Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 15.10.24 12:23
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:195.056
Neuester Beitrag:15.10.24 12:23von: Malko07Leser gesamt:35.592.653
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23312 Postings, 6664 Tage Malko07Der "antiamerikanische" Kongress

 
  
    #10951
5
31.08.13 20:15
hat sich durchgesetzt. Obama akzeptiert jetzt die offenen Fragen zu "beantworten" und sich dem Votum des Kongresses zu unterwerfen. Aus Sicht von einigen hier wird damit stark gegen die üblichen pädagogischen Erfahrungen verstoßen.

Für die Börse bleibt also die Ungewissheit noch etwas erhalten.  

71063 Postings, 5974 Tage Fillorkill#51 ein bemerkenswerter, atypischer Verlauf

 
  
    #10952
6
31.08.13 20:33
Vielleicht folgt daraus sogar die denkbar beste Option: Kein Angriff ins Blaue hinein, mit unkalkulierbaren Konsequenzen, sondern Verhandlungen mit allen massgeblichen Bürgerkriegs-Supportern von Saudiarabien über Russland bis zum Iran, um den Konflikt einzudämmen, auszutrocknen und auf diese Weise einer diplomatischen Lösung zugänglich zu machen. Dies wäre letztlich auch der effektivste Weg, einen weiteren und womöglich nicht mehr kontrollierbaren Einsatz chemischer Kriegsführung zu verhindern...  

71063 Postings, 5974 Tage FillorkillDaiphong, darf man fragen,

 
  
    #10953
4
31.08.13 20:45
wie Du jenseits staatsaffiner Postings im Forum deiner Verantwortung in Cap, Imp und jetzt gerade auf den syrieschen Schlachtfeldern nachkommst ? Sammelst Du Geld für die US-Army, agitierst du auf der Strasse für Mobilmachung oder mindestens für den Sturm auf die syriesche Botschaft ? Wieviel Leben konntest Du retten, wieviel Bösewichter der verdienten Bestrafung zuführen ? Was also unterscheidet Dich ganz praktisch gesehen von einer Senfbude, die sich dem affirmativem Denken verweigert ?

12996 Postings, 5813 Tage daiphong#51 dies ist ein großerr Fortschritt zu Bush

 
  
    #10954
5
31.08.13 20:52
es war Obama, der ihn ansteuerte, nicht der Kongress, der das gegen ihn durchsetzten musste.
"man wird in den USA in Zukunft nach innen und außen, auch gegen sich selbst in ganz anderer Weise begründen müssen, was man tut und nicht tut."  

16574 Postings, 5002 Tage zaphod42Wie mit Assad

 
  
    #10955
1
31.08.13 21:29
verhandelt werden sollte, das muss sich erst noch zeigen. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, um rethorisch in der Region zu bleiben.

Folgt keine Konsequenz, wird der nächste Gaseinsatz furchtbarer werden. Natürlich waren es dann die Rebellen selbst mit dem Nachschub aus Saudi-Arabien. Die republikanischen Garden mit ihren Depots voller Giftraketen waren es sicher nicht. Die sind ja nicht so blöd die Amis zu reizen.

Satire beiseite (über die man lachen könnte wäre sie nicht so blöd und naiv und die Schreiberlinge nicht durchaus auf anderen Gebieten intelligent).

Ohne Konsequenz werden vor allem andere Despoten auf den Geschmack gebracht. Hier wurde die Büchse der Pandora geöffnet und man tut gut daran, sie schnell zu schließen, zu welchen Kosten auch immer. Jeder Preis ist es wert.

Was den Kongress betrifft so hat das natürlich innenpolitische Gründe, dass er mitreden will. Sei's drum. Am Ende wird ihm nichts anderes übrig bleiben als den Weg mitzugehen. Israel ist zu nah und ein Assad mit Giftraketen zu gefährlich.  

12996 Postings, 5813 Tage daiphong#53 Senf

 
  
    #10956
1
31.08.13 22:21

29792 Postings, 8563 Tage Tony FordSyrien...

 
  
    #10957
5
01.09.13 09:04
Es hat geschichtlich betrachtet bisher wenig gebracht, wenn man von Außen in solche Konflikte eingreift.
Im Regelfall schwenkt das Pendel dann von einem Extrem ins andere Extrem und man sägt deine einen Kopf ab, während sofort ein anderer Kopf nachwächst.

Daher ist es ratsam, sich raus zu halten und wenn man was für die Menschen tun will, dann sollte man die Energie in die Flüchtlingslager am Rande des Landes bzw. den Nachbarstaaten richten und diese militärisch gegen Angriffe absichern.  

16574 Postings, 5002 Tage zaphod42Wir werden hier nicht übereinkommen

 
  
    #10958
3
01.09.13 09:44
wenn schon kein Grundkonsens über die Verantwortung für den Angriff besteht geschweige denn die angemesse Reaktion darauf.

Wir sind hier eben nicht bei Fressenbuch mit seiner Peer-Group, sondern hier prallen deutlich verschiedene politische Grundhaltungen aufeinander.

Ich persönlich werde versuchen, mich ab sofort aus dieser Diskussion zurückzuhalten, bevor ich mich mit so mancher Person hier überwerfe, die mir eingentlich wichtig ist. Es ist besser sich auf die wirtschaftlichen Auswirkungen dessen "was ist" (also eines geplanten Angriffs der USA) zu konzentrieren.

Über Politik sollte man eben unter Freunden nicht diskutieren, das gibt nur böses Blut. Wir sind nur Menschen.  

23312 Postings, 6664 Tage Malko07#10955: Ich glaube nicht an den

 
  
    #10959
9
01.09.13 09:44
Erfolg von Verhandlungen. Mit der aktuellen Regierung (Assad-Clan) wären sie eventuell noch möglich. Aber die Opposition ist so inhomogen, dass mit ihnen kaum zu einem Ergebnis zu kommen ist. Die Opposition reicht von kulturell westlich geprägten Gruppen, welche eine "Demokratie" wollen bis zu einer recht großen Gruppe an wahabitischen (fanatische Sunniten) Gotteskrieger. Letztere werden hauptsächlich durch die Saudis finanziert und wollen einen Gottesstaat. Ihnen sind Schiiten, Alawiten und Christen des Teufels. Eine "zentrale" Führung der Oppositionsgruppen gibt es nicht. Manchmal schießen sie sogar aufeinander.

Ich sehe deshalb nicht, wie ein Eingreifen von außen, ob militärisch oder diplomatisch, positiv irgendetwas bewirken könnte. Die Lage ist einfach zu stark verworren, es ist schon viel zu viel Blut geflossen und der Hass steigt täglich bei allen an.

Außer Sprüchen wie
- man muss verhandeln
- man muss militärisch ein Exempel statuieren

habe ich auch noch nichts gehört. Bis heute keine Andeutung wie es weiter gehen könnte, wie man Syrien befrieden könnte. Man muss sich deshalb mMn auch manchmal eingestehen, dass man nicht weiter weiß und ruhig bleiben anstatt einen hirnlosen Aktionismus an den Tag zu legen.

Dabei ist es eigentlich unwichtig wer das Giftgas eingesetzt hat und wer es noch alles einsetzen wird. Auch eine militärische Strafaktion wird den weiteren Einsatz eher beschleunigen als verhindern, egal wer es bis jetzt wirklich eingesetzt hatte. Wenn man nicht mehr zuschauen kann, muss man Syrien ausradieren. Würde ich allerdings auch nicht besonders human finden. Syrien ist mMn ein Vorbote von weiteren ähnlichen Konflikten in der moslemischen Welt. Der Clash der Kulturen ist am Laufen, nur anders als ihn Samuel P. Huntington vorausgesehen hat.
 

23312 Postings, 6664 Tage Malko07Analyse des US-Politikberater John C. Hulsman,

 
  
    #10960
4
01.09.13 10:08
Mitglied des Council on Foreign Relations in Washington. Manche werden hier behaupten, er wäre auch ein Antiamerikaner und sie würden ihn vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe ( http://de.wikipedia.org/wiki/Komitee_für_unamerikanische_Umtriebe ) beordnen.
USA im Syrien-Konflikt - Schlafwandelnd in Richtung Desaster - Politik - Süddeutsche.de
Die USA werden aus dem schwächsten aller Gründe mitten in den höllischen Strudel des syrischen Bürgerkrieges gezogen. Dabei sind Präsident, militärische Elite und Volk längst kriegsmüde - und diese Intervention ist schlicht sinnlos. Was jetzt passiert, ist ein  ...
 

29792 Postings, 8563 Tage Tony Fordsehr fragwürdig ist...

 
  
    #10961
2
01.09.13 10:11
dass Obama als Demokrat zutiefst undemokratisch zu handeln scheint, denn eine sehr große Mehrheit der US-Bürger ist gegen eine Syrien-Intervention.
Dies war 2001 beim Thema Irak-Krieg schon noch ein ganzes Stück anders.

Als Demokrat müsste er sich eigentlich der Mehrheit beugen und eben keine Intervention durchführen.

Aber am Ende zählen einmal mehr wirtschaftliche Interessen und da ist die Volkesmeinung eben egal.  

16574 Postings, 5002 Tage zaphod42Unsicherheit voraus

 
  
    #10962
2
01.09.13 10:17
durch eine ausgedehnte Debatte über Syrien. Alle Optionen von Nichtstun bis Assad stürzen liegen auf dem Tisch. Ich denke nicht, dass Obama geschwächte wurde, im Gegenteil. Ein breiter Konsens für was auch immer wird in stärken und wer weiß, vielleicht springen die Briten ja doch noch mit ins Boot.

Für die Börse wäre ein schneller Schlag das beste gewesen. Nun steht eine vielleicht mehrwöchige Phase des "Krieg liegt in der Luft" an.

(Sehr) Gute Zeiten für die Bären unter uns, aber eine schwierige Aufgabe den Boden zu finden, denn der wird von der Politik abhängen.
Militärschlag gegen Syrien: Obama lässt Kongress entscheiden - SPIEGEL ONLINE
Plötzlich hat er es nicht mehr eilig. US-Präsident Obama knüpft einen Militärschlag in Syrien an die Zustimmung des Kongresses. Damit schiebt er einen Teil der Verantwortung auf die Volksvertreter ab und kauft sich Zeit. Doch die Volte birgt auch Risiken.
 

23312 Postings, 6664 Tage Malko07Es gibt kritische Aussagen

 
  
    #10964
5
01.09.13 10:33
von hohen Militärs (die meisten schon im Ruhestand) zur fehlenden Strategie seitens Obama. Im Gegensatz zu Geheimdienstaktionen darf man dazu in den USA noch ungestraft Stellung nehmen. Eventuell lässt das Obama noch ändern. Eine Meuterei ist das nicht mal andeutungsweise. Auch zu Afghanistan und dem Irak gab es vorher kritische Stimmen in der Militärführung. In den DWN gibt es mMn nur peinliche und grottenschlechte Artikel. Aus manchen rinnt die braune Sauce überdeutlich hervor.  

23312 Postings, 6664 Tage Malko07"Wir gehen davon aus ...", "wir denken ...", "wir

 
  
    #10965
4
01.09.13 10:45
glauben ...". Militärische Strafaktionen aufgrund von Einträgen in sozialen Netzwerken. Dünner geht es nicht. Verständlich weshalb man so hektisch zuschlagen wollte. Der US-Bericht:
US-Geheimdienstbericht zu Giftgasangriff - Politik - Süddeutsche.de
Süddeutsche.de dokumentiert die Stellungnahme des Weißen Hauses in deutscher Übersetzung.
 

23963 Postings, 8370 Tage lehnaDie Welt hat von Ausschwitz gewusst....

 
  
    #10966
3
01.09.13 11:35
und nichts unternommen.
Sollten wir das 2013 wieder so machen???
Ich kann Obama verstehen, dass er zweifelt--- er ist nun mal kein Säbelrassler wie Bush.
100 000 Tote gabs bereits, weil ein Diktator seine Pfründe mit Hauen und Stechen verteidigt.
Bei wieviel Toten soll die Welt eingreifen, ein paar Cruise-Missiles schicken???
Bei der ersten Million???

 

23312 Postings, 6664 Tage Malko07Geheimdienstinformationen

 
  
    #10967
3
01.09.13 11:46
Zuletzt zog der ehemalige deutsche UN-Botschafter Gunther Pleuger diese Parallele: "Man wird natürlich schon an Irak erinnert, wo solche (...) angeblichen Beweise vorgelegt wurden, und alle nicht stimmten", sagte er im Deutschlandfunk.

Ein möglicher Vergleich stammt aus dem Jahr 1998: Damals bombardierten die USA Terror-Basen in Afghanistan, aber auch eine vermeintliche Chemiewaffen-Fabrik im Sudan - als Vergeltung für die tödlichen Attentate auf die amerikanischen Botschaften in Kenia und Tansania. Allerdings stellte sich später heraus, dass es die Chemiewaffen-Produktion, die sich in einer Medikamentenfabrik befinden sollte, womöglich nie existierte und die Geheimdienstinformationen nicht so eindeutig wie zunächst dargestellt waren.
Bürgerkrieg in Syrien: Handeln ohne Mandat - Politik - Süddeutsche.de
Die USA wollen in Syrien eingreifen, Russland steht weiter hinter Assad. Fragen und Antworten zu einem möglichen Syrien-Einsatz.
 

71063 Postings, 5974 Tage Fillorkill#958 ',,, nicht diskutieren'

 
  
    #10968
5
01.09.13 11:52
Anders als Daiphong, der glaubt, durch vermeintlich staatstragende Postings in einem schwach besuchtem Forum 'Verantwortung' zu übernehmen, sehe ich hier nur einen unbefangenen Gedankenaustausch. Unbefangen bereits deshalb, weil er bar jeder praktischen Konsequenz bleiben wird - die Welt draussen wird dadurch weder besser noch schlechter. Insofern gibt es keinen sachlichen Grund, die Diskussion irgendwie massregeln zu wollen...

Inverse Gutmenschen fühlen sich zwar verletzt, wenn sie das Bezweifeln ihres guten Willens befürchten bzw sich einen Kinderglauben nachsagen lassen müssen (und was ist es anderes als Kinderglaube, eine gute Macht zu malen, die ausgestattet mit fraglos überlegenen Narrativen durch gezielten Beschuss einer syrieschen Kaserne 'die Büchse der Pandora' wieder schliessen wird ?), aber auch das wird ohne praktische Konsequenzen bleiben.  Denn es geht hier für uns persönlich um gar nichts...

23312 Postings, 6664 Tage Malko07#10966: Und was sollen wir tun?

 
  
    #10969
4
01.09.13 12:01
Etwa alles kurz und klein schlagen? Der Vergleich mit Auschwitz ist übrigens weit hergeholt und beleidigt alle die dort umgebracht wurden. Wir reden hier von einem schrecklichen Bürgerkrieg bei dem die Toten beiden Seiten zuzurechnen sind. Die Lage ist dort leider nicht in Gute und Böse aufteilbar. Gäbe es die Guten müsste man denen helfen, allerdings auch zu Fuß!  

71063 Postings, 5974 Tage Fillorkill#959 'Verhandlungen'

 
  
    #10970
4
01.09.13 12:20
Gäbe es das Motiv, diesen grausamen wie wirren Bürgerkrieg einzudämmen, gäbe es Verhandlungen mit all den Seiten, die die Kriegsparteien ausrüsten und so dessen ungetrübten Fortgang ermöglichen. Also mit Russland, Iran und Saudiarabien, wobei letzteres sicher nicht ohne US-Auftrag oder zumindest Billigung agiert. Eine Eindämmung oder Austrocknung des Bürgerkrieges würde dann für die Kriegsparteien selbst einen überzeugenden Grund stiften, eine politische Lösung zu finden...

Solche Verhandlungen wurden seitens der US bislang nicht ansatzweise versucht, trotz der zuletzt eher moderaten Signale aus Moskau oder Teheran. Das Aufschrecken über die unkontrollierte Eskalation am Boden, über den vermeintlichen 'Dammbruch', ist deshalb alles andere als glaubwürdig.  Ein Scheitern des Versuches, für die bereits angekündigte Strafexpedition hinreichend breite moralische Legitimation zu generieren, könnte diese Voraussetzungen neu durchmischen. Und damit das, was doch eigentlich vermieden werden sollte, die diplomatische Lösung, zum ersten mal auf die Tagesordnung setzen...

23312 Postings, 6664 Tage Malko07Fill (#10970), wenn das Leben so einfach wäre,

 
  
    #10971
5
01.09.13 13:17
wäre es schön. Kommen die Rebellen nicht mehr an Waffen, sind sie gegenüber der offiziellen Armee stark im Nachteil und würden, wenn sie sich nicht mehr wehren können, abgeschlachtet werden. Ich erinnere an den Völkermord von Hafiz al-Assad (Vaterschlächter vom jetzigen Sohnschlächter) 1982 beim Massaker von Hama. Der heutige Konflikt, auf der einen Seite die Sunniten und auf der anderen Seite die Minderheiten, reicht eben schon sehr lange zurück, bis zu den Kreuzzügen! Dass heute die Mehrheit sunnitisch und nicht mehr schiitisch ist, wurde damals erreicht.

Und manche Revolution zeigt uns, dass es keine Waffen von außen braucht. Die Rebellen besorgen sie sich eben in Polizei- und Militärposten - nennt man üblicherweise Guerillataktik. Und zum Schluss bleiben immer noch die Küchenmesser, die Keulen und die Seile.

Würden die Sunniten gewinnen, würde wahrscheinlich ein noch größeres Schlachtfest unter den Minderheiten stattfinden. Nicht grundlos befinden sich große Teile der Christen auf der Flucht. Deshalb werden sich mMn diese Minderheiten, im Ernstfall, mit allem wehren was sie besitzen. Würden wir auch tun, auch wenn manche Prinzipienreiter das nicht so sehen.

Der Einfluss von außen ist mMn stark begrenzt, auch wenn es fette wirtschaftliche und strategische Interessen im Ausland gibt. Dazu ist der Konflikt zu stark fortgeschritten. Da können Russen und Amerikaner sich einig werden (interessant wäre zu wissen über was), es wird sich dadurch in Syrien nicht viel ändern. Im arabischen/moslemischen Teil der Welt ist eben ein großer Religions- und Kulturkrieg gestartet. Kennen wir vom eigen Kontinent und seiner Geschichte sehr genau. Und so etwas wird sehr blutig und dauert sehr lange, mindesten Jahrzehnte.  

80400 Postings, 7467 Tage Anti LemmingSZ-Kommentar von Hulsman (# 960)

 
  
    #10972
3
01.09.13 13:22
"Ohne groß nachzudenken, hat der Präsident verkündet, ein Chemiewaffeneinsatz sei die rote Linie, jenseits der Amerika antworten würde."

War dieser Satz wirklich so naiv? Immerhin rechtfertigt er nun die Einmischung der Amis in den Syrienkrieg, die sonst kaum legitimierbar gewesen wäre. Wenn hinter dem Gasangriff tatsächlich, wie manche vermuten, radikal-islamische Rebellen stecken, die dafür von den Saudis Giftgas (aus deutscher Produktion) erhalten hatten - mit dem Zweck, die Amis damit in den Syrien-Krieg reinzuziehen bzw. die Legitimation dafür zu liefern, dann wäre Obamas obiger Satz nicht naiv gewesen, sondern strategisches Kalkül.

Die Gasattacken erfolgten wohl nicht zufällig zu einem Zeitpunkt, als Assads Truppen am Boden der Oberhand gewonnen hatten (Territorialgewinne). Die Rebellen standen stark unter Druck. Da passt es doch, die Amis via fingierter Giftgasangriffe "um Hilfe zu bitten". Sicher ist, dass die Amis den pro-russischen Assad zur "Achse des Bösen" zählen.

So gesehen könnte Obamas obiger, vermeintlich naiver Satz auch der "Joker" gewesen zu sein, in den Krieg einzugreifen, falls Assad zu stark wird.

Wenn Assad wirklich auf der Siegerstraße war, wozu sollte er dann überhaupt Giftgas einsetzen? Es "ging" doch auch konventionell....  

16574 Postings, 5002 Tage zaphod42AL, frage dich mal

 
  
    #10973
2
01.09.13 13:43
welchen Nutzen die USA aus einer Niederlage Assads ziehen könnten.

Letztlich gibt es keinen, im Gegenteil, gerade zum jetztigen Zeitpunkt kommt das Problem den USA sehr ungelegen. Insofern ist die Vermutung, die USA könnten über Mittelsmänner selbst dahinterstecken um einen Kriegsgrund zuhaben..., naja, nicht realistisch.

Obama ist nicht Bush jr. Es ist sein erster Krieg (die anderen erbte er von seinem Vorgänger) und er macht nicht den Eindruck dass dieser Krieg ihm gelegen käme. Vielleicht sollte man das mal bedenken.  

23312 Postings, 6664 Tage Malko07Die rote Linie kann

 
  
    #10974
5
01.09.13 13:45
überlegt gewesen sein oder auch aus politischer Blödheit moralisierend ausgesprochen worden sein. Ich glaube an Letzteres, auch wenn sie jetzt die Möglichkeit bietet einzugreifen respektive sich so richtig stark zu blamieren. Denn wollte man Assads-Regime und damit auch den Einfluss Russlands entfernen, würde man nicht so begrenzt zuschlagen wollen, sondern das Regime enthaupten. Will man aber offensichtlich nicht. Man ist einfach nur sprachlos und will das Gesicht wahren und will nicht dass Obama zu einer Kasperlefigur verkommt.  

Richtig ist sicherlich, dass Assads Truppen sich seit einiger Zeit auf der Gewinnerstrasse befinden und unter den Rebellengruppen die Konflikte immer heißer werden. Aber auch das erklärt noch nicht, ob und wer mit Giftgas rumgeworfen wurde. Es gibt sicherlich auch bei Assads Truppen Militärs die nicht ganz dicht sind.

Nochmals zu Erläuterung der blödsinnigen roten Linie. Obama hätte sich damals schon fragen müssen, was er tun würde, wenn die Rebellen mit Giftgas hantieren würden. Hätte er sein Hirn diesbezüglich angestrengt, wäre sein Mund verschlossen geblieben. Sein damaliger Ausspruch kam, als es immer stärkere Forderungen nach einem Eingreifen à la Libyen gab. Und musste er einfach den starken Mann markieren, tun wollte er allerdings auch damals nichts. Alle Militärs waren auch schon damals der Meinung, dass ein erfolgreiches Eingreifen nicht möglich sei.    

23312 Postings, 6664 Tage Malko07Wenn der anscheinende

 
  
    #10975
4
01.09.13 13:56
Giftgaseinsatz nicht restlich geklärt ist und der Schuldige festgestellt ist

- und die USA trotzdem einen Vergeltungsschlag gegen das Assad-Regime ausführen

- dürfen das die Russen mit der gleichen Begründung gegen die Rebellen.

Wird Putin das tun oder wird er sich weiter durch die USA unterbuttern lassen? Es würde verdammt eng im syrischen Luftraum werden.

 

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