Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 7897 von 7897 Neuester Beitrag: 11.03.25 18:50 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 198.415 |
Neuester Beitrag: | 11.03.25 18:50 | von: Tony Ford | Leser gesamt: | 37.937.822 |
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Er legt vielleicht erst einmal auch einen Crash an den Börsen hin, da es absehbar wird, dass seine Zölle als erstes auch die Wirtschaft in den USA abwürgen wird.
Denn sie müssen am Ende von den Konsumenten bezahlt werden, es ist wie eine Steuererhöhung, die nicht anfällt auf eingenommene Gelder, sondern solche die man ausgibt oder dann eben nicht oder weniger ausgibt.
Alles wird dadurch teurer, auch z.B. Bauprojekte aber auch Produkte made in USA, auch die müssen erst einmal hergestellt werden, was meist schon einmal teurer ist und dann oft mit importierten Teilen und Grundstoffen usw. Die Inflation dürfte ansteigen und somit dann auch die Zinsen, auch die auf den gigantischen US-Staatsschulden. Diese sind wiederum gedeckt durch die Wirtschaftsleistung und werden ja deswegen auch im Verhältnis zum BIP berechnet. Einen deutlichen Einbruch der Wirtschaft kann sich die USA daher eigentlich gar nicht leisten, aber auch Europa nicht.
Es fragt sich, wie lange es gehen wird und ihm Republikaner auch die Gefolgschaft teilweise verweigern in den Kammern, er keine Mehrheiten mehr bekommt. So einfach lässt sich auch die USA nicht in eine Diktatur verwandeln mAn. Zudem ist die Bevölkerung dort recht schwer bewaffnet.
Auch einstige fanatische Trumanhänger können sich, auch fanatisch, gegen ihn wenden. "Liebe" ist schon oft in absoluten Hass gekippt.
Doch wird das alles auch Europa und die Welt treffen, die USA sind ein grosser Abnehmer und Konsument und es werden ja dann auch Zölle als Gegenmassnahmen erhoben.
Mit neuen Schulden werden viele Probleme jedoch auch nicht zu bewältigen sein.
Aber Trump wechselt ja seine Meinungen und Vorhaben, wie andere ihre Unterhosen. Kann sein, dass er bald das Gegenteil macht von dem, was er gegenwärtig in Aussicht stellt. Der will wohl auch nicht als grösster Versager und meist gehasste Präsident in die Geschichte eingehen, wozu er auf bestem Wege ist.
Bislang droht dem Regime keine Gefahr von aussen, denn sein potentieller Gegner durchläuft eine depressive Episode und ist politisch bis auf weiteres paralysiert*. Und es droht keine Gefahr von innen, denn die Politiker der Reps sind offenbar vollständig autoritär formiert. Das Job Approval bröckelt, ist aber immer noch positiv. Die Mehrheit der Wahlbevölkerung unterstützt weiterhin das Regime. Meine initiale Prognose 'der Faschismus kommt' antizipierte diese Entwicklung, enthielt aber auch die Option wenn er doch scheitern sollte dann an den eigenen Widersprüchen. Eben das erleben wir jetzt im Quadrat, ein Stolpern über die eigenen Füsse bei gleichzeitig ungebrochener Grossmäuligkeit. Auch das mit dem trumpeigenen Tempo.
*Einer jedoch hat den Kampf aufgenommen. Seine 'Fighting Oligarchy Tour' füllt Halle auf Halle, auch im 'Bible Belt:
https://youtu.be/4G0vBFdsAqE?si=FKEJ4MNzUTWudDsn
Die Russen haben ihn seit Jahrzehnten in bearbeitet, jetzt folgt er Putin aufs Wort!
Joschka Fischer meint der Westen sei "von innen" beendet worden.
Journalist Luke Harding widerspricht und meint Trump sei Erfolg russischer Unterwanderung:
taz: In einem Interview mit der Zeit sagte der ehemalige Vizekanzler Joschka Fischer, die Konfrontation neulich zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj habe „das Ende des Westens besiegelt. Der Westen war nie nur eine rein machtpolitische Realität, er gründete vor allem auf gemeinsamen Werten.“ Fischer wiederholte, der Westen sei „beendet“, und hier wird es spannend, nämlich „von innen heraus, nicht durch eine auswärtige Macht.“
Harding: Was Fischer als Außenminister machte, habe ich für den Guardian in Berlin verfolgt. Ich respektiere ihn, mag ihn, und ich denke, er hat zur Hälfte recht. Es ist wirklich das Ende gemeinsamer Werte, sicherlich zwischen Trumps Amerika und den Europäern. Eindeutig befinden wir uns in einer neuen und düsteren, chaotischen Epoche – fast einem neuen Zeitalter von Imperien –, wo aus der Sicht von Trump – und von Putin und vielleicht sogar Xi – die Welt einzuteilen ist in Großmächte und mindere Mächte. Den Großmächten steht es zu, ihren Einfluss auf gewisse Zonen geltend zu machen. Für China betrifft das Taiwan und Ostasien. Für Putins Russland ist es Europa – ausbuchstabiert: wir – und für Amerika geht es um Kanada, Grönland, auch Panama und morgen vielleicht noch ein ganz anderes Land. Das wäre ein großer Witz, fast eine Farce, wäre es nicht so ernst.
Da, wo ich gerade bin, in Kyjiv, wurden gerade letzte Nacht bei jüngsten Raketenangriffen fünfzehn Menschen getötet. Jeden Tag sterben Menschen. Russland bombardiert die Ukraine unerbittlich. Zugleich stoppt Trump Waffenlieferungen, nachrichtendienstliche Erkenntnisse, Satellitendaten und haut stattdessen selbst auf die Ukraine. In der Hinsicht denke ich daher, dass Fischer recht hat. Wo er sich irrt, ist zu sagen, der Wandel käme von innen heraus. Die Russen haben enorm viel Zeit, Ressourcen und strategisches Geschick investiert, in ihrem Bemühen, Europa und Amerika zu untergraben. Das Aufbauen, dieses Kultivieren von Donald Trump, das sie seit den 1980er Jahren betreiben, ist nur eine Facette davon – wahrscheinlich die spektakulärste und gruseligste. ...
https://taz.de/Interview-mit-Guardian-Autor-Harding/!6071503/US-Politik
Trump und Musk: Läuft in den USA ein Staatsstreich?
Aktualisiert am 10.03.2025,
Die neue US-Regierung greift Grundrechte an, demontiert Behörden, stellt wichtige Programme ein. Geltende Gesetze und die Verfassung werden dabei immer wieder ignoriert. Werden wir Zeugen eines Staatsstreichs? ..."
https://web.de/magazine/politik/us-politik/...-staatsstreich-40658098
Nebenbei bemerkt: Trump und Musk haben ähnlich fanatische, dumpfköpfige Anhänger, die ihnen bedingungslos folgen.
"Musk beschimpft US-Senator als „Verräter“ – Reise in die Ukraine
Kelly postet am 10. März auf X ein Bild von sich, auf dem er vor einem ausgestellten Panzer in der Ukraine zu sehen ist. In seinem Post erklärt er, dass das, was er gesehen habe, ihm gezeigt hätte, dass die USA die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht aufgeben können. Zwar wolle jeder ein Ende des Krieges, „aber jedes Abkommen muss die Sicherheit der Ukraine schützen und darf kein Geschenk an Putin sein.“ Unter den Einblicken in seine Ukraine-Reise schreibt Musk: „Du bist ein Verräter“.
Der ehemalige Pilot bei der Navy und Astronaut der NASA antwortet daraufhin: „Verräter? Elon, wenn Sie nicht verstehen, dass die Verteidigung der Freiheit ein Grundprinzip dessen ist, was Amerika groß macht und uns Sicherheit bietet, sollten Sie das vielleicht denen von uns überlassen, die es verstehen.“
„Musk kein ernsthafter Typ“: Kelly schießt gegen Doge-Chef
Vor der Presse tritt Kelly weiter nach. Musk, Chef der Effizienzbehörde Doge, habe die Bundesregierung zusammengestrichen und abgefackelt, um Steuersenkungen für Milliardäre zu schaffen, wie NBC News berichtet. „Mir scheint, der Eid, zu dem Elon Musk steht, ist der Eid an die Milliardäre, ihnen das Leben leichter zu machen, nicht an das amerikanische Volk, nicht an Veteranen“, sagte Kelly. „Er ist kein ernsthafter Typ. Er sollte wieder Raketen bauen“, so der Senator aus dem Bundesstaat Arizona. ..."
https://www.fr.de/politik/...aeter-reise-in-die-ukraine-93619267.html
Trumps EU-Zölle bewirken voraussichtlich großen Schaden – für die USA
US-Präsident Trump will mit Zöllen auf Stahl und Aluminium Druck auf Europa ausüben. Dabei dürfte vor allem die eigene Wirtschaft unter dem Handelsstreit leiden, wie eine Studie des IfW prognostiziert.
11.03.2025, ..."
https://www.spiegel.de/wirtschaft/...8cd1-7d53-4962-891e-3197e2ef6556
Meine bisherige Annahm war, dass auch Trump dem Ruf des Geldes folgen würde.
Doch mehr und mehr zeichnet sich ab, dass Geld nicht an oberster Stelle steht und man sich auf ideologischen Pfaden verliert, damit im Prinzip einen ähnlichen Weg wie Russland geht.
Meiner Meinung nach wird sich an der "Gläubigkeit" der US-Bürger entscheiden, ob Trump der Anfang einer neuen ideologisch geprägten Ära sein wird oder er lediglich den Beweis libertärer Disfunktionalität liefert und sich der Standardamerikaner wieder mehr dem Pragmatismus annähert.
Wer nicht mehr nach Wissen und Erkenntnis strebt, ja Forschung und Wissenschaft zum Feindbild verklärt, der wird meiner Meinung nach global nicht mithalten können.
Wer Beispielsweise die Klimaforschung "beseitigt", der wird umso schlechter auf die sich verändernden Bedingungen vorbereitet sein und im weltweiten Wettbewerb das Nachsehen haben. Dabei geht es nichtmal um irgendwelche Klimamodelle an denen man die Politik ausrichten könnte. Da geht es um banale Dinge wie einen möglichst zuverlässigen Wetterbericht, um anhand dieser Daten geeignete Vorkehrungsmaßnahmen treffen zu können. All das baut man gerade in den USA massiv zurück, so dass die Qualität der Wettervorhersage in den USA, teils aber auch global, deutlich sinken wird.
Im Prinzip ist das wie im Mittelalter, in denen Religionsführer jegliches Streben nach Wissen und Erkenntnis unterdrückten und stattdessen ihre Märchen von Gott und dem Glauben verbreiteten. Quasi nach dem Motto, die Hexen und Hexer sind des Teufels und man müsse nur ein frommes und gottgläubiges Leben führen, dann würde man der Krankheit und dem Elend entgehen.
Auch der Kampf gegen die intellektuelle Klasse, gegen Institutionen der Wissenschaften ist nicht Neu, sondern gab es diesen Kampf auch schon x-mal in früheren Zeiten.
Und mit Freiheit hat das auch nicht mehr viel am Hut was da in den USA gerade passiert.
Auch das wird zu einem Verlust an Fachkräften und ein sinkendes Interesse von Außen führen.
"Boykott gegen US-Produkte
Kanadas Rache ist süß wie Ahornsirup
Mit immer neuen Zollankündigungen will US-Präsident Trump das Nachbarland Kanada mürbe machen. Doch Politik und Verbraucher halten dagegen – mit Mitteln, die US-Firmen richtig wehtun könnten.
Von Ines Zöttl, Washington
11.03.2025, ..."
https://www.spiegel.de/wirtschaft/...966d-e6c8-428e-a7c5-d9215ee6073c
"Netflix, Prime und Disney+
Jetzt schwenken auch die Streaminganbieter auf Trump-Kurs um
Trump-Shows, rassistischer Humor, verkürzte Triggerwarnungen: Die US-Streamingdienste nähern sich der kulturellen Linie Trumps an. Unter anderem bekommt »Müllinsel«-Komiker Tony Hinchcliffe eigene Netflix-Specials.
11.03.2025, ..."
https://www.spiegel.de/kultur/...031a5354-e972-4e4f-8457-4ecd5345b180
In den US geht es dann, bibelfest wie sie sind, um Erlösung im ersehnten apokalyptischen Spektakel, das von 'auserwählten' ultramaskulinen Kraftmenschen nur noch angeschoben werden müsse. Der Krieg der Libertären gegen die demokratischen Institutionen, gegen Minderheiten und Arme ist der Sache nach ein Religionskrieg. Schwächelnde Börsen sind insofern kein Gegenargument, denn man sucht und findet Erlösung nur im Selbstopfer. Russland tickt wenn auch aus anderen Gründen ähnlich, deshalb auch die Wertepartnerschaft.
Quelle:
https://www.youtube.com/watch?v=Zyf1duJk9tc
Mark Reicher hat in seinem Beitrag von Heute einige durchaus wichtige und interessante Dinge über Europas zusammengetragen, die das Potenzial aufzeigen.
Um mal die prägnanten Aussagen zusammenzutragen:
Europa verfügt über wesentlich mehr Industrie und verarbeitendes Gewerbe als die USA. Europa mit über 16%, in den USA mit nur 11%.
Während in Europa mehr als 30mio. Menschen in verarbeitenden Gewerbe beschäftigt sind, sind es in den USA nur 13mio.
Auch die Verschuldung liegt in den USA deutlich höher, so dass auch hier Europa im Vorteil ist.
Die USA verfügen selbst nicht über Kapazitäten um große Schiffe zu bauen, große Schiffswerften existieren nicht mehr. Auch im Flugzeugbau verliert Boeing immer mehr den Anschluss an Airbus.
Das Problem in den USA sind u.a. auch mangelnde Fachkräfte, welche in anderen Sektoren, z.B. Hochtechnologie, ihren Erfolg suchen.
Europa hingegen verfügt in diesem Bereich über die nötigen Kapazitäten und auch über das nötige Fachpersonal. Europa hat mit Airbus zudem gezeigt, dass es Produktionen über mehrere Länder hinweg, koordiniert zu einem guten Ergebnis führen kann.
Wenn Europa tatsächlich bereit wäre in die Vollen zu gehen, dann wird massenweise Kapital aus den USA in Richtung Europa abfließen und die USA deutlich an Stellenwert verlieren. Europa, wenn es nur das nötige Selbstbewusstsein und auch den Mut hätte, könnte sehr viel erfolgreicher sein, als es momentan ist.
Bemerkenswert fand ich auch den Fakt, dass Europa nur 0,2% seines BIPs in die Ukrainehilfen investiert hat. Angesichts der Bedrohungslage, die sich auch für Europa ergibt, ist das wahrlich unverständlich. D.h. Europa könnte die Ukraine in eine deutlich bessere Position versetzen, wenn es nur wollte.
Trump gegen die Medien
Quelle:
https://www.youtube.com/watch?v=_9CXLaryhlc
Schritt für Schritt baut Trump die Freiheiten in den USA ab. Welch krasse Entwicklung, wenn man bedenkt, dass das Thema Freiheit Gründungsethos der USA ist.