Antizykliker-Thread - v2.0
Ich habe Calls auf UBS und hoffe auf Sfr.17.00 oder mehr zu Weihnachten.
Die akutelle Inflationsrate liegt bei roundabout 2% (= die über den "witzigen" Warenkorb ermittelte).
Selbst wenn ich diese(n) (beschönigten Wert) mal zugrundelege, sieht es doch so aus:
Was bringen mir aktuell "sichere" Staatsanleihen?
Was bringt mir derzeit eine Festgeldanlage von 1 bis 2 Jahren Dauer?
Was ist diesbezüglich kurz-bis mittelfristig zu erwarten?
Die gegenwärtige Wahrheit ist doch: Solange der EUR in der heutigen Form am Leben erhalten wird, bleiben die Zinsen in Deutschland tief oder gehen noch tiefer, weil das Geld aus der europäischen Peripherie weiter nach Deutschland (vermeintlich sicherer Hafen) drängt und für ein Überangebot an Kapital sorgt. Kapitalflucht und die Zinspolitik der EZB (Entschuldung) verzerren die Zinsen nach unten und ein diesbezügliches Ende ist jedenfalls in den nächsten 12 Monaten nicht abzusehen.
Was die Kapitalanforderungen an die Banken anbetrifft, so hat man diesen mit den höheren Eigenkapital-Vorschriften nach dem Basel III-Abkommen recht viel Zeit gegeben (= greifen erst ab 2019).
Überdies werden die Regierungen kein große Bank mehr bankrott gehen lassen (= Kettenreaktion -> Zusammenbruch des eng verzahnten Finanzsystems).
Fazit: Gegen eine kurzfristige 100%-Chance in arrivierten Banktiteln aus (Kern-Europa) spricht rein gar nichts.
Selbst die oftmals belächelte Coba hat es unter absolut kuriosen Umständen geschafft, von Nov. 2011 bis Feb.2012 um knapp 100% zuzulegen.
Was macht die (und was machen andere) erst, wenn kurzfristig mal Luft an der Europa-Front gewährt wird?
Société(und einige andere) ebenso.
Daher: Natürlich eine Spekulation, aber imho eine mit echt guten Chancen.
Würde mir an deiner Stelle keinen Kopf machen.
Entnehme den Postings hier, dass du einen landwirtschaftlich geprägten Hintergrund aufweist.
Insofern: In absoluten Krisenzeiten gehörten die Gutsbesitzer (als Inhaber von Nahrungsmitteln) immer zu den Gewinnern, es sei denn, sie hatten ihre Ländereien östlich der Staatsgrenze von 1945 :-)
Nein, aber mal Spaß beiseite.
Kenne einige sehr vermögende Personen, die mit Landwirtschaft absolut nichts am Hut und dementsprechend auch keine Ahnung (aber Geld im Überfluss) haben.
Diese Leute treibt die Angst um, im Falle einer erneuten - in meinen Augen nicht völlig unrealistischen - Währungsreform quasi "nackt" dazustehen.
Sie haben nahezu alles: Gold, Geld, Aktien, Diamanten, Häuser, Aktienbeteiligungen etc. pp.
Aber ihr Fazit lautet: Kann ich alles in der Not nicht essen.
Daher suchen sie händeringend Beteiligungen an - seriösen - landwirtschaftlich produktiven Unternehmungen, welche sie auch in dieser Hinsicht (= quasi eine Art Urangst) ruhig schlafen lassen.
Würde mich daher - bei Interesse deinerseits - über eine BM sehr freuen.
MfG
A.G.
Im Prinzip sind in Europa schon mehrere Banken pleite, vermutlich auch einige in den USA.
Aber darum geht es gar nicht.
Solange sie systemrelevant sind und sich eine kurze Atempause ergibt (wird es temporär immer geben), bieten diese eine 100%-Chance.
Muss allerdings hinzufügen, dass mir das Chartbild der UBS nicht sehr gefällt.
Kenne da andere Werte, die diesbezüglich zumindest erfolgversprechender erscheinen.
Was mich vor allem stört: Die UBS hat den "Hype" Ende Nov. 2011 bis Anfang Feb. 2012 nicht mit dem nötigen Überschwang nachvollzogen (ganz im Gegensatz u.a. zur Coba oder Société).
Sprich: Die UBS hat sich als relativ schwerfällig - selbst zu Hype-Zeiten - erwiesen.
Würde daher persönlich unter CRV-Aspekten die Finger von der UBS lassen und mich auf Banktitel konzentrieren, die den o.g. Zeitraum hervorragend "gespielt" haben.
Denn letztlich lässt sich hinter temporären Ausschlägen eine Potenzial vermuten, welches es auszuschöpfen gilt.
Ist aber nur meine Meinung.
LG
Deinen idiosynkratischen Vermögenden, die offenbar das angesagte Endzeit-Szenario via Ackerbau + Viehzucht für austricksbar halten, würde ich als Mensch mit 'landwirtschaftlich geprägtem Hintergrund' den Boden am laufenden Hektar andrehen. Vielleicht kann RTL da was vermitteln ('Bauer sucht'...)
Fill
Zu fok: Im Scheitern der Linken und Rechten, diese Krise erfolgreich für die eigenen Zwecke zu nutzen, kann man durchaus eine Parallele zur RAF ziehen. Die wollten eine Revolution anstoßen und sind gescheitert, weil der Rest der Deutschen "satt" war. Revolutionen werden nur aus dem Hunger geboren. Wer einen Job und ein Haus zum Abbezahlen hat, wird nicht meutern. Ebenso ergeht es nun den Blockupy-Leuten: Der Rest der Bevölkerung hat schlicht Angst oder es interessiert sie nicht. Daher wird das System nicht scheitern, sondern am Ende nur stärker sein.
Und letztlich ist es immer dasselbe: Vorgestern AKW-nee, dann S21, heute Kapitalsmuskritik und morgen.... gegen Stromtrassen? Man muss sich damit abfinden, dass in einer Demokratie eine gewisse Minderheit immer "was dagegegen" hat. Das macht die Sache bunt, die Leute sind beschäftigt und wir haben in unserem vollkaskoversicherten Leben was zum Aufregen.
Ausserdem übersiehst Du die psychologische Komponente: Die meisten hier sind zwar satt und fahren bullige Autos deutscher Produktion, aber die Stimmung ist negativ. Ein Gemisch aus Überforderung, Angst und hilfloser Wut macht sich in den Kommentarspalten breit, wenn es um Euro, Bankenrettung, Schulden usw geht. In der Lebenspraxis, in Lebens- und Karriereplanung über Jahrzehnte hinweg unterstellt man implizit, dass alles genau so weiter geht wie bisher, nach Feierabend zuhause oder am Stamtisch wird man jedoch verdammt 'kritisch'. Diese ambivalente Stimmungslage versuchen Populisten aller Colour abzufischen und als Legitimationsinstanz ('schweigende Mehrheit', '99%', usw) abzurufen. Eine ähnliche Ambivalenz findet sich zB auch gegenüber dem Islam - im Betrieb arbeitet man völlig problemlos mit Migranten zusammen, nach Feierabend und am Stammtisch legt man jedoch die 'islamkritische' Platte auf...
Fill
stellt man sich offenbar auch lebenspraktisch auf 'the worst' ein: Rasch, rasch zum Bankschalter und ein paar der eigentlich bereits völlig wertloser Euro-Papierzettel abheben - solange es noch irgend geht. Und dann ab in den Urlaub !
End of Days ... ist jetzt, Filll
Denn: Besuchen Sie Euroland, solange es noch steht...
Völlig unbestritten.
Aber die Dt. Telekom ist auch eine völlig andere Kategorie als Drillisch und Konsorten.
Nur deshalb setze ich aber noch lange nicht auf die Dt. Telekom (= der Versagerwert im Dax schlechthin).
Nochmal:
Bitte mich nicht misszuverstehen und ich möchte dir auch nicht zu nahe treten.
Mag sein, dass die UBS sich perfekt entwickelt.
Aber ich habe nun mal meine ganz persönlichen Präferenzen, die sich natürlich im nachhinein nicht bewahrheiten müssen.
Von daher: Nichts für ungut.
Drücken wir einfach sämtlichen Banktiteln die Daumen.
Denn derzeit setzt fast kaum jemand auf diesen Sektor und wenn man sich schon in der Minorität befindet, sollte man sich auch den gegenseitigen Erfolg gönnen.
Von daher: Vielleicht hast du Recht und ich Unrecht.
Würde es dir auf jeden Fall gönnen.
LG
A.G.
Tagtäglich den Kettenhund des Kapitalismus zu spielen und den Weltuntergang zu bekämpfen ist zwar aller Ehren wert, wird doch aber letztlich von diesen bösartigen Kapitalisten, Rentnern, Bären gar nicht richtig belohnt. Ihre Psychogramme zeigen es doch eindeutig an: die verbuddeln lieber Gold aufm Acker, als die kämpferische Schwammintelligenz ihrer Enkel mit Bargeld zu füttern. Undank ist der Welten Lohn, besonders wenn man jung oder alt ist. Daher: raus aus der Börse, rein ins Vergnügen!
rät dir dein d
[...] "sichere'"Staatsanleihen bringen eben dies: das Gefühl auf der sicheren Seite zu stehen. Wer auf sowas Wert legt, für den spielt die Verzinsung wenn überhaupt nur eine nachrangige Rolle (wie bei deutschen Bonds gut zu beobachten )."
Ich bin mir nicht sicher, ob du tatsächlich weißt, wer aktuell die deutschen Bonds mit einer grotesk niedrigen Verzinsung kauft und aus welchen Beweggründen er dies tut.
Aber eines kann ich dir zu 1000% versichern: Die absolute Mehrzahl der Käufer tut es weder, weil sie dadurch das Gefühl erhalten, auf der "sicheren" Seite zu stehen, noch weil sie sich davon einen Nutzen versprechen, welcher tatsächlich nur der postulierten Verzinsung entspricht.
Die Motive der - kapitalkräftigen - deutschen Bonds-Käufer sind völlig andersartig gelagert.
Ich sage nur: Zwang- und Zweckmäßigkeitserwägungen sind ausschlaggend. Oder anders formuliert: Je mehr deutsche Bonds ich kaufe, desto mehr Luft bekomme ich für mein eigentliches - spekulatives - Geschäft.
Aber diese Zusammenhänge sind zugegebenermaßen nur sehr schwer zu durchschauen.
Von daher: Für einen "kleinen" Privatanleger absolut absurd, auf diesen Zug, der nur für die Großen gespielt wird, aufzuspringen.
[...] "aber wohl kaum eine 'kurzfristige 100% Chance' mit der Coba [...]
Hättest du wohl auch im Nov. 2011 nicht anders gesehen. Oder? :-)
"Deinen idiosynkratischen Vermögenden, die offenbar das angesagte Endzeit-Szenario via Ackerbau + Viehzucht für austricksbar halten, würde ich als Mensch mit 'landwirtschaftlich geprägtem Hintergrund' den Boden am laufenden Hektar andrehen. Vielleicht kann RTL da was vermitteln ('Bauer sucht'...)"
Na ja, lieber Fillorkill.
Diese "idiosynkratisch" Vermögenden haben es immerhin zu Lebzeiten durchaus zu etwas gebracht. Und zwar nicht über Pessimus oder Lethargie, sondern tatkräftig und anpackend sich dem Leben gestellt und es dadurch zu Wohlstand gebracht.
Und wenn dieser Menschenschlag sich derzeit von einem abgrundtiefen Misstrauen gegenüber Politik, Währung und Finanzwelt geprägt zeigt, dann halte ich dies nicht für witzig oder gar verhöhnungswürdig.
Aber eben jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Schau´n wir einfach mal, wer zuletzt lacht.
Neidisch, Fill
Dass Pennystocks auch mal einen Satz nach oben machen können werde ich nicht bestreiten. Chancen gibt es also immer. Nur setze ich die halt ins Verhältnis zum Risiko. Unter dem Gesichtspunkt fasse ich sowas wie Coba, die ewige Turnaround-Hoffnung, nicht an. ..
Ich kenne Deine 'Vermögenden' nicht. Aber was Du zitierst - im grossen meltdown mittels Ackerbau + Viehzucht überwintern zu wollen - find ich ziemlich bekloppt. Schon mal daran gedacht, dass in Revolutionen, Bürgerkriegen und Hungersrevolten auch Eigentumstitel zur Disposition stehen können ? Erinnert mich an diese Endzeit-Sekte aus den US, die sich bis an die Zähne bewaffnet in irgendwelchen ausrangierten Atombunkern verschanzt, weil man 'vorbereitet ' sein will...
Prepare for the worst, Fill
Könnte deinem Ich gut tun, denn es ist definitiv extrem überbläht und aggressiv. Sowas stammt immer aus extremer Isolation, das tut auf Dauer nicht gut, da macht man sich schon Sorgen. Gescheiterter Akademiker? Konvertierter Stasi-Offizier? Altphilologe? - alles wirklich schlimme Geschichten. Mehr Möglichkeiten sehe ich hier nicht, man erkennt ja seine Schweinchen am Gang...wie wir Psychologen so sagen. Abschließend ein Tipp: mit Yoga und etwas indischer Mystik ist es in solchen Fällen nicht getan.
Fill
Aber warum will das niemand hören?
Folgt man den gegenwärtigen Vorschlägen zur Rettung des Euro, müssten arme Regionen in Staatengröße weltweit längst ihre nationalen Währungen verlassen haben, um an "Wettbewerbsfähigkeit" zu gewinnen. Ist eigentlich schon jemand auf die Idee gekommen, die Wirtschaftsdaten Mississippis mit denen von Washington D.C. zu vergleichen? Oder Shanghai mit Guizhou? Danach könnte die Frage aufkommen, warum Mississippi noch den Dollar, Guizhou den Yuan als Einheitswährung hat.
Verglichen mit den Unterschieden zwischen den Regionen in China und den USA sind selbst Griechenland und Deutschland völlig zu Recht in einem Währungsraum. Weiter...
Beim unterschätzten Bankensektor stimme ich dir bei, allerdings unterscheide ich zwischen Zockertiteln und unterbewerteten Qualitätsaktien. Beim Zocken sind die Schwankungen natürlich höher, doch mein Thema sind und bleiben klassische Turnarounds.
Zu deiner Frage wieso UBS: Ich glaube nirgendwo sonst werden die Bilanzrisiken der Grossbanken so gnadenlos offengelegt wie in der Schweiz. Ich möchte nicht wissen, was eine SNB zu der Coba sagen würde.
Und natürlich gönne ich auch ich jedem seinen Erfolg, also auch dir viel Glück -es führen viele Wege nach Rom.
Meine Antwort wäre dann: Was hat der NewYorker Stadtneurotiker mit Mio-Job mit dem mexikanischen Maisbauern in Südtexas zu tun? Nämlich genauso wenig. Und trotzdem bricht in den USA nichts aber auch garnichts auseinander. Warum sollte das also bei uns geschehen?
Fill
Voraussetzung ist eine Abhakung der Griechenlandwahl. Die ist in USA bereits erfolgt, da interessiert das Land keine Sau mehr. Außer natürlich den schönen Roubini und seine schöne Ex sowie einige andere Gestalten, von denen und deren Motiven hier letztens genug die Rede war....
In Europa ist das etwas anders, allerdings sind schon viele Schmerzen eingepreist. Sollte die Sozis gewinnen und ein Austritt wahrscheinlicher erscheinen (Disclaimer: Auch die Sozis wollen nicht austreten, daher wird es keinen Austritt geben), muss es daher nicht zwangsläufig im Dax runter gehen. Und träumen wir mal: Wenn die Sozis nicht gewinnen sondern die Sparbefürworter, ja dann...
Aber genug spekuliert, ich bin dann mal nächste Woche weg. Viel Erfolg allen hier!