Conergy vs. Solar Millenium: Solar im Umbruch
Jetzt wissen wir aber, warum SM am Donnerstag Anklage gegen Unbekannt gestellt hat. Denn der WiWo-Artikel bringt etwas zu Tage, was nur Insider wissen konnten. Dieser WiWo-Artikel offenbart aber was ich bei SM schon lange anprangere - SM muss in den Prime Standard wechseln, Dann müssten solche Geschäfte mit dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat im Geschäftsbericht veröffentlicht werden. Ich denke aber auch, dass wir durch diesen WiWo-Artikel jetzt endlich wissen warum der Claassen so schnell wieder einen Abgang gemacht hat. Offenbar zieht der Firmengründer und jetzige Aufsichtsrat immer noch einige Fäden bei SM. Das kommt bei dem WiWo-Artikel dann doch ganz schön rüber. Dafür müsste man dann der WiWo ein Dankeschön geben.
Was ich mich bei dem aktuellen WiWo-Artikel frage, warum veröffentlicht die WiWo so etwas ?? Es geht hier nicht um Riesensummen, außergewöhnlich ist so etwas auch nicht und spektakulär nun schon gar nicht. Zumal dieser Artikel noch im Vorfeld der Hauptversammlung veröffentlicht wurde.
Wenn ich mir die sehr teuren Aktienoptionspläne von verschiedenen AGs anschaue, dann reden wir da von ganz anderen Summen. Ich war bis vor 5 Jahren bei einer mittelständischen AG mit einem Jahresumsatz von 250 Mio. €.beschäftigt. Der dreiköpfige Vorstand kassierte 2005 und 2006 zusammen durch Aktienoptionspläne 16 Mio. €. Das musste die AG aus dem Eigenkapital bezahlen und das war der halbe Nettogewinn des Unternehmens. Da reden wir über richtige Summen. Soll aber das intransparente Vorgehen von SM nicht unbedingt verteidigen, sondern eher hinterfragen, warum sich die WiWo mit so kleinen Fischen abgibt.
Auch Conergy ist doch ein gutes Beispiel für bestimmte Verquickungen und großen Interessenkonflikten, die man auch mal genauer beleuchten sollte. Da reden wir dann über ganz andere Größenordnungen und total falsch eingeschlagenen Unternehmensstrategien.
Der Ammer übergab seinen Vorstandssessel vor einigen Jahren seinem Neffen und Ammer wurde dann Aufsichtsratchef. Dann hat der Ammer Neffe Conergy so gut wie an die Wand gefahren unter Aufsicht vom Ammer, denn der war ja in dieser Zeit Aufsichtsratchef und musste den Vorstand kontrollieren und wichtige Entscheidungen auch abknicken. Danach nahm der Ammer, obwohl er völlig mitschuldig ist an der desaströsen Conergy-Lage wieder das Ruder bei Conergy und lässt sich auch dafür noch fürstlich belohnen. Der Ammer hat in 2008 etwas über eine Mio. € kassiert und das obwohl er erst ab Mitte 2008 wieder Vorstand war.
Außerdem kann über einen genehemigten Aktienrückkauf auch die variablen Vergütungen des Managements, die ja sehr oft an dem Aktienverlauf gekoppelt sind, abgegolten werden. Ist meist die billgere Variante, als die variablen Vergütungen mit Cash abzugelten. Habe ja in meinem letzten Post ein unrühmliches Beispiel aufgeführt. Das hat dem von mir erwähnten Untenehmen satte 16 Mio. € in zwei Jahren gekostet !! War ein sehr teures Unterfangen für das Unternhmen und das ist bei den Mitarbeitern alles andere als gut angekommen. Die
machen das jetzt auch nicht mehr, sondern diese variable Vergütungen werden jetzt auch durch Aktienrückkäufe bezahlt. Hat dazu noch einen schönen Nebeneffekt, denn jetzt halten die Vorstände oder die Mitarbeiter, die in den Genuss dieser variablen Vergütungen über Aktienoptionen kommen, auch Aktien "ihres" Unternehmen.
Du siehst Neckar, es gibt genügend vernüftige bzw. handfeste Gründe um sich eine Genehmigung für ein Aktienrückkaufprogramm geben zu lassen. Übrigens kann man sich auch über ein Aktienrückkaufprogramm etwas gegen eine feindliche Übernahme absichern und bei es könnten auch Kursstürze abgemildert werden, in dem man als Unternehmen selbst ihre eigenen Aktien kauft. Auch besteht für eine AG anlässlich der Hauptversammlung nur einmal im Jahr sich eine solche Genehmigung geben zu lassen.
Gebe dir aber prinzipiell recht, dass bei SM sehr wahrscheinlich eher eine Kapitalerhöhung ansteht. Es sind ja bei SM nur 12,5 Mio. Aktien raus gegeben. Was aber nicht konträr zu Aktienrückkäufen stehen muss. Die Gründe habe ich dafür genannt. SM ist mit der Genehmigung eines Aktienrückkaufes ganz einfach variabler und man kann schnell und situationsbedingt entscheiden.
Einer ist verärgert, weil er nicht in der ersten Woche keinen Firmenparkplatz bekommen hat und der andere weil jemand anders mehr Knete bekommt.
Das sind doch alles Dinge. die in jeder zweiten AG vorhanden sind .....
Stimmt Ulm000, die größte Frage ist auch für mich, warum die WIWO grad so ein Interesse an dem relativ kleinen Unternehmen Solar Millennium hat!?
Mein Tipp: WIWO ahnt, was in Solar Millennium steckt ... wollen beim zukünftigen Weltunternehmen von Anfang an dabei sein ;-)
Hoffen wir mal, dass der Herr Niklas Hoyer nur deswegen so viel über S2M schreibt, weil er nun mit der Recherche monatelang zu tun hatte und es sich bezahlt machen muss. Ansonsten weiß ich auch nicht ....
Viele Grüße
Weil er keinen link dazu genannt hat? Oder kanntet ihr schon davor diesen Beitrag?
und jetzt könnt ihr noch so viel gutes oder schlechtes über conergy schreiben, ich bleibe investiert und das conergy im moment nicht so gut da steht, wissen wir alle....
gruß
CvH
Der Link zum Preisverlauf einer kompletten PV-Anlage von 2006 bis heute:
http://www.private-press.de/transfer/BSW_Preisindex_0110.jpg
Eine wirklich interessante Grafik.
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_433642
("Vorsicht bei grünen Aktien")
Eine Passage aus diesem ARD-Artikel:
"
Auch Fondsmanager Jon Sigurdsen hat seine Anlagen in deutsche Solarfirmen weitgehend abgebaut. Es gebe hierzulande zwar eine Reihe guter Firmen auf diesem Gebiet, wie Roth & Rau, Centrotherm und Solar Millennium. Doch moniert er das enorme Überangebot in der Solarindustrie. "Es gibt schlicht zu viele Anbieter, das drückt auf die Preise", so Sigurdsen. Seine Favoriten sind vor allem Solarausrüster wie die amerikanische Firma GT Solar, dessen kürzlich veröffentlichtes kräftiges Quartalswachstum die gesamte Solarbranche des Landes gestützt habe.
Viele Fondsmanager setzen aber auch zunehmend auf Unternehmen aus den Bereichen Energiespeicherung. Die Begründung: wenn neue Energiequellen erschlossen werden, ist auch eine wachsende Speicherkapazität nötig. Dabei spielen auch immer öfter Batteriehersteller eine wachsende Rolle. Carlson-Fondsmanager Sigurdsen setzt dabei auf die Firmen Tianneng, Ultralife und Tanfield.
"
* Umweltverträglichkeitsstudien für vier Kraftwerksstandorte von Solar Millennium durch US-Behörden veröffentlicht
* Citigroup und Deutsche Bank arbeiten mit Hochdruck an der Finanzierung der 242-Megawatt-Kraftwerke
* Baugenehmigung für mindestens ein solarthermisches Kraftwerk bis Herbst 2010 erwartet
Berkeley/Erlangen, 05.05.2010 Die vier geplanten Kraftwerksstandorte der US-amerikanischen Gesellschaft der Solar Millennium AG (ISIN DE0007218406) und ihres Partners Ferrostaal AG auf der sogenannten Fast-Track Liste haben die nächste Stufe im Genehmigungsverfahren erreicht. Alle Kraftwerksprojekte liegen damit innerhalb des von Solar Millennium vorgesehenen Zeitplans. Demnach soll bis Ende des Jahres bei mindestens einem Projekt mit dem Bau begonnen werden. Insgesamt bis zu neun Projekte mit jeweils rund 250 MW Leistung können bei positivem Genehmigungsverlauf an diesen vier Standorten realisiert werden.
Sowohl für die drei kalifornischen Standorte Palen, Blythe und Ridgecrest als auch für den Standort in der Amargosa Wüste in Nevada haben die US-Ministerien den ersten Entwurf der Umweltverträglichkeitsstudien (Environmental Impact Study - EIS) und die erste Stellungnahme der kalifornischen Energiebehörde (California Energy Commission Staff Assessment) der Öffentlichkeit vorgelegt. Die öffentliche Anhörungsphase (Public Hearing Phase), die der Bevölkerung pro Projekt 90 Tage Zeit einräumt, um Meinungen und Kommentare zu den Projekten abzugeben, wird demnächst beginnen. Parallel zur Umweltverträglichkeit der Projekte werden diese auch eingehend von unabhängigen Expertenteams hinsichtlich ihrer Förderbarkeit durch die US-Regierung untersucht (Due Diligence). Diese Bewertungen sind bereits in vollem Gange und sollen noch im Sommer 2010 abgeschlossen werden.
Auf der Grundlage aller dann vorliegender Analysen und Kommentare entscheidet am Ende des Genehmigungsverfahrens die zuständige Energiekommission von Kalifornien bzw. Nevada über die Erteilung der Baugenehmigung. Für einen Teil der an den kalifornischen Standorten vorgesehenen Kraftwerke hat Solar Millennium LLC mit dem Energieversorger Southern California Edison (SCE) bereits im Juni 2009 Stromabnahme-Verträge, so genannte Power Purchase Agreements (PPA), unterzeichnet. Die PPAs umfassen zwei Parabolrinnen-Kraftwerke mit einer Leistung von jeweils 242 MW mit der zusätzlichen Option auf ein drittes 242-MW-Kraftwerk und regeln die Abnahme des in den geplanten Solarkraftwerken produzierten Stroms durch SCE über einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Inbetriebnahme dieser Kraftwerke soll zwischen 2013 und 2014 erfolgen.
Josef Eichhammer, Geschäftsführer der amerikanischen Projektentwicklungsgesellschaft Solar Millennium LLC mit Sitz in Berkeley, Kalifornien: „Wir liegen mit unseren Kraftwerksprojekten voll im Zeitplan. Bei der aktuellen Genehmigungsarbeit geht es um die Prüfung der Umweltverträglichkeit und mögliche Kompensationsmaßnahmen und Planungsanpassungen. Aus heutiger Sicht können wir im Herbst dieses Jahres die Baugenehmigung für mindestens ein Kraftwerk erhalten." Die Solar Millennium LLC ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Solar Trust of America, einem amerikanischem Gemeinschaftsunternehmen der Solar Millennium Gruppe und der Ferrostaal Gruppe.
„Auch bei den Finanzierungsverhandlungen befinden wir uns auf einem vielversprechenden Weg", so Eichhammer weiter. „Wir planen für das laufende Geschäftsjahr den Abschluss der Finanzierungsverträge sowie den offiziellen Baubeginn. Beim US Department of Energy haben wir Anträge auf Kreditgarantien für die geplanten Kraftwerke in Kalifornien und Nevada gestellt."
In den USA können Solarkraftwerksprojekte bis 2016 außerdem von sogenannten Investment Tax Credits (ITC) profitieren. Dabei handelt es sich um eine Steuerentlastung in Höhe von bis zu 30 Prozent der Investitionssumme. Die ITCs wurden von der Regierung geschaffen, um die Attraktivität von Investitionen in Solarkraftwerke zu erhöhen. Alle Projekte, bei denen noch 2010 mit der Realisierung begonnen wird, qualifizieren sich für Subventionen aus dem US-Konjunkturprogramm (American Recovery and Reinvestment Act 2009) von Präsident Barack Obama. Dabei ist vorgesehen, dass die Unternehmen diese ITCs nicht in Form einer Steuerentlastung, sondern als direkten Zuschuss zur Finanzierung von der Regierung gewährt bekommen.
Ist aber egal, der Kursverlauf von heute Nachmittag zeigt, dass der Kurs auf positive News schön reagiert. Man kann echt gespannt sein wie der morgige Tag verlaufen wird. Hoffentlich verläuft die HV nicht so wie die Bilanzpressekonfernz Ende Februar. Da wurde ich von SM zutiefst enttäuscht.
http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/9143_de.htm
Der Text:
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Die Europäische Kommission hat grünes Licht für die Übernahme der Conergy AG durch die Commerzbank gegeben. Die Commerzbank bietet die komplette Palette an Serviceleistungen von Banken. Conergy ist ein Unternehmen aus dem Solarenergiebereich, das Produkte und Systeme aus der Fotovoltaik herstellt und vertreibt. Die Übernahme wurde unter dem vereinfachten Verfahren der Fusionskontrolle geprüft.
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Das lässt natürlich Tür und Tor offen für Spekulationen.
Moderation
Zeitpunkt: 06.05.10 16:58
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Kommentar: Off-Topic
Zeitpunkt: 06.05.10 16:58
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Kommentar: Off-Topic
Besonders wenn so langsam die Erkenntnis reift, aufs falsche Pferd gesetzt zu haben.