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Erdöl aus Deutschland
Unter dem Wattenmeer ruht ein kleiner Schatz
21. Juli 2008 Fast lautlos sind die Schleusentore am Helgoland-Kai in Cuxhaven zur Seite geglitten. Jetzt nimmt die "Sara Maatje VII" bei aufkommender Flut Kurs auf Nordwest, wo man über dem Horizont nur einen kleinen starren Schatten erkennt. Nach einer Stunde Fahrt, vorbei an gewaltigen Hochseefrachtern auf dem Weg von oder nach Hamburg, entlang einer Sandbank, auf der sich Dutzende von Seehunden aalen, ist dieser Schatten zu einer veritablen Trutzburg aus Stahl gewachsen. Das Ziel, die Bohr- und Förderinsel Mittelplate A, ist erreicht. Auf der nur 70 mal 95 Meter großen Plattform ragt der Bohrturm weithin sichtbar fast 100 Meter hoch in den Himmel. Sieben Kilometer westlich von Friedrichskoog, am südlichen Rand des Nationalparks Schleswig-Holstein, fördert Deutschlands einzige Offshore-Bohrinsel schon seit 1987 Erdöl.
Die Geschichte von MPA, wie die Beschäftigten ihren Arbeitsplatz nennen, beginnt mit der Erdölkrise im Winter 1973/74. Der Lieferboykott der Opec-Staaten und die steil erhöhten Preise für Treibstoffe und Heizöl lösten damals eine intensive Suche nach Erdölvorkommen aus. Im ostfriesischen Wattenmeer wurden die ergiebigsten Reserven entdeckt. Insgesamt 20 Millionen Tonnen wurden seither aus bis zu 3000 Meter Tiefe hochgepumpt. Seit einigen Jahren fördert die Betreibergesellschaft RWE Dea aus dem Vorkommen parallel auch von der Landstation in Friedrichskoog aus. So wurde die Jahresförderung 2002 erstmals auf mehr als 2 Millionen Tonnen gesteigert. Seitdem wird aus 16 Bohrungen im Watt nördlich der Elbemündung deutlich mehr als die Hälfte der deutschen Erdölförderung gewonnen.
Gemessen am weltweiten Verbrauch hat Deutschland kaum Öl
Unter den Rohöl produzierenden Staaten spielt Deutschland aber nur eine bescheidene Rolle. Die Jahresförderung aus mehr als 1000 Bohrlöchern liegt seit den achtziger Jahren zwischen drei und vier Millionen Tonnen. Tendenz fallend. Mit dieser Menge lassen sich rechnerisch rund 3 Prozent des deutschen Erdölverbrauchs decken. Die Ansichten über die Zeitspanne, in der in Deutschland noch Erdöl gewonnen werden kann, gehen auseinander. So beziffert der WEG Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung in seinem Jahresbericht 2007 die hiesigen sicheren und wahrscheinlichen Reserven auf noch knapp 37 Millionen Tonnen. Würde die deutsche Erdölgewinnung des vergangenen Jahres konstant gehalten, wären diese Reserven in gut elf Jahren erschöpft. Dagegen beziffert RWE-Dea-Sprecher Uwe-Stephan Lagies allein die als technisch und wirtschaftlich gewinnbar geltenden Reserven der Mittelplate mit 30 bis 35 Millionen Tonnen.
Deutschlands einzige Bohrinsel fördert schon seit 1987 Erdöl Mit einer Greifmanschette hantieren zwei Arbeiter auf Mittelplate am Bohrgest... Ein RWE-Mitarbeiter am Bohrloch auf der Mittelplate Wohnkabine auf der Bohrinsel Wie man Deutschland nicht kennt: Erdölfeld Wietze in der Lüneburger Heide im ...
Nimmt man die bei Erdöl international gebräuchliche Maßeinheit, das Barrel oder Fass mit 159 Liter Inhalt, dann befinden sich dort im Wattenmeer also mindestens 180 Millionen Barrel. Gemessen am gegenwärtigen Tagesverbrauch der Welt von 85 Millionen Barrel ist das nicht viel. Aber für die beiden MPA-Eigentümer, RWE Dea und Wintershall, ruht beim gegenwärtigen Ölpreis von 130 bis 140 Dollar je Barrel unter dem Wattenmeer ein Schatz mit einem Wert im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich.
Zum Thema
* Öl unter naturgeschütztem Nordsee-Schlick
* Das Ried als einstiges Ölfördergebiet
In Bayern liegen Anträge über fast zwei Dutzend Probebohrungen vor
Freilich ist die deutsche Ölgewinnung wesentlich teurer als in den großen Förderregionen im Nahen Osten, Afrika oder Mittelamerika. Nach fast 140 Jahren Erdölförderung sind Land und Küsten gut erforscht und die meisten Vorkommen erschlossen. Die Förderung aus den alten Feldern nimmt ab. Deshalb gehört Deutschland zu den sogenannten maturen, also den reifen Ölländern, in denen der Aufschluss weiterer Vorkommen technisch immer anspruchsvoller wird.
Die Preisexplosion beim Rohöl verändert indes die Kalkulationsbasis der deutschen Ölindustrie. Seit Januar 2007 haben sich die internationalen Erdölpreise annähernd verdreifacht. Das hat nicht nur der Erdölsuche rund um den Globus einen heftigen Schub verpasst. Auch in Deutschland macht sich eine neue Aufbruchstimmung bemerkbar. Allein in Bayern liegen Anträge über fast zwei Dutzend Probebohrungen vor. Dabei produzieren im Alpenvorland nur noch zwei kleinere Felder gerade mal gut 40.000 Tonnen Erdöl im Jahr. Es sind eher hierzulande unbekannte Außenseiter wie die texanische Activa Resources, die mit ihren Plänen zur Erdölsuche Schlagzeilen gemacht haben. Activa-Vorstand Leigh Hooper hält bereits ab 50 Dollar je Barrel die Förderung in Deutschland für lohnend.
Bei den aktuellen Barrel-Preisen wäre da eigentlich eine regelrechte Erdöleuphorie zu erwarten. Schließlich gibt es im Alpenvorland, im Oberrheintal sowie nördlich von Weser und Ems eine ganze Reihe bekannter kleinerer Altfelder. Große Ölkonzerne haben dort in den achtziger und neunziger Jahren die Förderung aufgegeben, weil bei Fasspreisen von weniger als 20 Dollar mit jeder gewonnenen Tonne der Verlust gestiegen war. Die zwischenzeitlich erreichten technischen Fortschritte, die eine stärkere Ausbeute als früher ermöglichen, müssten das Ölfieber in Deutschland eigentlich zusätzlich aufheizen.
Tagesmiete 500.000 Dollar
Aber die sechs Unternehmen, darunter auch die BEB Erdgas und Erdöl sowie Gaz de France, die zusammen regelmäßig mehr als drei Millionen Tonnen Erdöl fördern, gehen die Sache aus diversen Gründen nüchterner an. Für sie ist im Euro-Raum die seit anderthalb Jahren zu beobachtende Explosion der Erdölpreise relativ. Das zeigt diese Beispielrechnung: Obwohl sich allein auf das Jahr 2007 bezogen die internationalen Erdölpreise in Dollar je Barrel annähernd verdoppelten, beschränkte der schwache Dollar die Verteuerung in Euro auf rund 10 Prozent. Dies gilt im Trend auch für das laufende Jahr. Und als Verbraucher fragt man sich da erstaunt, warum sich Kraftstoffe und Heizöl trotzdem so stark verteuert haben. Ein weiterer Grund für den nur behutsamen Antritt der etablierten Ölproduzenten im Inland liegt in den in kurzer Zeit - auf der ganzen Welt - rapide angestiegenen Kosten. "Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Tagesmiete für die Bohrplattformen, mit denen Explorationsbohrungen niedergebracht werden, auf 500.000 Dollar verdoppelt", sagt Dea-Sprecher Lagies. Ein anderer Kostentreiber sind die gewaltigen Stahlrohre.
RWE Dea und Wintershall verfügen zwar über mittelfristige Investitionsbudgets für die Öl- und Gassuche von einigen 100 Millionen Euro. Aber sie wägen nüchtern ab, wo sie diese Beträge einsetzen. Auch die begrenzte Zahl der Fachkräfte spielt bei diesen Überlegungen eine Rolle. 2007 und 2008 jedenfalls wird RWE Dea erheblich mehr im Ausland, vor allem in Nordafrika investieren. Denn dort hat das Unternehmen in jüngerer Zeit mit Suchbohrungen in der Nähe bekannter Vorkommen größere Erfolge erzielt. Auch Ties Tiessen warnt vor überzogenen Hoffnungen. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass an irgendeinem Ort ein Eldorado lagert. Wir sind jetzt eher auf der Suche nach den letzten Perlen", sagt der Produktionsvorstand von Wintershall.
Keine Frage: Trotz der in Deutschland wegen der geologischen Bedingungen sehr anspruchsvollen Ölsuche und -förderung ist das Geschäft durch die Preisentwicklung reizvoller geworden. Bei dem stark erhöhten Ölpreis zahlen sich im Augenblick auch aufwendige Spezialtechniken aus, mit denen bestehende Felder intensiver und länger ausgebeutet werden können. Realistisch gesehen heißt dies, die Produktion über die heute bekannte Reichweite hinaus zu strecken und die Jahresförderung einigermaßen stabil zu halten.
Neue Gesteinsschichten werden untersucht
Dafür will RWE Dea im Oktober in Altfeldern in Schleswig-Holstein mit seismischen Untersuchungen analysieren, ob sich dort neue Probebohrungen lohnen. Es handelt sich um ein Konzessionsgebiet, das sich aus der Ostsee wie eine Banane östlich um Kiel schmiegt und im Süden bis Bad Segeberg reicht. Dort hat das Unternehmen aus mehreren Vorkommen bereits 17 Millionen Tonnen Erdöl produziert, bis 1999 ein Barrelpreis von zehn Dollar die Förderung unwirtschaftlich werden ließ. Nach Angaben des Geophysikers Ulrich Georg sollen jetzt auch Gesteinsschichten untersucht werden, in denen eine Förderung vor einigen Jahren noch als unwirtschaftlich galt.
Die größte Hoffnung setzen Dea und Wintershall freilich auf Mittelplate zwischen Cuxhaven und Friedrichskoog. Die beiden Unternehmen haben dort fünf weitere Bohrungen beantragt, die diesmal wegen der höheren Treffsicherheit an verschiedenen Stellen im Wattenmeer senkrecht niedergebracht werden sollen. An den Rändern der angezapften Lagerstätten werden weitere Vorkommen erwartet.
Aber der Widerstand ist groß. Nicht nur Umweltorganisationen wie dem BUND gilt die Förderung im Naturpark Wattenmeer als unerträgliches Ärgernis. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie den Stadtstaaten Bremen und Hamburg räumen nicht wenige Politiker dem Naturschutz vor den Küsten einen sehr viel höheren Wert als den betriebs- und volkswirtschaftlichen Interessen ein. Nach sechzehnjährigem Ringen wurde Anfang Februar bei der Unesco beantragt, das Wattenmeer zum Weltnaturerbe zu erklären. Da scheint vielen die Bohrinsel inmitten des Naturparks wie ein Anachronismus.
Nichts darf ins Seewasser dringen
Dabei ist MPA ein Musterbeispiel dafür, wie auch in ökologisch sensiblen Regionen unter strengen Auflagen Erdöl gewonnen werden kann. Das Konzept heißt etwas sperrig "Null-Einleitung". Das heißt: Die Plattform ist mit riesigen Spundwänden rund um das undurchlässige Stahl-Beton-Fundament hermetisch abgeriegelt. Nichts, keine Flüssigkeit, kein Feststoff darf ins Seewasser dringen. Wie auch umgekehrt aus der See und dem Meeresboden nichts in die Insel gelangen kann. Alles, was beim Arbeiten und Leben anfällt - neben Material- und Essensresten auch Fäkalien, Brauchwasser, ja selbst das gesammelte Regenwasser - wird mit Frachtschiffen nach Cuxhaven gebracht, in die Stadt, die die Versorgungsbasis für die einzige deutsche Bohrinsel ist.
Deren Fördermeister Dirk Jalas führt zunehmend auch ausländische Besucher über die Plattform, die sich für dieses in der Welt einzigartige Konzept interessieren. Im Kaspischen Meer zum Beispiel wird in weitaus größerem Stil im flachen Küstengewässer Erdöl gefördert. So hat sich jüngst eine Delegation aus Kasachstan über die Besonderheiten der Erdölförderung im flachen deutschen Wattenmeer informiert.
Die anfangs in Deutschland geplanten Schwesterninseln Mittelplate B und C wird es zwar nicht mehr geben. Aber das umweltschonende Konzept hat Exportcharakter. Deswegen macht sich der neunundvierzigjährige Jalas auch keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz. Die "Sara Maatje VII" wird noch lange zwischen Cuxhaven und der Mittelplate A pendeln, vorbei an den Containerschiffen, um die Förderung des Schmierstoffs für die globalisierte Welt auch in Deutschland aufrechtzuerhalten.
Text: F.A.Z.
Bildmaterial: dpa, dpa (Archivbild 2003), F.A.Z., picture-alliance/ dpa, Unternehmen, www.98fahrenheit.de
www.faz.net.
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Bei dem hohen Ölpreis, lohnt es sich auch kleinere Vorräte zu fördern.
Aber wie oben beschrieben, die Kosten sind sehr sehr hoch, da lohnt sich nur über ein hohen Ölpreis so ein Aufwand, das gilt auch für große Projekte, soll heißen Öl wird weiter sehr teuer bleiben!
Theorie über die Entstehung des Öls:
"Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einem Junggeologen vor ca. 35 Jahren in Tomsk - ich hab ihn mal danach gefragt, was an der Geologie so aufregend sein könnte Der hat mir damals u.a. begeistert darüber erzählt, dass laut biotischer Herkunftstheorie das Öl/Gas in Sibirien gar nicht vorkommen dürfte und daher wurde dort danach sehr lange gar nicht gesucht"
Und wo die großen Mineralölgesellschaften nach Öl suchen, wo es vom biologischen Ansatz her, überhaupt kein Öl geben dürfte.
Daran sieht man, dass die Erdölgesellschaften diesen Ansatz bereits munter aufgreift.
Zum Beispiel Nordsee etc.
Und Russland machte Vietnam zu einem Nettoexporteur im Erdöl!
Wo Shell, BP, Exxon keinen Tropfen vermutete.
Nur über Know-How Transfer, bzw. kleine Hilfestellung im Erforschen der Geologie abiotischer Erdölentstehung.
Vietnam fördert jeden Tag 400.000 Barell!!
Artikel:
Die Peak-Oil Lüge - Russlands Ass im Ärmel
Eine spannende Analyse über Dinosaurier, das Erdinnere und Kriege
“Peak-Oil” bedeutet den Ölfördergipfel, jenen Zeitpunkt, an dem die Fördermenge ihren Höhepunkt erreicht hat und in der Folge stetig abnehmen muss. Nach Ansicht westlicher Geowissenschaftler sind die Erdöl- und Erdgas-Vorkommen begrenzt. Öl und Gas sind nichts anderes als fossile Lagerstätten einstiger Biomasse, die dann - während Jahrmillionen - zu Öl und Gas wurden. Selbstverständlich müssen diese Vorräte endlich sein, weil es eben nur eine bestimmte Menge Dinosaurier und Pflanzen gab, die nun fein aufbereitet und verflüssigt im Erdinnern darauf warten, von Menschenhand ihrer neuen Bestimmung zugeführt zu werden.
Vor einigen Jahren jedoch wurde auch im Westen die russische Sicht der Dinge bekannt. Galt es anfangs noch als degoutant, in Fachkreisen - also vor allem unter Geologen - über die ursprünglich sowjet-russische Theorie der unbegrenzten Erdöl- und Gaslager zu sprechen, wird die Theorie mehr und mehr salonfähig. Sie besagt: Diese Rohstoffe sind abiotisch, das heißt, ihr Ursprung ist nicht fossil. Und es scheint eine Menge politisch-strategischer Sprengstoff dahinter zu stecken. William F. Engdahl ist der Sache nachgegangen und zu überraschenden Erkenntnissen gekommen.
Sind Öl und Gas “regenerative” Energien? - von William F. Engdahl
Die Verfechter von “Peak Oil”, allen voran Colin Campbell, früher als Geologe für BP tätig, und Matt Simmons, Bankier aus Texas, behaupteten, dass die Welt vor einer neuen Krise stünde, dem Ende des billigen Öls, vielleicht bis zum Jahre 2012, vielleicht auch schon in diesem Jahr. Angeblich wurden gerade die letzten Tropfen Öl gefördert. Als Beleg führten sie die rasant steigenden Preise für Benzin und Öl an, sowie auf die sinkenden Förderleistungen der Vorkommen in der Nordsee, in Alaska und andernorts.
Campbell argumentierte, die Tatsache, dass seit der Entdeckung der Ölvorkommen in der Nordsee in den späten 1960ern keine Lagerstätten entsprechender Größe mehr gefunden wurden, sei der Beweis für die These. Dem Vernehmen nach gelang es ihm, die Internationale Energiebehörde (IEA) und die schwedische Regierung zu überzeugen. Das ist aber kein Beweis dafür, dass er Recht hat.
Intellektuelle Fossilien
Die Theorie vom zur Neige gehenden Öl beruht auf den herkömmlichen westlichen Lehrbüchern der Geologie, die meisten von amerikanischen oder britischen Geologen verfasst, die behaupten, Erdöl sei ein “fossiler Brennstoff”, ein biologischer Rest oder Faulprodukt, entweder der fossilen Überreste von Dinosauriern oder vielleicht auch von Algen. Daher könne es nur eine endliche Menge dieses Stoffes geben. Die Lehre vom biologischen Ursprung des Erdöls ist das Herzstück der “Peak Oil”-Theorie, und wird benutzt, den Umstand zu erklären, warum Öl nur in bestimmten Gegenden der Welt gefunden wird, wo es sich vor Millionen Jahren ablagerte. Dies würde bedeuten, dass beispielsweise tote Dinosaurier zusammengepresst wurden und sich im Laufe von zig Millionen Jahren in Fossilien verwandelten und in unterirdischen Reservoirs in 500 bis 1000 Meter unter der Erdoberfläche eingeschlossen blieben. In seltenen Fällen, so die Theorie, müssen gewaltige Mengen biologischen Materials in Gesteinsformationen in den flachen Bereichen der Ozeane eingeschlossen worden sein, wie etwa im Golf von Mexiko, der Nordsee oder dem Golf von Guinea. Aufgabe der Geologie war lediglich, herauszufinden, wo sich diese Einschlüsse in den Erdschichten, Reservoirs genannt, innerhalb bestimmter Becken von Sedimentschichten befanden.
Eine vollständig andere Theorie der Entstehung von Erdöl, im Westen nahezu unbekannt, existiert seit den frühen 1950er Jahren in Russland. Sie bezeichnet die herkömmliche amerikanische Theorie von der biologischen Herkunft des Öls als wissenschaftlichen Unsinn, der nicht zu beweisen ist. Sie weisen auf den Umstand hin, dass westliche Geologen im Laufe des letzten Jahrhunderts wiederholt das Ende der Ölvorkommen vorhergesagt haben, nur um dann weiteres Öl zu finden - viel Öl.
Diese alternative Erklärung der Entstehung von Erdöl und Erdgas existierte nicht nur als reine Theorie. Der Umstand, dass sich Russland und zuvor die Sowjetunion zum weltgrößten Produzenten von Öl und Gas entwickelt haben, beruht auf der Umsetzung dieser Theorie in die Praxis. Dies wiederum hat geopolitische Konsequenzen von atemberaubender Bedeutung.
Not macht erfinderisch
In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts sah sich die Sowjetunion durch den “eisernen Vorhang” vom Westen isoliert. Der Kalte Krieg lief auf vollen Touren. Russland hatte nur wenig Erdöl, um seine Wirtschaft ans Laufen zu bringen. Ausreichend Erdöl auf dem eigenen Territorium zu finden war eine Frage der nationalen Sicherheit ersten Ranges.
Ende der 40er Jahre hatten Wissenschaftler des Instituts für Geophysik der Russischen Akademie der Wissenschaften und des Instituts für Geologische Wissenschaft der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften eine grundlegende Untersuchung der Frage begonnen, woher das Erdöl kommt.
Im Jahre 1956 verkündete Professor Vladimir Porfirjew die Ergebnisse: “Rohöl und natürliches Erdgas stehen mit der biologischen Materie in den oberen Erdschichten in keinem wesentlichen Zusammenhang. Es handelt sich bei ihnen um ursprüngliche Stoffe, die aus großer Tiefe aufstiegen.” Die sowjetischen Geologen hatten die orthodoxe Geologie auf den Kopf gestellt. Sie nannten ihre Theorie vom Ursprung des Öls die “a-biotische” – nicht-biologische - Theorie, um sie von der westlichen Theorie von der biologischen Herkunft des Öls zu unterscheiden.
Wenn sie Recht hätten, wäre die Versorgung mit Öl einzig durch die Menge der zur Zeit der Entstehung des Planeten tief im Erdinneren vorhandenen organischen Bestandteile von Kohlenwasserstoff begrenzt. Die Verfügbarkeit von Erdöl hinge nur von Technologien ab, extrem tiefe Bohrungen vorzunehmen und die inneren Bereiche der Erde zu erschließen. Den Wissenschaftlern wurde außerdem klar, dass alte Felder wiederbelebt werden und weiterhin produzieren konnten, sogenannte sich selbst erneuernde Felder. Sie argumentierten, dass Öl in den Tiefen der Erde entstehe, unter den dort herrschenden sehr hohen Temperaturen und Druckverhältnissen, die denen gleichen, die zur Entstehung von Diamanten erforderlich sind. “Öl ist ein ursprünglicher Stoff, der tief im Erdinneren entsteht und unter hohem Druck mittels ‘kalter’ Eruptionsprozesse in die Erdkruste transportiert wird,” erklärte Porfirjew. Sein Team wies die Vorstellung, dass Erdöl die biologischen Überreste von pflanzlichen und tierischen Fossilien seien als Schwindel zurück, der dazu diene, den Mythos von begrenzten Vorräten aufrechtzuerhalten.
In Widerspruch zur konventionellen Geologie
Dieser radikal andere wissenschaftliche Ansatz von Russen und Ukrainern bei der Suche nach Erdöl ermöglichte es der UdSSR, große Gas- und Erdölfunde in Gegenden zu erschließen, in denen man zuvor westlichen Theorien der geologischen Erkundung folgend kein Öl vermutet hatte. Die neue Theorie wurde in den frühen 1990er Jahren, kurz nach der Auflösung der Sowjetunion (als sie keineswegs mehr “neu” war, A.d.Ü.) angewendet, um in einer Region, von der man seit über 40 Jahren annahm, sie sei geologisch aussichtslos, nämlich dem Don-Dnjepr-Becken in dem Gebiet zwischen Russland und der Ukraine, nach Öl zu bohren.
Indem sie ihrer abiotischen und nicht-fossilen Theorie der Tiefenentstehung von Erdöl folgten, begann die russischen und ukrainischen Geophysiker und Chemiker mit einer detaillierten Analyse der tektonischen Geschichte und der geologischen Struktur des kristallinen Untergrundes des Don-Dnjepr-Beckens. Nach einer Analyse der Tektonik und der Tiefenstrukturen des Gebiets, stellten sie geophysische und geochemikalische Untersuchungen an.
Insgesamt wurden 61 Ölbrunnen gebohrt, von denen 37 kommerziell produktiv waren, eine extrem beeindruckende Erfolgsrate von annähernd 60 Prozent. Die Größe des entdeckten Feldes war mit den Vorkommen im North Slope von Alaska vergleichbar. Zum Vergleich: die amerikanische Art der Suche mittels Aufschlussbohrungen wird bereits bei einer Erfolgsrate von zehn Prozent für erfolgreich gehalten. Neun von zehn Bohrungen ergeben typischerweise “trockene Löcher”.
Diese russischen geophysikalischen Erkenntnisse wurden unter dem üblichen sowjetischen Schleier der Staatssicherheit während des kalten Krieges gehalten und blieben damit westlichen Geophysikern weitgehend unbekannt, die weiterhin der Lehre von dem fossilen Ursprung und damit dem Vorhandensein nur begrenzter Vorräte folgten. Allmählich dämmert es einigen Strategen im und im Umkreis des Pentagon, dass die russischen Geophysiker hier etwas von enormer strategischer Bedeutung in der Hand haben
Wenn Russland das wissenschaftliche Know-how hatte, und die westliche Geologie nicht, dann besaß Rußland einen strategischen Trumpf von atemberaubender geopolitischer Bedeutung. Es war nicht überraschend, dass Washington begann, eine “Mauer aus Stahl” zu errichten, ein Netzwerk von Militärbasen und Abwehrstellungen für ballistische Raketen rings um Russland zu errichten, und Russlands Pipelines und Hafenverbindungen in Richtung Westeuropa, China und den Rest Eurasiens zu unterbrechen. Halford Mackinders schlimmster Albtraum - eine kooperative Verbindung gegenseitiger Interessen der großen Staaten Eurasiens, geboren aus der Notwendigkeit und dem Bedarf an Öl, um ökonomisches Wachstum anzuheizen - begann, wirklich zu werden. Ironischerweise war es der unverschämte Griff der USA nach den Ölschätzen des Irak und potentiell auch des Iran, der eine engere Zusammenarbeit zwischen den traditionell verfeindeten Mächten Eurasiens China und Russland auslöste, und außerdem in Westeuropa die Einsicht förderte, dass der Raum für eigene Möglichkeiten ebenfalls enger wurde.
Der König des „Peak“
Die Theorie von “Peak Oil” basiert auf einer Arbeit von Marion King Hubbert aus dem Jahre 1956, einem texanischen Geologen, der für Shell Oil tätig war. Er behauptete, dass die Produktion von Ölquellen einer glockenförmigen Kurve folgte. Wenn diese Kurve einmal ihren Höhepunkt (”peak”) erreicht hatte, folgte unausweichlich ein Abfallen der Produktionskurve. Er sagte vorher, dass die Ölproduktion der Vereinigten Staaten im Jahre 1970 ihren Höhepunkt erreichen würde. Als bescheidener Mann, der er war, nannte er die von ihm erfundene Kurve “Hubbert‘s Curve”, und den Gipfel der Kurve “Hubbert‘s Peak” Als die Produktion von Erdöl in den Vereinigten Staaten um 1970 zu sinken begann, gewann Hubbert einen gewissen Ruhm.
Das einzige Problem war, dass die Produktion nicht sank, weil die Vorkommen erschöpft waren. Sie erreichte den Höhepunkt und begann zu sinken, weil Shell, Mobil, Texaco und die anderen Partner von Saudi Aramco den US Markt mit spottbilligen Importen aus dem Nahen Osten überfluteten zollfrei und zu derart niedrigen Preisen, dass die heimischen Produzenten in Kalifornien und Texas nicht mithalten konnten und gezwungen waren, ihre Förderanlagen zu schließen.
Der Erfolg von Vietnam
Während die amerikanischen Ölmultis in den 1960ern damit beschäftigt waren, die leicht zu erschließenden großen Ölfelder Saudi Arabiens, Kuwaits, Irans und anderer Regionen mit billigem und reichlich vorhandenem Öl zu kontrollieren, waren die Russen eifrig dabei, ihre alternativen Theorien zu erproben. Sie begannen mit Probebohrungen in einem vorgeblich aussichtslosen Gebiet in Sibirien. Hier erschlossen sie, gestützt auf ihre “abiotischen” tiefengeologischen Einschätzungen elf große Lagerstätten und einen sogenannten Giganten. Sie bohrten in das kristalline Muttergestein und förderten das schwarze Gold in Mengen zutage, die mit den Funden im North Slope von Alska vergleichbar sind.
Dann begaben sie sich in den 1980ern nach Vietnam und boten an, Bohrungen zu finanzieren, um zu beweisen, dass ihre neue geologische Theorie funktionierte. Das russische Unternehmen Petrosov bohrte das “Weißer Tiger” genannte Ölfeld vor Vietnams Küste an. Die Bohrung ging direkt in den Basaltfelsen in 5.200 Meter Tiefe und erbrachte eine Förderleistung von täglich 60.000 Barrel Öl, um die energiehungrige vietnamesische Wirtschaft zu nähren. Weitere folgten und Vietnam ist heute Nettoexporteur von Erdöl. In der UdSSR perfektionierten russische, in der abiotischen Theorie geschulte Geologen ihr Wissen, und die UdSSR entwickelte sich bis Mitte der 1980er Jahre zum weltgrößten Erdölproduzenten. Wenige im Westen verstanden, warum - oder machten sich die Mühe, danach zu fragen.
Dr. J. F. Kenney ist einer der wenigen westlichen Geologen, die in Russland gelehrt und gearbeitet haben. Er studierte unter Vladilen Krajuschkin, der das gewaltige Don-Dnjepr-Becken erschlossen hatte. In einem Interview erklärte mir Kenney vor kurzem, dass “nur um die Menge Öl zu fördern, die das (saudi-arabische) Ölfeld Ghawar bis heute produziert habe, ein Quader von fossilen Überresten von Dinosauriern, 30,5 Kilometern tief breit und lang erforderlich gewese wäre, wenn man von einer 100 prozentigen Umsetzung der vorhandenen Materie ausgeht.” Mit anderen Worten eine Absurdität.
Westliche Geologen machen sich nicht die Mühe, harte wissenschaftliche Beweise für die fossile Herkunft des Erdöls beizubringen. Sie geben das einfach als heilige Wahrheit aus. Die Russen haben Bände von wissenschaftlichen Aufsätzen verfasst, die meisten davon auf russisch. Die führenden westlichen Zeitschriften haben kein Interesse daran, solch revolutionäre Ansichten zu veröffentlichen. Schließlich stehen Karrieren und ganze akademische Berufszweige auf dem Spiel.
Die Tür schließt sich
Die Verhaftung von Mikail Khodorkowsky, Chef von Yukos Oil, im Jahr 2003 geschah kurz bevor er einen beherrschenden Anteil von Yukos an Exxon Mobil verkaufen konnte, und nachdem Khodorkowsky ein privates Treffen mit Dick Cheney hatte. Hätte Exxon das Geschäft gemacht, hätten sie das weltgrößte Reservoir von in den abiotischen Techniken der Tiefenbohrungen geschulten Geologen und Ingenieuren unter ihre Kontrolle gebracht.
Seit 2003 ist die Bereitschaft der Russen, ihr Wissen zu teilen, deutlich zurückgegangen. Angebote in den frühen 1990ern, ihr Wissen mit amerikanischen und anderen Geophysikern zu teilen sind beteiligten amerikanischen Geophysikern zufolge mit kühler Ablehnung bedacht worden.
Warum also der enorm risikoreiche Krieg, um den Irak zu kontrollieren? Über ein Jahrhundert haben die USA und die verbündeten westlichen Ölgiganten das Öl der Welt über ihre Kontrolle über Saudi Arabien, Kuwait oder Nigeria im Griff gehabt. Heutzutage, wo viele der ganz großen Ölfelder im Niedergang begriffen sind, betrachten diese Firmen die staatlich kontrollierten Ölvorkommen des Irak als letzte verbleibende Quelle billigen, leicht zugänglichen Öls. Mit der großen Nachfrage nach Öl von Seiten Chinas und mittlerweile auch Indiens, wird es für die Vereinigten Staaten zu einer geopolitischen Notwendigkeit, so schnell wie möglich direkte, militärische Kontrolle über jene Reserven des Nahen Ostens auszuüben. Vizepräsident Dick Cheney trat seinen Job an, nachdem er für Halliburton gearbeitet hatte, dem weltgrößten Unternehmen für geophysikalische Dienstleistungen im Zusammenhang mit Erdöl. Die einzige potentielle Bedrohung für die US-Kontrolle über das Öl liegt in Russland und bei den mittlerweile vom Staat kontrollierten Energie-Giganten. Soso …
Wie Kenney berichtet, nutzten die russischen Geophysiker die Theorien des brillanten deutschen Wissenschaftlers Alfred Wegener ganze dreißig Jahre vor seiner “Entdeckung” durch westliche Geologen in den 1960er Jahren. Im Jahre 1915 hatte Wegener den grundlegenden Text “Der Ursprung der Kontinente und Ozeane” veröffentlicht, der von einer ursprünglich zusammenhängenden Landmasse “Pangaea” vor 200 Millionen Jahren ausging, die durch die von ihm so genannte Kontinentaldrift in die heutigen Kontinente auseinanderbrach.
Bis in die 1960er Jahre bezeichneten vorgebliche US-Wissenschaftler wie etwa Dr. Frank Press, wissenschaftlicher Berater des Weißen Hauses, Wegener als “Verrückten”. Gegen Ende der 60er mussten die Geologen ihre Ansichten zurücknehmen, da Wegener die einzige Theorie anbot, die es ihnen ermöglichte, die riesigen Erdölvorkommen in der Nordsee zu entdecken. Vielleicht werden westliche Geologen in ein paar Jahrzehnten ihren Mythos von der fossilen Herkunft des Erdöls überdenken und realisieren, was den Russen seit den 1950er Jahren bekannt ist. Bis dahin hält Moskau einen gewaltigen Trumpf in der Hand.
und plötzlich blubbert Erdöl, wo es vom biologischen Ansatz her nicht blubbern dürfte.
Das Komische dabei, es blubbert nicht seit tausenden Jahren, sondern hat erst jetzt begonnen zu blubbern.
Hochinteressant!
Denn das geht vom biologischen Ansatz schon dreimal nicht, sondern spricht für die Theorie stetiger Neubildung - ein Teilaspekt des abiotischen Ansatzes.
Vgl. Saturnmond Titan mit reger Plattentektonik und vergleichbaren Mischungsverhältnissen der Elemente wie auf der Erde.
Und dort werden Kohlenwasserstoffe nachproduziert und keiner weiß warum.
Man könnte Analogien bilden.
Zumindest auf der Erde ist es ein Produkt aktueller Aktivität.
Und das dabei entdeckte Volumen hat ca. 30% des bisher verbrauchten Erdöls als Reserve, ca. 1 Billion Barell.
Und auch dort hat man keinen biologischen Ansatz gehabt um dort zu suchen, genauso wenig wie in der Nordsee.
... ein interessanter Beitrag, der auch ein paar der bisher aufgezeigten Argumente beinhaltet. Bezüglich der Plattentektonik aber nur einen Teilaspekt in der aktuellen Produktivität darstellt. Denn nicht jedes aktuelle Emporschießen, vgl. Erdölseiten 4, lassen sich dadurch erklären. Hochinteressant bleibt in diesem Zusammenhang Erdölseiten 1, denn diese lassen außerhalb tektonischer Bruchzonen, allein deren Ausstrahlung zur Neubildung zu. Zumindest Leichtbenzin.
Sogar experimentell nachgewiesen.
Darin findet man eine Erklärung in dem Nachschub des Leichtbenzins auf Titan.
Dort hat man eine gleichförmige tektonische Aktivität mit haarrissartiger Ausprägung hat. Sofern man das Kneten des Saturn beachtet und die nahezu nämlichen Bedingungen von der Verteilung der Elemente, vgl. Erde, hat
Einfach macht man es sich, wenn man einfach nur mal nach den Rahmenbedingungen im erfolgreichen Experiment Erdölseiten 1 sucht. Davon findet man genug auf der Erde, die nicht so tief liegen.
Über manche Aussagen im folgenden Artikel mag man streiten, manches passt aber ins wissenschaftliche Bild.
Interessant ist vor allem das Unterstrichene.
Artikel:
Von Knappheit keine Spur - das Geheimnis des Erdöls
Dr. Phil. Siegfried Emanuel Tischler
Die Theorie, dass Öl durch Millionen von Jahren aus der Verwesung von Pflanzen und Tieren entstanden sei und deshalb nur arg begrenzt auf der Erde vorhandenen sei, wurde 1757 vom russischen Geowissenschaftler Mikhailo Lomonossov postuliert und seitdem in der westlichen Welt nie mehr offiziell angefochten.
Doch nach den Erkenntnissen der modernen Forschung ist das, was wir allgemein als Erdöl bezeichnen, vermutlich wenig mehr als das Ergebnis stofflicher Ausgleichung planetarer Massen. Die ausnehmend dünne Kruste von erdähnlichen Planeten, bestehend aus kontinentalem und ozeanischem Krustenmaterial (sog. tektonische Platten), schwimmt auf einem Material, in dem unvorstellbare Mengen von Kohlenwasserstoffen enthalten sind, aus denen Erdöl hauptsächlich besteht. Wo immer diese Platten aus soliden Gesteinen aneinander stoßen, wird der darunter liegende Erdmantel in diese Vorgänge miteinbezogen und die freigesetzten Kohlenwasserstoffe können an die Erdoberfläche entweichen. (1)
Für diese Theorie spricht auch die regionale Verbreitung von Öl, denn auch sie fügt sich ein in das Mosaik der Indizien, die Öl aus dem Erdinnern stammend erscheinen lassen. So liegen die Ölfelder des Nahen Ostens entlang der tektonischen Nahtstelle zwischen Asien und Afrika, und auch die südostasiatischen Ölvorkommen befinden sich entlang von Erdplattengrenzen.
Vor allem scheint es, dass sich erschöpfte Ölquellen „von selbst“ wieder auffüllen, wofür die Theorie der fossilen Ölentstehung keine Erklärung bieten kann. Am 26. September 1995 erschien in der New York Times unter der Überschrift „Geochemist says oil field may be refilled naturally“ ein Artikel von Dr. Jean K. Whelan, in dem sie vermutet, dass Öl in gewaltigen und schnellen Schüben aus Reservoirs in großer Tiefe in Oberflächennähe gelangt. Tatsächlich haben sich die geschätzten Reserven weit weniger verringert als Experten in Anbetracht der Förderung erwartet hätten. Und schon jetzt übersteigt das Volumen, also die schiere Menge des bis dato geförderten Öls, die Menge an Öl, die sich aus früher auf der Welt lebenden Tieren gebildet haben könnte, um ein Vielfaches. Wo also, stammt der Rest her?
2003 berichtete die Geotimes über die Situation der Ölquellen im Golf von Mexiko. „Unter dem Golf von Mexiko fließen Kohlenwasserstoffe nach oben durch ein kompliziertes Netzwerk an Verbindungswegen und Reservoirs. ... All das ereignet sich in letzter Zeit und nicht vor Millionen von Jahren“, so Larry Cathles, Chemiker und Geologe der Cornell University, in diesem Artikel.“Wir betrachten ein gigantisches Durchfluss-System, in dem sich Öl gegenwärtig bildet, durch die überlagernden Schichten hocharbeitet, die Reservoire füllt und an den Ozeanböden austritt. Und all das in letzter Zeit!“ (2)
Währenddessen gibt es keine einzige experimentelle Versuchsanordnung, mittels der aus pflanzlichem und tierischem Material im Labor ein Stoff erzeugt werden kann, der dem natürlich vorkommenden Erdöl ähnlich ist. Darüber hinaus befindet sich eine große Zahl von außerordentlich wichtigen Ölvorkommen in Grundgebirgsregionen, also in Gesteinskomplexen, die im Sinne der fossilen Entstehungstheorie kein Potential für Erdölfelder aufweisen (3). Der Forscher Kudryavtsev verwies schon 1959 darauf, dass Öl unter jedem Ölfeld in größerer oder kleinerer Menge in allen Horizonten der Erdschicht gefunden wird und nicht nur in einer spezifischen Blase, ohne einer solchen das gesamte einschließende Sediment fehlt, das die Bedingung für einen fossilen Entstehungsprozess wäre. Noch dazu fehlen Fossilienfunde, zum Beispiel Skelette, in Erdöllagern.
Ein weiteres Problem: Erdöl wird sogar aus fast 10 000 Metern Tiefe gefördert. Die Druck- und Temperaturbedingungen unterhalb von 6000 Metern Tiefe zerstören aber alle organischen Strukturen. Dies bedeutet, dass das offizielle Herkunftsmaterial im Falle einer biogenen Entstehung schon gänzlich in Gesteinsschmelze oder Hochdruck-Metamorphose aufgegangen wäre. Nur eine abiotische Entstehung (das heißt, ohne Beteiligung von Lebewesen) kann das Vorkommen von Kohlenwasserstoffen aus diesen Tiefen (ungeachtet des Ausgangsmaterials) erklären. (4)
Für die Theorie fossiler Erdölentstehung ergeben sich also eine Reihe von Problemen:
Wie sollen die Überreste von Lebewesen tausende Meter unter die Erdoberfläche gelangt sein?
Wie sollen sich endliche Mengen von Tierüberresten in unendliche Ölvorräte verwandelt haben?
Wie soll die Theorie fossiler Erdölentstehung je das spontane Austreten von immensen Quantitäten an Öl (und Gas) auf dem Meeresboden erklären?
Viele Experimente beweisen, dass sich Kohlenwasserstoffe innerhalb der Erde im Verlauf simpler anorganischer Reaktionen bilden können – und nicht nur in der Verwesung abgestorbener Organismen, wie dies allgemein angenommen wird. S.B. Keith vom Sonoita Research Arizona berichtete von Kohlenwasserstoffen in heißen wässrigen Lösungen, die sich an aktiven Plattengrenzen bilden, also dort, wo die tektonischen Platten der Erdkruste miteinander reagieren. Dabei ist die Entdeckung, dass Öl aus vielen ozeanischen Quellen austritt, die über tektonischen Störungszonen liegen, und zwar kontinuierlich und massenhaft, gar nicht mehr so neu. In der UDSSR zum Beispiel war die abiotische Ölentstehung jahrzehntelang Lehrbuchweisheit. Seit der Übernahme des ehemaligen Ostblocks und vor allem seiner Ölindustrie jedoch sind die entsprechenden Bücher aus den Bibliotheken entfernt worden. (5)
Der Geologe J. F. Kenney schrieb 2002: „Öl stammt nicht von toten Pflanzen und Tieren, sondern wird in der Hydrierung von gemeinsamen Gesteinen produziert, unter den Druck- und Temperaturbedingungen, wie sie hundert Kilometer unter der Erdoberfläche herrschen (6)." Kenney und seine russischen Kollegen postulieren, dass sich alles Öl auf diese Weise bildet. Daraus ergibt sich, dass unerschöpfliche Vorräte darauf warten, entdeckt und produziert zu werden. Ölgeologen akzeptieren bereits jetzt, dass manches Öl auf diese Weise gebildet werden könnte: „Niemand hat jemals behauptet, dass es keine anorganischen Quellen für Öl gäbe“, sagte etwa Mike Lewan vom US Geological Survey.
Ein kürzlich erschienener Bericht des US Department of Energy Force on Strategic Energy Research and Development schloss, dass „neue Daten und Interpretationen darauf verweisen, dass Öl und Gas in Eugene Island, eine Ölexplorationskonzession im Golf von New Mexiko, in unerschöpflicher Menge vorhanden sind.“ Und Larry Cathles und seine Mitarbeiter schätzen in einer Studie, dass in einem Gebiet, südlich der Küste von Lousiana, das etwa 15 Prozent der Fläche von Österreich ausmacht, bis zu 184 Milliarden Tonnen von Öl vorhanden sind. Das sind 30 Prozent mehr als die Menschheit bisher in ihrer gesamten Geschichte gefördert hat! (7)
Die Destillation von Öl aus Teersanden und Ölschiefer wurde vor 30 Jahren offiziell verworfen, weil sie zu teuer sei. Nur selten hören wir, dass einer der größten Lieferanten von Erdöl an die USA – nämlich Kanada – etwa 20 Prozent seines Öls aus dem Athabasca Teersand produziert. Dadurch zeigt sich, dass die Verfahren zum Abbau und der Destillation von Öl aus Teersanden und Ölschiefer mittlerweile vergleichbare Profite abwerfen wie die Förderung konventioneller Öle; diese Lagerstätten müssen also in jede Schätzung der vorhandenen Ölressourcen mit eingeschlossen werden, doch dies wird nicht getan.
Es ist offensichtlich, dass die Ölindustrie selber die Theorie der fossilen Treibstoffe schon seit Jahrzehnten als nicht mehr relevant betrachtet. Wie sonst ist es erklärbar, dass die immensen Ölfelder in der Nordsee jemals gesucht und gefunden wurden? Es gibt dort keine mächtigen Sedimentformationen, in denen sich Erdöl hätte bilden können. Und warum sonst bohren die Firmen 5600 Meter unter die Erde, wie südlich von New Orleans, wo man in dieser Tiefe ein Ölfeld („Thunder Horse“) fand, das mindestens eine Billion Barrel Öl enthält?
Nur durch die Theorie von der Knappheit des Öls ist verständlich, dass bei Produktionskosten von oft weit weniger als 10 US$ pro Barrel der Weltmarktpreis etwa das Siebenfache ausmacht, ohne dass sich die Allgemeinheit dagegen zur Wehr setzt. (8)
Quellen:
(1) Thomas Gold: The Origin of Methane (and Oil) in the Crust of the Earth. U.S.G.S. Professional Paper 1570. In: The Future of Energy Gases, 1993.
(2) http://www.geotimes.org/june03/NN_gulf.html
(3) R. A. Nelson: Geologic Analysis of Naturally Fractured Reservoirs. Gulf Publishing Co. Book Div., 2nd Edition, 2001. S. 332 ff.
(4) PhysicsWeb, 14. September 2004.
(5) Dieses wurde von Professor Igor Hrnsecky, Vorstand des Instituts für Geophysik und Hydrokarbon Potential, Universität Bratislava, Slowakai bestätigt.
(6) J.F. Kenney, V.A. Knutchenov, N. A. Bendeliani und V.A. Alekseev in: Proceedings of the National Academy of Sciences, August 2002.
(7) Ellis Evans, J.C. & D. Wynn Williams: „A grat lake under the Ice.“ In: Nature 381:644-46, 2000.
(8) http://eia.doe.gov/emeu/perfpro/oil_and_gas_production.htm
Der Text ist ein Exzerpt aus dem Artikel "Der große Ölschwindel. Die Theorie der fossilen Treibstoffe" von Dr. Phil. Siegfried Emanuel Tischler. Erschienen im Nexus Magazin Januar/Februar 2006 (http://nexus-magazin.de/Ausgaben/2006-2/Der-grosse-Oelschwindel). Der Wortlaut des Autors ist weitgehend beibehalten worden.
Dr. phil. Siegfried Emanuel Tischler, Österreicher, Geowissenschaftler und Lehrer für „Ethik der Wissenschaften”, Gastprofessor an Universitäten in Österreich und Indonesien, hat über 25 Jahre in der Explorationsindustrie, als Regierungsbeamter und Akademiker auf fünf Kontinenten gearbeitet. Er lebt nun in Indonesien, wo er seine patentierten Technologien zur Ausbringung und umweltgerechten Entsorgung von Feststoffabsätzen in Öltanks kommerzialisiert. Sein Interesse in der Geochemie von Kohlenstoff hat dazu geführt, dass er die paradigmatische Genese von Öl anzweifelt. In Vorträgen, gehalten in aller Welt, verweist er auf die immense Bedeutung richtiger Einschätzung der Genese von Öl auf das „Weltbild” und damit die Politik der Gegenwart und Zukunft. Daraus hat sich auch der hier abgedruckte Artikel ergeben.
Die Ölreserven des Iraks
Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Die Verhandlungen zwischen dem Ölministerium im Irak und vier westlichen Ölkonzernen stehen kurz vor dem Abschluss. Exxon Mobil, Shell, BP und Total und einige kleinere Ölkonzerne wollen sich wieder die Förderrechte sichern. Immerhin könnte der Irak die zweitgrößten Ölreserven der Welt besitzen. Die Förderung wäre auch unproblematisch und daher billig. Angebote von über 40 anderen Ölgesellschaften unter anderem aus China, Indien und Russland wurden nicht berücksichtigt
http://www.emfis.de/global/global/nachrichten/...s_Iraks_ID72153.html
um folgende Textpassage geht's
"Immerhin könnte der Irak die zweitgrößten Ölreserven der Welt besitzen."
Könnte? Wann weiß man das denn?? Wer weiß es und woran haperts
denn grad noch!?
Wenn man die unkonventionellen kanadischen "Teersande" nicht rechnet, dann könnte/sollte Irak tatsächlich die 2.grössten Ölreserven der Welt besitzen - NACH den Saudis. Dazu müsste das Land aber noch einigen Stellen ordentlich exploriert werden. Der frühere Dikator hat oft lieber Krieg gespielt Kurden vergiftet und Schiiten verfolgt als in die Ölindustrie zu investieren. - was jetzt wiederrum für den IRAK - DIE Zukunftschance sein sollte. Es gibt vermutlich NIRGENDWO auf der Welt einen Platz mit besseren Chancen auf grosse neue Vorkommen. Irak könnte seine tägliche Förderung etwa verdreifachen - WENN dauerhafter Friede einkehren sollte.
Wette auf Kleinwagen
Ford ändert den Kurs
Der angeschlagene US-Autobauer Ford vollzieht einem Bericht der "New York Times" zufolge wegen der hohen Benzinpreise eine radikale Kehrtwende und will sich künftig auf kleine Autos konzentrieren. Dazu werde Ford drei seiner bislang auf größere Fahrzeuge spezialisierten Werke in den USA auf kleinere Pkw umstellen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf nicht näher benannte Informanten.
Ford wolle sechs seiner nächsten europäischen Modelle in den USA für den heimischen Markt produzieren, wo sich das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahrzehnten vor allem auf Pickups und SUV-Geländewagen konzentriert hatte.
Aus www.N-tv.de
geht jeden Tag weiter, mitten im Sommer
http://de.youtube.com/watch?v=AXVzIx0U2-o
@Bio, den Müll schon verkauft ?
WTI Rohöl (USD, Future, Light Sweet Crude Oil) |
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Die Sorgen um die US-Konjunktur hat der US-Notenbankchef Ben Bernanke in der vergangenen Woche kräftig angeheizt. So warnte der US-Währungshüter vor dem Senat der Vereinigten Staaten vor "signifikanten Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum". Dagegen hat Bernanke über die Inflationsrisiken kaum ein Wort verloren.
http://www.finanzen.net/nachricht/...Oelpreis_vor_dem_Absturz__756453
müsste eigendlich beim absturz heissen. aber na gut der artikel ist von heute mittag.
navigator
-2,68%
? Ölpreis Erholungsversuch gescheitert ?
Der Ölpreis unternahm gestern den Versuch einer Erholung, scheiterte aber frühzeitig, so die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets.
Der WTI-Preis handle weiter um die Marke von USD 130 je Barrel, nachdem er am Abend zwischenzeitlich bis auf USD 132 habe steigen können. Grund für den vorübergehenden Anstieg seien Sorgen gewesen, dass der tropische Sturm Dolly zu Produktionsausfällen im Golf von Mexiko führen könnte. Shell habe zuvor bekannt gegeben, Ölarbeiter von seinen Plattformen zu evakuieren. Laut Angaben der EIA dürfte Dolly die Ölförderanlagen allerdings verschonen. Auch der staatliche mexikanische Ölkonzern Pemex sehe bislang keine Beeinträchtigungen.
In der Folge habe der Ölpreis die Gewinne umgehend wieder abgegeben. Die kurze Halbwertzeit der Ölpreisgewinne verdeutliche einmal mehr, wie angeschlagen der Ölmarkt derzeit sei und dass die Sorgen vor einer schwächeren Nachfrage derzeit die Oberhand hätten. Das Risiko liege daher auf der unteren Seite. Die verbleibende Unsicherheit, dass Dolly vielleicht doch zu Förderausfällen im Golf von Mexiko führen könnte, die Aussicht auf weitere Wirbelstürme in den kommenden Wochen und die weiterhin bestehenden geopolitischen Risiken dürften einen deutlichen Rückgang unter die Marke von USD 130 aber vorerst verhindern. So habe US-Außenministerin Rice vom Iran eine "ernsthafte Antwort" verlangt und mit weiteren Sanktionen gedroht, sollte Teheran die vom Atom-Sextett gesetzte 2-Wochenfrist verstreichen lassen.
An den Ölmärkten herrscht am Dienstagnachmittag New Yorker Zeit weiter Zurückhaltung vor. An der New Yorker Nymex notiert leichtes US-Öl (August-Kontrakt) derzeit bei 127,25 Dollar (-3,79 Dollar). Der August-Kontrakt für eine Gallone Heizöl verliert in New York 7 Cents auf nun 3,67 Dollar. Ein August-Kontrakt für eine Gallone Unverbleites Benzin notiert derzeit 7 Cents leichter bei 3,14 Dollar.
In London verbilligt sich der Future für Brent Crude (August-Kontrakt) derzeit um 3,32 Dollar und notiert bei 129,29 Dollar je Barrel. Das leichte US-Öl WTI (August-Kontrakt) notiert hier bei 128,31 Dollar je Barrel 3,51 Dollar leichter. Im Fokus stehen dabei die am Mittwoch veröffentlichten Öllagerdaten. Demnach stiegen die Lagerbestände für Rohöl in der vergangenen Woche überraschend um 3,0 Millionen Barrel auf 296,9 Millionen Barrel, während Volkswirte im Vorfeld von einem Rückgang um 3,0 Millionen Barrel ausgegangen waren. Daneben stiegen die Bestände an Mitteldestillaten um 3,2 Millionen Barrel auf 125,7 Millionen Barrel an. Bei Benzin stieg der Lagerbestand um 2,4 Millionen Barrel auf 214,2 Millionen Barrel.
Die Futures für Edelmetalle zeigen sich ebenfalls deutlich schwächer. Derzeit verbilligt sich der Kurs für eine Feinunze Gold (August-Kontrakt) um 16,70 Dollar auf 947,00 Dollar. Die Feinunze Silber (August-Kontrakt) notiert wiederum 42 Cents leichter bei 17,96 Dollar. Gleichzeitig wird die Feinunze Platin (Oktober-Kontrakt) bei momentan 1.822,00 Dollar (-29,00 Dollar) gehandelt.
Die Agrarrohstoffe präsentieren sich mehrheitlich schwächer. Der Zucker-Future (Oktober-Kontrakt) tendiert bei 12,06 Cents je Pfund 0,42 Cents leichter. Der Future für Arabica-Kaffee (Oktober-Kontrakt) notiert bei 137,40 Cents je Pfund 0,10 Cents fester. Robusta-Kaffee (Oktober-Kontrakt) wiederum tendiert bei 108,00 Cents je Pfund. Kakao (Oktober-Kontrakt) wird bei 2.780 Dollar je Tonne 45 Dollar leichter gehandelt. Der Mais-Future (Dezember-Kontrakt) notiert derzeit 16,0 Cents leichter bei 592,2 Cents je Scheffel. Bei Chicago-Weizen steigt der Preis für einen September-Kontrakt um 5,6 Cents auf 796,6 Cents je Scheffel. Bei Sojabohnen notiert der November-Kontrakt bei 1.409,0 Cents je Scheffel 6,0 Cents fester. (22.07.2008/ac/n/m)
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
© Aktiencheck.de AG
Aber wichtiger: Was lehrt uns das Beispiel Mexico (wie viele andere Länder zuvor nun den Peak definitiv gesehen haben)?
1) wenn einmal post PEAK - dann können auch hohe und höchste Preise die Ölproduktion nicht mehr auf neue Rekorde bringen.
2) Off-shore Felder zeichnen sich durch eine besonders hohe Decline rate aus (Cantarell minus 35 % verglichen mit 2007 !!)
3) wenn einmal die Gigantenfelder (wie Cantarell, Burgain, Ghawar u.a.) fallen, dann ist "PEAK OIL" für dieses Land nicht weit (+/-). Kleine, auch wenn zahlreiche Ölfelder können eine fallende Produktion der wenigen Gigantenfelder NICHT kompensieren - trotz Bemühungen (wie in Mexico).
(was für einzelene Länder gilt - gilt auch für die Summe aller ölproduzierenden Länder: globale Produktion.)
Ad Mexico:
1) Zugegeben, PEMEX musste bislang (aber wohl auch weiterhin) einen Grossteil seiner Gewinne an den Staatshaushalt abliefern, und wurde dadurch beschränkt in seiner explorationstätigkeit (allerdings: das gilt auch für viele andere "Ölländer").
2) Mit Mexico verliert die USA einen "Hoflieferanten"
3) minus 11 % bei Mexico produziert Mexico heuer zwischen 350.000 und 400.000 Barrel pro Tag weniger als 2007 (um wieviel haben die Saudis heuer erhöht ?).
4) Mexico läuft direkt in die Staatskrise, denn die Öleinkünfte machen fast 40 % des Staatsbudgets aus. Probleme vorprogrammiert - ganz besonders dann, wenn nicht nur die Produktion so einbricht wie aktuell, sondern wenn auch der Ölpreis spürbar nachlassen sollte.
Und hier der Artikel:
http://www.bloomberg.com/apps/...20601087&sid=aLLrhZOGOD_M&refer=home
__________________________________________________
Pemex Oil Production Falls 11% in June on Aging Field (Update2)
By Andres R. Martinez
July 21 (Bloomberg) -- Petroleos Mexicanos, the state-owned energy company, said oil output fell 11 percent in June from a year earlier as new wells failed to keep pace with a four-year decline in the aging Cantarell field, the nation's largest.
Production dropped to 2.839 million barrels a day in June from 3.206 million a year earlier, the Mexico City-based company, known as Pemex, said today on its Web site.
At Cantarell, where a drop in pressure is making it more difficult and costly to extract oil, the company pumped 1.017 million barrels a day, down 35 percent from a year earlier and the fastest rate of decline in 12 years, Pemex said. The company is pumping 33 percent more from the Ku-Maloob-Zaap field to make up for the decline at Cantarell.
A four-year drop in production and reserves put pressure on Pemex to spend more on exploration at a time when oil prices are the highest ever. The company estimates the drop in output costs about $20 billion in lost revenue annually, and President Felipe Calderon has proposed reforms that seek to give Pemex more freedom to manage the state's resources and choose projects.
Mexico's Congress wraps up 71 days of debate on Calderon's oil-reform bill tomorrow. His bill would give Pemex more freedom to hire foreign and private oil companies to explore, produce, refine and transport oil, freeing up cash that would allow Pemex to explore for more oil.
Declining Pressure
At Cantarell, Pemex has been injecting nitrogen for more than 10 years to slow the pace of pressure loss to extract more from the oilfield, which is the world's third largest. The development topped out at 65 percent of the company's 3.3 million barrels of daily crude output in 2003.
The world's largest oil field is Ghawar in Saudi Arabia, followed by Burgan in Kuwait and Cantarell.
Mexico, the third-largest supplier of crude to the U.S., exported 1.415 million barrels in June, down 19 percent from the previous year, the Energy Ministry said. Exports to the U.S. fell 19 percent to 1.139 million barrels a day from a year earlier, the ministry said.
The first- and second-largest suppliers of crude to the U.S. are Canada and Saudi Arabia, U.S. Department of Energy data show.
Mexico's natural-gas production rose 13 percent to a record 7 billion cubic feet a day in June from a year earlier, Pemex said on its Web site.
To contact the reporter on this story: Andres R. Martinez in Mexico City at amartinez28@bloomberg.net
Last Updated: July 21, 2008 19:19 EDT
http://www.ariva.de/Oelhausse_jetzt_vor_dem_Aus_t336871
Das tägliche Platzen der "Lemming4711 Blase" ist ja schon legendär, aber auch
mini verkündet ja schon seit mindest März (und Öl 100 USD) das Platzen der "Blase":
http://www.ariva.de/...tionsblase_oel_t322072?pnr=4114202#jump4114202
Wenn der Ölpreis einmal wirklich noch deutlicher unter die 100 USD geht, dann sollte mich das überraschen, alles andere lässt mich kalt. Aber selbst dann, hätte man mit Puts wegen des Zeitverlustest immer noch einen bösen Verlust...
ok, mal abwarten....
Einige hier brauchen Nachhilfeunterricht im kleinen 1x1 der Charttechnik und Börse im allgemeinen: was ist Blase, was is Korrektur etc. Dafür ist aber leider kein Platz hier in diesem thread.
und.....hat's immer noch nicht gelernt....!
Bio....mit so Nebensächlichkeiten wie den Ölpreis
beschäftige ich mich immernoch nur minimal tangential!
Hatte ich dir meine Anlagestrategie nicht schon mal
eingehnd geschildert??
Wie sagst du immer so schön.....einfach mal bissel zurückblättern,
hab nämlich ebenso wenig Lust, mich so Zahlreich zu wiederholen!
*ggg*
So weitermachen!
Dies wird in diesem Fall bereits gemacht.
Problem an der Sache ist, dass das Feld nicht mehr nach der Hubberts Kurve (Aussage über die Lebenszeit des Ölfelds) läuft. Eher wie ein gedopter Sportler fällt auch das Ölfeld plötzlich tot um.
eben wie die MINUS 33 % von Cantarell (der Nr.3 - oder Ex Nr 3) innerhalb eines Jahres.
Mexico wird schon sehr bald Haushaltsprobleme bekommen und die USA verliert den Haus-und Hoflieferanten Nr.3..