Conergy vs. Solar Millenium: Solar im Umbruch
ulm000 ich hab den Verlauf von gestern Abend eben gelesen. Die Reaktionen der user nach der News sind verständlich. Hätte man die News Richtig interpretiert und die Emotionen weggelassen, würde die Reaktion anders aussehen. Ja man denkt eine positive News und der Kurs bricht aus wie immer. Aber weil wohl alle damit gerechnt haben, wollten wohl viele schlauer sein als die anderen und der Kurs konnte nicht ausbrechen. Aber ich hab es schon gepostet, der Bereich um die 0,84 ist ne harte Nuss.
Charttechnisch zeigen die Indikatoren noch Luft nach unten.
Mfg
Kalle
Sowas ist doch keine nüchterne Betrachtung, sondern Singen im Wald. Absolut lächerlich, Geduld ist bei einem Wert wie conergy vollkommen fehl am Platz.
http://www.ariva.de/forum/...hoenix-aus-der-Asche-381672#jumppos27689
Die Geschichte mit dem Wirtschaftsprüfer ist schon eine witzige Idee. Als ob der wirklich unabhängig ist von den ganzen Banken. Wer vergibt denn die richtig interessanten Aufträge für diese Prüfer? Das sind die Banken. Dementsprechend wird das Ergebnis auch in die Wunschrichtung der Banken gehen. Auch ein nur leicht negatives Wirtschaftsszenario wäre für conergy schwer zu schaffen. Die Aktionäre sind weiterhin im Dunkeln, wie es weitergeht. Und die Banken haben ein paar Monate Zeit, ihren Schaden zu begrenzen.
Wie Ulm schon schrieb, mit niedrigen Investitionen lässt sich ja Cash aus dem Laden saugen. Und wie praktisch, dass die CoBa schon der Hauptaktionär ist, so dass der Vorstand von Conergy durchaus geneigt sein dürfte, im Interesse der Bank zu handeln.
Die Kombi aus Kreditgeber und massgeblicher Großaktionär ist ein Interessenkonflikt par Excellence....
just my two cents
Dieser banale Spruch sagt alles zu Conergy. Immer das gleiche "Spielchen", nur das die Abverkäufe immer schneller folgen, ist ein wenig anders geworden.
Gruß vom
Advamillionär
So, jetzt hab ich fast so viel geschrieben wie Du immer... :-)
Ach und noch was (was mir schon seit langer Zeit auf den Nägeln brennt): Wann endlich wird die Solarbranche (BSW EPIA etc.) endlich einmal anfangen die (zumindest teilweise) Lüge zu bekämpfen, dass die Strompreissteigerungen Ihre Ursache in den Erneuerbaren haben ? Das ist das Thema überhaupt, und ich habe keine Ahnung, warum die Verbände den verbalen Kampf nicht endlich aufnehmen...
Allen PV-interessierten und Dir, ulm000 ein schönes Wochenende
Tschööö
Ps. Wie gesagt, Alles kann nichts muss passieren.
Conergy macht mit der Modulproduktion rd. 400 Mio. € Umsatz im Jahr. Sind dann rd. 45% des Jahresumsatz, aber der Kostenblock (Produktion, Vertrieb, Forschung und Entwicklung) inkl. der zu zahlenden Zinsen dürfte durch die Modulproduktion Conergy gut und gerne um 70% determineren. Genau deshalb kann/muss man Conergy nach meiner Meinung mit den anderen Modulbauer vergleichen. Ich habe es hier schon vor Monaten geschrieben, dass Conergy mit dem Bau des Frankfurter Werkes einen nicht mehr reparierbare Fehler gemacht. Dadurch sind sehr hohe Kosten und Verbindlichkeiten enstanden, die man aufgrund der geringen Fertigungsgröße, nie mehr wieder reinholen kann. Man sieht es ja bei den Banken, denn nicht umsonst sind die Kredite nur bis zum 21.12 verlängert worden und nicht so aus Jux und Dollerei haben zwei große Banken ihre Conergy-Kredite an York Capital verramscht.
Conergy wird in seinem Frankfiurter Werk inkl. aller Kosten (Forschung und Entwicklung, Produktionsmitarbeiter, zwingende Investitionen in die Produktion, fixe Kosten, Zinszahlungen) nach meiner Meinung nie Gewinne erzielen können. Da ist die Kapazität schlicht und einfach zu klein dafür.
tommi12, wenn Conergy dieses Frankfurter Werk nicht gebaut hätte, die brauchten ja fast zwei Jahre dafür um das Werk überhaupt zum Laufen zubringen, dann würde ich dir zustimmen. Hätte beispielsweise Conergy ihre Kapazitäten bei den Wechselrichter mit dem selben Investitionsumfang ausgebaut wie bei den Modulen, dann würde Conergy ohne Wenn und Aber ganz anderst dastehen wie heute. Wie gesagt der Bau des Frankfirter Werks war ein fataler Managementfehler von Rütter als Vorstand und von Ammer als Aufsichtsratschef.
Selbst wenn Conergy in Q2 den von mir erwarteten Nettogewinn von 5 Mio. € erzielen würde, würde der Buchwert der Conergy-Aktie nur um 0,01 € auf 0,27 € steigen. Also kaum der Rede wert. Hier kommt natürlicch zum Tragen, dass Conergy über 398 Mio. Aktien vefügt.
Warum der Conergy-Kurs künstlich so weit oben gehalten wird ist fundamental absolut nicht zu begründen. Sehr wahrscheinlich sind in diesem Pennystock sehr viele Kleinanleger drin, denn Kleinanleger werden nun mal von Pennystocks magisch angezogen. Man sieht es ja auch schön im Schönwetterthread.
Ich will mal kurz auf eine Kapitalerhöhung eingehen, da ich immer so dann und wann lese, dass eine Kapitalerhöhung unter einem Euro nicht durchgeführt werden darf. Das ist aber börsentechnisch überhaupt keine Problem. Man muss nur einen Aktiensplit durchführen und schon ist der Kurs über einem Euro. Alles gar kein Problem.
Ob eine Kapitalerhöhung kommt oder nicht, weiß ich nicht, aber das irgendetwas an der Bilanz passierren muss, das weiß ich und das habe ich schon vor vielen Monaten geschrieben. Nur viele wollten das damals noch nicht wahr haben. Gerade viele Poster aus dem Schönwetterthread. Mittlerweile kann man sehr gut erkennen, dass viele erkannt haben in welchem desaströsen Zustand die Conergy-Bilanz ist. Es bringt einen halt nicht groß weiter, wenn man alles ignoriert.
Neben einer Kapitalerhöhung gibt es dann schon auch noch andere Möglichkeiten die Bilanz zu verkürzen und somit die Eigenkapitalquote nach oben zu bringen. Jedoch wird das nur gehen wenn Conergy Assets verkauft. Bei Conergy kommt da eigentlich nur das Wechselrichtergeschäft in Frage. Epuron steht ja mittlerweile schon seit über einem halben Jahr zum Verkauf an und es scheint sich für Epuron keiner zu interessieren. Außerdem weist Epuron Verbindlichkeiten von 26 Mio. € aus.
Auf der Eigenkapitalseite gibt es mit Mezzanine-Darlehn, Hypridanleihen oder Kapitalerhöhung drei Möglichkeiten um frisches Geld in das Unternehmen rein zu bringen. Eine Hyprid/Wandelanleihe halte ich für nahezu ausgeschlossen. Kann mir echt nicht vorstellen, dass Conergy vom Finanzmarkt zusätzliches Geld bekommen würde. Nicht umsonst können sich die Banken nicht einigen und nicht umsonst haben zwei Banken ihre Conergy-Kredit an York Capital verramscht. Ein Mezzanine-Darlehn scheint
es wohl auch nicht zu geben, denn sonst hätte es die Commerzbank längst getan.
Somit gibt es für mich nur zwei Möglichkeiten und das ist eine Kapitalerhöhung oder Conergy wird in die Insolvenz geschickt.
Für mich sieht es bei Conergy jedenfalls so aus, dass hier eindeutig auf Zeit gespielt wird. Man sieht es ganz gut an den von Conergy getätigten Investitionen, die in den letzten 5 Quartalen zusammen nur 16 Mio. € betrugen. Für ein solch großes Unternehmen, das sich dazu noch in einer Wachstumsbranche befindet ist so eine Investionssumme lächerlich. Wie will denn da Conergy mit der Konkurrenz mithalten ? Das kann doch gar nicht funktionieren.
Pv Nachfrage schrumpft
starker nachfragerückgang verzeichnet das handwerk und diensleistungsgewerbe. im vergleich zum monatlichen durchschnittswert des ersten halbjahres sei der markt um 33,3% eingebrochen.im vergleich mit dem vorjahr gingen die anfragen um 40,1% zurück.
verbraucher sind verunsichert.
das sind ausschnitte.
mache für heute schluss. werde mir noch mal in ruhe gedanken über conergy machen. tschüß, gruß arasu
Alles oder nichts
Dort steht, daß Conergy um seine Existenz kämpfe und Ende März 341 Millionen Schulden bei Banken hatte. Die Schulden pro Aktie sind leicht zu errechnen.
Einstieg von York Capital (Hedge-Fond) mit 70-80 Prozent Abschlag an Schuldtiteln, die Y. C. nun in Aktien wandel will sorge für Unmut bei den 17 Gläubiger Banken und Großaktionär Commerzbank. Y.C. würde so für kleines Geld den gleichen Anteil erhalten wie eine Bank die seit Krisenbeginn Geldgeber sei. Es sei fraglich ob die Banken dies durchgehen lassen.
Boerse-Online rät von Außenlinie beobachten.
Q-Cells will Preise unterhalb der Konkurrenz wie Conergy, Solarworld und Co. am Markt durchsetzen.
Mfg
Kalle
Conergy hat das Vertrauen der Aktionäre wieder mal mit nem Schlag ins Gesicht bestraft.
Da heißt es wochen lang, die Kredite sind schon so gut wie verlängert. Die Verhandlungen würden sich lediglich noch um günstigere Konditionen drehen, weshalb man bis zum Ende der Frist abwarten würde. Schließlich läuft es ja operativ so toll, dass die Banken gerne freiwillig verlängern werden.
Und was ist dann das Ergebnis? Die Kredite werden nur kurzfristig bis Dezember verlängert, dann hängen die nächsten Konsequenzen von der Bewertung irgendeiner Prüfgesellschaft ab. Wenns Conergy wirklich gut ginge, bräuchte man wohl kaum so eine Klausel... Eine reguläre Verlängerung sieht anders aus.
Ungeklärt bleibt ferner die Rolle von York Cap.
Die sind nicht eingestiegen, um die Kredite einfach laufen zu lassen. Und die betreffenden Banken haben nicht ohne Grund ihre Kredite mit hohen Abschlägen verramscht.
Ich kann nicht nachvollziehen, wieso einige immer noch die rosarote Brille aufhaben, anstatt eine objektive Einschätzung zu treffen. Weder Banken noch Heuschrecke noch Großaktionär CoBa haben das Ziel, den Wert für die freien Aktionäre zu steigern. Insbesondere der CoBa geht es um Schadensbegrenzung. Geschenke werden da nciht verteilt.
mit überschaubarem Verlust, und ich bin um eine Erfahrung reicher. Der Fall Conergy hatb sich damit für mich vorerst erledigt.
Fruß
http://www.greentechmedia.com/articles/read/...of-the-solar-shakeout/
("2011: The Return of the Solar Shakeout")
Die Artikelüberschrift dieses Research mit" 2011, die Rückkehr des PV-Marktbereinigungsprozesses" sagt eigentlich schon alles, was das kommende Jahr bei PV bringen könnte/wird.
Globaler PV-Markt laut der Studie:
2009: 7,2 GW (Wachstum von 1,5 GW bzw. 26% gegenüber 2008)
2010e: 12,5 GW (Wachstum von 5,3 GW bzw. 74% gegenüber 2009)
2011e: 14 GW (Wachstum von 1,5 GW bzw. 12% gegenüber 2010)
Globale PV-Fertigungskapazitäten laut Studie:
2009: 13,0 GW (Wachstum von 5,1 GW bzw. 39% gegenüber 2008 - Kapazitätsüberhang: 5,8 GW )
2010e: 19,9 GW (Wachstum von 6,9 GW bzw. 53% gegenüber 2009 - Kapazitätsüberhang: 7,4 GW)
2011e: 25,8 GW (Wachstum von 5,9 GW bzw. 30% gegenüber 2010 - Kapazitätsüberhang: 11,8 GW)
Sollte es tatsächlich so kommen wie in der Studie erwartet, dann wird der Angebotsüberhang bei PV immer größer. Diese Studie erscheint mir sehr plausibel und realistisch zu sein, wobei ich aber dann doch für 2011 etwas optimistischer bin und von einem Wachstum von 16 bis 17 GW, also 30% gegenüber 2010, ausgehe. Wobei Deutschland das sehr sehr hohe Niveau von ca. 6,5 GW in diesem Jahr sicher nicht halten kann, in Italien das Wachstum zurückgehen wird, da dort der jährliche PV-Neuzubau auf 3 GW gedeckelt wurde und in Tschechien (5. größter PV-Markt in 2009) werden die Karten neu gemischt, da dort offenbar nur noch bei Solarparks hocheffziente Module mit einem Wirkungsgrad von 23% zum Einsatz kommen dürfen und die hat noch kein noramler Modulproduzent in seinem Prdouktportfolio. Auf der anderen Seite kommen neue PV-Märkte in Europa dazu: die Türkei (aktuelle Beratung über Einspeisegesetz), Großbritannien (Einspeisegesetz seit April in Karft), Griechenland und Osteuropa dazu. Sehr wichtig für den europäischen PV-Markt wird sein was die Franzosen ab 2011 tun werden. Die Einspeisevergütungen werden agnz sicher gekürzt werden, aber die entscheidende Frage wird sein, ob Frankrecih den Italiener folgen und ebenfalls eine Deckelung einführen. Nur mit einer jährlichen Deckelung sind die Kosten für PV berechenbar. Ich jedenfalls gehe davon aus, dass sehr viele Länder eine Deckelung vornehmen, da sie aus den Fehler in Deutschland gelernt haben und sich viele Länder hohe PV-Subventionen überhaupt nicht leisten können. Ich gehe insgesamt in diesem Jahr von vier Länder aus, die einen Zuwachs von über einem GW erreichen werden:
1.Deutschland 6,5 GW
2.Italien 2 GW
3. Japan 1,4 GW
4. USA 1 GW
Das Wachstum ist die eine Sache und die andere Sache ist der Aufbau neuer Fertingungskapzitäten. Es werden Jahr für Jahr neue PV-Fertigungskapazitäten zwischen 5 bis 6 GW neu aufgebaut, während der globale PV-Markt in den drei Jahren zwischen 2009 bis 2011e laut der Studie durchschnittlich nur um 2,8 GW wächst. Somit wird der Angebotsüberhang von Modulen größer.
Sehr interessant ist in der letzten Zeit zu beobachten, dass Zellbauer und Waferhersteller vermehrt dazu übergehen auch Module zu vertreiben bzw. herzustellen. Q-Cells hat den Anfang gemacht, in dem man bei Flextronics in einer Auftragsfertigung Module mit insgesamt 200 MW Kapazität produzieren lässt. Der größte weltweite Waferhersteller, die norwegische REC, baut gerade in Singapur ein neues Werk mit einer Jahreskapazität von 600 MW und wird somit spätestens im neuen Jahr voll mit mischen beim Modulverkauf. Auch der chinesische Waferproduzent Renesola baut seine Modulproduktion massiv weiter aus. Von 50 MW im letzten Jahr auf 350 MW bis Ende des Jahres. So hat Renesola erst vor drei Wochen bekannt gegeben, dass man mit der deutschen Solarhybrid AG eine Vereinbarung getroffen hat. Renesola baut für Solarhybrid Module und Solarhyprid vertreibt dazu noch im Distributionsgeschäft Rensolamodule und verbaut sie auch im Projektgeschäft. An diesen drei Beispielen kann man den Trend sehr gut erkennen, dass ehemalige Waferhersteller und/oder Zellbauer jetzt auch in den Modulmarkt einsteigen. Somit werden sich wohl auch die Strukturen der PV-Branche ändern. Außerdem steigen mittlerweile fast alle PV-Unternehmen in das Projektgeschäft ein. Die beiden letzten Beispiele dafür: MEMC kauf SunEdision und First Solar kauft NextLight.
Dieser Wandel bei den Strukturen in den PV-Unternehmen, die neu dazu kommenden PV-Fertigungskapazitäten, die massiven Kürzungen der PV-Subventionen ab dem kommenden Jahr und der Markteintritt von finanzkräftigen großen Konzerne wie LG Electronics deuten eindeutig daraufhin, dass es ab dem kommenden Jahr für alle PV-Unternehmen voll ans Eingemachte gehen wird und somit dieses Jahr nur ein Übergangsjahr war, das zum einen von dem riesigen Boom in der 1.Jahreshälfte in Deutschland profitierte und zum anderen von aufgeschobenen Investitionen aus dem Krisenjahr 2009. Insgesamt wird es wohl bei der PV-Branche in den nächsten zwei, drei Jahre zu einer großen Konsolidierung kommen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Halbleiterbranche. Dort sind von ehemals vielen Herstellern auch nur noch vier oder fünf am Ende übrig geblieben bis auf kleine Nischenplayer.