Silber - alles rund um das Mondmetall
Erstens ist das Finanzsystem nicht darauf ausgerichtet. Auf den Bildschirmen der Bondhändler leuchten zwar negative Zahlen auf. Im Alltag existieren negative Zinsen jedoch nicht. Europäische Banken offerieren bislang keine Sparkonten mit negativen Zinsen oder Anleihen mit negativem Coupon. Das, weil es technisch sehr kompliziert ist. Würden zum Beispiel in der Schweiz Bonds mit negativem Coupon herausgegeben, müssten Investoren dem Emittenten einen Zins zahlen. Doch wie soll dieses Geld eingezogen werden? Dafür gibt es kein Verfahren. Ähnliche Hindernisse stellen sich bei einer Hypothek mit negativem Zins, bei der die Bank dem Hauseigentümer Geld auszahlen müsste.
Und zweitens?
Negative Zinsen stellen den gesamte Kreditprozess auf den Kopf. Angenommen, ein Unternehmen begibt einen Bond mit negativer Rendite an Tausende von Investoren. Was für eine Bonität hat dann diese Anleihe? Und wie wird das Ausfallrisiko erfasst, zumal gewisse Anleger mit den Zinszahlungen in Verzug geraten könnten? Das Kreditrating einer solchen Anleihe müsste sich deshalb aus der Summe der Kreditwürdigkeit aller Investoren zusammensetzen, womit die Investmentqualität wohl ähnlich wie bei einer Ramschanleihe wäre. ...
PDF-Download hier: http://gata.org/files/MylchreestReport-05-2016.pdf
Seit dem Ende der Edelmetall-Hausse in der Nach-Lehman-Zeit verlor der kleine Gold-Bruder mehr als 70 Prozent seines Wertes. Während Anfang Mai 2011 noch fast 50 Dollar für eine Unze hingeblättert wurden, waren es Ende Januar dieses Jahres gerade noch 13,50 Dollar. Dramatischer kann man kaum erfahren, was ein Trend ist. Nicht umsonst kennt ihn die technische Analyse als die alles entscheidende Erscheinung an den Finanzmärkten. Sich gegen ihn zu stemmen oder ihn gar zu ignorieren führt fast nie ans Ziel. Ein Trend, zumal ein Abwärtstrend, bleibt im Zweifel bis in alle Ewigkeit ein Abwärtstrend - es sei denn, überragende analytische Argumente sprechen dagegen. ...
Es ist immer spannend, die Veröffentlichungen des World Gold Councils (WGC) zu verfolgen, denn sie zeigen sehr deutlich die weltweiten Bewegungen des Edelmetalls. Und das abgelaufene Quartal hatte es wahrlich in sich. Noch nie wurden Goldkäufe in dieser Menge festgestellt. 1.289,8 Tonnen wurden vom Markt aufgesaugt. Doch noch bedeutender sind die Aussagen in der Statistik, wer die stärksten Käufer waren. Werfen wir gleich zu Beginn einen Blick auf die Übersicht. ...
...So hat jetzt der bayerische Sparkassenpräsident Ulrich Netzer angekündigt, hohe Einlagen von Geschäftskunden ebenfalls mit Minuszinsen zu belegen. Und im gleichen Atemzug gesagt, dass man Privatkunden Negativzinsen zwar ersparen wolle, dies aber auf lange Sicht nicht ausschließen könne. Auch Fahrenschon hatte vorher Ähnliches gesagt.
Beabsichtigt oder nicht: Das kommt einer Drohung gleich, die eigentlich an die Politik gerichtet ist, aber in erster Linie bei den Kunden ankommt. Das ist fatal. Denn auf Dauer wird so das lange aufgebaute Vertrauen zwischen Bank und Kunden zerstört. Und noch immer werben die Sparkassen auf ihrer Webseite: "Auf dem Sparbuch ist Ihr Geld sicher. Es ist eine Rücklage, auf die Sie sich verlassen können." Doch verlässlich scheint hier nichts mehr zu sein. ...
Das Milliarden-Desaster Griechenlands wird erst nach der nächsten Bundestagswahl serviert, der Euro wird Deutschland mit in den Abgrund reissen:
...Die jüngste Wahrheit könnte für Deutschland und seine Steuerzahler besonders bitter sein. Ein brisanter Griechenland-Chart zeigt, dass Deutschland wohl dem Schuldenschnitt für Griechenland zustimmen wird. Zu sehen ist die Pleitewahrscheinlichkeit für Griechenland und die ist zuletzt deutlich unter die Marke von 50 Prozent gefallen. Die Akteure beziffern das Risiko, dass Hellas in den kommenden fünf Jahren erneut einen Bankrott hinlegt, auf nur gut 47 Prozent. Es ist der niedrigste Stand seit Dezember 2014. ...
Stan Druckenmiller ist einer der weltweit erfolgreichsten Trader. Sein Hedgefonds erzielte von 1986 bis 2010 jährliche Renditen von 30 Prozent. Noch bemerkenswerter ist, dass er kein einziges Verlustjahr dabei hatte. Druckenmiller, der seit 2010 seinen „Family Fund“ mit rund 1 Milliarde Dollar verwaltet, reduzierte seine Aktienquote im dritten Quartal 2015 um 41 Prozent. Im letzten November verriet der Star-Investor, dass er „unter der Annahme arbeitet, wonach der Aktienmarkt im Juli einen primären Bärenmarkt gestartet haben dürfte“. ... http://www.mmnews.de/index.php/gold/...vestor-legende-raus-aus-aktien
...Dem Finanzblog Zerohedge zufolge bleiben zwei Möglichkeiten, wie China die drohenden Verluste minimieren könnte. Zum einen könnte die Regierung Anleihen ausgeben, um die Banken zu rekapitalisieren – dies würde allerdings zu höheren Leitzinsen oder einer Abwertung der Landeswährung Yuan führen. Andererseits könnten die hohen aber sinkenden Devisenreserven eingesetzt werden, um Banken zu retten – dies würde kurzfristig aber einen hohen Aufwertungsdruck auf den Yuan ausüben und langfristig die Fähigkeit der Zentralbank beschneiden, Abwertungen zu verhindern.
In jedem Fall besteht laut Société Générale eine hohe Chance, dass es im Zuge der Umschuldung zu Fehlern komme. Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 30 Prozent werde es aus Sicht der Bank deshalb mittelfristig zu einem schweren Einbruch der Wirtschaft kommen. ...
"Wir Mitgliedstaaten brauchen einen objektiven Schiedsrichter, der den Pakt wahrt", sagte Dijsselbloem.
"Am Ende haben wir eine blinde Währungsunion"
Juncker hatte in dieser Woche seinen Umgang mit Frankreichs Defizit ungewöhnlich begründet. Auf die Frage, warum er seit Jahren dem Land seit Jahren Ausnahmen vom Stabilitätspakt gewähre, antwortete Juncker: "Weil es Frankreich ist." Der Stabilitätspakt könne nicht "blind" angewendet werden.
"Das nächste Mal wird die Kommission auch ein Auge bei anderen zudrücken", sagte Dijsselbloem. "Und am Ende drücken wir überall ein Auge zu und haben eine blinde Währungsunion."
Er forderte die EU-Kommission auf, die Regeln anzuwenden. Und zwar unabhängig von der Größe eines Mitgliedslandes oder der Tatsache, ob Wahlen stattfinden. ...
Er ist zu einem echten Schwarzseher mutiert, sorgt sich um China, um die Weltwirtschaft, um den Zusammenhalt Europas. Bereits im April warnte er vor einer neuen Finanzkrise. Schon im Januar sprach er von einer unvermeidbaren harten Landung der chinesischen Wirtschaft.
Jetzt hat Soros sich abgesichert. Der Veteran vertraut auf den klassischen Rettungsanker. Das ist Gold. Der gebürtige Ungar kaufte beispielsweise Aktien der Mine Barrick Gold, hat da jetzt so viel investiert wie in keiner anderen Aktie. Auch beim Silberunternehmen Silver Wheaton hat er zugegriffen. Soros handelt nach dem Motto: Gold ist in der Krise die beste Versicherung. ...
...Sollte Yellen keine klaren Signale geben, könne das zu weiteren Gewinnen bei Gold führen, schrieb Rohstoffanalyst Edward Meir von INTL FCStone. Ein Preis von 1300 Dollar sei in den kommenden Tagen möglich.
Der Goldpreis verbessert sich im gestrigen New Yorker Handel von 1.279 auf 1.292 $/oz. Heute Morgen zieht der Goldpreis im Handel in Shanghai und Hongkong kräftig an und notiert aktuell mit 1.310 $/oz um etwa 25 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien können weltweit kräftig zulegen, ihre relative Schwäche der letzten Tage aber noch nicht überwinden. ...
...Ross Norman hat einen guten Zeitpunkt erwischt, um den Briten Gold zu verkaufen. Seitdem die Umfragen in der vergangenen Woche erstmals das Lager der EU-Austrittsbefürworter vorne sahen, ist die Nachfrage nach seinen Produkten sprunghaft angestiegen. "Wir haben einen wahren Tsunami erlebt", sagt Norman, "innerhalb von einer Wochen waren unsere Britannia-Goldmünzen drei Mal ausverkauft." Diese sind, neben den Ein-Kilogramm-Barren, das derzeit beliebteste Investment, das britische und internationale Kunden vor dem EU-Referendum am 23. Juni tätigen. ...
GELDPOLITIK
Karlsruhe leckt seine Wunden, Enteignung der Sparer geht weiterDeutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 21.06.16 12:43 Uhr
Das Urteil von Karlsruhe zum OMT-Programm ist ein Nebenkriegsschauplatz. Die eigentliche Rechtslücke besteht in der Enteignung durch die niedrigen Zinsen. Der im Grundgesetz garantierte Schutz auf Eigentum kann rechtlich nicht durchgesetzt werden. Karlsruhe kämpft vergeblich gegen den rapiden Bedeutungsverlust.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/06/21/karlsruhe-leckt-seine-wunden-enteignung-der-sparer-geht-weiter/
...Dass sich die EU als Konsequenz aus dem Brexit-Votum ernsthaft reformiert und demokratisiert, ist nicht zu erwarten. Sie haben in den vergangenen Jahren die berechtigte Kritik, die insbesondere von den Briten artikuliert wurde, nicht ernst genommen. Die EU-Bürokraten sind genauso wenig selbstkritisch und lernfähig wie es damals im untergehenden Sozialismus die Kommunisten waren. Das heißt jedoch: Die zentrifugalen Kräfte in Europa werden gestärkt.
Nach dem Brexit fehlt in der EU künftig ein liberales Korrektiv zu den etatistischen Kräften in Frankreich und anderen Ländern. In anderen EU-Staaten, so etwa in Holland und Frankreich, werden die Stimmen für einen Austritt aus der EU stärker werden.
Zentralbanken können der Weltwirtschaft nicht mehr helfen
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sieht die Zentralbanken am Ende ihrer Möglichkeiten – mit ihrer expansiven Geldpolitik ließe sich die Weltwirtschaft nicht mehr stimulieren. Dringend notwendig sei eine radikale Neuausrichtung und ein Abbau der hohen Schulden.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | 27. Juni 2016 |
...Nach dem Brexit-Votum am Freitag stieg der Goldpreis zwischenzeitlich um über 7 Prozent und notierte auf den höchsten Stand seit zwei Jahren bei 1322 Dollar pro Feinunze. Und der Preis klettert weiter, zurzeit wird Gold bei 1331 Dollar gehandelt – bei aktuell hohen Schwankungen.
Ein Ende der Hausse ist vorerst nicht absehbar. Das Edelmetall könnte noch viel teurer werden, nach dem Brexit erhöhte so mancher Analyst seine Vorhersage für den Goldpreis. Experten rechnen gemäss der Agentur Bloomberg im Schnitt mit einem Preis von 1424 Dollar per Ende Jahr. Gewisse Analysten setzen ihre Prognose noch viel höher an bei über 1600 Dollar. ...
http://www.handelszeitung.ch/invest/brexit-fuer-investoren-brechen-goldene-zeiten-1126298
...Silber wird rekordhoch nachgefragt
Während man beim Gold also die nächsten Signale abwarten muss, weil man hier von der Funktion als sicherer Hafen abhängig ist, kann man deutlich optimistischer auf den Silbermarkt blicken. Der Silberpreis konnte seit Jahresbeginn ebenfalls deutlich zulegen. Und auch hier hat man im Jahr 2015 eine Rekordnachfrage verzeichnet. Bei Schmuck, Münzen und Barren sowie in der Photovoltaikbranche wurden neue Höchststände erreicht. Diese trugen dazu bei, dass die Gesamtsilbernachfrage im vergangenen Jahr auf 1.170,5 Mio. Unzen stieg. Am Silbermarkt herrscht Angebots-Defizit bzw. Nachfrageüberhang - Gleichzeitig sank das Silber-Angebot aufgrund einer anhaltenden Schwäche im Bereich Silber-Schrott. So kam es im vergangenen Jahr das dritte Mal in Folge zu einem Angebotsdefizit bzw. einem Nachfrageüberhang. Mit 129,8 Mio. Unzen war die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage sogar um 60 Prozent größer als 2014 und die drittgrößte seit Beginn der Datenerhebung.
http://de.investing.com/analysis/gold-vs.-silber:-dieser-markt-hat-die-nase-vorn-200138964
...Für Anleger ist das mehr als eine Momentaufnahme. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass Silber auch jetzt noch mehr Wertsteigerungspotenzial besitzt als Gold. So dürfte dieses Jahr zum vierten Mal in Folge wieder mehr Silber nachgefragt als gefördert werden. Weil Silber – anders als Gold – auch industriell intensiv genutzt wird, sind die über der Erde vorhandenen Vorräte stärker begrenzt. Diese Knappheit treibt die Preise. ...
...Anleger sollten sich allerdings bewusst sein, dass die Preisexplosion momentan allein durch das Interesse von Investoren an Münzen, Barren und Futures-Kontrakten angetrieben wird. Noch vor elf Jahren entfielen gerade einmal sechs Prozent der gesamten Silbernachfrage auf die Finanzmärkte, im vergangenen Jahr waren es bereits rund 27 Prozent.
Der Bedarf der Industrie, wo das Edelmetall beispielsweise zu elektrischem Leitermaterial weiterverarbeitet wird, ist dagegen leicht rückläufig. Das Angebot dagegen steigt, Rohstoffanalysten erwarten für 2016 eine Rekord-Silberförderung von rund 28.000 Tonnen.
Deshalb ist Vorsicht geboten: Lässt der Appetit der Anleger auf Edelmetalle nach, droht dem Silberpreis ein heftiger Absturz. Auch das wäre wiederum ziemlich typisch.
Im Gegensatz zum Goldpreis konnte der Platinpreis weiter zulegen. Das dürfte in erster Linie daran liegen, dass die Nachfrage nach Platin neben dem Windschatteneffekt durch den Goldpreis vor allem von der physischen Nachfrage der Automobilindustrie lebt. Wie schon mehrfach in dieser Ausgabe berichtet, steht der chinesische Automarkt vor einer Trendwende. Darauf dürften derzeit die Platin-Anleger setzen. Charttechnisch bleibt die Lage selbstverständlich weiter hervorragend. Die Rallye des Platin-Preises sollte sich unabhängig vom Goldpreis - der aber auch wieder nach oben drehen dürfte - fortsetzen. ...
http://www.boersennews.de/nachrichten/thema/starkes-platin--trend-haelt-an/987585
...“It competes with other fiat currencies, the dollar, the yen, the euro. And if these currencies now yield negative interest rates or are at risk of negative yields in the U.K. and the United States, then the currency that at least has a zero interest rate, looks better.”
Gold, in times of uncertainty and especially in days of uncertainty laced with negative rates, looks pretty good.
— Willem Buiter, Citigroup ...