Griechenland - Haircut/Default/CDS
.... danach sind es 14.500.000.000 EUR
Emissionsdaten (.... ziemlich unten links .....):
http://www.onvista.de/anleihen/snapshot.html?ISIN=GR0110021236
.... ist absolut lesenswert. Es wird dort mMn gut deutlich, was passieren kann wenn die Griechen das 'Troika-Examen' Mitte Januar (wann eigentlich genau?) nicht bestehen sollten und damit die 89 Milliarden EURO vorerst! nicht erhalten. Ich schätze dann hätten nicht nur die Griechen sondern der Gesamtmarkt ein Problem ....
Als Berater der Griechen fungiert demnach eine auf Umschuldungen spezialisierte Anwaltskanzlei aus London. Die hat meines Wissens auch damals die Argentinier beraten, als die die Umschuldung durchsetzten. Ich kann mir vorstellen, dass das Umtauschangebot der Griechen dann ähnlich aussehen wird, wie damals das der Argentinier. Und zwar so, dass der Wert der alten Griechenanleihen nicht von der Umschuldung profitieren wird.
die 15/35 Regel war schon vorher bekannt. Und deckt sich auch mit den Kursentwicklungen der ganz langen, die sind von 5% Anfang Dezember auf über 15% geklettert. Leider irgendwie überhaupt nicht richtig handelbar in Deutschland, hat die irgendjemamd gekauft?
Für mich neu und irritierend: eigentlich sollte das erste Programm noch die Finanzierung für 2012 darstellen, nun ist aber scheinbar die März Anleihe zu 100% in dem Programm 2 enthalten? Zumindest, wenn man den Zahlen des Handelsblatt Artikels glaubt. Hat irgendwer diese genannten Zahlen auch aus einer anderen Quelle finden können?
Weitere ausstehende Anleihen per März konnte ich nicht finden. Laut Xetra sind es auch 14,5 Mrd. für das Papier vom 20.3. Damit steht bei comdirect einfach Mist.
Heißt nun aber, daß mit Programm 2 die März Anleihe zu 100% Rückzahlung vorgesehen ist, damit muß IPS+ gar nicht bis Februar durch sein, die Anleihe kann also ausgeklammert werden. Zumindest vom geplanten Umfang aus Programm 2. Programm 1 wird wohl still schweigend gar nicht ganz ausgeschöpft?
Damit ist auch denkbar: Verhandlungen mit Banken bis Februar/März, wenn man sich nicht schnell einigen kann. Dann Umtausch im April, die März Anleihe vorher zu 100% zurück. Das wäre großartig, weil dann der Kurs endlich auch über die 50% gehen sollte, zumindest im Laufe des Januars, wenn klar wird, ob die März Anleihe dabei ist.
Damit bleibe ich stark in der März Anleihe und schichte noch nicht um.
@Brocken # 104
Lee C. Buchheit von Cleary Gottlieb Steen & Hamilton und G. Mitu Gulati von Duke University - School of Law hatten in ihrer Ausarbeitung GREEK DEBT - THE ENDGAME SCENARIOS am 18. April 2011 zu den CAC’s dieses geschrieben:
„It does not appear from our survey of Greek bond documentation that the instruments issued under local law contain provisions permitting the holders to amend the terms of the bonds after issuance. Prior to 2004, Greek bonds issued under English law contained collective action clauses that appear to permit holders of 66 percent of an issue to modify payment terms in a manner that would bind all other holders. After 2004, Greece altered this clause in its English law bonds. This new version of the CAC permits amendments to payment terms of a bond, as well as certain other key features of the instrument, with the consent of holders of 75% or more of an issue.“
Was willst Du uns damit sagen??
Lee C. Buchheit von Cleary Gottlieb Steen & Hamilton berät die griechische Regierung ja bei der Umschuldung und daher ist deren Ausarbeitung bzw. deren Veröffentlichungen vor Erhalt des Auftrags zu den Umschuldungsverhandlungen ja auch so interessant.
Hier zur Info noch einmal der Link zu beidenVeröffentlichungen dieser Kanzlei:
scholarship.law.duke.edu/cgi/viewcontent.cgi
In dem Dokument wird ganz gut das Free Rider Problem im Falle der freiwilligen Griechenland Umschuldung beschrieben und auch die Strategie vorgestellt wie man diese lösen könnte. Es geht hier aber um die Langläufer. Bei den Kurzläufern gibt es im Rahmen einer freiwilligen Umschuldung keine Lösung.
By Sotiris Nikas While Athens admits that negotiations on the private sector involvement plan (PSI+) -- or haircut for private sector investors in Greek debt -- have not yet concluded, the European Commission is sending a clear message that the process must accelerate so that the new loan contract can proceed. Despite the climate of optimism that the Greek side is highlighting, there is still a long way to go. Alternate Finance Minister Filippos Sachinidis told Parliament that “the law by which the new bonds will be issued remains one of the parameters of the negotiations.” However, sources suggest that this issue is already settled, with UK law having been chosen instead of the Greek, mirroring the status of the loans of 30 billion euros issued by the European Financial Stability Facility (EFSF) for the completion of PSI+. In Brussels, Commission spokesman Olivier Bailly stated on Tuesday that right now it is paramount for the PSI+ talks to be concluded so that the eurozone and the International Monetary Fund can reach an agreement with the Greek authorities on the new loan contract. In an effort to put an end to circulating rumors, Bailly noted that there is no “intention or plan” for a member state to drop out of the eurozone in 2012 or later. Leading the negotiations on behalf of the private creditors, the Institute of International Finance said on Tuesday that there has been progress in the process and the issue will have to be concluded in the coming days. The Wall Street Journal suggested on Tuesday that the challenges Greece would face this year will be significant and that it was not clear whether there would be enough investors signing up to PSI+, forcing the country into a disorderly default. It added that even if there is satisfactory participation, the fear that the PSI+ deal is not sufficient remains, and warned that the IMF could at any moment deem the Greek debt unsustainable and stop supporting Athens. It is important to remember that if the agreed PSI+ plan is not implemented, then it is virtually certain that the bonds maturing at the end of March, amounting to some 14.5 billion euros, cannot possibly be repaid. |
Tuesday Jan 3, 2012 Copyright: http://www.ekathimerini.com |
Die Möglichkeit die März-Anleihe mit einer Sondersteuer zu belasten halte ich für etwas weit hergeholt. Würde man so etwas tatsächlich planen, wäre es sinnvoll dies öffentlich anzudrohen um den Anleihetausch zu pushen.
Kommt die Steuer aber erst nach dem Tausch, quasi als Vergeltungsmaßnahme für alle Holdouts, dann würde das ein extrem negatives Signal aussenden. Damit verscherzt sich Griechenland dann definitiv die letzten Symphatien und zeigt, dass es möglich ist die CDS Versicherung zu umgehen und trotzdem alle Gläubiger zu beschneiden. Nein, das wäre wirklich fatal. Da wäre es mir lieber Griechenland erzwingt die Umschuldung selbst.
Es ist letztlich auch nicht die Schuld der März-Holdouts, dass sich diese extreme Rendite-Chance bietet, sondern die der Regierungen, die darauf bestanden den Haircut freiwillig durchzuführen, obwohl ein erzwungener Haircut ordnungspolitisch notwenig gewesen wäre.
Dadurch wird der erfolgreiche Schuldenschnitt immer wahrscheinlicher.
Kaufkraftverlust programmiert.
Wer Geld verdienen möchte kommt bei Anleihen an den Griechenbonds nicht vorbei.
Gestern hat Herr Papademos wieder einmal von einem Staatsbankrott seines Landes
gesprochen. So werden die zittrigen aus den Bäumen geschüttelt.
Übrigens hat Kosto sein Geld nicht mit Aktien sondern mit Anleihen verdient und zwar mit russischen Obligationen aus der Zarenzeit. Die waren um einiges spektakulärer als
die der Griechen und wurden am Ende bedient. Machen wir es dem Altmeister nach?
Die mögliche weitere Verschiebung von EU-Geldern auf später wird der Grund für die von @salamandra in Meldung #143 erwähnte Kursschwäche der Griechen sein.
Die Argentinien-Umschuldung hat klar gezeigt, dass juristisch nicht wirksam gegen Staaten vorgegangen werden kann, die nicht zahlen. Da kann man sich auf den Kopf stellen - oder halbverrückt werden, wie die Holdouts der Argies.
Selbst Hilferufe an die Bundesregierung führen zu nichts.
Hier ein Link zu einer E-Mail des Staatssekretärs Koschyk bezüglich der "Nichthilfe" im Falle Argentinien-Schuldenschnitt.
http://www.b-wiebel.de/forum/messages/22115.html
und man kann mit dem erspartem aus den aktienverkäufen wieder günstig in den markt rein, ich denke schlimmer als wie die aktuellen anleihekurse wirds dann auch nicht werden.
"Gestern hat Herr Papademos wieder einmal von einem Staatsbankrott seines Landes gesprochen. So werden die zittrigen aus den Bäumen geschüttelt."...
Ich weiss nicht, ob diese Aussage wirklich so klug und nützlich war. Jeder weiss, was Papademos mit dieser Ansage bewirken will und dass er die Bürger so auf weitere drastsische Einschnitte und Sparmassnahmen vorbereiten will, ausserdem will er damit natürlich die Gewerkschaften "weichkochen" und die Gläubiger (Banken und Versicherungen) zum Haircut zwingen.
Das Problem bei so einer Aussage ist aber leider auch die dadurch noch verstärkt einsetzende Kapitalflucht (alle Bürger ziehen ihr Geld von den Banken ab und bringen es ins Ausland oder bunkern es irgendwo unterm Bett etc.) und so etwas kann dann ganz schnell zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden; dieser Schuss kann auch ganz schnell mal nach hinten losgehen.
fordert ist schlichweg eine Unverschämtheit.
Griechenland hat als Mitglied des Euroraumes (der unter kuriosen Umständen zustande kam) und trotz seiner großen Vergangenheit nichts anderes zu tun, als sich die Bedingungen der Geber (EU,IWF) anzuhören und sich zu fügen. Eine Wahl hatte man vor
10 Jahren, aber da hat man sich für den leichten Weg entschieden. Die heutige Wahl heißt, die Bedingungen zu akzeptieren oder aus dem Euroraum auszuscheiden. Der Euro und der Euroraum kommen ohne Griechenland zurecht. Griechenland dagegen katapultiert sich mit einem Ausscheiden ins ökonomische Mittelalter zurück.
Ohne die ganzen markt-verzerrenden Rettungsgelder wäre Griechenland schon letztes Jahr insolvent gewesen. Für einen Haircut wäre bei dieser enormen Schuldenquote nicht viel Spielraum gewesen. Man hätte vermutlich alle Schulden gestrichen.
Wenn jetzt 50% Haircut ausgehandelt werden, dann ist das ein Geschenk an die Investoren. Die Spekulation mit der März Anleihe mache ich auch nur mit, weil ich angewiedert bin von dieser Marktverzerrung. Nur weil man die CDS Emittenten schützen möchte geht man diesen verkorksten Weg einer freiwilligen Umschuldung. Sollte die Spekulation dennoch nicht aufgehen wäre dann zwar das Geld futsch, aber zumindest hätte endlich die Vernunft gesiegt.
@hot_ron: ich hab das damals durchgerechnet und mich auch entschieden ein paar DAX-puts ins Depot zu legen. Könnte die nächsten Tage oberhalb von 6000 sogar unabhängig von Griechenland eine gute Idee sein, wegen Risiken aus China und rezessiver Tendenzen. Aber 100% sicher ist das nicht. Ich meine jeder rechnet ja damit dass Griechenland den Euro wieder abgibt. Dieses Szenario dürfte schon längst im Markt eingepreist sein (siehe Anleihekurse, CDS Kurse). Und wäre der Griechenlandaustritt nicht evtl. sogar eine Stärkung des Euros? Ich meine wer würde sich nicht freuen dieses Fass ohne Boden los zu werden? Auch hätte man dann endlich Klarheit.
Aber wie peinlich wäre es für unsere Politiker wenn Griechenland in die Pleite schlittert, die Welt nicht untergeht, kein Krieg in Europa ausbricht und der Euro im Kurs steigt ;)
Damit wäre Sarkozy abgewählt, die EU hätte sich bis auf die Knochen blamiert. Nein, die politische Kettenreaktion wäre viel schlimmer als die in der Finanzbranche. Die März Anleihe muss einfach sicher sein. Falls nicht ist es mir den Spass wert.