Griechenland - Haircut/Default/CDS
-schuldenschnitt von 60 % deswegen damit die investoren später froh sind wenn es nur 50 % sind. und wie hoch der schuldenschnitt ist kann uns als privatanleger egel sein, je höher desto besser solange es freiwillig bleibt.
-90 % sind utopisch, aber das kommt natürlich immer auf die alternativen an
-ich bin mir sicher der default soll vermieden werden koste es was es wolle und wenn es nur dieses jahr ist
ich werde mir wenn die angst am größten ist eine portion der märz anleihe gönnen am besten dann wenn sich griechenland für zahlungsunfähig erklärt oder die troika (mal wieder abreist) oder, oder, oder.
ich glaub die sind sich schon einig, haben das alles durchexerziert und machen jetzt noch theater um die anleger weichzukochen. wie die amis mit ihrer erhöhung der schuldengrenze. im letzten moment hat dann doch wieder alles geklappt.
ich glaub auch das griechenland die nächsten tranchen zur not selber bezahlen kann.
man darf nicht vergessen, das man hier nicht alles was über die presse läuft für bare münze nehmen kann. wer von uns weiß wieviel geld athen noch hat und ob sie im zweifel nicht lieber die gehälter an die eigene bevölkerung strecken. hört sich komisch an aber das volk vergisst schneller als die investoren.
aber das ist alles nur spekulation.
Nach meinem Verständnis bedeuten nachträgliche CAC Klauseln nicht nur den offiziellen Default und damit Verluste für die Kleinanleger, sondern auch dass alle öffentlichen Gläubiger mit in die Umschuldung hineingezogen werden. Also letztlich auch die EZB. Dieses Szenario sollte man daher aktuell viel stärker berücksichtigen.
Fakt ist, wenn alle Gläubiger mitmachen müssen, dann hätte Griechenland direkt nach der Umschuldung keine unmittelbar fälligen Anleihen mehr. Vermutlich würde zudem eine Übergangsphase ohne Zinszahlungen vereinbart. Dazu kommt, dass die anderen Euroländer jedes Druckmittel gegenüber Griechenland verlieren und so natürlich auch jeder Druck für neue Hilfsgelder verschwindet.
Diese Konstellation wäre enorm positiv. Griechenland wäre signifikant entlastet und hätte ab da einen hohen Anreiz die Lage selbst in den Griff zu kriegen. Die bisherigen Schuldigen (Banken / reiche Euroländer) hätten in den Augen der Öffentlichkeit gebüßt und nun wäre Griechenland selbst am Zuge.
Das wäre für die neuen Anleihen ein echter Segen. Wenn dann bis Jahresende die Eurozone nicht abschmiert könnte der Glaube an Griechenland zurückkehren. Die Anleihekurse sollten danach im Bereich von 80-90% liegen. Das würde natürlich immer noch implizieren, dass Griechenland ein Risiko darstellt und damit verbunden ein höheres Zinsniveau, aber das ist für die griechischen Politiker auch als Druckmittel für Reformen wichtig.
Daraus ergibt sich ein fairer Wert für die Anleihen von 40% * (80% bis 90%) = 32% bis 36%. Die Märzanleihe könnte man wegen der besseren Chance auf volle Rückzahlung mit zusätzlich 20% Prämie bis etwa 43% guten Gewissens kaufen. Aber eben nur solang diese Chance tatsächlich besteht.
Aktuell regt mich das persönlich nicht zu weiteren Käufen an, aber bei Kursschwäche wäre ich auf der Käuferseite.
Kann mir ja keiner erzählen, dass danach die Banken ihre Rekapitalisierung noch geregelt kriegen. Letztlich hat jeder Angst vor den CDS und der unmittelbar Effekt wäre ein Selloff. Wenn dann nix passiert stabilisiert sich das wieder, aber 1-3 Wochen wäre es vermutlich ungemütlich.
Ach, je mehr ich darüber nachdenke desto weniger glaube ich daran. Mitten in der Refinanzierungsphase von Italien so was zu riskieren... nach allen Bemühungen der Politiker... pfff
Deine Ausführungen und Gedanken versteh ich ehrlich gesagt überhaupt nicht.
1) Die größten "Gewinner" bei Auslösung von CDS dürften Hedgefonds sein ! ; Banken und Versicherungen dürften bei dem Eintritt dieses Ereignisses mit Sicherheit die großen Verlierer sein und weiteres Kapital benötigen bzw. es dürfte sogar zu zahlreichen Verstaatlichungen von Banken in Deutschland und Frankreich etc. kommen. Warum macht der IIF wohl sonst so einen Aufwand für einen "freiwilligen" Haircut, den hätte/könnte er sich ja dann sparen.
2) Die EZB müßte bei einem Haircut von 60% auf ihre geschätzten 40 bis 50 Mrd. sofort rekapitalisiert werden, da werden sich die Beitragszahler alle richtig freuen (z.B. Italien legt ja gerade ein Sparpaket nach dem anderen auf und da ist eine Überweisung an die EZB einfach fast nicht mehr drin; zudem was ist mit Griechenland, die zahlen ja momentan keine Beiträge an die EZB => ausschließen?!).
3) Ansteckungsgefahr für Italien, Spanien, Portugal und Irland absolut unkalkulierbar (dieses Risiko wird kein Politiker oder EZB-Banker eingehen wollen; "try and error" hat man ja mit der erstmaligen Beteiligung privater Gläubiger bei Griechenland versucht (ist ordentlich in die Hose gegangen => Käuferstreik bei Staatsanleihen) => Ergebnis Italien Refinanzierungskosten im 10 Jahresbereich direkt bei 7% => Bazooka der EZB, unlimitiertes Repogeschäft mit Festlaufzeit 3 Jahre (free carry trade für alle Banken). Warum sollten dann nicht auch alle anderen Länder europa- oder sogar weltweit einfach einen Haircut machen.
4) Wenn die EU und IWF nach/bei einem Default keine weiteren Gelder nach Griechenland zahlen, wer bedient dann die fälligen Anleihen (die Banken werden doch nicht einen Haircut + Tausch in langlaufende Anleihen + Default hinnehmen = da können die die langlaufenden Anleihen ja direkt verbrennen und einen Haircut von 100% auf alles machen).
Wer rekapitalisiert alle griechischen Banken (die sind ja alle sofort Pleite!!), ohne Banken keine Wirtschaft !!
Wer zahlt die Gehälter der Staatsbediensteten die nächsten Monate ??
5) Default = Ausschluss vom Kapitalmarkt mindestens die nächsten 5 Jahre. Ist der Ruf erst ruiniert ...
6) Ich schätze mal dieses Szenario würde Griechenland an den Rand eines Bürgerkriegs katapultieren.
was mir zu diesem thema einfällt ist der faktor zeit, hätte man uns damals bei der deutschen wiedervereinigung gesagt was das kostet, und zwar die bürger in west und ost, mein lieber mann da wäre rauch in der bude gewesen. aber man hats erstmal gemacht und die kosten über die zeit gestreckt, die bürger haben gemurrt aber haben mitgemacht.
hätte man uns erzählt das was uns der euro kostet und zwar als arbeitnehmer (man denke daran der euro ist gut für deutschland, jaja nur für wen in deutschland) man hätte den kohl aus dem land gejagt und den waigel gleich dazu. aber wir haben brav mitgemacht und selbst jetzt wo der deutsche staat von europa ausgeraubt wird (der esm ist nichts anderes) demonstrationen, wütende bürger, streiks ? gar nichts. die märz anleihe und ich glaube auch alle anderen in 2012 werden gezahlt wegen der paar milliarden machen sich die großen nicht ins hemd, wenn man nur überlegt wenn italien, spanien, portugal, frankreich auf ihre anleihen die sie dieses jahr ausgeben werden nur 1 % weniger an zinsen zahlen müssen ist das locker wieder drin.
eine unkontrollierte pleite in gr ist nicht beherrschbar, macht euch da nichts vor, alle institutionen sind an der grenze ihrer belastbarkeit, siehe bundesbank (hat keine weiteren assets zum verleihen aber 500 mrd!!! euro forderungen an die pigs staaten übers targetsystem).
ein amerikanischer politiker sagte einst wenn du einen bei den eiern hast kommt der rest auch noch hinterher und in europa haben sich alle gegenseitig bei den eiern und wenn einer fällt fallen alle.
wenn ich nur auf die vernunft der teilnehmer hoffen würde,würde ich hier keinen cent investieren, aber in einem raum in dem jeder eine geladene waffe hat, gibts seltener eine schiesserei als wenn in einem raum nur die hälfte eine waffe hat (meine persönliche martialische einschätzung)
Ich seh das auch so: einen griechischen Default überlebt keiner gut. Und in Summe ist Griechenland sanieren die einzige realistische Variante und in Summe für Europa billiger.
Denn auch: was kommt nach dem Default? Griechenland wieder aufpäppeln. Auch auf EU Kosten.
Der vergleich mit 89 ist schwierig: Die großen Unterschied zu 89:
- Priorisierung der Einheit als politisch historische Aufgabe
- Kohl als überzeugter Europäer mit Verständnis für diese einmalige historische Chance
- eine DDR Bevölkerung die dringend Vereinigung wollte
- eine BRD Bevölkerung mit mindestens teilweise Verstandnis und Solidarität
- das damit enhergehende Ende des kalten Krieges, der auch nicht billig war
zu 2) Über die EZB möchte ich lieber nicht spekulieren. Diese (bzw. eigentlich die Notenbanken der Länder) könnten doch einfach auf den Verlusten sitzen bleiben. Dann gibt es einfach ein paar Jahre lang keine Überschüsse mehr.
zu 3) sehe ich auch so
zu 4) Die fälligen Anleihen bezahlt erst mal keiner. Mindestens 5 Jahre dürfte das Land von Zinszahlungen befreit sein. Bis dann die ersten Anleihen fällig werden vergehen nochmal 15 Jahre. Dabei wird natürlich der IWF die ersten 1-2 Jahre weiter unterstützen und darüber wachen, dass der Reformprozess weiterläuft.
zu 5) klar muss man hier erst mal beweisen dass man reformfähig ist. darüber wacht am besten der IWF.
zu 6) wieso das? ob der haircut freiwillig stattfindet oder nicht, für Griechenland steht genau das gleiche Reformprogramm an. Und die Chancen an den Kapitalmarkt zurückzukommen sind mit Haircut und 5 Jahren Übergangszeit deutlich besser.
1) Wer ist denn typischerweise Verkäufer eines CDS (Banken und Versicherungen; ganz gewiss nicht Hedgefonds !!); also dürften bei einem Default die Hedgefonds den großen Reibach machen ... und das will ganz gewiss kein Banker oder Politiker etc.. Vergiss das Nettovolumen der CDS, entscheidend ist das ausstehende Bruttovolumen, da hieraus ein unkrontrollierter Dominoeffekt resultieren kann.
"Aber was denkt ihr, warum hat der Draghi das Bankensystem gerade mit Milliarden geflutet, die alle schön mit Zinsverlust wieder bei der EZB geparkt wurden?"... das war halt die Alternative zu unbegrenzten Staatsanleihekäufen durch die EZB.
Von Zinsverlust kann aber nicht die Rede sein. Die Banken können als Sicherheit für den 3-Jahres-Tender in Höhe von insgesamt 489 Mrd. ja alle Staatsanleihen hinterlegen (also auch griechische oder italienische); also kann derzeit z.B. jede italienische Bank oder Versicherung weiterhin italienische Staatsanleihen (sagen wir z.B. mit einer Laufzeit von 3 Jahren) mit einer Rendite von derzeit 5,5% kaufen und als Sicherheit für 1%-Geld bei der EZB hinterlegen (Gewinn aus diesem Geschäft 4,5%). Da können die Banken dann auch mal aus Risikoaspekten einen Teil ihrer sonstigen Liquidität für den worst-case parken. Wenn der worst-case eintreten sollte, ziehen die Banken die Liquidität von der EZB ab und Italien implodiert und die EZB bleibt auf den "wertlosen" Sicherheiten sitzen.
4) Versteh ich ehrlich gesagt nicht.
Griechenland geht in den Default, alle Banken und Versicherungen müssen sofort 100% ihrer griechischen Anleihebestände abschreiben, ausserdem werden alle Ausleihungen an griechische Unternehmen etc. sofort "kritisch bzw. abschreibungsbedürftig" (...z.B. Deutsche Bank hatte per Ende Q3 2011 neben den Staatsanleihen noch Ausleihungen von fast 2 Mrd. an griechische Unternehmen)....mit sehr großer Sicherheit Verstaatlichung zahlreicher europäischer Banken...evtl. kippt auch die eine oder andere Versicherung...CDS-Zahlungen ?! => derzeit unvorstellbar in meinen Augen, da unkontrollierbar. Alle aussereuropäischen Länder würden sich wahrscheinlich direkt aus dem IWF bzw. aus weiteren Beteilugungen an dem IWF verabschieden etc. etc..
6) Da alle europäischen Länder mehr oder weinger stark verschuldet sind, sind alle Politiker / Staaten natürlich auch von den Käufern der Staatsanleihen abhängig; Banken, Versicherungen, Pensionskassen etc. haben aber nach der Gläubigerbeteiligung in Griechenland doch wohl recht deutlich gemacht, was dann passiert (Käuferstreik für die meisten europäischen Staatsanleihen...Italien, Spanien etc. etc.) .
Wenn die Politiker jetzt hingehen und auf das freiwillige "Angebot" eines Haircuts nicht eingehen, sondern diesen für die Banken und Versicherungen sogar noch negativer bzw. unbedingt unfreiwillig gestalten, dann können unsere Politiker-Pappnasen auch direkt Italien und Spanien abschreiben. Da hilft dann auch der zweite 3-Jahres-Tender im Februar nicht mehr.
Die EZB Milliarden waren niemals allein für den Kauf von Staatsanleihen vorgesehen. Das war sicher auch ein Aspekt, aber ganz sicher nicht das Hauptanliegen. Also der Zusammenhang mit dem CDS -> Liquiditätsrisiko ist doch eindeutig.
Der Zinsverlust ist aber da. Viele Banken haben das Geld geliehen und für niedrigere Zinsen wieder bei der EZB geparkt. Das deutet ganz klar auf Angst vor Liquiditätsengpässen hin.
4) wäre die wahrscheinliche Ausgestaltung einer erzwungenen Umschuldung an der alle Gläubiger teilnehmen. Schuldenschnitt 60% nominal, neue Anleihen laufen 20 Jahre. Die ersten 5 Jahre keine Zinszahlungen, danach jährlich 5%. In der Anfangsphase unterstützt der IWF. So läuft das normalerweise ab. Rein spekulativ natürlich.
Nein, ein Default führt nicht automatisch zu 100% Abschreibung. Erst wird ein Haircut verhandelt, dann folgt der Default. Man muss danach nur die Differenz zum Marktwert der neuen Anleihen abschreiben. Und die 2 Mrd an griechische Unternehmen sind von all dem gar nicht betroffen. Die gehen ja nicht parallel zum Staat pleite sondern existieren weiter. Damit bleiben auch die Forderungen unberührt.
Aber ums kurz zu halten, du beschreibst das Szenario 1. Wir sind uns alle bewusst wie gefährlich die Lage für Europa ist. Ich würde dem Szenario 1 auch die höhere Wahrscheinlichkeit beimessen. Nur hatte Deutschland nie ein Problem mit einer regulären Umschuldung. Siehe diverse Kommentare Steinbrück 2010. Die Freiwilligkeit ist ein rein französisches Konstrukt.
bezüglich der Hedge Fonds muss ich dir übrigens deutlich zustimmen. Deren Interesse ist ganz eindeutig:
http://lostineurope.posterous.com/das-bose-spiel-der-hedgefonds
Sie haben in den vergangen Jahren massiv auf CDS gesetzt und müssen nun darum fürchten, dass Schuldenschnitte auf freiwilliger Basis die Regel werden. Das wäre für die Hedge Fonds vermutlich der Super GAU.
Und was machen sie daher in der aktuellen Situation? Sie kaufen natürlich griechische Staatsanleihen. Nicht um auf die Rückzahlung zu spekulieren, sondern um die Einigung auf freiwilliger Basis zu erschweren bzw. so zu verderben, dass am Ende die Schuldenlast kaum sinkt und Griechenland möglichst in der 2. Jahreshälfte wieder gerettet werden muss. Dabei haben die Hedge Fonds natürlich auch ein Anliegen daran, dass die Öffentlichkeit erfährt welch großen Reibach sie mit den Anleihen mache würden. Alles was dazu führt die CDS auszulösen ist gewünscht. Ich denke diese Taktik ist aktuell gut erkennbar.
Deswegen stimme ich dir voll zu, die Politik muss eigentlich die Freiwilligkeit bis zum bitteren Ende durchziehen, auch wenn das zusätzliches Geld kostet.
=> "Nein, ein Default führt nicht automatisch zu 100% Abschreibung. Erst wird ein Haircut verhandelt, dann folgt der Default. Man muss danach nur die Differenz zum Marktwert der neuen Anleihen abschreiben. Und die 2 Mrd an griechische Unternehmen sind von all dem gar nicht betroffen. Die gehen ja nicht parallel zum Staat pleite sondern existieren weiter. Damit bleiben auch die Forderungen unberührt.
Nur damit ich dich richtig verstehe, d.h. erst schreiben die Banken und Versicherungen enorme Summen auf ihre Anleihebestände ab, dann bekommen sie beim Umtausch neue Anleihen eingebucht und dann müssen sie die Versicherungen für die "alten" CDS zahlen plus enorme Abschreibungen auf die neuen Anleihen.
Über Bilanzvorschriften brauchen wir uns nicht zu unterhalten, wenn Griechenland einen Default erklärt, sind die Banken und Versicherungen gezwungen Abschreibungen von fast 100% vorzunehmen (Stichwiort: Werthaltigkeit; da kannst du getrost von mindestens 90% ausgehen).
Wer rekapitalisiert denn in "deiner Version" die griechischen Banken und woher sollen die Gehälter der Staatsbediensteten die nächsten 2 Jahre bekommen.
Was mich wundert, ist warum die EZB nicht am Haircut beteiligt werden soll.
Dazu scheint es eine Parallele zu Argentinien zu geben. Zitat aus de.wikipedia.org/wiki/Argentinien-Krise:
"Ein weiterer Konflikt der Nachkrisenzeit war die lange Zeit ungelöste Frage der argentinischen Anleihen, die nicht mehr vom Staat bedient wurden. Ein großer Teil der Schulden Argentiniens wird von privaten Gläubigern reklamiert. Da Argentinien nach der Abwertung 2002 ohne ein extremes Sparprogramm nicht in der Lage gewesen wäre, den Zahlungen gegenüber den privaten Gläubigern nachzukommen, wurden Pläne für ein Umschuldungsangebot (canje) erarbeitet. Gegenüber den multilateralen Gläubigern wie Weltbank, IWF, usw. beglich Argentinien hingegen stets seine Verpflichtungen in voller Höhe (wenn auch teilweise mit zeitlicher Verzögerung)."
Welches Prinzip da wohl hinter steckt?
Nur zu der Rekapitalisierung und den Gehältern, das macht Griechenland natürlich alles selbst. Schau doch einfach nach wie die ganzen anderen Umschuldungen abgelaufen sind, Russland, Mexiko, Argentinien, oder Deutschland nach dem Krieg.
Staatsausgaben lassen sich immer decken. Zur Not gibts eben eine Zwangshypothek auf Immobilien oder irgendeine andere Form der Vermögensabgabe. Wenn selbst das nicht hilft wird Zivildienst zum Wiederaufbau beschlossen. Die Möglichkeiten eines souveränen Staates sind hier unendlich. In Griechenland würde evtl. in so einer Situation das Militär wieder eine größere Rolle spielen, wer weiß.
Ich lach mich tod wenn das Ding am Ende nicht freiwillig abläuft. Was für ein Zirkus ;)
Deren Interesselage ist ja eigentlich konträr zu dem der anderen Gläubiger und daher können Sie ihr so erlangtes "Insiderwissen" über den Verhandlungsablauf ja äußerst gut nutzen um sich strategisch zu positionieren.
so einfach ist es dank europa für die griechen nicht (europarecht bricht bundesrecht kennnen wir ja von uns = subsidiaritätsprinzip) einfach cac klauseln einzubauen oder einfach nicht zu zahlen.
Muss gestehen, dass ich langsam den Überblick verliere bezügl. der Frage und der darin liegenden Chancen, ob mit der März-Anleihe ein Spekulationsgewinn (auf 100% Rückzahl-ung) zu erzielen ist.
http://www.boersenseminar.info/umschuldung_griechenland.html
war zu lesen:
"Wie werden Privatanleger an der Umschuldung griechischer Staatsbonds beteiligt? Nach dem jetzigen Stand der Veröffentlichungen ist es so gut wie 100 Prozent sicher, dass das spätere Umschuldungsabkommen zwischen Griechenland und dem internationalen Bankenverband IIF auch auf Forderungen der Privatanleger übertragen wird."
Auf welche Veröffentlichungen sich diese Aussage beruft ist mir nicht klar. Hört sich jedenfalls nicht gut an. Werde mal recherchieren.
So, ich bin jetzt investiert (habe mir die Märzanleihe gekauft).
Natürlich mußten die Verhandlungen zwischen dem IIF und "Griechenland (eigentlich ja der EU)" wieder einmal verschoben werden und Schäuble hat hier wohl auch die Fäden in der Hand bzw. die Finger mit im Spiel. Der EU kann es ja nicht daran gelegen sein ein neues Hilfsprogramm über 130 oder vielleicht sogar 160 Mrd. für Griechenland aufzulegen und eine Woche später "verabschiedet" sich dann der IWF aus dem ersten Hilfspaket bzw. aus seinen noch offenen Tranchen in Höhe von 9,9 Mrd. Euro (da evtl. keine Tragfähigkeit der Schulden). Also wird dieses wenn dann nur zusammen veröffentlicht werden (Hilfspaket 2 plus Freigabe nächste Tranche durch IWF unter weiteren strikten Auflagen") und daher wird auch der Besuch der Troika abgewartet bzw. sind Veröffentlichungen auch erst am Ende des Troika-Besuchs zu erwarten.
Habt ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, warum der IWF beim zweiten Hilfspaket nicht mehr dabei ist ?
Warum bezieht man die Anleihen, die nach 2020 fällig sind eigentlich nicht in die Umschuldungsverhandlungen mit ein; es dürfte ja keine Bank oder Versicherung ein Interesse daran haben, auf diesen Anleihen mit "alten" Bedingungen sitzen zu bleiben und später im Falle einer evtl. neuen unfreiwilligen Umschuldung (Thema CAC nach Ausgabe neuer Anleihen mit englischem Recht) mit diesen dann "nachrangig" behandelt zu werden?
Für mich entscheidend sind immer noch die Fragen, wer welche Interessen verfolgt und wer wovon einen Vor- bzw. einen Nachteil hat!!
Also:
Wer hat Interesse an einer "Rettung" Griechenlands -in welcher Form auch immer (also kein klassischer Default)- :
1) Griechenland, da ansonsten evtl. Bürgerkrieg
2) die gesamte EU (da ansonsten unkalkulierbare Folgen und Ansteckungsgefahren etc.); die einzelnen Interessen von Italien oder Spanien (z.B. anstehende Refinanzierungen 2012) oder Sarkozy (Wahl 2012) etc. brauchen wir hier nicht extra auflisten; in meinen Augen dürfte es keinen Politiker, Banker oder Versicherungsvorstand geben, der kein Interesse an einer Rettung hat
3) EZB
4) Banken und Versicherungen
5) Freerider (Hedgefonds und Privatanleger)
Wer hat Interesse an einer Pleite Griechenlands:
1) Hedgefonds mit CDS im Bestand (egal ob mit oder ohne Anleihen)
2) "evtl. aussereuropäische Staaten", da diese bei einem Platzen der EU bzw. des Euro "evtl. wirtschafftliche Vorteile" hätten (dies bitte unter Vorbehalt)
Vermutung: Die liegen komplett bei der EZB. Als die Sorge um Griechenland damals anfing und die Renditen stiegen haben die Investoren ja zuerst die Langläufer aus ihren Portfolios geschmissen, da hier das Verlustrisiko am größten ist. Da die EZB gleich mit Stützungskäufen aktiv wurde liegt es nahe, dass sie genau diese Anleihen gekauft hat.
Aber vielleicht gibt es ja auch andere Gründe.
Nach allem, was ich so gelesen habe, hat die EZB fast nur "Kurzläufer" gekauft, da ja ursprünglich eine Rückkehr Griechenlands an den Kapitalmarkt für 2012 bzw. 2013 geplant war. Warum sollte die EZB also im Jahr 2010 Langläufer von Griechenland gekauft haben?
Ausserdem, wenn dem so wäre und die EZB hat überwiegend bzw. einen großen Anteil von Anleihen mit Fälligkeit nach 2020 im Bestand, warum nimmt sie dann nicht einfach am freiwilligen Schuldenschnitt teil und sendet so ein deutliches Signal an den Markt.
Die Auswirkungen für die EZB wären dann ja eher "minimal", da die Langläufer sowieso nicht betroffen wären und die Kurzläufer zu Kursen deutlich unter 100% gekauft sein dürften.
Die Investoren sollen dem Mittelmeerstaat über einen Anleihetausch 50 Prozent der Schulden erlassen – das entspricht rund 100 Milliarden Euro. Dies würde aber nur funktionieren, wenn die ursprünglich geplante Beteiligungsquote von 90 Prozent erreicht wird. Stimmen weniger Gläubiger dem geplanten Forderungsverzicht von 50 Prozent zu, müsste die dadurch aufgerissene Finanzlücke voraussichtlich von den Euro-Partnern geschlossen werden
und wenn man schäuble glaubt geht es nur um die zu hohen zinsforderungen. die zinsen sind meiner einschätzung nach auch wichtiger als der forderungsverzicht von 50 %, 45% oder 40 %.