AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Dem gegenüber stehen Umsatzerwartungen von 2,2 Mrd und eine bereinigte EBITDA-Marge von 27-30% für das laufende GJ 2022/23.
Im abgelaufenen Q1 wurde ein Gewinn/Aktie von 2,35 Euro erzielt. Q1 ist gewöhnlich das schwächste im Geschäftsjahr.
Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde nicht abgeändert und hat nach wie vor Gültigkeit.
Freilich, man kann jetzt nicht das sehr gute Nettoergebnis von Q1 vervierfachen, um auf das Jahresergebnis zu kommen - dann wären wir ohnehin bei über 9 Euro.
Aber 5-6 Euro/Aktie sind nach wie vor realistisch. Rechnet man mit 5,5 Euro/Aktie, würde das KGV beim aktuellen Kurs bei 7 liegen.
Allein der Gewinn/Aktie von Q1 von 2,35 Euro würde ein KGV von 16 ergeben.
So wie das Unternehmen auf KGV-Basis aktuell bewertet wird, dürfte es in den verbleibenden 3 Quartalen keinen Cent mehr verdienen. Meiner Ansicht nach ist das eine klare Übertreibung des Marktes.
Schaut euch mal Kion an. Trotzgewinnwarnung ist dieser Abverkauf ebenso überzogen wie bei AT&S.
In "relativ normalen Zeiten" wäre aber eine Vervierfachung mit einem kleinen Abschlag (quasi zur "Absicherung") durchaus eine akzeptable Möglichkeit, um bei AT&S eine Entwicklung einzuschätzen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Q1 ein schwaches Quartal ist (eher war), wärs damit gleich doppelt konservativ angesetzt.
Der aktuelle Kurs ist daher völlig irrational. Aber wie ja letztlich auch einige Postings der letzten Tage zeigen, gibt es halt auch Anleger, die nicht in ein Unternehmen investieten, sondern durch an der Börse möglichen Aktionen, mit einem Unternehmen spielen, um zu ihren (Börsen-) gewinnen zu kommen. Da hats dann aber auch keinen Sinn, über das wirtschaftliche Potential von AT&S nachzudenken.....
Die Finanzwelt steht derzeit Kopf (Krieg in Ukraine, Energiekrise, Sanktionen, die der Besserung des Wirtschaftsbebens nicht zuträglich sind, Inflationswahnsinn, steigende Zinsen, USA / China Balzverhalten, EU / Russland Kräftemessen usw.). Ich denke, wirklich fundierte Prognosen sind derzeit nicht möglich. Und die Annahme einer Vervierfachung von Q1 von AT&S ist nicht ausgeschlossen. Sobald die Welt halbwegs sich beruhigt, wird genau das herauskommen....
Bis dahin: es gibt noch immer seitens AT&S keine Warnungen. Im Gegenteil, Dein Telefonat hat gezeigt, dass AT&S auf Kurs liegt. Also sollte sich auch der entsprechende Gewinn einstellen, möcht ich meinen. Und wenns bis zu einem eps von € 9 geht, umso besser. Dann wird - ganz gleich, was der Markt mit dem Kurs macht - eine ansprechende Dividende möglich sein. Spätestens dann wird wieder die erarbeitete Wertschätzung dem Unternehmen gegenüber eintreten.
Der aktuelle Kurs ist daher völlig irrational. Aber wie ja letztlich auch einige Postings der letzten Tage zeigen, gibt es halt auch Anleger, die nicht in ein Unternehmen investieten, sondern durch an der Börse möglichen Aktionen, mit einem Unternehmen spielen, um zu ihren (Börsen-) gewinnen zu kommen. Da hats dann aber auch keinen Sinn, über das wirtschaftliche Potential von AT&S nachzudenken.....
Gerade was die Short - Spekulationen betrifft, steht hier das Unternehmen in der Pflicht. Man kann hier den Short-Spekulanten sehr schnell den Wind aus den Segeln nehmen, indem man in Form einer Aussendung, nochmals mit aller Deutlichkeit die Prognosen bestätigt. Der Aufwand für das Unternehmen wäre minimal und man kann davon ausgehen, dass es auch Wirkung zeigen würde.
Die nächste Zahlenvorlage findet erst in eineinhalb Monaten statt. Bis dahin bleibt die Aktie ansonsten wohl weiterhin unter Druck.
Als Plan B oder weitere Maßnahme zur Stabilisierung des Aktienkurses wäre ein Aktienrückkaufprogramm anzudenken. Alleine die Ankündigung eines solchen, würde wohl ebenso den Kurs stabilisieren.
Ein Rückkaufprogramm - ja, denke, das hätte mehr Wirkung. Allerdings müsste da, wenns auch wirklich Wirkung haben soll doch größere Tranchen an Aktien gekauft werden. Stellt sich die Frage, ob so viel Bargeld frei zur Verfügung steht - und ob sich das aus Sicht von AT&S wirklich "lohnt).
Ich fürchte, bei all den schon angesprochenen beeinflussenden Faktoren, muss man die Zähne zusammenbeißen, und durch Schlechtwetterfront durchtauchen....
Da sehe ich noch Luft nach oben
Zwar hängt AT&S, wie hier vielfach besprochen, am stabilsten Teil des Marktes. Aber das heißt ja nicht, dass man total abgekoppelt von wirtschaftlichen Risiken ist.
Im Vergleich zur sehr rosigen Situation vor ein paar Monaten hat sich unerwartet einiges zusammengebraut:
- erhebliche technologische Probleme des praktisch einzigen Kunden für das eigene Hauptprodukt
- Anbahnung einer Rezession
- Starke Erhöhung der Zinsen
- zugleich massiver Kapazitätsausbau der Konkurrenz
Ich bin hier zwar nach wie vor sehr positiv gestimmt und habe keine einzige Aktie verkauft. Aber man muss dieses Umfeld und die sich daraus ergebenden Risiken ja dennoch zur Kenntnis nehmen als Unternehmen ganz gleich wie vorteilhaft die Situation im IC Bereich für Server heute noch sein mag.
Insbesondere muss man ja auch zur Kenntnis nehmen, dass AT&S heute bereits extrem verschuldet ist und noch stärker verschuldet sein wird in den nächsten zwei Jahren. Die Bilanz ist hier trügerisch. Denn tatsächlich sind die erheblichen Anzahlungen von Intel und der Hybrid Bond ja echtes Fremdkapital, das auch zurückgeführt werden muss. De facto ist AT&S vermutlich das am Stärksten verschuldete Unternehmen der Branche (auch wenn Intel ein geduldigerer Geldgeber sein wird als die Banken).
Die Aussagen von Herrn Gerstenmaier, man sei bis 2026 ausverkauft halte ich in diesem Zusammenhang für irreführend. Intel wird keine Substrate kaufen, die sie nicht verbauen können. Zwar gehen wir alle davon aus, dass Intel die Substrate schon brauchen wird. Aber wer weiß das schon mit absoluter Sicherheit?
Daher denke ich, dass es zu riskant wäre, in so einem Umfeld Aktienrückkäufe zu tätigen oder Dividenden zu zahlen. In meinen Augen heißt es jetzt eher: Pobacken zusammenkneifen und den aktuell noch sprudelnden Cashflow in Schuldenrückführung stecken um die Risiken zu senken.
Die Zeit für Rückkäufe war vorher, aber das hat man bei tiefen Kursen in guten Zeiten versäumt. Um Signale zu setzen müssen wir hier vermutlich eher auf (hoffentlich gute) Quartalsmeldungen hoffen und auf private DDs von Management und Dörflinger Stiftung.
Wenn das Management ein Zeichen setzen wollte, wäre es vermutlich am effektivsten, wenn Herr Gerstenmaier selbst mal ein paar Hunderttausend in die Hand nimmt.
Für uns heißt es jetzt vermutlich erstmal Nerven bewahren und darauf hoffen, dass Intel in den nächsten Monaten die bereits zweifach verzögerte neue Chipgeneration für Datacenter endlich hinbekommt. Dann hätte AT&S sicher erstmal eine gute Auslastung und somit auch gute Ergebnisse. Denn der Dollar spielt uns ja weiter in die Karten.
Ich gebe Dir ja zu den meisten Aussagen Deines letzten Postings recht, allerdings möchte ich doch folgendes anmerken:
Das Thema mit den Krediten der Kunden hatten wir ja schon einmal. Diese werden als Fremdkapital ausgewiesen. Es war zuerst unklar, ob man sie als Eigenkapital ausweisen kann. AT&S war der Meinung, dass dies möglich ist. Danach kam das Veto der FMA und AT&S musste den Quartalsbericht korrigieren. Die Kredite der Kunden werden also schon als Fremdkapital ausgewiesen.
Das zum Eigenkapital gerechnete Hybridkapital liegt bei 388 Mio Euro.
Das sind unter 10% der Bilanzsumme, die bei 4.117 Mio Euro liegt. Die Eigenkapitalquote lag nach Q1 bei 33,5%.
Zieht man das Hybridkapital nun vom Eigenkapital (1.381 Mio Euro) ab, käme man auf 993 Mio EK oder eine EK-Quote von 24%. Das ist natürlich schon bedeutend weniger.
Wir hatten aber auch diese Diskussion schon. Es hat ja einen Grund, warum das Hybridkapital als Eigenkapital gewertet werden darf - und der liegt daran, dass die Hybridkapitaleigner schlechtere Bedingungen bei der Rückzahlung bzw. den jährlichen Zinszahlungen akzeptieren. Diese Nachteile sind jedoch Vorteile für das Unternehmen. Meines Wissens nach kann sogar - in wirtschaftlich turbulenten Zeiten - die Zinszahlung ausgesetzt werden. Das verschafft dem Unternehmen in diesen Zeiten Luft. Ganz unberechtigt ist es also nicht, dass Hybridkapital nicht wie gewöhnliche Anleihen betrachtet werden.
Die Nettoverschuldung ist zuletzt nur von 211 auf 219 Mio Euro gestiegen - und das trotz der hohen Investitionen. Man sieht jetzt schon, dass der operative CashFlow eine immer größere Kraft entwickelt. Bereits im laufenden Jahr wird der OCF etwa die Hälfte des Capex abdecken können.
Wenn das Geschäft so weiter läuft - die Nachfrage also weiter bestehen bleibt und die Auslastung der Werke stimmt - dann wird der OCF in den nächsten Jahren einen immer größeren Anteil vom Capex übernehmen können.
Ich habe daher meine Zweifel, ob die Aussage "AT&S sei extrem verschuldet" passt. Es gibt Unternehmen, die haben ein negatives Eigenkapital und kein funktionierendes Geschäft. Dafür würde ich eher die Bezeichnung "Extrem verschuldet" hernehmen.
Natürlich, wenn die Nachfrage immer weiter nachlassen würde und die Werke nur mehr eingeschränkt betrieben werden könnten, würde der OCF natürlich auch stark sinken. In diesem Fall könnte man aber auch das Projekt in Kulim stoppen und den Capex damit stark reduzieren.
Dass es Risiken gibt, bestreitet niemand, ich bezweifle nur, dass diese im Kurs richtig abgebildet werden. Börse neigt eben dazu, zu übertreiben. Es wird zu wenig zwischen den Unternehmen unterschieden. Eine Unimicron ist eben stärker vom Consumer-Market abhängig.
Wie geschrieben, erhoffe ich mir eine Meldung vom Unternehmen, dass die an den Jahresprognosen festgehalten wird. Das würde zur Stabilisierung des Kurses beitragen.
Zu den Hybrid-Bonds wollte ich auch nicht nochmal die Debatte aufmachen, was da theoretisch die richtige Bilanzierungsmethode wäre. Es ist nur praktisch so, dass das kein stilles EK ist, das einfach mit den Aktien abgewertet wird. Sondern das sind nominelle Schulden die zu 100% zurückgezahlt werden müssen (plus Zinsen), ganz egal wie tief die Aktie fällt.
Ich denke für AT&S ist es auch schwer, weiter als drei Monate in die Zukunft zu schauen. Man hat zeitlich einen unglücklichen Moment erwischt für die Erhöhung der Prognose. Da waren die schwarzen Makrowolken zwar schon global am aufziehen, aber das war noch nicht bei den tatsächlichen Abrufen von AT&S angekommen.
Daran sieht man auch, dass die Abrufe ein lagging indicator sind. Bis eine Rezession bei AT&S in den Abrufen sichtbar ist, ist das Kind vermutlich bereits in den Brunnen gefallen.
In meinen Augen hängt der Erfolg von AT&S kurz- und mittelfristig untrennbar am Erfolg oder Misserfolg von Intel mit der neusten Chipgeneration für Data Center Meteor Lake). Es gibt Gerüchte, dass Intel den Chip bis Ende 2023 verschieben muss. Das wäre für AT&S ein ebenso großes Desaster wie für Intel:
https://www.extremetech.com/extreme/...delay-meteor-lake-to-late-2023
Intel Chef Gelsinger hat diese Gerüchte zuletzt dementiert. Im folgenden Artikel kann man lesen, warum Intels neues Design (System on Package) die Zukunft sein soll. Das stellt auch die konkrete Verbindung zu AT&S her, deren Substrat-Wachstum aus genau diesem Packaging kommen soll (und den dadurch viel größeren Bedürfnissen nach Substraten).
https://www.extremetech.com/computing/...trillion-transistors-by-2030
Meine Vermutung ist: wenn Intels SOP Technologie kommt und sie die Probleme in der Fertigung endlich in den Griff bekommen, wird AT&S boomen ganz egal wie die Konjuntur ist. Falls Intel Meteor Lake hingegen wirklich bis Ende 2023 verschieben muss, dann hat die Aktie vermutlich ein schweres Jahr vor sich.
Nimmt man dann noch die Aussagen der IR in dem Telefonat mit cicero hinzu, dann sehe ich wirklich keinen Grund, hier massive Einbrüche herbeizureden, nur um die aktuellen Kursrückgang irgendwie erklärbar zu machen.
In Phasen wie dieser reagieren die Märkt nun mal irrational und folgen eher Stimmungen, denn Logik. Das passiert nicht zum ersten Mal und wird so sicher auch in Zukunft immer wieder passieren.
ich wohne in Deutschland und habe eine Frage zur Doppelbesteuerung von österreichischen Aktien , in diesem Fall AT&S
über den Link
https://www.bmf.gv.at/themen/steuern/...rreichischer-abzugsteuer.html
kann man ja eine Rückerstattung von 12,5% der vom österreichischen Finanzamt einbehaltenen Anteils beantragen.
weiß jemand wie lange das ungefähr dauert, habe jetzt nach ca. 7 Wochen noch keine Antwort erhalten, auch nicht dass mein Antrag überhaupt eingegangen bist.
besten Dank für eine Antwort
Gruß
Leider geht auch keine Vorabbefreiung wie z.B. bei Frankreich und Portugal. Und Antragstellung geht auch erst ab dem 01.01. des Folgejahres. Das bringt einen ordentlichen Verzug bis man endlich die Rückerstattung auf dem Konto hat.
Ich denke, Du triffst den Nagel auf den Kopf hzenger.
Intel Chef Gelsinger hat diese Gerüchte zuletzt dementiert. Im folgenden Artikel kann man lesen, warum Intels neues Design (System on Package) die Zukunft sein soll. Das stellt auch die konkrete Verbindung zu AT&S her, deren Substrat-Wachstum aus genau diesem Packaging kommen soll (und den dadurch viel größeren Bedürfnissen nach Substraten).
Das passt ja auch zur Aussage der IR, dass in Q1 2023 der Kunde (gemeint ist hier natürlich Intel) mit einem neuen Produkt kommt, wofür AT&S die Substrate herstellt. Bei AT&S geht man offenbar davon aus, dass hier zeitlich alles im Lot ist.
Der Artikel ist sehr gut und zeigt wieder, dass es in Zukunft eine immer größere Rolle spielt, das Packaging zu beherrschen. Die Chip-Strukturen können nicht bis in alle Ewigkeit kleiner werden, also bleibt eben nur mehr das Packaging, worauf sich alles konzentieren wird und wo man noch etwas zur Miniaturisierung beitragen kann - und hier spielt dann wieder AT&S eine immer größere Rolle.
hab auch erstmal nur einen Antrag für die Dividende 2019 gestellt, 2020 und 2021 folgen dann
AT&S selbst hat kurzfristig sehr wenig eigenen Einfluss auf die Abrufmengen und kann das auch nur eingeschränkt vorhersagen.
Das ist ähnlich wie bei einem Zulieferer in der Automobilindustrie, der nur einen Kunden hat: wie gut die Abrufe da sind, hängt einzig und allein an dem OEM Kunden, nicht am Zulieferer selbst.
Wenn man sich den obigen Link zu Phantom Lake durchliest, deckt sich die Technologie zu 100% mit der Beschreibung von AT&S für die Zukunft von ABF Substraten. Daher ist es für AT&S wichtig, dass Phantom Lake nicht weiter verzögert wird.
Könnte AT&S nicht auch für die jetzige Generation bzw. für den anstehenden "Raptor Lake" (vielleicht ist es das neue Produkt für I/23?) ausreichend Abrufe erhalten, falls Meteor Lake tatsächlich erst Ende 23 kommen sollte?
Vielen Dank!
Wenn BMW eine neue Ausgabe des 7ers verzögert, werden natürlich dennoch weiter alte 7er verkauft. Aber ich denke es wäre nachteilig für AT&S. Zum einen weil bei Intel dann die Stückzahl sinkt. Zum anderen, weil in der neuen Generation viel mehr Substrate verbaut sind.
Bei Intel selbst sind in Q2 die Stückzahlen bereits deutlich eingebrochen. Allerdings hat AT&S das scheinbar gut auffangen können dadurch, dass der Substratmarkt aktuell noch so eng ist. Daher kann es gut sein, dass AT&S auch im Herbstquartal wieder volle Auslastung hat, selbst wenn Intel wieder schwächeln sollte.
Aber ich denke mittelfristig kann sich AT&S mit den Abrufen nicht von Intel abkoppeln. Es ist ja der einzige Kunde für Chongqing.
Ich finde Deine Sorge berechtigt, allerdings möchte ich hier nicht gleich den Teufel an die Wand malen.
Uns liegen die beiden Artikel vor, die Du oben gepostet hast.
Der Artikel mit den Gerüchten stammt von Anfang Juli und danach (offenbar nach dem Treffen zwischen Intel und TSMC) kam das Dementi von Gelsinger. Und danach kam die Aussage der IR - über den Produktionsstart - des "Kunden" mit Q1 2023, wobei nicht zu 100% geklärt ist, ob hier das selbe Produkt gemeint ist.
Das Problem scheint aber ohnehin in erster Linie Intel zu treffen. Laut dem Artikel mit den Gerüchten steht ja im Raum, dass Intel eventuell die CPU nicht fertig stellen kann und die Produktion der selben dann an TSMC auslagern müsste. Das hätte einen Gesichtsverlust für Intel zur Folge.
Das heißt aber nicht, dass das dahinter liegende Package (und genau das ist für AT&S von Bedeutung) nicht weiterhin wie geplant ausgeführt werden kann - dann eben mit mehr Bestandteilen die von TSMC stammen. Bitte korrigiere mich, wenn ich hier falsch liege.
Für den Fall, dass das Gerücht entgegen des Dementis doch richtig liegen sollte, wäre die Auslagerung der CPU an TSMC ja nur eine der beiden möglichen Lösungsansätze.
Die andere in dem Artikel erwähnt Lösung wäre auch die Verschiebung (bis Intel die Probleme selbst gelöst hat), wobei ich nicht weiß, ob diese Lösung weniger Gesichtsverlust bringen würde. Sie wäre außerdem auch noch sehr teuer, da Kompensationszahlung an TSMC fällig wären.
b.t.w. Vielleicht wären für diesen Fall ja auch Kompensationszahlungen an AT&S fällig, wenn die Abrufe nicht erfolgen sollten...
Ich finde wie cicero, daß es übertrieben ist, von einem "schweren Jahr" oder "großem Desaster" zu sprechen, weil wir alle hier dem Informationsvorsprung von AT&S unendlich unterlegen sind. Ich kann mich erinnern, daß du im Mai 21 auch vor kommenden schweren Zeiten gewarnt hast und dann kam plötzlich die Game-changer-Meldung über Kulim.
Wir wissen z.B. nicht, ob AT&S überhaupt im KJ 23 mit "Meteor Lake" rechnet und es budgetiert hat; ob der noch ca. 2 Jahre dauernde Ramp-up in Chongqing nicht doch auch für AMD erfolgt; welche Bedeutung die neuen großen Kunden haben (s. Kalifornien-Reise von Herrn Gerstenmayer im Frühjahr); ob ein neues Werk gebaut wird etc.
Mir ging es in erster Linie darum, über den Zusammenhang zwischen Phantom Lake und der Ausbaustrategie von AT&S zu berichten. Jetzt ist klar, woher das alles kommt, und wie eng es mit der spezifischen Strategie von Intel zusammenhängt.
Wie gesagt: keine Aktie verkauft. Wenn sich das alles wieder eingerenkt hat, steckt in der Aktie enormes Potential.