Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 647 von 7960 Neuester Beitrag: 21.08.25 16:19 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 199.99 |
Neuester Beitrag: | 21.08.25 16:19 | von: Canis Aureu. | Leser gesamt: | 42.090.621 |
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(1) Im Angesicht eines angenommenen Feindes lernen wir gerade den Unterschied zwischen einem freien und einem unfreien Pressewesen: In Russland werden die Medien von der Regierung gleichgeschaltet, bei uns übernehmen sie das gerne auch mal selbst. Für den Journalismus wird die Krim-Krise damit zur Sinn-Krise.
(2) Wer hat sich die Frage gestellt, warum Merkel nach der Krim-Krise so schnell über die Zukunft der Gasleitungen aus Russland spekuliert - aber nach der NSA-Krise keinen Gedanken daran verschwendet hat, die Datenleitungen in die USA in Frage zu stellen?
ist leider ein Totschlagargument. Damit kann ich jederzeit jedem hierzulande bei allem, was irgendwie mit 'national' zu tun hat, in die Schranken weisen.
Der Vergleich mit dem Sudetenland ist auch gar nicht so weit hergeholt - dabei darf es nicht(!) interessieren, wer es gesagt hat, sondern wie -, da es hier wie dort um eine Vereinnahmung nichtstaatlichen Territoriums geht.
Die Unterschiede liegen dennoch auf der Hand:
1) Auf der Krim sind die Russen in der überwiegenden Mehrheit (Daß diese durch Jahrzehnte zurückliegende Umsiedlung und Vertreibung zustande kam, beachten wir hier nicht weiter)
2) Hier im thread wurde schon die rechtliche Grundlage erörtert im Sinne einer Volksabstimmung. Zwischen einem Einmarsch und einer Abstimmung gibt es doch einen praktischen Unterschied.
3) die Tschechei sollte zerschlagen werden - von vorneherein. Das können wir von der Ukraine nur vermuten, auch wenn westliche Politiker hier bereits dem Boden unfreiwillig für den Kreml bereiten.
Wahrscheinlich gibt es noch mehr, ist mir jetzt aber zu spät.
Russland spielt propagandistisch derzeit den großen Vaterländischen Krieg mit einem faschistischen Angriff aus Westen/Deutschland direkt auf die russische Bevölkerung. Mit der Ukraine als Aufmarschgebiet des Westens und Schlachtfeld zwischen ukrainischen Faschisten und Russen. Das ist das Bild von Malko, AL etc
Der Westen spielt die Zerschlagung der Tschecheslowakei in Sudentenland und Protektorat Böhmen und Mähren, völkische Anschlüsse und Annexionen ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen, also den Auftakt der NS-faschistischen deutschen Eroberung Europas.
Dieses Bild sehe ich für die Krim nicht als richtig ein, im Falle einer weiteren Zerschlagung der Ukraine schon eher, aber nicht als Auftakt für eine russische Eroberung Europas. Da freuen sich manche zu früh.
Im russischen Bild der Ukraine gibts inzwischen aber erhebliche Probleme:
- es wurde mW kein einziger Russe von Faschisten getötet
- es wird nicht zu Progromen an Russen oder Juden oder Minderheiten gehetzt
- auch nicht nach dem Maidan-Massaker, auch nicht vom Rechten Sektor
- die ukrainische Armee geht nicht gegen Russen vor, auch nicht auf der Krim
- sie erhält keine Verstärkung durch die Nato, die Nato dreht selbst nichts hoch
- ein moderater ukr. Nationalismus dominiert, hat sich zu zivilen Reformen bekannt
- die Regierung tritt nicht faschistisch auf, sie ist schwach, die Anarchie im Land ist diszipliniert
- Präsidentenwahlen stehen im ganzen Land an, und zwar ohne faschistischen Kandidaten
Der große Anlass "Schlachtfeld" für eine Invasion fehlt also völlig offensichtlich.
Evtl. wurde daran geheimdienstlich gebastelt, aber in diesem Umfeld könnte das glatt auffliegen. Putin muss den vaterländischen Krieg vorerst abbrechen und statt der Zerlegung ala Tschecheslowakei plötzlich die Ukraine als neutralen Bundesstaat fordern. Damit rennt er im Westen offene Türen ein, solange daran aber in der Ukraine umgebaut oder gemauert wird, bleibt die Lage offen.
Auch wenn der Aktienmarkt hier immer mehr aus dem Blickfeld gerät ist vielleicht noch ein Restinteresse vorhanden. Dieses Video ist eine relativ einfache Erklärung.
http://www.cbsnews.com/videos/is-the-us-stock-market-rigged/
Das ist eine legale Form des FrontRunning.
ave
Das Ende der Gratiskonten
Wirklich kostenlos sind Girokonten nur noch bei den Direktbanken. Bei Filialbanken und Sparkassen verliert das Gratismodell seinen Reiz. In Zeiten niedriger Zinsen werden die Budgets knapp. Wie Banken Kunden werben. Von Lukas Bay und Jens Hagen. Mehr…
Derivate eignen sich eventuell zur Absicherung von Positionen oder zur Preissicherung nicht aber als reines Spekulationsinstrument.
ave
Erstes Quartal: China Wirtschaft verliert an Dampf
07:56 UhrChina Wirtschaft verliert an Dampf
Der Schwung der chinesischen Wirtschaft lässt weiter nach: Die Industrie ist in den ersten drei Monaten des Jahres stark geschrumpft. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex fällt auf den tiefsten Stand seit acht Monaten.
PekingDer Schwung der chinesischen Wirtschaft lässt nach einer privaten Umfrage weiter nach. In den ersten drei Monaten des Jahres ist die Industrietätigkeit geschrumpft, wie die britische Großbank HSBC am Dienstag berichtete. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex (PMI), der eher private und kleinere Unternehmen beobachtet, fiel im März den dritten Monat in Folge und sackte von 48,5 im Februar auf 48,0 und damit auf ein Acht-Monats-Tief. Es war der stärkste Rückgang seit mehr als zwei Jahren. Unterhalb der kritischen Grenze von 50 ist von einer abnehmenden Industrietätigkeit auszugehen.
- The recovery still feels like a recession to many Americans, she tells a Chicago audience in a speech focused in-part on why the lower unemployment rate is overstating the strength of the labor market.
- The "overall commitment to maintain extraordinary support for the recovery for some time to come" is a strong one, she says. "The scars from the Great Recession remain, and reaching our goals will take time."
Die FED ist in der Einschätzung der Lage relativ realistisch. Ein selbsttragender Aufschwung ist nicht in Sicht, so wird eine weiterhin moderate Geldpolitik in Aussicht gestellt. US Unternehmen haben -allen voran die großen Adressen aus dem Slicon Valley- Rekordsummen auf der hohen Kante, die aber zum überwiegenden Teil im Ausland liegen. So kommt das Geld nicht als Investment in den Wirtschaftskreislauf. Die Notwendigkeit von Investitionen zur Steuermilderung besteht nicht da die Steuerumgehung im bestehenden System sehr einfach möglich ist.
Das gesamte Besteuerungssystem müsste grunderneuert werden. Dafür braucht man einen gewissen länderübergreifenden Konsens und Politiker die im Ansatz verstehen was sich machen.
ave
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März gesunken, aber über der Marke von drei Millionen geblieben. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im vergangenen Monat 3,055 Millionen Arbeitsuchende registriert, wie die Behörde am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Das seien 83.000 weniger als im Februar und 43.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sei im Monatsvergleich um 0,2 Punkte auf 7,1 Prozent gesunken. „Im März hat sich die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt fortgesetzt“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. „Neben der üblichen Frühjahrsbelebung kommt auch die gute Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt an.“
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...er-zu/9697048.html
Die Macht der Notenbank, die ihr das Publikum zuschreibt und in der sie sich selbst (in der Aussendarstellung) wähnt, existiert nur in den theoretischen Denkfiguren des Monetarismus, die über lange Jahre die Vulgärökonomie dominierten und in der QE-Phase eindrucksvoll empirisch widerlegt wurden. Eine sich der Kapitulation nähernden Geldtheorie also, deren geldpolitischer Ausdruck allein deshalb Märkte noch beeinflussen kann, weil und solange deren Akteure ihren Erzählungen - da nichts anderes gelernt - noch Glauben schenken...
Die Bank of England hat, anders als die Fed, öffentlich damit begonnen, den Ballast einer falsifizierten Geldtheorie abzuwerfen und damit das Bild einer kausal wirksamen Geldpolitik nach unten zu korrigieren - praktische Konsequenzen wie die Einstellung von QE stehen allerdings noch aus. Ganz am anderen Ende des Spektrums die Bundesbank, die wie im Monetarismus üblich der Geldpolitik eine potentielle Macht unterstellt, die sie aber aufgrund befürchteter Konsequenzen für die Geldstabilität allenfalls in homöopathischen Dosen einsetzen dürfe - womit sie gleich doppelt falsch liegt...
Auf den ersten Blick ist Klopapier vielleicht kein Indikator für die Auswirkungen einer Mehrwertsteuererhöhung. In Japan schon: Ein Supermarkt in Tokioter Stadtteil hat den Verkauf von Klopapier und Papiertüchern rationiert, bevor zum heutigen 1. April die Mehrwertsteuer von fünf auf acht Prozent erhöht wurde.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...ier/9695016.html
In der Ukraine wechselt mit jeder Wahl die Richtung - nicht politisch, politische Organisationen in unserem Sinn gibt es praktisch nicht. Es ist immer eine andere Oligarchenclique die eine Revolution veranstaltet oder die Wahlen gewinnt und das manchmal unter Parolen die sogar im Westen großen Anklang finden - sich dann aber immer als plumpe verlogene Propaganda herausstellten. Dann führt auch noch jeder Wechsel zu einer neuen Verfassung und die einzige Konstante die bleibt, ist der Raub an den breiten Bevölkerungsschichten, ob nun Ukrainer, "Ungarn", "Russen", ... ist letztendlich egal. Trotzdem wird mit den Minderheiten fleißig gespielt und die flexiblen Oligarchen wechseln schneller die Seite wie mancher sein Hemd.
Und was ist neu an der aktuellen Revolution, besser gesagt Putsch. Durch die Angebote des Westen an die Oligarchen entstand ein Ziehen und Zerren zwischen dem Westen und Russland um die Ukraine. Und zum Schluss nahm dann der Westen und die ihm gerade aktuell "hörigen" Oligarchen die bewaffneten Faschisten zu Hilfe. Politisch hat sich in Wirklichkeit nichts geändert. Nur dass einige Oligarchen aus dem inzwischen Pleitestaat nach westlichem Geld schielen und sich mit dem Westen gut stellen müssen: Dort liegt im wesentlichen ihr Geld, genauso wie das Geld der russischen Kriminellen. Manche haben wieder schnell und flexibel die Seiten gewechselt, sind inzwischen wieder Stadthalter in den Regionen oder schon "zukünftiger" Präsident.
Von außen spielen strategische Überlegungen, sowohl des Westens als auch Russlands eine große Rolle. Rechtliche Aussagen beider Seiten und der notwendige Schutz von Bevölkersgruppen/Selbstbestimmungsrecht sind nur verlogen. Und dann geht es noch um etwas ganz Wichtiges: Gesichtswahrung auf beiden Seiten! Um was geht es überhaupt nicht? Um die Bevölkerung!
Wir haben in der Ukraine gezockt und nicht geglaubt, dass Russland sich wehren würde. Nun stehen wir vor der Frage ob wir uns deshalb selbst bestrafen sollen und die korrupten Oligarchen dort füttern sollten? Und diejenigen die meinen man sollte zu seinen Fehlern stehen sind alles andere als Putin-Liebhaber. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass diejenigen die Verständnis für die Eingliederung der Krim haben sich politisch aus einem sehr breiten Spektrum zusammen setzen. Und die Motive sind sicherlich unterschiedlich, aber in einem sind sie sich von Links bis Rechts einig: Wegen der depperten Westpolitik in der Ukraine wollen sie nicht für die dortigen Oligarchen bluten!
Und die ukrainische Bevölkerung? Sie wird erneut enttäuscht werden, so wie schon seit Jahrzehnten - es wird ihr noch dreckiger gehen. Bekanntlich verlangt der IWF keine Rückzahlungen von den Oligarchen. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass bei der aktuellen Putschistenregierung in Kiew die als einer ihren ersten Aktionen Russisch massiv zurückdrängen wollten und Angesichts der wesentlich besseren Wirtschaftslage in Russland, viele "Russen" in der Ukraine von einem Anschluss träumen. Dazu braucht es sogar keinen Einfluss von außen.
Der Gegensatz zwischen West- und Ostukraine ist also manifestes Ergebnis einer langen historischen Entwicklung und dieser Gegensatz wird geostrategisch von den selbsternannten Aufsichtsmächten ausgespielt - anstatt deeskaliert. Genau damit wird ein endloser Betreuungsbedarf gestiftet - und eine endlose Konkurrenz um Einflußsphären, die kausal, mittels Krieg, nicht entschieden werden kann...
Der Vorteil des modernen Kreditgeldsystems liegt damit in einem flexiblen Money Supply, der entsprechend des Bedarfes expandiert und kontraktiert. Der Nachteil in einer tendenziellen bzw zyklischen Überakkumulation von Kredit weit über das produktiv notwendige Mass hinaus - mit den entsprechenden Folgen aufgeblähter Finanzinstitute und zyklischer Kreditkrisen, in welchen der überakkumulierte Kredit rückabgewickelt wird. Eine Ursache der Weise also, wie modernes Kreditgeld erzeugt wird und nicht der Zinspolitik...
Und natürlich schrumpft auch der Finanzsektor in den Entwertungskrisen seines Kredits. So waren dessen Verluste 08 ff gigantisch, entsprechend mussten sich so einige grosse Player für immer vom Markt verabschieden...
Würde sich der Zins durch Angebot und Nachfrage entwickeln würde es schnell zu Korrekturen kommen bevor sich Blasen aufbauen.
Das wäre aber ein wesentlich schlechteres Geschäft für die Finanzindustrie, die aber eine gute Lobbyarbeit macht.
Da die Politiker ohnehin keinen Durchblick haben gewinnt gute Lobbyarbeit. Nun kann ich dagegen arbeiten oder Mitschwimmen und Geld verdienen so lange es eben läuft.
ave
Rettungsprogramm: Neue Milliardenhilfen für Griechenland beschlossen
Monatelang verhandelte die Geldgeber-Troika in Athen über Sparkurs und Reformen. Nun können neue Milliardenzahlungen fließen. Ein drittes Rettungspaket scheint zur Zeit nicht nötig zu sein. Mehr…
Um einen aufgeblähten Finanzsektor, Überakkumulation von Kredit und Malinvestment zu vermeiden gibt es theoretisch nur den Weg, die Kreditgeldschöpfung wieder zu verstaatlichen. In der Konsequenz ein 'Full Reserve Banking', welches die Kreditvergabe im Privatsektor an die existierenden Einlagen bindet. Ein so fixierter bzw restringierter Money Supply limitiert aber notwendig das Produktivwachstum, dessen Hebel sich gerade im Wechsel von Boom & Bust finden...
So kommen wir nicht nur von einer Geldschwemme her, die sich weltweit verteilt hatte und nun zum Teil wieder die Heimat ansteuert, nein auch die technologische Entwicklung bringt momentan nicht mehr die großen Fortschritte. Produktivitätsgewinne werden damit kaum noch erzielt, eher durch immer mehr "nutzlose" Spielereien geschrumpft. Auch die Erhöhung der Kapazitäten bringt momentan in vielen Branchen nur Verluste.
Gleichzeitig geben immer noch die Notenbanken Geld unbeschränkt (keine Auktionen mehr) gegen immer niedrigere Sicherheiten her. Deshalb können die Banken die Zinsen auf die Einlagen beliebig drücken und zwingen damit die Kunden in Finanzprodukte, die vor einigen Jahren noch keiner mit spitzen Fingern angefasst hätte (z.B. die sogenannten Mittelstandanleihen von kleinen Firmen). Das alles führt zu einem extrem niedrigen Zinsniveau. Und dieses Niveau ist nicht alleine durch die Zentralbank bestimmt aber sehr stark beeinflusst. Würde die Zentralbank wieder zu der üblichen Geldpolitik zurück kehren, würden wir sehen wie schnell die Zinsen sich, trotz der anderen Einflussgrößen verändern würden, eine Entwicklung in der die Schwellenländer momentan stark drinstecken.
Und niedrige Zinsen ermöglichen es die Spekulationen bei Rohstoffen und Vermögenswerten mit "geringerem" Risiko und größerem Umfang durchzuführen. Um z.B. Rohstoffe (Lebensmittel, Erdöl, ..) zu verteuern, muss man sie verknappen (es gibt über die entsprechenden Wertpapiere noch zusätzliche Möglichkeiten - auch sie basieren auf Kredit). Diese Lagerung will finanziert werden. So verbleiben den Verbrauchern über Lebensmittel und Energie hinaus immer weniger Geld zum Konsumieren und damit sind in den entsprechenden Branchen die Kosten nicht mehr weiter reichbar und die Margen schrumpfen. Das billige Geld verhindert also nicht die Deflation, es erzeugt sie. Bis zum Zeitpunkt wo es kippt. Dann kommt die alles wegräumende Inflation. Bis es soweit ist, findet eine riesige Umverteilung statt.