HF - Auf dem Weg zur 5 Milliarden MK
Du selber schreibt AEBitda was ich nicht so gerne verwende da sind ja auch noch die Abschreibungen/Zuschreibungen Interest und Tax + Share Base compensation mit drin. Rechne doch mal vor wie du auf ein KGV von 16 Komst in 2023 wenn du magst.
Du hast nur eine Schätzung zu Q4 vorgenommen und es auf den Nettogewinn der ersten 9 Monate draufgerechnet und dann durch die Aktienanzahl geteilt. So kann man das aber letztlich nicht machen, sowohk aus saisonalen Gründen als auch weil Sondereffekte und Marktentwicklungen nicht enthalten sind.
Es bringt auch nichts, wenn ich jetzt in die Detailanaylse gehe, wo morgen eh die Zahlen kommen. Ich werde das dann morgen machen. Aber ich kann dir zumindest sagen, was ich 2023 an groben Daten erwarte.
Umsatz 8100 Mio
AEbitda 550 Mio
Ebitda 495 Mio
Ebit 365 Mio
Ebt 330 Mio
Nettogewinn 230 Mio
EPS 1,33 €
Kannst ja mal sagen, mit welchen Daten du nicht konform gehts und warum.
Gruß
Die Schätztungen meinerseits sind legitim, es sind Erfahrungswerte die mir schon des öfteren geholfen haben. Auch um überbewertungen schnell zu erfassen das tat ich hier im Forum mehrmals als der Kurs nahe der Hochs war, Beispiel #4982 und wurde hier belächelt. Auch meine 14,20 Euro Kurziel (Kurs stand bei 50 Euro) sind ja nicht so weit entfernt müssen auch nicht eintreffen aber waren auch nicht total falsch #6031. Der Kurs ist ja stark eingebrochen 2mal nach dem ich meine bedenken geäusert habe.
Kurzum die meisten hier im Forum waren, das hat hier die Vergangenheit im Forum gezeigt einfach zu Optimistisch was ich ok finde, ich gehöre halt eher zu den Konservativen die mit Sicherheitsmarge rechnen. Gruß
Klar lagen wir in der Vergangenheit beim Kursverlauf falsch. Hatte aber weniger mit unseren operativen Schätzungen zu tun (da lagen wir 2020/21 viel zu niedrig, 2022 dann zu hoch), sondern eher mit der Frage, wie man Hellofresh bewertet. Ich glaub vor 15-18 Monaten als man HF noch ein KUV von 2,0-2,2 zugestanden hat, hätte niemand gedacht, dass man jetzt nur noch KUV von 0,4 zahlen würde. Dabei ist die Marge jetzt nicht so dramatisch gefallen. Im Frühjahr 2022 hatte ich noch mit Marge von 8% gerechnet, jetzt sind es halt 6%, wobei der Umsatz voll in Höhe der Erwartungen liegt oder nur ganz leicht drunter. Insofern liegt der Kursverlauf halt am höheren Zinsniveau aufgrund der Marktentwicklung und des Ukrainekriegs. Damit konnte man zu Jahresbeginn halt nicht rechnen. Damals war FED-Chef Powell noch der Meinung, die Inflation wäre beherrschbar und er müsse die Zinsen nicht allzu stark anheben.
Und jetzt muss man halt wieder überlegen, wie sich die Marktlage die nächsten Quartale und Jahre ändern wird, und was die Vorstände von Hellofresh daraus schließen und entsprechend reagieren.
Wo ich allerdings deine Rechnung deutlich zu optimistisch finde, ist bei der Ansetzung der Share-Based Compensation (also beim A des AEBITDA) und bei den Abschreibungen (beim DA). In den ersten 9 Monaten 2022 sind bei Share-Based Compensation bereits 56 Mio und bei Abschreibungen 113 Mio angefallen, sodass wir bei linearer Hochrechnung aufs Jahr gesehen bei knapp 227 Mio liegen. Die Tendenz bei den Abschreibungen ist eher stark steigend, sodass ich hier für 2023 auf keinen Fall mit unter 250 Mio kalkulieren würde. Du hast hingegen gerade mal 185 Mio angesetzt, ergo würde ich dein Netto-Ergebnis nochmal um mindestens 65 Mio korrigieren, sodass ich hier auf knapp 165 Mio oder bei höhere Ansetzung der Abschreibungen bei noch weniger rauskomme.
Zu beachten hierbei ist auch, dass sich die Bilanzierung der Share-Based Compensation bei HelloFresh in 2022 verändert hat. Ich zitiere hierbei aus dem Quartalsbericht:
"Share-based compensation expenses have increased year-on-year in comparison to the third quarter 2021. The increase is driven by a number of factors, including that grants given from 2022 onwards are accounted for as "graded vesting", which from an accounting perspective front loads more of the realization of related expenses as compared to "linear vesting."
Entsprechend kann es natürlich sein, dass die Share-Based-Compensation Expenses nach einer Explosion in 2022 in Zukunft wieder etwas zurückgehen. Wäre mal nett, wenn irgendeiner der Analysten danach fragen würde. Stattdessen wird es morgen aber wohl wieder die gleichen lahmen Fragen wie immer geben...
Grundsätzlich rechne ich in Sachen Net Income fürs Erste mit weiteren Enttäuschungen, denn im Q4 kommt es wie von mir in meinem anderen Post angesprochen gegebenenfalls zu Sonderabschreibungen, während in 2023 ein grundsätzlich hohes Niveau an Abschreibungen und Share-Based Compensation den Nettogewinn belasten werden. Das ist schlicht der rapiden Expansion und Investitions-Offensive der letzten 2 Jahre geschuldet und nicht der Schwäche des Geschäfts an sich. An der Cashflow Front bin ich hingegen optimistisch, dass es in 2023 deutlich besser aussieht als 2022.
Ich glaube, es wird alles in allem weiter schwierig die Skeptiker mit den aktuellen Zahlen zu überzeugen. Der eigentliche Wert des Geschäfts ist schlicht gut versteckt und auch nicht unbedingt gut kommuniziert von HelloFresh. Die Marge bei Stammkunden ist irre, da gehe ich jede Wette. Man schaue sich nur Marley Spoon an, die notgedrungen das Marketing zu einem großen Teil eingestampft haben. Ohne die Gratis-Werbe-Kunden gab es im Q4 auf einmal AEBITDA-Margen weit über 10% in USA und Australien. Wenn man sich dann dort noch die Contribution Margin von über 30% anschaut (HelloFresh Q1 - Q3 2022 25,1%), dann sieht man, was auch hier noch gehoben werden kann. All das Potential wird möglicherweise aber erst gesehen, wenn es wirklich Schwarz auf Weiß wieder in Net Income umgesetzt werden. Vertrauensvorschuss scheint es für HelloFresh einfach nicht zu geben.
Bei den Abschreibungen muss ich dir allerdings recht geben. Dass die so deutlich besonders in Q3 gestiegen waren, hatte ich gar nicht mehr auf der Rechnung. Leider gibt es dazu keine nachlesbaren Aussagen für die Gründe. Lässt sich nur spekulieren. Es gab ja 2023 auch starke Anstiege der Investitionen in Sachanlagen zur Kapazitätserweiterung. Vermutlich daher auch die überproportional steigenden Abschreibungen zuletzt.
Okay, würde dann für 2023 auf etwa 35 Mio weniger EBT und 25-30 Mio weniger Überschuss bedeuten, wobei es letztlich eher auf den Cahshflow ankommt. Wenn die hohen Investitionen eher temporär waren, sollte der Cashflow zukünftig deutlich höher als die Gewinne ausfallen, die von den Abschreibungen auf diese vorherigen Sachanlageinvestionen belastet sind.
Das heist , bei 20,?? rein und bei 25,?? wieder raus.
Die Träumer dürfen weiter Träumen.
Die Schlauen nehmen die Kurssprünge mit.
Aber mann muss faktisch jetzt hart investieren. Der Auslbick für das Wachstum ist natürlich nicht sonderlich berauschend mit 2-10 Prozent. mal schauen was der Markt macht. Ich vermute erst mal abverkauf und Bashing. US Werte welche kein Geld verdienen sind die letzte Zeit nach solchen Zahlen immer sogar 10-20 Prozent gestiegen, weil man schlechter erwartet hatte.
Sinkende aktive Kunden, aber steigende Mahlzeiten sind gut. Das deutet mMn auf ein Qualitätsmerkmal hin. Hier setzt sich Qualität und somit eine resultierende Stammkundschaft durch, die mehr Gewinn bringen wird.
Sehr stark find ich das Ergebnis in den USA. Das zeigt was (trotz des schwierigen Marko-Umfeld) möglich ist, wenn das Ergebnis nicht von Expansionskosten belastet ist
O.K., die große positive Überraschung ist ausgeblieben,
aber mal ehrlich - damit hat auch keinr gerechnet.
Meine Erwartungen werden aber voll getroffen. Wenn man mal die Mitte des Ausblicks nimmt.
Dann läge man bei 8,1Mrd. Umsatz bei 540 Mio. AEBITDA. Wäre für mich zumindest völlig in Ordnung.
Also, solange man sich eher im Mittelfeld der Prognose aufhält!
2022 hat meine Erwartungen voll getroffen. Gegenüber MArketscreener eher übertroffen, was das AEBITDA angehet.
Man wird sehen. Aufgrund der hohen Shortquote gehe ich auch schon nochmal von tieferen Kursen aus. Die Körbchen sind gestellt.