Fannie Mae - Chance auf Verdreifachung bis Juli


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Neuester Beitrag: 16.11.24 06:02
Eröffnet am:05.03.21 13:39von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:2.258
Neuester Beitrag:16.11.24 06:02von: olle15Leser gesamt:354.173
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2664 Postings, 4898 Tage oldwatcherDanke für die beiden ausführlichen...

 
  
    #951
17.01.22 10:19
...Beschreibungen, wie es kommen könnte.
Eines ist sicher: unsere Informationen sind riesig, unser Einfluss so gut wie Null - leider.
Warten wir mal den 19. ab.  

80400 Postings, 7508 Tage Anti LemmingKorrektur des Bezugs

 
  
    #952
17.01.22 10:21
Mein beiden letzten Postings müssten korrekt mit # 946 und # 946 (2) überschreiben sein. Sorry für den Zahlendreher.  

80400 Postings, 7508 Tage Anti Lemming# 949

 
  
    #953
2
17.01.22 10:32
"Wenn die Wandelanleihen der Regierung (nichts anders sind sie) tatsächlich vollständig ausgeübt werden..."

Die SPS der Regierung sind keine Wandelanleihen, sondern es sind Aktien, genauer vorrangige Vorzugsaktien.

Das ist ja das Tückische. Eine Anleihe (oder ein Kredit, wie ihn andere Wall Street Banken nach 2008 erhalten hatten) kann abgezahlt bzw. getilgt werden. Die SPS sind jedoch eine Art Investment (Beteiligung) der Regierung, und die 10 % Dividende auf die SPS wird eben NICHT als Abtrag auf die Grundschuld gerechnet.

Deshalb hat Scotus - unter Berufung auf HERA - auch abgelehnt, die 310 Mrd. $, die FnF seit 2008 über die 10 % Dividende und den NWS gezahlt hatten, als "Abtrag" auf die SPS zu werten, wie die Collins-Kläger es gefordert hatten.

Hintergrund ist, dass Hank Paulson, wie alle Großbanker in USA, gegenüber den GSE feindselig eingestellt ist. Sie werden von Wall Street als "sozialistische" Billig-Konkurrenz auf dem Hypothekenmarkt gesehen. Die 2008-Krise bot Paulson nun eine willkommene Gelegenheit, den GSE über HERA und die Zwangsverwaltung eine "Beton-Schwimmweste" zu verpassen. Ziel war, dass sie da nie wieder rauskommen. Sie waren aber finanzstark genug, um seit 2008 satte 310 Mrd. $ an die Regierung zu zahlen. Das dürfte selbst Paulson überrascht haben, der wohl gehofft hatte, sie mit der Betonschwimmweste für immer zu versenken.  

80400 Postings, 7508 Tage Anti Lemming# 949 (2)

 
  
    #954
1
17.01.22 10:39
"Eine umsichtige Regierung - und dazu zähle ich bis jetzt alle Regierungen der USA - handelt anders. Sie wuchert mit Vertrauen."

Der Umgang von Paulson mit den GSE in 2008 (HERA, Zwangsverwaltung), der Umgang von Obama mit den GSE in 2012 (Net Worth Sweep = Einkassieren sämtlicher Gewinne) und die Justiz der USA, die all diese ungeheuren Abzockereien des Staates bislang ungeahndet durchgehen ließ und eine Regelung endlos verschleppt hat, spricht eine andere Sprache. Der einzige Lichtblick war der 5th Circuit, den aber dann Scotus im Juni rückwirkend abgewatscht hat.  

113 Postings, 6613 Tage UWWUVorzüge werden geswappt

 
  
    #955
17.01.22 10:41
Al, alles was ich von dir bisher gelesen habe, erscheint mir sehr fundiert und einleuchtend. Vielen Dank dafür, ohne dich wäre ich bisher auch nicht so massiv in Vz. eingestiegen.

Nicht verstehen kann ich, warum du annimmst, dass die Vz.-Halter ein freiwilliges Swappen mitmachen sollten. Ich werde es auf jeden Fall nicht tun. Wenn die US-Regierung dieses Unternehmen verstaatlicht, um es kurz später wieder privaten Investoren zum Discount-Räuberpreis anzubieten, wird sich jeder klar denkende Investor aus so einem Markt zurückziehen. Es wird auch keinen Zwang geben können, diesen Swapp irgendwie technisch ohne die Einwilligung eines jeden einzelnen Investors vornehmen zu können (Geld wird also von F&F abfließen). Dafür gibt es wesentlich sichere und bessere Anlageoptionen weltweit. Und ja, es könnten staatsnahe Pensionskassen etc. diese "lukrativen" und staatlich gewollten (subventionierten) Anteile übernehmen. Meiner Meinung ist das der Einstieg vom Ende freier (und damit überhaupt lukrativer) Märkte.

In der Türkei ist mir genau dieser Ablauf mit der Demirbank passiert. Letztendlich hat dann der Eugh (Menschenrechte) nach 10 Jahren entschieden - kleine Abfindung. Wer den Erfolg solcher staatlichen Maßnahmen nachvollziehen will, schaut einfach mal in die Kursentwicklung solcher wieder freigelassenen geraubten Banken in der Türkei und in die Gesamtentwicklung dieses Marktes und nicht zuletzt in die durchschnittliche Entwicklung des Lebensstandards der Bevölkerung.
Aber und da gebe ich dir vollkommen recht, es ist letztendlich eine individuelle Glaubens- und Einstellungsfrage. Wenn es nicht so wäre, würden wir heute schon den Kurs der Aktie nach der Maßnahme sehen. Nichts für ungut (er ist weder angemessen, noch wertlos - und hält sich irgendwie in der Waage ;) ).    

80400 Postings, 7508 Tage Anti LemmingDas Stimmungbild, das ich hier zeichne,

 
  
    #956
1
17.01.22 11:07
deckt sich weitgehend mit dem von iHub (USA), wo die Mehrzahl der Postenden nur noch entnervt ist vom Vorgehen der Regierung und der Justiz. Da wird ohne Ende auf die Regierung geflucht, und manche vergleichen sie bereits mit Venezuela.

Zu den wenigen optimistischen Stammhaltern zählen Guido und Navycmdr. Halbwegs optimistisch ist auch die JPS-Gang (Glen Bradford, KThomp19, ManWithNoName, Familywang) , allerdings nur bezüglich der JPS.

Die Posterin Amelia war jahrelang und dick (einige 100.000 Stücke) in Stammaktien von Fannie investiert (Durchschnittskurs 1,87 $). Sie hat  kurz vor dem Trump-Brief zu 79 Cents (oder so) mit großem Verlust verkauft. Sie ist nur noch gallig. Manche sahen sie als Kontraindikator, aber der Kurs der Stämme ist seitdem nicht nachhaltig gestiegen.  

80400 Postings, 7508 Tage Anti Lemming# 955

 
  
    #957
1
17.01.22 11:24
"Nicht verstehen kann ich, warum du annimmst, dass die Vz.-Halter ein freiwilliges Swappen mitmachen sollten"

Eine Veränderung in der Kapitalstruktur (sei es Warrantsausübung, sei es SPS-Löschung, sei es SPS- und/oder JPS-Swap) ist grundsätzlich positiv zu sehen. Sie würde nämlich nur durchgeführt, wenn eine  Freilassung und KE unmittelbar bevorstünde.

Ohne Freilassung und KE haben weder die Stämme noch die JPS einen wirtschaftlichen Wert. Es gibt auch keine Dividenden. Deshalb hat auch Bill Ackman, dessen Pershing-Fonds je 10 % der Stämme von Fannie und Freddie hält, für die Warrantsausübung plädiert. Er will, dass Bewegung in die Sache kommt, statt ewig zuzuwarten.

Ein Swap der JPS würde nur erfolgen, wenn die JPS-Halter diesen als angemessen bzw. für sie vorteilhaft betrachten. Wenn z. B. die Stämme durch Verwässerung auf 5 Cents fallen, es pro JPS aber 500 Stämme gibt (500 x 0,05 $ = 25 $), dann ist das fast gleichwertig mit einer Barauszahlung. Eben weil man die neuen und hochliquiden FNM-Aktien, die man nach Swap und Reverse Split erhält, kurz nach der Neuemission (secondary offering) wunderbar an der NYSE verkaufen kann. Man kann auch noch einen Monat warten, bis sie (in meinem Beispiel) von 25 auf 30 Dollar gestiegen sind.

Mein Plan ist, die neuen FNM-Aktien, die ich für die JPS erhalte, kurz nach dem IPO zu verkaufen, und damit ist dieses Investment für mich "durch". Keinesfalls werde ich die neuen FNM-Aktien lange halten.

Wenn die Regierung an ihre 100 Mrd. $ Extra-"Gewinn" (aus Freilassung) ran will, kommt sie nicht umhin, sich mit den JPS-Haltern zu arrangieren und eine Lösung zu finden, sonst zeichnet niemand die jungen Aktien. Die JPS-Halter können bei diesen Verhandlungen mMn gute Konditionen rausholen. Die alten Stämme hingegen haben keinerlei Verhandlungsmacht. Deshalb werden sie als Schwächste in der Runde auch gnadenlos verwässert.

Ackman ahnt ebenfalls, dass ihm mit den Stämmen Böses blühen könnte. Sein Einkaufspreis lag bei ca. 2,20 $. Später hat er reichlich JPS hinzugekauft - als Hedge" für den Fall, dass die Stämme stark verwässert werden bei der Freilassung.  

113 Postings, 6613 Tage UWWUIch werde Vz. und St. verkaufen, wenn

 
  
    #958
3
17.01.22 12:47
die Verwässerung die Stämme unter 1 $ drückt (natürlich unter Berücksichtigung eines Reservesplit - bei 1:500 eben 500,00 $). Das bedeutet, wenn sich mein Investment in den Stämmen gegenüber heute nicht mindestens verdoppelt, habe ich kein Interesse mehr an F&F (Fannie und Freddie - habe in beiden St. und Vz. investiert). Ich nehme an, ähnlich denken auch andere Altinvestoren. Da können die Zukunftsversprechen der Regierung oder Fonds noch so rosig aussehen, wenn sich hier ein Mitspieler ("Staat") tummelt, der falsch spielt (die Altinvestoren sind nicht schuld an der Immobilienkrise 2009), ist dieses Investment in Zukunft nichts mehr für mich.  
F&F unterscheiden sich wesentlich von AIG oder GM. Diese waren wirklich in Chapter11 und damit im Zahlungsverzug - F&F meines Wissens nie.  

Wenn man glaubt, dass in den USA keine Finanz- oder Immobilienkrisen mehr auftreten und der Staat dann nicht erneut nach privaten Vermögen zur Rettung nach dem gleichen Muster greifen wird, kann man seine Vz. swappen lassen. Das wird vielleicht durch ein Bezugsrecht in die neuen St. praktisch angeboten (die Vz. ausgezahlt oder dafür in Zahlung genommen).  Ist halt nichts für mich, ich werde dieses Angebot nicht annehmen. Ich glaube an den freien Markt in den USA, der solch eine Lösung sicher nicht gut vertragen wird (ist ja keine kleine unbedeutende Kleckerbude, um die es hier geht) . Deshalb bin ich eher optimistisch für Vz. und St. . So nun warten wir auf den Mittwoch Abend (19.01.) ..., zumindest die Richtung wird danach erkennbar sein.  

80400 Postings, 7508 Tage Anti Lemming# 958

 
  
    #959
2
17.01.22 13:43
"Ich werde.... verkaufen, wenn die Verwässerung die Stämme unter 1 $ drückt"

Dann kannst du jetzt schon anfangen, weil die Stämme aktuell bereits bei 87 Cents stehen. Nach Freilassung und KE werden sie, falls eine Umwandlung der SPS in Stammaktien kommt (deutet sich immer stärker an), nur noch 5 bis max. 50 Cents wert sein.

Die JPS hingegen dürften von jetzt 3 Dollar auf 25 Dollar steigen. Da ich mit den JPS nicht verheiratet bin, auch nicht mit den neuen FNM-Aktien, die ich nach Freilassung und KE voraussichtlich dafür erhalten werde, werde ich Letztere dann ziemlich bald verkaufen. Aber eben nicht die JPS jetzt schon, wenn final 700 % Plus winken.

Es ist ein Investment für Schachspieler, nicht für Zittrige. Die Gier der US-Regierung nach den 100 Mrd. $ aus der Freilassung und die bessere rechtliche Stellung der JPS-Halter wird die JPS-Spekulation mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgehen lassen. Auf Anstand, Vertrauen und Gerechtigkeit zu setzen ist müßig und fehl am Platze. Wer das tut, landet mit den Stämmen im Klo. Gier ist eine weitaus verlässlichere Größe.

Es wird bei den GSE aller Voraussicht nach eine typische Restrukturierung geben - wie schon hunderte Male zuvor in der US-Börsengeschichte. Dabei wurden Altaktien in 95 % der Fälle wertlos. In 5 % der Fälle gab es Brosamen, vermutlich jetzt auch bei Fannie/Freddie. Nie ist es vorgekommen, dass von Finanzproblemen runtergeprügelte Altaktien, deren Firmen in Chapter-11-Pleite (AIG, GM) gingen oder unter Zwangsverwaltung gestellt wurden, wieder die alten Höchkurse erreicht hätten (oder auch nur annähernd in diese Kursregionen gestiegen wären).

Das gilt wohlgemerkt nicht für die neuen Aktien, die im Zuge der Neuemission/Restrukturierung herausgegeben werden. GM z. B. sieht vom Kurs her ziemlich gut aus, wenn man als Zeitraum "all data" eingibt. Es fällt allerdings auf, dass der aktuelle GM-Chart erst im Jahr 2010 beginnt (unten) - obwohl GM im Jahre 1908 gegründet worden war. Unter den neuen GM-Aktionäre ist praktisch kein einziger Altaktionär mehr - es sei denn, dieser hat von frischem Geld später die neuen Aktien gekauft. Die Altaktien wurden wertlos. Es gab keinen Tausch (mit RS) in neue Aktien, nicht einmal mit extremer Verwässerung.  
Angehängte Grafik:
2022-01-17_13__33_general_motors_co.jpg (verkleinert auf 63%) vergrößern
2022-01-17_13__33_general_motors_co.jpg

80400 Postings, 7508 Tage Anti LemmingZum Vergleich: Bei IBM erhält man, wenn man

 
  
    #960
17.01.22 13:54
als Zeitraum "all data" eingibt, einen Chart, der bis 1985 zurückreicht.

Grund: IBM war nie pleite und/oder unter Chapter-11.  
Angehängte Grafik:
udszs.gif (verkleinert auf 88%) vergrößern
udszs.gif

113 Postings, 6613 Tage UWWUFNMA oder FMCC verkaufen, da bald wertlos?

 
  
    #961
17.01.22 14:57

"Ich werde.... verkaufen, wenn die Verwässerung die Stämme unter 1 $ drückt"
Dann kannst du jetzt schon anfangen, weil die Stämme aktuell bereits bei 87 Cents stehen.

Wenn die Verwässerung in unserem Fall -in der Fachwelt übrigens als "Fully Diluted" bezeichnet :)- schon durch wäre und die Stämme unter 1,00 $ stehen, verkaufe ich. Soweit ist es aber noch nicht.
Auch wären alle Käufer nicht gut beraten oder eben (gedanklich) keine Schachspieler, die aktuell um die 0,87 $ die abgebenden Bestände aufkaufen. Der Verwässerungsgrad wird das entscheidende Kriterium sein.
Der Halter dieser Optionen (US-Regierung) hat eben nicht nur die Wahl zwischen Einsatz und Nichteinsatz, sondern auch über den Zeitpunkt und die Anzahl der einzusetzenden Optionen ("den Grad der Verwässerung").
Wenn von den 2.000 Mrd. Stück (unvorstellbare Anzahl der Optionen):
1,2 Mrd. ausgeübt werden, sollte der Kurs der Stämme auf ca. 80,00 $ springen (unwahrscheinlich)
12 Mrd. gewandelt werden, springt der Kurs auf 8,00 $
120 Mrd. gewandelt werden auf ca. 0,80 $ und eben
2.000 Mrd. gewandelt werden auf ca. 0,04 $ (Mehrheitsannahme der vollen Wandlung).
Die Einnahmen  des Staates sind in allen 4 Fällen in etwa gleich groß - ca. 100 Mrd. $.

Wie bereits erläutert, kann ich nicht verstehen, warum alle Scheine gewandelt werden sollen, wenn die Einnahmeseite sich dabei nicht ändert. Der einzige Unterschied ergibt sich bei der Rechteaufteilung an der neuen F&F (im Fall 1 nur 50% neue Besitzer, im Fall 4  sind es 99,94% neue Eigentümer nach Weiterverkauf der Pennystocks oder eben nach Reservesplit).
Die Rechnung hat natürlich einen Haken. Der Vermögensanteil, der bei den Altbesitzern verbleibt (im Fall 1 50%) fehlt natürlich der Regierung bei der jeweiligen Wandlungsquote. Ich tippe deshalb auf ca. 50 - 100 Mrd. Wandlungen, also Kurse für Stämme zwischen 1 und 2 Dollar nach Verwässerung. Werden mehr als 100 Mrd. Wandlungen durchgeführt, endet mein Invest dann zeitnah, aber eben nicht heute.

 

113 Postings, 6613 Tage UWWUWas würde die Rechtsprechung dazu sagen?

 
  
    #962
17.01.22 15:07

Bin leider ein juristischer Laie.
Aber in Deutschland ist das hier diskutierte Szenario undenkbar: "Verwässerung und Enteignung der Alteigentümer durch Emission und Ausübung von Wandeloptionen". Auch die Umstände (Pleite oder auch nicht) lassen dabei keine Ausnahmen zu.

Aktiengesetz
§ 186 Bezugsrecht
...
(3) Das Bezugsrecht kann ganz oder zum Teil nur im Beschluß über die Erhöhung des Grundkapitals ausgeschlossen werden. In diesem Fall bedarf der Beschluß neben den in Gesetz oder Satzung für die Kapitalerhöhung aufgestellten Erfordernissen einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlußfassung vertretenen Grundkapitals umfaßt. Die Satzung kann eine größere Kapitalmehrheit und weitere Erfordernisse bestimmen. Ein Ausschluß des Bezugsrechts ist insbesondere dann zulässig, wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen zehn vom Hundert des Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet.


Aber vielleicht ist in den USA alles anders? Al hast du zur Rechtssicherheit dieser hier diskutierten Variante (völlige Verwässerung der Alteigentümer) schon Meinungen gehört?

 

80400 Postings, 7508 Tage Anti Lemming# 961

 
  
    #963
2
17.01.22 15:32
"Wenn von den 2.000 Mrd. Stück (unvorstellbare Anzahl der Optionen): 1,2 Mrd. ausgeübt werden...."

Das hast du entweder falsch verstanden oder ich habe mich unklar ausgedrückt.

Im übelsten der Glen-Bradford-Szenarien würden

1) die SPS bzw die LPder Regierung in Stämme geswappt

2) die Warrants der Regierung ausgeübt (= Zahl der Stämme verfünffacht)

3) die JPS in Stämme geswappt

Wenn dies nacheinander erfolgt, entstünden als Endergebnis ca. 2000 Millarden Stammaktien - und nicht "Optionen", wie du oben schreibst.

Und diese 2000 Milliarden Stammaktien wären dann in der Tat "fully diluted" sein, also maximal verwässert.

Am besten verwenden wir das missverständliche Wort "Optionen" gar nicht hier im Thread. Sofern es um Wahlmöglichkeiten ("choices") geht, sollten wir von Szenarien sprechen. Und wenn es um die Warrants der Regierung geht (Warrants ist ja engl. für Optionen) sollte wir von Warrants sprechen, sonst besteht Verwechslungsgefahr.  

80400 Postings, 7508 Tage Anti LemmingWenn die SPS geswappt werden,

 
  
    #964
1
17.01.22 16:01
lohnt sich die Warrantsausübung für die Regierung allerdings kaum noch, so dass sie auf letztere wohl verzichten würde.

Denn ob sie nun knapp 99 % aller Aktien erhält (durch SPS-Swap, sie oben) oder knapp 99,8 % (durch SPS-Swap, gefolgt von Warrantsausübung) macht den Kohl auch nicht mehr fett. Für die Altaktionäre bedeutet die zusätzliche Warrantsausübung allerdings eine weitere Fünftelung des Kurses nach der KE.

---------------------

In Zahlen sähe es so aus:

100 Mrd. $ ist der Anteil der finalen Marktkapitalisierung nach KE, der auf die Regierung und die alten Stämme entfällt.

Bei einem LP-Swap erhält die Regierung davon 98,9 Mrd. $ und die Altaktionäre enthalten 1,1 Mrd. $. Da die Altaktionäre 1,8 Mrd. Stücke besitzen, läge das Kursziel bei 1,1 Mrd. $ geteilt durch 1,8 Mrd. Stücke = 61 Cents.

Würden zusätzlich die Warrants ausgeübt, fiele die finale Kurs der Altaktien um weitere 80 %, also von 61 Cents auf 12,2 Cents.

Der Anteil der Regierung würde aber nur von 98,9 Mrd. $ auf rund 99,7 Mrd. $ steigen, also um 0,8 Mrd. $. Für diese "lumpigen" 800 Millionen $ mehr lohnt es sich für die Regierung nicht - schon wegen des zusätzlichen Prozess-Risikos - eigens noch die Warrants auszuüben.

Auf finale Kurse unter 10 Cents für die Stämme kommt man, wenn anschließend zusätzlich noch die JPS in Stämme geswappt werden.
 

80400 Postings, 7508 Tage Anti Lemming# 962 Verwässerung von Bankaktien in D.

 
  
    #965
17.01.22 16:30
In Deutschland ist das sehr wohl möglich und bei der Commerzbank und der Deutschen Bank auch faktisch geschehen.

In D. erfolgt die massive Verwässerung ganz einfach durch mehrere aufeinanderfolgende Kapitalerhöhungen. Jede einzelne wirkt sich deutlich verwässernd auf den Kurs aus - und in der Summe sogar katastrophal.

Deshalb ist der Kurs der Commerzbank von 2007 - da notierte er bei etwa 35 Euro - um knapp 98 % auf aktuell 74 Cents gefallen. Dass die Coba-Aktie an den deutschen Börsen höher bei aktuell 7,44 Euro notiert, liegt nur an auf die KEs folgende Reverse Splits, die den Kurs optisch um das Zehnfache gehoben haben, den Verwässerungsschaden aber nicht beseitigen konnten.

Wer die Commerzbank 2007 hatte und hielt, der hat sogar MEHR als Totalverlust erlitten, weil über er über die KEs insgesamt mehr nachgezahlt hat als die 7,44 Euro, die die Aktie heute an der Börse noch wert ist.

-------------------------

Man erkennt die tatsächliche Entwicklung im Langzeit-Chart der Commerzbank, in dem wegen der Reverse Splits die alten Kurse sehr viel höher angegeben werden, als sie damals tatsächlich waren (unten).
 
Angehängte Grafik:
2022-01-17_16__12_7_436__15_57__-....jpg (verkleinert auf 87%) vergrößern
2022-01-17_16__12_7_436__15_57__-....jpg

113 Postings, 6613 Tage UWWUCommerzbank

 
  
    #966
17.01.22 17:13

Vielleicht führt das hier zu weit:
Der Einstieg des Staates bei der angeschlagenen Commerzbank ist perfekt: Nach zweitägiger Debatte billigten die Aktionäre des DAX-Konzerns bei der Hauptversammlung die dafür nötige Kapitalerhöhung mit 97,7 Prozent Zustimmung, wie die Commerzbank mitteilte.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/commerzbank188.html

Für F&F gibt es keine Zustimmung einer Kapitalerhöhung durch die Altaktionäre. Warten wir auf übermorgen. Die Richter in Texas haben letztendlich zu entscheiden, ob die Entscheidungen der Vergangenheit richtig und ohne Einfluss der späteren Regierung (des Präsidenten) und auch der wirklichen Eigentümer so hätten getroffen werden können. Du hast natürlich recht, dass nicht alles seit 2008/2009 noch einmal in die Waagschale geworfen werden wird und eigentlich nur die Rechte der JPS-Halter erörtert werden.  Wie geschrieben, ich bin mir nicht sicher, wie weitreichend oder enttäuschend auch dieses Urteil in unserem Sinne ausfallen wird.      

80400 Postings, 7508 Tage Anti LemmingOb Zustimmung oder nicht ist egal, wichtig

 
  
    #967
17.01.22 18:04
ist das Endergebnis.

- Coba hat 98 % verloren ab dem 2007-Hoch bei 35 Dollar (wenn man den RS rausrechnet).

- Fannie Stammaktien standen im Hoch bei 90 Dollar und notieren jetzt bei 87 Cents. Das sind gut 99 % Verlust.

Die Commerzbank-Aktionäre wurden meines Wissens nicht gefragt, ob die Coba die marode Dresdner Bank (die mit Subprime verzockt war) übernehmen sollte. Diese Übernahme hat meines Wissens der Staat "von oben" angeordnet. Durch diese Übernahme entstanden später die enormen Verluste, die die vielen Kapitalerhöhungen bei der Coba erforderlich machten. Letztlich mussten die Coba-Aktionäre über die KEs für die Verzockerschäden der Dresdner aufkommen. Ungerecht hoch drei, und ausgelöst durch eine staatliche Willkürentscheidung!

Sehr grob betrachtet (aber natürlich noch schlimmer wegen NWS) lief es bei Fannie und Freddie. Hier hat der US-Staat ohne wirkliche Notwendigkeit die Zwangsverwaltung angeordnet - über Paulsons Wink mit dem Zaunpfahl ("here is an offer you can't reject" an das BOD). In der Zwangsverwaltung hatten die Aktionäre ihre Rechte verloren und wurden über den NWS auch noch nach Strich und Faden beschissen.  

80400 Postings, 7508 Tage Anti LemmingKorrektur

 
  
    #968
17.01.22 19:32

Coba hat 98 % verloren ab dem 2007-Hoch bei 35 Euro

 

80400 Postings, 7508 Tage Anti LemmingIn diesem CBO-Bericht steht klar, was

 
  
    #969
1
17.01.22 20:59
die US-Regierung vorhat. Screenshot von S. 14, unten links, aus folgendem PDF:

https://www.cbo.gov/system/files/2020-08/56496-GSE.pdf

Der Bericht ist von August 2020.

(Hervorhebungen von mir)

Roter Satz: Die JPS werden bei Freilassung/KE voll ausgezahlt.

Lila Satz: Im Rahmen der Freilassung/KE werden die SPS in Stammaktien umgewandelt und die Warrants ausgeübt.
 
Angehängte Grafik:
2022-01-17_20__48_56496-gse.jpg (verkleinert auf 71%) vergrößern
2022-01-17_20__48_56496-gse.jpg

1379 Postings, 3960 Tage Mr. GantzerEs ist nicht rational

 
  
    #970
18.01.22 10:13
in commons investiert zu sein. Risk/Reward-Verhältnis, rechtliche Grundlage und die meisten Szenarien einer Freilassung zeigen, dass die JPS vorzuziehen sind.
Arme AL, der nicht müde wird, Stammhalter dies aufzuzeigen. Aber die meisten scheinen mir mehr emotional als rational in den Stämmen investiert zu sein.

Eine kleine Bemerkung, auch wenn die offizielle Story ist, dass F&F pleite gewesen wären ohne staatliche Notkredite, sind sie kein Chapter 11 Fall wie AIG oder GM. Dies ist wichtig, weil damit die besonderen Rechte der JPS weiterhin ihre Gültigkeit besitzen. Und selbst wenn sie es wären, AIG JPS-Halter haben einen Teil ihres Wert ausbezahlt bekommen, wie ich in Erinnerungen hatte, während AIG-Common-Halter verbrannt wurden.  

113 Postings, 6613 Tage UWWUspätester Termin der Wandlung ist 2028

 
  
    #971
18.01.22 11:24
hallo Al, ich staune immer wieder, welche brisanten Informationen du findest. In dem Dokument steht auch der späteste mögliche Wandlungstermin der Regierungs-Warrents: "Diese Optionsscheine laufen am 7. September 2028 aus." (Seite 3, 3. Absatz)
Also maximal noch reichlich 6 Jahre Wartezeit bis definitiven Lösung.  

80400 Postings, 7508 Tage Anti Lemming# 970 - Zwangsverwaltung vs. Chapter-11

 
  
    #972
18.01.22 11:44
"FnF sind sie kein Chapter 11 Fall wie AIG oder GM."

Hundertprozentige Zustimmung meinerseits. Der ehemalige FHFA-Direktor Mark Calabria hat aber wiederholt darauf hingewiesen, dass Zwangsverwaltung das Äquivalent einer Chapter 11 Pleite sei - und am Ende in ähnlicher Weise ein "Exit" durch Restrukturierung erfolgt.

Chapter 11 ist ja nur eine Teilpleite (Vollpleite ist Chapter 7). Bei einer Chapter-11-Pleite werden die Firmen von faulen Schulden wie nachrangigen Bonds, die nicht mehr bedient werden können, und von Pensionszahlungsverpflichtungen befreit . Beim "Exit" aus Chapter 11 fangen die Firmen munter von vorn an, befreit von ihren Altschulden und Pensions-"Lasten" (schönen Gruß von den gebeutelten US-Rentnern, die dabei um ihre Rentenansprüche gebracht werden).

Zwangsverwaltung war bei FnF die einzig realistische Option. Finanzminister Hank Paulson wollte 2008 sogar ein echte Pleite der GSE fabrizieren. Damit kam er aber bei George W. Bush, dem damaligen Präsidenten, nicht durch, weil dessen Berater darauf hinwiesen, dass dann die US-Staatsverschuldung um die Summe die FnF-MBS steigen würde. EUR/USD stand damals bei 1,60 auf ATH, und noch mehr Staatsschulden konnte Bush auch angesichts der Bankenkrise (die ja fortlaufende Staatsbailouts erforderte) überhaupt nicht gebrauchen.

Die Zwangsverwaltung war somit ein Kompromiss, der FnF pro forma privat ließ (Folge: Bilanzsumme bleibt ebenfalls privat), den beiden Firmen aber dennoch die "Beton-Schwimmweste" verpasste, mit denen Hank Paulson sie versenken wollte.  

80400 Postings, 7508 Tage Anti Lemming# 971 Ablauf der Warrants in 2028

 
  
    #973
1
18.01.22 11:49
Um die Warrants auch über 2028 hinaus gültig zu lassen (Fristverlängerung), reicht eine neue Briefvereinbarung, die der FHFA-Direktor und der Finanzminister jederzeit aufsetzen können. Dabei ist - so Scotus - auch nicht (mehr) das Wohl der Altaktionäre maßgeblich, sondern das Wohl "der FHFA und der Allgemeinheit, der diese dient".

Treuhänderische Pflichten der FHFA gegenüber den Altaktionären hat Scotus mit Verweis auf HERA (außer Direktorenentlassung-Klausel) beerdigt.  

2664 Postings, 4898 Tage oldwatcher..972

 
  
    #974
18.01.22 11:58
Verstehe ich richtig,  dass Du vom "Betrug an den Shareholdern" zur "Zwangsverwaltung  als Kompromiss" argumtativ umgeschwenkt bist?  

80400 Postings, 7508 Tage Anti LemmingNein, das verstehst du falsch

 
  
    #975
1
18.01.22 12:04
Ich habe nur wiedergegeben, was George Bush dazu zwang. Echte FnF-Pleite ging 2008 nicht wegen Erhöhung der US-Staatsverschuldung via MBS. Also blieben Bush und Paulson nur Zwangsverwaltung als "Beton-Schwimmwesten"-Kompromiss.  

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