Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


Seite 404 von 7762
Neuester Beitrag: 13.10.24 11:44
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:195.034
Neuester Beitrag:13.10.24 11:44von: FillorkillLeser gesamt:35.571.910
Forum: Leser heute:1.431
Bewertet mit:
117


 
Seite: < 1 | ... | 402 | 403 |
| 405 | 406 | ... 7762  >  

29789 Postings, 8562 Tage Tony FordChina Bankzinsen ziehen wieder deutlich an...

 
  
    #10076
1
29.07.13 14:51
http://www.shibor.org/shibor/web/html/index_e.html

da bahnt sich meiner Meinung nach was an, denn an irgendwelche Bankenstresstests usw. glaub ich jedenfalls nicht.  

14234 Postings, 4667 Tage Zanoni1@ Tony

 
  
    #10077
4
29.07.13 15:07
Den Effekt, den es hat, wenn Geldvermögen immer nur in eine Richtung fließt, beschreibst Du völlig richtig.

Soweit Du allerdings aus dem Umstand, dass das Geldvermögen in den Nehmerländern gefallen und das der Geberländer gestiegen ist, den Schluss ziehen möchtest, dass das Geldvermögen der Nehmerländer nun bei den Geberländern liegt, vergisst Du,
dass unsere Wirtschaft kein nach aussen abgeschlossenes System ist, das nur mit sich selbst Handel triebe.

Schaut man sich die Dax 30 Unternehmen an, so erkennt man eine deutliche Ballung im süddeutschen Raum. Das sind alles global player. In welchem Maße ihr Umsatz in den Nehmerländern entsteht, kannst Du ja mal recherchieren, wenn Dich dieses Thema etwas tiefer interessieren sollte.
Nebenbei, die Wertschöpfungketten dieser Unternehmen verteilen sich ebenfalls bunt um den Globus, aus dem einen Land kommen diese Zulieferteile, aus dem anderen jene. Zusammengebaut wird es wieder woanders. Eine Zweigstelle hier eine Zweigstelle dort - das ist Globalisierung.
Baden-Württemberg lebt indessen nicht zuletzt von seiner Innovationskraft. Es werden nirgends so viele Patente angemeldet wie dort. Es gibt da eine ganze Reihe von sogenannten "hidden champions" kleine mittelständige Unternehmen, die auf ihrem Gebiet Weltmarktführer sind. Auch sie sind global player.

Das Geld, das seitens der Nehmerländer, wie Du sagst, nur in eine Richtung fließt, fließt im Hinblick auf den Konsum seiner Bürger ebenfalls bunt verteilt in alle möglichen Unternehmen, die überall auf dem Globus verteilt sein werden.

Das Geld aus dem Länderfinanzausgleich fließt dabei ausserdem allenfalls mittelbar in Teilen in den Konsum seiner Bürger ein.
Dieses Geld erhält ja das Bundesland als solches und nicht der Bürger, es fließt in seine "eigene" Verwaltung und in Investitionen und Projekte in der "eigenen" Region - "nicht" etwa in die der Geberländer.

Das Problem dabei liegt freilich darin, dass die Ausgaben dieser Bundesländer höher sind als ihre Einnahmen.
Hierauf kommt es an und nicht darauf, wo die Ausgaben nun hinfließen oder auch nicht.
Die Ausgaben werden erst dort problematisch, wo auf der anderen Seite die Einnahmen fehlen.
(Du übersiehst davon abgesehen auch immer noch, dass der Bewegung von Kapitalströmen auf der anderen Seite eine entsprechende Bewegung von Gütern und/oder Dienstleistungen gegenüber steht.)

Das Ausgaben/Einnahmenverhältnis der Nehmerländer ist allerdings ein Umstand, den die Geberländer weder zu vertreten haben, noch in irgendeiner Weise beeinflussen können.
Natürlich gibt es strukturelle Ungleichgewichte und Asymmetrien verschiedenster Art in den unterschiedlichen Regionen, die sich nicht von heute und morgen ändern lassen.
Manche Dinge ließen sich bei uns zudem auch gar nicht auf Landesebene sondern nur auf Bundesebene regeln.
Solidarität ist hier ohne Frage geboten, was auch von keinem bestritten wird!

Man muss bei aller gebotenen Solidarität allerdings auch darauf aufpassen, dass am Ende damit nicht bloss ineffiziente Strukturen subventioniert werden, und dabei gleichzeitig notwendige Reformen verschleppt werden.
Es darf auch nicht zu einer Situation kommen, in der der Eindruck entsteht, dass die Länder, die sparen, auf ihre Ausgaben achten und vernünftig bzw. nachhaltig wirtschaften dafür im Ergebnis bestraft und die Länder, die unsolide wirtschaften, belohnt würden.

Wenn 3 Bundesländer alle anderen mitfinanzieren, dann ist das für diese schon eine erhebliche Belastung, bei der man sich fragen muss. ob das in dieser Form dann noch dauerhaft tragbar und wünschenswert ist. Diese Entwicklung geht ja nicht erst seit gestern.
Dass diese Dinge nun diskutiert werden halte ich für nachvollziehbar und wichtig. Es gibt nur wenig, das bereits der Weisheit letzter Schluss wäre und nicht noch hier und da verbessert werden könnte.

 

14234 Postings, 4667 Tage Zanoni1@ Malko

 
  
    #10078
1
29.07.13 15:21
Da bist Du mir kurz und knackig zuvorgekommen, hatte Deinen Beitrag eben erst gesehen.  

12996 Postings, 5812 Tage daiphongBremen hat die höchste Exportquote

 
  
    #10079
6
29.07.13 16:17
Hamburg die mit Abstand niedrigste - und welche Stadt ist reicher?

(Selbst Berlin und BW unterscheiden sich hier scheinbar gar nicht soo sehr)
 
Angehängte Grafik:
s_exportquote_best.gif (verkleinert auf 63%) vergrößern
s_exportquote_best.gif

71041 Postings, 5973 Tage FillorkillZan,

 
  
    #10080
2
29.07.13 16:21
der einseitige Blick auf die wirklichen oder vermeintlichen Nutzniesser via Subventions- / Kreditexport ineffizient versenkter Milliarden (die es ohne Frage gibt), vergisst gerne eine grundlegende Tatsache: Wenn einer über einen Wettbewerbsvorsprung verfügt, muss es einen anderen geben, der sich einen entsprechenden Rückstand attestieren lassen muss. Dasselbe gilt für Gegensätze in der Leistungsbilanz - der Überschuss des einen muss das Defizit des anderen sein. ..

Wenn die Logik so weit mitgeht, sollten auch die Transfers in einem anderen Licht erscheinen: Nämlich primär als Funktion einer etablierten Hierarchie in der Konkurrenz von Staaten und Regionen um die limitierte zahlungsfähige Nachfrage. Mit anderen Worten: Wer vorne liegt transferiert und erhält auf diese Weise seinen privilegierten Platz in der Hierarchie. Eine Praxis übrigens, die bereits dem Imperium Romanum zum Durchbruch verholfen hatte...

79561 Postings, 9118 Tage KickyObama: "...the economy is far stronger now than it

 
  
    #10081
4
29.07.13 16:43
Angehängte Grafik:
income.jpg (verkleinert auf 61%) vergrößern
income.jpg

79561 Postings, 9118 Tage KickyZypern Haircut auf 47,5% erhöht

 
  
    #10082
2
29.07.13 16:46

23304 Postings, 6663 Tage Malko07Mit Relativierungen und Quoten

 
  
    #10083
4
29.07.13 17:18
kann man reichlich Unsinn treiben. Aber was habe ich von einer tollen Quote wenn ich nichts zum beißen habe?

Auch das durchschnittliche Einkommen sagt wenig, wenn dabei die Kaufkraft unberücksichtigt bleibt.  

Und was bringen uns Vergleiche, wer den Größten und den Längsten hat? Ist gut zum Protzen und für Neiddiskussionen. Und weder Gelddrucken noch Geld verschieben löst strukturelle Probleme. Und das gilt auch für die verschieden starke Regionen im Inland. Ist man oben, hat das viele Gründe, u.a. auch weil man sich etwas schlauer angestellt hat. Ist man unten hat auch das viele Gründe. Und je nach der Art der Gründe braucht es einen sehr langen Atem bis es Aufwärts geht, manchmal ist man sogar, auf ein Menschenleben betrachtet, chancenlos. Aber aus der Bredouille muss man immer selber raus, da hilft einem kein "Konkurrent". Und dabei zu hoffen Subventionen alleine, die man fleißig konsumiert, wären die Lösung, ist ein fürchterlicher Irrtum.  

29789 Postings, 8562 Tage Tony Ford@Zanoni...

 
  
    #10084
3
29.07.13 17:48
Natürlich können die Nehmerländer ihre Ausgaben senken und wäre es auch erstrebenswert, dass Nehmerländer einen annähernd ausgeglichenen Haushalt erreichen.

Nur sollte klar sein, dass dies zu lasten Anderer geht, d.h. die Überschüsse Anderer dann fallen.

D.h. wenn die Nehmerländer kein Defizit mehr machen, so bedeutet dies, dass z.B. Bayern oder BW weniger Überschüsse generieren.
Natürlich kann man da wieder argumentieren, dass wir kein geschlossenes System haben und auch Ströme nach außen und von außen hinein fließen.
Nur wie realistisch ist es, dass wir über Gesamtdeutschland bezogen immer mehr Überschüsse generieren?
Wir haben ja Heute schon Rekordüberschussquoten, welche gar oberhalb der EU-Vorgaben liegen und Deutschland für diese hohen Überschüsse eigentlich von der EU sanktioniert werden müsste, denn Fakt ist, wenn wir unsere Überschüsse nicht reduzieren, so erscheint es sehr unrealistisch, dass Griechenland, Spanien und Co. ihre Defizite abbauen können. Es sei denn, Europa schafft es andere "Dumme" außerhalb der EU zu finden, welche Defizite machen und damit Europa einen hohen Exportüberschuss ermöglichen.
Fragt sich nur wie nachhaltig sowas ist.

D.h. man kann argumentieren wie man will, letztendlich wird man die Ungleichheiten in Deutschland nur dann nachhaltig lösen, wenn die Nehmerländer stärker und die Geberländer schwächer werden.
Nimmt man den Transferausgleich weg, so wird dies unangenehme Konsequenzen für die Geberländer haben, denn dann ist davon auszugehen, dass angesichts einer steigenden Arbeitslosigkeit in den Neuen Bundesländern viele vor allem jüngere Leute nach Bayern und BW abwandern , gleichzeitig die Neuen Bundesländer in einigen Regionen vergreisen und der Bund dann letztendlich gezwungen wird, teure Altersheime und Pflege zu bezahlen, da die Jungen ja in Süddeutschland schaffen gehen müssen.
Ich mein, es ist ja nicht so, dass es diese Abwanderung nicht schom gegeben hat, denn mehrere Millonen sind mittlerweile ja schon aus den Neuen Bundesländern abgewandert und vor allem junge Leute aus MeckPomm, Brandenburg, usw. wandern zu einem sehr hohen Anteil immer noch ab.

Inwieweit dies sinnvoll und nachhaltig ist, ist fraglich. Ich halte diese Abwanderung schändlich und ein Armutszeugnis für die Bundespolitik, dass sie es immer noch nicht geschafft hat, das deutsche Volk zu einen und eine bessere Balance herzustellen.
Aber wie will sich daran auch was ändern, wenn man in MeckPomm viele Arbeiter für gleiche Leistung für 30% oder gar weniger als in Bayern und BW beschäftigt?
Wie will aus bevorzugt Dumpinglohnjobs auch ein Inlandkonsum entstehen, welcher wie in Bayern, eben Arbeitsplätze schafft?
Wenn ich in die Kneipen z.B. in Hessen oder Bayern schaue, dann ist da fast jeden Tag was los und Stammtische werden dort noch gepflegt und die Familie isst da auch mal zu Abend.
In den Neuen Bundesländern haben viele Kneipen in der Woche mittlerweile gar nicht mehr geöffnet, weil einfach Niemand mehr in die Kneipe geht, weil die Masse eben mit den paar Euros diese Bedürfnisse hinten anstellt.

So wird das mit der Ausbalancierung und Angleichung jedenfalls nix.  

23304 Postings, 6663 Tage Malko07Komische Logik:

 
  
    #10085
4
29.07.13 18:31
Wenn also in Süddeutschland der Müßiggang ausbbricht (schwächer werden) wird es den Menschen in MeckPomm besser gehen? Selten so einen Unsinn gelesen. Es wird dann in Wirklichkeit den Menschen in Süddeutschland schlechter und in MeckPomm noch wesentlich schlechter gehen.

Es geht nämlich hier nicht um die binnenwirtschaftlichen Wirtschaftsbeziehungen - sie sind fast nicht existent. Wie soll MeckPomm konkurrenzfähiger werden und dann die von Süddeutschland gelassenen Löcher am globalen Markt stopfen? Konkurrenzfähigkeit hat nämlich nicht primär etwas mit dem Lohngefüge zu tun. Es sind die sehr vielen Firmen die ineinandergreifen und das Know How der Firmen und der Belegschaft. Und so ist es auch nicht überraschend, dass die Menschen dahin abwandern wo Arbeit und Zukunftschancen sind. Verhindern konnte das nicht mal die Mauer.

In Deutschland waren die Verhältnisse nie gleich und das sind auch heute noch nicht. Weder sind alle Regionen in Bayern gleich, noch in Westdeutschland. Auch in den neuen Bundesländer sind die Verhältnisse nicht gleich.  

12996 Postings, 5812 Tage daiphongDeutschlands "Hidden Champions"

 
  
    #10086
7
29.07.13 21:17
unsere spätindustrialisierten Süd-Baiern ;-o) sind auch nur ein Eck in D.

"Die meisten "Hidden Champions" sind in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen ansässig. Dort sind mehr als zwei Drittel dieser erfolgreichen Unternehmen beheimatet, viele von ihnen abseits der klassischen Hochtechnologie- und Wissenschaftsstandorte.

Bei den jungen Unternehmen, die nach 1989 gegründet wurden, schneiden die Neubundesländer besonders gut ab. Dort kommen 1,8 junge Weltmarktführer auf eine Million Einwohner; im Westen ist der Wert mit 1,4 deutlich niedriger.

Im Städteranking führt Hamburg mit 33 ansässigen Weltmarktführern, München findet sich knapp dahinter auf Platz zwei. Danach folgen Heilbronn und Nürnberg vor Stuttgart und Berlin; Dresden teilt sich mit Reutlingen und Crailsheim Rang dreizehn. Die Orte mit der größten Weltmarktführer-Dichte bezogen auf die Bevölkerung finden sich allerdings fast ausnahmslos abseits der klassischen Hochtechnologie- und Wissenschaftsstandorte. Sie konzentrieren sich in der württembergischen Region um Heilbronn, Wertheim, Crailsheim und Tauberbischofsheim sowie im nördlichen Oberfranken."

www.silicon-saxony.de

 
Angehängte Grafik:
08_weltmarktfuehrer_2011_ifl.jpg
08_weltmarktfuehrer_2011_ifl.jpg

1462 Postings, 4199 Tage narbonneLöschung

 
  
    #10087
29.07.13 21:45

Moderation
Zeitpunkt: 30.07.13 10:28
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers - Doppel-Posting.

 

 

1462 Postings, 4199 Tage narbonneChina is contracting

 
  
    #10088
4
29.07.13 21:45

 Wolff, a chess grand master turned investment manager, laid out three China scenarios in a "Squawk Box" interview Monday, starting with his base case: "I think you get severe recession and financial crisis in China.

"A bear-case scenario is the same thing, only worse, and then you get massive capital flight and political instability," he said. "Maybe something like Tiananmen Square or worse."

Wolff finished with his bull case: China goes into recession but comes out better in the long run as a result of enacting painful structural reforms.

"You might have a freer, more open, more capitalistic economy," he said, adding that he's not optimistic about that.

vgl. auch:
http://www.ariva.de/forum/...ilungsfrage-472111?page=402#jump16248587

 

80400 Postings, 7466 Tage Anti LemmingTapering ist unaufschiebbar

 
  
    #10089
29.07.13 22:14

14234 Postings, 4667 Tage Zanoni1@ Fill

 
  
    #10090
3
29.07.13 23:33
# 10051
Den ersten drei Sätzen stimme ich voll und ganz zu.
Die Geldpolitik kann die Zinsen allerdings in erheblichen Maße  beeinflussen (zumindest eine sehr lange Zeit lang) Sie legt den Leitzins fest, der wiederum massgeblich beeinflusst, welchen Zinssatz man für seine Einlagen bei seiner Bank erhält.

Wenn man z.B.  bereits auf dem Festgeldkonto 3%+ bei einer deutschen Bank bekäme, dann würde das auch entsprechenden Druck auf Bundesanleihen bedeuten, bzw. zu einer höheren Zinsforderung der Anleger führen. Das ist ja auch gerade der wesentliche Grund für den niedrigen Leitzins, man möchte den Staaten damit die Möglichkeit geben, ihre Zinslast zu mindern, und so die Auswirkung der hohen Staatsverschuldung der  Länder abmildern, QE ist letztlich nichts anderes als ein verlängerter Arm dieser Niedrigzinspolitik, die eingesetzt wird, wenn keine anderen Möglichkeiten mehr offen stehen, den Zinssatz am langen Ende weiter zu drücken, also wenn der Leitzins bereits bei 0 ist.

Der natürliche Zins läge dabei, wie Du oben ganz richtig dargestellt hast in Annäherung bei der Inflationserwartung + erwartetem Wirtschaftswachstum (Wicksell)

#10052
"Nachhaltig und stabil wäre allein eine geplante Wirtschaft. Jedoch bislang nur der Theorie nach, da sich der 'subjektive Faktor' sperrt..."
Nein, schon in der Theorie fährt die Planwirtschaft vor die Wand.

Anders als Frank Schirrmacher sehe ich auch keine Krise des Kapitalismus, oder gar der freien Marktwirtschaft.
Sondern zum einen eine Krise der Politik der Zentralbanken, jede Rezession mit Zinssenkungen zu bekämpfen, (dieser Politik, die nach dem Platzen der NewEconomy und dem 11.09 ergriffen wurde, haben wir die Finanzkrise 2008 zu verdanken, Deregulierung hat hier m.E. lediglich  in 2 Bereichen eine  Rolle gespielt, nämlich der Abschaffung des Trennbankensystems, und dem Instrument von Credit default swaps, hier handelt es sich allerdings um keine eigentliche Ursache der Krise, sondern um Begleitumstände, die diese noch verschlimmert haben)
Zum anderen in einem "teilweise" ausufernden staatlichen Etatismus, der dazu geführt hat, dass Stabilitätskriterien nicht mehr eingehalten wurden.
 

14234 Postings, 4667 Tage Zanoni1@ tony

 
  
    #10091
3
30.07.13 00:24
"Nur sollte klar sein, dass dies zu lasten Anderer geht, d.h. die Überschüsse Anderer dann fallen."

Das sehe ich beim Länderfinanzausgleich nicht so, dieser geht ja nicht in den Konsum, sondern in die Verwaltung, Infrastrukturprojekte etc.
Viel hilft viel ist dabei ausserdem nicht zwangsläufig richtig.

Selbst wenn es in den Konsum ginge, was Deine Thesen gewissermaßen als Prämisse voraussetzen, dann stünde die Summe, um die der Länderfinanzausgleich möglicherweise verringert würde, woanders zum Konsum zur Verfügung.

"Nur wie realistisch ist es, dass wir über Gesamtdeutschland bezogen immer mehr Überschüsse generieren?"
Überschüsse entstehen ganz einfach dort, wo weniger ausgegeben als eingenommen wird. Ein Staat, aber auch ein Bundesland, kann auf dieses Verhältnis durchaus Einfluss nehmen, was allerdings auch den politischen Willen dazu erfordert.

Ansonsten kann ich mich nur Malko in #10085 anschließen, wobei ich das etwas anders formulieren wollte.

Es geht davon abgesehen ja auch keineswegs darum, den Länderfinanzausgleich abzuschaffen, dieser ist sogar in Art.107 unseres Grundgesetzes als Prinzip verankert, sondern darum, diesen wettbewerbs- und anreizorientierter zu gestalten.
Dass die einzelnen Bundesländer da recht konträre Auffassungen vertreten liegt in der Natur der Sache. Die einzelnen Bundesländer werden bis 2019 schon zu irgendeinem  Konsens gelangen.

Hier mal ein Artkel der ARD, der finde ich einen ganz guten Überblick über den Stand der Diskussion verschafft.  

14234 Postings, 4667 Tage Zanoni1Link vergessen:

 
  
    #10092
2
30.07.13 00:28

23304 Postings, 6663 Tage Malko07Solidarität verlangt andere

 
  
    #10093
5
30.07.13 08:37
nicht absaufen zu lassen und ihnen zu helfen auf die eigenen Füße zu kommen. Sie dient nicht dazu primär den Konsum in schwachen Gebieten zu erhöhen. Das kann nur ein Sekundäreffekt sein.

Der Länderfinanzausgleich ist nur ein Teil der Umverteilung, nicht mal der Größte. In der Krankenkasse und der Rentenversicherung hat die regionale Umverteilung inzwischen riesige Ausmaße erreicht (man vergleiche z.B. mit den Siebzigern des letzten Jahrhunderts). Auch die Steueranteile, welche an den Bund abgeführt werden müssen, sind regional stark unterschiedlich pro Kopf. Der absolute King in derartigen Abführungen ist NRW, währen viele seine Gemeinde dahindarben.

Es gibt nur wenige Staaten bei denen die interne Umverteilung so groß ist und die Erfolge doch relativ klein. Ähnliches erleben wir in der Familienpolitik. Unmengen an Geld führen zu einem lächerlichen Ergebnis.

Derjenige der Hilfen braucht, soll motiviert werden, die Hilfen optimal einzusetzen und sie eben nicht zu konsumieren. In diesem Sinne gehört die gesamte Umverteilung auf den Prüfstand. Unser Ziel kann eben nicht sein, süditalienische Verhältnisse heranzuzüchten. Auch die Abwanderung der Bevölkerung in bestimmten Regionen kann nur ausgebremst werden, wenn die Hilfen "intelligent" eingesetzt werden. Heute wird die Umverteilung in schwachen Regionen leider oft dazu eingesetzt um die Wähler mittels besonderen staatlichen Leistungen zu kaufen, die sich sogar die Geberländer nicht leisten können. Ein derartiges Verhalten stützt nicht die Solidarität. Ebenso ist die Verschwendung mancher Orten dieser abträglich.  

29789 Postings, 8562 Tage Tony Ford@Zanoni...

 
  
    #10094
1
30.07.13 08:39

Überschüsse entstehen ganz einfach dort, wo weniger ausgegeben als eingenommen wird. Ein Staat, aber auch ein Bundesland, kann auf dieses Verhältnis durchaus Einfluss nehmen, was allerdings auch den politischen Willen dazu erfordert.

Wenn mehr Geld eingenommen als ausgegeben wird, woher kommen die höheren Einnahmen?


Es geht davon abgesehen ja auch keineswegs darum, den Länderfinanzausgleich abzuschaffen, dieser ist sogar in Art.107 unseres Grundgesetzes als Prinzip verankert, sondern darum, diesen wettbewerbs- und anreizorientierter zu gestalten.

Ähm... dies sehe ich nicht so, hier hat weder Bayern noch Hessen davon gesprochen, den Länderausgleichs etwas gerechter zu gestalten, hier geht es um die Abschaffung bzw. deutliche Reduzierung des Länderausgleichs.

Aber egal, mir ist das alles wurscht, das liebe Geldsystem ist eh veraltet und wird zunehmend abgelöst werden, z.B. durch den Bitcoin oder andere Coins ;-)

 

23304 Postings, 6663 Tage Malko07Deutsches Konsumklima so gut wie 2007

 
  
    #10095
4
30.07.13 08:58
Die Rezession in der Euro-Zone kann den deutschen Verbrauchern die Kauflaune offenbar nicht verderben. Ihre Stimmung ist so gut wie zuletzt vor Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007. Das zeigt der GfK-Konsumklimaindex. Vor allem die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen ist zuletzt kräftig gestiege ...
 

29789 Postings, 8562 Tage Tony Fordwas zu begrüßen wäre...

 
  
    #10096
5
30.07.13 09:12
dass die Nehmerländer auch ihr Geld besser im Lande halten.
Es ist nach wir vor so, dass z.B. der Straßenbau immer wieder an Unternehmen aus Bayern oder BW vergeben werden, obwohl sie teils deutlich höhere Preise haben, als die eigenen Unternehmen.
Ganz extrem wurde dies nach Wendezeiten gemacht, da hatte ich einen guten Kumpel, welcher im Straßenbau arbeitete. Da in meiner Heimatstadt sehr viele Straßen erneuert wurden, denkt man sich, dass die orts- bzw. regional ansässigen Unternehmen gut zu tun haben.
So war es leider nicht, denn fast alle Auftrage gingen an Straßenbauer aus Bayern, welche dann nicht selten nicht mal Qualität lieferten.
Wieder meinen Kumpel gefragt, warum dies so läuft, schließlich müsste man doch die Preise locker unterbieten können?
Die Antwort war, dass sie es für den halben Preis angeboten hatten, aber die öffentliche Hand nicht verpflichtet ist, das günstigste Angebot zu nehmen. U.a. gibt es hierbei ja auch eine gewisse Empfehlung, eben ein Angebot aus dem Mittelfeld zu nehmen, weil häufig das günstigste Angebot qualitativ mangelhaft oder schlecht kalkuliert ist.
Davon war jedoch nicht auszugehen, denn wenn die Löhne bei weniger als die Hälfte liegen, so sind auch günstigere Preise drin.

Damit aber nicht genug, fuhr er immer wieder nach Bayern oder BW um dort die Straßen günstig zu bauen.

Dies hatte und hat teils immer noch System und sogrt dafür, dass mehr Geld ausgegeben und weniger Geld eingenommen wird. Ein großer Teil des Soli aber sicherlich auch Länderfinanzausgleichs wurde so sinnlos verpulvert und hätte man durch regionalere Vergabe der Aufträge sehr viel günstiger und nachhaltiger gestalten können.
Im Grunde ist es ja auch schon absurd, Unternehmensleistungen teuer aus Bundesländern zu holen, in denen die Arbeitslosigkeit niedrig ist, während die eigenen Leute vor der Haustür der Arbeitslosigkeit fristen.

Die Schweizer Beispielsweise bevorzugen ihre regionalen Unternehmen und tun alles dafür das Geld im Lande und der Region zu halten, selbst wenn es vielleicht die teurere Lösung ist.
Andererseits finde ich eine freie Marktwirtschaft positiv, denn dann kann die schwache Region gestärkt und die starke Region etwas eingebremst werden, so dass keine Extrema enstehen können.

Doch daran scheitert es eben wie so oft an den Menschen selbst, denn jene Politiker in den Neuen Bundesländern haben den Markt untergraben, indem sie eben Aufträge an teurere Unternehmen in Bayern und BW vergeben haben. Andernfalls hätte es angesichts der vielen Milliarden an Investitionen in den Neuen Bundesländern einen Boom bei den Straßenbauern gegeben, hat es aber komischerweise nicht ;-)

Also wenn man solche Dinge gerechter gestalten und damit den Länderfinanzausgleich besser gestalten will, dann bin ich dafür. Fragt sich aber, ob Geberländer wie Bayern es cool finden, wenn die Politiker dann keine Aufträge mehr an die eigenen Unternehmen vergeben ;-)


 

1462 Postings, 4199 Tage narbonneJapan auf dem Weg in die Rezession?

 
  
    #10097
5
30.07.13 09:15

 Even before Japan can stage a convincing growth rebound, fears are already building over a sharp slowdown in the world's third largest economy, with one analyst warning of a possible recession next year.

Economic indicators published on Tuesday including weaker-than-expected industrial production and household spending for June, highlighted the fragility of the recovery.

Industrial output fell 3.3 percent in June from May, against expectations for a decline of 1.8 percent. Household spending for the month fell 2 percent month-on-month, lower than forecasts for a rise of 0.7 percent. Employment data, however, was a bright spot, with the country's jobless rate falling to 3.9 percent, the lowest since October 2008.

 

23304 Postings, 6663 Tage Malko07Rohstoffspekulation

 
  
    #10098
5
30.07.13 09:17
Die Großbank JP Morgan zieht sich aus dem physischen Handel mit Rohstoffen zurück. Doch niedrige Gewinne und hohe... jetzt lesen
 

23304 Postings, 6663 Tage Malko07#10096: Unsinn wird nicht besser, wenn man

 
  
    #10099
3
30.07.13 09:30
ihn immer wieder wiederholt. Ausschreibungen für derartige Projekte müssen EU-weit erfolgen werden und beim Zuschlag spielt der Preis die wesentliche Rolle. Interessieren würde mich auch noch wie die großen bayerischen Bauunternehmen heißen. In manchen Bereichen ist Bayern groß, aber nicht im Bau. Größere Baustellen werden bei uns praktisch immer von auswärtigen oder ausländischen Baufirmen durchgeführt. Aber lassen wir es, die SED-Märchen langweilen.  

29789 Postings, 8562 Tage Tony Ford@Malko...

 
  
    #10100
3
30.07.13 10:35
Angesichts deiner naiven Sichtweise vermute ich mal, dass du CDU-Wähler bist? ;-)  

Seite: < 1 | ... | 402 | 403 |
| 405 | 406 | ... 7762  >  
   Antwort einfügen - nach oben

  6 Nutzer wurden vom Verfasser von der Diskussion ausgeschlossen: Carizonachris, cvr info, Edible, Kornblume, TH3R3B3LL, Who_Knows