Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 20.08.25 21:23
Eröffnet am:05.11.12 08:09von: permanentAnzahl Beiträge:199.977
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74037 Postings, 6284 Tage FillorkillPropaganda hin oder her,

 
  
    #15901
6
24.03.14 23:41
gerade weil mein Freund Phong es ernst meint mit seiner emanzipatorischen Mission, hat er mittlerweile verstanden, dass für diese keine aktuellen Ansprechpartner in Kiew existieren und eine noch so düstere Schwarzzeichnung von Putins Russland daran nichts ändern kann. Um seine Grundlinie nicht vollends zu verlieren setzt er nun alles auf die Erzählung von der heimtückischen Falle, in die der Westen einmal mehr gutgläubig hineingestolpert sei...

Diese Erzählung steht und fällt für ihn mit der Verantwortung für das Blutbad von Kiew, die er selbstredend bei Putin verortet. Dies ist nicht auszuschliessen, doch handfeste Beweise liegen dafür nicht vor. Das offensichtliche Desinteresse des Westens an der Aufklärung indiziert allerdings eine viel unangenehmere Variante, nämlich eine Operation innerhalb des Oligarchenpools selbst mit dem Zugriff auf Teile des Sicherheitsapparates. Wäre dem so, wäre das Regime vollends diskrediert und der psychologische Vorteil Putins immens...

14478 Postings, 4978 Tage Zanoni1Europa ist da tatsächlich ein wenig

 
  
    #15902
6
25.03.14 01:06
unschuldig hineingestolpert. Die Verhandlungspolitik vor dem Putsch war in ihrer Zielrichtung durchaus konstruktiv und man war auch schon ein paar mal ganz dicht dran an einer einvernehmlichen Lösung.

Die Spieltheorie ist (leider) eher eine angelsächsische Domäne und sie hat nebenbei auch ein paar wesentliche Mängel. Sie setzt ein rationales Verhalten des Gegenspielers voraus. (Der andere Mangel ist, dass es eine gefährliche Sicherheit vermitteln kann, ein  tolles System zu haben, das das Geschehen beherrschbarer macht)
Desto professioneller der Gegenspieler ist, um so eher wird man mit dieser Grundannahme auch arbeiten können.
Bei der chaotischen Oppositionsbewegung, die eben auch von Hooligans und Faschisten mitgetragen wurde + einer Timoschenko, die Putin offenbar das Unrecht und die Qualen ihrer Gefängnisstrafe in einem persönlichen Rachefeldzug vergelten möchte und dabei als Hasardeurin keinerlei Rücksicht auf ihr Volk nimmt, war ein rationales Verhalten jedoch nicht gerade als gesichert vorrauszusetzten.

Nach dem Putsch, mit dem das zuvor unterzeichnete Abkommen gebrochen wurde, hätte man sich allerdings schnell distanzieren und den Vertragsbruch verurteilen müssen.

Denn dass das Russland nun unter Zugzwang setzen würde war klar.

Ich beurteile nebenbei die Einmischung Europas auch ein bisschen anders, als die der U.S.A. Europa ist genauso Nachbar der Ukraine, wie Russland.
Es ist sowohl eine Russische als auch eine Europäische Angelegenheit.
Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass man hier als Nachbar versucht hat, auf diplomatischem Wege zu helfen, und mit an einer tragfähigen Lösung zu arbeiten.

Das Scheitern haben sich die Ukrainer selbst zuzuschreiben. Das Volk wird hier nur tragischer Weise durch ihre an forderer Front agierenden Radikalen in Sippenhaft genommen, und darf die Folgen dieses unüberlegten Putsches nun ausbaden.

Die U.S.A. hat hier eigentlich nichts verloren. Es ist schon erstaunlich, wie häufig sie mit Russland seit der Geschichte mit Snowden aneinander geraten.
Man könnte fast meinen, sie legen es geradezu darauf an.

U.S.A hat hier beim Spiel mit Sanktionen am wenigsten zu verlieren. Russland als Feindbild zu haben, bringt ihnen auch durchaus ein paar Vorteile.

Die Rüstungsindustrie ist für die U.S.A etwa so wichtig wie für Deutschland die Autoindustrie. Wenn Defizitspending schlecht ist, braucht man Kapital, das aus dem Ausland hereinfließt, um sich zu sanieren. Was wäre für die Rüstungsindustrie besser, als die Angst vor Unruhen und Konflikten. Man braucht ja gar keine Kriege. Die Angst vor Auseinandersetzungen reicht ja schon aus. Ein hochstilisierter äußerer Feind ist da doch sehr schön. Innenpolitisch lassen sich unpopuläre  Dinge mit einem starken äußeren Feindbild zudem auch immer besser rechtfertigen.

Europa braucht Russland allerdings als Freund und nicht als Feind(bild).
Das freundschaftliche Verhältnis, das Schröder in seiner Kanzlerschaft zu Russland geschaffen hat, war ein großer Gewinn und die Einbindung von Russland in die G8 eine Errungenschaft, die viele Jahre in Anspruch gebraucht hat.
All das wird nun leichtfertig zerstört.

Es geht nicht um Putin, sondern um das politische Verhältnis von Europa zu Russland!

Im nahen Osten wird es noch viele Situationen geben, in denen nur "mit" Russland eine sinnvolle und vor allem halbwegs friedliche Lösung gefunden werden könnte.

Es geht doch langfristig betrachtet um viel mehr, als um die Krim und die Ukraine.

Ein basic der Spieltheorie ist z.B., dass die Teilnehmer in der Gesamtbetrachtung immer besser wegkommen, wenn es ihnen gelingt Kooperations- statt Konfrontationsspiele zu spielen, wo dies möglich ist. Win-Win-Situationen lassen sich nämlich nur in Kooperation erzeugen.

Wirtschaftssanktionen kann Russland zwar am allerwenigsten vertragen, Europa schaden sie allerdings ebenfalls in großen Maßen - gerade im Augenblick. Die Staatsschulden- und Wirtschaftkrise ist ja noch lange nicht ausgestanden.

Im Ergebnis werden Russland und Europa gleichermaßen destabilisiert! Man muss Putin nicht lieben, um dieses Ergebnis nicht zu mögen.

In der Ukraine ist damit indessen keinem Menschen geholfen und der angebliche plötzliche Expansionshunger Putins eine Mär.

Die Krim ist für Russland von strategischer Bedeutung - immer gewesen.  Die Einhaltung der bisherigen bilateralen Verträge zwischen Russland und der Ukraine über die Nutzungsmöglichkeiten der Krim und die Verhinderung eines amerikanischen Raketenabwehrschildes in der Nachbarschaft konnten unter den Voraussetzungen dieses chaotischen Umsturzes von ihm kaum mehr als dauerhaft gewährleistet angesehen worden sein. Es geht hier doch nicht um einen Expansionshunger Russlands - es wird hier ein Mythos heraufbeschworen! - sondern vielmehr darum, ds Russland versucht, einen bestimmten status quo zu schützen!

Die Wahrscheinlichkeit, dass Putin in Nato-länder einfallen könnte, ist nach dieser Geschichte keinen deut anders zuvor, genauso wie die Konsequenzen, die es hätte.

Das ist doch nicht Putins neue Option. Bei der Westukraine würde es mich im übrigen wundern, wenn er sie geschenkt nähme.

Europa handelt hier gegen seine Interessen und die der Ukraine, die treffen diese Spielchen nämlich leider auch.

In einer Konfrontation kann es hier nur Pyrrhussiege geben. Sogar für die U.S.A. Die Folgen sehe hier allerdings eher langfristiger und subtiler.
 

994 Postings, 5996 Tage patsmelv#97 daiphong

 
  
    #15903
7
25.03.14 01:18

.....eine Einigung in der Ukraine gab es im Februar. Sie war von westlichen Außenministern vermittelt worden........"

So sehr ich dich bei anderen Themen schätze daiphong, so sehr scheinst du dich meines Wissens nach hier zu irren. Absolut niemand von allen meinen Bekannten sieht das so, ich auch nicht. Der Westen hat hier einfach mitgemischt eine Putschregierung zu installieren. Mit der realen Ukraine haben alle diese Leute GAR NICHTS zu tun. Es ist diesmal Dreck von Rechts der die Drecksleute von Janukovich weggeschwemmt hat. Mit der Bevölkerung hat das soviel zu tun wie Pinochet mit Chile seinerzeit.

Es ist mir einfach UNVERSTÄNDLICH dass ausländische Politiker, ( EU und US Leute ) da Reden schwingten und Kontrakte unterschrieben. 

Dasselbe wäre es wenn die russischen, chinesischen, eventuell nordkoreanischen Politikusse mit Megafons die griechischen, potugiesischen, spanische Manifestationen oder Volksaufstände gegen die EU auf den Plätzen physisch unterstützen würden. 

EIN UNERTRäGLICHES Szenario. Der Westen hat's dennoch gemacht.

Du warst ja selbst in der Ukraine. Dann hast du bestimmt bemerkt dass dort russische Geschichte gelernt wird. Die Ukrainer ( ausser Westukraine ) sind und denken russisch im Geiste. Das sind Brudervölker. Nur ist die Ukraine TOTAL KORRUPT. Alle Polizeiprotokolle (ausser einem) welche ich in all den Jahren zu bezahlen hatte, gingen direkt in die Taschen der Polizei selbst. Dementsprechend beliebt ist das ganze System bei den normalen Bürgern.

AUCH ICH hätte der Krim ( die Krim ist nunmal russisch ) geholfen als die Identität auf dem Spiel stand, oder sie meinetwegen "einverleibt", dazu braucht es nun WIRKLICH KEINEN PUTIN.

Zur Zeit leben die Leute in Angst, hauptsächlich die Mütter die für ihre Söhne fürchten. Niemand möchte überhaupt noch über Politik reden, die Touristen bleiben aus im Frühjahr, das Land geht zugrunde, HIER im Thread wird "Weltpolitik" diskutiert. Ausser Malko, Fill, Lumpi AL, gibt's fast nur Schwererträgliches für Freunde der Ukraine.

Hallo Zap, sorry aber deine Beiträge wirken blutleer, menschenfremd-verachtend teilweise. Ich kann da kein Gefühl entdecken. Ich möchte dir wirklich nicht unterstellen dass man sich freuen kann, dass schlussendlich doch die Konjunktur zyklisch oder antizyklisch einbricht. Leider fühle ich so :-(

Es lebe die Ukraine des Volkes :-)


 

994 Postings, 5996 Tage patsmelvDirk Müller

 
  
    #15904
1
25.03.14 01:29

14478 Postings, 4978 Tage Zanoni1#15900

 
  
    #15905
5
25.03.14 01:48
Diese Weltanschauungen keimen in solchen Krisen zwar wieder auf, sie gehören aber ins Museum und zwar hinter dickes Glas.

Die Krim muss kein Katalysator sein, man kann aber einen daraus machen.

Vorabend einer neuen Weltordnung? Wie prophetisch. Macht- und Ohmachtsphantasien drücken sich in diesem Begriff die Klinke in die Hand.
Dich hat die Angst vor Russland voll erwischt, oder?

Die angesprochen Schubladen empfinde ich schon als schmerzhaft.
Sie sind derartig dumm, dass es schon weh tut.

Dabei Spaß zu haben umschreibt in selbstbeschönigender Weise im Grunde das, was ich oben mit dümmlich bedürfnisgetrieben gemeint habe.
Bedürfnisbefriedigung erscheint natürlich immer als Lustgewinn. Wenn das Bild, das man dabei abgibt, hinter diesem Lustgewinn zurücksteht, tut man sich jedoch nicht unbedingt einen gefallen.
 

12996 Postings, 6123 Tage daiphongnaja patsmelv,

 
  
    #15906
6
25.03.14 05:28
die Ukraine steht schon wieder vor einem ganz großen Bankrott nach der Katastrophe in den 90ern. Sie hat es eben insgesamt nicht geschafft, sich ausreichend zu entwickeln. Die letzten Jahre hat man sich total festgefressen. Natürlich hält man in den konservativen Weiten des Landes und in den Industriegebieten nichts vom Westen, außer in den großen Städten. Da weiß man schon, dass ohne westliche Methoden ein Staatsaufbau und Wirtschaftsaufbau eigentlich gar nicht geht.

Das Modell Russland funktioniert halt nicht, wenn man kein Gas/Öl hat, sondern im Gegenteil auch unter Brüdern Weltmarktpreise zahlen muss. Die Ukraine musste in der EU Unterstützung für Entwicklungsreformen holen, und hat dazu Angebote bekommen. Putin blockierte und hielt mit Geld dagegen hielt, weil der Bruder nicht Richtung Westen driften sollte. Aber das Geld kann Unterentwicklung nicht heilen, andere politische Kräfte hielten dagegen.
Es war nicht die EU, die die Ukraine in eine Richtunsgentscheidung zwang, es war die heftige Krise der Ukraine selbst. Und Putin, der daraus einen großen Showdown mit dem Brudervolk machte. Erst daraufhin traten westliche Politiker auf dem Maidan auf. Sie vermittelten auch eine Einigung zwischen Regierung und Opposition.
Bis die Scharfschützenbrigade unbekannter Herkunft die Regierung nach Russland verjagte und eine Putsch-Übergangsregierung erzeugten, die seither in der russischen Propaganda als existentielle Bedrohung Russlands und Speerspitze des Westens gilt.

Wieso du als Freund der Ukraine  bedeutende Landesteile ans Ausland verschenken statt vermieten willst, erschließt sich mir nicht. Und wieso du in der Ukraine nur eine  konservative Idylle siehst, in die plötzlich westliche Politiker eindringen und dort ihre üblichen faschistischen Putsche veranstalten. Das ist ein blödes Märchen, das man sich in Russland und der Ukraine so erzählt.  

16574 Postings, 5312 Tage zaphod42zan

 
  
    #15907
4
25.03.14 06:45
der witz ist, dass auch du in #02 einer Weltanschauung der Pole aufsitzt, wenn du die Rolle der USA kritisierst und die "legitimen Rechte" der Russen auf der KRim beschönigst. In dieser KRise macht sich jeder die Hände schmutzig, der eine Meinung äußert, auch du. Und dass du eine Schublade für mich und phong hast, ist unübersehbar.

Insofern: Erhebe dich nicht über den Rest der Schreiber hier, du bist nicht besser.
 

80400 Postings, 7777 Tage Anti Lemming# 897 ??

 
  
    #15908
4
25.03.14 08:21
"Der Entsender der Scharfschützen-Brigade drückte etwas Bestimmtes durch, was sicher nicht im Interesse des Westens war."

Ist die jetzige Regierung in der Ukraine etwa NICHT westfreundlich?

Es sind Fascho-Oligarchen, die ihre weit geöffneten Hände bedürftig nach Westen ausstrecken, um für den Fall, dass diese hinreichend befüllt werden, willfährig auf Russen und andere dem Westen missliebige Minderheiten einzuprügeln. Auftragsprügler, die ähnlich agieren wie die zuvor von ihnen selbst angeheuerten Auftragsscharfschützen.
 

80400 Postings, 7777 Tage Anti Lemmingpatsmelv - # 903

 
  
    #15909
3
25.03.14 08:42
Ich empfinde es als sehr angenehm, dass Du hier die menschlich-einfühlende Seite beleuchtest, die ansonsten hinter der ganzen technokratisch-machtpolitischen Taktiererei verblasst. Es würde sicher auch manchem Anderen hier weiter helfen, wenn er/sie die Lage mehr menschlich-psychologisch, aus der Sicht der Betroffenen, zu verstehen versuchte,  statt mit cäsarischer Feldherren-Attitüde auf dem Schachbrett der Weltpolitik selbstergriffen strategische Winkelzüge zu zelebrieren, die letztlich nur dazu dienen, die eigenen politischen Vorurteile zu bestätigen.  

23633 Postings, 6974 Tage Malko07Es wird doch von manchen hier so

 
  
    #15910
7
25.03.14 08:50
oft mit Wahrscheinlichkeiten argumentiert. Dann sollten sie sie doch bitte auch bei der Auslösung der Schießerei am Maidan anwenden.

Nach dem "gelungenen" Putsch wäre es doch für das neue Regime vorteilhaft gewesen die Vorfälle mit Hilfe von neutralen ausländischen  Instanzen untersuchen zu lassen - wenn sie der Überzeugung gewesen wären, es war das alte Regime oder gar russische Provokateure welche die Schießerei provoziert hatten. Es wäre ein riesiger Erfolg in der internationalen Öffentlichkeit gewesen, wenn es denn wirklich so gewesen wäre.

Aber nein, Swoboda war geradezu gierig den Posten des Generalstaatsanwalts zu bekommen und bekam ihn auch. Die gesamte Spitze der Justiz wurde den Faschisten übergeben. Man sollte deshalb den Begriff Rechtsstaat nicht in den Mund nehmen und nicht soviel vom Recht faseln.  Es sieht eher so aus, dass es ein Dank der Oligarchen an ihre Schlägertrupps war, die sich jetzt auch an der Tränke bedienen dürfen.  

80400 Postings, 7777 Tage Anti LemmingWem nützt es?

 
  
    #15911
3
25.03.14 09:21
ist in Politik und Geschichte die meist alles erhellende Frage.  

74037 Postings, 6284 Tage FillorkillPutins unfreiwillige Agenten

 
  
    #15912
7
25.03.14 09:25
Wenn die Zauberlehrlinge könnten, wie sie wollen, würden sie - aber sie können nicht. Was sie aber können ist, die Bürgerkriegsstimmung in den 'umstrittenen Gebieten' anzuheizen, um so entweder eine logisch konsequente Verlängerung der westlichen Beistandsbekundungen in den unmittelbaren militärischen Support oder aber deren Offenbarungseid zu erzwingen...

Geleaktes Telefongespräch Timoschenko, 18.03.

"Ich bin bereit, selbst eine Maschinenpistole zu nehmen und diesem Bastard in den Kopf zu schießen", antwortet Timoschenko. Gemeint ist ganz offensichtlich Präsident Putin.

"Mist, man muss zu den Waffen greifen und diese verdammten Russen zusammen mit ihrem Anführer abknallen."

"Ich hoffe, dass ich meine Beziehungen nutzen kann. Ich werde die ganze Welt aufrütteln, damit von diesem Russland kein Stück verbrannte Erde übrig bleibt", sagt sie.

Der Mann fragt dabei: "Was machen wir jetzt mit den acht Millionen Russen, die in der Ukraine geblieben sind? Sie sind doch Ausgestoßene." Darauf die weibliche Stimme: "Man sollte sie mit Nuklearwaffen erledigen."

80400 Postings, 7777 Tage Anti LemmingTimoschenkos Ungeist

 
  
    #15913
4
25.03.14 09:32

www.spiegel.de/politik/ausland/...n-die-stirn-schiessen-a-960554.html


Abgehörtes Timoschenko-Telefonat: "Dem Drecksack in die Stirn schießen"

Unflätige Tirade: In einem abgehörten Telefonat wettert die ukrainische Ex-Regierungschefin Julija Timoschenko gegen "die Russen" und "ihren Anführer". Gemeint ist offensichtlich Wladimir Putin. Die Echtheit des Gesprächs bestätigt Timoschenko - allerdings sei die brisanteste Stelle manipuliert.


Zwei Monate vor den Präsidentschaftswahlen in der Ukraine bringt ein abgehörtes Telefonat Julija Timoschenko in Erklärungsnot. Der Mitschnitt des Gesprächs wurde am Montag zunächst von Kreml-treuen Medien aufgegriffen, etwa dem englischsprachigen Staatssender Russia Today und der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

Auf der Aufnahme ist die Stimme Timoschenkos zu hören, sie spricht mit Nestor Schufritsch, einem langjährigen Weggefährten. Beide hegen offenbar keinen Verdacht, dass sie abgehört werden. Zumindest fällt Timoschenkos Wortwahl wenig staatsmännisch aus. Sie sei "bereit, eine Maschinenpistole in die Hand zu nehmen und diesem Drecksack in die Stirn zu schießen", sagt die Oppositionsführerin.

Es geht zwar aus dem Mitschnitt nicht hervor, doch es ist nicht schwer zu erraten, wen Timoschenko da im Visier hat: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Das Gespräch mit Schufritsch fand am 18. März statt, zwei Tage nach dem 97-Prozent-Referendum auf der Krim. Am gleichen Tag hatte Putin im Kreml die Aufnahme der Krim als Teil der Russischen Föderation vollzogen.

Timoschenkos Tirade geht noch weiter. Man müsse zu den Waffen greifen und die Russen "fertig machen, zusammen mit ihrem Anführer". Timoschenko benutzt für die Russen dabei die abfällige Bezeichnung "Kazap". Überhaupt würzt sie den Dialog mit allerlei russischen Schimpfworten, die mit deutschen Begriffen wie "verdammt", "Dreck", oder "russische Hunde" eher harmlos übersetzt sind.

Brisant wird es noch einmal gegen Ende des Gesprächs. Schufritsch fragt, wie man denn in Zukunft mit den "acht Millionen Russen auf dem Territorium der Ukraine" umgehen solle, worauf Timoschenko antwortet, man solle "sie mit Atomwaffen erschießen"....

 

23633 Postings, 6974 Tage Malko07Ja, alles

 
  
    #15914
2
25.03.14 09:40
"friedliebende" Menschen unter den ukrainischen Oligarchen. Beide Lager haben das Land zu Grunde gerichtet. Jetzt braucht man andere Opfer und da kommt Europa absolut gelegen.

Die USA haben eh ein Blatt (Snowden) mit Russland offen. Ein guter Koalitionspartner.  

994 Postings, 5996 Tage patsmelv15906 daiphong

 
  
    #15915
6
25.03.14 10:35

Ich kann dir nicht widersprechen und ich teile deine Meinung grösstenteils im Posting, auch meine Freunde sind (fast) alle westorientiert und erhoffen sich Hilfe gegen die allmächtigen Oligarchen. Anfangs war ich glühender Anhänger der Maidan-Bewegung ( verschiedene Bekannte sahen das damals differenzierter oder anders ). Was herauskam, was JETZT Realität ist, das ist schon eine kleine Katastrophe.

Ich möchte da Zanoni zitieren den ich in der Erregung übersehen hatte ( 15902 ) "Europa ist da tatsächlich ein wenig unschuldig hineingestolpert. Die Verhandlungspolitik vor dem Putsch war in ihrer Zielrichtung durchaus konstruktiv und man war auch schon ein paar mal ganz dicht dran an einer einvernehmlichen Lösung"

"....Nach dem Putsch, mit dem das zuvor unterzeichnete Abkommen gebrochen wurde, hätte man sich allerdings schnell distanzieren und den Vertragsbruch verurteilen müssen...."

Letzteres ist nicht geschehen.

Daiphong, du hast ein heisses Herz wie manch Anderer hier auch ;-) , ich schliesse mich da auch nicht aus. So schaukeln auch wir uns hoch und proben schon mal den Ernstfall, jeder auf seine Weise.

Meiner Meinung nach müsste der Druck unserer EU - Politiker  auf die "jetzige Regierung" in Kiev zunehmen, damit sie glaubwürdig AUCH bei den Bürgern in Europa selbst bleiben, oder wenigstens ein Stück Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, was sie dringend nötig haben.

Die "Massnahmen" gegen Russland sehe ich als sinnlos, kontraproduktiv, kriecherisch gegenüber USA an. Es ist die Angst der Politiker Fehler einzugestehen, Verantwortung zu übernehmen. Es ist feige jetzt NUR Russland den "Schwarzen Peter " zuzuschieben, man baut da schon mal präventiv ein Feindbild auf. Und Davor habe ich GROSSE ANGST ......

 

1462 Postings, 4510 Tage narbonneIFO Index leicht rückläufig

 
  
    #15916
11
25.03.14 10:47

Der Ifo-Index gibt im März leicht nach. Führungskräfte der Unternehmen beurteilen die Aussichten für die kommenden Monate pessimistischer. Gründe sind die Krim-Krise und die Probleme der Schwellenländer. Mehr…

Toyota streitet sich mit indischen Arbeitnehmern um 45€Monat
http://www.ariva.de/forum/Indien-Toyota-streit-um-45-Monat-498205

 

1462 Postings, 4510 Tage narbonneRussland rechnet mit 70 Milliarden Dollar

 
  
    #15917
11
25.03.14 10:54

Russland rechnet mit 70 Milliarden Dollar Kapitalabfluss

25.03.2014  ·  Die Sanktionen treffen Russland kaum, sagt die russische Regierung. Dennoch rechnet sie allein in den ersten drei Monaten des Jahres mit Kapitalabflüssen von rund 70 Milliarden Dollar.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...kapitalabfluss-12862756.html

 

1462 Postings, 4510 Tage narbonneIn der Ukraine hat sich

 
  
    #15918
13
25.03.14 10:57
angetrieben durch die Medien und die politische Klasse über die Jahre unter den Bevölkerungsgruppen so viel Unmut aufgestaut der sich nun mit einer gehörigen Stimulanz von außen entlädt.
Darunter leidet die gesamte Bevölkerung. Das Zukunftpotential des Landes ist schon lange heruntergewirtschaftet. Ohne Hilfe wird man nicht auf die Beine kommen. Nur wer soll in dieser unsicheren Lage helfen. Verständlich wenn sich jede Seite an die naheliegenden ausländischen Helfer wendet auch wenn diese sehr unterschiedliche Interessen verfolgen. Am Ende geht es leider nie um die Menschen und die menschliche Seite sondern um Machtansprüche und Geld.

ave  

80400 Postings, 7777 Tage Anti LemmingIch möchte die Oligarchen weg haben,

 
  
    #15919
5
25.03.14 10:59
und dazu ist es - Ironie der Geschichte - womöglich sogar "vorteilhaft", dass EU-Politiker diesen Misthaufen vorerst noch stützen (# 915: kein Widerruf des EU-Abkommens).

Die Gebaren der Oligarchen (z. B. ihre Sprüche, siehe Timoschenko in # 913) werden dann klar erweisen, dass sie diese Unterstützung nicht wert sind. Der Westen käme, wenn er sie weiter tolerierte, in immer stärkeren Widerspruch zwischen dem eigenen ethischen "Zivilisierungs"-Anspruch und dem, was vor Ort an hässlichen Realitäten umgesetzt wird.

Schade freilich ist es um die 12 Mrd., die den Oligarchen zuvor hingeschoben werden, da diese höchstwahrscheinlich in deren eigenen Taschen versickern und sich später auf Schweizer Nummernkonten wiederfinden (Denn nur "bösen" Oligarchen mit russischer Orientierung werden die Konten gesperrt, "guten" Oligarchen mit Westorientierung nicht).

Würden die Oligarchen indes sofort abserviert - so wie es die Ukrainer wünschen -,  also ohne dass sie ihr volksfeindliches Potenzial unter westlichem Vorzeichen entfalten, dann könnten sie sich im Nachhinein damit rausreden, "das Beste" für die Ukraine gewollt zu haben, aber "leider" von den "bösen Russen" daran gehindert worden zu sein.

Weltgeschichte nimmt oft einen Zickzack-Kurs. Wenn man einen Zack will, muss man manches Zick ertragen (so wäre z. B. ohne die Nazi-Greuel die Demokratie, die in der Weimarer Republik noch stark angefeindet wurde, nach 1945 nicht so schnell hoffähig geworden).  

80400 Postings, 7777 Tage Anti LemmingDas Oligarchen-Modell,

 
  
    #15920
5
25.03.14 11:24
das wir seit dem Ende der UdSSR auch im neuen Russland sehen, ist ein verkorkster Sozialismus: Die Oligarchen ersetzen dabei als winzige Milliardärs-Minderheit die vorherige Funktionärs-Kaste und schöpfen statt derer den Rahm ab. Ansonsten aber gibt es wenig Neuerungen: Das alte System läuft, notdürftig als "freier Markt" kaschiert, innovationsarm weiter.

Die Olgarchen klinken sich als neue Volksparasiten in die profitable Rohstoffindustrie und greifen sich ihren Teil ab. Dem russischen (bzw. ukrainischen) Volk würde es wesentlich besser gehen, wenn die Rohstoffförderbetriebe staatseigen wären und die Gewinne über das das ganze Volk verteilt würden - wenn es ansonsten schon keine Neuerungen gibt. Öl und Gas aus Russland würden auch ohne die Oligarchen-"Aufsicht" inkl. Leute wie Gazprom-Schröder nach Westeuropa fließen. Das ist ein Selbstgänger.
 

80400 Postings, 7777 Tage Anti LemmingErgänzung zu # 919

 
  
    #15921
3
25.03.14 11:40
Eine große Gefahr dabei ist allerdings, dass der Westen die unethischen bzw. raffgierigen Umtriebe der neuen/alten Oligarchen geflissentlich "übersieht", wenn diese sich im Gegenzug dazu bereit erklären, Nato-Raketen aufzustellen, um den "übergeordneten Todfeind" (Putin) einzukreisen.

Den Amis und ihren EU-Marionetten ist es scheißegal, ob Ukrainer unter menschenunwürdigen Bedingungen in Oligarchen-Kohleminen schuften - wie jetzt (und zuvor) im Osten der Ukraine. Hauptsache die geostrategischen Interessen werden umgesetzt.
 

80400 Postings, 7777 Tage Anti LemmingAuch China betreibt "Oligarchen-Sozialismus"

 
  
    #15922
1
25.03.14 11:58
www.spiegel.de/politik/ausland/...s-voller-milliardaere-a-887716.html

In Chinas Parlament sitzen 31 Milliardäre. Das sind die dortigen Oligarchen. In wirklich sozialistischen Ländern wird Reichtum gerechter verteilt. Allerdings würde die Amis dann nicht in China produzieren lassen. Genausowenig wie Volkswagen und Co. in Russland investiert hätten, wenn es dort noch den Sowjetsozialismus geben würde.

Das Oligarchen-Regiment ist daher im Grunde eine Art Kapitalisten-Simulation, die diesen Regierungen den - zuvor verweigerten - westlichen Segen gibt. An den Grundzügen der Wirtschaftssystems hat sich ansonsten nicht viel gegenüber dem vorherigen (und in China nach wie vor propagiertem) Sozialismus verändert..  

1462 Postings, 4510 Tage narbonneChina stützt Konjunktur

 
  
    #15923
10
25.03.14 12:52

Die chinesische Führung beginnt damit, die Staatsausgaben zu erhöhen. Mit punktuellen Impulsen will sie verhindern, dass die schleichende Wachstumsschwäche in einen regelrechten Abschwung übergeht. Still und leise hat die Staatsführung einzelne Maßnahmen ergriffen, um den Wachstumsverlust zu stoppen - von Investitionen in die Infrastruktur bis hin zu erleichtertem Zugang zu Kapital.

Eine Stärkung des Wachstums in der Volksrepublik hat Auswirkungen sowohl für das Land selbst als auch für die gesamte Weltwirtschaft. Eine schwache Wirtschaft würde das wichtigste Ziel der Regierung in Peking gefährden, nämlich die Schaffung von Arbeitsplätzen. Auch die geplanten Reformen in der chinesischen Wirtschaft wären in Gefahr, wie zum Beispiel die Sanierung der maroden Staatsfirmen und die Freigabe der Zinsen.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...rung-greift-ein-article12528626.html

 

14478 Postings, 4978 Tage Zanoni1Hinter diesen sogenannten Oligarchen stehen

 
  
    #15924
6
25.03.14 13:44
ja noch ganz andere Dinge als das was Du oben beschreibst. Auch hier findet eine Verniedlichung statt. Die Ukraine unterscheidet sich dabei von Russland in keiner Weise. Es sind mehr oder weniger dieselben Gruppierungen die da wirken.
Interessante Arte-doku zu dem Thema:





 

16574 Postings, 5312 Tage zaphod42Timoschenko telefoniert, Putin läßt foltern

 
  
    #15925
1
25.03.14 14:08
Preisfrage: Was ist schlimmer?
Menschenrechte : Milizen sollen auf der Krim gefoltert haben - Nachrichten Politik - Ausland - DIE WELT
Human Rights Watch erhebt schwere Vorwürfe gegen moskautreue Milizen auf der Krim. Die irregulären Einheiten sollen zwei ukrainische Aktivisten verschleppt und tagelang misshandelt haben.
 

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