Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


Seite 691 von 7961
Neuester Beitrag: 25.08.25 13:27
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:200.018
Neuester Beitrag:25.08.25 13:27von: Canis Aureu.Leser gesamt:42.149.690
Forum: Leser heute:647
Bewertet mit:
119


 
Seite: < 1 | ... | 689 | 690 |
| 692 | 693 | ... 7961  >  

10665 Postings, 7759 Tage lumpensammler@narbonne / Ischariot

 
  
    #17251
11
28.04.14 14:27
Es kann eben nicht sein, dass ich einen eigenen Fehler gut heiße, nur weil der Gegenspieler in anderer Angelegenheit noch schlimmere macht und ich nur deshalb bedingungslos folgen muss. Genau diese Reaktion wird durch Politik und Medien versucht zu provozieren. Wenn wir so messen, ist die Einteilung in Gut und Böse der bloßen Willkür der aktuell handelnden Poitiker unterworfen. Unser Rechtssystem ist ja auch so gestaltet, dass jemand nur für seine Taten bestraft wird. D.h. wenn ich einen Dieb verhafte und ihm die Tat nachweise, kann ich ihn nicht für einen Mord ins Gefängnis stecken.

Konkret: Was Russland mit der Krim gemacht hat, sind Peanuts im Vergleich zu den Feldzügen und Drohnentötungen des Westens der letzten 15 Jahre. Daraus Russland einen Strick zu drehen, ist erstens nicht fair und zweitens provoziert es genau deshalb eine noch schlimmere Gegenreaktion, die dann natürlich als Eskalation verstanden wird usw.

Wollte man Putin wegen seiner innenpolitischen Verbrechen, also dem eigentlichen Grund, wieso wir ihn als "böse" einstufen, bestrafen, dann hätte man das längst tun können und sollen. Aber es blieb über 15 Jahre lang aus. Es blieb auch aus, als Russland in Tschetschenien und später in Georgien Krieg geführt hat. Nix, niente.

Nur jetzt soll plötzlich der 3. Weltkrieg vor der Tür stehen, weil der Status einer Halbinsel - wohlgemerkt unter Zustimmung der dortigen Bewohner und ohne Gewalt - von Nutzungsrecht auf Eigentum übergegangen ist? Wer daraus ein Kriegsszenario und eine Zeitenwende basteln will, der führt m.E. etwas im Schilde und jeder, der diese Steilvorlage ohne nachzudenken annimmt, muss sich fragen, ob er hier nicht instrumentalisiert wird.

Es geht also nicht darum, ob Russland schlimmere Vergehen an der Freiheit und der Demokratie verübt hat als der Westen, denn das ist unstrittig. Da muss auch niemand Farbe bekennen. Nein, es geht darum, was Russland hier in diesem konkreten Fall getan hat und wie der Westen versucht, ihm aus dieser Bagatelle einen Strick zu drehen, weil das politisch eben gerade opportun ist. Und das kann in meinen Augen nicht sein. Ge- und verurteilt wird auf Basis von Fakten und allgemein gültigen Richtlinien bzw. Gesetzen und nicht auf Basis von politisch opportunen Stimmungen.  

994 Postings, 6001 Tage patsmelvSind die USA überhaupt noch friedensfähig?

 
  
    #17252
9
28.04.14 15:34
von Willy Wimmer

Angela Merkels Besuch bei einem fremd gewordenen Freund
Im Vorfeld der Reise unserer Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel nach Washington könnte der Unterschied zum Gastgeber in Washington deutlicher nicht sein. Das war schon einmal anders, und dies für eine lange Zeit. Man muss mit der aktuellen Politik der Bundesregierung auf keinem Feld einverstanden sein. Aber sie macht deutlich, dass ihr der Weg der Kooperation deutlich lieber ist als die seit langer Zeit aufbrausende Konfrontationspolitik der USA und derjenigen in Europa, die dann bei Fuß stehen, wenn es wieder einen Krieg anzuzetteln gilt.

Deutlicher als je zuvor stellt sich bei einer nüchternen Betrachtung der amerikanischen Politik die Frage danach, ob die USA überhaupt noch friedensfähig sind? Im zwischenmenschlichen Bereich würde man vermuten, dass es einem anderen besonders dreckig gehen würde, sollte er sich so verhalten, wie die USA das im globalen Maßstab tun. Dabei braucht niemand auf Stimmen aus Europa besonders scharf zu sein, wenn es gilt, sich Gedanken über Washington zu machen.

Wenn ein ehemaliger amerikanischer Präsident wie Jimmy Carter öffentlich beachtet davon spricht, dass die USA im heutigen Zustand keine funktionsfähige Demokratie mehr seien, ist das keine Verschwörungstheorie oder anti-amerikanisches Sentiment. In den Regalen finden sich meterweise Bücher darüber, dass die USA seit Jahrzehnten lediglich noch durch ihren gewaltigen Militärapparat einen Status haben, der Furcht und Schrecken verbreitet.

Achtung und Respekt für zivilisatorische Leistungen sind längst à fond perdu. Im Gegenteil können sich die USA offenbar in dieser Rolle nur noch halten, weil sie sich durchgehend Sonderrechte geschaffen haben und jedem mit Krieg drohen, der die amerikanischen Täter vor Gericht stellen will. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag kann die ihm zugedachte Rolle der Kriegsprävention nicht wahrnehmen, weil die USA sich außerhalb jeder Rechtsordnung stellen.

Es kommt auch nicht darauf an, dass die USA formal eine funktionierende Rechtsordnung besitzen, bei der Täter für Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder anderen Delikten entsprechend den Statuten des Gerichtshofs in Den Haag mit einer inneramerikanischen Strafverfolgung rechnen müssen. Von den Hunderttausenden Toten im Irak bis hin zu den Kollateralschäden in der Vernichtung von Hochzeitsgesellschaften im Drohnengürtel und dem präsenten Staatssadismus in Guantanamo: es ist immer amerikanische Staatspolitik.

Führende deutsche Medien räumen Donald Rumsfeld noch ganze Zeitungsseiten ein, anstatt seinen Ex-Präsidenten für die eigentlich gebotene Reise nach Den Haag zu begleiten. Bei den europäischen Beispielen ist es auch nicht besser, wie wir im Falle Tony Blairs deutlich sehen können. Wie war das, lieber Herr Blair, mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg und den gewaltigen Opferzahlen im Irak? Hätte Tony Blair nicht demütig ein Ticket über den Kanal lösen müssen, anstatt ein Mandat der Europäischen Union für den Nahen Osten zu übernehmen?

Und das soll die Wertegemeinschaft „Europäische Union“ sein, die diesem Herrn ein solches Mandat verleiht? Da haben es die NATO-Generalsekretäre fast besser. Bei denen stellt sich nur die Frage, bei welchem Hedgefonds sie anschließend auftauchen. Wenn man bedenkt, wie sich die alliierte Überwachung unseres Landes und seiner Menschen und Institutionen auswirkt, muss die aktuelle Haltung der Bundeskanzlerin gegenüber den USA allerdings als „konsequentes Sedieren“ angesehen werden.

Deutschland wird durch die Haltung der Bundesregierung im wahrsten Sinne des Wortes „ruhig gestellt“. Regiert uns die Angst vor dem angeblichen Freund oder bereitet die Bundeskanzlerin vor ihrer USA-Reise mit dem langjährigen Großpartner die gemeinsame Rettung unserer fast völlig verlorenen Glaubwürdigkeit vor? Man will es hoffen, aber kann es kaum glauben. Vor allem dann nicht, wenn man sich nur das Imperatoren-Gehabe amerikanischer Besucher in der Ukraine ansieht.

So wie im Vorfeld des Jugoslawienkrieges die Kosovo-albanische Terrororganisation UCK benutzt worden ist, um jedes Abkommen mit der Belgrader Regierung zu unterlaufen, wird in Kiew eine Putsch-Regierung gegen die Menschen in der Ostukraine und dann gegen Russland in Stellung gebracht. Man muss sich das in Europa vor Augen halten. Da werden Panzer und Kampfflugzeuge gegen eigene Bürger, die Barrikaden bauen oder Häuser besetzen, in Stellung gebracht und Waffen wie im Krieg eingesetzt. In Hamburg reicht dafür die Polizei und wir leben nicht mehr in einer Zeit, in der die Reichswehr in Sachsen und Thüringen ähnlich gewütet hat.

Was sollen Vereinbarungen in Genf, wenn anschließend amerikanische Vizepräsidenten in Kiew die Machthaber ermuntern, die Hunde des Krieges loszulassen. Aber eines ist gewiss. Es geht darum, den russischen  Präsidenten zu dem einen Fehler zu verleiten, damit man ihn als Aggressor brandmarken kann. Das ist das Ziel, wie wir seit Jugoslawien und vermutlich schon sehr viel früher wissen. Dann ist es leicht, von Chodorkowski bis Pussy Riot alles zusammen zu packen und die Dinge auf dem Weg gegen Russland in Gang zu setzen, die sich die USA offenbar seit dem Ende des Kalten Krieges vorgenommen hatten.

Natürlich waren die Menschen in Europa froh, endlich das Ende einer antagonistischen Situation in Europa erleben zu dürfen. Es wäre geboten gewesen, wegen der fürchterlichen Hinterlassenschaft des sozialistischen Systems in unseren östlichen Nachbarstaaten die Möglichkeiten der damaligen Europäischen Gemeinschaft für den Aufbau dieser Staaten zu nutzen. Nein, es musste die NATO sein, die sich vorgeschoben hatte. Russland kam aus dem Taumeln nicht heraus und genau da hat man angesetzt. Sinn und Nutzen lagen jenseits des Atlantiks.

Seither hat sich der Eindruck verfestigt, dass über das vom amerikanischen Starökonomen Geoffrey Sachs angerichtete Elend in Russland hinaus alles unternommen worden ist, um die russische Führung immer stärker in eine konfrontative Grundeinstellung zu versetzen, die einer Verteidigungshaltung eines Staates dann entspricht, wenn er glaubt, sich das leisten zu können.

Die amerikanische Prämisse hat sich nicht geändert und ist in allen Sicherheitsdirektiven amerikanischer Präsidenten niedergelegt: bedingungslose Kapitulation und Länder, die man als eigenständig operierende und souveräne Staaten definiert hat, und die es zu beseitigen gilt. Der US-Kongress hat gut 75 Staaten mit Sanktionen belegt. Die sind alle dran, wenn man Washington nicht die „Rote Karte“ zeigt. Das soll Frau Merkel machen? Wir sollten froh sein, wenn Schalke 04 nach Moskau fährt, weil wir kein Interesse daran haben dürfen, dass Mr. Strangelove wieder sein Unwesen treibt.
 

994 Postings, 6001 Tage patsmelv@ narbonne

 
  
    #17253
3
28.04.14 15:38

..."aber das man dadurch Putin fast zum heiligen ausruft kann ich einfach nicht verstehen"

Wen meinst du konkret damit? Bitte nenne doch die Namen mit den Textpassagen? 

 

80400 Postings, 7782 Tage Anti LemmingJakob Augstein mit schwachem Artikel

 
  
    #17254
4
28.04.14 15:51

Augsteins aktueller Artikel ist voll auf Spiegel-Linie, während er in früheren Kolumnen noch gegen den gleichgeschalteten SPON-Mainstream aufzubegehren wagte.

www.spiegel.de/politik/ausland/...en-krieg-aus-versehen-a-966473.html

So schreibt Augstein z. B.:

"An welchem Punkt würde der Westen aus der Logik der Eskalation aussteigen? Die USA haben Putins Fehdehandschuh erstaunlich bereitwillig aufgenommen. Mit dem schlechtesten aller Gründe: Innenpolitik. Wohin ließe sich Obama von den Rechten treiben, deren Frontmann..."

Das heißt, dass es offenbar auch für den "Vorzeige-Linken" des Spiegel zweifelsfrei erwiesen ist, dass Putin der Aggressor gewesen sein soll.

Weiter oben im Artikel schreibt Augstein: "Es hat an Warnungen nicht gefehlt, doch der Westen hat sie in den Wind geschlagen. Er hat sich bereitwillig auf Wladimir Putins Pokerspiel eingelassen."

Keine Silbe findet man darüber, dass die Destabilisierung der Ukraine mittels ultrarechter Provokateure ein vorsätzliches Werk des Westens war, um das Land der Nato einzugemeinden und den Ring um Russland noch enger zu ziehen. Die sukzessive Verschiebung der Nato-Grenze Richtung Osten läuft seit 1990, obwohl der Westen Gorbatschow damals zugesichert hatte, die Nato-Ostgrenze werde - als Entgegenkommen für Russlands Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung - nicht angetastet. Das hat sich im Nachhinein als Lüge erwiesen.

Positiv an Augsteins Artikel bleibt unterm Strich nur, dass er mitten im (Vor-)Kriegstreiben zur Besinnung aufzurufen versucht. Mit stärker den Realitäten verpflichteten Argumenten wäre diese Mission freilich einfacher zu bewerkstelligen gewesen. Wenn man den auch von SPON verbreiteten "Putin-ist-an-allem-schuld"-Konsens widerspruchslos nachbetet, setzt man dem Bellizismus, zu dem der Spiegel ansonsten in unschöner Weise beiträgt, nicht genug entgegen. Man tritt dann nur als Moralapostel und der Situation enthobener genereller Kriegsgegner auf.

 

11283 Postings, 4588 Tage Sternzeichen#17221 Der beste Beweis zu dieser These

 
  
    #17255
3
28.04.14 16:05
ist dieser kleiner Landfetzen auf einer großen Karibischen Insel. Hätte die Politik und damit das Volk was zu sagen und mit ihr der dirkt gewählter Präsident es würde diesen Zusatnd nicht geben. Man hätte alle Beteiligte vor einen öffentlichen und ordenlichen Gericht auf den Festland überstellt und das ganz vor Gericht abgehandelt. Wenn der Präsident wirklich die Nummer 1 im Lande wäre und angeblich ist er der Oberste Befehlshaber, warum ändert er diese Zustände nicht? Mit nur einen einzigen Befehl könnte er diese Situation ins Festland verlagern und die Rechtsstaatlichkeit herstellen, so wie er es bereits bei seiner ersten Präsidentschaftswahl dem Volke versprochen hat.

Und weil er nichts derartiges tut hat er auch nicht viel zusagen und man nimmt seine Befehle womöglich nicht mehr an. Der Noblepreisträger darf Schauspielern und so tun als ob er was zu sagen hätte und das war es wohl auch schon. Die Macht ist ganz woanders aber ganz bestimmt nicht beim ersten Mann in Staate.

"Wenn Wahlen was verändern würden, wären sie schon längst verboten."

Kann ich nur bestätigen, denn dort wo wahlen Veränderungen hervorufen werden sie von den Eliten und Politiker runtergemacht und als undemokratischer Art abgestempelt.

Sternzeichen  

79561 Postings, 9434 Tage KickyWilly Wimmer hat mir aus der Seele gesprochen

 
  
    #17256
5
28.04.14 16:18

Über Willy Wimmer

Seit 1959 Mitglied der CDU, Landesvorstand der Jungen Union Rheinland und Bezirkvorsitzender der Jungen Union Niederrhein.

1969 bis 1980 Mitglied des Stadtrats Mönchengladbach, 1975 bis 1979 Vorsteher des Stadtbezirks Rheydt-Mitte, 1975 bis 1976 Mitglied der Landschaftsversammlung Rheinla

...Von April 1985 bis Dezember 1988 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verteidigungspolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Vom 19. Dezember 1988 bis 01. April 1992 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung mit den besonderen Schwerpunkten: Integration der Streitkräfte in Deutschland und Zusammenarbeit mit der Westgruppe der Truppen (ehemals SU, heute GUS).

Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE von Juli 1994 bis Juli 2000.

Stellvertretender Leiter der Delegation des Deutschen Bundestags bei der Parlamentarischen Versammlung der OSZE.

Willy Wimmer ist unter Einschluss von Finanz- und Wirtschaftsfragen Experte für globale Sicherheitspolitik und führte über Jahrzehnte auf höchster staatlicher Ebene Gespräche
und hier der Link den patsmelv  vergessen hat
http://www.cashkurs.com/kategorie/...i-einem-fremd-gewordenen-freund/

....Deutlicher als je zuvor stellt sich bei einer nüchternen Betrachtung der amerikanischen Politik die Frage danach, ob die USA überhaupt noch friedensfähig sind?
.... Von den Hunderttausenden Toten im Irak bis hin zu den Kollateralschäden in der Vernichtung von Hochzeitsgesellschaften im Drohnengürtel und dem präsenten Staatssadismus in Guantanamo: es ist immer amerikanische Staatspolitik. ...
Der US-Kongress hat gut 75 Staaten mit Sanktionen belegt. Die sind alle dran, wenn man Washington nicht die „Rote Karte“ zeigt. Das soll Frau Merkel machen? .....  

16574 Postings, 5317 Tage zaphod42Der ungeliebte Kaiser hat schöne Kleider an

 
  
    #17257
1
28.04.14 16:45
oder wie ist es zu verstehen, dass alleine die Androhung von Sanktionen zu selffullfilling Sanktionen der Wirtschaft führt.

So macht Politik dem Obama Spaß, seine verbale Intervention hat ja schon in Syrien prima geklappt. Kostet nichts und ist nebenbei eine prima Machtdemonstration.

Währenddessen beißen die Putinversteher und Anti-US-imperialisten vor Wut in ihre Tapeten, wie kann es gerecht sein, dass die USA nur mit Drohen mehr erreichen als die EU jemals real? Antwort: Gerechtigkeit gab es nie und gibt es nicht, das ist eine Shimäre. Was gerecht und richtig ist definiert der, der die Macht hat. Und das ist zur Zeit klar Obama.
Rubel-Crash in der Ukraine-Krise: Deutsche Russland-Exporte brechen ein - n-tv.de
Russlands Wirtschaft zahlt die Rechnung für das militärische Säbelrasseln des Kremls in der Ukraine: Die deutschen Exporte in das Riesenreich schrumpfen drastisch - schon bevor die Sanktionen greifen.
 

16574 Postings, 5317 Tage zaphod42#54

 
  
    #17258
5
28.04.14 16:59
Wenn der Augstein umfällt ist das kein Zeichen von Schwäche, sondern Stärke. Gerade Vorzeigelinken fällt es gemeinhin schwer, Realitäten zu akzepieren. Wenn Augstein bezüglich der These, Putin sei nicht der Aggessor, nun seine Meinung geändert hat - wohlwissend dass ihm der Shitstorm seiner Anhänger (z.b. AL) um die Ohren fliegt - dann ziehe ich meinen Hut.

Ändert aber nicht daran, dass Augstein Systemlinker ist und damit per definition grundsätzlich falsch liegt, egal was er schreibt.

;-)  

74087 Postings, 6289 Tage Fillorkill# 52 Wimmer

 
  
    #17259
8
28.04.14 17:24
Was mir nicht gefällt ist der Subtext: 'Die US haben fertig. Wir müssen uns von dem untergehenden und nur deshalb um sich schlagenden letzten globalen Empire beizeiten absetzen, um nicht mit nach unten gerissen zu werden'. Abgesehen davon, dass die angeblichen letzten Zuckungen des Empires angesichts der ökonomischen Vergleichsdaten bis auf weiteres Wunschtraum bleiben müssen, repräsentieren die US historisch bis heute das unterhalb der aggressiven und autoritären politschen Strukturen schlagende Herz des Westens. Als kultureller und gesellschaftlicher Gesamtzusammenhang, der mit einer Reduzierung auf Double Standards, NSA und Drohnenkrieg nicht angemessen erfasst wird...

Westliche Essentials zu verteidigen bedeutet die Westbindung zu verteidigen. Dies bedeutet, hier und drüben gegen Strukturen zu mobilisieren, die diese Essentials missbrauchen. Diejenigen emanzipatorischen Tendenzen, die es sehr wohl in den US gibt, in ihren Anstrengungen zu unterstützen anstatt selbstgenügsam abzuschreiben. Nicht gegen die US, sondern für bessere US. Nicht gegen Europa, sondern für ein besseres. Beides bedingt sich einander...

58425 Postings, 5408 Tage boersalinoDas Beste am Mainstream ist die Kommentar-

 
  
    #17260
5
28.04.14 17:27
funktion. Pikierte Redakteure versus renitente Leser. Ein Lehrstück aus der medialen Monokultur:

Niemals zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik wurden die etablierten Medien zum Gegenstand derart breiter Kritik wie im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. Seit mehreren Wochen sehen sich Medienmacher in den Kommentarfunktionen ihrer eigenen Online-Angebote, auf Blogs und in Internet-Foren massiven öffentlichen Anfeindungen ausgesetzt. Einig scheinen sich große Teile des Publikums in ihrer Einschätzung, dass die meisten Medien nicht ausgeglichen über die Ukraine informieren, sondern parteiisch im Sinne von EU- und NATO-Interessen agieren. Egal ob auf den Online-Präsenzen der Tagesschau, des Spiegel oder auf Zeit.de: Die Zahl der Kommentare unter Artikeln zum Ukraine-Konflikt beläuft sich schnell auf die Hunderte. Beiträge, welche die journalistische Linie der Autoren unterstützen, genießen dort inzwischen Seltenheitswert.

Weiter unter: http://www.heise.de/tp/artikel/41/41586/1.html
 

74087 Postings, 6289 Tage FillorkillZap, Augstein jun war und ist intellektuell nichts

 
  
    #17261
4
28.04.14 17:37
Ein Schaumschläger. Missbraucher eines grossen Namens...

12996 Postings, 6128 Tage daiphong#59 na geht doch !

 
  
    #17262
2
28.04.14 17:45
und schon ist auch der Theoretische Anarchist und praktische Altphilologe raus aus der Einheitsfront der Zündler.  

16574 Postings, 5317 Tage zaphod42Was schließen wir daraus

 
  
    #17263
2
28.04.14 17:50
boersalino? Ich meines aus der Tatsache, dass die Foren zur besten Arbeitszeit von Russensverstehern und Amihassern vollge...schrieben werden und gleichzeitig US-freundliche Parteien bei Wahlen Quoten von zusammengenommen jenseits der 80-90% bekommen?

Kann es nicht sein, dass es eine sehr große schweigende Mehrheit gibt, die ganz andere Meinung als eine sehr aktive Minderheit ist?  

16574 Postings, 5317 Tage zaphod42#62

 
  
    #17264
1
28.04.14 17:52
Ja, der fill geht noch den Weg Augsteins. Ich fühle es...  

743 Postings, 4716 Tage PerimeterSanktionen

 
  
    #17265
2
28.04.14 17:57
können erfolgreich sein oder auch nicht. Waren sie es jemals?

Was machen unsere geistigen Afrolook- und Miniplie-Träger, falls nicht?

Haben sie ihr Tastaturfingertraining schon durch Wehrsportübungen ersetzt?

Was anderes wird ihnen dann wohl kaum übrig bleiben. Immerhin, einer gewissen
Achtung könnte ich mich nicht erwehren, sollten da tatsächlich zwei oder drei übriggeblieben sein, die trotz jahrzehntelanger Zersetzungspolitik noch wehrwillig sind.

Wenn sie sich dann mit dem Schlachtruf "Lang lebe Herman van Rompuy" oder wahlweise Draghi oder Barroso oder Juncker auf die Russen stürzen, stelle ich vielleicht sogar eine Kerze ins Fenster.

 

58425 Postings, 5408 Tage boersalinoEine sophistische Frage, zaphod

 
  
    #17266
3
28.04.14 18:02
Mir genügt zum Unwohlsein der Verdacht, dass zu viele Unisono-Redakteure auf solch eine schweigende, wenn nicht stumme Mehrheit setzen.

Jede Form von Erosion an diesem Meinungsmonolithen namens "schweigende Mehrheit" scheint mir begrüßenswert.  

16574 Postings, 5317 Tage zaphod42Was soll das Geschwurbel perimeter?

 
  
    #17267
28.04.14 18:04
Wer redete jemals von Krieg gegen die Russen? Krieg ist sowas von vintage. Heutzutage droht man mit Sanktionen und Mrd werden abgezogen. Reicht das nicht, zieht man real Sanktionen durch. Wirkt bei jedem Staat, selbst bei Nordkorea. Ist nur eine Frage der Zeit.

Ich persönlich halte es für einen Fortschritt, dass niemand mehr für die Politik sterben muss. Bis auf die maskierten Idioten in der Ostukraine, die das Prinzip nicht verstanden haben.  

16574 Postings, 5317 Tage zaphod42#66

 
  
    #17268
1
28.04.14 18:09
Wie ich bereits mal schrieb halte ich die Schreibe der Journalisten durch einen Ehrenkodex begründet, sich instinktiv auf die moralisch richtige Seite zu schlagen. Dass Putin mit der handstreichartigen Annexion der Krim der undemokratische Aggressor ist steht ausser Frage. Es hatte ja schon seit Jahren eine schlechte Presse (Quasi-Verbot von Schwulen, Quasi-Skalvenarbeit bei Olympia, etc.)

Es macht für einen Journalisten keinen Sinn, ohne triftigen Grund gegen seine Abonnenten zu schreiben. Wobei ich mal vermute, dass trotz der Schreibe keiner gekündigt hat, denn in den Foren schreiben zur besten Arbeitszeit .... wer wohl?  

743 Postings, 4716 Tage PerimeterZaphod, wenn das wirklich deine Meinung ist,

 
  
    #17269
28.04.14 18:09
dann wiederholst du einen historischen Fehler:

Du hast keinen Plan B.  

16574 Postings, 5317 Tage zaphod42"Es werden wieder Fritze gejagt"

 
  
    #17270
28.04.14 18:35
Russische Propaganda: Senden, um zu siegen | ZEIT ONLINE
Im Krieg der Worte ist die Ukraine zum Schlachtfeld geworden. Die russische Propaganda ist Putins schärfste Waffe und Dmitri Kisseljow sein General.
 

16574 Postings, 5317 Tage zaphod42peri

 
  
    #17271
28.04.14 18:36
Plan B wofür?  

2696 Postings, 6679 Tage Ischariot MDlumpi #251

 
  
    #17272
4
28.04.14 18:38
>>> "Was Russland mit der Krim gemacht hat, sind Peanuts im Vergleich zu den Feldzügen und Drohnentötungen des Westens der letzten 15 Jahre ...

>>> "Wollte man Putin wegen seiner innenpolitischen Verbrechen, also dem eigentlichen Grund, wieso wir ihn als "böse" einstufen ...

>>> "es geht darum, was Russland hier in diesem konkreten Fall getan hat und wie der Westen versucht, ihm aus dieser Bagatelle einen Strick zu drehen ...
___________________

Also ich drehe hier keine Stricke. Ich habe mich in den letzten Wochen hier arg zurückgehalten zum Thema Ukraine, und in meinen wenigen Postings zur Sache habe ich hingewiesen
(a) auf die vitale Interessenslage Rußlands auf der Krim, und
(b) auf die hohe Wahrscheinlichkeit, daß RUS jetzt auch die Ost-Ukraine kassieren wird,
eben auch aus der Anerkenntnis unbestreitbarer objektiver Interessen Rußlands an den dortigen historisch eng mit RUS vernetzten Industriestrukturen.

Ferner habe ich mich über die sagenhafte Dämlichkeit aufgeregt, mit der die Trottel-Eurokraten um Barroso in UKR auf Länderfang für die weitere EU-Osterweiterung gegangen sind, auf daß das Reich Barrosos und Schulzens bald größer ist als das Alex des Großen. Und über die unfaßbar unterirdische Blödheit unserer Karikatur eines Oberbefehlshabers, die mal eben so deutsche Offiziere auf den Pfaden Guderians wandeln läßt.

Gleichzeitig sehe ich das Dilemma des Westens, einschlägigen osteuropäischen Volksgruppen in ihrem Streben nach Demokratie (oder auch nur des NATO-Schildes und der EU-Gelder?) nicht egoistisch die Türe vor der Nase zuzuschlagen.
Wo da der goldene Mittelweg ist, weiß ich nicht und halte mich daher mit Kommentaren dazu zurück.

Wir kommen aber nicht umhin festzustellen, daß in UKR aus der 'Bagatelle' eine brandgefährliche Situation entstanden ist, in der offensichtlich aus Rußland unterstützte hochbewaffnete Milizen eine bürgerkriegsähnliche Situation geschaffen haben, die jederzeit eskalieren kann, und solange wir nicht wissen wer die Hintermänner der Milizen sind und was sie wollen steht eine Eskalation bis Polen und dem Baltikum als worst case im Raum. Und für diese potentiell katastrophale Situation ist es einfach nicht hilfreich, den Thread den diversen semiprofessionellen "antifaschistischen und antiimperialistischen" Hetzern zu überlassen, die allen und jeden Sachverhalt, insbesondere wenn Stalins Own Country SU und ihre KP betreffend, ausschließlich in antiamerikanische Hetze ummünzen.

Und als Vorsorge für die hoffentlich noch vermeidbare Eskalation über Ost-UKR hinaus bleibe ich bei meinen Feststellungen:

A) Rußland ist ein fundamental autokratisch regiertes Land, das jederzeit in alte stalinistische Reflexe zurückfallen kann
B) Putin ist alles andere als ein "lupenreiner Demokrat" und deshab mit äußerster Vorsicht zu genießen
C) die USA sind im Konfliktfall allemal die verläßlicheren Partner
D) Kritik an den USA ist gerechtfertigt und auch notwendig, muß aber im Licht der Geschehnisse von 2001 erfolgen und in einer ausgewogenen Art und Weise

Und genau an dieser Ausgewogenheit fehlt es diesem sozialistischen Pöbel, der im Begriff ist diesen thread zu okkupieren

16574 Postings, 5317 Tage zaphod42Schön geschrieben, lschariot

 
  
    #17273
3
28.04.14 18:44

58425 Postings, 5408 Tage boersalino# 68

 
  
    #17274
2
28.04.14 18:50
Es dürfte eine unfruchtbare Diskussion werden, ob hier eine Annexion vorliegt. Ich konstatiere, dass eine überwiegende Mehrheit der Krimbewohner ganz ohne Zwang mit den Füßen abgestimmt hat und das betreffende Gebiet gleich mitgenommen hat.  

12996 Postings, 6128 Tage daiphongwas wollen die Russen in Ost-Ukraine?

 
  
    #17275
1
28.04.14 18:57
und wieso liegt ihre Basis in Slawjansk? Einer unbedeutenden Stadt, die durch Kommandos weiträumig gesichert wird mit bereits sehr vielen Toten und vielen Gefangenen.
Geht es ihnen womöglich "nur" um das sehr große Schiefergas-Gebiet, in dessen Zentrum zufällig Slawjansk liegt?  

Seite: < 1 | ... | 689 | 690 |
| 692 | 693 | ... 7961  >  
   Antwort einfügen - nach oben