Ab heute (fast) alles neu bei AT1
Das heisst der Markt rechnet nicht mit wesentliche niedrigeren Zinsen, denn warum sollte man jetzt eine sichere 10-Jahre Anleihe mit 3% Rendite verkaufen, wenn man in 1-2 Jahren deutlich höhere Kurse (bei niedrigeren Zinsen) erwarten könnte?
Bei einem Basis-Zinse von 3% reden wir bei Corporate Bonds von Renditen mit Risikoaufschlag von mindestens 5%.
Und das ist bei der aktuellen Mietrendite (und auch 2 Jahre voraus) ein Problem.
aroundtown sagt ja selbst das sie bis Ende 25 genug cash haben um nicht refinanzieren zu müssen, halten sie die dividende ein müssen die hybridanleihen auch (noch) nicht bedient werden, immobilienverkäufe (z.b. in London) sind auch noch möglich, also von daher haben sie mindestens 2-3 Jahre Ruhe
ich sehe jetzt keinen Bereich bei aroundtown fundamental als kritisch an, die wohnungen sind relativ niedrig bewertet und die nachfrage nach MIetwohnungen hoch und bei den Mieten ist noch Spielraum nach oben, die Nachfrage nach Hotelübernachtungen dürfte nach corona signifikant gestiegen sein und bei Büroimmobilien ist man sehr gut mit Institutionen usw. aufgestellt, insbesondere in Berlin, das ist aber am ehesten noch der unsichere Bereich, was eine aroundtown anfälliger als andere immowerte in Deutschland derzeit macht
Ich habe mehrere Aktien von der Kategorie wo ganz klar ist dass eine höhere Bewertung rechtfertigt wäre, aber wenn man einmal sie tief gesunken ist, ist nicht mehr mit einer schnellen Wende zu rechnen. Das kann einige Jahre dauern bis man wieder auf ein faires Niveau kommt.
Kann sein dass man die2 Euro noch mal erreicht, aber von da aus wird es diverse Male wieder weit runter gehen bevor man nachhaltig darüber kommt.
Guck Dir gerne mal Alibaba an - das ist auch so eine Aktie aus einen anderen Sentiment.
Nur wenn man überzeugt vom Erfolg des Unternehmens ist, dann ist es jetzt der Zeitpunkt nachzukaufen und wenn es tiefer geht - wovon ich ausgehe - dann wieder.
Wenn Du Beiträge 1.764 und 1.773 liest - so sehe ich das auch. Nix schnell tief einkaufen und dann ein paar Woche später wieder hoch raus.
Meine Meinung
Kein einziger Immobilienkonzern scheint bereit zu sein, die Liquidation der Assets ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Wenn die Immobilienwerte tatsächlich Marktwerten, also hypothetischen Veräußerungspreisen entsprächen, wäre ein KBV unter 50% betriebswirtschaftlich eine unüberhörbare Aufforderung zur Liquidation, da der am Markt gepreiste Fortführungswert offenbar nicht annähernd an den Vermögenswert der einzelnen Assets heranreicht.
Warum ist dennoch kein einziger Akteur bereit, den Immobilienbestand im Sinne einer vollständigen Entschuldung um 50% oder mehr zu reduzieren? Warum bietet Aroundtown seine über GCP gehaltenen Wohnimmobilien nicht offensiv dem Staat zu Kauf an?
Wir hätten in Deutschland sofort eine heftige Debatte über die Ehrlichkeit der Politik in Sachen Wohnungsnot und Mietenbegrenzung, wenn die politischen Akteure ein solches Kaufangebot nicht ernsthaft zu prüfen bereit wären.
Im Gegensatz zu privaten Investoren kann sich der Staat noch immer zu sehr vorteilhaften Konditionen langfristig verschulden...
Ich bleib dabei, es ist ein grosses Raetsel woher das Fremdkapital zukünftig kommen soll.
AT1 Cash Position:
FY20 = EUR 3.3bn, FY21 (ex GCP) = EUR 2.3bn, FY22 (ex GYP) = 1.5bn???
Es schmilzt dahin.
FY 2021
AT1 EUR 3,2 Mrd. "Liquidity" minus EUR 0,9 Mrd. GCP (da vollkonsolidiert) = EUR 2,3 Mrd. ("AT1 only"), wenn man lediglich "Cash" zählt sogar nur EUR 3,0 Mrd. minus EUR 0,9 Mrd. GCP = EUR 2,1 Mrd.!
S. 59 auf https://www.aroundtown.de/fileadmin/user_upload/...021/AT_FY_2021.pdf
S. 54 auf
https://www.grandcityproperties.com/fileadmin/...2021/GCP_FY_2021.pdf
FY 2020 respektive
AT1 "Cash and liquid assets" 3,3 Mrd. (exklusive GCP, die wurden erst in 2021 vollkonsolidiert)
Auf Seite 7
https://www.aroundtown.de/fileadmin/user_upload/...020/AT_FY_2020.pdf
...jede Wette Jahresende 2022 kommt wesentlich niedriger raus.
Sofern die Bewertungen der Immobilienportfolios in der Konzernbilanz nicht vollkommen vom Marktwert abgekoppelt sind, wird Aroundtown spätestens Ende 2023 / Anfang 2024 wieder gute Gelegenheiten für Teilverkäufe finden. Viele Anleger und Analysten scheinen verdrängt zu haben, dass Aroundtown in den letzten Jahren immer wieder einzelne Immobilien aus dem Portfolio verkauft hat und damit neben dem Rückkauf von Anleihen auch Aktienrückkaufprogramme im Gesamtwert von mehr als 1 MRD EUR finanziert hat.
Es ist schon erstaunlich, wie schnell die Börse vergisst, dass Aroundtown keine Adler Group ist.
Die Mieter von Büroflächen (u.a. Siemens, Dt. Bahn) zählen zum who is who der deutschen Unternehmenslandschaft. Die Hotels profitieren aktuell enorm vom Reiseboom.
Sofern das Immobilienportfolio nicht dramatisch, d.h. um 40% oder mehr über dem aktuellen Veräußerungswert bewertet ist, kann sich Aroundtown durch Assetliquidation jederzeit komplett entschulden.
Die Aussage, dass aktuell keine großen Deals möglich sind und daher eine Panik gerechtfertigt ist, kann ich nicht nachvollziehen. Zum einen ist Verkaufsinteresse immer eine Frage des Preises und Aroundtown war bisher offensichtlich nicht bereit, Immobilien unter dem Buchwert abzugeben.
Zum anderen wurde hier bislang stets nur an institutionelle Investoren verkauft.
Dass u.a. der deutsche Staat ein erhebliches Kaufinteresse haben könnte, blieb bislang komplett außen vor, da die privaten Investoren deutlich höhere Angebote abgaben.
Das hat sich im Zuge der Zinswende möglicherweise geändert, so dass infolge der Finanzierungsvorteile künftig staatliche Interessenten konkurrenzfähige Kaufangebote abgeben könnten. Wenn das Volk tatsächlich mehr Wohnimmobilien in Staatsbesitz sehen will, muss es seine Staatsorgane dazu anhalten, den Immobilienkonzernen adäquate Kaufangebote zu unterbreiten.
Dass die Immobilienkonzerne hier nicht längst von sich aus aktiv geworden sind, vermittelt den Eindruck, dass sie entweder den Schuss noch immer nicht gehört haben und das Scheitern ihres auf Niedrigzinsen angelegten Geschäftsmodells einfach nicht wahrhaben wollen... oder sie schätzen die Zinserwartung und zukünftige Entwicklung von Mieten und Immobilienpreisen deutlich positiver ein als ihre von Panik getriebenen Aktionäre.
Allerdings würde ich den aktuellen Status nicht als "Panikmodus" beschreiben, sondern vielmehr das schlichte Anerkennen der Realitäten.
Stand heute rechnet der Markt nicht mit stark fallenden Zinsen auf den typischen Laufzeiten 5-7 Jahre, siehe #1776, auch wenn die Zentralbanken den Leitzins am kurzen Ende absenken. Deswegen ist die Zinskurve ja invers.
In dieser Realität gibt es keine Transaktionen zu einer Mietrendite von 4,3% (Rendite laut AT1 Q3 Bericht).
Und jetzt auf den deutschen Staat als Käufer zu hoffen, dafür sehe ich im Moment keine konkreten Anhaltspunkte, sodass das kein Basis-Szenario ist.
Die AT1 Aktie ist für mich eher eine Call Option auf fallende Zinsen, damit "hot stock" und nicht geeignet für den klassischen institutionellen Investor.
Ich würde das so machen:
KAUF der solidesten Unternehmen mit wenig "Clusterf$3"-Potenzial auf der Fremdkapitalseite, z.B. die LEG, Colonial in Spanien oder den ein oder anderen US REIT (z.B. LTC Properties?).
ABSICHERUNG über Puts in den "Hot Stocks" wie z.B. AT1 wo überhaupt nicht klar ist, wer denen in Zukunft das Fremdkapital stellt.
Eigentlich braucht man gar keine Schweinekram OS auf fallende Zinsen zu kaufen ..... die Immos sind die neuen Optionsscheine auf fallende Zinsen ....
Das Management gibt kein gutes Bild in der Öffentlichkeit ab.
Dummheit gehört bestraft. KEIN MITLEID!
Trade das was du siehst und nicht das, was du dir wünscht.
Viel Spaß noch mit eurer Bruchbude hier.