Leser des Bären-threads
Seite 59 von 108 Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14 | ||||
Eröffnet am: | 23.02.08 10:39 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 3.691 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 00:14 | von: Katharinaqtrv. | Leser gesamt: | 340.308 |
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so wenig, wie der Ölpreis bei 147 USD/Fass das physische
Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage widerspiegelte, so
wenig tut er es nun unter 40 USD/Fass auch. Meiner Ansicht nach
gibt es noch immer viele institutionelle Anleger, die mit
großen Summen auf einen steigenden Ölpreis gesetzt haben. Und
diese Positionen müssen noch immer aufgelöst werden. Und diese
Liquidationsverkäufe gehen weiter, auch wenn der Ölpreis schon
lächerlich günstig ist.
http://www.heibel-ticker.de/archiv.php?standardID=176&start=0
Letztlich bedeuten die direkten Interventionen nichts anderes, als dass die Notenbank die Risiken in ihre Bilanz aufnimmt. Vielleicht gelingt es der Fed auf diese Weise, den Kreditmarkt wiederzubeleben, vielleicht gelingt es ihr auch, den Konsum und die Investitionen anzukurbeln. Aber das wird dauern. In jedem Fall provozieren die US-Notenbanker mit ihrem Ritt auf der Rasierklinge den Ausverkauf des Dollars, denn auf diesem lasten die Risiken der Notenbankbilanz direkt. Es ist dasselbe alte Spiel: Schulden, die man nicht zurückzahlen kann, muss man irgendwie loswerden. Eine Dollarabwertung ist dafür eine Möglichkeit, auch wenn dabei die Glaubwürdigkeit verloren geht. In Ländern mit hohen Dollarreserven, allen voran China und Japan, wird die Politik der US-Notenbank vermutlich Schweißausbrüche verursachen. Werden aber erst einmal Dollars nach dem Motto: „Rette sich wer kann“ auf den Markt geworfen, dann ist die Dollarabwertung nicht mehr aufzuhalten. Bislang verhindert das die Vernunft der wichtigsten Entscheidungsträger, aber wie lange noch?
http://www.ariva.de/...g_des_US_Dollars_ist_nicht_zu_stoppen_c2851598
Freitag, 19. Dezember 2008
Öl verliert in einer Woche allein 27%. Ölexperten stehen fassungslos vor dem Kollaps des Preises. Totaler Ausverkauf bei Kontraktwechsel.
Der Preis für ein Barrel Öl fiel am Freitag bis auf 32,50$. Gemessen am Hoch in diesem Sommer ist dies ein Verlust von rund 80%.
Beobachter sprechen von einem totalen Überangebot des schwarzen Energiestoffs. Angeblich werde weltweit derzeit 5% weniger Öl verbraucht aufgrund der Wirtschaftskrise. Dies entspricht einer Überproduktion von täglich 4 Millionen Barrel.
Auch die angekündigten Kürzungen des Ölkartells vermögen kaum was auszurichten. Nach Ansicht von Experten würde sich in der Realität niemand an die vereinbarte Verknappung halten. Der Druck der ölexportierenden Staaten, welche in der Vergangenheit sagenhaften Reichtum angehäuft und entsprechende Ausgaben haben, sei riesig. Diese seien auf jeden Dollar angewiesen und würden das Angebot auf den internationalen Märkten eher erhöhen als drosseln.
Der Verfall des Ölpreises wird auch mit dem Auslaufen des Dezemberfutures in Zusammenhang gebracht. Offensichtlich hätten sich einige Marktteilnehmer kräftig verspekuliert, weil sie auf höhere Preise setzten und nun zu jedem Preis verkaufen müssen.
Außerdem wird darüber berichtet, dass auf den Weltmeeren Tanker angehalten wurden, weil Ölabnehmer angeblich abgesprungen seien.
Der niedrige Ölpreis soll immer mehr Golf-Staaten in ernsthafte Probleme bringen, weil ein Preis in den 30igern pro Barrel in einigen Fällen schon unter den Produktionskosten liege.
http://www.mmnews.de/index.php/200812191786/MM-News/Ol-33.html
http://www.mmnews.de/index.php/200812121744/...fe/Kalter-Olkrieg.html
Die vorgenannten 200 Mrd aus TALF sollen jetzt auch Hedge-Fonds beanspruchen dürfen, wenn sie dafür Assed Backed Securities , dh. Kreditkartenschulden, Autofinanzierungen und Studentenkredite kaufen. Sie erhalten also Niedrigzinskredite für bis zu 3 Jahre, um endlich den Handel mit den sog. "Giftpapieren " in Gang zu bringen. Damit würden erstmals Marktpreise ausgehandelt werden, soweit dies Altpapiere betrifft. Aber auch neue Papiere sollen finanziert werden, damit es wieder zur Kreditvergabe für Konsumausgaben kommt.
USD wird wahrscheinlich abwerten.
„Amerikanische Staatsanleihen sind überbewertet“
Bill Poole, ehemaliger CEO der St. Louis Fed
19. Dezember 2008 Auf der Suche nach Sicherheit trieben die Anleger in den vergangenen Wochen die Kurse von Staatsanleihen stark nach oben. Das kann jedoch böse enden, erklärt William Poole. Er ist der ehemalige Präsident der Notenbank Federal Reserve of St. Louis und arbeitet nun unter anderem als Berater für Merk Investments in Kalifornien.
Die Renditen seien zu stark gefallen. Früher oder später werde es zu einem Kursrückschlag kommen, erläutert er weiter. Die amerikanische Zentralbank arbeite mit der geldpolitischen Brechstange. Aufgrund einer üppigen Geldversorgung sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wirtschaft ihren Boden gefunden habe. Die Börse habe im November wahrscheinlich ihr Tief gesehen, dagegen könne der Dollar weiter abwerten, denkt er.
http://www.faz.net/s/...DA9B1D50FEE48BEA04~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
http://www.faz.net/s/...DA9B1D50FEE48BEA04~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Was bedeutet das?
Es ist genau diese Explosion der aggregierten Reserven, die nach meiner Ansicht einen massiven monetären Impuls mit sich bringt - und nicht die Intervention in einzelnen Märkten oder die Nutzung der viel zitierten Instrumente. Tatsächlich zeigen sich die Effekte bei monetären Kenngrößen wie MZM (Money of Zero Maturity) und M2 schon.
Die amerikanische Zentralbank stellt so viel Liquidität zur Verfügung, dass sie in entsprechenden Auktionen gar nicht mehr voll nachgefragt wird. Bei der jüngsten Auktion am 15. Dezember lag die Nachfrage nach Termingeldern mit einer Laufzeit von 28 Tagen und bei einem Zinssatz von gerade einmal 0,28 Prozent bei 42 Prozent der angebotenen 150 Milliarden Dollar. Die letzte Auktion, bei der das volle Angebot nachgefragt wurde, fand im September statt.
http://www.faz.net/s/...DA9B1D50FEE48BEA04~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Nein. Wenn wir später auf diese Periode zurückschauen, werden wir erkennen, dass die FED mit der Brechstange arbeitete. Wir werden mit der Zeit sehr mächtige Folgewirkungen dieser Geldpolitik sehen, unter anderem auch in Form einer Dollarabwertung. Diese ist expansiv, weil sie die Exportaktivitäten fördert und die Importentwicklung dämpft.
http://www.faz.net/s/...DA9B1D50FEE48BEA04~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Das ist möglich. Allerdings haben die Händler schon vieles vorweggenommen. Ich haben den Eindruck, die Wall Street könnte im November die Tiefs gesehen haben.
Das Gespräch führte Christof Leisinger
http://www.faz.net/s/...DA9B1D50FEE48BEA04~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
http://www.faz.net/s/...1981E8C165AA50D7C2~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://www.faz.net/s/...50B5CFEFBA705D55EA~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Das scheint angesichts des drohenden deflationären Szenarios zwar kurzfristig richtig. Doch droht sie das schlingernde amerikanische Wirtschaftsschiff auf etwas längere Sicht in die andere Richtung zu kippen und sich dem Problem erst stellen zu wollen, wenn es bereits eingetreten ist. Erste Volkswirte zeichnen bereits ein Szenario, wonach einer dis- oder deflationären Phase eine Zeit beschleunigter Inflation folgen wird.
http://www.faz.net/s/...50B5CFEFBA705D55EA~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
http://www.faz.net/s/...50B5CFEFBA705D55EA~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Indem die Fed jetzt auch in großem Stil Anleihen der verstaatlichten Hypothekenbanken Freddie Mac und Fannie Mae aufkauft, übt sie einen direkten Einfluss auf die langen Zinsen aus und trägt mit dazu bei, dass der Hypothekenmarkt wieder in Gang kommt. Noch ist davon allerdings nichts zu sehen. Der Immobilienmarkt ist immer noch im freien Fall. Die sogenannten Housing Starts (Baubeginn von Wohnimmobilien) haben im November einen historischen Tiefpunkt erreicht und die Zahl der Verkäufe von neuen Wohnimmobilien war im Oktober so niedrig wie zuletzt Anfang der neunziger Jahre.
Übrigens könnte die Fed am Devisenmarkt auch Euro und Yen kaufen und auf diese Weise Dollars in den Markt schleusen. Auch das würde sich in einer Verlängerung ihrer Bilanz niederschlagen. Die anderen Notenbanken wären allerdings “hardly amused” über eine solche Taktik – sie könnten das als Startschuss für einen Abwertungswettlauf betrachten.
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2008/12/18/...-dollarschwemme-aus_501
groß verkündet hat, die zweite Hälfte des Rettungspakets für
die Finanzmärkte unangetastet dem neuen Präsidenten übergeben
zu wollen, hat er sich nun im Rahmen der Autorettung geäußert,
dass er wohl auch noch mehr aus dem zweiten Teil seines
Rettungstopfes entnehmen und daher die Freigabe beantragen
werde.
Da muss es doch ziemlich schlimm bestellt sein um die US-
Wirtschaft und das Finanzsystem, wenn er in so kurzer Zeit eine
180 Grad-Drehung vollzieht.
http://www.heibel-ticker.de/archiv.php?standardID=176&start=0
Will Paulson das ablenkende Geschrei um die Hilfen für die Autobauer
nutzen, um seinen Banken noch einmal riesige Zuwendungen zu
machen, auf die sie unter Obama möglicherweise nicht hoffen können?
- die Grundstruktur der Krise verstanden wird
- das Konzept der Fed verstanden wird
- die Zeithorizonte angegeben werden
Also: fallen die US-Staatsanleihen in 1,4,8 Monaten oder in 1,4,8 Jahren? Wer das nicht wenigstens grob erläutert, schwätzt.
Zum Dollar: der kann auch aus den Gründen, die WielandSchmied angegeben hat, nicht beliebeig abschmieren. Allerdings wäre"Inflationieren"auch genau das hinterallerletzte, was schwache Ökonomien brauchen. Wer tut und will das denn? Darüber schwätzen meist Leute, die ebenfalls keine Zeithorizonte angeben, von Billionen verwirrt sind, irgendwas verkaufen wollen, von Propheterie leben oder Schulden haben.
http://www.ariva.de/...n_vs_Deflation_t359022?pnr=5220048#jump5220048
Von Walter K. Eichelburg
Sonntag, 21. Dezember 2008
US-Staatsanleihen sind - wie alle anderen Staatsanleihen der westlichen Welt - „Subprime“, also ungefähr so gut wie die an mexikanische Erdbeerpflücker in Kalifornien vergebenen 700.000 Dollar-Hypotheken.
Die Affenherde der Investment-Manager
Diese Affenherde geht in Staatsanleihen, besonders US-amerikanische. Zur gleichen Zeit werden Aktien und Firmenanleihen abverkauft. Die Zinsen für Junk-Bonds haben Werte von über 15 Prozent erreicht.
Gleichzeitig berichten die Finanzmedien darüber, dass etwa eine Auktion von US-Treasury-Bills über 4 Wochen mit 30 Milliarden Dollar Volumen ausverkauft war und die „Investoren“ auf Zinsen ganz verzichteten, das heißt der aus dem Kurs resultierende Zinssatz war null Prozent. Selbst die Zinsen für 10-jährige Treasury-Notes sind auf 2,65 Prozent gefallen.
Was macht diese Papiere des größten Schuldners der Welt, den USA, so „attraktiv“. Dieser Schuldner druckt Geld und Staatsanleihen, als gäbe es kein Morgen. Ein Rettungspaket auf Staatsschulden jagt das nächste Konjunkturpaket. Man erwartet im nächsten Jahr neue Staatsschulden im Umfang von ca. 4.000 Milliarden Dollar. Während Bush auf Schulden Krieg geführt hat, will der nächste Präsident das Land ähnlich wie Japan in einer Infrastruktur-Offensive zubetonieren.
In Wirklichkeit sind die US-Staatsanleihen wie alle anderen Staatsanleihen der westlichen Welt „Subprime“, also ungefähr so gut wie die an mexikanische Erdbeerpflücker in Kalifornien vergebenen 700.000 Dollar-Hypotheken. Beide Arten von Krediten werden nie zurückgezahlt werden, einfach weil es nicht geht. Dieses Geld ist verloren. Bei den aus Subprime-Hypotheken erzeugten CDOs weiß man es schon, bei den Staatsanleihen will man es noch nicht glauben.
Die Affen lernen nie
Auch bei den CDOs hat man das von den Investmentbanken gekaufte AAA-Rating geglaubt, besonders die Affen bei den deutschen Landesbanken. Inzwischen sind die Verluste damit jeweils in den Zig-Millarden-Bereich gestiegen, die CDOs sind praktisch nichts mehr wert.
Jetzt glaubt die Affenherde an die Staatsanleihen praktisch bankrotter Staaten. Offenbar hat man ihnen in ihren MBA-Kursen eingetrichtert: „Bei Rezession aus Aktien und Rohstoffen in Staatsanleihen gehen!“ Das führen sie derzeit aus wie Roboter. Weiter denken sie nicht, sie machen wie üblich auch keine Due Diligence (sorgfältige Prüfung) ihrer Anlageobjekte – wie der Kleinanleger. Bei den Milliarden-„Investitionen“ in isländische Banken haben sie das auch nicht gemacht, sie haben nur die hohen Zinsen gesehen.
Auch bei den Staatsanleihen werden sie einfahren, genauso wie bei CDOs oder Anlagen in Island. Dann wird aber kein Staat mehr da sein, der sie retten kann – dieser geht dann gerade selbst pleite. Die Affen gehen zusammen mit dem Staat unter.
http://www.mmnews.de/index.php/200812211795/...sache-und-Wirkung.html
So oder so wird die Zinslast des Staates jedes Jahr mit der Neuverschuldung höher. Wenn jetzt die Zinsen stark steigen sollte, hat der Staat ein echtes Haushaltsproblem – so wie jetzt schon Kalifornien, das praktisch Pleite ist.
Wenn die Mega-Konjunkturprogramme wirklich der letzte Ausweg aus der Krise sein sollten, dann kann man das Modell der Marktwirtschaft ad acta legen und die Experten sollten sich etwas Neues überlegen. Fast alle Experten, auch der neue Nobelpreisträger Krugmann und der US-Ökonom Roubini, sehen in staatlichen Konjunkturprogrammen im Rekordvolumen den letzten Ausweg aus der Krise, um ein „1929“ zu verhindern.
Wissen sie aber auch, was wir damit der Nachfolgegeneration antun oder auch uns selbst, wenn dadurch eine Währungsreform schneller realer Diskussionsstoff wird als uns allen lieb ist. Eine Währungsreform in den nächsten Jahren wäre für mich kein „Black Swan“, also nach dem (unbedingt lesenwerten) Buch von Nassim Nicholas Talib eine unvorhersehbare Überraschung, mit der man nicht rechnet, die aber ein Volkswirtschaft dominiert und starke Auswirkungen hat. Für die meisten Anleger und wohl auch für die meisten Politiker und deren Berater wäre aber eine Währungsreform ein „Black Swan“.
http://www.mmnews.de/index.php/200812211793/...t-kein-Black-Swan.html
Jedoch: Wir hatten in den vergangenen beiden Wochen von einem Comeback des Goldpreises geschrieben. Erst wenn der US-Dollar beginnen sollte, deutlich an Wert zu verlieren, müsste man die Antennen Richtung Währungsreform ausfahren. Aufgrund der Maßnahmen, die von der Obama-Administration geplant sind (Hälfte des US-BIPs sollen für Hilfsmaß-nahmen ausgegeben werden), muss man davon ausgehen, dass die US-Regierung einen deutlichen fallenden US-Dollar einplant. Dem kurzfristigen Rettungsgedanken wird die langfristige Stabilität geopfert.
Eine Währungsreform im US-Dollar auf mittlere Sicht ist deshalb kein abwegiger Gedanke. Der Gedanke, dass sich die Welt auf einen einzigen Währungsblock einigt, ist zwar interessant, aber auch hier gilt meiner Meinung nach, dass es dem US-Dollar erst an den Kragen gehen muss, bevor eine solche Maßnahme ergriffen wird. Das Währungsgefüge soll (im Groben) das Handelsgefüge der Welt repräsentieren. Der Mechanismus des „Dampfablassens“ wäre dann nicht mehr über die Währungen möglich. Er würde sich andere Wege suchen, möglicherweise politische oder kriegerische.
http://www.mmnews.de/index.php/200811261620/...rm-wahrscheinlich.html
- die Fähigkeit zur Zinszahlung (damit ist die Rendite des Gläubigers gedeckt)
- die Fähigkeit zur Umschuldung (samit ist die Ausleihung des Gläubigers gedeckt)
Tilgungen können dann beliebig gestreckt werden.
Das Gerede von einer schnellen Rückzahlung der US-Schulden an die Investoren/Anleger aus dem Ausland ist absurd.
Die gesamte Auslands-Netto-Vermögensposition der USA lag 2006 bei minus 2,5 Bio. Das bedeutet einen rasanten Verfall der positiven Werte früherer Zeiten, ist für sich genommen aber noch nicht dramatisch - verglichen mit den bailouts.
Das Problem der USA liegt im permanenten Leistungsbilanzdefizit und in der sehr hohen inneren Verschuldung.
Allerdings. Die expansive Geldpolitik und die gewaltigen Konjunkturprogramme werden die Wirtschaft inflationieren. Aber es existiert in der aktuellen Situation keine Alternative. Wir gehen davon aus, dass in den Jahren von 2010 an in den Vereinigten Staaten die Inflationsrate bei mindestens rund 5 Prozent liegen wird und im Euro-Raum bei 3 Prozent. Vielleicht werden die Inflationsraten sogar noch mehr steigen. Im nächsten Jahr werden wir deflationäre Tendenzen beobachten, aber das wird nur vorübergehend sein. Das Jahrzehnt niedriger Inflationsraten ist vorüber.
In einem solchen Szenario ist es kaum attraktiv, Staatsanleihen zu kaufen.
Man kann durchaus inflationsindexierte Staatsanleihen kaufen. Aber Aktien sehen sehr viel attraktiver aus, da sie eine Teilhabe an der Realwirtschaft garantieren.
Ist angesichts solcher Aussichten die aktuelle Hausse am Markt für Staatsanleihen nicht grotesk?
Die Märkte spielen aktuell ganz klar ein Rezessions- und Deflationsszenario. Das tun wir im Unterschied zur Mehrheitsmeinung nicht. In unserem Szenario ist eine zehnjährige Bundesanleihe mit einer Rendite von 3,2 Prozent bei einer erwarteten Inflationsrate von 3 Prozent vom Jahr 2010 an kein attraktives Investment.
Das Rezessionsszenario, das an den Märkten gespielt wird, erklärt dann auch die hohen Renditen für Unternehmensanleihen?
Das ist ein Grund. Ein anderer Grund ist, dass am Markt für Unternehmensanleihen derzeit die Liquidität fehlt. Unternehmensanleihen sind aktuell sicherlich ein attraktiveres Investment als Staatsanleihen.
Wann sollte der Anleger in den Aktienmarkt einsteigen?
Innerhalb der kommenden zwölf Monate. Vielleicht sollte man einen Teil der Käufe wegen der Abgeltungsteuer noch in diesem Jahr vornehmen. Vom zweiten Quartal 2009 an dürfte der Aktienmarkt die Aussicht auf eine Erholung der Wirtschaft spiegeln. Mir sind angesichts der Aussicht auf steigende Inflationsraten von dem Jahr 2010 an Aktien viel lieber als Anleihen.
Welche Märkte sind besonders interessant?
Japanische Aktien sind extrem attraktiv, danach Aktien aus dem Euro-Raum und aus den Schwellenländern und erst danach Aktien aus den Vereinigten Staaten.
http://www.faz.net/s/...01A343AA636A87A3B9~ATpl~Ecommon~Scontent.html
22. Dezember 2008 Rohöl wird bei 25 Dollar je Barrel gehandelt. Der S&P 500 stürzt um 50 Prozent auf 500 Punkte. Nullwachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts. Der Euro fällt zum Dollar auf 0,95 Dollar. Italien tritt aus dem Euro-Wechselkursmechanismus aus.
Sollten die zehn schlimmsten Prognosen der Saxo Bank für das kommende Jahr zutreffen, verschlechtern sich die wirtschaftlichen Bedingungen 2009 dramatisch. „Die gute Nachricht ist, dass das Jahr 2009 unserer Ansicht nach zum Wendepunkt wird, denn viel schlimmer kann es nicht mehr werden“, meint Chefvolkswirt David Karsbøl.
http://www.faz.net/s/...B3885112112C538285~ATpl~Ecommon~Scontent.html