AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
...wobei man halt immer erst am Ende weiß, wer der Blöde bei einem Geschäft ist. Vor den Zahlen wusste man noch nicht, ob die Aktion der Shorty`s gerechtfertigt war.
Den zwischenzeitlichen Wertverlust in den Büchern könnte man ausgleichen, indem man selbst ebenfalls eine solche Strategie fährt und z.B. im Gegenzug "beispielsweise ....." dafür von JP andere Aktien ausborgt, die man dann selbst leerverkauft aber in den Büchern hat.
Du hast natürlich Recht, dass man auch "wirklich" verkaufen könnte um dann bei sturmreifgeschossenen Kursen wieder neu zu kaufen. Das werden die sicherlich ja auch tun, bei anderen Titeln eben. Shorties kauen ja wie die Termiten an vielen Bäumen. Besonders bei Titeln, an deren Zukunft man glaubt, ist da aber ein gewisses Risiko dabei: Man weiß nämlich nicht, ob der Angriff der Shorties Erfolg hat und noch weniger wie sehr. Hat man verkauft, dann sind die erst mal weg. Hat man mit Gewinn verkauft - dann könnte es umso "schlimmer" sein, denn dann kommt die KEST in's Spiel und die Titel müssen dann erst mal ganz sicher um 27,5 % fallen, wenn ich unsere Maßstäbe heranziehe. Fallen sie nicht tiefer, hat man bei der Verkauf und späterer Rückkaufmethode einen Verlust. Fallen sie schon tiefer, dann ärgert man sich vielleicht, warum man das nicht "vorhergesehen" hat - tröstet sich aber damit, dass man den Titel dafür noch hat (wenngleich verborgt) und kassiert in der Zwischenzeit die Leihgebühr und die wird immer noch mehr ausmachen, als das Sparbuch und dennoch quasi risikolos. Dass der titel nach dem Shorty-Angriff tief bleibt, das kann in unserer Fallkonstellation nicht passieren - denn wir setzen ja voraus, dass man vom Titel im Grunde überzeugt ist (andernfalls hätte man sich einfach verspekuliert).
Spannend wird's bei der Kombination, dass zwei Investoren sich wechselseitig borgen und verborgen. Dann schonst Du die optische Bilanz deiner Bücher und gewinnst auf beiden Seiten. Die Rechnung zahlen die anderen Anleger (aber es muss ja bei Gewinnen auch einen Verliere geben) - allerdings immer nur dann, wenn die erwartete Kursentwicklung auch eintritt. Das Risiko, das man an der Börse aber sowieso immer hat.
Dennoch halte ich das Leerverkaufen nach wie vor für eine "Investitionsmethode", die es wegen ihrer Destruktivität nicht geben sollte (das hab ich aber schon begründet, möchte damit niemand mehr hier langweilen).
Die Aussage von cicero33 war jedoch:
"" GS könnte die Anteile ja nur zu dem Zweck gekauft haben, um sie später, für Leerverkäufe zur Verfügung zu stellen."!"
Das ist ne völlig andere Baustelle und macht m.M.n. nur bedingt Sinn.
2. Mein Vertrauen dem Management gegenüber ist gerade auf NULL gesunken.
Jedenfalls kann ich mir ein Nachkaufen beim nächsten Low sparen. AT&S never again.
Was bringen dir niedrige KGvs, wenn du all das nur auf Kosten niedriger FreeCashflows stemmen kannst und teils auch noch Kapitalerhöhungen nötig werden?
Seit Jahren schafft es der Vorstand trotzdem viele Anleger mit dem Wachstum zu ködern. Würde mich mal interessieren, wie hoch der FreeCashflow in den letzten 15-20 Jahren kumiliert aussah. Würde fast wetten, da kommt verhältnismäßig wenig zusammen. Und deshalb sind auch die Dividenden im Verhältnis zu den Gewinnen auch immer so niedrig.
Es ist traurig, dass es soweit kommen musste. In guten Zeiten hatte man leider nicht die Weitsicht eine Kapitalerhöhung zu machen. Die Bedingungen wären weitaus besser gewesen und die Verwässerung für die Aktionäre kleiner.
Was bedeutet das nun für uns Aktionäre:
Erstmal ist es keine Mega-Kapitalerhöhung, wie wir das bei AMS gesehen haben, trotzdem findet eine Verwässerung unserer Anteile natürlich statt.
Grundsätzlich ist es ja sogar begrüßenswert, wenn das Eigenkapital gestärkt wird, nur macht es eben einen Unterschied, ob man das in guten oder in schlechten Zeiten macht.
Gut schaut es natürlich auch nicht aus, wenn der Staat einsteigt, auch wenn es diese Minderheitsbeteiligungen auch bei vielen anderen erfolgreichen Österreichischen Unternehmen gibt.
Ich gehe davon aus, dass die Beteiligung der ÖBAG vorübergehender Natur sein wird.
Vieles wird nun auch von den Details abhängen:
Wie viel Kapital bringt die ÖBAG für ihren 25%-Anteil ein?
Zu welchen Bedingungen steigt der Investor ein? Ich hoffe nur, dass man ihn nicht für ein Butterbrot ins Unternehmen lässt.
Wir hatten diese Diskussion schon so oft. Ich denke, die meisten kennen deine Ansichten dazu auch. Ich verstehe die Sichtweise auch ein Stück weit.
Um technologisch ganz vorne mit dabei sein können, musst du eben viel investieren. Daneben erweitert AT&S ja auch ständig die Produktionskapazitäten stark, würden sie das nicht machen, würden sie auch hohe FreeCashFlows erwirtschaften, allerdings würde das zu Lasten den Wachstums gehen.
Man darf bei dieser Diskussion halt auch nicht auslassen, dass diese hohen Ausgaben nicht nur mit stark steigenden Umsätzen, sondern auch mit steigenden Margen belohnt werden.
Im Grunde macht AT&S nichts anderes wie eine Unimicron. Schau dir deren Kursentwicklung über die letzten fünf Jahre mal an.
Andere haben es wahrscheinlich schon kommen sehen bzw. kannten die Gerüchte.
Für die Shortseller ist nun vielleicht die Situation eingetreten, worauf sie spekuliert haben, zumindest Marble dürfte das gut vorausgesehen haben und jetzt nach den guten Zahlen auch noch zugewartet haben.
Mittelfristig ändert sich nicht viel. Das Unternehmen wird weiter an den Prognosen festhalten. Ändern wird sich letztlich natürlich der Gewinn/Aktie in der Zukunft.
Die Kapitalerhöhung wird nicht deshalb gemacht, weil das Unternehmen mit dem Rücken zur Wand steht, und vielleicht sogar der Fortbestand in Frage steht, sondern weil Kredite refinanziert werden müssen und die Kreditgeber natürlich auch einen Blick auf das Eigenkapital haben. Umso höher dieses ist, umso besser sind die Finanzierungsbedingen.
Bei der ganzen Bewertungssituation darf man nicht vergessen, dass AT&S wohl auch deshalb so niedrig bewertet ist, weil die Eigenkapitalsituation eben nicht die Beste ist. Wegen dieser Unsicherheit wurde die Aktie deshalb auch im Verlauf des letzten Jahres stark abgestraft. Die Frage ist daher, ob es überhaupt gerechtfertigt ist, die Aktie noch tiefer zu bewerten, immerhin bessert sich ja auf der Gegenseite die EK-Situation.
Vl. solltest den Thread umbenennen "AT&S - der Weg zu (1)8 Euro"
@Marble:
"Andere haben es wahrscheinlich schon kommen sehen bzw. kannten die Gerüchte. Für die Shortseller ist nun vielleicht die Situation eingetreten, worauf sie spekuliert haben, zumindest Marble dürfte das gut vorausgesehen haben und jetzt nach den guten Zahlen auch noch zugewartet haben."
Ernst jetzt? Du sprichst hier von "spekuliert" und "Gerüchten". Die gehen Short bei sagen wir so 28/30 und weiter unten bei 23/24 weiter. Selbst am TIEFPUNKT bei 22,5 gehen sie nicht raus. Die Aktie schnellt rauf auf 29 und sie gehen nicht raus. Und dies nur wegen einem "Gerücht". Ernst jetzt? Und nicht mal 2 Wochen später schreibt so ein Blatt wie der Kurier einen Artikel über die Kapitalerhöhung und am selben Abend nach Handelsschluss geht eine "AdHoc" Meldung raus.
@Deja-vu:
Des ganze erinnert mich an heuer im Jänner an eine AdHoc-Meldung bezgl. Prognoseverkürzung am Abend vor der Ergebnisbekanntgabe. Wo scheinbar auch schon einige Monate davor dies erkannten und der Kurs Monate lang sank.
@ÖBAG:
Und gerade die ÖBAG die in den letzten Jahren nur negativ im Rampenlicht stand. *herrlich*
Aber ja, mein Bauchgefühl hat mich nicht getrübt leider hätte ich darauf vor Jahren hören sollen.
Aja und noch ein kleiner Unterschied bei Andritz. Andritz stemmt ihre Zukäufe aus ihrem CASH und davon hat sie genug, weil sie auch Gewinne macht. HEUTE und nicht wie hier ständig die Zukunft beschworen wird.
Es war schon lächerlich die Diskussion um eine Dividende von 16 Mio., weil wenn ich vor habe mehr als eine Milliarde zu investieren müsste ich meine Liquiditätsplanung so im Griff haben, dass sich alles locker ausgeht. Aja, dazu kann ich übrigens eh nur auf die Ansagen vom CALL verweisen. Da hat man ja so getan, als wäre CASH eh kein Problem.
Aja und Abgang vom CFO ist eh nie ein gutes Zeichen.
Warum macht man es dann wenn man es eh nicht muss? Die Börse wird net gut darauf reagieren schon garnet bei einem "Partner" wie die ÖBAG und schon garnet, wenn man sich die Aussagen vor nicht mal 2 Wochen im CALL in Erinnerung ruft.
Man hätte auch bei seinen Investitionen von Anfang an kleinere Brötchen backen können und nicht alles auf einmal versuchen zu stemmen, wenn die Finanzierung ein Thema sein könnte.
Tut mir leid, aber da merkt man deinen unrealistischen Optimismus und ein kaufmännischer background nicht schaden würde. Alles hoffnungslos positiv zu sehen und nur auf die Zukunft zu verweisen ist aus meiner Sicht zu wenig.
Und was ist dann 26/27? Müssen dann bei ersten Gewinne gleich zig Werke gebaut werden?
Aber man muss sich doch fragen, wieso AT&S Eigenkapitalsituation hat. Das ist ja trotz des Wachstums ncht vom Himmel gefallen. Wie ich schon sagte, hat AT&S seit etlichen Jahren das Problem all das Wachstum auf Pump zu finanzieren, weil die eigenen operativen Cashflows dafür nicht ausreichen. Dazu kommt noch ne gewisse zyklische Gefahr.