Euro-Zone ist Katastrophen-Zone
Seite 14 von 69 Neuester Beitrag: 25.01.22 15:07 | ||||
Eröffnet am: | 10.07.11 19:04 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 2.701 |
Neuester Beitrag: | 25.01.22 15:07 | von: DarkKnight | Leser gesamt: | 117.562 |
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"Das Phanerozoikum (übersetzt in etwa: Zeitalter des sichtbaren Lebens) umfasst die drei Ären Paläozoikum, Mesozoikum und Känozoikum und damit den Zeitraum von etwa 542 Millionen Jahren bis heute." - Quelle Wiki
Bisher hat nur die Europäische Zentralbank durch den Aufkauf von Anleihen im Volumen von gut 140 Milliarden Euro den ungebremsten Zinsanstieg der Staatspapiere der angeschlagenen Staaten Griechenland, Portugal und Irland sowie im August auch der Italiens und Spaniens verhindert. Die EZB will diese Verpflichtung aber an den EFSF abtreten. Die Bundesbank ist strikt gegen die Anleihekäufe aus Sorge über die Geldwertstabilität. Weidmanns Vorgänger Axel Weber und zuletzt auch der deutsche EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark waren nach Angaben aus Kreisen aus diesem Grund von ihren Ämtern zurückgetreten. (Reuters)
Die Gründungsväter Europas wollten ein Europa des Rechts und der Rechtsstaatlichkeit. Die heutigen Regierungen des Euroraums, die EU-Kommission und die EZB verabreden sich hingegen wiederholt zum kollektiven Rechtsbruch, obwohl die EU-Kommission als Hüterin der Verträge und die nationalen Regierungen zum Schutz des Rechts verpflichtet sind. Sie nutzen die Angst vor einem Zusammenbruch des Finanzsystems, um mit Hilfe des kollektiven Rechtsbruchs der No-Bail-out-Klausel in den Europäischen Verträgen einen europäischen Superstaat zu gründen und bemänteln diese Usurpation verbal als europäische Solidarität. (FAZ.NET)
In dem Beitrag wird auch eine Methode zur Insolvenz von Banken besprochen, die ich schon öfter gepriesen habe: Nur die kleinen Leute retten, nicht durch Quersubventionen die Banken selber.
Wenn die EFSF für den Schuldenerlass Griechenlands eingespannt wird, bleibt weniger Spielraum um Staatsanleihenkäufe der EZB zu sterilisieren (die unkontrollierte Geldmengenausweitung zu verhindern).
Belohnung im Bundestrend.. gleich wieder 5% up?
Weidmann lehnt auch diese Variante ab. Zur Sicherung ihrer politischen Unabhängigkeit dürfe die Notenbank nicht zur Finanzierung von Staatsschulden herangezogen werden - "egal ob über einen Umweg oder direkt", sagte der Bundesbank-Chef am Samstag nach dem Treffen der EU-Finanzminister und Notenbankchefs in Breslau. (Spiegel)
Brisant dabei ist, dass die europäische Bankenlandschaft bereits nach diesem Prinzip funktioniert und Schrottwertpapiere zum Nennwert zur Refinanzierung nutzt. Neu wäre lediglich, dass ein staatlicher "Rettungsschirm" sich so finanziert.
Würde die EFSF Zugang zur EZB bekommen, könnte die EFSF die gekauften Pleiteanleihen zur Refinanzierung an die EZB weiterreichen und dann sofort neue Anleihen kaufen. So könnte sie mit riesigem Hebel praktisch unbegrenzt Anleihen kaufen. Das wäre aber nicht anders, als wenn es die EZB gleich selber tut.
Der Bundesbankpräsident betonte zudem, solange die einzelnen Euro-Staaten auf einer nationalen Finanzpolitik beharrten, müsse dieses Prinzip der Eigenverantwortung auch im Krisenfall gelten: Bitte ein Land um Hilfe, halte sich dann aber nicht an die vereinbarten Sparauflagen, dürfe "eine staatliche Zahlungsunfähigkeit mit entsprechenden Folgen für den jeweiligen Staat und die privaten Gläubiger nicht ausgeschlossen" sein, erklärte er - ohne dies direkt auf Griechenland zu münzen. Voraussetzung dafür seien ein stabiles Finanzsystem sowie ein Bankeninsolvenzrecht in allen EU-Staaten. (Süddeutsche)
Auch wenn das nicht genau meine Meinung ist, wird mMn immer deutlicher dass Weidmann eine gute Besetzung für diesen Posten ist. Hierfür muss man Merkel ausdrücklich loben. Ob Merkel sich noch erinnert Weidmann vor seiner Ernennung hoch gelobt zu haben? Jetzt kritisiert sie Rösler dafür, dass er das Gleiche sagt wie Weidmann. Aus heutiger Sicht muss man annehmen, dass Merkel 2010 entweder kaum auf Weidmann gehört hat als der ihr Berater war oder er damals ganz anderes gesagt hat als heute.
Wer will kann dort sehen wie hart Weidmann bei seiner Ernennung von anderen Ökonomen kritisiert wurde ("Er ist der Aufgabe nicht gewachsen"). Das Image Merkels Schoßhund zu sein hat er inzwischen abgestreift. Hoffentlich machen wir mit Jörg Asmussen bei der EZB eine ähnlich positive Erfahrung (mMn unwahrscheinlich).
20. September 2011
Die Rating-Agentur Standard & Poor's hat überraschend die Kreditwürdigkeit des Landes von „A+“ auf „A“ herabgestuft. Und es könnte weiter runter gehen: Der Ausblick sei „negativ“, teilte S&P am späten Montag in London mit. Italienische Staatsanleihen werden damit gerade noch als „prinzipiell sichere Anlage“ bewertet.
Siemens zieht Geld von französischer Großbank ab
Siemens soll 500 Millionen Euro von einer französischen Großbank - angeblich der Société Générale – zur EZB transferiert haben. Der Konzern spricht von Spekulationen.
Der Industriekonzern Siemens hat einem Bericht zufolge mehr als eine halbe Milliarde Euro bei der Europäischen Zentralbank (EZB) deponiert. Der Konzern habe das Geld zuvor von einer französischen Bank abgezogen, berichtet die Financial Times unter Berufung auf "eine Person mit unmittelbaren Kenntnissen der Angelegenheit". Demnach habe Siemens vor zwei Wochen das Geld zur EZB transferiert, um zum einen von den höheren Zinsen der Zentralbank zu profitieren. Zum anderen hätten Sorgen um den künftigen Zustand der Bank den Konzern zu dem Schritt bewogen.
Seit 1911 aber können Beamte in Griechenland nicht entlassen werden. So steht es in der Verfassung. Die sozialistische Regierung unter Ministerpräsident Papandreou will sich aber auf einen Satz zum Status der Beamten berufen, in dem es heißt: "Sie sind unkündbar, solange ihr Plan-Arbeitsplatz oder ihre Behörde existiert." Mit der Schließung von Behörden könnte die Entlassung aber ermöglicht werden, hieß es von Beobachtern am Dienstag. (n-tv)
Im USA-Bärenthread wurde das vor einiger Zeit behandelt und mMn nicht korrekt dargestellt. Unklar ist, ob es zu langwierigen Rechtsstreits kommt wenn die Regierung diesen Trick anwendet um Beamte zu entlassen. Um nochmals die Verhältnisse in Erinnerung zu rufen (ein zwei Monate alter Beitrag):
Staatsjobs wurden in Griechenland bislang, besonders vor Wahlen, wie Geschenkpakete verteilt, und zwar auf allen Ebenen. Wie "Feudalherrscher" hätten sich gerade Kommunalverwaltungen benommen, schimpft Rakintzis. [...]
Manche Staatsdiener hätten auch mehrere Jobs, sagt Lykurgos Liaropoulos, Ökonom an der Universität von Athen und Spezialist für das hochdefizitäre Gesundheitssystem. "Wir werden Leute entdecken, die Geld aus drei oder vier Quellen bekommen." [...]
Jüngst erst wurde eine Gesundheitsbehörde abgeschafft, die nie existierte. Zumindest hatte sie keine Angestellten. Überbesetzt seien vor allem Ämter, die gut bezahlen, sagt Rakintzis. Andernorts gebe es viel zu wenig Mitarbeiter - etwa auf einsamen Inseln, in den Grenzgebieten zur Türkei oder im Amt zum Schutz der Wälder. (Süddeutsche)
S&P stuft sieben italienische Banken herab
Nach der Abwertung der Bonität von Italien hat die Agentur Standard & Poor's auch mehrere Banken des Landes herabgestuft.
blaubärgrüsse
blaubärgrüsse
Wir werden geschlossen gegen die EFSF stimmen. Wir wollen aber nicht den Euro zu Fall bringen. Es geht um den Rettungsschirm. Man kann nicht die Schuldenkrise mit immer neuen Schulden lösen. Das ist so, als würden Sie Feuer mit einem Ventilator bekämpfen. Was die Eurozone und den Euro bedroht, ist der Rettungsschirm selbst.
Die anderen Regierungen der Eurozone behaupten das Gegenteil.
Das sind die Ansichten von Politikern - nicht von Fachleuten. Zwei sind sogar zurückgetreten, um gegen die Rettungspolitik zu protestieren: Axel Weber, der Chef der Bundesbank, und Jürgen Stark, der Chefvolkswirt der EZB. Sogar Berater der deutschen Regierung sind anderer Meinung.
Sie wollen, dass Griechenland pleitegeht?
Griechenland muss die Zahlungsunfähigkeit erklären. Und anschließend muss es zu einem wirklichen Schuldenschnitt kommen, wahrscheinlich von fünfzig Prozent. Was jetzt als Beteiligung des Privatsektors verkauft wird, nach den Beschlüssen des Europäischen Rats vom Juli, ist überhaupt keine Beteiligung der Banken. Die tauschen ihre Schuldscheine in neue um, die zwar niedriger verzinst werden, aber bestmöglich besichert sind. Am Ende verdienen die Banken daran noch.
Was ich damit aussagen will? Unsere Zukunft liegt in diesen Händen. Was bedeutet das? Wir sind verloren, früher oder später. Solange die Menschen nur an sich selbst denken, obwohl sie eigentlich als Volksvertreter für den Bürger da sein sollten, können wir lange warten, bis es besser wird. Das ist nur ein Beispiel, ihr glaubt doch nicht wirklich, wenn es um größere Summen geht, das es da anders aussieht?
Eher noch schlimmer.
Aber bitte seht selbst:
http://dotsub.com/view/01ad2718-073c-474a-ac40-c7a72e199d55
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Athen verfehlt Sparziele
Griechisches Defizit 2011 noch höher
Das griechische Staatsdefizit wird in diesem Jahr nach Angaben des Finanzministeriums in Athen vermutlich bei 8,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen und damit das angestrebte Ziel von 7,8 Prozent verfehlen.
Die Italiener können wir sowieso nicht schultern.
2010: 10,5%
2011: 8,5%
Und das bei sinkendem BIP...
Geht doch voran...
Bald sind sie soweit, dass ein Schuldenschnitt auch Sinn macht. Also dass z.B. ein Halbierung der Zinsen auch so viel bringt, dass es keiner weiteren Neuverschuldung bedarf.
Da sind doch 750 Mrd. - getragen von mehr Schultern - für die "Pufferung" der Staatsschulden von 17 Volkswirtschaften geradezu ein Schnäppchen.
Im Übrigen dient das ja der "Pufferung" des Finanzsystems. Wenn man damit nebenbei auch noch ganzen Ländern hilft, ihre Schuldenkrise zu bewältigen (ob durch Schuldenschnitt, wie er für GR irgendwann kommt, wenn der "Puffer" steht, oder durch Hilfskredite wie für Portugal oder Irland), dann hat man doch 2 Fliegen mit einer Klappe.
Banken können teurer werden als GR, Portugal und Irland zusammen.
Die gesamten Staats-Schulden der 3 zusammen machen summieren sich noch nicht mal zur Bilanzsumme nur der DB. Und da sind viele Banken in Europa...