Softing AG - Die M2M Company
Abwarten, morgen sind wir (ein wenig) schlauer.
Aber: klar ist auch, dass die Summe immerhin hoch genug ist, um ernstgenommen zu nehmen. Wenn Trier davon ausginge, dass jetzt operativ alles den Bach runtergeht, hätte er vermutlich nicht gekauft.
Ich warte persönlich weiter noch ein bisschen ab mit Nachkaufen, da ich schon gut gewichtet bin in Softing. Falls der Kurs wegen kurzfristiger operativer Sorgen nach dem Geschäftsbericht doch wieder signifikant abfallen sollte, bin ich auf jeden Fall in Lauerstellung um ggfs. nachzulegen.
Xetraschluß automatisch kleine Stückzahlen ins BID schmeißen, falls Interesse daranbesteht, einen Negativtrend bei Smallcaps aufrechtzuerhalten? Heute wurden bei 12,80 knapp 4000 Stücke aus dem ASK gekauft, und dann ging es mit 35 Stück wieder auf 12,62, danach erstmal wieder Handelspause. Kurz vor Schluß dann ein 1000er Kauf aus dem ASK zu 12,80, Xetraschluß mit 5 Aktien bei 12,65€. Das läuft nicht nur heute so und das läuft nicht nur bei Softing so! Beobachte ich aber häufiger auch in die andere Richtung.
Bye Netfox
Dazu noch solide Zahlen - das war mir glatt noch einen Nachkauf wert.
Trier sieht Europa als Problem, naja alleine durch den Euroverfall hat sich ja der in Euro gerechnete Umsatz schon anteilig in den Dollarraum verschoben.
Wenn 2017 die 100 Mio-Grenzen bei gleichen Rahmenbedingungen überschritten wird (also Euro-Kurs zwischen 1,10-1,15), und die Marge Richtung 15% steigt, ist alles in Butter.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass es immer noch Verkaufsbereitschaft gibt, sonst kämen solche Deals (in der Größenordnung) gar nicht zustande.
Die politischen Ausflüge sind wie immer etwas deplaziert und unnötig, aber immerhin hat Herr Trier es diesmal geschafft, eine insgesamt überwiegend sachliche Einleitung zu schreiben.
Veränderung der Zielgröße von EBIT auf EBITDA ist aus meinen Augen sinnvoll. Wobei ich letztlich selbst eher auf das um Einmaleffekte, PPAs und Cash bereinigte EPS schauen werde.
Insgesamt von der Einleitung zufrieden. Werde bei Gelegenheit dann mal den ganzen Bericht lesen.
Trier genehmigt sich mal wieder ein MDAX Gehalt von 2,3 Mill., aber dieses Thema hatten wir ja bereits.
Negativ:
- Der letzte Abschnitt im Vorwort:
"...hat derzeit ausgezeichnete Chancen zum Einstieg bzw. zum Ausbau seines Engagements" -> für mich ein No-go, eine Kaufempfehlung für das eigene Unternehmen auszusprechen
- Margen aktuell nicht so dolle; dies wird sich in Zukunft aber Stück für Stück wieder zu höheren Margen bewegen, da mache ich mir wenig Sorgen; wichtig ist für mich erstmal, dass Softing weiter in den Vertrieb investiert und seine Bekanntheit steigert
Positiv:
- Verlagerung bzw. Konzentration auf Nordamerika, da ist meiner Meinung nach in den nächsten Jahren mit richtig viel Wachstum zu rechnen.
- Trier spricht davon, "in den nächsten 2-3 Jahren mindestens 50% des gesamten Umsatzes im amerikanischen Raum zu generieren". Eine starke und mutige Aussage, 2014 lag der Umsatz in den USA bei 16 Mio (S.79), was bei 74,5 Mio Umsatz ca. 21,5% entspricht. Wenn keine Rückgänge in den anderen Regionen zu erwarten sind und ich gleichbleibende Umsätze als Basis nehme, müsste der Umsatz in den USA in den nächsten Jahren auf knapp 60 Mio steigen.
- In 2015 rechnet Trier in den USA mit mehr als 30 Mio Umsatz (S.3), ausgehend von 16 Mio in 2014 also einen Umsatzanstieg um mind. 14-15 Mio Euro.
- Der Zeitpunkt der Übernahmen war im Nachhinein aus währungspolitischer Sicht ideal, es gab alleine in 2014 2,3 Mio Euro aus positiven Währungseffekten (S.20). Da zum Bilanzstichtag mit einem Wechselkurs von 1,21 Dollar gerechnet wurde, müssten aktuell nochmal 2,5 Mio an positiven Effekten hinzugekommen sein (S.91)
- Cashflow dürfte in den nächsten Jahren recht stark anwachsen
- Das Einbringen der Kaufpreisallokation von Psiber und OLDI gefällt mir sehr gut, es zeigt, wie der Goodwill (bzw. Firmenwert) berechnet wurde
- Wenn ich mich nicht täusche und die Umsätze in Europa und dem Rest der Welt konstant blieben, sowie im Raum USA auf über 30 Mio ansteigen, müssten wir beim Umsatz in 2015 bei umgerechnet 90 Mio Euro landen
- Was mir im Vorwort gefällt:
"Hier legen wir den Treibsatz für ein prozentual zweistelliges Wachstum in den nächsten Jahren" -> Ausgehend von ca. 90 Mio Umsatz in 2015 sind das starke Aussichten für 2016ff.
"Wir erwarten in 2015 ganz klar ein weiteres organisches Wachstum, wenngleich dies noch nicht das Ausmaß der Folgejahre haben wird" -> 2015 wird also auch ein Wachstumsjahr, ab 2016 dann mit noch mehr Schwung, Anlegerherz was will man mehr :)
Zusammenfassend:
Ich denke gar nicht daran, meine Anteile zu verkaufen und werde sukzessive weiter aufstocken. Bei Softing ist jmd. am Werk, der eine Vision verfolgt und diese kontinuierlich umsetzt. Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass Softing es irgendwann in den TecDax schaffen wird. Bis dahin möchte ich das Unternehmen auf jeden Fall als Aktionär begleiten.
Sollte ihr in meinen Ausführungen Fehler entdecken, bitte korrigiert mich. Dann haben wir hier im Forum eine gute Basis für Diskussionen um die Zukunft von Softing.
Aktuell erwarte ich einen Umsatz in 2015 zwischen 89,5 und 91,5 Mio Euro, die ich jedoch nicht auf das EBITDA, EBIT oder Konzernergebnis herunterbrechen kann, da die Abweichungen, bedingt durch die Übernahmen, noch zu groß sein könnten.
Allen ein angenehmes Wochenende!
Aber insgesamt natürlich trotzdem noch ein gutes Währungsgeschäft, denn wir bekommen ja im Gegenzug auch den Earnings-Stream von OLDI, der Jahr für Jahr in harten Dollars fließt.
zu Deiner Berechnung USA Umsatz meine Einschätzung
Basis die 16 Mio. Euro aus dem Bericht plus 10 % niedrigerer Wechselkurs ca. 18 Mio. in 2015
plus das anteilige (Monate 1-5) Oldigeschäft. 9 Mio.
Lt Aussage Trier in einem letzten Interview lag OLDI bei 25 Mio. Dollar Umsatz in 2014 und erwartet 27 Mio. in 2015, deckt sich mit den 20 Mio. Euro aus dem GB für 2014). Also 25 Mio. Dollar mit jetzt Wechelk. v. 1,15 Euro, macht ca. 22 Mio. Euro, sind 9 Mio. mehr als 2014 ohne Wacchstum
plus Wachstum Oldi 2 Mio. Dollar ca. + 2 Mio Euro
zusammen 29 Mio. Euro plus Wachstum Psiber etc. wär nicht viel, bzw. man kann evt. niedrigeres Prozesstechnikgeschäft abfangen
kommen wir auf die über 30 Mio. Euro
50% von sagen wir 90 Mio. Umsatz, somit 45 Mio. Euro
wären also 15 Mio. Euro zusätzlicher Umsatz oder immerhin 50% Wachstum!
Ist ja mal ordentlich in 2-3 Jahren, aber eigentlich nicht viel, bei den Aussagen Triers im letzten Jahr von angestrebten über 20 Mio. Dollar ohne OLDI allerdings auch vor dem Ölpreisverfall
Wenn ich mich verrechnet habe dann bitte korrigieren.
Du sprichst von "50% von sagen wir 90 Mio Umsatz, somit 45 Mio Euro".
Das würde jedoch bedeuten, dass das Europageschäft und das Geschäft mit dem Rest der Welt nach deinen Berechnungen rückläufig sein wird von aktuell 58,5 Mio Euro (74,5 Mio Euro in 2014 - 16 Mio Euro Umsatz aus den USA) auf 45 Mio Euro...
Ich habe Europa und Rest der Welt einfach pauschal konstant gehalten mit dem Wert aus 2014 (58,5 Mio Umsatz). Wenn Herr Dr. Trier tatsächlich das US-Geschäft auf 50% ausbauen möchte, würde ein Umsatz von 117 Mio Euro in den nächsten 2-3 Jahren herauskommen, sofern wie gesagt die anderen beiden Regionen stagnieren, wovon ich keinesfalls ausgehe:
Europa und Rest der Welt wären dann 58,5 Mio (50%)
USA 58,5 Mio (50%)
Gesamt: 117 Mio (100%)
Geht man davon aus, dass auch Europa und Rest der Welt wachsen, müsste der Umsatz in den USA noch stärker steigen, um die anvisierten 50% zu erreichen.
Ausgehend von 16 Mio Euro aus 2014 schlummert hier wohl ziemliches Potenzial und ein Trigger für zukünftige Kursgewinne.
Hab mal zusammengekritzelt was mir aufgefallen ist
Also Bsp. Kosten f. den Aufbau des US Vertriebs wie kommt man hier voran, auch was die Produkte Psiber angeht.
Kosten für speziell für den US Bereich entwickelte Neuprodukte und Anpassung bestehender Produkte.
Auswirkung des niedrigeren Ölbereichs im Bereich d. Prozessindustrie
Aber was hier an Entwicklungsleistung reingesteckt wird ist mehr als herausragend.
19 Mio. Euro für F & E !!! Wer hier Vergleichsunternehmen kennt und entsprechende Kennziffern, bitte einstellen.
In Automotive 8,3 Mio. bei 27,6 Mio Umsatz, daß sind 30% !!! wie im Vorjahr.
F & E sind Vorlaufkosten (klar einen Sockel fürs bestehende braucht man immer, aber hier wird deutlich darüber investiert) die Ernte wird kommen.
Zudem fährt man seit einiger Zeit das Konzept, daß man in Automotive vor Jahren gefahren hat, in IA weg vom rein technischen hin zu verstärkter Anwendernutzen und Benutzfreundlichkeit.
Von den F & E Aufwendungen, werden überwiegend in die Kosten genommen ohne Aktivierung. Hier will man sogar 2015 noch mehr in die Kosten nehmen, was die Marge direkt belastet. In Zukunft die Marge aber steigen lässt, da keine Abschreibung mehr folgt.
Wicht die AussageWachstumspotenzial in der Prozessindustrie, durch vermehrte Ansiedlung von energieintensiver Grundstoffindustie in USA und Aufbau Terminals der Gasverflüssigung und Ersatz bzw. Nachrüstung alter Raffinerien.
Chancen auf überproportionale Erträge im Bestandsgeschäft, deren Eintrittswahrscheinlichkeit am Anfang d. Jahres noch nicht abschließend bewertet werden kann. Ich denke, daß betrifft hier die Unsicherheiten in der Prozessindustrie, siehe Warburg, im laufenden Jahr.
In der Fertigungindustie in USA besteht umfassender Modernisierungsbedarf, von dem man profitieren wird.
2015 Produktoffensive, Marktreife Reihe v. Neuprodukten beider Segmente im laufe des 2. HJ, Folgejahre deutlich stärkeres Wachstum
Mehrere Neuprodukte Ende 2014 marktreif, werden 2015 zum Wachstum beitragen.
Asien, bes. China, Japan und Korea gewinnen stark an Bedeutung
Neu überarbeiteter PRofiBus Diagnose Tester BC 700, führendes Gerät im Markt
OPC UA neue techn.Plattform als Wegbereiter ndustie 4.0 etabliert
Softing in OPC Foundation jetzt f. Wartung u. Pflege verantwortlich
mit dataFEED u. ecocollect UA zwei neue Produkte, damit kann man Maschinen weltweit einheitlich mit hoher Datensicherheit an Zentrale ID anbinden u. nicht Ind. 4.0 fähiger Maschinen über PCSoftware an zentrale DV anbinden, auch in entlegensten Gebieten.
FPGAs werden mit Altera weiter ausgebaut
zwei neue Gateways auch für Prozess un Fertigungsindustie, werden verstärt nachgefragt
zwei neue kompakt Gateways auf neuester techn. Basis unmittelbar vor Markteinführung
Automotive
OTX Technologie weiterentwickelt, jetzt in allen Ebenen über gesamte Prozeskette hinweg anwendbar
Messtechnik mit vielen funktionalen Erweiterungen, jetzt auch Crashtauglich, weiteres Alleinstellungsmerkmal im internationalen Wettbewerb
Neue HSD VCI eignen sich besonders f. OEM und Tier 1 Lieferanten
Prüfstandsanwendungen HSX VCI Familie mit drei namhaften Tier 1 Lieferanten wurde ausgebaut
Auswitung in den Bereich der Nutzfahrzeuge
Weiterentwicklung VFC z. plattformunabhängigen Entwicklungsumgebung, mit Reduzierung des Aufwands bei den Kunden und bei Softing
Messtechnik , konnte bei weiteren Premiumherstellern platziert werden. 2015 stehen weitere Nachbestellungen an. Denke hier kommt der Zug langsam ins rollen !!
In einem Fall ging SMT als Sieger eines umfänglichen Benchmarks hervor
umfangreiche Bestellungen zur HIL Systematic v. zwei großen Entwicklungsdienstleistern. Weitere Ausbau des Vertriebs wahrscheinlich.
b. Premiumhersteller im Bereich Mechatroniktestereinen etablierten Wettbewerber verdrängt. Weitere Bestellungen sind angekündigt.
in Teilen von IA und Automotive ist man in komplexe Entwicklungsprojekte von Kunden eingebunden
Q1 beginnt rollout mit namhaften Automobilzulieferer f. neuen Servicetester, Basis HSD Technik, weltweit
Messtechnik wird weiter ausgebaut. Diverse Kunden setzen bereits auf die Technik
Fazit 2015 durch Produktinnovationen geprägt, die ab 2016 Triebfeder f. kräftiges organisches Wachstum, bei signifikanter Verbesserung d. Ertragsqualität
Man geht ohne Rücksicht auf Bilanzkosmetik massivst in die Produktoffensive und da es meist nach Produktstart noch ein Jahr dauert bis das Volumen richtig ansetzt tut man sich sicher schwer mit konkreten Umsatz und Ertragsprognosen. Ist aber irgendwie verständlich und ein zurückrudern will auch keiner.
Es liegt jetzt an Trier, dies dem Kapitalmarkt zu verklickern, aber 2016 wird sicher auch bald wieder gespielt werden. Spätestens zum EK Forum, gut ist noch ein bisschen hin, aber aktuell ist man kein Momentumpapier.
Aber danke für die leidenschaftliche Diskussion :)
Aber lass doch bitte mal die Kirche im Dorf.
Normalerweise wollte ich mich hier raushalten bis ich wieder eingestiegen bin, will ja hier nicht die Aktie schlecht reden. Aber ein paar Sätze möchte ich nun doch dazu schreiben.
Tec-Dax - hat dich der gute Doktor schon angesteckt?
Verzeih mir die Ausdrucksweise, aber in meinen Augen ist es unseriös hier von einem Tec-Dax-Aufstieg zu sprechen.
Es gibt sicherlich den ein oder anderen Neuleser in diesem Thraed der da Gefahr läuft sich einen falschen Einblick zu verschaffen.
Schau dir mal an wie groß GFT werden musste um den Aufstieg zu schaffen.
Da müsste Softing momentan!! bei ca. 60!! Euro stehen.
Selbst wenn Softing (irgendwann) mal so hoch stehen sollte - die anderen Tec-Daxwerte sind auch keine Schlaftabletten. Auch diese Firmen wachsen. Zusätzlich kommen neue Player auf die Bühne.
Mal angenommen das Umfeld bleibt ( u.a. durch dauerhafte Niedrigzinsen) auch die nächsten Jahre weiterhin freundlich.
In ein paar Jahren müsste dann Softing wahrscheinlich bei 100 Euro und mehr stehen um in den Tec-Dax aufsteigen zu können.
Man kann hier durchaus sehr positiv in die Zukunft sehen und sich das ein oder andere zusammenreimen.
Aber Softing und Tec-Dax - das ist eine Vision, die ich so sehen würde wie sich Altkanzler Schmidt mal über Visionen geäußert hat.
Die verhaltene Kursreaktion heute zeigt auch das selbst auf diesem Kursniveau durch den GB kein Blumentopf zu gewinnen war. Zu sehr hat Dr.Trier in der Vergangenheit getrommelt. Ich kann mir gut vorstellen dass durch seine damalige Äußerung hinsichtlich des Tec-Dax der ein oder andere schon die Dollarzeichen in den Augen hatte. Kat und ich hatten ja damals schon bei diesem Punkt massiv gebremst.
Da wird nun bei vielen Investierten/Interessierten erst mal Butter bei die Fische angesagt sein, bevor sie hier investieren/wieder investieren/aufstocken. Schnelle Kurssteigerung sehe ich hier nicht. Zumal der ein oder andere der zu 16,80 die KE gezeichnet hat, vielleicht doch langsam die Nase voll hat von einem Invest das in einem Zeitraum in dem andere Aktien 50% und mehr gestiegen sind, mal satte 25% Verlust aufzuweisen hat, und bei steigenden Kursen seine Chance sieht hier auszusteigen.
Gft war vor gar nicht allzulanger Zeit noch mit 4 Euro bewertet. Damals war ich auch investiert. Über Zukäufe ist man stark im Umsatz gewachsen und der Kurs hat sich vervierfacht. Warum kann Softing so etwas nicht erreichen?
1. Softing ist in einem stark wachsenden Zukunftsmarkt unterwegs und wird die Umsätze mittelfristig auf 125 Mio heben können.
2. Besteht die Möglichkeit weiteren Umsatz anorganisch zu erwerben.
3. Mein Zeithorizont bewegt sich nicht im Rahmen von 1-3 Jahren, sondern 5-10 Jahre
Und es ist meine persönliche Meinung, ich habe Niemandem zum Kauf aufgefordert. Jeder sollte selbst in der Lage sein, seine Investments kritisch zu betrachten und Forenposts differenziert zu werten.
In diesem Sinne sage ich nun Tschüß und bis zu den Q1 Zahlen!
Aber: man muss hier aus meiner Sicht schon auch ein paar Sachen in Relation stellen.
1. Das für den Vorstand ausgewiesene Gehalt von 2,3 Mio. EUR ging nicht komplett an Trier, da bis Mitte des Jahres auch noch ein Finanzvorstand aktiv war. Meine grobe Schätzung wäre, dass der Finanzvorstand ein Jahresgehalt von etwa 600k hatte. Dies ergibt sich daher, dass das Gesamtgehalt des Vorstandes ein Jahr zuvor noch 2,6 Mio war. Der Rückgang von 300k sollte über den Daumen gepeilt das halbe Gehalt des CFOs sein, da dieser 2014 sechs Monate im Amt war. Hieraus ergibt sich, dass Triers Gehalt in etwa 2 Mio. ist.
2. Trotz der unerfreulichen Kursrückgänge zuletzt hat Trier die Marktkapitalisierung von Softing allein in den letzten 5 Jahren auf "per share"-Basis verfünffacht. Das entspricht einer CAGR Rendite von 38% pro Jahr. Wer damit unzufrieden ist, der wird wohl nie zufrieden sein. Vor diesem Hintegrund fände ich es jedenfalls absurd, rückblickend zu sagen "oh Mann, wir Aktionäre wurden hier echt über den Tisch gezogen; wenn Trier nur die Hälfte verdient hätte, dann hätte ich 45%." Vor dem Hintergrund "Pay for Performance" hat Trier geliefert.
3. Natürlich sollte man nicht nur die Vergangenheit im Aufe haben, sondern auch die Zukunft. Was Triers zukünftige Anreize angeht Shareholder Value zu schaffen, sollte man dann aber bedenken, dass Trier direkt und indirekt etwa 25% der Aktien an Softing hält. Er ist damit selbst der mit Abstand größte Einzelaktionär. Aktien machen im Durchschnitt historisch etwa 8% pro Jahr. D.h., selbst wenn Trier es in Zukunft nicht mehr schaffen sollte, den Markt outzuperformen, sondern nur noch auf die durchschnittliche Marktrendite käme, ergäbe sich ein erwarteter Kapitalertrag für Trier von 88 Mio. x 0,25 x 0,08 = 1,76 Mio. Da Trier eine deutlich höhere Steuerquote auf sein Gehalt haben wird, als auf seine Kapitalerträge, ist also klar, dass Trier mehr durch die Kapitalerträge verdient, als durch das Gehalt. Insofern sitzt er mit uns in einem Boot.
In Summe: während ich es vollkommen legitim und wichtig finde, das Gehalt des CEOs kritisch zu hinterfragen, finde ich nicht, dass wir momentan wegen einem Übergangsjahr bereits an einem Punkt sind, wo man hier von einem fundamentalen Problem wegen überzogener Vergütung sprechen kann. Um es klarzustellen: ich finde Triers Gehalt letztlich auch etwas zu hoch und würde weiteren Gehaltserhöhungen mit starker Reservation gegenüberstehen. Aber im Moment ist es aus meiner Sicht gerade noch vertretbar. Vor die Frage gestellt, ob ich lieber Trier als CEO mit 2 Mio. Gehalt oder einen beliebigen Nachfolger mit 1 Mio. Gehalt hätte, würde ich jedenfalls persönlich lieber erstere Variante wählen. Und das ist letztlich der marktwirtschaftliche Test dafür, ob das Gehalt angemessen ist.
PS: Was die Corporate Governance angeht, sehe ich es aber durchaus auch mit leichter Skepsis, dass Trier sich sein Gehalt letztlich selbst bestimmen kann. Noch kein Grund bei IR sturmzuklingeln, aber das Gehalt sollten wir als Aktionäre sicher dennoch im Zeitverlauf im Auge behalten--zumal in Jahren, wo weniger Cashflow generiert wird.
Triers Vertrag läuft wohl nächstes Jahr aus (Anfang o. Ende?) und so müssen zukünftig die Bonuszahlungen erstmal wieder solche Vorjahreseffekte entwickeln.
Befürchte Allerdings, daß durch die nochmals verstärkte Abschreibugspraxis der Entwicklungskosten, wir 2016 einen noch stärkeren Gewinnsprung sehen werden, der sich dann wieder positiv auf den Bonus auswirken wird. Hoffe mal daß die max. Höhe nicht angehoben wird.
Andererseits wird sich das Thema immer mehr relativieren, durch höheren Umsatz und Marge.
Schätze das wir auf der HV auch einen neuen CfO bekommen, der durchaus zusätzliche Impulse durch Börsenblättchen auslösen könnte. Denke Ernst Homolka, ehemaliger Firmenchef von Nemetschek, haben bisher noch nicht viele auf der Rolle und er sollte natürlich auch operativ das Unternehmen mit nach vorne entwickeln.
Hoffen wir wenigstens, dass er weiter zukaufen wird. Geld genug dürfte ja auch seinem Konto rumliegen.
Vielleicht sollte ja Softing ein Rückkaufprogramm starten? Wer für 16,80 Euro verkauft (KE) und dann im Bereich 12-13 wieder einsammelt, der macht eigentlich ein gutes Geschäft. Die Frage ist halt, ob man da dann nicht die neuen Aktionäre vor den Kopf stößt.
Wenn Trier wirklich so überzeugt davon ist, dass Softing extrem unterbewertet ist, würde ein Rückkaufprogramm sich aber sicher dennoch anbieten, da Softings Verschuldung ja sehr moderat ist.
Klar ist, dass im Kontext seines Gehalts ein 60k Insiderkauf letztlich vor allem symbolische Wirkung hat. Wirklich Butter bei die Fische würde hier eher ein Rückkaufprogramm für 2 Mio. EUR bringen. Aber gut, die Debatte ist müßig, wird nicht passieren.