Rohöl-Untergang einer Spekulationsblase!
"Wie auch immer, es deutet alles auf einer Mittelfristige Trendwende hin,
die ja schon ordentlich fahrt aufgenommen hat. Ich rechne jedenfalls nicht
damit, das wir die Höchststände in abesehbarer Zeit wieder knacken werden.
Die 100$ halte ich für sehr wahrscheinlich, 80$ für gut möglich, da aber
an der Börse wie immer in beide Richtungen übertrieben wird, könnten sogar
60$ möglich sein! Und schreit jetzt bitte nicht rum...
Alles auch Sicht eines absoluten Laien..."
Momentan geht alles ein wenig schnell, sollte bald wieder nach oben korrigieren...
aber du hast schon recht, sicherlich nicht dieses Jahr aber vieleicht schon Nächstes
könnten 50 oder 60$ Realität sein... Who Knows ;)
Ich weiss nicht wo die Förderkosten liegen derzeit, allerdings gibt es hier einige Adressen, die von dem Ölverfall so schmerzlich getroffen werden, dass sie wahrscheinlich einem noch stärkeren Preisverfall entgegenwirken werden. Zumindest versuchen werden sie es. Die Opec glaube ich hat für Mitte November schon eine Notfallsitzung einberufen. Man wird wohl die Förderquote senken um den Preis zu stützen.
Der Ölmarkt ist so stark manipuliert, der Preis wird dementsprechend hin- und hergeschoben wie man es gerade braucht.
Ausserdem wird der Dollar wieder schwächer werden denke ich und die Hurrikansaison ist auch noch nicht vorbei.
80-90$ sollten womöglich bald wieder Realität sein.
Es ist noch lange nicht vorbei!!!
meine prognose, gruß urbommel
"OPEC senkt Bedarfsprognose für 2009"
Wien 15.10.08 (www.rohstoffe-go.de) Die OPEC hat heute ihre Bedarfsprognose für das nächste Jahr deutlich nach unten korrigiert. So geht die Organisation im nächsten Jahr von einem Bedarf von 31,14 Mio. Barrel/Tag aus. Dies sind 870.000 Barrel/Tag weniger als im nächsten Jahr.
Im September lag die durchschnittliche Produktion bei 32,16 Mio. Barrel/Tag, 310.000 Barrel/Tag weniger als im Vormonat.
Die OPEC hat ein außerordentliches Treffen für den 18. November einberufen, Grund dafür sind die kräftig gesunkenen Ölpreise.
Quelle: Rohstoffe-Go, Autor: (cs)
* mittelfristig (1-2Jahre) fallender Rohölpreis
* Richtung 50$
* langfristiger Aufwärtstrend selbst dann noch voll intakt
(logische Schlussfolgerung ist natürlich die kurz- bis mittelfristige Aufgabe teurer Ölförderprojekte
aufgrund unrentabler Verkaufspreise im Vergleich zu Förderkosten)
Wirtschaftsnews - & Rohstoffe-Go Exklusiv - 07.10.08
"50 Dollar pro Barrel Rohöl? Ölpreise im Abwärtsstrudel"
Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Rund 147 Dollar kostete noch Anfang Juni das Barrel Rohöl um danach sukzessive auf die aktuellen Tiefs klar unter der Marke von 100 Dollar zu fallen. Die Begründung für diesen rasanten Preisverfall, die viele Experten anführen: Auf Grund der Finanzkrise könnten große Teile der Weltwirtschaft in eine Rezession rutschen und so weniger Öl benötigt werden.
Die globale Finanzkrise und ihre Folgen, eine mögliche, weltweite Rezession, könnten nach Ansicht der Analysten von Merrill Lynch & Co. dazu führen, dass ein Barrel Rohöl schon im kommenden Jahr nur noch 50 Dollar kosten könnte. Der schneller als erwartet fallende Ölverbrauch in den USA, der anhaltend sinkende Verbrauch des Schwarzen Goldes in Europa und die mögliche Inbetriebnahme neuer Ölfelder in den Mitgliedsländern der Organisation Erdölfördernder Länder (Opec) sind die Faktoren, die die Analysten für ihre Prognose heranziehen. Auch in den am schnellsten wachsenden großen Volkswirtschaften der Welt, China und Indien, rechnet Merrill Lynch 2009 mit einem Rückgang des Verbrauchs und der Nachfrage.
Eine solche Entwicklung würde aber noch lange keine Rückkehr in ein Zeitalter des „billigen Öls“ bedeuten, sondern allenfalls eine kurze Atempause. Denn der Hunger der Weltwirtschaft nach Öl wird bestehen bleiben. Und: Niedrige Rohölpreise werden dazu führen, dass viele Förderprojekte als unwirtschaftlich aufgegeben oder zumindest auf Eis gelegt werden. Damit verknappt sich das Angebot und die Rohölpreise werden zwangsläufig wieder steigen. Erste Anzeichen dieses Zyklus sind bereits zu erkennen. Auf Grund der Finanzkrise entstehen bereits jetzt erste Verzögerungen, da benötigte Finanzmittel nicht mehr zur Verfügung stehen.
Während der Ölpreis kurzfristig also weiter unter Druck geraten könnte, steht langfristig nicht zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Denn selbst wenn die von Merrill Lynch erwartete Steigerung der Opec-Produktion um 3 Millionen Barrel in den kommenden 18 Monaten sowie eine Erhöhung der Raffineriekapazitäten um weitere 900.000 Barrel tatsächlich kommt, ist dies erstens nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein und könnte zweitens durch gegenläufige Entwicklungen in anderen Teilen der Welt ausgehebelt werden.
Denn die russische Ölproduktion fiel im September zum neunten Monat in Folge, und zwar um 0,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf nun noch 9,83 Millionen Barrel. Was dazu führen könnte, dass der zweitgrößte Rohölexporteur der Welt Ende dieses Jahres zum ersten Mal seit 1998 einen Jahresrückgang der Ölförderung ausweisen müsste. Viel deutlicher noch, nämlich um 10 Prozent im Jahresvergleich fielen die russischen Erdölexporte.
Der grundlegende, langfristige Trend nach oben scheint intakt. Selbst eine Fast-Halbierung des Ölpreises vom aktuellen Niveau bis 2009 wird daran nichts ändern.
Björn Junker - Rohstoffe-Go.de
Quelle: Rohstoffe-Go, Autor: (cts)
Weil der Verbrauch um 0,4 Prozent fällt, fällt nun auch der Ölpreis um runde 50 Prozent in 4 Monaten.
Jo, das lernen die Kids in der 4. Klasse.
Anfang des Golfkriegs stand das Öl bei 38 USD - hatte sogar schon einen Angstaufschlag - um wieviel ist der weltweite Ölverbrauch in den letzten 5 Jahren gestiegen?
..ich hab keine Ahnung.
Grüße Abenteurer
Platzt jetzt die Ölblase richtig?
Im Bann der Spekulanten
VON OLIVER RISTAU UND ANNA SLEEGERS
Die Finanzmarktkrise schüttelt nicht nur die Aktienmärkte durcheinander, sondern hat auch mit voller Wucht den Rohstoffmarkt erfasst. Am Donnerstag rutschte der Preis für ein 159-Liter-Fass der Nordsee-Ölsorte Brent zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr unter die Marke von 70 Dollar. "Der Preisverfall ist übertrieben", sagt der Energieexperte der HSH Nordbank, Andy Sommer.
"Dieser Preis spiegelt die Sorgen vor einer weltweiten Rezession wider", sagt Carsten Fritsche, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank, die für das letzte Quartal des Jahres einen Durchschnittspreis von 88 Dollar erwartet. Mit einem rezessionsbedingten Rückgang der Nachfrage rechnen die meisten Analysten bislang nicht. Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet für 2008 und 2009 sogar einen weiter wachsenden Bedarf auf Rekordniveau, getragen durch die trotz Krise wachsende Nachfrage aus Asien. Und die Verkaufslaune von heute könnte nach Einschätzung von Experten die Preissteigerungen von morgen verursachen. "Bei einem Niveau von unter 80 Dollar lohnen sich manche neue Ölförderprojekte nicht mehr", sagt Fritsche. Das könnte zum Beispiel die technisch aufwendige Förderung aus kanadischen Ölsand oder aus der Tiefsee vor der brasilianischen Küste betreffen.
Wenn solche Projekte gestoppt werden, weil sie unrentabel sind, wird das Angebot in der Zukunft wieder deutlich verknappt. Das wird die Preise erneut treiben, und zwar spätestens dann, wenn sich die Wirtschaftslage stabilisiert.
Schwerer als echte Rezessionsängste dürfte wiegen, dass sich Hedgefonds und andere spekulative Anleger derzeit massiv aus Ölkontrakten verabschieden. Kaum ein Rohstoff ist so anfällig für Spekulation wie das Schwarze Gold, von dem jeder weiß, dass es nur begrenzt vorrätig ist.
"Cash is King" - Bargeld ist König charakterisierte die britische Financial Times in dieser Woche das Verhalten großer Finanzinvestoren. Angesichts der steigenden Nervosität an den Finanzmärkten müssen die Fonds damit rechnen, dass ihre Anteilseigner von heute auf morgen ihr Geld abziehen wollen. Wer dann nicht genug in bar vorhält, könnte der nächste Pleitekandidat sein.
Auch die heftigen Kursschwankungen an den Börsen hängen mit dieser Nervosität zusammen. Immer wenn die Kurse zulegen, wie etwa nach der Bekanntgabe des Rettungspakets für den Finanzsektor, folgen die Verluste auf dem Fuße. Denn kurzfristige Anleger wollen ihre Gewinne so schnell wie möglich in Bares umwandeln.
Gestern erinnerte der deutsche Aktienindex Dax mit einem anfänglichen Einbruch von fünf Prozent schon fast an den extrem schwankungsanfälligen Neuen Markt: Nachdem das Kursbaromter im Tagesverlauf sogar zeitweise ins Plus gedreht war, ging es schließlich mit dem deutlichen Abschlag von 4,9 Prozent auf 4 622 Zählern aus dem Handel.
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Copyright © FR-online.de 2008
Dokument erstellt am 16.10.2008 um 20:52:02 Uhr
Letzte Änderung am 16.10.2008 um 21:43:38 Uhr
Erscheinungsdatum 17.10.2008
URL: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/...614688&em_loc=31
Sehen wir vor dem 04.11. noch die 60 $?
Schönes WE, urbommel
Es war nur so ein Gedankenspiel von mir, weil eben Öl mE zu stark manipuliert wird.
Je tiefer Öl geht, desto besser für uns alle.
Nicht alle gehen von Peak Oil, künstlich oder real aus.
http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/...icht-noch-150-jahre-297928/
P.S. ein Ölpreis von 90 $ ist sehr hoch.
wiwo.de "Das Öl reicht noch 150 Jahre"
Nansen Saleri im Interview
"Das Öl reicht noch 150 Jahre"
von Thomas Stölzel 21.06.2008
Der Ölexperte und ehemalige Chef der saudischen Erdölreserven Nansen Saleri erwartet, dass sich der Ölpreis erst in den kommenden fünf bis sieben Jahren stabilisiert.
Nansen Saleri
WirtschaftsWoche: Herr Saleri, als Ölberater und Ex-Aufseher über die Ölreserven Saudi-Arabiens müssen Sie es wissen: Wie lange reicht das Öl weltweit noch?
Saleri: Mindestens 100, wenn nicht 150 Jahre – je nachdem, wie stark der Verbrauch sein wird. Öl wird es also noch lange geben, und es wird auch in Zukunft eine Energiequelle für Verkehrsmittel sein.
Einige Ölexperten vermuten, dass schon mehr als die Hälfte des einst auf der Welt vorhandenen Öls verbraucht ist.
Schaut man sich die globalen Reserven an – konventionelle, aber auch Ölsande und anderes – , dann haben wir schätzungsweise noch zwischen 14 und 16 Billionen Barrel Öl zur Verfügung. Es könnte auch noch mehr sein. Seit vor 150 Jahren in Pennsylvania Öl entdeckt wurde, hat die gesamte Welt gerade einmal eine Billion Barrel verbraucht. Es ist also etwas zu früh, um vom Ende des Öls zu sprechen.
In Brasilien oder Kanada wird kräftig nach neuen Ölreserven gesucht – nicht so auf der Arabischen Halbinsel. Sind dort alle Ölfelder bekannt?
Saudi-Arabien besitzt bereits 260 Milliarden Barrel nachgewiesener Erdölreserven, das ist ein Viertel der konventionellen Ölreserven weltweit. Trotzdem betreiben die Saudis noch ein durchaus nennenswertes Explorationsprogramm. Dann ist da der Irak: Der hat bisher 110 Milliarden Barrel nachgewiesene Ölreserven – und das beim Einsatz von Fördertechnologie der Siebzigerjahre. Mit moderner Technik sollten hier 200 Milliarden Barrel realisierbar sein. Zudem ist mehr als die Hälfte des Iraks noch nicht exploriert. Wenn irgendwann Frieden und Stabilität eingekehrt ist, wird es dort viele neue Erdölfunde geben. Außerhalb des Nahen Ostens ist das noch deutlicher. Afrika ist gesegnet mit Reserven, von denen viele noch nicht entdeckt sind.
Warum wird Öl jetzt immer teurer? Ist das Spekulation, oder steigt die Nachfrage so stark?
Die Antwort selbst wäre Spekulation. Man kann aber sagen, neben einer gewissen Spekulation, die vorhanden ist, arbeitet die Ölbranche aktuell fast an ihrer Kapazitätsgrenze. Lagen die freien Förderkapazitäten in den späten Achtzigern bei zehn Millionen Barrel täglich, sind es heute weltweit nur noch 1,5 bis 2 Millionen Barrel am Tag. Und diese freien Kapazitäten besitzt fast ausschließlich Saudi-Arabien. Zwar stieg der weltweite Output an Öl in den letzten Jahren, aber die Nachfrage legte stärker zu. In den kommenden fünf bis sieben Jahren wird sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage und damit der Ölpreis allerdings stabilisieren.
Indem die Konzerne mehr Öl fördern? Wenn sie das überhaupt können, dürfte es teuer werden.
Die Kosten zur Erschließung neuer Quellen sind nicht das Problem, vor allem nicht im Nahen Osten. Sie liegen dort bei 10 bis 15 Prozent des derzeitigen Ölpreises. Selbst bei einem Ölpreis von 50 bis 60 Dollar wäre das noch sehr profitabel. Das Problem ist ein anderes: Es gibt zu wenig Fachkräfte, zu wenig Bohranlagen und zu wenig Edelstahl. Das trifft alle: Schlumberger, Saudi Aramco, Shell, Halliburton. Ich vertraue aber auf den Markt. Weltweit gibt es genug Menschen, die binnen fünf bis sieben Jahren ausgebildet bereitstehen, um in der Ölindustrie zu arbeiten. Um hier die Top-Talente anzuziehen, müssen jedoch die Löhne steigen. Das Anfangsgehalt eines Ölingenieurs liegt derzeit bei jährlich 80.000 bis 100.000 Dollar. Ein angehender Anwalt erwartet 200.000, ein Wall-Street-Analyst 300.000 Dollar. In diesen Bereich muss auch die Ölbranche gehen.
Fürchtet die Ölindustrie nicht, dass immer mehr Verbraucher alternative Energien nutzen, Autobauer etwa zu Elektromotoren wechseln?
Das fürchtet sie definitiv. Anders als zur großen Ölkrise in den Siebzigern üben zum ersten Mal alternative Energien Druck auf das Erdöl aus. Und der Wettbewerb dürfte in den kommenden zehn Jahren an Schärfe gewinnen. Welche alternative Energiequelle den Durchbruch schafft – ob Wind-, Kohle- oder Solarenergie –, sie wird die Energiequelle für die zweite Hälfte des Jahrhunderts sein. Das Öl, das die Welt momentan dominiert, wird dann zu einem Nebendarsteller.
Wie lange ist Öl noch billig?
Der drastische Verfall des Preises für Öl hat viele Investoren und Experten auf dem falschen Fuß erwischt. Die Ursachen für die Öl-Baisse sind vielfältig, wie lange sie anhält, ist umstritten.
Rohstoff-Guru Jim Rogers wird nicht müde, Öl an zupreisen. Auf einem Rohstoff-Kongress Anfang der Woche betonte Rogers gebetsmühlenartig, derzeit gebe es "einfach keine bessere Anlagemöglichkeit".
Wer Rogers in den vergangenen Wochen gefolgt ist, muss allerdings in diesen Tagen entweder Nerven aus Stahl oder einen unerschütterlichen Glauben an die Rückkehr der Ölhausse haben. Noch Mitte Juli wurde für ein Barrel (Fass mit 159 Litern) der wichtigsten Ölsorten WTI und Brent 150 Dollar bezahlt. Ende September noch waren mehr als 100 Dollar je Barrel zu erzielen. Und nun? Die US-Sorte WTI kämpft um die 70 Dollar-Marke, die Nordseesorte Brent wurde am Donnerstag schon zu Preisen um 65 Dollar gehandelt.
60 Dollar – oder sogar 50?
Charttechniker sehen den Abwärtstrend durchaus immer noch intakt. Harald Weygand von Godmode-Trader gibt ein "Korrekturziel" von 60 Dollar aus. Aus fundamentaler Sicht kann es nach Einschätzung der US-Bank Merrill Lynch sogar noch tiefer gehen. Vor kurzem hat das Institut für den "unwahrscheinlichen Fall" einer weltweiten Rezession einen Rückgang auf 50 Dollar je Fass als möglich erachtet.
Ob es zu dieser Rückwärtsbewegung der Weltkonjunktur kommt, darüber streiten Experten und auch die Aktienmärkte rund um den Globus. Die Ausläufer der Finanzkrise sind freilich längst in der "Realwirtschaft" angekommen. Die Verbraucher treten, besonders in Nordamerika und Europa, in einen Käuferstreik, Auto-Hersteller fahren ihre Produktion zurück, mittelständische Betriebe bekommen Probleme bei der Kreditfinanzierung von Investitionen.
Ölnachfrage ebbt ab
Dass die Nachfrage auf dem Ölmarkt stottert, belegen jüngste Daten. Erst am Donnerstag überraschten deutlich gestiegene Benzin- und Öllagerbestände in den USA. Um 5,6 Millionen Barrel kletterten die Rohölbestände in den USA, die Experten hatten nur mit einem Zuwachs von 1,9 Millionen Barrel gerechnet.
Auch langfristig scheint sich keine neue Öl-Hausse anzukündigen. Die Internationale Energie Agentur (IEA) sieht im kommenden Jahr nur eine minimal höhere Nachfrage nach Öl, nämlich einen Zuwachs von 0,8 Prozent auf 87,2 Millionen Barrel pro Tag. Das Ölkartell Opec geht sogar von einem Rückgang der Ölnachfrage im kommenden Jahr aus. Die im Kartell organisierten Staaten haben ein Sondertreffen wegen des aktuellen Preisrutsches um drei Wochen auf den 24. Oktober vorverlegt. Ziel der Zusammenkunft dürfte eine deutliche Drosselung der Produktion sein, um die Preise wieder in eine Aufwärtsbewegung zu versetzen. s.a. unser Interview
"Übertreibung nach unten"
Neben der Rezessionsgefahr selbst könnte die Finanzkrise auch direkten Einfluss auf die fallenden Ölnotierungen haben. Nach Einschätzung einiger Beobachter mussten Spekulanten oder Hedgefonds sich auch dem Ölgeschäft zurück ziehen, weil sie kurzfristig Liquidität brauchten, um Verluste aus dem Aktienmarkt auszugleichen. Viele spekulativ orientierte Anleger, die auf weiter steigende Kurse gesetzt hatten wurden von den fallenden Notierungen offenbar auf dem falschen Fuß erwischt und sahen sich gezwungen, ihre Ölposition mit Verlust zu schließen. Der Übertreibung nach oben folgte nach Ansicht von Dora Borbely eine "Übertreibung nach unten". Notierungen von 70 Dollar und weniger hält sie nicht für gerechtfertigt. Rund 80 Dollar sei das Barrel fundamental wert, so die Deka-Bank-Analystin.
Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hält im kommenden Jahr einen Level zwischen 90 und 100 Dollar für wahrscheinlich. Begründung: "Die Nachfrage nach Öl wird nicht so stark sinken, wie dies viele Investoren gedacht haben."
Eine Frage von Wochen
Damit könnte der Traum vom billigen Öl und Benzin für viele Verbraucher demnächst schon wieder enden. Kein Wunder, dass Besitzer von Ölheizungen bereits den Tankwagen mit Heizöl geordert haben. Für Anleger stellt sich derzeit viel eher die Frage nach einem Wiedereinstieg in den Sektor.
Angesichts der derzeitigen Abwärtsdynamik der Ölnotierungen dürfte Abwarten und Aufmerken eine sinnvolle Strategie sein. Experten wie Dora Borbely halten auch ein noch weiteres Absacken beim Ölpreis für möglich, abhängig davon, wie konkret die Rezessionszeichen in den kommenden Wochen ausfallen und wie weit die Schockwellen der Finanzkrise an den Aktienmärkten reichen. Sollte die Stimmung an den Aktienmärkten sich aber allmählich bessern, dann dürfte es aber auch am Rohstoffmarkt wieder aufwärts gehen.
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Noch eine Trendwende
von Regine Palm
Als der Ölpreis die Marke von 50 Dollar überschritt, prognostizierte die US-Bank Goldman Sachs einen Anstieg auf mehr als 100 Dollar. Sie wurde ausgelacht. Dann stieg der Preis auf über 140 Dollar, und niemand hat mehr gelacht. Daraufhin hielt ein Analyst von Goldman Sachs sogar 250 Dollar für möglich - diesmal hat auch keiner gelacht.
Doch dann kam die Finanzkrise ganz dick daher - mit Schreckensszenarien einer weltweiten Rezession. Der Ölpreis hat sich wieder mehr als halbiert. Doch der Trend könnte bald wieder drehen.
Getrieben wurde die Entwicklung der letzten Wochen von der Angst vor einer einbrechenden Nachfrage. Verstärkt wurde der Abwärtstrend, weil viele Investoren unter Druck gerieten und daher gezwungen waren, Anlagen zu liquidieren. Jetzt lacht erst recht niemand mehr. Sogar völlig verstimmt sind die Ölförderländer. Ganz überraschend haben sie ihr Treffen auf den 24. Oktober vorgezogen: Sie ziehen die Notbremse.
Während des Höhenflugs der Preise war viel die Rede von Produktionsausweitungen, auch davon, dass in den Jahren zuvor notwendige Investitionen unterblieben seien. Doch nun, mit dem Szenario einer Rezession vor Augen, dürften die Produzenten alle Erweiterungspläne erst einmal wieder in den Schubladen verschwinden lassen. Manche Investitionen, die noch im Sommer sinnvoll erschienen, rechnen sich beim heutigen Preis nicht mehr. Die Ölförderländer werden daher, um ihre Finanzen in Ordnung zu halten, die Produktion möglicherweise stark drosseln, um dem Preis wieder Auftrieb zu geben.
Dazu kommt: Auch bei einer Rezession bricht der Verbrauch nicht zusammen. Schwellenländer wie Indien und China wachsen weiter, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie bisher.
Link zum Artikel: http://www.handelsblatt.com/finanzen/.../noch-eine-trendwende;2067125
Stimmt nur bedingt, laut Berichten u.a. Weltspiegel vom Sonntag, bricht gerade das Vermögen der Mittelschicht durch die Auswirkungen der Finanzkrise massiv weg. Viele haben sich auch dort verspeckuliert.
Der Ölpreis wird sein Niveau von 2007 wieder erreichen und die Drosselung der Fördermengen wird daran auch nichts ändern. Auch wenn einige Personen hier im Board das gerne anders sähen.
Ausserdem sollten die Staaten endlich einmal sich nach Alternativen umschauen und diese auch fördern.
Also ist deine Aussage "Der Ölpreis wird sein Niveau von 2007 wieder erreichen und die Drosselung der Fördermengen wird daran auch nichts ändern. Auch wenn einige Personen hier im Board das gerne anders sähen."
reine Spekulation und sonst nichts!
"Ausserdem sollten die Staaten endlich einmal sich nach Alternativen umschauen und diese auch fördern."
Das ist ja ein Widerspruch in sich, den du da abgelassen hast, warum sollten sich die Staaten nach alternativen umschauen oder fördern wenn der Ölpreis niedrig ist??
Das muss der Markt regeln, nicht der Staat, hoher Ölpreis ist gleich anreiz für Investitionen in Alternativen zum Öl, niedriger Ölpreis erhöht den Verbrauch und lässt die Öl Reserven schneller versiegen.