Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 15.10.24 12:23
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:195.056
Neuester Beitrag:15.10.24 12:23von: Malko07Leser gesamt:35.592.699
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13000 Postings, 4249 Tage Canis AureusDer neoliberale Müll, den man sich damals

 
  
    #186451
4
16.07.23 09:13

wie heute immer noch in den Universitäten anhören muss, ist die Ursache für diese Missstände.

Wenn man sich früh anpasst und dem neoliberalen System in den Allerwertesten kriecht wird man vom Ausbeutersystem belohnt. Ein Beispiel?

Star-Ökonomin Ulrike Malmendier: Wer meinen Kalender sieht, fällt in Ohnmacht

Ulrike Malmendier ist Professorin in Berkeley, Wirtschaftsweise und Mutter von drei Kindern. Im Podcast spricht sie über ihre Karriere, Druck, Schlafmangel und darüber, warum sie oft dachte, sie sei nicht gut genug. Wenn das keine Traum-Karriere ist: Spitzenschülerin, zwei Studiengänge auf einmal, PHD in Harvard, Assistenzprofessorin in Stanford, Professorin in Berkeley und Wirtschaftsweise für die Bundesregierung. Ulrike Malmendier scheint einfach alles zu gelingen. Im Podcast erzählt sie darüber, wie viel harte Arbeit hinter solch einer Karriere steckt, wie viel Herzblut und Freude an der Perfektion es dafür braucht und was die amerikanischen Kolleginnen über deutsche „Rabenmütter“ denken.  ...


https://www.faz.net/podcasts/f-a-z-beruf-chance/...acht-19000308.html
 

13000 Postings, 4249 Tage Canis Aureus'Star-Ökonomin und Wirtschaftsweise'

 
  
    #186452
4
16.07.23 09:39
'Wenn das keine Traum-Karriere ist: Spitzenschülerin, zwei Studiengänge auf einmal, PHD in Harvard' jubelt da der FAZ-Autor.  Anstatt kritisch zu hinterfragen, warum Deutschland am Arsch ist und was diese neolieberalen Wirtschaftsweisen wohl damit zu tun haben, jubelt er diesen Systemlingen auch noch zu.

Gut, das dieser journalistische Müll bald komplett hinter Bezahlschranken verschwindet, und so keinen Schaden mehr anrichten kann. Und diese bürgerlich-dekadenten Medien wohl auch bald insolvent werden.

Gut auch, dass die Jugend von heute nicht mehr so karrielegeil ist und stattdessen lieber die Privatjets dieser neoliberalen Tätergeneration umlackiert und aus dem Verkehr nimmt!

 

23312 Postings, 6664 Tage Malko07Stimmt, wie haben viel zu wenig investiert

 
  
    #186453
7
16.07.23 09:51
und viel zu viel subventioniert. Und das in allen Bereichen, auch im Sozialbereich. Bei den Subventionen gehört gehörig ausgemistet, bei allen!

"Warum ist die Staatsquote so hoch? Aus einem einfachen Grund: Weil der Staat heute jene
Nachfrage gewährleisten muss, die die Privaten (gerade die Gutsituierten) schon lange nicht mehr
zu leisten bereit sind."

Falsch, viel zu viele sind dazu nicht mehr in der Lage. Die weltweit einmalige Abgabenquote hat viele stranguliert und jetzt werden über Inflation (die es ja angeblich nicht gibt) die Schichten im unteren Mittelstand  und die ärmeren Schichten stranguliert. Inflation ist die unsozialste Entwicklung überhaupt und deshalb gehört sie rigoros bekämpft. Ja, das erzeugt kurzzeitig Schmerzen aber à la longue weit weniger als wenn man sie laufen lässt und versucht sie mit zusätzlichen Subventionen erträglicher zu machen. Letzteres funktioniert nachweislich nicht, ich meine nicht entsprechend einiger kruden Theorien, sondern der schon oft von den Menschen erlebten Praxis.  

"...man kann da also nicht mal eben - aus welchen politischen Erwägungen heraus auch immer - einfach so herumkürzen."

Man kann sehr wohl Sachleistungen einrechnen und wir hatten schon ganz andere Kindergeldregelungen bei praktisch identischem Grundgesetz. Wenn eine Lebensgemeinschaft (inklusive Kindern) nicht ausreichend zum Leben hat, kann man die Zuwendungen für diese Gemeinschaft erhöhen. Hat nichts mit dem Kindergeld zu tun.

Bei uns explodieren nicht nur die Subventionen in allen Bereichen sondern damit einhergehend explodiert die Bürokratie. Und weil unsere Bürokratie so wächst brauchen wir den Zuzug von "Facharbeitern". Ist eben die falsche Methode alles beim Alten lassen zu wollen denn dabei wird alles nur schlimmer.  Ich erwähnte es schon mehrmals. Einen gewisser Zuzug ist sinnvoll aber er darf nicht als die Lösung aller unserer aufgesammelten Probleme gelten. Wir müssen den Berg der Babyboomer strukturell abbauen und nicht versuchen ihn zu erhalten. Denn dann müssten wir den Berg immerzu erhöhen und das geht unter Garantie schief. Auch wegen den Problemen auf dem Wohnungsmarkt werden die Aversionen gegen den Zuzug prinzipiell zulegen und damit den sinnvollen Zuzug abwürgen.

Übrigens immer mehr Wohnungsbauprojekte werden eingefroren, in München einige Große für den preiswerteren Mietwohnungsmarkt. Und das liegt nicht an den gestiegenen Zinsen sondern an den immer höheren staatlichen Auflagen und der Preisexplosion bei dem Baumaterialien (Inflation). Und zusätzlich strengt sich die Ampel an den Markt täglich zusätzlich zu verunsichern und das Bauen zu verteuern.

Weil die Speicherung der grünen Energie nicht andeutungsweise in Sicht ist, will das Wirtschaftsministerium massiv neue Gaskraftwerke (erstmals 50 Stück)  bauen und gleichzeitig den Bewohner von Ballungsgebieten das Heizen mit Gas verbieten/verteuern die weder in absehbarer Zeit ein Fernwärmeanschluss bekommen und kein Platz für die Wärmepumpen haben. Und wieso? Es will weg von der Kohle. So wird z.B. heute die Fernwärme für die Münchner Innenstadt mit Steinkohle erzeugt und unsere Elektrosuv's und unsere Wärmepumpen werden zu großen und steigenden Anteilen mit Braunkohle angetrieben. Doppelte Infrastruktur und damit unbezahlbare Strompreise. Für die Industrie spielt man mit dem Gedanken diesen zu subventionieren und was tut der Privatmensch: Viele werden AfD wählen und die lockeren Sprüche von Olaf werden das nicht verhindern können.  

13000 Postings, 4249 Tage Canis Aureus#454 meine Quelle dort ist bald 20 Jahre alt

 
  
    #186454
3
16.07.23 10:00

und so hat Malko natürlich recht, daß es heute vor allem die unteren und mittleren Einkommenschichten sind, die mangels Einkommen nicht mehr genug nachfragen.


 

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1#458

 
  
    #186455
1
16.07.23 11:01
"...man kann da also nicht mal eben - aus welchen politischen Erwägungen heraus auch immer - einfach so herumkürzen."

...die Rede war da nun aber von den Steuergrundfreibeträgen
(siehe #451)

...ansonsten ga  

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1In den letzten 20 Jahren komplett kaputtgespart

 
  
    #186456
4
16.07.23 11:38
...das wird ja immer mal wieder gerne behauptet und mit der niedrigen Investitionsquote begründet, die in den letzten  25 Jahren im Durchschnitt bei 2,1 % des BIPs gelegen hat (Fill hat dann mit Null ein wenig übertrieben)

Zunächst einmal ist es richtig, dass wir damit über 1% niedriger liegen als im Eu-weiten Durchschnitt und damit bei den "öffentlichen Investitionen" neben Österreich das Schlusslicht bilden.

Bemerkenswerter Weise stehen wir bei Qualität und Zustand der Insfrastruktur EU-Weit dann allerdings auf den vordersten Plätzen!
https://www.ifo.de/DocDL/ifo_Dresden_Studien_72.pdf (Seite 49/50)

Von Kaputsparen kann also nichtsdestrotrotz tatsächlich kaum die Rede sein.

Es lohnt sich dann auch, sich dann mal etwas näher mit den Hintergründen und möglichen Ursachen der niedrigen öffentlichen Investitionen zu beschäftigen.

Es gibt da z.B. eine sehr umfangreiche Studie des ifo-Dresden "Öffentliche Infrastrukturinvestitionen:
Entwicklung, Bestimmungsfaktoren und Wachstumswirkungen", die sich damit näher beschäftigt.
https://www.ifo.de/DocDL/ifo_Dresden_Studien_72.pdf

Es greifen dort wohl einige recht verschiedene Ursachen zusammen. Eine der Ursachen, die dann im übrigen auch die Diskrepanz zur Qualität unserer Infrastruktur in Teilen erklären könnte, wäre da z.B.
eine "Unzureichende statistische Erfassung der Investitionstätigkeit" (Seite 92 ff.)

"Tabelle 4 zeigt weiterhin, dass in der Jahresrechnungsstatistik bis zum Jahr 2010 bzw.
in der Kassenstatistik für die Jahre ab 2011 die nicht von der öffentlichen Hand durch-
geführten Infrastrukturinvestitionen nicht erfasst werden.
Hierin könnte, insbesondereauch im internationalen Vergleich, eine mögliche Erklärung für eine geringe staatliche Investitionstätigkeit in Deutschland liegen.
Auch die verstärkte Nutzung alternativer Instrumente der Investitionsförderung [vgl. BMF (1998)] stellt eine mögliche Ursache für eine Untererfassung von Investitionen dar. Hierzu zählen beispielsweise Kreditgarantien oder Steuervergünstigungen, die im Gegensatz zu Investitionszuschüssen oder
ähnlichen Maßnahmen nicht direkt im (Bundes-)Haushalt verbucht werden.
Daher kann allein schon eine Umstrukturierung der Investitionsförderung zu einem (scheinbaren)
Rückgang des Fördervolumens führen. In der VGR spielt dies hingegen keine Rolle, da hier eine Erfassung nach dem Bauherrn erfolgt.

Daneben können verstärkte Auslagerungen von Investitionstätigkeiten, beispielsweise in Öffentlich-Privaten Partnerschaften (ÖPP), ebenfalls dazu führen, dass die tatsächlichen Infrastrukturinvestitionen nur unzureichend erfasst werden. Durch die gestiegene Bedeutung von ÖPP-Projekten in der jüngeren Vergangenheit (vgl. Abschnitt 6.3) könnte so ein Teil des zu beobachtenden Rückgangs der staatlichen Investitionstätigkeit 94 5. Hypothesen zu den Ursachen für den Rückgang der öffentlichen Infrastrukturinvestitionen ifo Dresden Studie 72 erklärt werden.

Um ein unverzerrtes Bild über die Infrastrukturausstattung in Deutschland zu bekommen, müssten demnach sowohl die staatlichen als auch die nicht-staatlichen Investitionen in die Kerninfrastruktur betrachtet werden. Für einen internationalen Vergleich, der tatsächlich wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen zulässt, müssten überdies supranationale Richtlinien festgelegt werden, nach welchen Kriterien die Kern-infrastruktur zu erfassen ist. Bezogen auf die eingangs aufgestellte Hypothese I kanngeschlussfolgert werden, dass statistische Probleme Auswirkungen auf die Entwicklung der Infrastrukturinvestitionen haben.

Der beobachtete Rückgang kann zum Teil mit der verstärkten Auslagerung in ÖPP sowie der verstärkten Nutzung alternativer Instrumente zur Investitionsförderung erklärt werden."
https://www.ifo.de/DocDL/ifo_Dresden_Studien_72.pdf

Man kann sicherlich nicht davon ausgehen, dass sie die niedrige Investitionsquote nun vollständig durch eine statistische Untererfassung erklären ließe, es werden dann auch noch weitere Ursachen in der Studie diskutiert, sie spielt dort allerdings zumindest mit hinein.  

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1#453 Du beziehst Dich nun auf meine Aussagen

 
  
    #186457
2
16.07.23 12:08
dass der Staat während der Pandemie und den Energiepreissteigerungen bereits in die Vollen gegangen wäre und stellst dem nun die niedrige Investitionsquote gegenüber.

Bei den Corona-Hilfen und dem "Doppel-Wumms" hat es sich nicht um "öffentliche Investitionen" gehandelt, das ist richtig.
Wenn an solchen Stellen hunderte Milliarden ausgegeben werden liegt es dann allerdings ja auch geradezu in der Natur der Sache, dass an anderen Stellen im Haushalt weniger zur Verfügung steht, dass dabei dann beispielsweise die öffentliche Investitionsquote etwas niedriger ausfällt wäre hier dann vielleicht die Kehrseite der Medaille...

Mit der statistischen Untererfassung, die noch dazu kommen mag, hatte ich mich nun oben bereits beschäftigt, daher möchte ich hier mich hier nun mit den weiteren Ursachen beschäftigen.

Da die  Schuldenbremse gerne als Sündenbock bemüht wird, hier auch ein Link zu einem Paper der Uni-Freiburg: "Öffentliche Investitionen: Die Schuldenbremse ist nicht das Problem"
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/213285/1/1687590419.pdf

Hier auch ein interessanter Artikel aus dem Handelsblatt, in dem es um jene Dinge geht, die Malko oben schon hervorgehoben hat: "Ökonomen beklagen Schieflage im Haushalt – „Dringend alle Subventionen in Frage stellen“
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...len/28722426.html

"Doch nach einer neuen Studie des Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) spielen die Investitionen im Bundeshaushalt noch immer eine untergeordnete Rolle. Die IfW-Experten haben die Etats seit dem Jahr 2000 analysiert. Ihr Urteil: „Deutschlands Bundesregierungen verteilen Haushaltsmittel vor allem um, dominierender Posten sind Sozialausgaben mit bis zu über 40 Prozent aller Ausgaben“, ..."
https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/...ntionen-in-frage-stellen/

Die niedrige öffentliche Investitionsquote ist dabei dann insofern also irgendwo auch die Kehrseite dieser Priorisierungen im Bundeshaushalt

Hier auch: "Die Bundesausgaben in Zeiten von Corona im Fokus des Kieler Bundesausgabenmonitors – Eine Strukturanalyse"
https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/...s-eine-strukturanalyse-0/

Und zu guter Letzt macht es dann aber auch keinen Sinn, die niedrige öffentliche Investitionsquote nun alleine im Zusammenhang des Bundeshaushalts zu diskutieren, zumal ein Großteil dieser Investitionen am Ende in den Bereich der Länder und Kommunen fallen.

Auch hier müsste man dann genauer hinschauen und sich mit den möglichen Ursachen und Problemen beschäftigen.






 

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1Bei den Ursachen, die auch auf Seiten der Länder

 
  
    #186458
16.07.23 13:04
und Kommunen zum Tragen kommen könnten, finden sich in  der umfangreichen Studie des Ifo-Institut Dresden im übrigen ebenfalls viele interessante Aspekte, die dort dann u.A. auf Seite 94 ff. diskutiert werden.
https://www.ifo.de/DocDL/ifo_Dresden_Studien_72.pdf

Das nun alles hier hinein zu kopieren würde (selbst für meine Verhältnisse) zu lang, bei Interesse kann dann aber jeder direkt dort nachlesen.

 

154 Postings, 605 Tage Dr. SpiegelbergDas Ifo-Institut und dessen Hans-Werner Unsinn...

 
  
    #186459
16.07.23 13:39
"Bemerkenswerter Weise stehen wir bei Qualität und Zustand der Insfrastruktur EU-Weit dann allerdings auf den vordersten Plätzen!"
EU-Weit - klar unter den Blinden ist der einäugige König!
Da brauche ich keine Statistik zu fälschen, jeder sieht wie es um Deutschland steht!  

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1Die Statistik stammt allerdings nicht von HWS

 
  
    #186460
16.07.23 16:07
sondern es handelt sich dabei um den Infrastrukturindex des  Global Competitiveness Reports des World Economic Forums, in dem die Wettbewerbsfähigkeit von 148 Ländern untersucht wird.
Bei Qualität und Zustand der Infrastruktur liegt Deutschalnd dabei nicht nur EU-Weit sondern auch global weit im fordersten Feld.

Dein Einwand ist insofern also schlichtweg Unsinn  

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1Hier:

 
  
    #186461
16.07.23 16:22
...nehmen wir dann z.B. den Global Competitiveness Report von 2019 (habe so schnell keinen neueren gefunden)

Deutschland steht global immerhin auf Platz 8

...knapp vor uns liegt Spanien und aus Europa dann nur noch die Niederlande und die Schweiz, die anderen 4 Länder, die dann noch vor uns liegen sind alle aus dem asiatischen Raum.  
Angehängte Grafik:
global_competitiveness_index_infrastruktur.jpg (verkleinert auf 36%) vergrößern
global_competitiveness_index_infrastruktur.jpg

154 Postings, 605 Tage Dr. SpiegelbergDeutschland steht global immerhin auf Platz 8

 
  
    #186462
1
16.07.23 17:40

Auch wenn Hans-Werner Unsinn die Statistik nicht selbst gefälscht hat, bleibt deren Aussagegehalt begrenzt:
Da werden amtliche Daten zu Strassen-KM, Anzahl an Schulen Universitäten etc ausgewertet, aber der Zustand der Infrastruktur wird dabei nicht erfasst. Und genau darum geht es!

Das Ifo ist für seinen Unfug bekannt und berüchtigt:
Im Jahr 2015 prognostizierten Forscher des Ifo-Instituts in Dresden, der in Deutschland neu eingeführte Mindestlohn koste bis zu 900.000 Arbeitsplätze. Praktisch hatte dieser jedoch keine negative Auswirkungen auf die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse.  https://de.wikipedia.org/wiki/...stitut_f%C3%BCr_Wirtschaftsforschung

 

154 Postings, 605 Tage Dr. SpiegelbergTop-Ökonom zerlegt Lindners Sparpolitik

 
  
    #186463
1
16.07.23 17:45

Die Schuldenbremse muss eingehalten werden, weshalb das Finanzministerium eine rigorose Sparpolitik fährt. Top-Ökonom Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, glaubt: In der gegebenen Zeit ist das unverantwortlich.

Im FOCUS-online-Interview mit Reporterin Carolin Blüchel spricht Michael Hüther, Wirtschaftsforscher und Direktor des Instituts für deutsche Wirtschaft in Köln über die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Dabei kritisiert er besonders die mangelnde Investitionsbereitschaft.                              

https://www.focus.de/finanzen/news/...-alle-versagt_id_199087088.html

 

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1...abgesehen davon, dass ich mich Deiner

 
  
    #186464
16.07.23 18:01
pauschalisierten Kritik am Ifo-Institut im übrigen keineswegs anschließen kann...

Nochmal:  Diese Studie stammt nicht vom Ifo-Institut
... und warum und auf welcher Grundlage gehst Du eigentlich davon aus, dass das World Economic Forum diese Studie gefälscht haben sollte?

Eine billige Unterstellung, an der Du aus irgendwelchen Gründen offenbar ein Interesse zu haben scheinst...

"Da werden amtliche Daten zu Strassen-KM, Anzahl an Schulen Universitäten etc ausgewertet, aber der Zustand der Infrastruktur wird dabei nicht erfasst. "

Und woraus hast du das jetzt entnommen? Hast Du dazu eine Quelle?

...ich habe dazu dann jedenfalls folgende Beschreibung  gefunden:

"Um die Qualität der gesamten Infrastrukturausstattung Deutschlands mit anderen Ländern vergleichen zu können, kann auch auf den Infrastrukturindex des W ORLD ECONOMIC FORUMS zurückgegriffen werden.

Dieses untersucht in seinem Global Competitiveness Report 2012-2013 die Wettbewerbsfähigkeit von 148 Ländern. Dabei werden zwölf verschiedene Faktoren betrachtet; einer davon ist die Infrastruktur der Länder.

Der Infrastrukturindex umfasst die Qualität der gesamten Infrastruktur, also die Qualität der Straßen, der Schienen, der Häfen, der Flugtransporte, die zur Verfügung stehenden Flugzeugsitze in km/Woche (Millionen), die Qualität der Stromversorgung, die Mobiltelefonbenutzer pro 100 Personen und die Festnetzanschlüsse je 100 Personen.

Im Gegensatz zu den bisherigen Betrachtungen werden somit auch private Investitionen und Infrastruktur voll berücksichtigt. Für jedes Land wurde eine Bewertung vorgenommen. Neben reinen Angebotsmaßen (z. B. die zur Verfügung stehende Infrastrukturausstattung) sind in diesem Indikator auch nachfragegetriebene Kennziffern berücksichtigt (z. B. Mobilfunkbenutzer je 100 Personen). Die Bewertung reicht von „1: schlechte Ausstattung“ bis „7: sehr gute Ausstattung“. Aufbauend auf dieser Bewertung wurde für die untersuchten 148 Länder eine Rangfolge festgelegt.

https://www.ifo.de/DocDL/ifo_Dresden_Studien_72.pdf


 

154 Postings, 605 Tage Dr. SpiegelbergUnd jeden Tag werden Brücken gesperrt

 
  
    #186466
4
16.07.23 18:17

weil man angeblich "überrascht" ist von den Baumängeln.


Die Statistik erfasst einfach nicht den tatsächlichen Zustand der maroden Infrastruktur:

 Marode Infrastruktur  Ruine Deutschland

Deutschland ist ein wohlhabendes Land - trotzdem verrotten massenhaft Brücken, Straßen und Schulen. Dabei gibt es sogar genug Geld. Aber der Staat ist oft unfähig, es sinnvoll auszugeben. 

Tagelang waren die Ingenieure auf maroden Stahlträgern herumgeklettert, hatten kaputte Schweißnähte untersucht und rissige Betonplatten vermessen; dann stand für sie fest: Die Schiersteiner Brücke, wichtige Verkehrsverbindung zwischen den Landeshauptstädten Wiesbaden und Mainz, könne eines nicht allzu fernen Tages in sich zusammenkrachen. "Gewaltbruchgefährdung ohne Vorankündigung", schrieben sie in den Prüfbericht für die Verkehrsbehörde. Die Schrottbrücke ("nicht sanierungsfähig") müsse so schnell wie möglich abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

Das war vor zehn Jahren. Gebessert hat sich: leider nichts. Noch immer quälen sich täglich bis zu 80.000 Autos über das Bauwerk. Falls nicht gerade mal wieder ein Pannenfahrzeug die einzige noch intakte Spur Richtung Wiesbaden blockiert. Oder, was auch schon vorkam, sich plötzlich die Fahrbahn absenkt wie in einem Katastrophenfilm. Eigentlich hätte die Brücke bereits 2015 teilweise ersetzt werden sollen. Doch es kommt ständig was dazwischen. Zuletzt behinderte Niedrigwasser die Bauarbeiten.

Deutschland verschleißt: So lautet das Urteil einer von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel eingesetzten Expertenkommission, die in den nächsten Tagen einen weiteren Bericht darüber vorlegen will, wie es um die Infrastruktur der drittgrößten Exportnation der Erde bestellt ist. Die Daten sind alarmierend. Seit über zehn Jahren sind die Nettoinvestitionen des Staates zumeist negativ, was bedeutet, dass Straßen und öffentliche Gebäude schneller kaputtgehen, als sie repariert werden. Warum?

Im vergangenen Jahr hat der Bund so wenig Geld in den Neu- und Ausbau von Bundesfernstraßen gesteckt wie seit Jahren nicht. Außer der Schiersteiner Brücke gibt es inzwischen etwa 2500 weitere Brücken in Deutschland, die von den zuständigen Behörden als "nicht ausreichend" oder sogar "ungenügend" klassifiziert werden und nur noch eingeschränkt befahren werden dürfen. Bei der Modernisierung von Schulgebäuden hinken Städte und Gemeinden mit etwa 34 Milliarden Euro hinterher, schätzt die staatliche KfW-Bankengruppe; sie spricht von einem "langfristigen Negativtrend". ...

https://www.spiegel.de/spiegel/marode-infrastruktur-ruine-deutschland-a-1115818.html

Das war 2016 und bis heute ist nichts besser geworden, im Gegenteil wird es jeden Tag schlimmer!

 

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1Natürlich findet man auch bei uns überall

 
  
    #186467
1
16.07.23 19:09
Straßen, Brücken, Schulen etc., die als sanierungs- bzw. als  modernisierungsbedürftig erscheinen...
...das bleibt über die Jahre nun mal nicht aus.

...im weltweiten Vergleich stehen wir damit allerdings bei weitem nicht so schlecht da, wie gerne behauptet wird.

...und wenn weiter oben dann die Rede davon ist, dass da z.B. die Qualität unserer Straßen, Schienen etc. erfasst wird, dann wird damit natürlich schon auch der allgemeine Zustand unserer Straßen und Schienen gemeint sein, und nicht ein bloßer Befund darüber, inwieweit Straßen und Schienen lediglich vorhanden sind...

Das Beispiel mit der Brücke erscheint mir zudem  schon ein extremes zu sein. Wenn Gefahr im Verzug ist, dann wird von der Verwaltung  normalerweise auch umgehend gehandelt. Dass sich öffentliche Baumaßnahmen  dabei mitunter erstaunlich lange hinziehen ist dann natürlich nochmal ein anderes Thema, hat in solchen Fällen dann aber vielleicht auch oftmals weniger  damit zu tun, dass etwa die Gelder dafür nicht freigegeben werden könnten, sondern gerne auch mal mit langen Verwaltungswegen, langen Vorlaufzeiten der ausführenden Unternehmen und der Fachkräftemangel macht sich dann natürlich auch im öffentlichen Bau bemerkbar...

...und zu guter Letzt muss man dann auch hier natürlich wieder zwischen Aufgaben des Bundes und der Länder und Gemeinden unterscheiden, denen dann der größte Aufgabenbereich bei den öffentlichen Investitionen zuzuordnen wäre. Vieles davon hat mit dem Bundeshaushalt dann nur mittelbar etwas zu tun....
 

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1p.s.

 
  
    #186468
1
16.07.23 19:17
unvorhergesehene Komplikationen am Bau, Fehlplanungen , Konflikte mit verschiedenen Interessengruppen und noch viele weitere erdenkliche Umstände können bei solchen Verzögerungen dann natürlich eine Rolle spielen.

...bei Deinem Beispiel kam dann ja z.B. auch noch eine Verzögerung durch Niedrigwasser hinzu.

Es dürfte da insgesamt viel zu kurz greifen, sich alleine mit der finanziellen Ausstattung und der Priorisierung im Haushalt zu beschäftigen.
 

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1Hier etwas vom Sachverständigenrat

 
  
    #186469
16.07.23 21:10
zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung:

"Öffentliche Investitionen: Die Schuldenbremse ist
nicht das Problem"

Es gibt öffentliche Investitionsbedarfe in Deutschland, etwa zur Bewältigung des Strukturwandels, im Rahmen der Klimapolitik oder der öffentlichen Infrastruktur. Deren genaue Höhe ist jedoch äußerst unsicher. Einer Erhöhung der Investitionen stehen die ausgelasteten Kapazitäten in der Bauwirtschaft und den Planungsämtern, kommunale Finanzprobleme sowie Regulierungen und lange Verfahrensdauern entgegen.

Die sprunghafte Erhöhung der Investitionsausgaben in künftigen Haushaltsplänen durch eine Änderung oder Umgehung der Schuldenbremse dürfte nicht zu entsprechend höheren realen Investiti-
onen führen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass wie in den vergangenen Jahren die Preise steigen und überschüssige Mittel von einem ins nächste Jahr verschoben werden.

Die Schuldenbremse bietet derzeit genug Spielräume für eine schrittweise Steigerung der Inves-
titionen, die angesichts der Hindernisse und Unsicherheiten angezeigt ist. Die Änderung oder Umgehung der Schuldenbremse ist in der Diskussion um öffentliche Investitionen derzeit fehlplatziert. Vielmehr besteht die Gefahr, die Glaubwürdigkeit der europäischen Fiskalregeln aufs Spiel zu setzen, die für das Funktionieren der Europäischen Währungsunion und die unabhängige Geldpolitik notwendig sind.

https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/...spapier_01_2020.pdf  

13000 Postings, 4249 Tage Canis Aureus'Die Schuldenbremse ist nicht das Problem'

 
  
    #186470
2
16.07.23 22:27
Schon klar, die FDP und Lindner sind das Problem!
 

14234 Postings, 4668 Tage Zanoni1Seid mal lieber froh,

 
  
    #186471
4
16.07.23 23:33
dass die FDP mit an der Regierung beteiligt ist.  

Insbesondere die Grünen können im Grunde nur dankbar sein, dass da noch ein Finanzminister Linder ist, der sie beim größten Unsinn ein bisschen vor sich selbst in Schutz nimmt.

 

71063 Postings, 5974 Tage Fillorkill'eine statistische Untererfassung'

 
  
    #186472
4
17.07.23 01:28
Die sah man beispielsweise zu Zeiten der 'Corona-Diktatur'. Weil Gesundheitsämter, Praxen, Labore, Kliniken und Behörden retrostylisch mit Strichlisten, Brieftauben und Postkutsche Daten untereinander austauschten, konnte niemand genau sagen wer und wieviele nun infiziert oder geimpft waren. Gottseidank gab es wenigstens die Modellrechnungen der Evidenzbasierten Medizin.

Der Staat ging trotzdem in die vollen, so wurden zugunsten pfiffiger Abgeordneter und Geschäftsleuten Milliarden Masken und Impfstoffe zu xfachen Marktpreisen angekauft als sie keiner mehr brauchte. Auch die Mafia durfte sich mit Fake-Testcentern eine dicke Scheibe abschneiden. Investition kann man das ernsthaft allerdings nicht nennen und auch Aggregate Demand wird nicht viel davon gehabt haben. Eher eine kaum versteckte Subventionierung von Premiumbürgern. Bei der angeblichen Gaskrise  wiederholte sich dann eben dieses Muster.  

23312 Postings, 6664 Tage Malko07Man kann bei Investitionen

 
  
    #186473
2
17.07.23 09:28
nicht wild hin und her springen. Das meinen nur Linke und Grüne, die glauben mit Gelddrucken alles lösen zu können. Sowohl die Materialien als auch die Arbeitskräfte sind nicht so dynamisch verfügbar wie manche Spinner meinen. Investitionsänderungen sollten deshalb sanft durchgeführt werden auch wenn dann die Umsetzung eines Zieles wesentlich länger als eine Legislaturperiode dauert. Ein schönes Negativbeispiel ist das chaotische Steuern beim Heizungsgesetz und den Bauvorschriften. Man wird damit nur viel Geld ausgeben, aber wenig erreichen. Eventuell mittelfristig kann die Entwicklung vollständig ins Negative drehen weil die Bevölkerung die Nase voll hat.

Auch unsere globalen Ansichten auf die Märkte bringt es nicht. Wenn der private Wohnungsmarkt zusammenbricht kann der Staat nicht korrigieren wenn er plötzlich groß in den Straßen- und Verkehrsausbau investiert. Sind nämlich total unterschiedliche Bereiche auch wenn das manche Statistik nicht so wieder gibt. Das unsinnige BIP kann man eventuell halten, aber nur weil im gefeuerten Bereich die Preise explodieren.  Auch groß zu investieren ohne vorherige sinnvolle Planung bringt es nicht. Dann haben die Kinder zwar Tabletts und können im Internet stöbern, die Ausbildung bringt es aber wegen fehlender Bildungssoftware nicht weiter.

So böse es klingt, aber der Staat kann primär nur in Bereichen ohne große Investitionen steuern, also primär den Verbrauch beeinflussen, auch über die Sozialpolitik. Ein Inflationsausgleich ist also absolut kontraproduktiv. Nicht sinnvolle Investitionen kann und soll man runter fahren.

 

23312 Postings, 6664 Tage Malko07#186477: Die fehlende Übersicht

 
  
    #186474
3
17.07.23 09:46
über das allgemeine und spezielle Geschehen,  angeblich wegen dem Datenschutz, ermöglicht eben idiotisches und kriminelles Vorgehen und das besonders in panikartigen Situationen.  

Dem Staat praktisch alle Infos zu verweigern aber gleichzeitig von ihm alles zu fordern ist eine deutsche Krankheit. Wir leben in einer Welt in der der Staat blöd ist und große Konzerne wie z.B. Google fast allwissend sind. Das Misstrauen gegenüber dem Staat bei uns ist schräg, besonders die Argumentation dass Regimes wie die Nazis dieses nützen könnten. Da sowohl die Technik vorhanden ist als auch die Daten würden die sich sehr schnell in die Lage versetzen alles wissen zu können.

Der Datenschutz schützt nur die Kriminellen. Deshalb wäre ich dafür als erster Schritt alle Steuererklärungen öffentlich zugänglich zu machen. Die Welt würde nicht zusammen brechen. Sieht man an Schweden.

Während der Pandemie hat man mache Schutzregeln temporär und kurzfristig aufgehoben. Als man die Daten hätte nutzen können war die Pandemie vorbei.

Die Demokratie wird eben nicht über den Datenschutz verteidigt. Sie wird nur verteidigt in dem die Mehrheit die Freiheit und die Demokratie hochhält. Allerdings sollte auch der Staat, bei fehlendem Datenschutz, sich bezüglich den Erziehungsversuchen gegenüber der Bevölkerung zurück halten.  

71063 Postings, 5974 Tage Fillorkill'wie manche Spinner meinen'

 
  
    #186475
2
17.07.23 10:21
'Man kann bei Investitionen nicht wild hin und her springen. Das meinen nur Linke und Grüne, die glauben mit Gelddrucken alles lösen zu können. Sowohl die Materialien als auch die Arbeitskräfte sind nicht so dynamisch verfügbar wie manche Spinner meinen.'

In den US setzt Biden die defizitgetriebene Politik Trumps 'Amerikas Lieferkette beginnt in Amerika' gehebelt fort, zuletzt mit 800 Milliarden um die US-Industrie grün und zukunftsfähig zu machen. Die Sogwirkung, die dieses amerikanische 'Think Big' speziell auch auf europäische Unternehmen ausübt veranlasst europäische Wirtschaftspolitiker - die die Welt einmal mehr nicht mehr verstehen - nach Washington zu pilgern, um den Verrat an der reinen neoklassischen Lehre vom Staat der von Wirtschaft keine Ahnung habe anzuprangern. Einer Lehre, die die US selbst über Jahrzehnte ihren Partnern eingebläut hatten, die sie aber eigentlich bereits seit Lehman mit leichter Hand in den Müll befördert haben, freilich ohne das laut auszusprechen.  

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