Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 14.03.25 16:51
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:198.462
Neuester Beitrag:14.03.25 16:51von: fwsLeser gesamt:38.006.417
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8247 Postings, 9178 Tage fwsFür diejenigen, die nur die Zeit ab ...

 
  
    #197451
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14.03.25 01:24
physischer Ausgabe des Euro (01.01.2002) gelten lassen wollen:

Die kumulierte Inflation von 1972 bis 1994 (Zeit der DM) betrug gerundet 110%, während sie von 2002 bis 2024 (Zeit des Euro) nur 41% betrug.

 

72646 Postings, 6124 Tage Fillorkill'nach den Zeiten der DM zurück zu sehnen'

 
  
    #197452
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14.03.25 01:42
Nicht unwitzig in Zeiten, in denen anderswo nationale Kryptoreserven angelegt werden. Dass vielen das in der realen Welt verwendete Kreditgeld ein grosses Rätsel bleibt ist aber verständlich. Es wird von privater Hand frei Schnauze gedruckt und in Umlauf gebracht, Notenbanken tun aber immer so als seien sie selbst der Geldschöpfer, der festlege was und zu welchem Kurs draussen umgeht. Dafür beziehen sie, bizarrerweise, von aller Welt Prügel. Trotzdem funktionierts, wie jeder an der Theke feststellen kann.  

8247 Postings, 9178 Tage fwsStaatsverschuldung von Griechenland:

 
  
    #197453
1
14.03.25 01:45
GR macht gute Fortschritte, denn die Schuldenquote Griechenlands ist von einem Höchststand von 207,4% des BIP im März 2021 auf 158,2% im September 2024 gesunken.

https://www.ceicdata.com/de/indicator/greece/...-debt--of-nominal-gdp

Prognosen erwarten für GR im Jahr 2029 eine Quote von rund 139% des BIP. Die Schuldenquote könnte angesichts des höheren griechischen Wachstums als im Durchschnitt der EU aber auch noch stärker fallen, falls denn keine größeren (Natur-)Katastrophen dies vielleicht doch verhindern.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/...inlandsprodukt-bip/

 

8247 Postings, 9178 Tage fwsEZB: Bekanntermaßen will sie ein jährliches ...

 
  
    #197454
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14.03.25 02:08
... Inflationsziel von nicht mehr als 2% erreichen. Die kumulierte Inflation betrug von 2002 bis 2024 rund 41%.

Bei jährlich konstant 2% Inflation wäre dies in diesem Zeitraum eine kumulierte Inflation von rund 54% gewesen. Die EZB hat in diesen 22 Jahren somit ihr Ziel ganz locker erreicht.

 

72646 Postings, 6124 Tage Fillorkill'somit ihr Ziel ganz locker erreicht'

 
  
    #197455
1
14.03.25 08:14
'Bei jährlich konstant 2% Inflation wäre dies in diesem Zeitraum eine kumulierte Inflation von rund 54% gewesen. Die EZB hat in diesen 22 Jahren somit ihr Ziel ganz locker erreicht'

Es ist aber nicht so, als verfüge die Notenbank über einen ON / OFF Schalter für Inflation. Wenn 99% der umlaufenden Geldmenge privat geschöpft wird, kann die Notenbank lediglich die peripheren Bedingungen beeinflussen unter denen dies stattfindet. Dabei tritt sie nur als ein Faktor unter anderen auf. Auf angebotsinduzierte Inflation wie in den letzten Jahren hat sie überhaupt keinen Einfluss.

493 Postings, 495 Tage xiviEuro

 
  
    #197456
1
14.03.25 09:06
Zitat fws: Von einem Scheitern des Euro träumen nach mehr als 25 Jahren (Buchgeld 01.01.1999) bzw. 23 Jahren (Bargeld 01.01.2002) Existenz nur noch die Ewiggestrigen und vermutlich die ewigen EU-Hasser, denen ein Zusammenwachsen der EU-Staaten und des EU-Marktes lästig ist bzw. ein solches Geschehen längstmöglich mit Bla-Bla-Propaganda sabotieren wollen.

Ob die Länder Europas zusammenwachsen oder nicht durch den Euro? Wuchsen sie gar auseinander dadurch? Denn für Deutschland und andere ist der Euro eine zu schwache Währung, für andere Länder aber eine zu starke Währung. Jetzt kann man nicht mehr aussteigen, auch nicht aus der EU, wer im Euro ist.
Man hat damit eine Tatsache geschaffen. Ob sie tatsächlich nötig war zu dem Zeitpunkt damals? Und wie man sie schaffen konnte, auch gegen den Willen von Mehrheiten? An was hat man sich orientiert? Richtig, an Meinungen. Nicht von Fachleuten und nicht an Tatsachen, denn der Deutsche Bundesbankpräsident war dagegen, sondern der Meinung von Kohl, einem selbsternannten Fachmann für Währungen und den komplexen Mechanismen dahinter. Zitat Kohl: Ich handelte wie ein Diktator, um den Euro einzuführen..

Weder Norwegen, noch die Schweiz, deren Währungen sich unterschiedlich entwickelten zum Euro, haben grosse Probleme mit eigenen Währungen täglich teilzunehmen am europäischen Markt, wer behauptet, das sei wahnsinnig schwierig, meint vielleicht unter Zusammenwachsen, sich selber Vorteile zu verschaffen durch wirtschaftlich schwächere Länder und auch deren Verschuldung?

Ich fand dazu eine Studie aus 2012. Das ist wohl kaum BlaBla-Propaganda? BlaBla Propaganda ist jedoch den Euro kritiklos zu einer Ideologie zu stilisieren mAn, die es nur kritiklos zu loben gibt. Die Probleme wurden daher auch nicht angegangen seit 2012, z.B. durch einen Finanzausgleichsmechanismus oder höhere Löhne in Deutschland.

So könnte man auch in Deutschland Gelder für Studien zusammenstreichen, diese Stiftung bekommt ua. auch Gelder vom Bund, wenn man Ideologien hat, welche sie überflüssig machen (...oder gar zu BlaBla-Propaganda....bald ist dann auch die Erde flach...:-/

Zitat: Angesichts der gemeinsamen Währung sind für die preisliche Wettbewerbsfähigkeit die Relationen der nominalen Lohnstückkosten der Mitgliedsländer maßgeblich: In Staaten wie Griechenland und Spanien stiegen die Lohnstückkosten bis zur Finanzkrise um 17 bis 28 Prozent, in Deutschland stagnierten sie. Damit verloren die Handelspartner der Bundesrepublik zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit.
Ungleichgewichte versperren Weg aus der Eurokrise - Hans-Böckler-Stiftung
Die Hans-Böckler-Stiftung ist das Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des DGB. Sie ist in allen ihren Aufgabenfeldern der Mitbestimmung als Gestaltungsprinzip einer demokratischen Gesellschaft verpflichtet.
 

3300 Postings, 621 Tage Frieda FriedlichHarte Kritik an Merz' geplantem Schuldenpaket

 
  
    #197457
14.03.25 12:19
Man kann sich nur wünschen, dass die Grünen und versprengte sonstige Abgeordnet:innen die Eier/Ovarien haben, mit ihren "Nein"-Stimmen die geplante Grundgesetzänderung zu verhindern.

Die Grünen galten ja zumindest in Anfangszeiten als soziale Partei. Da aber Merz' Paket gemäß Bundesrechnungshof - dort sitzen sicherlich keine "Radikalen" - ein "soziales Risiko" darstellt (Artikel unten), kann ein Grüner, der noch einen Funken Anstand im Leib hat (also nicht zum "grünen FDP-ler mutiert ist), eigentlich nur mit "Nein" stimmen.

Selbst Konservative könnten mit einem "Nein" punkten. Denn die nach der Verfassungsänderung "Maastricht-enthemmte" neue deutsche Staatsverschuldung dürfte, wie auch der Rechnungshof rügt, die Zinsbelastung der Bundesregierung stark erhöhen. Und dies sogar aus zwei Gründen: Zum einen per saldo durch das numerisch ansteigende Schuldenvolumen. Zum anderen, weil mit wachsender Schuldenlast die Bonität (Rückzahlungsfähigkeit) Deutschlands - und übergreifend jene der Eurozone! - vom Bondmarkt immer stärker in Zweifel gezogen wird, wofür der Bondmarkt als Risikoprämie halt höhere Renditen verlangt.

Deutschlands niedrige Schuldenquote von derzeit 62% ist eine Art fiskalpolitisches Entgegenkommen für Länder wie Frankreich, Italien oder Griechenland, die bereits deutlich über 100% haben. Auch das Vertrauen in die EZB, mittels Staatsanleihenaufkäufen z. B. in Griechenland die dortigen Bondkurse vor dem Absaufen zu bewahren, könnten schwinden, wenn der EU-Stabilitätsanker Deutschland durch Merzens Schulden-Bonanza aus dem Boden gerissen wird.

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https://www.n-tv.de/wirtschaft/...oziales-Risiko-article25629223.html

Harte Kritik an Schuldenpaket
Bundesrechnungshof: Schwarz-rote Pläne sind "soziales Risiko"

Für umfassende Investitionen wollen Union und SPD ein milliardenschweres Finanzpaket durch den Bundestag bringen. Die Pläne sorgen für viel Kritik - auch vom Bundesrechnungshof. So würde Deutschlands Verschuldungsdynamik weiter angekurbelt. Die Folgen für den Haushalt wären immens.

Der Bundesrechnungshof hat das von Union und SPD vereinbarte Finanzpaket wegen der damit verbundenen deutlich höheren Staatsverschuldung kritisiert. "Die Gesetzentwürfe verstärken die Verschuldungsdynamik des Bundes noch einmal deutlich", heißt es in einem Prüfbericht der Behörde.

Es geht dabei um das Vorhaben, Verteidigungsausgaben teilweise von der Schuldenbremse auszunehmen, diese für die Bundesländer zu lockern sowie ein kreditfinanziertes Sondervermögen von 500 Milliarden Euro einzurichten. Dies würde es ermöglichen, "die immer drängenderen Konsolidierungserfordernisse des Bundeshaushalts weiter hinauszuschieben", heißt es in dem Bericht.

Die Folge seien "langfristige, hohe Zinsausgaben", warnt der Rechnungshof weiter. Allein die Zinsen für die beiden Pakete würden die Flexibilität des normalen Haushalts weiter einschränken, dies sei ein "volkswirtschaftliches und soziales Risiko". Verlangt wird daher "ein durchgreifender Konsolidierungsplan".

Die Behörde setzt sich auch dafür ein, verteidigungs- und sicherheitspolitische Kern- und Daueraufgaben grundsätzlich aus den laufenden Einnahmen unter Einhaltung der bisherigen Schuldenregel zu finanzieren. Durch die vorgesehenen Ausnahmen drohe hingegen die Schuldenbremse, "ihre materielle Substanz und ihre Schutzwirkung für künftige Generationen einzubüßen".

Mögliche zusätzliche Zinsausgaben als Folge der Pläne von Union und SPD werden in dem Bericht auf bis zu 25 Milliarden Euro pro Jahr beziffert.
"Je nach Ausgestaltung wären in den nächsten zehn Jahren weitere Schulden in Höhe von über einer Billion Euro möglich, zusätzlich zu den bestehenden Schulden des Bundes von 1,7 Billionen Euro", heißt es in dem Text. Daraus errechnet die Behörde die mögliche Zinsbelastung.

Mindestens fordert der Rechnungshof, die Ausgaben für Verteidigung von der Schuldenbremse erst ab einem Betrag im Umfang von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gelten zu lassen, nicht wie von Union und SPD geplant ab einem Prozent. Die Grünen hatten einen Wert von 1,5 Prozent vorgeschlagen. Statt der Ausnahme von der Schuldenbremse würde der Rechnungshof auch den Vorschlag der FDP vorziehen, das bestehende Bundeswehr-Sondervermögen zu erweitern.

Das von Union und SPD geplante Sondervermögen für Investitionen in die Infrastruktur lehnt der Rechnungshof ab. "Auch die Gewährleistung der öffentlichen Infrastruktur sollte als Kern- und Daueraufgabe aus den laufenden Einnahmen bestritten werden", heißt es in dem Text. Zudem eröffneten die Planungen von Union und SPD sogar die Möglichkeit, bislang aus dem Kernhaushalt finanzierte Investitionen in das Sondervermögen zu verlagern und die frei werdenden Gelder dann für konsumptive Zwecke einzusetzen, heißt es....

[FF: d.h. sehr konservative Gegenargumente, die Merz als CDU-Rechtem eigentlich Sorgenfalten auf die Stirn treiben sollten...]



 

3300 Postings, 621 Tage Frieda FriedlichCharttechnischer Beweis für meinen Satz

 
  
    #197458
1
14.03.25 12:26
aus dem letzten Posting:

"Zum anderen, weil mit wachsender Schuldenlast die Bonität (Rückzahlungsfähigkeit) Deutschlands - und übergreifend jene der Eurozone! - vom Bondmarkt immer stärker in Zweifel gezogen wird, wofür der Bondmarkt als Risikoprämie halt höhere Renditen verlangt."

Nach Verkündung von Merz' geplanter Schuldenbonanza ging der Bundfuture auf Sinkkurs:

 
Angehängte Grafik:
2025-03-13_15__59_____euro-....jpg (verkleinert auf 49%) vergrößern
2025-03-13_15__59_____euro-....jpg

3300 Postings, 621 Tage Frieda FriedlichCharttechnischer Beweis Nr. 2

 
  
    #197459
14.03.25 12:28
Die Renditen deutscher 10-jähriger Staatsanleihen legten nach Merz' Schuldenbonanza-Vorschlag den größen Aufwärtssprung seit Bestehen des Euros hin.  
Angehängte Grafik:
2025-03-....jpg (verkleinert auf 46%) vergrößern
2025-03-....jpg

292 Postings, 6848 Tage Spatz1aungerechtes Schuldenpaket

 
  
    #197460
14.03.25 13:24
Ich glaube, wir alle haben verstanden, dass sich  viele Probleme  angesammelt haben die dringend gelöst werden müssen. Die Herren Merz und Klingbeil planen nun die Probleme zu lösen, bezahlen soll die nachfolgende Generation. Das ist mutlos.

Grund: die junge Generation haben alle eine Mutter, Vater ,Opa und Oma. Ich bin mir sicher, die wollen
nicht, das die Zukunft der Jungen verbaut bez. hoch mit Schulden belastet wird.

Sind wir wirklich die Eunuchen-Generation ?  Wir wissen alles besser aber beim Probleme  lösen versagen wir - zumindest sind wir angeblich nicht in der Lage die Lösungen zu bezahlen.

Warum jetzt keine Sonderabgabe ? (wer viel hat, zahlt viel, wer wenig hat, zahlt wenig)


 

8247 Postings, 9178 Tage fwsModeration erforderlich

 
  
    #197461
14.03.25 16:48

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8247 Postings, 9178 Tage fwsFakt ist jedenfalls - da immer die EZB ...

 
  
    #197462
14.03.25 16:51
... und der angeblich inflationäre Euro kritisiert wird - daß die EZB von 2002 bis 2024 das anvisierte Inflationsziel von kleiner 2% mit den kumuliert 41% für D. eingehalten hat, während dies im 22-jährigen Vergleich der Deutschen Bundesbank von 1972 bis 1994 nicht gelungen ist. Hätte letztere dies erreichen wollen, hätte die kumulierte Inflation bei maximal 54% liegen dürfen, während sie aber tatsächlich für diesen früheren Zeitraum bei 110% lag (Berechnung unten). Der Euro ist bisher eindeutig weniger inflationär als dies die DM war!

Die EZB hat es bestimmt nicht leicht, alle europäischen Länder unter einen Hut zu bekommen, aber bisher macht sie dies jedenfalls ziemlich gut und offensichtlich weit besser als die Bundesbank in der BRD. Im folgenden noch die Info, wie die KI z.B. die 110% für die Bundesbank ausgerechnet hat:

"Um die kumulierte Inflation von 1972 bis 1994 in Deutschland als Multiplikation der einzelnen jährlichen Raten zu berechnen, müssen wir die Inflationsraten für jedes Jahr in diesem Zeitraum multiplizieren. Basierend auf den gegebenen Daten ergibt sich folgendes Ergebnis: Die kumulierte Inflation von 1972 bis 1994 beträgt etwa 109,59%.

Dies bedeutet, dass die Preise in Deutschland von 1972 bis 1994 insgesamt um ungefähr 109,59% gestiegen sind. Mit anderen Worten, ein Produkt, das 1972 100 DM kostete, würde 1994 etwa 209,59 DM kosten."  

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