(Süd)zucker fürs Depot, ausgebombt und lecker
Ohne Veränderung der Angebotsmenge sowie ohne Einsparung von brasilianischen Zuckerfabriken ist allein durch die Abwertung des Real der Zuckerpreis gegenüber den anderen Importländern um über 30% gefallen.
Das kann für Südzucker nicht ohne Folgen bleiben.
Langfristig (3-5 Jahre) sehe ich auch wieder steigende Kurse, aber in den nächsten Monaten werden wir weiter in das Tal der Tränen hinabsteigen!
Ich erlebe ein gewisses Dejavu im Bezug auf K+S die letzten 6-7 Monate und meine, der Wert ist über Gebühr abgestraft. Grundsolides Unternehmen, aktuell widriges Marktumfeld, ein in der Tat großes Fragezeichen 2017. Auf Sicht von 2 Jahren strebe ich am unteren Ende grob um die 23 EUR an und als realistisches Szenario würde mir das reichen. Natürlich hoffe ich aber auf eine positive Überraschung. Eine negative Überraschung in Richtung 15 EUR halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich. Dieses Unternehmen ist meiner Meinung nach in der Lage sein, Flauten besser zu überstehen als die Branche. Ich glaube, dieser Wert ist gerade billig zu haben.
Ich habe mich jetzt dazu entschieden abzuwarten, ob das Unterstützungsband bei 17,50€ bis 18€ hällt und dann erst später nach einer Bodenbildung zu dann höheren Kursen einzusteigen.
Denn wenn das Unterstützungsband nachhhaltig bricht, stehen ganz schnell 16€ auf dem Kurszettel und ein weiterer abfall richtung 13,50€ ist nicht auszuschließen.
Ich persöhnlich wünsche mir eine Bodenbildung bei 18€ also einen doppelten Boden.
Der Real und die zu erwartende Rekordernte von zusätzlichen 20 Mio. Tonnen (in Brasilien) werden den Zuckerpreis weiter unter Druck setzen. Deshalb bleibt es abzuwarten wie sich das Wetter verhält, denn die Witterung ist ja bekanntermassen seit Wochen zu trocken. (Quelle bei Post #865) Desweiteren sind in der EU noch hohe Lagerbestände von Zucker. (Quelle: Zwischenbericht von Nordzucker 2013/14, Seite 9)
Betrachtet man das ganze Rational und mit Fantasie, kann man sich ausmalen wohin die Reise gehen wird/kann.
Mein Fazit:
Ein Einstieg drängt sich mir aus heutiger Informationssicht NOCH nicht auf.
Das Chartbild ist schlecht, keine Frage.
Aber wie schon Hunderte Male gesehen übertreiben es die Shorties irgendwann, dann setzt das Gehirn aus und die Gier regiert. Wenn 18 erreicht sind, dann sollen es 15 sein, usw.
Dabei ist die Aktie schon jetzt fundamental massiv unterbewertet.
Für 2013 gibt es wohl ein Bruttoergebnis von 650 Mio €, das entspricht 3,25€ je Aktie.
Netto dürfen wir wohl mit >2€ je Aktie rechnen, also ein aktuelles KGV von 9; bei einem Kurs von 15€ wäre das KGV noch 7,5.
Der Buchwert liegt laut Avira für 2013 bei 23,17€, für 2014 definitiv höher.
Hier kann man streiten, ob dieser Wert korrekt berechnet wurde ( Stichwort Hybridkapital ).
Dennoch wird die Firma schon jetzt weit unter Buchwert gehandelt; solche Bewertungen haben temporären Charakter und keinen dauerhaften Bestand.
Und das bei einem kerngesunden Unternehmen, das kaum Schulden hat in einer Phase, in der die Börse haussiert.
Die Aktie ist sogar zum Zuckerpreis in den letzten 12 Monaten überproportional gefallen, eine klare Übertreibung.
Die Zuckerpreise sind noch fast 3 Jahre durch EU Gesetze reguliert; der Weltmarktpreis spielt daher keine so große Rolle wie hier oftmals angenommen. Darüber hinaus hat Südzucker geschickt diversifiziert, z.B. Fruchtzubereitungen laufen aktuell hervorragend.
Für mich bleibt die Aktie ein klarer Kauf, allerdings nur für Leute mit einem nicht zu kurzen Anlagehorizont.
Natürlich kann die Aktie noch ein Stück weit fallen, aber den Tiefpunkt trifft man bekanntlich nie.
Ich werde meine aktuelle Position ( durchschnitttlicher EK 20,25€ ) bei knapp unter 18€ weiter aufstocken und wenn es noch weiter fällt nochmal nachkaufen.
Für 2014/15 muss man mit einem Ergebnis je Aktie rechnen, das wohl kaum mehr über 1,60 liegt. Das KGV wir sich in Ermangelung an Aussichten auch nicht erhöhen. Kursziel: 16 EUR.
Eine Unterbewertung an KGV Linien entlang kann man also verneinen.
Der bilanzielle Buchwert liegt bei etwas über 16 EUR je Aktie. Dabei ist es unerheblich, ob man das Hybridkapital als Eigenkapital wertet oder nicht. Denn selbst bei Wertung als EK ist es nicht den Aktionären zuzurechnen, sondern den Anleiheinhabern. Bereinigt man den Buchwert dann auch noch um Bilanzpositionen ohne intrinsischen Wert (vulgo: Firmenwerte), dann liegt der Buchwert unter 11.
Also kann man auch entlang des KBV eine Unterbewertung ausschliessen.
Auf eine Entspannung beim Zuckerpreis darf man nicht hoffen. Das einzige, was das Bild aufhellen könnte ist ein rigoroses Sparprogramm um die Fixkosten den durchschnittlichen Margen anzupassen oder aber ausgleichende Akquisitionen. Idealerweise beides. Bislang ist aber nichts davon greifbar.
Solange die Faktenlage unverändert bleibt ist SZU derzeit ein klarer Verkauf, bestenfalls noch eine Halteposition.
Eine Planungsicherheit über das Jahr 2017 hinaus wäre deshalb sehr wichtig. Zwar hat das Europäische Parlament geäußert die heimische Zuckerproduktion zu schützen, aber ob man sich darauf verlassen kann steht auf einen anderen Papier.
https://www.landwirtschaft-bw.info/pb/site/lel/...ext/07%20Zucker.pdf
(Quelle: auf Seite 147 zu finden)
Die Lebensmittelindustrie sowie die Stärkeindustrie fordern ja seit geraumer Zeit eine Abschaffung der Quote. Wenn man sich ausmalt welche Unternehmen dahinterstecken, ist auf jedenfall mit reichlich Gegenwind zu rechnen.
PS: Vielen dank an alle die sich hier sachlich austauschen!
Du machst meiner Meinung nach denselben Fehler wie unzählige Kleinanleger / Analysten seit Monaten bei K&S: sie rechnen sich die zu erwartenden Zahlen schlecht und lassen dabei jegliches Maß an Realität vermissen.
Von Quartal zu Quartal wird dort ( bei K&S ) quasi der Weltuntergang erwartet; keinerlei Gewinn mehr oder gar Verluste. Und bei jedem Quartalsbericht werden diese Katastrophenszenarien vom Unternehmen ad absurdum geführt; stattdessen handelt es sich nur um sehr moderate Rückgänge der Kennzahlen. Dann reiben sich alle die Augen und sagen: 'verstehe ich nicht ... aber im nächsten Quartal ...'
Genau dieser Aussage ( im nächsten Quartal wird alles schlechter ) bedienst Du Dich. Und genau wie bei K&S wirst Du bei der Verkündung de Zahlen feststellen, um wieviel Du daneben gelegen hast.
Zur Begründung:
Du nimmst 'stolze' 9 Cent Gewinn für Q4 an ? Das ist nicht Dein Ernst, oder ?
Südzucker hat NACH der Gewinnwarung vom November die von mir genannten Zahlen bekräftigt. Das Jahr ist rum, die Visibilität der tatsächlichen Werte für das Unternehmen bei nahe 100%. Wäre das Ergebnis tatsächlich so schlecht, wie von Dir erwartet, wäre Südzucker schon aufgrund des Aktiengesetzes dazu verpflichtet, entsprechend VOR Veröffentlichung der Zahlen zu warnen. Es gab keine Warnung ...
Das Du mit Deinen Rechenspielen auf einen Buchwert von 11 kommst läuft wohl auch unter dem 'Andrea Nahles Motto':
'Ich mache mir die Welt, widdi widdi wie sie mir gefällt.'
Seriös ist das auf jeden Fall nicht. Wenn Du auch andere DAX Unternehmen so bewerten wolltest, so müsstest Du sofort alle 30 DAX Titel komplett verkaufen.
Das Südzucker fast keine Schulden hat scheint auch keine Rolle zu spielen.
Und so kommt es dann, das 'Pleitekandidaten' wie Thyssen Krupp, Telekom, Commerzbank an der Börse ein besseres Image haben als gesunde, gut geführte Unternehmen wie Südzucker.
Jedem das seine ..
Was den Buchwert angeht, da dürfen Sie Nahles gerne für sich selbst in Anspruch nehmen. Jeder Buchwertansatz über 16 EUR ist grundsätzlich unzulässig. Bestimmt man die Anzahl Aktien als Divisor, dann scheidet ein anderer Dividend als der des den Aktionären zurechenbaren EK sowohl mathematisch als auch faktisch aus. Insofern ergeben sich durch 3264,3 Mio EUR Aktionärseigenkapital zu 204, Mio Aktien 16 EUR/Aktie als einzig objektiv gültige Grösse. Weiterführend macht die Value-Hypothese nur dann Sinn, wenn man daruf baut, dass die Unterbewertung von marktmachenden Akteuren entdeckt wird. Diese martkmachenden Akteure eliminieren aber Firmenwerte aus ihren Buchwertberechnungen. Deshalb macht es herzlich wenig Sinn darauf zu bauen, dass hier oberhalb eines so bereinigten Buchwerts ein fundamentaler Widerstand herrscht.
Das nächste mal bitte mehr Fakten und weniger "wird schon nicht so schlimm kommen". Prinzip Hoffnung ist keine Grundlage für einen Diskurs.
Vielleicht der steigende Zuckerpreis?
http://online.wsj.com/news/articles/...702303973704579354861845746916
Habe auch was gelesen das in Indien die Exportsubventionen gekürz werden sollen
http://www.handelsblatt.com/...r-eine-fundamentale-wende/9403014.html
Grüße
'Die Aktien von Südzucker reagierten mit einem Kursplus von 3,70 Prozent auf eine erste Erholungstendenz beim Zuckerpreis.'
http://www.businessweek.com/news/2014-01-31/...weather-concerns-mount
Raw-sugar futures for March delivery jumped 3.7 percent to 15.55 cents a pound, the biggest increase since Nov. 19, 2012. Earlier, the commodity reached 15.72 cents, the highest since Jan. 9. This week, the price touched 14.7 cents, the lowest since June 8, 2010.
Die Frage ist, wie nachhaltig das ist und inwieweit es die Fallhöhe mildert. Selbst wenn sich die Weltmarktpreise bis auf 400-450 EUR erholen würden, was immer noch deutlich über dem langjährigen Mittel liegt, dann ist das immer noch über 50% niedriger als das derzeitige Preisniveau für Quotenzucker (im November 688 EUR im Schnitt). Das Langfristszenario bleibt also unverändert schlecht.
Teilauszug:
"Bei gleichzeitig hohen Lagerbeständen an Zucker weltweit bleibe der Druck auf die Preise bestehen, so die Nordzucker AG. «Das spiegelt sich auch in unseren Kontrakten wider, die ihre Wirkung im nächsten Geschäftsjahr voll entfalten werden», betonte Fuchs."
(Quelle: http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/..._article1389859225.html)
Eine Trendwende sehe ich deshalb noch nicht...
...also abwarten und Tee trinken.
2. Versuch:
http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/...i_article1389859225.html
oder bei www.proplanta.de unter "Nordzucker: Die fetten Jahre sind vorbei" suchen.
Allerdings wäre es dann ein guter Zeitpunkt, alles zu verkaufen.
Es spricht vieles dafür und wenig dagegen, dass 2014/15 nochmal schlechter wird als das jetzige Jahr. Für das Gesamtjahr 13/14 dürfte der erzielte Durchschnittspreis für Quotenzucker bei noch knapp über 700 EUR/t gelegen haben. Jetzt sind wir bei knapp 650 EUR/t, Tendenz fallend.
Spätestens mit der Bekanntgabe der ersten Guidance für 14/15 dürfte es also erheblich abwärts gehen.
Ab 1.10.17 wird es dann ohnehin richtig bitter. Selbst unter den optimistischsten Annahmen, dass
-sich der Zucker-Weltmarktpreis auf ein langfristiges Mittel von 0,25 USc/lb erhöht (Stand heute +50%)
-sich der Euro auf 1,30 USD zurückfällt
-sich Zucker auf dem EU Markt mit einem Aufschlag von 25% auf den Weltmarktpreis handeln lässt
kann SZU zu heutigen Kosten nicht mehr kostendeckend operieren. Selbst wenn man es schafft die Rübenpreise im Schnitt auf knapp unter 30 EUR/t zu drücken, dürfte SZU kaum mehr die Kapitalkosten in der Zuckersparte verdienen.
Wenn sich also nichts substantielles am Unternehmen ändert, dann erscheint ab 2017/18 selbst bei einem angenommenen CAGR von 5% in allen anderen Sparten ein Gewinn/Aktie von mehr als 1,50 eher unwahrscheinlich.
Erst signifikante Änderungen am Geschäftsmodell und/oder an der Ausrichtung können wieder langfristige Impulse für Wertzuwächse liefern.