Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 7775 von 7815 Neuester Beitrag: 22.12.24 23:13 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 196.37 |
Neuester Beitrag: | 22.12.24 23:13 | von: lacey | Leser gesamt: | 36.604.110 |
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Ideologien und Utopien sind die driving force menschlicher Evolution. Ihre Träger unterliegen dabei einem dialektischen Doppelcharakter. Jene die sich lauthals dagegen sperren umerzogen zu werden sind dieselben, die genaue Vorstellung darüber haben, wie andere und die Gesellschaft auf Vordermann gebracht werden sollten. Dieser dialektischen Freiheitsbegriff lässt sich sehr schön der reaktionären Kulturrevolution entnehmen, die derzeit auf dem Globus tobt.
Aktion und Reaktion produzieren dabei Widersprüche und Konflikte, die fortlaufend Gründe für die Überschreitung des Status Quo bereitstellen. Eben deshalb ist es ausgeschlossen, dass eine Ideologie oder Utopie 'full', also total und für immer, implementiert werden kann. Sie produziert ihre eigene Aufhebung stets mit. Auf die Weise setzt sich (laut Hegel) die Vernunft in der Geschichte durch.
Und war Russland bzw. die Sowjetunion betrifft, dort habe ich auch als Linksextremist damals nie den Kommunismus verortet, es war eigentlich offensichtlich, dass das russische Modell schon in den Anfängen nichts zu tun hatte mit jedweder Vorstellung von Emanzipation und Freiheit. Da war das Auseinanderklaffen von Utopie und Wirklichkeit für niemanden zu übersehen, der einigermaßen klar bei Verstand war. Das dann dennoch einzelne Individuen in guter Absicht dem Bösen dienten und dieses beförderten, das ist eben Ausdruck ideologischer Verblendung.
Und ich würde aus Erfahrung utopische Gesellschaftsentwürfe mittlerweile mit Ideologie gleichsetzen.
Der Beitrag des Kommunismus und der Rätemacht (Lol) in der UDSSR, hat außerhalb Russlands auch keineswegs für langfristige soziale Entwicklungen gesorgt, ganz im Gegenteil hat der real funktionierende Sozialismus nicht weniger Opfer gefordert, als der Faschismus. Und dort, wo er in einer nachholenden Bewegung und in Abwesenheit einer bürgerlichen Gesellschaft, für eine Modernisierung des Landes verantwortlich war, hat er das in ungleich brutaler und totalitärer Art bewerkstelligt.
Said. Aber eben deshalb versuchen wir uns doch in Ideologiekritik. Lernen aus der Konsequenz, das kann man packen. Seinen eigenen Augen zu trauen ist dafür eine Voraussetzung.
Man sollte sich aber dessen bewusst sein, dass wir seit Beginn der Zielsetzung in 60% der Zeit ca. 40% unseres Ziels erreicht haben.
Wenn man von einem Sonderweg spricht, dann vom Sonderweg, viel zu wenig Klimaschutzmaßnahmen erreicht und durchgesetzt zu haben. Ein Sonderweg, dass man die Zielerfüllung den zukünftigen Generationen aufbürdet, weil man selbst zu bequem war und ist, das Notwendige zu tun und ggf. auch mal einen Gang zurückschalten zu müssen.
Wer nun die Lösung in einem Emissionsrechtehandel sieht, diesen propagiert, der sollte sich dessen bewusst sein, dass, ob wir wollen oder nicht, wir Jahr für Jahr sehr unpopuläre und weitreichende Entscheidungen treffen MÜSSEN.
D.h. wir jedes Jahr Kohlekraftwerke abschalten müssen, nicht weil wir genügend andere Quellen zur Verfügung haben, sondern weil wir es schlichtweg MÜSSEN.
D.h. wir z.B. zu Zeiten der Dunkelflaute die Industrie auf Sparflamme fahren MÜSSEN.
D.h. dass wir uns den Individualverkehr nicht mehr in dem gewohnten Ausmaß leisten werden können und ein Elektroauto unausweichlich sein wird, weil der Benzinpreis durch den Mangel an Emissionsrechten 10€ pro Liter erreicht.
D.h. wir würden eine gnadenlose Pleitewelle in der Wirtschaft und Industrie sehen, welche sich den hohen CO2 Preis nicht leisten können.
Diese Pleitewelle würde nicht erst 2040, sondern wahrscheinlich zeitnah bereits 2030 oder früher erfolgen, weil man nicht in der Lage sein wird, JEDES Jahr den CO2-Ausstoß um 5% senken zu können.
Und je näher man dem Ziel kommt, desto schwieriger wird es.
Es ist vergleichsweise einfach fossile Kraftwerke abzustellen, weil die Technologien existieren um ohne fossile Kraftwerke auskommen zu können.
Anders sieht es dann schon in der Landwirtschaft oder Chemieindustrie aus, bei denen es sich viel schwieriger gestaltet.
Deshalb ist es geradezu sträflich, dass man in 60% der Zeit nur 40% der notwendigen Einsparungen erreichen konnte.
Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Emissionsrechtehandel zu solch Konsequenzen führen wird?
Meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich. Man würde ein solches System den "Bedürfnissen" anpassen und dem Greenwashing ein weiteres Kapitel hinzufügen.
Unterdessen verliert man weitere wichtige Jahre und stellt zukünftige Generationen vor dann wirklich unlösbaren Aufgaben.
Das ist wie bei so manch fragwürdigem Autokredit, bei dem man mit niedrigen Raten von 99€ / Monat wirbt, den Anschein einer leichten Finanzierbarkeit erweckt und dieses Angebot mit einer Schlussrate von 10000€ abrundet.
Man kann es drehen und wenden wie man will, 99€ pro Monat sind eben nicht genug für den PKW.
Der Wahlsieg 2024 von Harris ist in erster Linie den US-Frauen zu verdanken und deshalb könnten die rechtsextremen Rep-Männer versucht sein, den Frauen in Zukunft neben dem Abtreibungsrecht auch das Wahlrecht wieder zu entziehen. Ein solcher reaktionärer und repressiver Versuch wird aber krachend scheitern, denn die Jahre vor 1920 kommen auch in den USA nicht wieder.
Mal sehen, ob Trump als Ex-US-Präsident nach einer Verurteilung irgendwann zu Recht (!) im Gefängnis landet - das ist vielleicht weniger wahrscheinlich. Sehr wahrscheinlich ist aber, dass die Trump Media -Aktie nach diesem Wahlausgang zugunsten von Harris komplett abstürzen wird (ein Minus > 50%) und zudem bald einstellig notieren wird. Und auch der Bitcoin dürfte schnell wieder unter 50.000 US-$ fallen.
Die wichtigen US-Indizes werden nach diesem Ergebnis und wegen der Angst vor Steuererhöhungen wohl noch etwas volatil bleiben, bis auch die großen Börsenakteure merken, dass die US-Demokratin Harris für die nächsten vier Jahre sicherlich die bessere Wahl für die USA ist. Außerdem werden sie sich schnell daran erinnern, dass die US-Börsen unter demokratischen US-Präsidenten oft sehr gut gelaufen sind, meist sogar besser als unter Reps.
Vielleicht ist es auch nur der Wunsch und ein unverbesserlicher Optimismus, dass am Ende das Gute siegt und nicht ein rechtsextremer, aggressiver, pöbelnder und lügender Frauengrapscher mit seiner Gossensprache und -politik die USA regiert.
Schau'n wir mal, was heute Nacht oder in den nächsten Tagen in den USA wirklich passiert.
Ich hätte vor wenigen Wochen auch noch so gedacht, doch wenn ich etwas gelernt habe, dann ist es, dass in den USA selbst der größte Trottel zum Präsidenten gewählt werden kann.
Kollektive Naivität in Verbindung mit einem Wahlsystem, welches ziemlich schräg funktioniert, sind die Rahmenbedingungen für allerlei Wahlausgang gegeben.
Ich konnte es nicht glauben, wie es den Demokraten gelang den gigantischen Vorsprung vom Trump in den letzten Minuten umzubiegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/...wahl_in_den_Vereinigten_Staaten_2020
Nun hat die bürgerlich, kapitalistisch geprägte Gesellschaft des Westens die sozialen Errungenschaften nicht alle selber freiwillig eingeführt.
Die war ja einst auch eine rechte Ausbeuter-Gesellschaft, auch noch zur Zeit der Revolution, wie von Marx beschrieben, ohne viel Renten, ohne viel Sozialversicherungen usw. und verbreiteter Armut und wenig Rechten für Besitzlose. 1918 kam es auch in der Schweiz zu einem legendären Generalstreik.
So war die Revolution in Russland ein Schuss auch vor den Bug, viele sozialen Errungenschaften fanden da mehr Gehör und auch das entsprechende Sprachrohr der Proletarier und Unterprivilegierten. In Deutschland lief dann allerdings alles völlig aus dem Ruder, das war ja auch nicht mehr der Westen.
Die sozialen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Russland vor der Revolution, die waren auch richtig extrem.
Dann nach dem Krieg, da wusste man Anfangs nicht wohin sich die zwei Systeme entwickeln werden, die soziale Marktwirtschaft hatte einen konkreten Konkurrenten im Osten, da gab es auch Hoffnungen für die Proletarier und Besitzlosen oder eine Projektionsfläche. Viele Forderungen der linken Parteien hatten da ein Gewicht auch wegen des Kommunismus im Osten.
Doch linksextrem wurden dann später eher zunehmend die Kinder aus bürgerlich-konservativen Elternhäusern und dem Bildungsbürgertum, denn die Emanzipation sucht man in der Jugend vor allem von den Einstellungen, in denen man aufwuchs. So sind heute die linken Parteien auch nicht von "Proletariern" geprägt und die wählen sie auch kaum noch.
Theoretisch könnten in den USA in allen Bundesstaaten die Demokraten 49,9% der Stimmen erhalten haben, d.h. in Summe 49,9% der Stimmen erreichen. Im Ergebnis würden sie jedoch 0% der Stimmen bekommen.
Würde man das System wie in Dtl. verwenden, hätten die Republikaner Null Chancen auf einen Wahlsieg.
Der "Zertifikathandel" vergrößert oder verringert dieses Kontingent dabei natürlich in keiner Weise. Er regelt nicht "wie viel", sondern "Wo" die Emissionen stattfinden.
...so schwer ist das doch nun wirklich nicht zu verstehen.
... das "Wo" ist dabei aber keinesfalls unerheblich. Gesamtwirtschaftlich ist es nämlich am besten, wenn das CO2 vor allem erstmal dort eingespart wird, wo es zu den geringsten Kosten möglich ist (Allokationseffizienz). Und der Emissionshandel führt eben in seiner Systematik automatisch dazu, dass der CO2-Ausstoß effizient alloziert werden kann.
Schüsse bei Festnahme von terrorverdächtigem AfD-Politiker
Bei der Verhaftung des terrorverdächtigen AfD-Politikers Kurt H. in Sachsen fielen nach SPIEGEL-Informationen mehrere Schüsse. H. wurde offenbar getroffen. Er ist nicht der einzige Beschuldigte mit Verbindungen zur AfD.
05.11.2024, ...
Bei der Razzia gegen mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Terrorgruppe »Sächsische Separatisten« (»SS«) wurde der verdächtige AfD-Politiker Kurt H. offenbar durch den Schuss aus einer Waffe verletzt. Das erfuhr der SPIEGEL aus Sicherheitskreisen. Nach übereinstimmenden Angaben mehrerer Quellen fielen bei H.s Verhaftung am Morgen im sächsischen Grimma Schüsse. Demnach habe der AfD-Politiker bei der Festnahme durch Spezialeinsatzkräfte einen Karabiner ergriffen, woraufhin Beamte der Bundespolizei zwei »Warnschüsse« abgegeben hätten. ..."
https://www.spiegel.de/panorama/...c0ff1e-934c-43ea-82a4-fb5945a976d1
Du sagst also, dass der Emissionshandel zwar in der Theorie aber nicht in der Praxis funktioniert, weil er "theoretisch" wieder abgeschafft oder abgemildert werden könnte...
...diesen Gedanken sollte man sich ruhig mal ganz langsam und mit voller Aufmerksamkeit auf der Zunge zergehen lassen.
Mal abgesehen von dem logisch inkonsistenten Klopper, etwas "gesichert" zu verneinen, dies dann aber mit einer bloßen "Möglichkeit" (einer recht vagen noch dazu) zu begründen (die eben auch nicht eintreffen könnte....
Jede politische Entscheidung und Maßnahme kann in einer Demokratie nun der Möglichkeit nach wieder zurückgenommen werden. Nach Deiner Denkweise müsstest Du also folgerichtiger Weise sagen, dass in der Praxis gar nichts funktioniert, da ja alles möglicherweise später wieder zurückgenommen werden könnte.
Dass man so nicht wirklich sinnvoll argumentieren kann, versteht sich m.E. von selbst.
Um dennoch zu versuchen, Deinem Gedanken etwas Sinnvolles abzugewinnen, ...man mag das konkrete Risiko einer späteren Rücknahme dabei natürlich je nach Maßnahme unterschiedlich einschätzen.
Hier ist es für mich allerdings nicht ersichtlich weshalb, Du das Risiko der Rücknahme mancher unserer nationalen Klimaschutzmaßnahmen als kleiner ansiehst?
Das Risiko ist dort doch gerade sehr viel größer, da es sich eben um "nationale" Maßnahmen handelt.
Der Emissionshandel ist hingegen Gegenstand "Europäischen Rechts" und kann von nationalen Regierungen eben gerade "nicht" nach Belieben abgeschafft oder verändert werden.
Auf EU-Ebene wäre das natürlich weiterhin möglich, das wäre allerdings ein zäher und langwieriger Proßess. Es ist ja schon immer ein langwieriger Kraftakt, etwas überhaupt EU-weit auf den Weg zu bringen, es danach wieder abzuschaffen,... viel Spaß dabei....
...oder wolltest Du etwa kurz vor der Ziellinie aufgeben?
;-)
https://www.spiegel.de/ausland/...d865cdd-d03c-479f-9a94-3e40e324c102
"Streit über FDP-Papier
Ökonom Hüther fordert Ampel zur Abkehr von »Sparschwein-Mentalität« auf
Hat Christian Lindners Konzept das Zeug dazu, der deutschen Wirtschaft aus der Krise zu helfen? IW-Direktor Michael Hüther bezweifelt das. Er fordert milliardenschwere Investitionen.
05.11.2024,
... Erhalt der Schuldenbremse, Abschaffung des Solis und ein Moratorium zum Stopp aller Regulierungen – das fordert Finanzminister Christian Lindner (FDP) in seinem 18-seitigen Grundsatzpapier mit dem Titel »Wirtschaftswende Deutschland«. Doch reichen diese Vorschläge tatsächlich aus, um die angeschlagene Wirtschaft zu sanieren? Der Ökonom Michael Hüther bezweifelt das. Er fordert stattdessen Investitionen in Milliardenhöhe.
»Mit einer Sparschwein-Mentalität kommen wir nicht weiter«, sagte der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Interview mit der »Zeit« . »Was Finanzminister Christian Lindner nun mit seinem wirtschaftspolitischen Konzept in die Debatte eingebracht hat, wird dafür nicht ausreichen.«
Selbst Lindners wirtschaftspolitische Berater hätten inzwischen zur Kenntnis genommen, dass in Deutschland eine große Investitionslücke bestehe, so Hüther. Das treffe vor allem bei der öffentlichen Infrastruktur zu. »Nun ist es aber so, dass allein der Staat verantwortlich ist für die Infrastruktur in diesem Land, kein anderer«, sagte der Ökonom. »Da hilft es nicht, wenn der Finanzminister darauf hinweist, dass die öffentlichen Investitionen auf einem historischen Höchststand seien.« ..."
https://www.spiegel.de/wirtschaft/...5611-dbb5-4ec3-889b-b24841f26b6a
..natürlich nur soweit man einen Bereich betrachtet, der auch vom Emissionshandel umfasst ist!
...aber das ist ja klar.
Und um auch auf Dein Beispiel mit dem Tretroller oder dem Stückchen Wald einzugehen, a) sind die vom Emissionshandel soweit gar nicht direkt umfasst (umfasst wäre hier u.U. aber die industrielle Herstellung des Tretrollers) ...und b) könntest Du sie auch nicht monetarisieren, Du würdest ja von vornherein schon mal gar kein Zertifikat für Deinen Tretroller kaufen. ... und c) wenn Du es dennoch tätest, dann spielte es beim Verkauf auch keine Rolle, "warum" der Verbrauch bei Dir am Ende nicht zustande gekommen ist.
Es wird beim Zertifikatehandel m.E. auch nicht wirklich etwas monetarisiert.
In dem Maße, indem Du weniger Zertifikate benötigst, trittst Du weniger als Nachfrager auf, und ermöglichst damit anderen, ihre Zertifikate entsprechend günstiger erwerben zu können, und sparst Deinerseits dabei, weniger Zertifikate erwerben zu müssen.
Der gesamte Ausstoß ändert sich dabei nicht, denn der wird ja alleine durch die Kontingentierung der Zertifikate bestimmt.
Der Preis der handelbaren Zertifikate führt allerdings dazu, dass alle, dessen Vermeidungskosten unterhalb dieses Preises liegen, lieber die Vermeidung realisieren, sodass die Zertifikate für diejenigen übrig bleiben, dessen Vermeidungskosten höher als der Zertifikatspreis liegen.
Besser kann man die Begrenzung des C02-Austosses m.E. systematisch gar nicht gestalten.
Und nun... erst wollte ich schreiben, es dürfte wohl ziemlich knapp werden, ...aber auch da bin ich mir mittlerweile eigentlich völlig unsicher, ...ich kann mir von einem Erdrutschsieg für Trump oder auch für Harris bis hin zu einem Patt dieses Mal wirklich alles vorstellen, ...hab da auch überhaupt kein Bauchgefühl in irgendeine Richtung...
Richtig glücklich bin ich dabei eigentlich mit keinem der beiden Kandidaten. Ich hoffe allerdings auf einen Sieg von Harris.
https://www.ocasiocortez.com/
https://www.ocasiocortez.com/about
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Alexandria_Ocasio-Cortez
Es ändert aber letztlich alles nichts an dem Umstand, dass eigene zusätzliche nationale Maßnahmen nicht nur nichts bringen, sondern geradezu kontraproduktiv sind, soweit der Gegenstand der Maßnahme bereits vom Zertifikatehandel erfasst wurde.
Der tatsächliche Ausstoß bestimmt sich dann nämlich alleine nach dem vereinbarten Kontingent der Zertifikate.
Der Vorteil jeglicher individueller Vermeidungsmaßnahmen besteht in einem vom Emissionshandel umfassten Bereich dann alleine in dem Kostenvorteil, weniger Zertifikate erwerben zu müssen (wenn es denn ein Kostenvorteil ist) am gesamten Ausstoß ändert sich damit dann jedoch nichts mehr.
Das Tempo des CO2 Ausstiegs richtet sich dann (in jenen Bereichen) nur noch nach der jährlichen Kontingentierung der Zertifikate.
Und dabei spielen dann natürlich auch all diese Faktoren, Überlegungen und Befürchtungen, die Du oben anreißt, eine wesentliche Rolle. Der Klimaschutz ist dabei auch nicht das einzige Staatsziel mit Verfassungsrang und darf auch nicht absolut über alle anderen gestellt werden. Es muss und kann nur immer darum gehen, zwischen all den gleichrangigen Zielen, die dabei miteinander in Konflikt geraten, einen verhältnismäßigen Ausgleich zu finden, was bezogen auf den Klimaschutz bedeuten muss, immer zu versuchen, diesen mit so geringen volkswirtschaftlichen Gesamtkosten zu realisieren wie möglich.
Und der EU-weite Zertifikatehandel ist nationalen quasi-planwirtschaftlichen Einzelmaßnahmen in dieser Hinsicht eben haushoch überlegen.