Ab heute (fast) alles neu bei AT1
Aroundtown und TAG und Vonovia sind völlig ausgebombte Aktien, die sich bei Zinssenkungen vervielfachen werden.
Eine Pleite ist hier mehr als unwahrscheinlich, weil alle ein levarage Ratio haben, was ok ist und auch die Fälligkeitsstrukturen keine Problem erwarten lassen.
Wer Geduld hat , verdreifacht hier locker .
schaut Euch mal die Aktivseite an ....und dann kann man nochmal über das Wort KE nachdenken .....
2008/2009 sind die Immo-Firmen in der Spitze um ca. 80-85%% eingebrochen (und nebenbei gesagt, nicht pleite gegangen…). Klar ist die Situation nicht wirklich vergleichbar, aber es taugt als Präzedenzereignis um zu zeigen: An der Börse gibt’s kein nahezu 100% sicheres Betongold.
Niemand weiß, wie weit die Zinsen steigen, wie lange sie wie hoch bleiben und in Konsequenz: In welchem Maße sie die Bilanzen wirklich langfristig belasten werden. Sofern/solange die Dividenden ausgesetzt werden, rechne ich aber nicht damit, dass eine KE nötig wird.
Ach ja Thema Zinsanstieg .....Monatschart ...10jährige..30jährige ..
Geht"s hoch oder runter ?
Hinzu kommen die unternehmensspezifischen Unsicherheiten.
Nach der Dividendenstreichung bei GCP, die explizit mit der Liquiditätssicherung und Weiterführung der perpetual notes begründet wurde, wäre alles andere als eine Dividendenstreichung bei der Mutter Aroundtown eine riesengroße Überraschung.
Aroundtown ist ein Black Box und die Marktkommunikation ist eratisch und vollkommen intransparent. Zudem berichtet man traditionell sehr spät.
Die Adhoc-Publizitätspflichten scheint man obendrein nicht allzu genau zu nehmen. Anders kann ich es nicht deuten, warum man die Unsicherheit in Sachen Dividendenvorschlag nicht spätestens mit Publikation des GCP-Geschäftsberichts via Adhoc-Mitteilung aus dem Markt genommen hat.
Es muss mir niemand erzählen, dass das Management über dieses für die kurz-, mittel- und langfristige Unternehmensfinanzierung überragend wichtige Thema erst am Tag der Publikation des Geschäftsberichts entscheidet. Wenn dem so wäre, wäre der heutige Kursabsturz mehr als gerechtfertigt. Es macht schon den Eindruck, dass den börsennotierten Immo-Konzernen das Geschäftsmodell zusammenbricht. Es war sicher kein Zufall, dass in der Nullzinsphase plötzlich reihenweise Immo-Konzerne in Dax und MDAX hochgepült wurden... und nun vermutlich in Kürze wieder aus besagten Indizes absteigen.
Wer privat eine Immobilie zur Vermietung kauft, käme - solange das Immo-Darlehen nicht restlos getilgt ist - nie auf die Idee, die nach Zinszahlungen und laufenden Kosten verbleibenden Mieteinnahmen für Konsumzwecke (Ausschüttungen) zu verwenden, statt für die Darlehenstilgung und Zinszahlung.
Wenn ich richtig gerechnet habe, erzielt Aroundtown aktuell ca. 5% jährliche Mieteinnahmen auf den Buchwert des Immobilienportfolios. Bei einem Zinssatz von 5% auf aktuell über 20 MRD EUR Schulden würde das EBITDA 2022 von ca. 875 Mio € nicht einmal zur Deckung des Zinsaufwands ausreichen.
Eine signifikante Schuldentilgung ist m.E. nur durch den Verkauf eines wesentlichen Teils der Immobilien und / oder durch massive Steigerung der Mieten möglich.
Nachdem alle großen Immobiliengesellschaften vor dem gleichen Dilemma stehen, dürfte die Zinssteigerung der EZB in Kürze deutlich steigende Mietzinsen nach sich ziehen, was die Inflation weiter anheizen würde. Mit steigenden Mietzinsen kommt wiederum die Politik unter Druck, den schönen Worten in Sachen Mietzinsbegrenzung endlich Einhalt zu gebieten.
Wenn die Politik das Thema "Sozialwohnungen" ernsthaft angehen will, muss sie m.E. einen staatlichen Fonds auflegen und den verkaufswilligen Immobiliengesellschaften signifikante Teile des Immobilienbestands sowie der unrealisierten Bauvorhaben abkaufen.
Die Gelegenheit hierfür war m.E. nie günstiger als heute. Für die Immobiliengesellschaften wäre eine Verstaatlichung des Immobilienbesitzes eine perfekte Gelegenheit zur Schuldentilgung. Was nach Abzug der Veräußerungskosten an schuldenfreier Substanz für die Aktionäre übrig bleibt, muss man sehen. Ein weiter so mit dem bisherigen Geschäftsmodell der Immokonzerne ist unter der Annahme eines dauerhaft "normalisierten" Leitzinsniveaus zwischen 3 und 4% m.E. ausgeschlossen!
Ich halte es wie Buffet: Sei gierig, wenn andere ängstlich sind... .
Hoffe, dass sich meine Gier in ein bis zwei Jahren auszahlt. :)
Der Anleihe-Markt ist derzeit de-facto geschlossen für AT1, jedenfalls kann man Assets mit einer Mietrendite von 5% nicht mit 9% Fremdfinanzierungskosten laufen lassen.
Man wird auch keine 10-20 Mrd. Eigenkapital einwerben um das Fremdkapital zu ersetzen.
Man muss sich ja nur mal die Marktkapitalisierung und den cash Bestand im Vergleich zu den Schulden anschauen, ein wahrer Alptraum.
Ich habe tatsächlich unterschätzt, wie krass die steigenden Zinsen die Immobilienaktien in ihrer Bewertung sinken lässt (sicherlich zum Großteil zu Recht) und wundere mich gleichzeitig sehr darüber, wie inkonsequent "der Markt" dabei in den letzten Monaten vorgegangen ist.
So weit ich es verstanden habe, hätte AT doch genug cash, um die nächsten 2 Jahre die Verbindlichkeiten zu bedienen, oder nicht? In dem Fall wäre man doch von gestiegenen Zinsen erst mal gar nicht betroffen...
Wenn das so ist, kann man dann nicht durch Anpassung der Dividendenstrategie enorm Druck rausnehmen? Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn die Divi ausgesetzt oder stark gekürzt werden würde.
Ich sehe derzeit keine Quelle von Fremdkapital, die zu halbwegs annehmbaren Kosten verfügbar ist.
Deswegen wird sich zwangsläufig ein Problem mit den Fälligkeiten ergeben, falls man von aktuellen Marktbedingungen ausgeht.
Und in Abwesenheit grosser Verkäufe (5 Mrd.+) verbleibt da im Wesentlichen nur die Notfall-Kapitalerhoehung.