Euro-Zone ist Katastrophen-Zone
Seite 13 von 69 Neuester Beitrag: 25.01.22 15:07 | ||||
Eröffnet am: | 10.07.11 19:04 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 2.701 |
Neuester Beitrag: | 25.01.22 15:07 | von: DarkKnight | Leser gesamt: | 117.563 |
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Wirklich Geld im großen Stil wird wohl erst dann gedruckt, wenn die Bonität der Geberländer ruiniert ist - die EFSF bietet den schnellsten Weg dorthin.
Die Reform der EFSF bietet aber auch allen die über Euro-Guthaben verfügen noch einige Monate oder sogar Jahre (wie lange weiß keiner) um ihre in Euro konservierte Kaufkraft in werthaltige Sachwerte bzw. in vertrauenswürdige Drittstaaten zu bringen.
2012: Der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso lässt sich von den nationalen Parlamenten Notstandsrechte gewähren, die ihn unwiderruflich außerhalb des parlamentarischen Einflusses stellen. Daraufhin ruft sich Barroso zum Imperator der Eurozone und Kaiser der Europäer aus.
2013: Die Eurozone wird finanziell abgeriegelt. Kapital darf die Eurozone auf Erlass von Imperator Barroso nicht mehr verlassen. Sämtliche Vermögenswerte werden von der EU beschlagnahmt und in den Dienst der "Euro-Rettung" gestellt. Ausnahme-Bewilligungen (sogenannte "Freischeine") gibt es nur für Amtsträger, Parlamentarier und ihre Angehörigen.
2014: Imperator Barroso erklärt den USA und GB den Währungskrieg, da er nicht länger dulden will, dass die Angelsachsen ihre Währungen manipulieren. Es beginnt ein Wettlauf im Gelddrucken. Das erste Mal in der Geschichte zielt ein ganzer Kontinent auf Geldmengenausweitung in industriellem Maßstab und stellt sämtliche anderen Ziele in den Hintergrund.
2015: Die anfängliche Euphorie wegen der versprochenen europäischen Vollbeschäftigung und geopolitischen Machtstellung weicht der Ernüchterung, da 100% monatliche Inflation das Geschäftsleben zunehmend unberechenbar gestalten.
2016: Alt-Kanzlerin Merkel schreibt in einem Zeitungsbeitrag, dass die Anstrengungen für den Euro trotz aller Entbehrungen alternativlos für Deutschland seien, gerade für Deutschland.
2017: Imperator Barroso gelingt es die jährliche Geldmengensteigerung in der Eurozone auf Faktor 20.000 zu steigern. Inzwischen arbeiten 87% der Beschäftigten in der Druckerei-Branche, wobei die Arbeitslosigkeit jedoch bei 91% liegt. Sogar in Seniorenheimen und Kindergärten werden Nullen auf Geldscheine gestempelt, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Die USA schaffen trotz größter Bemühungen nur eine ca. 12.000-fache jährliche Steigerung ihrer Geldmenge und scheinen den Währungskrieg zu verlieren.
2018: Aus Verzweiflung greift der US-Präsident zum äußersten Mittel und gibt Befehl Europa total abzuwerten. Die US-Ratingagenturen stufen dementsprechend alle europäischen Anleihen auf default, was innerhalb weniger Stunden zum Zusammenbruch der Eurozone führt. Imperator Barroso spricht von unfairen Mitteln. Die EU zerfällt.
Der linke Abgeordnete Kevin Scheidemann nutzt die Gunst der Stunde und ruft in Deutschland die sozialistische "Republik" aus. Banker werden auf öffentlichen Plätzen ausgepeitscht um sie für ihre Gier zu bestrafen. Erst hier merken die Deutschen, dass man das verlorene Vertrauen in Politik und Geld nicht wieder aus den Bankern herauspeitschen kann.
2019: Die Südländer machen Deutschland und Österreich für den verlorenen Währungskrieg alleinverantwortlich und behaupten, dass deutsche Euro-Skeptiker die Eurozone von hinten erdolcht hätten. Daher verlangen die Südländer von Deutschland hohe Entschädigungszahlungen. Griechische Soldaten nehmen sämtliche deutschen Produktionsmittel mit nach Griechenland, wo diese jedoch mangels Know-how nicht zum Einsatz kommen können.
Der französische Präsident Jean Sarkozy lässt das Rheinland durch französische Soldaten besetzen, um sich deutsche Zahlungen zu sichern. Dieser von den Franzosen als Triumph gefeierte Einmarsch gestaltet sich zum Reinfall: Inzwischen ist NRW Finanzausgleich-Nehmerland, wird von 10 Millionen Hartz-VII-Empfängern bewohnt und ist komplett abhängig von bayerischen Lebensmittelmarken. Als die Sozialhilfeempfänger eine Erhöhung der Grundsicherung verlangen, zieht sich Sarkozy aus dem Rheinland zurück.
2033: Dem Österreicher Leon-Sören Hitler, der ein Ende der Ausbeutung Deutschlands durch die Südländer fordert, gelingt es deutscher Kanzler zu werden. Warnungen dass Hitler ausländische Kaufkraft für minderwertig hält, werden von der Bevölkerung überhört.
2039: Hitler erklärt den BRIC-Ländern den Währungskrieg, da er sich den "Währungsraum im Osten" sichern möchte, um geldpolitisch zu überleben.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg zitierte den Fondsmanager Walter Todd von Greenwood Capital mit dem Hinweis, es kursierten Gerüchte über eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Bundesrepublik.
http://www.welt.de/wirtschaft/article13567671/...and-pleitegehen.html
Richard Sulik: Was uns als Rettung des Euro verkauft wird, ist seine Schwächung und bedeutet neue Schulden. Das Vorgehen der Euro-Länder ist, als ob sie ein Feuer mit einem Ventilator löschen wollten. Wir sehen eine Krisenkonferenz nach der anderen. Immer wird am Sonntag in der Nacht entschieden, immer geht es um Milliarden. Und was ist gerettet worden, was ist besser? Nichts. Wäre Griechenland letztes Jahr pleitegegangen, hätten die Italiener und andere längst angefangen, wirklich hart zu sparen. Stattdessen bekommen sie die Bestätigung für unverantwortliches Verhalten und die Botschaft: Macht weiter so.
Welt Online: Wodurch?
Richard Sulik: Die Kapitalaufstockung und Vollmachtserweiterung des EFSF führen dazu, dass Länder sich nicht mehr um Investoren bemühen müssen, um Geld zu bekommen, sondern einfach zum EFSF gehen und die Hand aufhalten können. Zweitens bekommen sie 3,5 Prozent Zinsen garantiert. Davon kann etwa Italien im Moment nur träumen. Das ist der direkte Weg in die Transferunion. Noch mehr Schauder laufen mir über den Rücken, wenn ich von einer europäischen Wirtschaftsregierung höre.
Welt Online: Warum?
Richard Sulik: Wir Slowaken hatten 40 Jahre lang die Sowjetunion mit ihrer sozialistischen Planwirtschaft am Hals. Setzen sich die Befürworter einer europäischen Wirtschaftsregierung durch, können wir als Land nicht einmal mehr über die Steuergesetze selbstständig entscheiden. Das wollen wir nicht. Davon war keine Rede, als wir der Euro-Zone beitraten. Ich erinnere mich sehr gut, welche Regeln galten: Schuldengrenzen, das Bail-out-Verbot nach Artikel 125 des Lissabon-Vertrags, ein Verbot für die Europäische Zentralbank, Staatsanleihen aufzukaufen. Das alles gilt nicht mehr – und ich frage, warum. Solide Gesellschaften halten ihre Regeln ein.
Welt Online: Ihre Haltung macht Sie unbeliebt. Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Währungskommissar Olli Rehn haben Sie schon 2010 gemahnt, Solidarität sei keine Einbahnstraße.
Richard Sulik: Für mich ist das Wort Solidarität hier ein Vorwand. Gäbe es in Griechenland ein Erdbeben oder einen Tsunami, riefe ich als Erster zu Hilfe auf. Das wäre ein Fall von notwendiger Solidarität. Aber hier geht es darum, dass wir ein Land alimentieren, das unverantwortlich gewirtschaftet hat. Griechenland hat 30 Jahre lang Schulden über Schulden gemacht. Jetzt ist die Party zu Ende.
25. August 2011
Hat es das schon gegeben? Haben jemals zuvor die beiden höchsten Repräsentanten Deutschlands die Regierungsarbeit so scharf kritisiert? Die Kritik von Bundespräsident Christian Wulff und Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU) am Umgang mit der Euro-Krise zielt auf die vertragswidrige Vergemeinschaftung der Staatsschulden, trifft jedoch die eigene Partei ebenso wie die Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Breite Zustimmung in der Bevölkerung ist beiden sicher. Denn niemand kann sagen, welche Belastungen aus den ratlosen und bislang erfolglosen „Rettungsversuchen“ auf die Leute zukommen werden. Aber alle ahnen, dass noch Generationen für die unbeschränkte Haftung zahlen müssen.
Die Rendite griechischer Anleihen ist auf ein Rekordhoch geklettert: für zweijährige Papiere bis zu 46 Prozent - so viel wie noch nie seit Einführung des Euros. Hintergrund ist die Sorge der Anleger, ob die gekauften Anleihen zum Nennwert getilgt werden können.
Griechenland hatte innerhalb von eineinhalb Jahren bereits zwei EU-Hilfspakete erhalten. Ende Juli wurde die Beteiligung privater Gläubiger an einer Entlastung Griechenlands vereinbart. Auch die Wiederaufnahme des Anleihenaufkaufprogramms durch die Europäische Zentralbank konnte den Kursverfall griechischer Anleihen nicht stoppen.
Es sind harte Zeiten, auf die sich Anleger laut Prof. Stefan Homburg gefasst machen müssen. "Es kommen in Betracht: Trabende Inflation, Staatsinsolvenzen, Enteignungen, drastische Solazialeinschnitte", so Prof. Homburg im Interview mit dem DAF. "Was die Politik da macht, kann ich nicht voraussagen. Ich kann nur sagen: Dieses Gerede - 'es wird schon einfach alles gutgehen, weil wir jetzt neue Rettungsprogramme mit strengen Regeln beschließen' - das ist vollkommener Unsinn!"
Seit Ausbruch der Schuldenkrise sind die Banken in Griechenland vom europäischen Interbankenmarkt effektiv ausgeschlossen und auf die Liquiditätsversorgung der Europäischen Zentralbank (EZB) angewiesen. Zusätzlich können die Banken eine Liquiditätshilfe der griechischen Notenbank in Anspruch nehmen, die nicht von der EZB getragen wird, aber von ihr genehmigt werden muss.
http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/...etzlich-naeher-478875/3/
Irgendwann in den kommenden fünfzehn Monaten wird offensichtlich, dass Griechenland die Auflagen aus dem Reform- und Sparprogramm (wieder) nicht einhält. Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos teilte gerade mit, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 4,5 bis 5,3 Prozent schrumpfen wird. Bisher war er nur von einem Minus von 3,9 Prozent ausgegangen. Mit einem erneuten Scheitern sei ein weiteres Dauerretten weder wirtschaftlich glaubwürdig noch politisch in den Geberländern durchsetzbar. Dann würde – mehr oder weniger freiwillig – auch in Griechenland die Einsicht reifen, dass ein Ausscheiden des Landes aus dem Euro günstiger ist. Zumal die verbleibenden Euro-Länder dann noch Geld nachschössen, um die griechischen Banken zu stabilisieren.
- Merkel gibt das ESM-Vorhaben auf (sehr unwahrscheinlich)
- Rösler ignoriert das Ergebnis der Abstimmung und lässt für den ESM stimmen (Bruch mit der Basis, aber legal)
- Merkel bricht die Koalition und sucht sich eine Mehrheit mit anderen Parteien (Reaktion der FDP?)
Könnte auch eine Mischung aus den letzten beiden Punkten werden: Merkel könnte unter Absprache mit Rösler den Koalitionsvertrag brechen und Rösler würde es dann einfach dabei bewenden lassen und so tun als sei nichts.
Oder Rösler geht mit seiner Partei in die Opposition.
Trotzdem ist Sinn ein eingefleischter Euro-Befürworter, wie er auch in obigem Artikel deutlich macht. Er hat das Reaktionsvermögen eines Kaltblüters. Noch im Juni hat er diesen schöngeistigen Unfug geschrieben:
Aus vielerlei Gründen glauben wir, dass der Euro unverzichtbar für die wirtschaftliche Integration Europas und die Fortsetzung des europäischen Einigungswerks ist. Wir vermuten, dass die jetzigen Schwierigkeiten noch zu den Geburtsproblemen der neuen Währung gehören und Herausforderungen stellt, die Europa wird meistern können.
Soros stellt hier alles auf den Kopf. Noch hat Deutschland die Kraft um das Euro-Projekt abzustreifen und das Vermögen der kleinen Leute in Deutschland zu einem ausreichenden Teil zu ersetzen. Je länger man dem Euro-Projekt huldigt, desto schmerzhafter ist das Ende. Jeden Tag der "Euro-Rettung" verschwindet deutsches Vermögen endgültig in Pleitestaaten. Nur: Das Ende kommt bestimmt.
Und selbst wenn das gesamte deutsche Vermögen verloren wäre, wäre ein Euro-Austritt Deutschlands immer noch billiger als eine weitere Mitgliedschaft. Denn die Dynamik der EU ist doch klar genug geworden: Deutschland melken so viel es geht.
Am Ende des EU-Tunnels gibt es kein Licht. Da kommt nicht das Italien, welches seine Schulden auf 60% des BIP zurückführt, da kommt nur das Frankreich, das auch noch pleite ist.
Was mich immer erschreckt ist die Zahl der Mrd. in Euro-Pleiteanleihen der EZB-Bilanz. Neulich waren es noch 120, dann 130, jetzt 140. Es steigt jede Woche um ca. 10 Mrd. an.
Rechnen wir mal ein wenig weiter: Wenn es so weitergeht, sind es Ende des Jahres 300 Mrd. Und November nächsten Jahres sind 750 Mrd. erreicht. Wenn weitere Länder dazu kommen (Frankreich? Belgien?), dürfte es spürbar mehr werden.
Angeblich soll ja die EFSF der EZB diese Anleihen abkaufen, um die Geldmengenausweitung zu sterilisieren. Frage ist, wie das auf Dauer funktionieren soll. Können die Geberländer einen Transfer von 520 Mrd. pro Jahr schultern, nur um Staatsanleihen aus Pleitestaaten zu kaufen? Das werden sie jedenfalls nicht wollen. Es ist absehbar, dass sich die Euro-Geldmenge (weiter) unkontrolliert ausweitet.
Ein anderes Problem ist, dass auch Länder die selber vom Staatsanleihen-Aufkaufprogramm profitieren Bürgschaften für die EFSF übernehmen. Dabei beißt sich die Schlange natürlich in den eigenen Schwanz, weil die Bonität dieser Länder dann sinken dürfte, was zu noch mehr Aufkauf von Staatsanleihen führt, usw.
Eine weitere Quelle zu großer Zentralbankgeldschöpfung sind die Refinanzierungsgeschäfte der Banken, wo man Klopapier zu einem astronomischen Nennwert bei der EZB als Sicherheit hinterlegen darf.
Ein "Gutes" hat die Sache: Wenn die Inflationsrate mal dauerhaft bei 5% liegt, werden die Deutschen sich vielleicht auf ihre Hinterbeine stellen und etwas unternehmen. Insofern arbeitet die kommende Rezession den Euro-Ideologen sogar in die Hände, weil sie die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes senkt und damit die außer Kontrolle geratene Geldmenge kaschiert.