Antizykliker-Thread - v2.0
Manche Kritik finde ich ja auch keineswegs unberechtigt - ich fände es allerdings schade wenn man sich darüber verleiten ließe, alles gemeinsam gedanklich in die Tonne zu kippen.
Deine Sichtweise mit den Bloggern kann ich nachvollziehen. Allerdings muss man sich auch den Standpunkt Ökonomen erzählen alle Quatsch erstmal herausnehmen können.
Deinen Vergleich mit der Philosophie finde ich übrigens gar nicht so verkehrt.
Zu der Sache mit dem ESM könnte ich jetzt ein neues Fass aufmachen - das erspare ich uns beiden aber ;)
ich frage mich, ob Bären und Antizykliker wohl eine glückliche Ehe miteinander führen könnten? ;)
Was die anderen Antizykliker meinen weiß ich nicht. Bei mir ist Antizyklik eine Geisteshaltung, bei der Respektlosigkeit vor vorherrschenden Meinungen/Theorien/Glaubensrichtungen ein grundlegender Wesens-Bestandteil ist. Nur so funktioniert Querdenken, als angepasster Mensch geht das nicht.
Du siehst, die BT-Bären und ich können nicht zusammenkommen. Und das ist auch gut so.
Und natürlich ist die sichere Prognose ein entscheidendes Kriterium für Wissenschaftlichkeit (wenn a, dann b), so wie Du es in Mathe auch einst gelernt hast. Doch trotz der Verwendung von Matheeinsprengseln in Psychologie, VWL usf handelt es sich eben nicht um Mathe....
Die Leute wissen nicht, was sie tun und sie spiegeln darin Gesetzmässigkeiten, die sie nicht bestimmen und deshalb auch nicht kausal beeinflussen können. Weil aber mit diesem Info keiner es auch nur über die Strasse schaffen würde, braucht es einen Rahmen fiktiver Rationalität, der lauter gute Gründe stiftet, weshalb ich dieses tue und jenes unterlasse. VWL ist Teil dieses Rahmens, ohne den Gesellschaft nicht funktionieren würde...
Fill
@ zap
Gegen Unangepasstheit habe ich ja nichts einzuwenden - man muss nur aufpassen, diese nicht mit Ignoranz zu verwechseln.
Beispiel: "Respektlosigkeit vor vorherrschenden Meinungen". Die vorherrschende Meinung ist (da die Kanzlerin immer noch die Mehrheit der Deutschen hinter sich hat), dass sie einen guten Job macht. Und genau das wird ja auch hier unermüdlich behauptet. Selbst die Ankündigung einer Kritik an der schwäbischen Hausfrau aus der Uckermark (Aufruf der WWler erschienen am 06.07., hier im Thread schon am 05.07., also ohne Kenntnis des Inhalts, zerrisssen) lässt die Hacken knallen. Also unter unangepasstem Querdenken stelle ich mir etwas anderes vor. Aber vielleicht verwechsle ich da etwas. Wie war das nochmal, Zanoni?
"Gegen Unangepasstheit habe ich ja nichts einzuwenden - man muss nur aufpassen, diese nicht mit Ignoranz zu verwechseln" - Ohne Ignoranz (der Regeln/Gegebenheiten/Autoritäten) gibt es keine Unangepasstheit. Du meinst vermutlich Arroganz? Nein, ich halte diese Ökonomen für sehr intelligent und gebildet. Und sie sich selbst auch. Das ist ja grad das traurige...
Also besser als mit dem Finger auf andere zeigen mal selber was analytisches posten,
Fill
Das deckt sich im Ergebnis im Grunde ein bischen mit den Punkten, die ich zuvor eingeräumt habe.
Wenn es darum geht, den Nutzen von ökonomischen Denkmodellen zu bewerten, halte ich diese Schwächen allerdings, wie gesagt, nicht für ausschlaggebend.
Ich bin stets gegen die vorherrschende Meinung ;-)
P.S.: Was du dir unter AZ vorstellst, interessiert mich nicht die Bohne. Deine Kritik geht also ins Leere, lumpensammler. Und wie fok schon schrieb: Selbst besser machen. Doch dein Wesen ist der Kritiker aus dem Off, nicht der Macher. Oder, für die mitlesende junge Generation: Der campende, feige Sniper. Meine Erwartung dass sich das ändert liegt bei Null.
Stimmt - das träfe wenn man so will dann allerdings auch auf den sogenannten gesunden Menschenverstand zu.
Sollte man ihn deswegen an der Garderobe abgeben? ;)
Psychologie ist eben manchmal auch eine exakte Wissenschaft.
@Zanoni: Bei sovielen Imperativen musst du ihm einfach glauben. Außerdem ist er ja schon 17 Monate dabei! Das reicht auch schon mal zum Außenminister, gelle.
Unangepasstheit bedeutet ja, sich dem Konsens zu verwehren.
Die Frage ist, ob dass innerhalb einer sinnvollen Auseinandersetzung mit diesem Konsens stattfindet oder ausserhalb dessen, in dem man ihn einfach ignoriert?
Deine Auseinandersetzung mit gewissen Themen bestand bei Dir im bisherigen Verlauf allerdings in erster Linie darin, Gründe zu finden, warum man sich gar nicht erst mit diesen Themen auseinandersetzen muss!
@Fill
Ob man Mut benötigt, um ignorant zu sein, weiß ich nicht
Wenn dem so ist, könnte es im Wesen der Ignoranz liegen, dass dies der Aufmerksamkeit desjenigen im Zweifel entgeht ;)
Abgesehen davon weiß ich auch nicht, was an Ignoranz so erstrebenswert sein soll - man wird nicht schlauer dadurch.
Keine Ahnung was da bei euch los war - möchte mich da insofern auch nicht einmischen.
Danke Dir in jedem Fall für das pointiert!