Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 145 von 7790 Neuester Beitrag: 19.11.24 09:54 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 195.739 |
Neuester Beitrag: | 19.11.24 09:54 | von: Zanoni1 | Leser gesamt: | 36.063.980 |
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wir leben in der Postmoderne. CDU Anhänger zu sein und gleichzeitig für planwirtschaftliche Grossexperimente zu votieren beisst sich also gar nicht mehr so sehr. ..
An Griechenland lässt sich schön erkennen, was passiert, wenn mit Austerität ernst gemacht wird. Der 1. wirklich absurde Witz dabei ist, dass die Anhänger dieser Schocktherapie wie zB AL, Daiphong, QuerschüsseBlog usw auf deren zwangsläufig desaströsen Resultate als bearishe Argumente verweisen. Und der 2. kaum weniger absurde Witz ist der, dass gerade das QE in den (zukünftigen) Exportmärkten die Chance für die Piigs darstellt, aus dem Loch wieder herauszufinden....
In der Praxis sehen wir global einen Set von Staatsinterventionen (den Staat bzw seine Leistungen zu schrumpfen gehört dazu) widersprüchlicher bis gegensätzlicher Natur, auf die Investoren und Spekulanten natürlich kalkulierend Bezug nehmen. Geschäfte, die in einem ahistorischen 'freien Markt' (den es nie gegeben hat) nie - da unrentabel - zustande kämen, werden tendenziell lohnend, wenn Kredit quasi kostenlos verfügbar ist und dessen Ausfall zudem garantiert wird. Umgekehrt entfallen Geschäfte, die mit diesen Vorzugsbedingungen nicht (mehr) rechnen können. Beides läuft seit 07 / 08 gleichzeitig nebeneinander (Lehman aufgegeben, AIG und GM gerettet, Subprimeblase via Leitzins zum Platzen gebracht, aber MBS via Aufkauf garantiert usw) . Eine Transformationsphase also, aber eben alles andere als 'geplant'. ..
Der Unterschied betrifft vor allem das Sentiment: Ein Staat, der (zB via Notenbank) in einer ernsten zyklischen Krise äquivalent zu Naturkatastrophen kommuniziert ' Ich bin da. Als Lender of last Resort springe ich ein, wenn nichts mehr geht' erzeugt genau deses Vertrauen in seinen Adressaten, welches es braucht, um den 'nächsten Zyklus' wieder in Gang zu bringen. Umgekehrt vernichtet ein Staat dieses Vertrauen, wenn er sich gerade dann, wenn er wirklich gebraucht wird, für unzuständig erklärt. Was übrigens historisch stets die Konsequenz einer Kriegsniederlage war...
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dauerhaft über seine Verhältnisse leben ohne irgendwann die Rechnung dafür begleichen zu müssen.
Ich beziehe mich mit meinen Aussagen http://www.ariva.de/forum/...ilungsfrage-472111?page=143#jump15268807 auf die Notwendigkeit der Betrachtung von unterschiedlichen Wirtschaftsräumen mit unterschiedlichen Ausgangslagen und anderen Maßnahmen. Wären alle Wirtschaftsräume den Weg der Austerität gegangen so hätten wir die ökonomische Welt auf den Kopf gestellt, wir wären in der Depression gelandet.
So war der US Staatskonsum teilweise das Korrektiv zum Sparen in Europa. Nun sind die USA an dem Punkt an dem auch dort auf Staatsebene gespaart werden muss. Teilweise ist das durch den Stellenabbau im öffentlichen Sektor bereits angelaufen.
@gamble Haltet den Dieb zu rufen ist unanständig. Den Spruch habe ich hier schon einmal gehört, mit wem sitzt du im Boot oder wessen Gedanken hast du übernommen?
Haltet Frieden.
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Die Fortsetzung des Austeritätskurses in Greece unterstellt erwarten dessen Macher folgende Entwicklung des Defizits:
Solawechsel: Weidmann hält Irland-Deal für möglichen Verstoß gegen EU-Vertrag
Der Bundesbankpräsident zeigt sich besorgt über den Schuldschein-Tausch in Irland. Er fürchtet einen möglichen Verstoß gegen den EU-Vertrag. Weidmann fordert nun eine erneute Prüfung der EZB.
Die irische Solawechsel-Transaktion kommt nach Einschätzung von EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann gefährlich nahe an einen Verstoß gegen das Verbot der monetären Finanzierung von Staaten. Die Transaktion sei „fiskalpolitischer Natur, wie die irische Regierung erklärt, das ist deutlich“,
http://www.zerohedge.com/news/2013-02-15/...ng-european-economic-data
Doch die Hilfe für Zypern hat einen üblen Beigeschmack. Grund: Das Land ist eine internationale Schwarzgeld-Drehscheibe. Ein neuer Report der Washingtoner Denkfabrik „Global Financial Integrity“ (GFI), die internationale Finanzströme untersucht, wirft ein Schlaglicht auf die Machenschaften zypriotischer Banken – jener Banken, die nun mit EU-Geld gerettet werden sollen.
Demnach ist Zypern einer der wichtigsten Verschiebebahnhöfe für illegale Finanzströme aus Russland. Laut der GFI-Studie sind allein in den Jahren 1994 bis 2011 über 211 Milliarden Dollar (rund 157 Milliarden Euro) aus Russland herausgeschleust worden – ein großer Teil davon über Zypern.
Laut GFI funktionieren die Geschäfte so: Russische Öl- und Gashändler verkauften ihre Ware an Tochterfirmen in Zypern – und zwar zu Preisen, die weit unter den aktuellen Marktpreisen lägen.
Die Tochterfirmen verkauften die Rohstoffe dann zum regulären Preis weiter und machten so gewaltige Gewinne. Diese würden in Zypern nur gering besteuert und in den Banken des Inselstaates gewaschen. Dann fließe das Kapital zurück nach Russland.....
http://www.focus.de/finanzen/news/...ehscheibe-zypern_aid_918811.html
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Witzig, oder doch interessant?
Was ging der Implementierung des 'Lender of last Resort' voraus ? Es war die 'überraschende' Erfahrung, dass restriktive Geldpolitik und echter Goldstandard, also effektive Inflationsprophylaxe, Blasen und Krisen inklusive deren Eskalation zur Panik nicht verhindert hatten:
By the act of 1844 Parliament undertook to make the notes of the Bank of England secure and limit the issue of bank notes of all other banks in the realm. With a stable currency redeemable in gold, Sir Robert Peel believed that fear and distrust, the bases of panics, would be banished from English commerce, and panics would cease, and yet three years after the passage of the act (1847) the country experienced a panic, and ten years thereafter (1857) one of the greatest financial panics ever known shook the English banking and commercial world from center to circumference, to be followed in 1866 by still a third panic of intense severity.
..Every Bank of England note outstanding is practically a gold certificate, since the bank has gold on hand to pay on demand every note that it has put in circulation, except the comparatively small portion of the reserve represented by the debt, and which is partially covered by the bank's surplus. These notes are a legal tender, as long as the bank is able to redeem them in gold. By thus keeping a redemption fund of gold in the bank vaults sufficient to actually redeem the notes in circulation, the element of credit is entirely taken out of the circulat-ing medium of the United Kigdom, and the note holder knows that he can get its face value in gold at any moment. This stability of the currency, it was believed by the supporters of the Peel Act, would banish all fear from the minds of note holders and prevent the hoarding of gold. But the panics of 1847, 1857 and 1866 were not prevented by the stability of the currency, and in fact the panic of 1866 was only allayed by the announcement that the Bank of England had authority from the government to issue notes in excess of the redemption fund on hand. On the worst day of the panic, May 11, 1866, called "Black Friday," the bank found its reserve in the Banking Department reduced to nearly £3,000,000 at the close of business. That evening the chancellor of the exchequer recommended that the bank act be suspended, and this was promptly done by the government. The announcement on the following morning that the Bank of England had authority to issue notes beyond the limit to whatever extent was necessary, quieted the fears of the people, and affairs returned to their normal condition.
Ordinarily the banking department has no power to borrow of the issue department. It may take notes to the issue department and exchange them for gold or vice versa, the same as outside persons, but during each of the three panics, viz., 1847, 1857 and 1866, the government suspended the bank act, and permitted the banking department to borrow notes from the issue department without depositing gold in exchange. No doubt the knowledge of the fact that this has been done in the past and will be done again in case future emergencies require it, will have a strong tendency to prevent panics in future.
This suspension of the banking act in case of panic or great emergency is the only elasticity of the English currency.'
Read more: http://chestofbooks.com/finance/economics/...R42x_Jm_ap#ixzz2KyRZlI30
Empire State at +10.04 in February Vs. -7.78 in January; Highest Level Since May 2012
Feb. Empire State Survey: Manufacturing +10.04 vs. -1.75 expected, -7.8 prior.
Download the full write-up, including the supplemental report and all charts and tables.
Input price increases continued to
pick up this month. The prices paid
index rose for a third consecutive
month, advancing four points to
26.3. The prices received index
inched down three points to 8.1,
pointing to slightly smaller selling
price increases. The index for
number of employees rose for a
third consecutive month, climbing
twelve points to 8.1, its fi rst positive
reading since September of last
year. The average workweek index
remained slightly negative and was
little changed at -4.0.
Is Austerity The Solution To USA's Problems?
CNBC is not exactly left leaning. Even they have no choice but to acknowledge that austerity does only one thing well. It punishes the poor and crushes the economies that practice it. It doesn't do it for a short while. It does it for generations.
How could so many smart people in the European governments get things so wrong? At the core of it, there is a general reluctance on part of the so-called rich European nations to subsidize the so-called poorer ones. This, of course, is what happens when there is a monetary union without a fiscal union. Imagine what would happened in the USA if the same policies were practiced?
United States is a rich country, but all the states are not equally rich. Some states get far more back in Federal spending than they pay in Federal taxes, while others get far less. Reports the Economist magazine:
'...Der Gesetzentwurf der Europäischen Kommission zur Besteuerung von Wertpapieren erscheint vielen Beobachtern der Finanzkrise als längst fällige Antwort auf die Erfahrungen der Finanzwelt mit Verlusten etwa durch Subprimes und Lehman-Zertifikate in den Jahren 2008 und 2009. Der Gedanke, die Finanzindustrie selbst stärker an den durch sie verursachten und vom Staat verbürgten Verlusten zu beteiligen, klingt derart logisch und moralisch, dass selbst in der Finanzwelt Europas außerhalb von Großbritannien wenig offene Kritik an diesem Instrument geübt wurde...'
Und der Witz daran: '... So sind nicht nur neu ausgegebene Staatsanleihen, sondern auch Stützungskäufe von Altanleihen sowie Transaktionen der Europäischen Zentralbank und des ESM von der Steuer ausgenommen....Da der Handel mit bereits ausgegebenen Anleihen ebenfalls der neuen Steuer unterliegt, kann auf diesem Wege erschwert oder sogar verhindert werden, dass Fonds große europäische Anleihepakete abstoßen, denn sowohl Verkäufer wie Käufer müssen die Transaktionssteuer bezahlen, wenn sie aus einem beteiligten EU-Land kommen. Das Anleihegeschäft hat ohnehin sehr geringe Margen. Durch die Befreiung des Kaufes neuer Anleihen sichern sich die EU-Staaten so den Nachschub und zugleich nehmen sie einen Verkaufsdruck vom Markt. ..'
http://www.ariva.de/forum/...ilungsfrage-472111?page=132#jump15209822
Da ich keinen Streit mit meinem Geld habe SL nun auf Einstand.
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Allerdings bedingt ein auf Austerität folgendes Doomszenario schon seine globale Anwendung. Aber genau diese wird es nicht geben, weil die Akteure, wann immer sie es sich leisten können, pragmatisch genug sind und sein werden, um dieser ideologischen Verlockung zu widerstehen. Was dann gleichzeitig die Bedingung dafür ist, dass Austerität, da wo diese exemplarisch durchgesetzt wird, scheinbar funktoniert. Wenn man so will, schmarotzen die Austeritätsfanatiker genau daran, dass ihrem Appell in allen wichtigen Industriestaaten nicht Folge geleistet wird...