Antizykliker-Thread - v2.0
Und zu den Dinos habe ich gestern im ZDF etwas gelernt. Dinos werden größer, wenn es ihnen gut geht ... Menschen werden im Wesentlichen fetter, wenn es ihnen gut geht. ;-)
habe keine klare Meinung zur Klimaerwärmung oder möglicher CO2-Börsen-Korrelation, aber die Kritik and der CO2 will ich schon kurz kommentieren.
Klar ist es relevant absolute und relative Änderungen zu betrachten, aber das führt doch nur zu Erkenntnis, im Vergleich mit Schwankungen in anderen Zeiträumen oder wenn die Effekte der absolute Werte bekant sind.
Einen Anstieg von 20% für klein zu erklären, nur weil er über Jahre stattgefunden hat und in dem gleichem Zeitraum etwas anderes um mehr als 100% gestiegen ist, klingt vielleicht wissenschaftlich, ist aber völlig sinnlos. (wobei ich natürlich selber nicht weiss, ober der Anstieg viel ist)
Die Frage nach den Fehlerbalken ist interessant, das der reine Meßfehler sehr sehr klein ist, bei einer recht simplen Messung, die keine keine aufwändige Probenvorbereitung braucht und die viele Jahre benutzt wird halte ich nicht für so unwahrscheinlich (weiss aber auch nicht.). Wobei hier klingt für mich die Frage relevanter, wie representativ die Messungen an einer Station sind (recht gut, wie es aussieht http://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/insitu.html)....
Zitat:
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Summary
We have confidence that the CO2 measurements made at the Mauna Loa Observatory reflect truth about our global atmosphere. The main reasons for that confidence are:
1. The Observatory near the summit of Mauna Loa, at an altitude of 3400 m, is well situated to measure air masses that are representative of very large areas.
2. All of the measurements are rigorously and very frequently calibrated.
3. Ongoing comparisons of independent measurements at the same site allow an estimate of the accuracy, which is generally better than 0.2 ppm.
http://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/about/co2_measurements.html
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Insofern befinden sich die Fehlerbalken wirklich fast auf den dicken Punkten im Chart.
... sonst hätte Merkel auch die Atommeiler nicht abgeschaltet, um wieder Kohle und Gas zu verfeuern. ;-)))
16:15 25.06.12
Washington (www.aktiencheck.de) - Die saisonbereinigte Zahl der US-Verkäufe neuer Häuser hat sich im Mai 2012 erhöht. Dies teilte die Statistikbehörde am Montag mit.
Demnach wuchs die Zahl gegenüber dem Vormonat um 7,6 Prozent auf 369.000 Häuser, während Volkswirte eine Zahl von 350.000 erwartet hatten. Für den Vormonat war eine Zahl von 343.000 Häusern ermittelt worden. (25.06.2012/ac/n/m)
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...ich hab gerade keine Lust, vorbeizuschauen...
Legende zu meiner verhunzten Graphik oben:
Fachliche Bewertung
Seit 1990 gehen die CO2-Emissionen nahezu kontinuierlich zurück. Ursachen sind vor allem in den ersten Jahren die wirtschaftliche Umstrukturierung in den neuen Ländern mit vermindertem Braunkohleeinsatz und seitdem die aktive Klimaschutzpolitik der Bundesregierung. Während 2007 und 2008 die CO2-Emissionen auf gleichem Niveau blieben, sank der Kohlendioxid-Ausstoß im Jahr 2009 vor allem auf Grund der ökonomischen Krise, die alle anderen Trends überdeckt, deutlich ab. Der Ausbau erneuerbarer Energieträger sorgte aber ebenfalls für Entlastung. Eine Nahzeitschätzung des Umweltbundesamtes für 2010 zeigt einen Wiederanstieg auf 831,5 Millionen Tonnen, hauptsächlich bedingt durch die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft und die kühle Witterung ...
Quelle: Bundes Umweltamt
Lumpi, genau dies ist erdrückender Konsens, obwohl sich 1. jeder vor etwas anderem 'fürchtet' - vor der Islamisierung Europas über die Grenzen des Wachstums bis hin zu den Schuldenbergen ( die dann auch noch für die 'Falschen', mediterrane Pleitiers und Zocker-Bankster, draufgehen). Und obwohl sich 2. das materielle Leben zumindest in Mitteleuropa in den letzten Jahren quasi nicht verändert hat. Der Grund dafür verdankt sich wohl kaum einer ökonomischen Analyse, sondern entspringt einer verbreiteten kulturellen Überforderung oder einem kulturellem Unbehagen, welche sowohl in der (scheinbaren) Hilflosigkeit der politisch Verantwortlichen wie in der Divergenz des ideologischen und moralischen Mantels realer Politik, der aufgrund des volatilen Krisenmanagments stetig nachjustiert werden muss, ihr Bildmaterial finden...
Antizyklisches Denken nimmt die Gegenposition zum Konsens ein. Insofern ist für mich der Gegensatz zum Bärenstammtisch grundsätzlicher Natur und nicht etwa nur 'graduell'...
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'Es gibt in Deutschland eine große Sehnsucht – ich weiß nicht, wo sie herkommt, vielleicht hat das der Idealismus verbockt – nach Endgültigkeit. Nach dem großen Crash, dem reinigenden Gewitter, dem Neuanfang...'
Weiter: Herdentrieb
Der Artikel sagt nichts anderes aus, als dass das CO2 mit der Industrieproduktion und den Wetterverhältnissen zusammenhängt, also nichts, was man nicht schon weiß. In punkto Indikator verweise ich auf meine Fragen aus #2249.
#2260
Ich habe nichts gegen Antizyklik und bin mom. ebenso am Suchen nach einem Longeinstieg, allerdings sehe ich in dem zu erwartenden Anstieg keinen Ausdruck der Krisenbewältigung. Ebenso hadere ich mit Blick auf die handelnden Personen und die Dimension des Problems mit der Taktik des stetigen Nachjustierens - auch auf die Gefahr hin, hier als Untergangsbeschwörer tituliert zu werden. Die Gier der Menschen sowie die Dumm- und Trägheit der Politikermasse provoziert m.E. geradezu eine härtere Sanktionierung durch das System. Und genau das erwarte ich scheibchenweise, d.h. einen stetigen Wechsel zwischen kurzfristigen, durch Hinmurkserei erzeugten Hofffnungsschimmern und anschließender Erkenntnis der Verschlimmbesserung der Lage, bis sich die Fehlstrukturen mehr oder weniger von selbst beseitigt haben. Das ist dann die Erneuerung, die nicht wegen der Politakteure sondern trotz deren Unfähigkeit zustande kommen könnte. Um auch der deutschen Sehnsucht nach Endgültigkeit Rechnung zu tragen, habe ich nichts dagegen, wenn sich der Umkehrzeitpunkt schon etwas vor der endgültigen Bewältigung der Probleme anschleichen würde. Davon sind wir aber meiner Meinung nach noch ein sehr gutes Stück entfernt. Jahrzehntelanges Fehlwirtschaften lässt sich nicht durch 3 Jahre Geld drucken mit anschließendem Daumen drücken wegwischen. Das sollte dann doch noch etwas dauern. Wir haben noch nicht einmal den Punkt der Einsicht erreicht. Ist auch klar, denn börsentechnisch brauchen wir nämlich noch ein neues ATH, und das geht nur mit einem "Hurra, weiter so wie bisher, nur mit mehr Schmackes!" Also Eurobonds, her damit! Wackel-Angie greif zu! Aber bitte erst, wenn ich meine Longs habe :-)
http://www.ariva.de/forum/...timate-2012-460764?page=454#jumppos11371
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Junge Leute drehen dann "lustige" Videos a la Jack-Ass oder Surfen S-Bahn. Alte Leute sehnen am Börsenstammtisch den Big Reset herbei. Beiden gemeinsam ist die Sehnsucht nach einem neuen Ziel im Leben, denn nur wenn es einem dreckig geht spürt man dass man lebt.
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Nur rein theoretisch würde die Divergenz in Deinem Beispiel darauf hinweisen, dass eine Seite falsch liegt. Persönlich, als Freund von 'Schwarmintelligenz', würde ich dem Markt vertrauen...
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wie eigentlich das Real Life eines Menschen aussieht, der outdoor nur 'langsamen Zerfall', der 'unaufhaltsam' ist oder ein imaginäres 'Wir' immer 'tiefer im Sumpf versinken' sieht. Der von einem 'Reset' träumt, der die 'Welt an den Abgrund zum Mittelalter' befördert. Der sich folgerichtig damit abquält, dass die Märkte sich dieser Diagnose immer noch entziehen (liegt natürlich am blöden Michel, der es noch nicht geschnallt hat).... Mehr im 'neuen' Gehrt (Tip aus dem Bear Cave)...
ps das ärgerliche an den ausgelebten misanthropischen Phantasien ist für mich eigentlich deren Verpackung als scheinheilige Sorge ums Gemeinwohl oder gleich um den Globus. So als würde man wirkliche (oder vermeintliche) schlechte Nachrichten bekümmert und nicht mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen..
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So jedoch gehen wir den Weg langsamen Zerfalls, der, alleine durch das herumdoktern an
den Symptomen, unaufhaltsam ist und letztlich mehr Schaden anrichten wird als ein brutales
„Reset“. Einfach, weil die Verantwortlichen die Ursachen als solche nicht angehen, weil sie
wissen (oder wenigstens ahnen), dass eben das den obigen „Reset“ bedeuten würde. Der
Leviathan Finanzindustrie, die Totgeburt eines Europa der zwei Geschwindigkeiten, die
schlupflochfördernde Gesetzgebung, all das müsste komplett neu aufgesetzt werden. Und
das würde bedeuten, dass die Welt zumindest eine Zeitlang am Abgrund zum Mittelalter
stünde, denn das Leben dieses Planeten ist so komplex, dass derartige Eingriffe
lebensgefährlich wären. Wer wollte das wagen, wer verantworten. Ja, wer wollte das
überhaupt beschließen können – immerhin müsste beispielsweise eine Reform des
Finanzsystems weltweit und zeitgleich stattfinden ... und koordiniert werden. Von wem? Wie?
Tja.
Kein Wunder also, dass wir langsam, aber sicher immer tiefer im Sumpf versinken und jedes
Zappeln der Politik die Lage nur verschlimmert. Es scheint wohl einfach nicht anders zu
gehen. Aber wie ist es möglich, dass die Börsen angesichts dieser Entwicklung, deren
Tragweite doch für rational denkende Menschen erfassbar ist, bislang nur so geringfügig
reagiert hat? Nun, sicher ist es wahr, dass manche Anleger immer noch glauben, dass
irgendwer irgendwann irgendwie ein Kaninchen aus dem Hut zaubert und alles ist wieder gut.
Andererseits wissen doch gerade die Entscheider der großen Adressen ganz genau, dass
uns kein Kaninchen aus dem Hut, sondern der Knüppel aus dem Sack bevorsteht. Deren
Aktivitäten wirken zwar manchmal dumm ... aber sie sind es meist nicht. Warum also diese
(relative) Stabilität? Ganz einfach:
Weil es immer das letzte Glied in der Kette ist, das die Baisse auslöst: Otto
Normalverbraucher, d.h. Max Mustermann und Lieschen Müller. Erst, wenn die Angst dort
wirklich ankommt, gehen an den Börsen die Lichter aus. Der Einzelne hat an den Börsen
nichts zu melden. Aber das Kollektiv, das ist zwar unorganisiert, aber mächtig. Und dessen
sind sich die Entscheider zumindest in der Finanzindustrie voll bewusst. Bei der Politik habe
ich da indes so meine Zweifel. Wie sagte heute Finanzminister Schäuble zum Thema
Volksabstimmung wegen einer Verfassungsänderung? Erst einmal müssen wir die aktuelle
Verunsicherung in den Märkten bekämpfen! Er vergisst, dass am Ende der Kette die Bürger
stehen. Eigentlich sind sie die Märkte, deren Verunsicherung müsste zuerst bekämpft
werden. Denn wenn die Menschen wirklich in Panik geraten, können EFSF, ESM & Co. sich
eintüten lassen. Das haben wir doch 2000 und 2008 gerade erlebt – man sollte sich dessen
erinnern.
Noch ist
'...In einer Finanzkrise verändert sich durch das Taktieren der Gegenstand der Verhandlungen. Was ich damit sagen will: Indem wir erstens Italien, Spanien und all die anderen im Unsicheren lassen, erhöhen wir zwar den Reformdruck. Zugleich aber treiben wir die Länder damit dem Ruin entgegen, weil es genau diese Unsicherheit ist, die das Kapital vertreibt und die Investitionsbereitschaft lähmt. Griechenland ist ein Paradebeispiel. Die Krise ist dort auch deshalb so gravierend, weil niemand in einem Land investiert, wenn er nicht weiß, ob es nicht die Deutschen nächste Woche aus der Währungsunion werfen.
Und zweitens erschwert das Signal an die Außenwelt die innenpolitische Akzeptanz des eigenen Kurses. Wer einmal sagt, er werde die Haftungsgemeinschaft nur über seine Leiche akzeptieren und wer sich immer neue Gründe einfallen lässt, warum sie nicht funktionieren kann, der braucht sich nicht zu wundern, dass in der Bevölkerung der Widerstand gegen eben diese Haftungsgemeinschaft wächst. Politische Kommunikation ist keine Einbahnstrasse. Diese Bundesregierung wird die Geister nicht mehr los werden,...'
aus Herdentrieb
Vergessen wir also diesen Misanthropen, er hat es nicht anders verdient.
Immer wieder amüsant ist es, SPON zu lesen (da ich mich nicht tiefer in die dunkeln Ecken des Netzes traue, sprich nicht Goldseiten, weißgarnix usw. lese). Hier wird schon seit Jahren beinahe täglich das Endgame um den Euro, die Banken und den ganzen Rest ausgerufen. Es ist erbärmlich, dass die nichts dazulernen. Man kann SPON schon fast mit de Wachturm vergleichen.
Als Antizykliker frage ich mich immer - warum? Weil sich die Europanik- die im Real Life kaum einer teilt - selbst die Griechen denken nicht an ein Ende des Euro - eben Quote bzw. Auflage macht. Die Auguren und Schwarzmaler haben also ihr Publikum. Was fasziniert die Leute also? Wie passt das beste Konsumentenvertrauen ever mit der Angstsause im Blätterwald zusammen? Ist das typisch deutsch? Es scheint so, denn aus dem Ausland hört man durchaus positiveres, sicher oft Zweckoptimismus, aber die Amis lachen sich schon schlapp.
Vielleicht sollten wir einfach mal das machen, was "alle Welt" macht: Zwar skeptisch, aber durchaus vorsichtig optimistisch in die Zkunft blicken. Weder der Euro wird sterben, noch wir selbst.
Aus Einzelfällen wird das Bild einer von marodierenden Banden verwüsteten Landschaft gestrickt. Mit seriösem Jurnalismus hat das nichts mehr zu tun. Schade, was aus dem einstigen Vorzeige- und Enthüllungsblatt der Bundesrepublik mittels Klickraten-Geilheit gemacht wurde.
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Die Wirtschaftskrise erreicht Spaniens Bauern. Marodierende Banden plündern Felder, schlachten Tiere, klauen alles vom Stromgenerator bis zum Schraubenzieher. Unter den Dieben finden sich immer öfter auch Rentner und Arbeitslose.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...und-felder-a-841183.html