Stelle ,dass die USA gesagt haben,um die Repatriierung der deutschen Goldreserven durchzuführen bräuchten sie 14 Jahre
http://www.zerohedge.com/news/2014-05-06/...kraine-will-buy-imf-money
http://www.zerohedge.com/contributed/2014-05-06/...-treasuries-qe-mon
das erinnert irgendwie an die berühmte Rede von Franz Josef Strauss ,als er drastisch die Verschuldung der Bundesrepublik darstellte mit der unglaublichen Höhe von 1000-und 100 Markscheinen,die ich kürzlich bei Bayern alpha sah
http://www.youtube.com/watch?v=t0oI5X79hPM
-wenn ich es als sinnvoill erachte. Die meisten meiner Bekannten sind übrigens Pro Maidan, als Ukrainer haben sie ein gutes Recht darauf, obwohl sie wie immer total indoktriniert werden durch tv.
-Die Ukrainische Realwelt immer wider auf Böser Putin abzuwälzen ist sooo furchbar doof, total beklemmend.
-Von Syrienkonflikt habe ich nicht viel Ahnung. Naja vielleicht schreibe ich mal seitenlange Beiträge darüber und nehme mir Irgendwelchen als Hass-Kopf :-)
-jetzt ist mir auch noch die deutsche Regierung zu Links, du meine Güte :-)))
Zwischen sachlicher Kritik und Diffamierung + medialem Mobbing sehe ich allerdings doch noch einen großen Unterschied.
Wenn man dies anders betrachten wollte, wäre der Sprung zu McCarthy mit gewechselten Vorzeichen nicht mehr weit.
Sehr viel passender wäre es gewesen, den Obervasallen in Kiew mit Pinochet zu vergleichen. Da hätte man auch triftigere Argumente: Beide sind Fascho-Marionetten der US-Regierung.
Bei wem will SPON sich mit Fleischhauer-Geschreibsel eigentlich anbiedern? Wenn ich ein Spiegel-Abo hätte, würde ich es deswegen kündigen.
Achso - die habens ja auch verdient...
Fleischhauer hat Mut, das gefällt mir. Ein Querdenker im Spiegel. Im Bayernkurier natürlich nicht.
Disclaimer im Threadsinne, als Vorlage für AL: Natürlich steckt der CIA dahinter, denn der CIA entführte die Mädchen um Nigeria die Hilfe aufdrängen zu können. Ziel ist die Einverleibung Nigerias in das US-Imperium unter dem Deckmantel der Bekämpfung islamistischer Terroristen.
Insofern kann ich mit Deinem Einwand, der nämlich im Grundsatz gar keiner ist, in diesem Falle auch nicht viel anfangen.
Auch hier diesem Forum wurde der Übergang von sachlicher Kritik und persönlicher Diffamierung z.B. gerade in der letzten Zeit ebenfalls häufig genug überschritten und zwar auf allen Seiten!
Dem kann ich nicht viel abgewinnen, daher habe ich mich auch weitestgehend aus der Debatte ausgeklinkt.
Solange deinesgleichen polemisch posten ("Pickelhauben", "Untertanenmentalität", "Kriegstreiber", "Panzer-Geil-Finder", "Faschofreunde") habe ich kein Problem damit ebenfalls zu polemisieren. Zumal eine Medizin auch in homeöpathischen Dosen wirkt.
Um auf dein Posting zurückzukommen: Nicht meine Position ist Untertanenmentalität, sondern exakt deine. Denn wer nur das wiederholt, was Radio Moskau spielt (Faschos in Kiew, Progrome in Odessa), der macht sich selbst zum willfährigen Handlanger von Menschen, denen nichts ferner liegt als deine Freiheit zu verteidigen. Das ideale Untertan also, gehorsam, leichgläubig und willig.
Da mir klar ist, dass du diesen Vorwurf auch mir machen wirst: Ich habe im Gegensatz zu dir zumindest die Hoffnung auf der Seite der Freiheit zu stehen, auch wenn ich als Deutscher gewissen Zwängen bezüglich der Amis unterliege. Freiheit bleibt ja stets eine Illusion, ein Ziel, dem man zwar näher kommen kann, aber es nie erreicht. Mein Hoffnung ist es, dass die Ukraine frei wählen kann so wie ich es könnte wenn ich wollte (was ich nicht will, weil ich wie 82 Mio andere Deutsche unterm Strich mit den Amis ganz gut fahre).
Es geht nicht um die Krim
Von Rolf Hochhuth
Was soll die Ukraine in der EU? Wollte Kalifornien dem Warschauer Pakt beitreten? Rolf Hochhuth verlässt den Posten des Mahners nicht. Der Dramatiker greift nun die Politik des Westens gegenüber Russland scharf an. Gerade Deutschland müsste hier historisches Bewusstsein zeigen.
Genau so, als hätte Kalifornien einst dem Warschauer Pakt beitreten wollen, muss heute umgekehrt auf Russland die Einladung des Westens an die Ukraine wirken, der EU, ja sogar der Nato beizutreten. Das wird westlich der Weichsel so ungern gehört, wie es unerfreulich wahr ist. Dass ausgerechnet Deutschland sich seit Beginn der 90er-Jahre von den USA vorspannen lässt bei deren Bemühen, ihre Einflussmacht bis zur Trennung der Moskau-Russen von denen der Kiew-Russen zu treiben, ist insofern unentschuldbar, als bekanntlich wir Deutschen es gewesen sind, die sich von ihrem Braunauer und späteren Auschwitzer zum Amoklauf nach Stalingrad haben benutzen lassen.
Wobei man ehrlicherweise hinzufügen sollte – ich war erst zehn, als der begann, konnte aber die Generation meiner Eltern schon ziemlich genau beobachten –, dass es keinesfalls Hitler allein war, der allen Ernstes geglaubt hat, es könne, mit einem noch völlig ungeschlagenen Großbritannien samt seinem Churchill im Rücken, glücken, Russland zu besiegen: Wir können uns heute keine Vorstellung mehr davon machen, die Jahrgänger meiner Kinder und Enkel schon gar nicht mehr, wie der „Siegeszug“ über Frankreich in nur sechs Wochen, die ganze Nation um Maß und Verstand gebracht hatte!
In der Regel die Russen unterschätzt
Das ist mit uns Deutschen besonders leicht anzustellen: „Kein Augenmaß“, urteilte hellsichtig Bismarck über den Twen Wilhelm der Letzte, der ihn drei Wochen vor seinem 75. Geburtstag hinauswarf. Viele Deutsche leben mit diesem Mangel: Hitlers Stabschef Halder, der im Vorjahr binnen sechs Wochen, ab 10. Mai bis Mitte Juni, durch Frankreich bis zur Kanalküste gepanzert war, schrieb 14 Tage nach Beginn von Hitlers Überfall auf seinen getreuen Rohstoff-Lieferanten Stalin, es sei nicht zu viel gesagt, stelle man fest, dass „der russische Feldzug in drei Wochen gewonnen“ worden sei: So hatte der deutsche Generalstab auch nicht für nötig gehalten, den Soldaten Handschuhe nach Russland mitzugeben...
Nur an solchen Einzelheiten, die in psychiatrische Krankenblätter gehören, ist heute noch annähernd abzulesen – die so sich nennenden Historiker halten es meist für unter ihrer Würde, derartige Albernheiten zu berichten – wie Deutsche nicht ausnahmsweise, sondern in der Regel die Russen unterschätzt haben!
Mit zwei Ausnahmen: Friedrich der Große und Bismarck. Der König, in seinem Testament, hat allen Nachfolgern verboten, mit den „Barbaren im Osten“ Händel anzufangen, da man ihnen „den Schaden, den die einem zufügen können, niemals heimzahlen kann“! Und Bismarck – „Ich habe in das Auge des Bären gesehen“ sagte er, einst Botschafter in Petersburg, noch angstvoll im Alter –, konnte erst ruhig schlafen, als er seinen „Geheimen Rückversicherungs-Vertrag mit Petersburg“ schriftlich hatte: Die beiderseitige Garantie, ihre Staaten blieben „wohlwollend neutral“, werde einer von ihnen in Konflikt mit einer Großmacht verwickelt.
Doch der Kaiser lehnte wenige Wochen nach Bismarcks Sturz ab – diesen Vertrag zu verlängern, mit dem kleinstkariert-idiotischen „Argument“, das Geheimrat Holstein ihm eingeredet hatte: Der Vertrag sei amoralisch, nämlich Ehebruch, Bigamie – da er vor Wien geheim gehalten werden musste...
Groteske Pointe
Man glaubt dies alles nicht mehr, so albern-verjährt ist das heute! Doch durchaus geblieben ist die deutsche Instinktlosigkeit, den USA zu parieren, wenn die ihre Interessen vertreten, die niemals die unseren sein können. Einfach deshalb nicht, weil die Russen unsere allernächsten Nachbarn sind, nicht aber die Amerikas. Und weil nicht USA-Truppen vor 70 Jahren zur Krim stiefelten, sondern deutsche. Stalin sagte damals trostlos zu Churchill, weil die Invasion der Briten und Amerikaner in Frankreich drei Jahre auf sich warten ließ: „Die Rote Armee verliert am Tag 10000 Mann !“
Ein Beispiel noch, fast schon überflüssig: Welcher Deutsche hätte welches „Recht“, sich einzumischen, wenn Putin darauf besteht, Russlands einziger eisfreier Hafen – bevor Stalin, nach Ende des Hitlerkrieges, Königsberg behielt –, müsse weiterhin Russland gehören wie seit Jahrhunderten?
Man frage sich: Wie würden die Russen Putin aburteilen, wenn er die Krim der Ukraine überließe – ausgerechnet in dem Moment, in dem die Ukrainer sich bemühen, ebenso in die Nato aufgenommen zu werden wie schon das Baltikum! Würde Putin nicht geradezu die Sicherheit Russlands aufs Spiel setzen?
Groteske Pointe: Eine Deutsche war es, Sophie von Anhalt-Zerbst, später von den Russen als ihre Katharina die Große vergöttert – und so heißt sie noch heute dort –, die der Großmacht Türkei die Krim abgekämpft hatte. Und erst der Ukrainer Chruschtschow hatte die Krim der Ukraine vor 60 Jahren zugeschlagen!
Übrigens sind diese ganzen zum Konflikt aufgebauschten Stänkereien nichts als das Ergebnis von immer glück-verdummender Problemlosigkeit, die ziemlich oft schon zu Kriegen geführt hat, nach der Erfahrung von Shakespeare, der in seinem Drama über den Trojanischen Krieg schreibt: „Allzu langer Friede führet zum Streit.“ Denn in beiden Weltkriegen empfanden Russen und Ukrainer sich als das, was sie seit 1000 Jahren sind, als Brudervölker, die ihr gemeinsames Vaterland gegen Deutsche, Österreicher und Türken verteidigten.
Helmut Schmidt, noch mit 94 der klügste BRD-Politiker, hat durchschaut, was in Wahrheit gespielt wird: Nicht um die Krim geht es momentan, diese Insel ist nur der sichtbarste Ausdruck dessen, was seit Jahrzehnten von der westeuropäischen Vormundschaftsbehörde Pentagon angezielt wird: „Die Idee, die Ukraine und Georgien in die Nato aufzunehmen, stammt aus den USA. Nach den Reden einiger amerikanischer Zeitungen sind dafür menschenrechtliche Gesichtspunkte ausschlaggebend, (...) aber es sind imperiale Motive, die dahinterstehen. Wir Deutschen haben angesichts unserer Geschichte im 20. Jahrhundert gute Gründe, mit eigener Beteiligung an militärischen Interventionen zurückhaltend zu sein. Bisweilen hört man, wir müssten uns aus Solidarität im Nato-Bündnis an militärischen Interventionen beteiligen. Das Argument passt besser in die Nibelungensage als in die heutige Wirklichkeit. Denn das nordatlantische Bündnis war und ist ein Verteidigungsbündnis, nicht etwa ein Bündnis zur Umgestaltung der Welt.“
Bismarck würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, was Europäer sich hier von den Amerikanern aufbürden lassen.
Doch die USA können trotzdem ruhig schlafen: Sie wissen ja, was wir Europäer, mit denen sie seit dem Kalten Krieg Blinde Kuh spielen, erst vor zwei Jahren erfahren haben. Und was sie sogar dem allertreuesten ihrer Partner, Konrad Adenauer, stets verschwiegen haben: Dass Kreml und Weißes Haus seit 1952 ein Geheimabkommen haben, demzufolge, sollte doch der Kalte Krieg in einen heißen ausarten, garantiert in Russland und Amerika keine Fensterscheibe kaputtgeht, sondern „lediglich“ Polen und Germany weggemacht werden: Der ungeheuerlichste Verrat an einem Verbündeten, von dem je erfahren hat, wer noch Geschichte liest...
Doch verraten – man hüte sich vor jedem, der einem dankbar sein muß – haben vor allem wir Deutschen wieder einmal die Russen!
So musste Michail Gorbatschow gegenüber dem Bild-Chefredaktuer Kai Diekmann resümieren, und damit ist hier hoffentlich genug gesagt, was uns Deutsche endlich zur kritischen Selbstbefragung hinsichtlich unserer noch andauernden Betrugspolitik gegen Russland anregen sollte. Gorbatschow sagte: „Kohl, US-Außenminister James Baker und andere sicherten mir zu, dass die Nato sich keinen Zentimeter nach Osten bewegen würde. Daran haben sich die Amerikaner nicht gehalten, und den Deutschen war es gleichgültig. Vielleicht haben sie sich sogar die Hände gerieben, wie toll man die Russen über den Tisch gezogen hat. Was hat es gebracht? Nur, dass die Russen westlichen Versprechungen nun nicht mehr trauen.“
Kanzler Kohl hatte sein Versprechen an Herrn Gorbatschow sogar unter Zeugen mit „Ehrenwort“ bekräftigt.
Der Dramatiker Rolf Hochhuth lebt in Berlin. Zuletzt veröffentlichte er den Aphorismenband „Was vorhaben muß man. Aphorismen“ (Rowohlt)
http://www.berliner-zeitung.de/kultur/...-krim,10809150,26844042.html
Dagegen ist auch nicht unbedingt etwas einzuwenden. Manchmal sogar ganz im Gegenteil - sie kann nämlich auch als äußerst fruchtbarer Katalysator fungieren.
Anders sieht es dagegen aus, wenn nicht die Anregung des Diskurses im Vordergrund steht, sondern die Absicht, den Gegner zu diffamieren und damit aus dem Spiel zu nehmen. Eine Art und Weise, die darauf abzielt, jeden sinnvollen Diskurs gerade zu unterbinden.
Es war hier meines Erachtens in letzter Zeit beides davon hier und da zu beobachten. "Stalinistische Putinfreunde" auf der einen Seite und "Pickelhaubenträger" auf der anderen Seite. Wenn es sich nur darauf beschränken würde.... Zusätzlich scheint es z.B. auch zum Sport geworden zu sein, sich hier ständig gegenseitig das Wort im Munde umzudrehen. Lumpi hat das oben mit seinem Farbengleichnis schon sehr treffend beschrieben.
Die ganze Diskusion findet dabei doch mittlerweile eigentlich vorwiegend auf der Ebene statt, sich hier "gegenseitig" zu kritisieren und dabei Gräben auszuheben, als tatsächlich in der Sache zu diskutieren.
Unterhaltsam ist es teilweise schon und natürlich auch nicht ganz so ernst gemeint, wie es vielleicht auf jemanden wirken mag, der hier gerade frisch hereinliest.
Wir schätzen uns hier ja im Grunde alle untereinander auf die ein odere andere Art und Weise.
Viel anfangen kann man mit der Diskussion auf dieser Grundlage jedoch nicht. Narbonne hat im übrigen wohl auch nicht ganz ohne Grund einen neuen thread aufgemacht, falls es noch nicht allen aufgefallen sein sollte.
Eine sinnvolle Positionierung fällt in solchen Fällen grundsätzlich nicht ganz leicht. Gerade am Anfang habe ich mich schwer getan - völlig richtig.
Die Kritik am Westen kann ich dabei nach wie vor nur bedingt teilen. Anfangs hat er m.E. nicht viel falsch gemacht. Nach dem Putsch hätte er sich allerdings umgehend davon distanzieren müssen und dabei stärker mit Russland an einem gemeinsamen Strang ziehen müssen. Von da an bin ich mit dem westlichen Kurs nicht mehr einverstanden.
Die Kritik an Putin kann ich hingegen grundsätzlich teilen, nicht jedoch seine Instrumentalisierung und die dabei betriebene Dämonisierung, die hier betrieben wird.
Das halte ich für sehr gefährlich.
Es ist sehr schwer zu beurteilen, inwieweit das, was in der Ukraine gerade geschieht, von irgendwelchen Seiten im Hintergrund gelenkt, provoziert oder zumindest unterstützt wird. Die Informationen sind da einfach undurchsichtig und werden es wohl auch bleiben - gerade ein weiterer Grund sich davon zu distanzieren.
Am Ende fällt dies in den Verantwortungsbereich der Ukrainischen Regierung. Wenn dort Aktionen stattfinden, die dazu geeignet sind, bürgerkriegsähnliche Zustände hervorzurufen, können wir sie nicht weiter unterstützen, ganz einfach - schon gar nicht in dieser Struktur, die sich eben nicht zuletzt aus Faschos und kriminellen Oligarchen zusammensetzt.
Russland können wir ebensowenig unterstützen, wenn sie eskalierend tätig werden.
Sie werden darauf jedoch gerade dann am ehesten verzichten können, wenn wir aufhören, die illegitime Regierung in Kiev weiter zu unterstützen und als Freund und nicht als Gegner Russlands auftreten.
Die Sanktionen mit denen da gespielt wird, halte ich in jeder Hinsicht für kontraproduktiv und sehr gefährlich für Europa. Der Rausschmiss Russlands aus der G8 ist indessen ein unvorstellbarer historischer Rückschritt.
In welche Richtung sich die Ukraine künftig stärker orientiert, ob sie ihre Entwicklung hin zu einer freiheitlichen marktwirtschftlichen demokratischen Gesellschaft gemeinsam und insofern in einer gewissen Synchronisation mit Russland weiter beschreitet, oder ob sie ihn eher stärker begleitet von der Europäischen Union beschreiten möchte, ist im Grunde Banane. Wichtig ist, dass es friedlich passiert, so dass die Menschen in dieser Region mit sich und ihren Nachbarn auch hinterher ohne böses Blut weiterleben können.
Unter Umständen können sie diese Entwicklung sogar an Russlands Seite besser vollziehen, als an der Seite der EU. Die Unterschiede wären dort zumindest deutlich geringer.
Umso mehr wir Russland dabei deutlich machen können, dass Europa auch die Interessen Russlands im Sinn hat und keine Bedrohung darstellt, umso offener wird Russland auch mit Bestrebungen der Ukraine umgehen können, sich (auch) stärker am Westen zu orientieren.
Man sollte keine alten Gräben wieder aufreißen.
Viele Bereiche von gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeiten erinnern heute in unguter Art und Weise an die Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Vom fien de siecle bishin zu den geopolitischen Konfliktsituationen. Es lassen sich wirklich viele Parallelen ziehen.
Geschichte muss sich nicht wiederholen - eine Vorraussetzung wäre allerdings, sich alten Fehlern und gewissen Kausalitätszusammenhängen entsprechend bewußt zu sein.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/...m-feind-12914544.html
"Die Tagebücher von vierzehn Menschen montiert der Regisseur Jan Peter zu einem einzigartigen Zeugnis des Ersten Weltkriegs. Das ist packend und anrührend und wahr - ein Meilenstein für das europäische Fernsehen."
"Man kann bei solchen Sendungen nach dem „Narrativ“ fragen, nach dem mehr oder weniger unausdrücklichen Erzählsinn. Der ist, ohne Übertreibung gesagt, revolutionär, jedenfalls für die Verhältnisse des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Was dem Autor und Regisseur Jan Peter vielleicht erst im Laufe der Arbeit an dem Projekt klar wurde und was die Filmfolge nun überzeugend einlöst, ist die Ähnlichkeit, ja fast der Gleichklang all dieser Stimmen."
"Jede der Szenen findet eine Parallele im Feindesland. Die Menschen dort empfinden ja kaum anders. Sie fürchten - und dämonisieren - den Feind. Sie gehen teils mit ungeheurem Idealismus in die Schlachten, teils nehmen sie weinend und mit Todesahnungen Abschied wie der Kosak, teils sind sie von Beginn an skeptisch, es ist ihnen, wie dem österreichischen Bauern Karl Kasser, „schwer ums Herz“, ein Franzose schildert den „traurigen Tag“, als es an die Front geht, und was am Ende nach den furchtbarsten Desillusionierungen angesichts des technischen Krieges bleibt, ist schlicht: Tapferkeit. Und, so merkwürdig es klingen mag: Menschlichkeit. Es gibt sie auf allen Seiten.
So könnte man nun von einer endlich erreichten europäischen und historisch aufgeklärten Sicht sprechen, für die Jan Peters Filme einen Meilenstein bedeuten. Alle sind überzeugt, die Angegriffenen zu sein, sagt die Kommentarstimme einmal, und alle hätten scheinbar gute Gründe vorbringen können. Nach den Schüssen von Sarajevo, so hört man und staunt nun doch über Peters aktualisierende Kühnheit, wollten die Österreicher einen „Krieg gegen den Terror“ führen."
Die Dämonisierung und Konstruktion von Feindbildern, die augenblicklich von allen Seiten, Russland genau so wie dem Westen und nicht zuletzt auch von den Unterschiedlichen Gruppierungen in der Ukraine, betrieben werden, verläuft dabei exakt nach dem selben Schema.
Ein Schema, dem man nicht auf dem Leim gehen sollte.