against all odds
Seite 93 von 117 Neuester Beitrag: 08.04.20 16:14 | ||||
Eröffnet am: | 22.03.13 19:18 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 3.904 |
Neuester Beitrag: | 08.04.20 16:14 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 328.598 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 32 | |
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Wie ist man 'conträr' zu 'neutral' ? Die Phantasie gibt es nicht mehr her, sich etwas anderes vorzustellen als den stetig moderat zulegenden Bullmarkt. Es existieren keine gegensätzlichen Vorstellungen über Zukunft mehr, die auf dem Parkett ausgetragen werden könnten. Psychologische Voraussetzung dafür stellte natürlich die stossweise erfolgte bedingunglose Kapitulation der Bären, die am Ende auch den Bullen den Stoff für euphorische Erzählungen nahm. In so einer Marktphase sind die Contrarians die Idioten vom Dienst, ihr Job besteht nur darin, nicht die Nerven zu verlieren.
*OBSG zeigt dasselbe Bild.
Die Bewegung seit Anfang des Jahres ist die dynamischte Bewegung der gesamten Hausse, die sich nunmehr immerhin bereits im 7. Jahr befindet.
Eine Übertreibung entwickelt die größte Dynamik ja bekanntlich gen Ende bevor sie dann korrigiert. Das blöde dabei, man weiß natürlich nicht wie weit die Übertreibung noch führen kann. Gerade weil es die dynamischte Phase ist, wäre es gerade in dieser Phase verhängnisvoll, zu früh zu versuchen dagegen zu shorten.
Man muss schon Geduld und das Vertrauen haben, dass man es rechtzeitig bemerken wird, wenn es soweit ist.
Man muss in solchen Phasen zudem auch nicht unbedingt der Erste sein.
Ich persönlich kann mir angesichts dieser Chartsituation allerdings nicht vorstellen, dass es noch länger als 2 Jahre dauert bis die nächste große Korrektur ins Haus steht (um mich mal etwas aus dem Fenster zu lehnen)
Bis dahin sollte der Trend jedoch weiterhin unser Freund sein.
Nun ist die Übertreibung da, die Frage ist nur, wie hoch sie wohl noch führt.
Deinen geldpolitischen Betrachtungen kann ich nur begrenzt zustimmen.
"Ohne Überhitzte Kreditaufnahme der Privaten" - Schau Dir mal die Margingquote an den Finanzmärkten an. Man muss hier schon genau zwischen der Kreditaufnahme innerhalb der Realwirtschaft und innerhalb der Finanzmärkte unterscheiden.
Genauso wie QE zwar keine Inflation bei Produkten Und Dienstleistungen hervorgerufen hat, undzwar eben aufgrund dieses Zusammenhanges den Du oben ja an sich richtig dartstellst, jedoch sehr wohl eine Inflation bei den Assetpreisen ausgelöst hat, wo dieser Zusammenhang dann auch eben so nicht zugetroffen hat.
Zum anderen hat die QE-Liquidität dann auch sehr direkt zu steigenden Assetpreisen geführt unmittelbar und alleine technisch bedingt bei den Bonds, und über die intermediären GB dann auch bei den Aktienmärkten.
Für meine Betrachtungen aus #306 spielen diese Zusammenhänge aber auch letzlich eine eher untergeordnete Rolle.
Im Dax sieht es hingegen fast absurd aus. Wohlgemerkt das sind Monatskerzen!
Die letzten stehen dabei vollständig überhalb des BB. Kann mich nicht daran erinnern, sowas überhaupt schon mal gesehen zu haben!
Von wegen keine Übertreibung - Das ist beinahe beispiellos, was da gerade passiert.
Auch in der letzten Hausse von 2003-2008 konnte man am Ende eine ausserordentlich starke Dynamik erkennen, die die stärkste der gesamten Rally gewesen ist.
Überhaupt ein äußerst interessanter Chart. Sept, Okt. Nov. 13 gab es eine Phase in der man sich ebenso schon einmal fragen konnte, ob das nun angesichts der zunehmenden Dynamik bereits schon das Ende der Rally einleiten könnte. Ein halbes Jahr danach ging es dann auch erstmal runter. Im Oktober 2014 war es dann verdammt knapp gewesen. Kurzzeitig wurde das monthly mBB deutlich unterschritten, was schnell zu weiteren Anschlussverkäufen hätte führen können.
Diesen Monat gab es dann allerdings ein heftiges Reversal. Der long Hammer, der dort zu sehen ist, ist wiederrum aus dem Monthly betrachtet zugleich das stärkste und eindeutigste Kaufsignal der gesamten Rally und im Chart sogar darüber hinaus.
Dem entsprechend heftig war dann auch die Ausfwärtsbewegung im Anschluss.
Dieses Reversal dient zugleich als schönes Warnschild, sich nicht zu sehr in seiner Betrachtung zu versteifen.
Mann muss dabei übrigens keineswegs etwa gleich an soetwas wie einen finalen Crash denken. Wenn es bei dieser Übertreibung lediglich runter bis zum mBB ginge wären das schon mehr als 2500 Punkte, was immerhin bedeutete, dass der Dax 1/5 abgeben würde. Ginge es runter zum uBB bei etwa 8.000 Punkten würde der DAX sogar schön über 30% abgeben. Dabei sind 8000 Punkte ein Wert über den man sich 2012 noch ungläubig gefreut hätte und im letzten Jahr sogar bereits schon wieder fast erreicht hätte.
Nur um mal ein paar Relationen aufzuzeigen.
Wie man es auch dreht und wendet, eine absolut aussergewöhnliche Übertreibung, die man da sehen kann und im Auge behalten sollte.
An den heutigen Daten aus China sieht man, dass die Marktteilnehmer an die ewigen Geldspritzen glauben und die Notenbanken werden den Markt so lange nicht enttäuschen, wie die Inflation niedrig bleibt.
Die Notenbänker glauben diesen Prozess steuern zu können. Sollte sich eines Tages zeigen, dass die Inflation doch nicht so einfach zu steuern ist, wird es die Bullen zerreißen, weil die Notenbanken die Notbremse ziehen müssen.
Es bleibt also bei der Weisheit, dass nur gute Wirtschaftsdaten den Bärenmarkt einleiten werden.
Dass eine Erholung in der Eurozone der Auslöser sein könnte, halte ich zumindest für vorstellbar. Insbesondere, da der Boom an den Börsen ja eben nicht etwa einer Erholungserwartung entspringt, sondern zum einen dem "don't fight the centralbanks"-Glauben und zum anderen sicher auch der Abwertung des Euro.
Die Erwartung ist meine ich jedoch auch keine Erholungserwartung der Eurozone als Ganzes, sondern dass der schwache Euro in erster Linie dem deutschen Export helfen sollte, was sicherlich richtig ist. Für die hochverschuldeten Länder der Eurozone ist es sicher ebenfalls nützlich, jedoch nur beim Handel mit dem nichteuropäischen Ausland. Beim innereuropäischen Handel, der für die meisten europäischen Länder doch eine große Bedeutung hat, entstehen dadurch jedoch leider Vorteile für die wettbewerbsschwächeren Länder.
Sollte sich nun jedoch tatsächlich die Eurozone insgesamt stärker als erwartet erholen, was ich mir noch nicht ganz vortstellen kann, dann würde das wiederum den Euro stärken. Was sich dann wiederum negativ auf den Dax auswirken könnte/sollte/dürfte.
Die Korrelation zwischen Euro und Dax verläuft nun immerhin schon seit geraumer Zeit negativ.
Vorstellbar ist da sicher vieles. Dass der Dax immer zu Übertreibungen neigt ist schon richtig, und zwar zu beiden Seiten.
So eine Übertreibungen kann man in der Historie jedoch lange suchen. Ich würde das nicht so einfach damit abtun wollen, dass der Dax nunmal gerne übetreibt.
Das scheint mir schon eine wirklich aussergewöhnliche Situation zu sein.
Die Februarkerze im S&P zeigt ebenfalls die größte Dynamik, der gesamten Hausse, wobei der Vorsprung gegenüber anderen dynamischen Upmoves nicht so krass wie im Dax verläuft. Schaut man sich den Veraluf vor dem letzten Bärenmarkt an, so ist am Ende ebenfalls ein Astieg der Dynamik zu erkennen, der jedoch ebenfall zwar erkennbar aber nicht dramatisch erscheint.
So ein Anstieg bedeutet alleine, jedoch keinesfalls dass es schon vorbei sein muss. Er ist am Ende einer hausse lediglich eine notwendige Bedingung. Das letzte Stück verläuft in der Regel gerade am dynamischten, diese Übertreibung kann dabei jedoch länger andauern und weiter hinausführen, als man sich das vielleicht vorstellen mag.
Lerner, bei dem "Mehr noch nicht" bin ich ja wie gesagt ganz bei Dir. Im Augenblick würde ich nicht dagegen shorten wollen.
Aber nun der S&P:
Ich denke, bei einem Bullmarkt ohne Überzeugung wie diesem, reichen kleine Veränderungen im Sentiment mittlerweile aus, um die Kaskade auszulösen. So monolithisch wie er aussieht, so prekär ist seine innere Struktur, die über die letzten 2 Jahre allein davon zehrte, dass das zuvor sich sideline haltende Dumb jeden Dip aufkaufte.
Interessante Grafik.
Ich frage mich nur, woher irgendjemand wissen kann, welchen Schulabschluss die Anleger haben.
In China könnte ich mir so etwas glatt noch vorstellen, es bleibt aber wohl eher unwahrscheinlich.
#321:
Den Chart kann man, wenn überhaupt, auch wohl nur entgegengesetzt nutzen. Wenn ich auf die letzten 15 Jahre schaue, dann ist ein niedriger Wert wohl eher ein Kaufsignal.
www.daxtrend.blogspot.de