Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 08.10.24 10:09
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:194.96
Neuester Beitrag:08.10.24 10:09von: CoshaLeser gesamt:35.493.215
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70969 Postings, 5967 Tage FillorkillAl vs AFD

 
  
    #6901
2
17.04.13 11:30
Es freut mich ehrlich, dass Du offenbar gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt hast. Diesmal zumindest. Also wieder eine Stufe hoch mit Dir. Luft genug nach oben bleibt ..

Fill

80400 Postings, 7460 Tage Anti LemmingIch traue Umfragen nicht

 
  
    #6902
2
17.04.13 11:30
bei denen angeblich herauskommt, dass die Mehrheit der Deutschen für den Euro sei. Vor nicht allzu langer Zeit gab es andere Umfragen, bei denen das Gegenteil herauskam (80 % Ablehnung).

Die Antworten scheinen davon abzuhängen, welcher "Querschnitt" da gerade "repräsentativ" befragt wird. Wenn "Focus" 30 Bänker "repäsentativ" befragt, kommt was anderes raus, als wenn man 100.000 Arbeitslose befragt.  

2174 Postings, 5721 Tage fkueblerMit Demagogen kann man kaum echt diskutieren

 
  
    #6903
7
17.04.13 11:31

Ich habe sicher nicht die Hoffnung, in diesem Thema das letzte Wort zu behalten. Es würde vermutlich auch nicht lohnen. Aber der von dir zitierte Ausschnitt...

Adam in "Die Welt": Unstrittig aber dürfte sein, dass sich die Politik verändern wird, wenn die Mehrheit im Lande zugunsten der Zuwendungsempfänger kippt. Dann muss die Politik, bei Strafe des Machtverlustes, die von ihr Abhängigen bei Laune halten. Wie die Wahlversprechen der Parteien, der rechten genauso wie der linken, in den Wahlkämpfen gezeigt haben, tut sie das auch.

... ist in meinen Augen fast schon eine aussagenlogische Tatsachenfeststellung. Nur Böswillige oder Denkverweigerer können IMHO die inhärente Logik verneinen. Das ist genau so wenig "rechts" oder "links" wie die Frage, ob 2+2=4 ist.

Eine völlig andere Frage ist, welche Schlussfolgerungen man daraus zieht oder ziehen sollte. Das ist dann eine Frage politischer Grundauffassungen und wirklich ein dickes Brett. Und es berührt letzten Endes potenziell auch die gar nicht unkomplexen Fragen von Minderheitenschutz. Aber darauf will ich mich hier sicher nicht mehr einlassen.

Während es also an der obigen Analyse mMn kaum etwas zu kritteln gibt, ist deine folgende Behauptung eine mit der politischen Brille gefärbte (und mMn bösartige) Unterstellung:

"Für mich ein klares Plädoyer, den Arbeitslosen das Wahlrecht zu entziehen. Da diese Forderung aber in heutiger Zeit prinzipiell unverschämt ist, muss sie im Artikel "verklausuliert" werden. Wohl dem, der zwischen "verklausuliert" und "überhaupt nicht gesagt" zu unterscheiden weiß..."

 

23303 Postings, 6657 Tage Malko07Wenn einem die Umfrage gefällt

 
  
    #6904
3
17.04.13 11:51
oder über die Kursentwicklung begeistert ist, ist alles in Ordnung. Gefallen einem das eine oder andere nicht, liegt eine Verschwörung vor. Man sollte sich doch um eine Anstellung im Kopp-Verlag bemühen.  

23303 Postings, 6657 Tage Malko07Manchmal fallen Masken

 
  
    #6905
3
17.04.13 11:57
und anschließend will man es nicht gewusst haben. Kommt einem irgendwie bekannt vor. Was sich alles beim AfD so versammelt ist seit Monaten bekannt. Sogar im Internet war es für unbedarfte Benutzer nachvollziehbar. Aber als allmächtige moralische Instanz, welche Zensur als Menschenrecht ansieht, steht man über allem. Mann kann deshalb heute dies und morgen das Gegenteil behaupten. Und zum Ausgleich praktiziert man wieder fleißig Unterstellungen um von seinen eigenen Aussagen abzulenken.  

80400 Postings, 7460 Tage Anti Lemming"Alles Wissen ist vorläufig"

 
  
    #6906
4
17.04.13 12:25
sagte ein bekannter dt. Philosoph. Mit der AfD hatte ich mich bislang nur am Rande beschäftigt. Deren Anti-Euro-Haltung sagt mir zu. Wie sich dann aber bei näherem Hinsehen (Recherche der letzten zwei Tage) ergab, gefällt mir der Rest nicht; er ist sogar stellenweise unerträglich.  

1462 Postings, 4193 Tage narbonneAusterity Smackdown

 
  
    #6907
6
17.04.13 12:52
Harvard Study Attacked for 'Inaccuracies'

17 Apr 2013 | 2:31 AM ET

Fiscal policies pursued by the U.S. and Europe could be called into question after a new study challenged influential research from two Harvard economists which said debt over a certain level was dangerous for countries.
 

Economists at the University of Massachusetts have released a report that attacks the findings of economists Carmen Reinhart and Kenneth Rogoff, whose 2010 paper "Growth in a Time of Debt" became the driving force for debt reduction and austerity in the developed world.

"The average real GDP growth rate for countries carrying a public-debt-to-GDP ratio of over 90 percent is actually 2.2 percent, not -0.1 percent," they said.

The new document refutes the relationship between public debt and GDP growth when it reaches above the 90 percent level and adds that there is a "major non-linearity in the relationship" between these two factors.

Reinhart and Rogoff have exerted a major influence in recent years on public policy and the management of government debt. Their research had several high profile advocates including the European Commissioner for Economic and Monetary Affairs Olli Rehn who has cited the 90 percent threshold during key debates about euro zone budgetary tightening.

 @mattclinch81

 

4213 Postings, 5805 Tage DreiklangEin Ende der Selbstgespräche in der Volkskammer

 
  
    #6908
8
17.04.13 13:02
ist wohl nur mit der AFD zu bewerkstelligen. Was unsere "Politiker" in den letzten Jahren bzgl. "EuroRettung" abgeliefert haben, war unerträglich.  Reden wurden wie Pflichtbeiträge gehalten, am Ende wurde stets abgestimmt, wie es dem Verhalten nach  einer Einheitsliste in Blockparteien zu erwarten war.  Im Regelfall haben sich die Abgeordneten nicht um wirkliche Kenntnis der Verträge  bemüht - wozu auch, da es bzgl.  Abstimmung ja keinerlei Konsequenzen haben durfte.

Trittbrettfahrer scheint es bei der AFD zu Hauf zu geben, offenbar angezogen von der DM-Nostalgie.  Man muss die AFD aber nicht unbedingt mögen, um sie trotzdem wählen zu können. Der Grund liegt nicht in der allgemeinen (konzeptuellen) Stärke der AFD, sondern im völligen Versagen der anderen Parteien.  Und im besonderen Punkt Euro vermag ich wohl weitaus eher Kompetenz bei der AFD zu erkennen als bei den etablierten Parteien, deren Nicht-Kompetenz besser als totale Inkompetenz zu beschreiben ist. Darin beziehe ich gerne auch unsere sog. "Wirtschaftsweisen" ein.  

14165 Postings, 4661 Tage Zanoni1@ FKuebler #6903

 
  
    #6909
3
17.04.13 13:24
Super Beitrag!

So schnell wird dann aus einer logischen Tatsachenfeststellung irgend eine behauptete Forderung.

Dass jemand solch eine Tatsachenfeststellung in dieser Form interpretieren möchte, wäre ja an sich legitim. Nur dass dann nicht als eigene Interpretation, sondern als Tatsache in den Raum zu stellen, das ist dann wirklich schon Demagogie!
Eine bewußte Verdrehung.

So sieht keine redliche Diskussion aus.  

23303 Postings, 6657 Tage Malko07Zanoni1 (#6863), die zu billigen

 
  
    #6910
9
17.04.13 13:46
Zinsen im letzten Jahrzehnt sind eben keine Folge des Euros sonder eine globale Entwicklung in allen Industrieregionen unabhängig von der Währung. Diese Entwicklung deckt sich nur zufällig mit der Einführung des Euros.

Gegensteuern kann auch keine EZB, sie kann ja nicht in den Hoheitsbereich der U.S:A eingreifen. Sie bräuchte den Niedrigzins deswegen aber auch nicht einfach mitzumachen, Dies müsste aber auch keine DM-Bundesbank.

Hier wird es für mich absolut unverständlich. Die EZB kann das nicht jedoch die DM-Bundesbank würde einfach nicht mitmachen. Ein Held aus welchem Märchen? Die USA, Japan und unsere Nachbarn drucken fleißig Geld in einer Umgebung von praktisch 0% Zinsen und die Bundesbank macht nicht mit. Na, wo würde wohl das gedruckte Geld hinfließen?  Aber wenn dir die Lösung bekannt ist, berate doch die Schweiz. Die ist total gierig auf derartige Ratschläge.

In realen Leben wäre unser Zins dann 0% und wir müssten massenweise ausländische Schulden aufkaufen, dagegen sind unsere heutigen Garantien ein Witz.

Der europäische Binnenmarkt stand schon vor der Euroeinführung (damals war er wesentlich geringer ausgeprägt) immer schon bei den verschiedenen Abwertungsorgien vor dem Zerbersten. Das war auch ein Grund für den Euro. Dass nicht alle Staaten in den Euro gehören, die heute Mitglied sind, sehe ich auch so. Dies gilt sinngemäß für die EU. Der größte Antreiber bei den Erweiterungen war allerdings unsere Industrie. Und deshalb können wir uns nicht einfach davon stehlen.

Das Spielen an den Devisenrelationen stellt keine Lösung dar. Wäre es eine Lösung, wäre es auch eine für unserer Problemgebiete im Inland. Ist es aber in beiden Fällen nicht. Und sowohl bei uns, wie auch im Ausland fordert man die laufende Unterstützung um weiter über seine Verhältnisse leben zu können. Auch das ist in beiden Fällen falsch. Und Europa lernt immerhin hinzu. In Zypern hat man schon einen Haken in die richtige Richtung geschlagen. Dieser Weg gehört ausgebaut und man sollte auf ihm fortfahren.

Die Bevölkerung in den Problemgebieten will keine schwache Währung aber sie hat Probleme die Konsequenzen zu akzeptieren. Muss sie eben lernen. Parallelwährungen würden deshalb grandios scheitern. Sind eben Spinnereien vom AfD und Konsorten. Genau aus diesem Grunde haben z.B. manche Balkanregionen keine eigene Währung.  

14165 Postings, 4661 Tage Zanoni1@ Al #6880

 
  
    #6911
5
17.04.13 14:08
Danke für den interessanten Beitrag!

Zumal ich Sarrazin sehr schätze hat mich Dein Beitrag eben doch etwas verwirrt.
Mit Volkmar Weiß hatte ich mich bisher nicht auseinandergesetzt.

Was man auf die schnelle bei wiki und Co findet, ließt sich schon sehr bedenklich.
Bei Wiki darf man sicherlich nicht alles unkritisch übernehmen, aber auch darüber hinaus finden sich im Netz ja wirklich viele Stellen, die diese Ansicht über Weiß und auch den Stocker-Verlag unterstützen! Sie bewegen sich in einem deutlich rechtslastigen Kontext und Umfeld.

Ich habe mir gerade mal Sarrazins Buch vorgenommen. Ja, es gibt tatsächlich eine(!) Stelle, an denen er Volkmar Weiß als Quelle benutzt.

Bei weiterer Recherche hat sich dann allerdings auch gezeigt, dass sich Sarrazin davon öffentlich distanziert hat!
Als ihn Frank Schirrmacher in einem Interview darauf angesprochen hat, sprach Sarrazin von einer "bedauerlichen Verirrung" seinerseits.

Zu behaupten, er sei Sarrazins Hauptquelle ist dabei falsch - Warum diese Verzerrung?
Es ist eine von hunderten! (kann man im Anhang nachzählen)

Die Stelle ist dabei noch nichteinmal besonders tragend für das Buch.
Wer es hat, kann die Stelle auf S. 375 nachlesen. Man hätte sie gut und gerne streichen können.

Galton gilt im übrigen nicht nur als Vater der modernen Eugenik, sondern er war auch der Erste, der sich mit der Entwicklung und Vererbung menschlicher Intelligenz befasst hat. Er war auch der Vater der frühen Intelligenzforschung, das sollte man nicht ganz vergessen.
Sein Beitrag für die Intelligenzforschung war vielleicht so wichtig, wie der von Sigmund Freud für die Psychoanalyse. Dass in der Wissenschaft in bestimmten Gebieten auf solche Urväter Bezug genommen wird, ist m.E. Teil eines wichtigen wisschenschaftlichen Diskurses, der nichts mit Ideologien zu tun haben muss (und sollte)
John Maynard Keynes, George Bernhard Shaw, und Winston Churchill waren z.B. ebenfalls Anhänger von Galtons Theorien. (Wiki)

Die Probleme, die ich dabei mit solcher Art von Intelligenzforschung habe, sind nicht die Erkenntnisse, zu wie viel Prozent, sie auch vererbaren Faktoren unterliegen mag, sondern die weiteren Schlüsse und Maßnahmen, die daraus u.U. gezogen werden könnten!

Es darf unter keinen Umständen ein Werturteil über menschliches Leben daraus erwachsen.
Dies wäre mit dem Grundsatz der Unverletztlichkeit der Würde des Menschen auch nicht mehr vereinbar.  
In der Charta der Grundrechte der Europäischen Union sowie in der geplanten Verfassung der Europäischen Union sind Zwangssterilisationen, eugenische Maßnahmen etc. daher Gott sei dank auch verboten.(wiki)

Der Hinweis, dass Intelligenz zu einem Prozentsatz x auch erblichen Faktoren unterliegt, ist allerdings noch keine Eugenik!
Mehr ist in Sarrazins Buch dabei m.E. auch nicht zu finden!
Es steht mit beiden Beinen fest auf dem Grundgesetz und den darin enthaltenen Grundrechten!

Da nun weitere Sachen reindeuten zu wollen, ist eine Überfrachtung, die ein bisschen in die Richtung solcher freier Eigendeutungen geht, wie wir sie oben z.B. gerade gesehen haben
(Danke FKuebler)

Das vielleicht entscheidende Kriterium in meiner Beurteilung dieses Teilaspekts seines Buches ist der Umstand, dass er ihn gar nicht weiter aufgreift.

Wenn man das Phänomen von Intelligenz von allen Seiten beleuchten möchte und welche Umwelteinflüsse diese positiv oder negativ beeinflussen können, gehört der Redlichkeit und der Vollständigkeit halber die Frage, inwieweit eben "auch" erbliche bzw. konstitutionelle Faktoren eine Rolle spielen, einfach mit dazu.
Auch bei optimalen Umwelteinflüssen und Bildungsbedingungen wird nunmal nicht jeder ein Albert Einstein werden können!

Die nachfolgenden Ausführungen in Sarrazins Buch beschäftigen sich zu gefühlten 99% dabei ausschließlich mit den Umweltfaktoren, wobei er auch da sehr gründlich und umfassend vorgeht.
Familiäre Umstände und die Qualität unseres Schulwesens werden bei ihm genau so unter die Lupe genommen, wie auch der Einfluss von Religion aber auch der Besonderheit unserers neuen Medienzeitalters, den Gefahren eines übermäßigen Medienkonsums etc.

Dort spielt sich seine Kritik ab, und dort werden auch Ideen und Lösungsansätze angeboten - nicht im Bereich der Biolgie!
Warum beschäftigt sich eigentlicher Keiner mal mit diesen Aspekten?

Naja, immerhin gibt es ja auch Fürsprecher seiner Bücher, wie Ralph Giordano und Peter Slotterdijk, aber der politische und mediale mainstram setzt sich mit diese Aspekten jedoch kaum auseinander. Dort spielt doch aber die eigentliche Musik seines Buches!

Nicht dass bestimmte Warnungen, wo Betrachtungen von erblichen Faktoren hinführen könnten, nicht absolut wichtig und berechtigt wären - aber das alleine finde ich doch ein bisschen dünn - es wird ihm und seinem Buch m.E. auch in keiner Weise gerecht!  

33043 Postings, 4701 Tage MHurdingich halte die afd für wichtig

 
  
    #6912
5
17.04.13 14:15
aber auch für extrem gefährlich

sie fischt ob bewusst oder unbewusst auch am rechten rand - ihr vorsitzender geht dabei in interviews derart unbekümmert an Überstimmungen mit dem Gedankengut illegitimer Parteien um - das einem angst und bange werden kann - natürlich nur im übertragenen sinn

ich glaube jedoch dass sie im landschaftsgefüge deutscher parteien keine rolle spielen wird weil es immer noch einen unterschied gibt zwischen "könnten sie sich vorstellen diese Partei zu wählen" und tatsächlichem wählerpotential - sprich dem gang zur urne und kreuz für die afd

nichstdestotrotz ist sie wichtig - denn wie 3klang richtig sagt passiert in der eigentlichen parteienlandschaft ZU WENIG

bei mir selber stellt sich dann aber immer die frage/fragen...

- wie sieht die perspektive aus ?
- welchen folgen hätten diese mittel-/langfristig
- was würde dies kosten ?

und letztlich wer soll dieses demokratisch tragen ?

was mich stört - manche wiederholen den fehler aus 2008 - man sammelt fleissig Meinungen aber offeriert keine lösungsansätze und spielt diese vor dem aktuellen geschehen mal durch

ggf ist dies leichter  

33043 Postings, 4701 Tage MHurdingzan

 
  
    #6913
4
17.04.13 14:20
vorweg ich schätze dich sehr - ich denke das weisst du - aber es gibt sätze die stossne bei mir immer bitte auf wenn man sarrazin in einen gesamtzusammenhang stellt

"Es darf unter keinen Umständen ein Werturteil über menschliches Leben daraus erwachsen" aber genau das macht er bzw bietet raum dafür

jetzt kann zwar ein Autor nix dafür was aus seinem werk gemacht wird - wer aber derart lapidar und fahrlässig mit gesellschaftlichen Ressentiments umgeht muss sich eigentlich zwangsläufig in frage stellen lassen

sonst wären wir bei einer argumentationskette in der der heroinproduzent sagt - "ich habs nur produziert weil ich die farbe so schön finde - was kann ich dafür wenn die leute es sich in den arm spritzen"  

16574 Postings, 4995 Tage zaphod42Es wird nicht lange dauern

 
  
    #6914
3
17.04.13 14:28
und die Journallie wird dem AfD auf den Zahn fühlen, wie es AL tat. Was der in 2 Tagen rausbekommen hat ist sicher nur die Spitze des braunen Eisberges.

Eine Grundregel des Jounallismus heißt: Je populärer eine Partei, desto mehr wird mit ihr Schlagzeile gemacht. Die Piraten können ein Lied von singen, die waren nur solange sexy bis sie über 3% kamen. Dann schossen sich die Zeitungen auf sie ein.

Für mich ist der AfD auch unwählbar, ich halte sie für verkappte Republikaner, allerdings die Zweigstelle der  Professoren und Studienräte, die nicht ganz so plump argumentieren wollen.  

2174 Postings, 5721 Tage fkueblerChapeau, zanoni911, du bist ja doch ziemlich mutig

 
  
    #6915
5
17.04.13 14:32

"Zumal ich Sarrazin sehr schätze hat mich Dein Beitrag eben doch etwas verwirrt."

Mir stockte einen Moment glatt der Atem, als ich das las ;-)

"Zu behaupten, er sei Sarrazins Hauptquelle ist dabei falsch - Warum diese Verzerrung?"

Du brauchst ganz sicher nicht meine Hilfe zur Beantwortung dieser Frage...

In wilder Spekulation bin ich dann aber doch darauf gekommen, was möglicherweise dein Motiv für die erste Aussage sein könnte, nämlich eine Art Bauernschläue: du sammelst seelenruhig den flächendeckenden Niederschlag des zu erwartenden Shitstorms auf und düngst damit kostenlos deine Felder...

 :-)

 

80400 Postings, 7460 Tage Anti LemmingZanoni # 6909

 
  
    #6916
6
17.04.13 14:36
Konrad Adam (AfD-Vorstand) schrieb - ziemlich unmissverständlich - in "Die Welt":

Vor diesem Hintergrund klingt die Anregung, den Inaktiven und Versorgungsempfängern das Wahlrecht abzuerkennen, provokativer, als sie tatsächlich ist.

(Quelle: Welt-Artikel in # 6896)

Wenn das keine immanente Zustimmung zur Wahlrechtaberkennung bei Arbeitlosen ist.... Insofern greift auch kfueblers Demagogie-Vorwurf nicht.

Demogogie zweiter Ordnung hingegen ist es, mir hier trotz klarer Aussagen Adams meinerseits Demagogie zu unterstellen.

Nice try, fk....

Ich finde es übrigens bereits bodenlos, wenn Adam solche Thesen überhaupt formuliert.  

16574 Postings, 4995 Tage zaphod42An mike

 
  
    #6917
8
17.04.13 14:36
perlt der Shitstorm sicher ab wie an einer Lotusblüte, der ist das Selbstbewußtsein in persona.

Übrigens schätze auch ich Sarrazin für seine  Eier, zu seiner Überzeugung zu stehen und ein paar politisch unkorrekte Wahrheiten ausgesprochen zu haben. Leider übertrieb er es, so ist die These von der genetischen Festlegung des Menschen (in jeder Beziehung) komplett daneben. Sarrazin hat eine Diskussion angestoßen, die komplett in die falsche, desintigrative Richtung lief, nicht zuletzt war er selbst Schuld daran.  

2174 Postings, 5721 Tage fkueblerMehr Frauen-Power wie diese wäre gut für die Welt

 
  
    #6918
3
17.04.13 14:53

80400 Postings, 7460 Tage Anti LemmingZanoni - # 6911

 
  
    #6919
5
17.04.13 14:55
Man muss Sarrazin nicht daran messen, was er - wendehalsig - in Interviews sagt, sondern daran, wie Historiker seine Aussagen und Schlussfolgerungen in "Deutschland schafft sich ab" - auch quellenkritisch - einstufen.

Sarrazin hat sich in Interviews stets gegen den Vorwurf gewandt, ein Eugeniker zu sein. Dennoch ist er es zweifellos, wie der Historiker Prof. Peter Weingart, Autors des Standardwerks "Rasse, Blut, und Gene" zur Geschichte der Rassenhygiene der Nazis, hier nachgewiesen hat:

www.von-galton-zu-sarrazin.de/inhalt/01-weingart.htm

Sarrazin hat in seinem Buch viele seiner Quellen nicht (hinreichend) offen gelegt, inbesondere solche aus dem neonazistischen Umfeld. Volkmar Weiss fühlte sich dadurch sogar übervorteilt, weil er mit seinem Buch "Die IQ-Falle" bereits im Jahr 2000 praktisch dasselbe wie Sarrazin geschrieben hatte, es aber nicht so gut vermarkten konnte.

Darüber beschwert sich Weiss (unter Klarnamen) explizit in folgender Amazon-Rezension:

www.amazon.de/product-reviews/3531184474/...UTF8&showViewpoints=1

Dort schreibt Weiss:

"Diese Autoren stellen eine geistige Verbindung zwischen "Deutschland schafft sich ab" und "Bell Curve: Intelligence and Class Structure in American Life"
her und treffen damit den Nagel auf den Kopf. Denn Thilo Sarrazin ist der Sachlogik von Volkmar Weiss in "Die IQ-Falle. Intelligenz, Sozialstruktur und Politik" viel stärker gefolgt, als er bisher jemals bereit war zuzugeben. Weiss wiederum hat nie einen Hehl daraus gemacht, daß er ursprünglich die Absicht hatte, die ersten drei Kapitel der Bell Curve nur zu übersetzen und das vierte, sehr auf amerikanische Verhältnisse zugeschnittene, Kapitel wegzulassen. Erst die Lizenzverweigerung des Verlags der "Bell Curve" für eine so gekürzte deutsche Übersetzung und eine persönliche Ermutigung durch Hans-Jürgen Eysenck führte zu Weiss' eigenem Buch."  

70969 Postings, 5967 Tage FillorkillDas Problem ist das NS-Tabu

 
  
    #6920
6
17.04.13 15:38
Sozialer, kultureller und biologischer Rassismus kann sich insbesondere in Deutschland nicht als das kommunizieren, was er ist, ohne jeden öffentlichen Kredit zu verlieren. Die Konsequenz der Autoren ist es, in Antizipation dieses Tabus, explizite Aussagen zu vermeiden bzw bei Bedarf zu dementieren und gleichzeitig die historische Herkunft zu verschleiern. Ihre Hoffnung ist es, dass das adressierte Publikum - in erster Linie soziale wie intellektuelle Modernisierungsverlierer - dennoch versteht, also quasi zwischen den Zeilen fündig wird. Gleichzeitig wird einer wissenschaftlichen Kritik auf diese Weise die Angriffsfläche entzogen: 'hab ich nirgends behauptet'.....

80400 Postings, 7460 Tage Anti LemmingRechtspopulistische Autoren wie Sarrazin

 
  
    #6921
3
17.04.13 15:52
spekulieren sogar darauf, dass es im rechten Umfeld eine große Gruppe von Leuten gibt, die "klammheimliche" Rassisten sind, dies aber wegen der mangelnden "political correctness" nicht zuzugeben wagen.

Bezeichnenderweise hat sich auch die AvD explizit gegen diese - angeblich von den großen Medien "verordnete" - political correctness gewandt:

Selektiv dürfte demnach auch die Wahrnehmung sein, dass sich die AfD in ihrem dreiseitigen Entwurf für ein Wahlprogramm unter dem Stichwort "Demokratie" der Sprache von ganz rechts bedient: "Wir lehnen die Gängelung der öffentlichen Meinung unter dem Deckmantel der so genannten 'political correctness' ab." Ein Satz, der in Rechtsaußen-Kreisen sofort unterschieben werden könnte.

www.sueddeutsche.de/politik/...aber-auch-nicht-in-der-mitte-1.1627458  

70969 Postings, 5967 Tage Fillorkill'schafft sich ab'

 
  
    #6922
2
17.04.13 15:59

Doom, der Untergang, der auf den Verrat vorgeblich natürlicher Variablen - des 'freien', nicht manipulierten Marktes, der genetisch oder soziokulturell priveligierten Bevölkerung - an das Fremde unausweichlich folgt, ist der gemeinsame Nenner allen Ressentiments. 'Der Euro ist unser Untergang' ist dem implizitem Motiv nach dentisch mit 'die Islamisierung, die Homoehe ...ist unser Untergang'. Nicht zufällig galt Sarrazins Nachfolger denn auch dem Euro, dem aktuellem Symbol für den 'Megamigranten'. Wer wie AL den Euro fundamental kritisiert, hat es schwer, sich diesen Fallstricken zu entziehen.... 

Merke: Am 'Doom' könnt ihr sie erkennen..

 

23303 Postings, 6657 Tage Malko07Betrachtet man die Erkenntnisse der modernen

 
  
    #6923
6
17.04.13 16:00
Hirnforschung, kann man so ziemlich alles, was die vergangenen Jahrzehnte bezüglich Intelligenz geschrieben wurde, in die Mülltonne treten.

Das Gehirn ist eben keine statische Angelegenheit. Jede Betätigung, ob geistig oder körperlich - sogar das Essen - verändert die Verknüpfungen im Gehirn. Zu diesen Verknüpfungen trägt auch in einem hohen Maße das soziale Leben bei. Einer der in diesem Umfeld zwischen Vererbung und Gelerntem unterscheiden will, ist größenwahnsinnig - ein Kandidat für Haar. Das Gehirn erlaubt extreme Spezialisierungen (angelernt) die manche dann als eine besonders hohe Intelligenz betrachten. Derartige Schädigungen können auch durch reale Schäden im Gehirn gefördert oder hervorgerufen werden. Was ist Intelligenz? Einer der bis zum unmöglichen mit Zahlen umgehen kann, beliebig abstrahieren kann, aber unfähig ist mit einem Partner zusammen zu leben?

Im MRT kann man heute schon relativ gut dem Hirn beim Arbeiten und beim "Wachsen" zuschauen. Es braucht also nicht wirklich diese alten hirnverbrannten Behauptungen.

Das bedeutet nicht, dass es auch diesbezüglich Beeinflussungen durch Vererben gibt; besonders auf dem Gebiet der Defekte. Allerdings zu "rassischen" Unterschieden zu kommen entbehrt bis heute jedweder Erkenntnis. Geben wir doch der Wissenschaft etwas Zeit zu einem wirklich einigermaßen abgerundeten und fundiertem Bild zu kommen und versuchen nicht dauernd neue Religionen zu gründen.  

14165 Postings, 4661 Tage Zanoni1@ Al #6909

 
  
    #6924
6
17.04.13 16:07
Nun habe ich mir den besagten Artikel mal selber durchgelsen...puh.

Die Wahrheit liegt da zwischen euch beiden irgendwo ein bisschen in der Mitte.

In #61916 unterschlägst du z.B. gewissermaßen wieder den Bezugsrahmen des "Vor diesem Hintergrund"

Adam bindet die Überlegung, "Vor diesem Hintergrund klingt die Anregung, den Inaktiven und Versorgungsempfängern das Wahlrecht abzuerkennen, provokativer, als sie tatsächlich ist." nämlich an eine bestimmte Situation, an ein "wenn"

Nämlich an eine Situation, in der die Mehrheit im Lande in Richtung  der Zuwendungsempfänger kippt.
Er zielt bei dieser Überlegung in erster Linie auf zwei ungünstige Anreizsysteme ab, die aus dieser Situation entstehen würden.
Damit hat er natürlich recht.

Über seine Feststellung, dass sich die oben bennante Anregung unter diesem Blickwinkel weniger provokativ anhört, kann man indessen sicherlich geteilter Meinung sein.

Ich würde sagen, hört sich vielleicht weniger provokativ an, gesellschaftlich und politisch praktikabel ist es dennoch nicht. Die Probleme sind da mannigfältiger Natur.
Da heißt es, weiter überlegen und für solche Konstellationen andere Lösung suchen.

Die beste ist vermutlich, durch eine gute Wirtschafts- Finanz- und Arbeitsmarktpolitik dafür zu sorgen, dass eine solche Situation gar nicht erst eintritt.

Man könnte abgesehen davon auch mal daran denken, etwas an der ökomischen Allgemeinbildung zu machen und die Wirtschaftswissenschaften schon als Unterrichtsfach in der Schule einführen. Manche Wähler - und damit meine ich nicht nur die Zuwendungsempfänger - hätten dann vermutlich manche Zusammenhänge bei Ihren Wahlentscheidungen besser im Blick.

Ich halte es dennoch für wertvoll auf solche Probleme, wie Herr Adam es getan hat hinzuweisen.
Die Grenzen, auf die Problematik eines Überhangs von Zuwendungsempfängern hinsichtlich der demokratischen Willensbildung hinzuweisen, oder eine Abschaffung ihres Wahlrechts zu postulieren verschwimmen da allerdings ein wenig.

So hat er es nicht gesagt, ganz von der Hand zu weisen ist es allerdings auch nicht.
Insofern habt ihr da beide nicht ganz unrecht.

Al, meinen Demagogievorwurf nehmen ich da gerne zurück.
Eine Demagogie zweiter Ordnung möchte ich nicht betreiben ;)  

2174 Postings, 5721 Tage fkueblerOhne den mässigenden Einfluss von permanent

 
  
    #6925
7
17.04.13 16:14
(ich hatte gar nicht gewusst, dass der weg ist) seid ihr hier doch so langsam zu einer ziemlich doktrinären Spinnertruppe verkommen. Keine Gentlemen und auch keine Florette mehr, sondern fast nur noch Holzknüppel und Jauchekübel.

Man muss hier ja keine Wahrheitsfindung erhoffen, und ich selbst bin sicher auch kein Hochleistungs-Zartfühler, aber ein wenig mehr an Stil und - ja, so heisst das Wort wohl - Anstand wäre mMn conditio sine qua non.

Gegen diese Schwemme kann auch ein Leistungs-Schreiber wie zanoni (et.al.) nicht ankommen.

Schade, vorbei.  

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