Fannie Mae - Chance auf Verdreifachung bis Juli
Tim Howard (deepL + edit)
Es ist kein Zufall, dass Sandra Thompson so stark von den Großbanken gefördert und unterstützt wurde. Sie hat sich voll und ganz auf die fiktiven Geschichten über die Unternehmen eingelassen, die das Finanzestablishment in den letzten dreizehn Jahren erzählt hat.
Sie hat alle "bankista"-Argumente übernommen, sogar diejenigen, von denen ein leitender Angestellter der FHFA wissen sollte, dass sie nicht wahr sind. Bei der Erklärung, warum Kreditrisikotransfers (CRT) für Fannie und Freddie so wichtig sind, sagte sie: "FnF haben nicht genug Kapital, um ein schwerwiegendes Ereignis zu überleben" (was sie als "etwas wirklich, wirklich Schlimmes" beschrieb), so dass CRTs "das Kreditrisiko vom Rücken der Steuerzahler nehmen". Offensichtlich kennt sie weder die Ergebnisse der letzten beiden Dodd-Frank-Stresstests der FHFA (höchst merkwürdig) noch die furchtbar schlechte Wirtschaftlichkeit der CRTs. Im FHFA-Bericht "Performance of Fannie Mae's and Freddie Mac's Credit Risk Transfer" vom Mai 2021 wird detailliert dargelegt, dass die CRTs das Gegenteil von einer Risikominderung für die Steuerzahler sind.
Die vielleicht schlimmste Aussage war ihre Behauptung, dass die Rolle der FHFA im Rahmen des Housing and Economic Recovery Act (HERA) darin besteht, die Entlassung von Fannie und Freddie aus der Zwangsverwaltung durch den Kongress zu "erleichtern", und nicht darin, dass die Behörde dies selbst tut (wie es der HERA vorsieht). Sie fügte hinzu, dass nur der Kongress entscheiden könne, "welche Form die Unternehmen annehmen werden...werden sie privat oder öffentlich sein?" Dies ist wiederum die reine Großbanken-Linie: Fannie und Freddie können nicht unter ihren derzeitigen Statuten entlassen werden; sie müssen erst "reformiert" werden.
Wie ich bereits gesagt habe, wüsste ich gerne, wie es dazu kommen konnte, dass die Biden-Administration Mike Calhoun an einem Freitag mitteilte, dass er am darauffolgenden Montag als nächster FHFA-Direktor nominiert werden würde, nur um diese Nominierung über das Wochenende auf Eis zu legen, dann Sandra Thompson für den Posten zu nominieren und heute von allen Mitgliedern des Bankenausschusses des Senats, einschließlich der Demokraten, ein Loblied auf sie zu hören. Aber die Banken haben eindeutig gewonnen. Es scheint nun höchst unwahrscheinlich, dass Fannie und Freddie aus der Zwangsverwaltung entlassen werden, solange Sandra Thompson Direktorin der FHFA ist. Und es wird eines unübersehbaren "Weckruf" oder einer Krise bedürfen - die sich daraus ergibt, dass man dem Bankensektor erlaubt hat, die Preise für den 6,8 Billionen Dollar schweren MBS-Markt von Fannie und Freddie auf eine Art und Weise festzulegen, die (nur) ihnen selbst Vorteile bringt und Hauskäufer mit niedrigem und mittlerem Einkommen benachteiligt. Welch verpasste Chance!"
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Der Trump-Brief ist als Beweismittel ein Game-Changer. Gegen das Urteil, das zwei bis vier Monate später kommt, ist auch kaum eine Berufung möglich, weil der Fall sonst zurück zu Scotus müsste. Scotus hat den Fall aber im Juni mit der Bitte um endgültige Entscheidung an den 5th circuit zurückverwiesen. Es kommt nur sehr selten vor, dass Scotus einen Fall zwei Mal annimmt.
Es gibt beim 5th ciruit 13 Republikaner und 5 Demokraten. Von der 13 Republikanern hatte Trump 6 in seiner Amtszeit eingesetzt, sie dürften ihm daher verbunden sein. Außerdem hatte der 5th circuit den Collins-Klägern schon einmal Recht gegeben. Das APA-Argument ist nach Scotus allerdings tot. Was lebt, sind die Schadensersatzforderungen.
Im Gegensatz zu Scotus, dessen Richter:innen entweder intrigant geurteilt haben oder aber, was man auch befürchten muss, die Sache überhaupt nicht im Detail durchschaut haben bzw. verstehen wollten, ist beim 5th Circuit zumindest das intellektuelle Potenzial und der politische Wille vorhanden, um den Fall in seiner vollen Tragweite zu erfassen.
Es könnte gut sein, dass die Richter angesichts des Trump-Briefes urteilen werden, dass die Regierung die von 2017 bis 2019 über den NWS "verfassungswidrig" vereinnahmten 45 Mrd. $ zurückzahlen muss - mit der Begründung, dass Trump Mel Watt gleich am Anfang entlassen hätte und dann auch der NWS sofort gestoppt worden wäre (und nicht erst 2019 unter Mark Calabria).
Gegen dieses (hoffentlich kommende) Rückzahlungs-Urteil ist aus o. g. Gründen keine Revision mehr möglich. So bliebe der Regierung nur die Vorwärtsverteidigung mittels Freilassung/KE, die der Regierung Geld einbringt statt Geld zu kosten.
Administrativ dürfte auf Initiative Sandra Thompson bis 2024 nicht viel passieren. Man muss warten, bis der nächste Rep-Präsident sie rausschmeißt. Es ist sehr schade, dass Mike Calhoun wegen Widerstand der Großbanken-Lobby und der Ränkespielchen dieser unsäglichen Maxine Waters nicht durchkam (# 926).
Sandra Thompson ist allerdings ein offenbar nicht allzu helles Schäfchen und tut im Zweifel, was ihr "von oben" (oder seitwärts von der Großbanken-Lobby") empfohlen oder geflü´stert wird. Sollte die Regierung die 45 Mrd. $ zurückzahlen müssen, würde diese wohl auf Thompson zugehen und sie mit baldiger Freilassung/KE "beauftragen".
(Ich setze "beauftragen" in Anführungsstriche, weil laut HERA überhaupt keine "Genehmigung" oder "Beauftragung" der Regierung erforderlich ist. Thompson und Yellen könnten das praktisch allein in die Wege leiten - mittels gemeinsamer Unterschrift. Um auf eigene Initiative zu handen, müsste Thompson "Eier" - genauer: Ovarien - haben. Hat sie aber nicht. Als folgsamer Bürokraten-Duckmäuser setzt sie allerdings alles um, was "von oben" befohlen wird. D.h. wenn die Regierung wegen des Urteils eine schnelle Freilassung anstrebt - zur Vermeidung der 45-Mrd-$-Rückzahlung - , dürfte sich S. Thompson dem auch nicht in den Weg stellen. "Keine Ovarien" funktioniert in beide Richtungen.)
vor dem Senat. Bradford hat einige Passagen der Befragung verschriftlicht und im Artikel bei Seeking Alpha veröffentlicht. Navycmd von iHub hat den Artikel mit Hervorhebungen (von ihm) gepostet.
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=167503060
Kurz: Bradford hält das Interview zwar für "verwirrend", versucht aber (wie üblich), die gute Seite zu sehen.
Hier die wichtigsten Absätze (zu lang für deepl)
Senator Tillis from North Carolina had the following exchange with Sandra Thompson:
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Tillis: Miss Thompson, can you provide more clarity about the prospect of FHFA eventually releasing Fannie Mae and Freddie Mac from conservatorship? Is there an anticipated time frame and are you concerned about any negative market impacts?
Thompson:Senator that's a great question, certainly we would defer to congress on the exit from conservatorship for the GSEs. In the meantime there are a number of things we are doing. The enterprises are building capital. We are encouraging the Credit Risk Transfer program and we are establishing pricing so we are also supervising them in a safe and sound manner and making sure that they meet their mission so that whenever they exit from conservatorship, they will be ready. I'd also like to mention that there are a number of stakeholders that would likely need to be involved and engaged in a discussion before that ever happened. The Treasury, certainly, as the owner -- the majority owner of the GSEs -- and certainly going to make sure that the taxpayers are adequately compensated. We'd probably have conversations with the Fed and also the Justice Department on outstanding litigation, so just a number of steps that would have to take place before the enterprises would be able to exit conservatorship and they'd have to meet their capital targets which are quite vast.
Needless to say, this was absolutely frightening to hear as a shareholder of these companies where the law is clear that FHFA does not need congress to release Fannie and Freddie from conservatorship. You will see in the following exchange with Senator Hagerty that needing to defer to congress was not in line with his interpretation of the law either. I think what is happening here is that Sandra Thompson is not in a position to do anything on her own, and she has to defer to Treasury, and it sounds like Treasury is looking at possible legislation to best enact its version of housing reform.
That said, let's look at what Hagerty's exchange with Thompson was like. After Tillis came Senator Hagerty from Tennessee:
Hagerty: As director of the FHFA, you are meant to carry out the law, not to be a policy maker, the Housing and Economic Recovery Act does not permit indefinite conservatorships, by definition no conservatorship is meant to be permanent. My question to you: "Will you commit to do everything in your power to fulfilling your statutory mandate to end the conservatorships?"
Thompson:Certainly no one ever expected the enterprises or any financial institution to be in conservatorship for 13 years. We believe that congress has a role and we will be working to help in any way that we can facilitate any questions that you have but we think that this is something that congress needs to work on as well.
Hagerty: Is there any point in the law that says congress must approve an exit from conservatorship?
Thompson: I don't know that they must approve an exit from conservatorship, but just in terms --- there are a number of issues that congress will have to address, specifically if the enterprises exit conservatorship will the companies be private, will they be public, what form will they be in? There's just a whole host of issues that would have to be considered that congress must weigh in on, but certainly FHFA can get the enterprises ready.
Hagerty: Acting director, if you are concerned that the HERA act does not provide adequate clarity, I hope that you will get back to me and my team in the areas that you see inadequacy in the legislation because it is my expectation that the legislation is clear and that an exit is called for.
Hagerty made it clear that Congress is not needed for FHFA to end the conservatorships of Fannie and Freddie. At this point, I was wondering if Sandra Thompson even knows what she is talking about. My interpretation of her commentary thus far was that deferring to congress means that she will defer to what the law says and this is her opportunity to get in front of active legislators and work on potential legislation to best resolve the conservatorships of Fannie and Freddie --- a noble cause. This perspective began to grow roots when Senator Crapo came up next and pointed out earlier conversations about potential pending legislation.
After Hagerty, Senator Crapo made it sound like there was a back channel discussion regarding pending housing reform legislation being had between FHFA and his office:
Crapo: Let me start out with you director Thompson. First of all I very much appreciated our visit last Tuesday. I just had one quick question for you which we discussed then. Housing finance reform, which you know is a top priority of mine and it's been my view that congress must find a pathway forward to resolve the conservatorship of our GSEs and do so expeditiously. In that context, I applaud Senator Toomey for releasing his housing finance reform principles last March which reflect many of the goals that I outlined when I was addressing this issue as the Chairman of the committee. These principles include establishing stronger levels of taxpayer protection, preserving the 30 year fixed rate mortgage, increasing competition among mortgage guarantors, ensuring a level playing field for lenders of all sizes and promoting access to affordable housing. My question to you is if confirmed as the FHFA director, would you be willing to support legislation that is consistent with these principles?
Thompson: Absolutely. Thank you senator.
Crapo: Nice brief answer, and the right answer --- I appreciate it.
So, now things were making more sense. It sounds like Thompson is working on potential legislative reform in addition to her own versions of reform. Needless to say, her commentary so far was arguably confusing because of her insistence to defer to Congress which out of context doesn't really make sense. Senator Toomey followed up with some more pointed questions to prove to the panel that Sandra Thompson did realize that she could end the conservatorships without Congress:
Toomey:It's my view that HERA clearly does authorize the FHFA to take the GSEs out of conservatorship. Can you tell me specifically is there something that is lacking in legislation that you think is required for you to move in that direction?
Thompson: FHFA is going to have to have a conversation with Treasury. The end state of the enterprises is something that Congress would have to legislate. If the enterprises reach their capital requirements that we've established, we certainly would be having conversations with lots of different stakeholders, but the end state, if Congress wants the enterprises to come out as-is, then that I think is doable within the statute, but if there is another outcome --- if they wanted to be a utility or if they want other charters --- those are things that Congress is going to have to do.
Toomey:Well sure, if we wanted to change the existing statutes and change existing charters then we would have to pass legislation to do so, but my point is that's not the only option available. Would you commit to going as far as you legally can in moving in the direction of coming out of conservatorship?
Thompson:I will commit to positioning the enterprises and working with the Congress to do whatever is necessary to move them out of conservatorship in a responsible time frame. We will certainly be wanting to work with Congress and other stakeholders on this issue.
As such, it is more of a preference of hers to work with Congress, and why not? After all, these are the people she needs to approve of her so that she can become permanent director of the FHFA, and it sounds like at least Crapo wants to pass pending legislation so she has to play the game to get into the seat.
Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Die Sandra-Thompson-Anhörung war verwirrend. Es hatte den Anschein, dass Sandra Thompson das Gesetz nicht richtig verstanden hat, aber als ich die Gespräche aufgeschlüsselt hatte, ergaben die Dinge mehr Sinn. Sandra Thompson kann die Zwangsverwaltung nicht im Alleingang beenden. Zumindest braucht sie Anweisungen vom Finanzministerium, wie SPS des Finanzministeriums umzustrukturieren sind. Wenn die SPS in Stammaktien umgewandelt werden, sind Stammaktien (final) etwa 0,10 Dollar wert. Werden die SPS gelöscht (bzw. mit Null ausgebucht), um anhängige Rechtsstreitigkeiten zu beenden, sind die Stammaktien (final) 5-8 $ wert.
Es scheint also, dass die Senatoren, die sich nach der Beendigung der Vormundschaft erkundigt haben, sich in Wirklichkeit über die Haltung der derzeitigen Verwaltung zur Wohnungspolitik beschweren, die im Grunde genommen noch gar nicht offiziell existiert. Abgesehen davon hat Sandra Thompson Fortschritte bei der Reform von Fannie und Freddie gemacht und sie in eine Position gebracht, in der das Finanzministerium eine Umstrukturierung seiner Kapitalbeteiligung in Erwägung ziehen kann, ohne dass ein Gesetz anhängig ist.
Bislang wurde seit HERA 2008 noch kein Gesetz verabschiedet. Sandra Thompson hat sich verpflichtet, mit dem Kongress zusammenzuarbeiten, um potenzielle Gesetze auszuarbeiten, die ihr helfen könnten, die Konservatorien zu beenden. Das heißt, wenn das Finanzministerium, die Fed und das Justizministerium herausfinden, dass die Eigenkapitalposition des Finanzministeriums in Fannie und Freddie einen Wert von 50 bis 150 Milliarden Dollar hat und Zugang zu diesem Geld haben wollen, und wenn die FHFA ihre Ansichten über die Verwaltungsreform umgesetzt hat und bereit ist, mit dem Finanzministerium zusammenzuarbeiten, um Bidens Ansichten über den Wohnungsbau zu verankern, räumt Thompson ein, dass der Kongress nicht benötigt wird, um die Konservatorien zu beenden.
Im vergangenen Monat erhielt das Finanzministerium den neuen GAO-Bericht, und obwohl die Pläne für 2019 noch unter einer früheren Regierung erstellt wurden, akzeptiert es die GAO-Empfehlung, da es weiterhin mit dem Kongress und den Partnern des Finanzministeriums in der Verwaltung an diesen Fragen arbeitet.
Ich freue mich auf eine schnelle Bestätigung von Sandra Thompson und die nächsten Schritte auf dem Weg zur Reform der Wohnungsbaufinanzierung. Ich erwarte, dass Sandra Thompson bestätigt wird und dass Fannie und Freddie weiterhin mit Regeln ausgestattet werden, die sie nutzen können, um nach der Treuhänderschaft effektiv zu arbeiten. Dann erwarte ich, dass das Finanzministerium seine Ansichten über die Reform der Wohnungsbaufinanzierung und die Monetarisierung seiner Aktienposition festigt. Wenn es schnell handelt, könnte es in der Lage sein, anhängige Rechtsstreitigkeiten beizulegen, anstatt mit einer Rechnung in Höhe von 30-50 Mrd. Dollar konfrontiert zu werden, die vom Steuerzahler zu zahlen ist, wenn der Rechtsstreit der Aktionäre im Sommer vor Gericht geht.
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A.L.: Die Zahlen für den Kurs der Stämme (nach KE) decken sie in etwa mit meinen Berechnungen. Ich hatte bei SPS-Swap mit 50 Cents gerechnet (Bradford: 10 Cents) und bei SPS-Löschung mit 7 Dollar. Als ich diese Berechnungen anstellte, war der Kurs der Stämme allerdings noch höher als heute.
Je tiefer die Stämme notieren, desto größer wird die Verwässerung.
KThomp19 hat gestern angemerkt, dass es für die Umwandlung ebenfalls zwei Szenarien gibt. Und zwar deshalb, weil die SPS mit 193 Mrd. $ (unverändert) in der Bilanz stehen. Außerhalb der Bilanz gibt es jedoch die Liquidation Preference (LP) der Regierung, die inzwischen bei ca. 260 Mrd. $ liegt.
Wird die LP geswappt, ist die Verwässerung am größten. Beim Kurs von jetzt 87 Cents (für FNMA) würde duch den LP-Swap knapp 300 Milliarden neue Aktien erzeugt werden (zu den etwa 1,8 Mrd. bestehenden FnF-Aktien - 1,16 Mrd. FNMA und 650 Mio. FMCC).
Werden nur die SPS aus der Bilanz geswappt (193 Mrd. $), dann würde die Gesamtzahl der Aktien auf ca. 222 Mrd. Stücke steigen. Die Differenz von ca. 67 Mrd. $ (LP abzgl SPS) würde dann aber stehen bleiben. Die Regierung könnten dies als hinterlegte Garantiesumme deklarieren und darauf weiterhin 10 % pro Jahr, also 6,7 Mrd. $ pro Jahr, als eine Art "NWS light" abkassieren - und zwar auch nach der Freilassung/KE. KThomp19 befürchtet aber zu recht, dass sich dann kaum Zeichner für die neuen Aktien finden ließen, selbst dann nicht, wenn die Regierung im Gegenzug ihre bisherige implizite Staatsgarantie für die MBS von FnF in eine explizite umwandelt.
Im Falle eines Swaps wäre die erste Version (260-Mrd-$-Swap) daher wahrscheinlicher. 300 Mrd. Stücke gegenüber jetzt 1,8 Mrd. Stücken bedeutet, dass der Kurs von jetzt 87 Cents auf zunächst 0,55 Cents fällt. Durch die folgende Freilassung/KE kommt dann die finale Aufwertung auf 10 Cents (Bradford) bzw. max. 50 Cents (meine Schätzung).
Zeitpunkt: 18.01.22 11:08
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Die Anhörung von Sandra Thompson vor dem Senat (siehe Text in # 930) lässt klar erkennen, dass es zumindest den Fragestellern aus dem Senat wichtig war, dass der Kurs von Freilassung/KE weiter beschritten wird.
Die Fragesteller haben Thompson teils förmlich darauf festgenagelt. Sie hat teils ausweichend, teils kooperierend geantwortet, insgesamt "willig" hinsichtlich Freilassung, aber nebulös ("ja, aber erst wenn die Kapitaldecke erreicht ist, damit alles schön solide wird, und dann auch nur nach Rücksprache mit der Regierung ... blah blubb").
Wichtiger als die Antworten Thompsons finde ich allerdings die Fragen von Seiten des Senats. Sie machen unmissverständlich klar, dass der Kurs von Freilassung/KE weiterhin auf der Agenda steht, und zwar offenbar unabhängig davon, ob Demokraten oder Republikaner am Ruder sind.
Dies ist auch daran erkennbar, dass der NWS nicht wieder aktiviert wurde - und wohl auch nicht mehr wird (Die LP hingegen - siehe letztes Posting - steigt weiterhin.)
Oder drittens viele Marktteilnehmer still halten und auf Collins am 19ten warten.
Mir gefällt im Chart der kurze bullische Richtungsdot am Tag als der Trumpbrief kam. Aus Erfahrung kann ich behaupten, dass die Wahrscheinlichkeit gut steht, dass solche Dots mindestens noch einmal aufgesucht.
Zu Thompson selbst vermute ich mal, dass es keine Masterplan gibt. Vermutlich weiß sie selbst nicht mal, was Biden mit F&F vor hat (ob Biden es selbst weiß? Keine Ahnung, Gedankenspiel mit Calhoun als Nominierung schien für einen kurzen Moment positiv), deswegen auch hier ihr Verweis in der Anhörung, dass sie sich selbst als Zwangsverwalterin eher in der Rolle sieht, nur die Rahmebedingungen für einer Freilassung zu schaffen, während sie die Regierung in der Pflicht sieht, ihr zu befehlen, dass eine Freilassung eingeleitet werden soll. Da mögen einige jetzt vielleicht denken, dass eben letzteres auch ihre Aufgabe wäre, aber vielleicht ist nun mal die Unabhängigkeit des Zwangsverwalters mit der Möglichkeit einer Entlassung beendet worden.
Rein rechtlich ist das in HERA (FnF-Rettungsgesetz aus 2008) geregelt. HERA sieht vor, dass der FHFA-Direktor (Thompson) und das Schatzamt (Yellen) mit gemeinsamer Unterschrift jederzeit die Freilassung beschließen dürfen.
Insbesondere Yellen würde sich zuvor aber sicherlich noch einmal im Weißen Haus rückversichern. Sie kann nicht einfach aus einer Laune heraus 193 Mrd. $ SPS löschen, ohne massiv ihre politsche Karriere zu gefährden. Das war selbst für Mnuchin (Trumps Finanzminister) eine zu große Nummer bzw. der entscheidende Stolperstein, zusammen mit Calabrias überzogenen EK-Regeln.
S. Thompson braucht daher im Prinzip keinen "Befehl von oben", um aktiv zu werden. In der Anhörung hat sie dennoch wiederholt betont, dass sie die die Sache in dem Fall an den Kongress weiterleiten (defer to congress) will.
Ohne Rücksprache mit der Regierung die SPS zu löschen wäre z. B. eine zu große Nummer. Yellen könnte dies zwar per gemeinsamer Unterschrift mit Thompson. Aber wenn Biden nicht voll dahinter steht, würde die beiden hinterher schnell ihre Jobs los und politisch "kaltgestellt".
Thompson hat in der Anhörung mehrmals (HERA-widrig) betont, sich zur Freilassung an die Regierung wenden zu wollen. Vielleicht war das auch Taktik. Bei zu viel demonstrativer Eigeninitiative würde sie womöglich kein grünes Licht vom Senat erhalten.
deepl
Ich glaube nicht, dass Thompson einen Plan hat, um Fannie und Freddie aus der Zwangsverwaltung herauszuholen: Sie steuert das "gute Schiff FHFA" einfach auf dem Kurs, auf den es Direktor Mark Calabria gebracht hatte, nämlich "Fannie und Freddie können aus der Zwangsverwaltung herauskommen, wenn sie die Kapitalanforderungen erfüllen, die ich für sie festgelegt habe". (Thompson änderte diese Kapitalanforderungen geringfügig, aber nur, um die Unternehmen zu bewegen, weiterhin die unwirtschaftlichen CRT-Papiere zu emittieren, die die Großbanken-Gemeinde so sehr liebt.)
Wie ich schon oft gesagt habe, werden Fannie und Freddie ohne Zugang zu den Kapitalmärkten infolge des Net Worth Sweep fast zwei Jahrzehnte brauchen, um die Lücke zwischen ihrer derzeitigen stark negativen Kernkapitalposition und der Kernkapitalanforderung von über 4,5 Prozent zu schließen, an deren Überprüfung Thompson offensichtlich kein Interesse hat, geschweige denn an einer Änderung. Der Kongress könnte das ändern, wird es aber mit ziemlicher Sicherheit nicht tun (er ist seit über 13 Jahren nicht in der Lage, eine glaubwürdige Fannie-Freddie-Gesetzgebung auf den Weg zu bringen, trotz des Drängens der Bankenlobby).
Somit verbleibt in nächster Zeit nur das Finanzministerium - der Wegbereiter (unter Hank Paulson) der ursprünglichen Fannie-Freddie-Übernahmen und der Nutznießer des (vorübergehend ausgesetzten) Net-Worth-Sweeps und der Liquidationspräferenz - als wahrscheinlichster (und wohl einziger) Initiator eines Ausstiegs aus der Zwangsverwaltung. Bis heute hat Finanzministerin Yellen meines Wissens keine öffentliche Erklärung zu Fannie und Freddie abgegeben. Nun dürfte sich es allerdings bald "eilig" haben.
Damit scheinst du genau richtig zu liegen. Howard hat es heute (# 937) genauso ausdrückt.
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=167525726
i'm expecting
1. sr pfd liq pref converted to common (99% dilution)
2. warrants exercised (80% dilution)
3. jps converted to common (~15% dilution)
4. capital raise (50% dilution)
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A.L. Was würde das für die Stämme bedeuten? Sie würden nahezu komplett wertlos.
Der Kurs der Stammaktien dürfte noch obigen 4 Schritten auf Bruchteile eines Cents (vor KE) fallen. Im Zuge der Freilassung/KE erhalten sie jedoch eine Wertsteigerung auf sagen wir dann 5 Cents = 0,05 Dollar.
Die Regierung hält infolge der wahnsinnigen Verwässerung aber 2000 Mrd. Aktien (Stücke).
2000 Mrd. Stücke zu 0,05 Dollar = 100 Mrd. Dollar
Vor der KE würde dann natürlich noch ein Reverse Split durchgeführt, z. B. eine neue Aktie für 600 alte. Die neuen Aktien würden dann bei 30 Dollar notieren.
Für die JPS wären trotzdem 25 Dollar (oder mehr) drin, allerdings nur, wenn sie tatsächlich als letzte (in Schritt 3) umgewandelt würden. Dafür dass dies passiert sorgen ihre Vertragsrechte. Für die JPS existieren explizite Verträge, für die Stammaktien nicht. Ein Swap von JPS in Stämme (der gemäß dieser Verträge nicht möglich ist), könnte nur durchgeführt werden, wenn er den JPS-Haltern angeboten wird (einem Angebot steht ja nichts im Wege) und sie dieses Angebot dann (sofern es ihnen zusagt) auch tatsächlich annehmen.
Bei vermuteten 5 Cents pro Aktie nach KE würde es pro JPS somit 500 Stammaktien geben, mit Gesamtwert von 25 Dollar.
FAZIT: Stämme fallen praktisch auf Null, JPS gehen auf 25 Dollar, Regierung holt ihre 100 Mrd. $ raus.
Ergebnis: Die Regierung dürfte sich darauf berufen, dass die GSE 2008 tatsächlich pleite gegangen sind. Die Stammaktien wären somit - so das Regierungsargument - damals schon wertlos geworden, wenn die Regierung 2008 nicht die 193 Mrd. $ Stütze in Gestalt der SPS vorgeschossen hätte.
In ganz ähnlicher Weise hatte die Regierung bei AIG argumentiert. AIG gibt es bekanntlich ebenfalls auch heute noch, aber es gab in der 2008- Bankenkrise wegen zu hoher fauler Schulden eine Chapter-11-Pleite. Die Regierung fing AIG auf. So So konnte AIG weitermachen, während die AIG-Altkaktien wertlos wurden.
Mit o. g. Pleiteargument dürfte in ähnlicher Weise auch bei FnF eine "Restrukturierung" durchgeführt werden. Sie könnte in Gestalt der von Bradford genannten drei Swaps samt nachfolgender KE vonstatten gehen.
Ich glaube hingegen eher, dass auf die Warrantausübung verzichtet wird, d.h. es gibt nur den Liquidation-Preference-Swap (260 Mrd.$) und danach den JPS-Swap. Anschließend folgt als letztes die KE.
Ein JPS-Swap hat (im Gegensatz zu einer Auszahlung der JPS) den Vorteil, dass er kein Geld kostet*, die JPS aber trotzdem aus der Bilanz verschwinden. CET 1 würde durch den JPS-Swap um 33 Mrd. $ (Bilanzwert der JPS) steigen. Es müsste dann im Zuge der KE weniger externes Kapital (von den Zeichnern der neuen Aktien) aufgenommen werden, um CET 1 auf den Sollwert von ca. 200 Mrd. $ (nach aktueller Kapitalregel) zu bringen.
* indirekt zahlen freilich die Altaktionäre dafür, wegen der zusätzlichen Kursverwässerung, die der JPS-Swap mit sich bringt
Denn die ca. 260 Mrd. $ aus der zu swappenden Liquidation Preference und die 33 Mrd. $ Bilanzwert der JPS könnten zu einem gemeinsamen Posten von 293 Mrd. $ zusammengefasst werden.
Dieser Gesamtposten wird dann in Stämme umgewandelt. Da die Markkapitalisierung der Stämme zuzeit bei 1,56 Mrd. (87 Cents x 1,8 Mrd. Stücke) liegt, errechnet sich die Verwässerung wie folgt:
293 Mrd $ geteilt durch 1,56 Mrd. $ = Faktor 187. Das entspricht 99,5 % Verwässerung.
Doch.....weiß man wirklich, was passiert? Und sind die Vorzüge wirklich sicher?
1. Niemand kauft neue stimmrechtsbezogene Aktien, die jederzeit wieder durch eine Regierungsentscheidung auf "Null" gesetzt werden. Die Blase am Häusermarkt (Wert in $ der finanzierten Immobilien) ist gegenwärtig mindestens doppelt so gefüllt, wie zur Finanzkrise.
2. Bisher war das Szenario so dargestellt, dass die Vorzüge zwingend in die neuen Stämme getauscht werden sollen. Seit diesem Wochenende wird zugestanden, dass es dafür überhaupt keine Rechtsgrundlage gibt und dies nun freiwillig angeboten werden kann. Wer soll sich auf so ein krummes Geschäft einlassen? Woher kommt diese neue Erkenntnis, wenn sich seit fast 10 Jahren an den verbrieften Bedingungen gar keine Änderung ergeben hat?
3. Die Regierung möchte die Kapitaldecke stärken und nicht schwächen. Wenn also die Vz-Inhaber sich ihren Nennbetrag jeweils auszahlen lassen würden (25, 50 bzw. 10.000 $ je nach Art der verbrieften Anleihe), fließt Kapital ab und nicht zu.
4. Wenn die Rechte (2.000 Mrd. Stück) in neue St. gewandelt werden zu einem Kurs von 0,00 $ (Wer würde für die Altaktien bei diesem Szenario auch nur noch einen Bruchteil von einem Cent ausgeben wollen? Börsenkurs = "Null"?). Dann wären auch die Gesamteinnahmen der Regierung für ihre tolle Wandlung eben nicht 100 Mrd. $, sondern "Null".
Ich gehe davon aus, dass bei einer "Freilassung" beide Gattungen der Altaktien gegenüber dem heutigen Kurs gewinnen werden, wenn auch unterschiedlich. Und hier sehe ich die Vz. tatsächlich im Vorteil - sie werden mehr gewinnen. Deshalb habe ich in den letzten beiden Jahren Vz. nachgekauft und meine St. behalten. Sollte die Spekulation von Al aufgehen, ist eben der Gewinn nicht so hoch, dafür aber das steuerliche Abschreibungspotential -für die St.- auch nicht zu verachten.
Meine andere Spekulation: Bei einer Freilassung oder eines positiven Urteils werden St. und Vz. in einem etwa gleichen Verhältnis steigen. Das wird sich im Rahmen vom 2 bis 10fachen bewegen. Der Zeitfaktor ist eher der große Unbekannte. Wem nützt diese Aussicht, wenn diese Bewegung in 50 Jahren eintritt? Dass die St. stärker als die Vz. steigen könnten, glaube ich eher nicht, deshalb würde ich auch heute eher wieder Vz. kaufen.
Dies ist ein Extremszenario mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit. Dass die Stämme bei der Restruktuierung nahezu wertlos werden, droht hingegen auch dann, wenn kein Housing-Crash kommt und der SP-500 in luftigen Höhen bleibt - also sozusagen im Normalfall.
Die Restrukturierung dürfte in den Medien so verkauft werden: "Nun hat die US-Regierung auch die letzte Baustelle aus der Housingkrise 2008 beseitigt und Fannie und Freddie aus der Zwangsverwaltung befreit. Die GSE können den US-Hausmarkt nun auch in Zukunft sicher und mit günstigen langlaufenden Krediten versorgen." Das klingt für die Öffentlichkeit sehr gut.
Nur Insider (Altaktionäre) werden überhaupt mitbekommen, dass etwas faul ist, und zwar dergestalt, dass NUR die Firmen und m. E. die JPS überleben. Die Stämme hingegen werden gnadenlos abgezockt. Nach außen wird das auch deshalb kaum sichtbar, wei Fannie-Aktien vermutlich wieder mit dem alten Tickersymbol FNM (Freddie: FMC) an den US-Börsen gehandelt werden (wie übrigens auch GM und AIG nach der Restrukturierung). Diese FNM-Aktien gehören aber zu fast 100 % anderen Besitzern.
Und für die JPS gilt: Selbst wenn die Investoren ihre 25 Dollar aus dem damaligen Kauf zurückerhalten, haben sie doch 14 Jahre keine Zinsen erhalten. Zudem hat der Dollar von 2022 inflationsbedingt nur noch 50 bis 60 % der Kaufkraft des Dollars von 2008. Womöglich gibt es obendrein auch noch einen kleinen Haircut (5 bis 25 %) auf den Nennwert.
Dies liest man häufig, im alten Thread und bei iHub. Tatsächlich haben sich aber auch bei AIG und GM trotz der vormaligen Pleite neue Aktionäre gefunden. Das sicherlich bestehene politische Risiko wird bei den neuen regulären Fannie- und Freddie-Stammaktien in Gestalt eines niedrigen KGV eingepreist, das bei 8 bis 10 liegen dürfte. Im Utility-Modell sind FnF jedoch mit 200 Mrd. $ CET 1 üppig kapitalisiert, so dass nur bei einer extremen Immokrise Totalverlust droht. Die letzten beiden Stresstest zeigten, dass nicht einmal aktuell (bei nur 67 Mrd. $ Buchkapital) eine Schieflage droht. Hinzu kommt, dass die Investoren eine gute Dividende erhalten dürften, ich schätze um die 3 %. Es ist von Vornherein klar, dass die FnF-Aktien und auch etwaige neue JPS "first loss capital" sind, das in einer Immobilienkrise "verbraucht" wird, ehe die Regierung die MBS mit Stützungskäufen auffängt. (Übrigens kauft auch die Fed die MBS, und sogar jetzt schon.) Typische Käufer der neuen FnF-Aktien werden Sovereign Wealth Fonds, z. B. aus den Golfstaaten, sein, evtl. auch US-Pensionsfonds.
2. "Bisher war das Szenario so dargestellt, dass die Vorzüge zwingend in die neuen Stämme getauscht werden sollen. Seit diesem Wochenende wird zugestanden, dass es dafür überhaupt keine Rechtsgrundlage gibt und dies nun freiwillig angeboten werden kann."
Die JPS haben vertragliche Rechte, die bei der Restrukturierung beachtet werden müssen. In den Verträgen steht, dass die JPS nicht in Stammaktien umgewandelt werden können. D.h. die Regierung darf dies nicht aus eigenem Entschluss tun. Wohl aber kann sie JPS-Haltern einen Swap anbieten, der auch zustande käme, sofern die JPS-Halter diesem Angebot zustimmen. Und sonst eben nicht. Ob das Angebot angenommen wird, hängt von den Konditionen des Swap ab. Die JPS haben hier eine vertragliche Verhandlungsmacht, die die Stämme nicht haben.
Für die Freilassung muss CET 1 auf ca. 200 Mrd. $ gebracht werden. Die JPS sind in CET 1 (aktuell -178 Mrd. $) nicht enthalten, lediglich im Kernkapital (aktuell -126 Mrd. $). Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder werden die JPS ausgezahlt, was bedeutet, dass im Zuge der KE 33 Mrd. $ mehr (= der Bilanzwert aller JPS) von neuen Investoren aufgenommen werden müssten. Dann würde die KE-Summe z. B. bei 143 Mrd. $ liegen statt bei 110 Mrd $. Oder die JPS werden in Stammaktien umgewandelt, was (als Vertragsänderung) die Zustimmung der JPS-Aktionäre erfordert. Es geht nicht ohne diese Zustimmung. Der Swap hat den Vorteil, dass kein Extrageld für die JPS beschafft werden muss. Dies geht allerdings zu Lasten der Stämme, die durch den JPS-Swap zusätzlich verwässert werden.
(Fortsetzung im zweiten Teil)
Ja, eine fehlgeleitete Regierung würde so handeln. Venezuela hat es vorgemacht, die bösen Eigentümer der landeseigenen Bodenschätze wurden im Namen der Bevölkerung enteignet. Das Ergebnis hat nicht lange auf sich warten lassen.
Eine umsichtige Regierung -und dazu zähle ich bis jetzt alle Regierungen der USA- handelt anders. Sie wuchert mit Vertrauen. Sie hat nur Erfolg, wenn es ihr gelingt, mittelfristig das Vertrauen ihrer Wähler zu behalten. Eine Verstaatlichung gehört regelmäßig nicht dazu und ist mittelfristig immer verheerend. China steht bei seinen eigenen IT-Firmen im Moment an dieser Schwelle ("sind zu mächtig, Staat muss regulieren, Börsenkurse müssen fallen").
Was hat das mit F&F zu tun? Die Optionen waren 2008/2009 tatsächlich als Verstaatlichungsvariante gedacht. Deshalb die große Anzahl. 1,2 Mrd. +1 Stück hätten es auch getan, ein einfacher Mehrheitsbeschluss der Gesamteigentümer reicht für so eine Entscheidung aus (mit Entschädigung oder ohne der Alteigentümer ist dann nur eine Formsache und rechtlich begleitbar). Nein, die große Anzahl der Wandlungsoptionen eröffnet eine weitere Möglichkeit: Die Regierung bestimmt den Anteil der Optionen, die sie tatsächlich wandelt (1-100% von 2.000 Mrd. Stück), den Kurs der neuen Stammaktien zu einem beliebigen Zeitpunkt ganz direkt. Das Vermögen von F&F bleibt nämlich immer gleich, egal wie viele Optionen tatsächlich gewandelt werden. Wenig Wandlung = hoher Kurs der Einzelaktie; Viel = geringer Kurs; alle = fast kein Wert der Einzelaktie. Bei einer Verstaatlichung werden also alle Optionen gezogen. Ist das Ziel ein Wachstum von F&F, werden 1,2 - 10 Mrd. Optionen verwendet, die restlichen geschreddert. Die Einnahmen des Staates sind völlig unabhängig von der Anzahl in etwa trotzdem immer gleich (ca. 50-100 Mrd. $, abzüglich das, was bei den Alteigentümern bleibt). Das klinkt paradox. Es ist aber ein wunderbares Mittel, um steuern zu können, wie sich F&F in Zukunft entwickeln soll.
V1 - staatlich gesteuert (hoher Wandlungsanteil, unattraktiv für Altaktionäre und nachdenkliche neue Käuferschichten - im Interesse von privaten Banken als Wettbewerber) ODER
V2 - dem Markt überlassen (geringerer Wandlungsanteil, Begeisterung bei Altaktionären und neuen Käufern - starker Player im US-Häuserverbriefungsrechts-Markt).
Da ich nicht weiß, welche genaue Entscheidung die aktuelle US-Regierung treffen wird (oder ob sie überhaupt etwas unternimmt), kann ich auch die kommenden Kurse nicht voraussehen. Nur in einer Sache bin ich mir sicher: Die Enteignung der Altaktionäre ist nicht im Sinne einer demokr. oder republik. Regierung der USA - unabhängig, wie die Vermarktungsschlagzeilen tatsächlich aussehen werden. Dieser Sündenfall würde in allen Bereichen Nachahmer finden (wie meine Eingangsdarstellung zu den erdrückenden Staatsschulden).
Genau deshalb werden die JPS höchstwahrscheinliche in Stämme geswappt (siehe zweiter Absatz des letzten Posting). Dann steigt CET 1 um 33 Mrd. $, ohne das ein Cent fließt. Höheres CET 1 bedeutet, dass die "Kapitaldecke gestärkt" wird, weil CET 1 die für die Freilassung maßgebliche Größe ist. Wenn das via Swap "kostenlos" geschieht, umso besser.
4. Wenn die Rechte (2.000 Mrd. Stück) in neue St. gewandelt werden zu einem Kurs von 0,00 $ (Wer würde für die Altaktien bei diesem Szenario auch nur noch einen Bruchteil von einem Cent ausgeben wollen? Börsenkurs = "Null"?). Dann wären auch die Gesamteinnahmen der Regierung für ihre tolle Wandlung eben nicht 100 Mrd. $, sondern "Null".
Wie ich schon gestern schrieb, wird natürlich vor der KE ein Reverse Split durchgeführt. Es gibt z. B. für 600 Altaktien, die bei 5 Cents notieren, eine neue Aktie zu 30 Dollar. Den neuen Investoren werden ausschließlich diese neuen Aktien zu 30 Dollar angeboten.
Die Marktkapitalisierung (= Börsenwert) von FnF dürfte nach der Freilassung bei 250 Mrd. $ liegen. Es wären final somit 8,33 Mrd. Stücke (FNM und FMC kombiniert) zu je 30 Dollar im Umlauf.
Damit externe Zeichner die neuen Aktien überhaupt zeichen, müssen sie allerdings billiger (mit einem "Discount") angeboten werden. Niemand kauft eine Aktien, die später 30 Dollar wert sein wird, für 30 Dollar. Dann gäbe es keinen Anreiz. In diesem Beispiel wäre somit eher mit 25 Dollar IPO-Preis zu rechnen, so dass die Investoren danach mit 5 Dollar Anstieg belohnt werden.
Wer jetzt 10.000 alte Fannie-Stammaktien zum Kurs von 87 Cents hat, würde bei einem Reverse Split von 600 zu 1 danach nur noch 16,6 Aktien zu anfangs 25 und später 30 Dollar halten. Die gesamt Position wäre nach Freilassung und KE nur 16,6 x 30 Dollar = 498 Dollar wert.
Zurzeit sind die 10.000 Stämme aber 8700 Dollar (am Markt) wert. Es drohen daher über 90 % Verlust, wenn man die Stämme über die KE hält, und dies trotz der ersehnten Freilassung. Dies ist nur eine grobe Beispielrechnung, die aber von der Größenordnung her in etwa stimmen würde.
Die Regierung erhält trotzdem ihre 100 Mrd. $, weil sie nach der extremen Verwässerung 2000 Milliarden Aktien zu 5 Cents (und nicht zu NULL!) hält. Nach dem Reserse Split werden daraus 3,3 Mrd. Aktien zu je 30 Dollar.
Wie man sieht, gehen die alten Stammaktionäre nicht komplett leer aus, aber es ist letztlich eine Fast-Enteignung.