Ich lese gerade ...
Geschrieben kurz nach Kriegende 1946.
Ein Roman im klassischem Sinne.
Ich besitze die Ausgabe der Büchergilde Gutenberg mit weiteren Materialien im Anhang und der bekannt gut aufgemachten Gestaltung der Einbände dieses Verlages .
Hans Fallada beschreibt den Widerstand eines durchschnittlichen Arbeiterpaares, dessen einziger Sohn im Frankreichfeldzug gefallen war und fortan sich ihr ihr gesamtes Leben veränderte, gegen das Naziregime zu Beginn des zweiten Weltkrieges in Berlin.
Mittels öffentlich ausgelegten Karten versucht das Ehepaar Quangel ihre Mitmenschen wachzurütteln.
Schon schnell nimmt die Gestapo dies war und immer enger schließt sich die Schlinge im Zuge der Ermittlungen um das Paar.
Das besondere an diesem Buch sind aber die Geschehnisse und Beschreibungen der Personen ,die in der Umgebung dieses Zivilcourage zeigenden Ehepaares leben.
Hier wird anhand ebenso ganz normaler Menschen gezeigt, wie über Gleichgültigkeit, Mitläufertum bis hin zu echter Täterschaft ein solches Gewaltsystem funktionierte und Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft nur im Verborgenen stattfinden konnte.
Hans Fallada ist es 1946 - noch frisch von den erlebten Eindrücken-gelungen, das
alltägliche Leben dergestalt anhand der verschieden Protagonisten lebendig darzustellen, als stände man direkt daneben.
Diese Lebendigkeit der Situationen und die klare Sprache erlaubt auch ein flüssiges Lesen und machen das doch umfangreiche Buch gut lesbar.
Ort der Handlung: ein humanistisches Gymnasium
Zeit der Handlung: Ende der 20-er, Beginn der 30-er des letzten Jahrhunderts
Eine Unterrichtsstunde altgriechisch - und unvermutet "visitiert" der Rektor.
Eine peinlich genaue Schilderung des Unterrichts zu jener Zeit mit 'Seitenhieben auf
die Familie des Rektors ... der in der Schlußfrage gipfelt
"Schützt Humanismus denn vor GAR NICHTS ?"
Dieser Tage las ich in einem anderen Forum, daß Amazon es nicht schätze, wenn Klappentexte unverändert verlinkt und weiterverbreitet würden.
Bekanntlich verlinke ich selbst grundsätzlich nicht, da ich (unter anderem) der Meinung bin, daß 2-3 Zeilen eigener Gedanken und Worte für eine Buchbesprechung zumutbar sind.
Danke für Eure Aufmerksamkeit !
und weil in der Reclam Ausgabe so ein toller Anhang ist, komme ich zwischendrin auch
immer wieder mit Hinweisen auf andeer Autoren und Bücher "in Kontakt", die meine Decameron-Lektüre unterbrechen...
Aktuell habe ich mir folgenden Titel bestellt:
Ludwig Marcuse: Obszön - Geschichte einer Entrüstung
erschienen im Diogenes Taschenbuch Verlag
ISBN 978-3-257-21158-0
Aus diesem Buch - so mein Tipp-Geber- stammt folgende Geschichte:
"Im Jahre 1909 wurde ein früherer (amerikanischer) Richter, Richard R. Shegard, zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, wegen der Benutzung der Post zu verbotenen Zwecken. Ein Postspitzel hatte entdeckt, daß er (der Richter) den Decameron zur Beförderung gegeben hatte. Schriftsteller und Senatoren reichten beim Präsidenten Theodor Roosevelt ein Begnadigungsgesuch ein. Er antwortete: "Begnadigung verweigert, es tut mir leid, daß ich den Mann nicht sein ganzes Leben einsperren kann."
Zitatende aus dem Buch "Obszön"
morgen nachmittag werde ich in der Hamburger Zentralbücherei sein.
Laut Katalog ist dort ein Exemplar des Titels "obszön" vorhanden.....
(und z.Zt. nicht entliehen) - mal schaun.
Bei Amazon hab ich auch geschaut, da ist dieser Titel antiquarisch zu haben
ab 1,99 plus Versandkosten.....
Amazon wäre für mich in diesem Falle der letzte Notnagel.....
Aber danke für Eure Aufmerksamkeit !
rekiwi, booklooker hab ich erst mal notiert - und ich bedanke mich für die Empfehlung.
Nun möchte ich zur Erheiterung allerdings die Fortsetzung zur gestrigen
Bestell"arie" kundtun:
Ich bin aus dem Umland im Schnitt einmal im Monat mit ner Tageskarte für 5,90 in Hamburg unterwegs, und erledige an diesem Tag neben der Buchhandlung in St. Georg auch noch meinen Gewürzinder auch in St. Georg, die Zentralbücherei am Hühnerposten und den türkischen Lebensmittelhändler in Harburg.... Somit sind Buchhandlung und Zentralbücherei die Vergnügungsposten an diesem Tag....
Nach der gestrigen Telefonauskunft des Buchhändlers, "Obszön" sei zwar schon lange vergriffen, aber er schaue sicherheitshalber im "Verzeichnis der lieferbaren Bücher" nochmal nach....( und es blieb beim vergriffen) kontaktierte ich den Diogenes Verlag per Internet... den Verkaufsleiter, der am Freitag nachmittag um 17:20 auch noch gearbeitet hat.... und fragte nach, ob das denn so sein könne, was ich ihm da schilderte und ob er nicht vielleicht noch ein verkrümeltes Exemplar inner Lade hätte....
10 Minuten später kam die Antwort per Internet gestern abend noch: auch seine Sekretärin recherchierte und bestätigte, daß im VLB das Buch nicht gelistet sei - den Fehler könnten sie nicht erklären, aber sie nannten mir einen anderen Bestellweg für meinen Buchhändler auf,mit dem Hinweis, dort seien noch mehr als 300 (!!!) Exemplare auf Lager.
Und da ich heute meinen obligaten "Stadtausflug" machte, bin ich mit dem Ausdruck gleich zum Buchhändler gesaust, hab ihm das in die Hand gedrückt. Auftrag: Buch bitte bestellen und mich anrufen, wenns da ist...
Ich bin glücklich, weil ich das Buch doch noch bekomme
Buchhändler ist glücklich, weil ich nicht zum Amazon abgewandert bin
Verlag ist glücklich, weil die auf einen Fehler im System gestoßen sind, der ihnen nicht bekannt war
Und in der Zwischenzeit - bis das Buch mir gehört - hab ich mir ein Exemplar des Titels aus der Zentralbibliothek ausgeliehen....
Euch allen ein herzliches Dankeschön für Euren Beistand !°
Wer diese gut oder lesenswert fand, kann auch gern zu diesem Buch greifen.
Ludwig Marcuse: Obszön
ist jetzt im Verzeichnis lieferbarer Bücher gelistet
und ist somit (im Falle, daß der Buchhändler es bestellen muß)
von einem auf den anderen Tag zu haben.
sind bis September 2014
im
Altonaer Museum zu sehen
Schwarzweiß-Fotos aus seinem Lebensumfeld
Landschaftsaufnahmen in Farbe aus Bargfeld und der Lüneburger Heide
Hat Filius von seiner Fortbildung mitgebracht (Ausbilder fährt auch AUDI 3.2).
Leute, was da für ein Bockmist gebastelt wurde ... falsche Vorschriften für Öle und Intervalle, schlechte Steuerketten, Blowby-Bildung, Wasserstoffversprödung, Laufschienen ohne ausreichende seitliche Führung etc.
Gelängte Steuerketten haben etliche Motoren zerfetzt. Das Fazit lautet: Keine Kurzstrecken fahren, alle 10.000 km Ölwechsel, möglichst 0W40 von Mobil 1 verwenden, Warmlaufphase (ca. 20 km) berücksichtigen.
... und viele Details für den interessierten Nutzer; das alles minutiös recherchiert und nachvollziehbar dargelegt wie für ein gerichtliches Gutachten - einfach spannend!