Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 643 von 7960 Neuester Beitrag: 21.08.25 16:19 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 199.987 |
Neuester Beitrag: | 21.08.25 16:19 | von: Canis Aureu. | Leser gesamt: | 42.087.575 |
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Ist das nicht möglich: abschaffen.
Wie gesagt, das Problem dabei ist die Begründung und das offensichtliche Einschleimen bei Putin, um einen Kunden zu hofieren. In der Logik des Kapitalismus ist das zwingend notwendig, in der Logik der Zwischenmenschlichen/politischen ist es höchst verwerflich.
Es gibt in der Ukraine Menschen, die sprechen russisch, stammen von Russen ab und fühlen sich hundertprozentig als Ukrainer. Auf der anderen Seite sieht es ähnlich aus. Unbestritten ist ja auch, dass es Menschen gibt, die von Ukrainer abstammen und nicht richtig Ukrainisch sprechen können und sich lieber des Russischen bedienen. Ich sprach deshalb von kulturellem Zugehörigkeitsgefühl - auch eine Definition der Ethnie, mMn in diesem Fall die wirklich wichtige. Bei einer Ethnie geht es nicht nur um Sprache, Abstammung usw.. Nationalität, im klassischen Sinne, ist in dieser Region für viele Menschen von geringerer Bedeutung. Immerhin leben dort Menschen, die zwischenzeitlich schon 4 verschiedenen Nationen angehört haben und eventuell ist noch nicht Schluss damit.
Kriegsgeschrei gibt es sehr wohl. Laufend hört man, man müsste die Gefahr, dass Russland die Ukraine und eventuell noch etwas mehr schluckt, abwehren. Das sind einfach hirnlose Unterstellungen. Wieso sollte Russland sich die Ukraine krallen, aber zuerst die Krim aufnehmen und damit ein großes Tohuwabohu erzeugen? Und sich mit großen Teilen der Ukraine einen erneut aufblühenden Terrorismus ins Haus nehmen? Russland wird nur eingreifen wenn es zu einem großen blutigen Bürgerkrieg kommen sollte. Das wird es nicht in seinem Vorhof zulassen. Nur in den Provinzen an der Ostgrenze der Ukraine haben "Russen" die deutliche Mehrheit. Wenn es zivil zugehen sollte ist sogar das Interesse Russlands größer, dass dieser Teil quasi als "fünfte Kolonne" in der Ukraine verbleibt.
Etwas strategisches Denken sollte man bei derartigen Konflikten schon anwenden. Und dann wird es einem schnell klar, dass es für den Westen besser ist die Westukraine zu schnappen als wie ein geprügelter Hund "abzuziehen" und nur noch zu zahlen.
Die Treue der ukrainischen Armee auf der Krim zeigt, dass auf die ukrainische Armee null Verlass ist. Deshalb kam es ja auch zur Gründung der Nationalgarde unter faschistischer Führung um notfalls die "Russen" abschlachten zu können. Denn gegen die offizielle russische Armee kann man diesen, von Faschisten geführten Haufen, vergessen. Das nennt man dann "sie sollten das Militär sowieso im Wesentlichen abschaffen und die Leute zivil und frei leben lassen." Komische Sicht oder einfach nur primitive Propaganda? Sogar der Rechte Sektor, bewaffnet bis an die Zähne, will den Maidan nicht Verlassen und die Revolution bewahren. Tolle Revolution!
Das ist der Knackpunkt. Eine Revolution bzw. ein Putsch kann nur dann als geglückt betrachtet werden, wenn es den "Aufständischen" gelingt, das Militär auf ihre Seite zu ziehen. Das hatte ich gestern hier detailliert beschrieben:
www.ariva.de/forum/...r-Verteilungsfrage-472111?page=641#jumppos16027
Um das Militär zu überzeugen, bedarf es Überzeugungsarbeit bzw. Propaganda. Der "einfache Mann" im Heer muss zumindest das Gefühl haben, für eine "gute Sache" bzw. die "Sache des Volkes" zu kämpfen. Diese "gute Sache" ist im Fall des Maidan-Putsches, bei dem sich Oligarchen und Faschisten in Führungspositionen schießen ließen, offensichtlich nicht vermittelbar.
Folglich läuft das ukrainische Heer mangels Überzeugung größtenteils zu den Russen über.
Damit ist die konservative Revolution in der Ukraine de facto gescheitert. Die Oligarcho-Faschisten können jetzt nur noch hoffen, dass der Westen samt IWF ihnen den Arsch vergoldet und sie von dem Geld eine Prügelgarde ("Nationalgarde") anheuern können, die ihre nicht legitimierte Herrschaft dem widerstrebenden Volk (das die IWF-Hilfen mit Massenentlassungen bezahlen soll) notfalls mit der Knute vermittelt.
Unterm Strich ist das eine volksferne Fascho-Prügler-Diktatur - und damit nicht im Entferntesten mit westlichen "Demokratisierungsvorstellungen" vereinbar. Das Geld fließt lediglich, weil der Westen Putins Macht schmälern will. Es ist ein finanzieller (und womöglich bald auch militärischer) Expansionszug gen Osten, bei dem der Westen sich nicht scheut, in die Fascho-Kloake zu greifen. Geld stinkt nicht, Kloaken schon.
....Der Satz der Bundeskanzlerin, Wladimir Putin lebe in einer anderen Welt, hat in Moskau eine ebenso scharfe wie zynische Retourkutsche hervorgerufen. Angela Merkel soll sich Anfang März in einem Telefongespräch mit Barack Obama abfällig über Russlands Präsidenten geäußert haben.
Sergej Markow, ehemals Abgeordneter der Putin-Partei Einiges Russland und wortgewaltiges Sprachrohr des Kreml, veröffentlichte jetzt in Moskauer Zeitungen zwei Artikel, in denen er umgekehrt Merkel und dem Westen Realitätsverlust vorhält. Russland werde eher einen Krieg in Kauf nehmen als sich Amerika zu unterwerfen. "Indem der Westen darauf besteht, dass Putin nun kapituliert, lässt er ihm faktisch keine andere Wahl, als schlagkräftig zu reagieren", schreibt Markow in der englischsprachigen "Moscow Times"...
...Sergej Markow ist nicht irgendwer. Der Politologe steht wie wenige andere für den Stimmungswandel im größten Flächenstaat der Erde. Zu Sowjetzeiten verteilte der heute 55-Jährige im Untergrund anti-kommunistische Literatur, in den Gorbatschow- und frühen Jelzin-Jahren trat er vehement für Demokratie und Marktwirtschaft ein. Zusammen mit dem Amerikaner Michael McFaul, bis vor einem Monat US-Botschafter in Moskau, veröffentlichte er 1994 das Buch: "Die schwierige Geburt der russischen Demokratie". Mit McFaul verband ihn eine jahrelange Freundschaft. Nun stehen sich die beiden unversöhnlich und auf unterschiedlichen Seiten der Barrikade gegenüber.
Markows Einlassungen sind eine Antwort auf einen am Sonntag in der "New York Times" veröffentlichten Artikel. Darin forderte McFaul dazu auf, "das gegenwärtige Regime in Russland zu isolieren" und Sanktionen gegen russische Staatsunternehmen, kreml-nahe Banken und Personen zu verhängen, die die Führung in Moskau unterstützen. Stattdessen sollen Menschen und Unternehmen gefördert werden, die nicht mit der russischen Regierung verbunden sind - auch solche, die "emigrieren wollen und die versuchen, Vermögen und Unternehmensbeteiligungen raus aus Russland zu schaffen".
Markow sieht in diesem Aufruf zu Flucht und Kapitalflucht einen weiteren Beleg, dass es dem Westen letztlich um einen Regimewechsel im Moskau gehe. Der Westen verhänge genau die Sanktionen, die vorher der unter Hausarrest stehende Oppositionsführer Alexej Nawalny gefordert hatte. "Amerika und die EU versuchen ganz offensichtlich, der russischen Opposition dabei zu helfen, Putin zu stürzen und im Stile des Kiewer Maidan eine neue Regierung in Moskau zu formieren", schreibt Markow.....
- völlig zweifelsfrei. Es ist eine absolut irre Rechts-Willkür, die du da offenbarst.
"Kriegsgeschrei" für einen Angriffskrieg gibt es in Russland bis hin die höchsten Kreise hinein. Bereits über 30.000 russische Soldaten stehen an der Grenze zur Ukraine schon bereit.
"Kriegsgeschrei" ganz anderer Art, als Angst für einer russischen Invasion gibt es in der Ukraine. Gar nicht gut, weil das die zivilgesellschaftliche und pro-europäische Seite der Proteste ruiniert, und die nationalistische bis rechtsradikale Seite stärkt. Genau daran scheint Russland aber sehr gelegen zu sein... etwas strategisches Denken sollte man bei derartigen Konflikten schon anwenden können.
Russland hat seit Beginn der Proteste gegen seine hochkorrupte, oligachische, blockierende russische Marionetten-Regierung Janukovitsch alles dafür getan, um die Auseinandersetzung wegzuführen von einer Reform des Landes mit Hilfe der EU-Assoziation. Und in eine Auseinandersetzung mit den ukrainischen Nationalisten und deren rechtsradikale Fraktionen zu verwandeln. Nur dazu diente auch das Maidan-Massaker.
Sollte Russland mit dieser Strategie erfolgreich sein, werden sie das Land besetzen und von "Faschisten reinigen" ganz im Stil des Maidan-Massakers.
Das ideologische Spiegel-Bild dazu ist, das ansonsten angeblich die ukrainischen Nationalisten "Russen" abschlachten.
Anders will Russland hier gar nicht denken. In Wahrheit zerstört Russland systematisch die Zivilgesellschaft in der Ukraine, das ist der eigentliche Zweck. Es zerstört auch moderaten ukrainischen Nationalismus, indem es ukrainischen Faschismus. provoziert.
Russland hat hier die Welt der Zivilisation verlassen und agiert rein destruktiv.
Russland tritt selbst unmittelbar als der stärkerer Faschismus an.
Wenn Junta-Putschisten das Land übernehmen und den demokratischen gewählten Präsidenten außer Landes jagen, dann ist das eine Stunde Null, in dem die alten Verträge - sofern man denn die Putschisten-Regierung anerkennt - nicht mehr gelten.
Alternativ bekennt man sich (wie Gysi) nach wie vor zu den alten Verträgen und erkennt dann logischerweise die neue Putschisten-Regierung nicht an.
Du und der Westen machen den Wahnsinns-Spagat, die Putschisten anzuerkennen und gleichzeitig mit den Rechtsnormen des weggesputschen alten Staates hausieren zu gehen.
Die Resolution bezeichnet das umstrittene Referendum auf der Krim über eine Zugehörigkeit zu Russland als „ungültig“. Die Vertreter von 58 Ländern enthielten sich.
Hier ein wenig Hintergrund: der Mitbegründer des "PROJECT ..." Robert Kagan (Sohn des Vorsitzenden Donald Kagan) ist Ehemann der Victoria Nuland ("Fuck the EU"), die Neocons der Bush-Ära sind wieder (noch) tonangebend im Weißen Haus.
ABOUT THE PROJECT FOR THE NEW AMERICAN CENTURY
S. 43/44
The pressing new problem of
European security – instability in South-
eastern Europe – will be best addressed by
the continued stability operations in the
Balkans by U.S. and NATO ground forces
supported by land-based air forces.
Likewise, the new opportunity for greater
European stability offered by further NATO
expansion will make demands first of all on
ground and land-based air forces. As the
American security perimeter in Europe is
removed eastward, this pattern will endure,
although naval forces will play an important
role in the Baltic Sea, eastern Mediterranean
and Black Sea, and will continue to support
U.S. and NATO operations ashore.
http://www.informationclearinghouse.info/pdf/...gAmericasDefenses.pdf