Leser des Bären-threads
Seite 62 von 108 Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14 | ||||
Eröffnet am: | 23.02.08 10:39 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 3.691 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 00:14 | von: Katharinaqtrv. | Leser gesamt: | 340.302 |
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Wie schwierig es für die Regierungen geworden ist, Staatsanleihen abzusetzen, zeigte sich bereits in der vergangenen Woche. "Es wird derzeit für die Staaten schwerer, ordentliche Emissionen unterzukriegen", sagte Schnautz. So war der Bund mit einer deutlich geringeren Nachfrage konfrontiert, als er eine zehnjährige Anleihe um 6 Mrd. Euro aufstocken wollte.
Am Ende musste die Bundesbank ein Drittel aufkaufen, um die Papiere dann später allmählich am Markt unterzubringen. Sehr aufmerksam schauen Analysten nun auf die am Mittwoch geplante Aufstockung einer zweijährigen Bundesanleihe, wenn die deutschen Regierung 7 Mrd. Euro einnehmen will.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...otenpresse-an/460097.html
- Direktvergabe von Krediten, weil die bisher im Verteiler vorgesehenen Banken nichts geben wollen.
- Liquidität in den Markt pressen
- Aufkauf von langfristigen Papieren (damit ist weiterer Abkauf der sog. "Giftpapiere" gemeint, um die Bank
bilanzen wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen).
Ich bin gespannt, ob es die Wall Street auch heute wieder schafft, nicht ganz abzurutschen. Die weltweiten Vorgaben sind nämlich wieder miserabel.
Von Benedikt Fehr
13. Januar 2009 Nach der Serie von schlechten Konjunkturdaten aus dem Euro-Raum gehen die meisten Anleger und die professionellen Beobachter der Europäischen Zentralbank (EZB) von einer weiteren Senkung des Leitzinses am kommenden Donnerstag aus. „Wir erwarten, dass der EZB-Rat den Leitzins am Donnerstag von 2,5 auf 2 Prozent senkt“, sagt Ulrich Kater, der Chefvolkswirt der Deka-Bank. Der außerordentliche Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage mache eine expansive Geldpolitik erforderlich, erläutert Kater seine Erwartung.
http://www.faz.net/s/...1191BE94CA0354B5AA~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Dienstag, 13. Januar 2009
Bonität von US-Schulden erstmals in Frage gestellt. Ratingagentur S&P warnt, dass die USA ihren Status als AAA Schuldner verlieren könnten. Irland, Spanien, Portugal und Griechenland vor Herabstufung.
Die Ratingagentur S&P bestätigt zwar die gegenwärtige AAA-Bonität der US-Schulden. Gleichzeitig warnt die die Agentur jedoch davor, dass die USA in Zukunft diesen Status verlieren könnten.
Wörtlich weist S&P darauf hin, dass die Risiken für Staatsanleihen steigen würden. Der Grund sei die sich vertiefende Finanzkrise, welche sich seit September verschärft hätte.
Die explodierenden Kosten zur Rettung von US-Banken sowie der Autoindustrie, aber auch das Konjunkturprogramm in Höhe von einer Billion Dollar würde zu einer erkennbaren Verschlechterung im US-Finanzprofil führen.
http://www.mmnews.de/index.php/200901131959/...ws/US-AAA-wackelt.html
2000 Milliarden Dollar US-Anleihen in diesem Jahr
Allein in diesem Jahr wollen die USA sich annähernd zwei Billionen Dollar leihen. Noch greifen vor allem Länder wie China, Japan und die Saudis zu. Das kann auf Dauer nicht so bleiben: In der Wirtschaftskrise beginnen auch diese Länder zu diversifizieren. Sie schichten ihre Devisen um und setzen ihr Geld im eigenen Land ein – oder ihnen gehen schlichtweg die Mittel aus. China beispielsweise kündigte das größte Investitionsprogramm aller Zeiten an mit einem Volumen von 457 Milliarden Euro. Dieses Geld braucht Peking nun selbst. Obama muss sich in entsprechender Höhe neue Käufer für seine Anleihen suchen.
Tatsächlich kommt China in dem ganzen Spiel eine Schlüsselrolle zu: Bislang kaufte die Regierung in Peking die Dollar-Papiere auf, um so die eigene Währung Yuan zu drücken – und den Export zu fördern. Das ist derzeit nicht mehr im bisherigen Umfang nötig, da die chinesische Währung ohnehin gegenüber dem Greenback an Wert verliert.
Unterdessen lassen die fallenden Ölpreise die Einnahmen der Rohstoffländer der Opec, Russlands oder Angolas schrumpfen. Entsprechend schrumpft ihr Anlagebedarf, die Kapitalflüsse Richtung Amerika trocknen aus. Russland beispielsweise stützt mit Milliardensummen sein eigenes Banksystem – und verlor dadurch seit August mehr als ein Viertel seiner Devisenreserven von damals 600 Milliarden Dollar.
http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/...nleihen_aid_361758.html
Bernanke kennt die Mechanismen. Es besteht Hoffnung, dass er es nicht so weit kommen lässt. Tatsache aber ist, dass sich die Bond-Blase bereits aufbläht. Auch sie wird irgendwann platzen, es ist nur eine Frage der Zeit. Wie die Erfahrungen aus der Vergangenheit mit der Finanzkrise lehren, würden die Schockwellen erneut die gesamte Finanzwelt erschüttern. Sie träfen Banken und Staatsfonds rund um den Globus, die ihr freies Kapital in Amerika deponierten. Darüber hinaus würde der Vertrauensverlust in staatliche Schuldenpapiere andere Länder mit sich reißen. Sobald sich die Gläubiger des Risikos einer Staatsanleihe bewusst werden, werden sie sich fragen, ob sie ihr Geld jemals wieder sehen – und ihr Kapital allerorten abziehen. Wenn die Herde einmal losrennt, ist sie kaum noch zu halten. Jeder versucht dann, seine Papiere loszuschlagen, egal zu welchem Preis.
Sie finden das übertrieben? El-Erian, Investmentchef der auf Anleihenfonds spezialisierten Allianz-Tochter Pimco, rät Anlegern bereits: „Kehrt Staatsanleihen den Rücken, sie sind (angesichts des Risikos) viel zu teuer!“ Andrew Bary vom US-Anlegermagazin „Barron’s“ formuliert es noch drastischer: „Steigt jetzt aus!“
http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/...nleihen_aid_361758.html
Donnerstag, 15. Januar 2009
Marc Faber: Beginn der schwersten Wirtschaftskontraktion seit der "Great Depression". Staatseingriffe falsch. Staatsanleihen letzte große Blase. Staaten als letzte Zahler im Schneeball-System. Kollaps deshalb unvermeidlich.
Anlässlich eines Interviews bei Bloomberg TV erklärte Marc Faber, dass wir erst am Beginn der schwersten Wirtschaftskontraktion seit der "Great Depression" stünden, die lange andauern würde, d.h. 5 - 10 Jahre. Er sähe keine Entwicklung, welche die Wirtschaftslage substantiell verbessern könnte, insofern würde 2009 ein katastrophales Jahr für die Wirtschaft werden.
Auf die Frage, was "die Regierung" denn dagegen machen müsse, antwortet Faber dass es am besten sei, gar nichts zu machen. Erst die übermäßigen und falschen Eingriffe und die Wirtschaftspolitik in den USA der letzten 10 Jahre hätten zu den extremen Ungleichgewichten geführt.
Greenspan Haupttäter
Besonders kritisiert er Greenspan's Zinspolitik, der den Fed-Leitzins trotz Aufschwung volle 3 Jahre lang auf rekordniedrigen 1 Prozent festhielt. Wenn Sparer kaum Zinsen für ihre Bankeinlagen bekommen, "tun sie dumme Dinge".. Die Federal Reserve habe die Leute somit förmlich gezwungen, in alle möglichen spekulativen Anlagen zu investieren, indem sie den Leitzins unterhalb der Inflationsrate beließ.
Treasury Bond Bubble
Auf die Frage, was denn dann die Risiken der bereits begonnenen "quantitativen Geldpolitik" seien (also der direkten Geldmengenerhöhung und Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken) antwortet Marc Faber mit dem wohl interessantesten Statement dieses Interviews: Der Federal Reserve sei es gelungen, nach sovielen Blasen überraschenderweise nochmals eine aufzublasen, die "Treasury Bond Bubble", also die Staatsanleihenblase.
Alle Investoren sind in die vermeintlich sicheren Staatsanleihen geflüchtet und haben dadurch die Rendite bis auf unter 2,5 Prozent für 30 Jahre laufende US-Anleihen gedrückt. Um solche Anleihen noch zu kaufen müsste die Inflationserwartung für die nächsten Jahrzehnte sehr niedrig sein - was angesichts des Geldmengenwachstums und der expansiven monetären- und Fiskalpolitik aber sicher nicht der Fall sein würde.
Inflation unvermeidbar
Stattdessen muss man Faber zufolge mit einer beschleunigten Inflationsrate rechnen müssen. Die Zentralbank wird, auch aufgrund schwacher Währungen wie insbesondere dem US-Dollar, die Zinsraten über Inflation und Wachstumsrate anheben müssen, und dies wird sehr schwierig zu implementieren sein, da dann auch die Nationen plötzlich sehr viel höhere Zinsen für ihre Schuldenberge bezahlen müssten.
http://www.mmnews.de/index.php/200901151981/...besser-als-retten.html
In den USA hatte im Nov. Bloomberg herausgefunden, daß der Staat von seinen Favoriten wie Citi und Goldman Sachs (neben dem bailout-Programm von 700 Mrd) bereits für 1,5 Billionen Risikopapiere abgekauft hatte.
Gleichzeitig war aber auch bekannt, daß alleine die Citi-group über Zweckgesellschaften 1,3 Billionen solcher Papiere gehalten hat. Wenn nur die Hälfte davon noch weiter abgeschrieben werden müßte, so wird das nur insoweit geschehen können, daß der "Bad-Anteil" der aufgesplitteten Citi-group völlig in Staatshand übergehen wird müssen. Bei den anderen Banken mag es besser aussehen, aber auch da besteht noch viel Berichtigungsbedarf, weil es ja jetzt nicht mehr nur die Hypotheken sind, welche notleidend werden. Auch mit den sonstigen Schulden sieht es nicht mehr so gut aus, wenn die Hälfte der privaten Vermögen (ohne Grundvermögen) verschwunden ist und sich die Leute bei ihren Ausgaben einschränken müssen.
Die von Amerika übernommenen Bilanzregeln machen es möglich, nicht mehr wie früher, Risiken auf einmal abschreiben zu müssen, mit der Folge einer Insolvenz. Sondern man stellt lediglich Verluste in die Abschreibung, wie sie gerade im Quartal aufgetreten sind. Die Quartalsverluste kaschiert man dann, soweit man noch Vermögen verscherbeln kann und man überbrückt die Zeit, bis eine staatliche Rettung kommt. Wenn die in Form einer "Bad Bank" kommt, ist man gerettet, man muß sich nicht dem Staat gegenüber für seine Geschäfte rechtferigen und man kann seine hohen Vergütungen weiter behalten. Man muß dann auch nicht mehr erklären, wie es zur Ansammlung der hohen Risiken gekommen ist (Kapitalrenditen sollten auf den Stand der US-Banken angehoben werden).
dieser Verbrecher, und Cheney auch.
unter den Staaten wird nach meiner Meinung jedoch die Projektfindung so lange verzögern, daß der vorgesehene Zweck nach meiner Meinung nicht rechtzeitig erreicht werden wird.
Damit sind Gerüchte über den Ankauf von 1 Billion "Giftpapiere" wieder aktuell, untermauert durch den gestrigen Kauf von 700.000 shares der Bank of America durch deren CEO und Board-Mitglieder sowie 500.000 shares von JP Morgan chase durch deren CEO. Durch diese Insiderkäufe war die gestrige Börse nach oben getrieben worden.
Bild Nr. 28468 - 2 mal gesehen
Jeder kann sich mit einem Taschenrechner ausrechnen, wie sich eine verzinste Geldanlage ueber einen gewissen Zeitraum hin entwickelt. Immer erfolgt das Wachstum zuerst recht langsam, beschleunigt sich dann aber zusehends, und gegen Ende erfolgt eine regelrechte Explosion der Bestaende. Wir sollten uns auch nicht davon taeuschen lassen, dass wir auf unserem Sparkonto nur mickrige Zinsen erhalten. Den Grosskunden, die wesentlich groessere Summen zur Bank tragen, werden in der Regel viel hoehere Zinssaetze geboten, als dem normalen Durchschnittskunden.
Wir jedenfalls erahnen, dass dieses exponentielle Wachstum der Bankenpassiva zu einem Kollaps fuehren muss.Vermutlich haben wir gerade die ersten Anzeichen des drohenden Kollapses im Herbst 2008 gesehen. Doch wie laesst sich die aktuelle Finanzkrise praeziser erklaeren? Was passiert im Detail? Warum brechen die Banken wegen der Geldvermoegen zusammen? Klingt das nicht widersinnig?
Die Geldvermoegen auf der Passivseite der Bankbilanz sind Fluch und Segen zugleich.
Aus Sicht der Banken besteht der Segen umfangreicher Verbindlichkeiten auf der Passivseite darin, entsprechend viel Kredite vergeben zu koennen. Die Kreditvergabe ist das Kernstueck des Bankgeschaeftes (bedeutsamer als der Wertpapierhandel und –besitz), da aus der Kreditvergabe die Zinsen generiert werden, die die Bankgewinne und deren Kundeneinlagen wachsen lassen. Im Durchschnitt behaelt die Bank 20% der erwirtschafteten Kreditzinsen als Profit fuer sich und bucht die restlichen Aktivzinsen, also 80%, auf die Guthaben ihrer Passivseite. Und: Je staerker die Passiva wachsen, desto staerker kann die Kreditvergabe ausgeweitet werden – womit die Zinsgewinne deutlich gesteigert werden koennen. Soweit scheint das Spiel im kapitalistischen Finanzsystem, dem Kreditgeldsystem, blendend funktioniert zu haben.
Die Kehrseite der Medaille wird erst jetzt, nach laengerem Bestehen dieses Kreditgeldsystems, fuer alle sichtbar. Der Pferdefuss exponentiell wachsender Geldvermoegen: Die Banken muessen in exponentiell wachsendem Umfang die Zinszahlungen auf deren Passiva, die Geldvermoegen, leisten und sicherstellen. Wie wir gesehen haben, explodieren jedoch im Endstadium die Passiva foermlich. Was bedeutet das fuer die Bank?
Zunaechst einmal ist es ein rein bilanzielles Problem. Wir hatten eingangs erwaehnt:
„ Zu den Grundregeln gehoert, dass die Bilanzsumme der Aktiva identisch sein muss mit der Bilanzsumme der Passiva.“
Passiva=Aktiva
Um saubere Bankbilanzen vorweisen zu koennen und die Zinsbuchungen auf die Geldvermoegen vornehmen zu koennen, sind die Banken bei exponentiell wachsenden Passiva regelrecht gezwungen, in gleichem Masse ihre Aktiva auszuweiten – und das eben exponentiell. (Wir bringen gleich die Derivate, die finanziellen Massenvernichtungswaffen ins Spiel.)
Bildlich kann man sich das wie folgt vorstellen, hier das Beispiel aus den USA:
Bild Nr. 28466 - 3 mal gesehen
Die Banken sind gezwungen, ihre Aktivabestaende in gleichem Umfang auszuweiten, wie ihre Passiva, ihre Verbindlichkeiten, wachsen. Angenommen, die gesamten Geldvermoegen auf der Passivseite belaufen sich im Jahr 2000 auf 5 Billionen US-Dollar und werden im Durchschnitt mit 4% verzinst. Dann bedeutet das, dass die Banken insgesamt 200 Mrd. Dollar Zinsen in 2000 erwirtschaften mussten. Eine gewaltige Summe! Doch in 2008 waren das bereits 400 Mrd. Dollar, weil sich die Geldvermoegen verdoppelt haben. Verstehst du, wo das Problem ist? Die Banken muessen auf Biegen und Brechen ihre Aktiva ausweiten, um die Zinszahlungen zu bewerkstelligen.
Aktiva, das sind vorwiegend Kredite und Wertpapiere. Steigen die Aktienkurse rasant und gelingt es, die Kreditvergabe auszuweiten, gibt es kein Problem mit den Bankbilanzen. Was aber, wenn die Boersenkurse stagnieren oder gar einbrechen?
Schauen wir uns daher die zweite Moeglichkeit, die Kreditvergabe, genauer an. Hier werden die Zinsen generiert, die die Banken auf die Geldvermoegen auf der Passivseite buchen muessen. Wer sind die Kreditnehmer? Es sind NICHT die grossen Unternehmen, die Corporations. Wenn die Geld brauchen, emittieren sie Wertpapiere. Kreditnehmer, Schuldner, das sind vorwiegend:
*
kleine und mittlere Unternehmen
*
Haeuslebauer
*
der Staatshaushalt
*
Kreditkartenbesitzer
Diese muessen sich aus Sicht der Bank auf Biegen und Brechen in exponentiellem Umfang immer weiter verschulden. Eine Teufelsspirale! Gelingt dies nicht mehr, weil alle ueberschuldet sind, brechen die Banken zusammen.
Halten wir fest: Ueber 10 Billionen Dollar Geldvermoegen bei den Commercial Banks (aufgrund der Reichtumsverteilung in wenigen Haenden und Corporations konzentriert) stehen ueber 10 Billionen Dollar Schulden gegenueber – Millionen und Abermillionen von Schuldnern, die wegen dieses kapitalistischen Systems immer weiter in die Schulden getrieben und zu Zinszahlungen erpresst werden muessen, damit das Finanzsystem nicht zusammenbricht.
Wir koennen das in einem Diagramm veranschaulichen. Die Welt, in die wir leben, sieht so aus:
Bild Nr. 28467 - 2 mal gesehen
Preisfrage: Wie lange noch wird das kapitalistische Finanzsystem in dieser Form bestehen, bevor es kollabiert?
Dass das System ein Verfallsdatum hat, war den Banken von Anfang an klar. In den 1990er Jahren sah man bereits das baldige Ende voraus. 1997 waren die Passiva bereits auf 4 Billionen Dollar angewachsen und die Zinszahlungen stiegen gewaltig, doch der boomende Aktienmarkt steigerte die Bewertungen der Bankenaktiva.
Als die Dotcom-Blase platzte und die Kurse ab 2000 fuer Jahre auf Talfahrt gingen, mussten die Zinsen auf Niedrigstniveau gesenkt werden, um als Ausgleich die Kreditvergabe auszuweiten. So verfielen die Banken auf die Idee, eine Immobilienblase aufzupumpen und Hypothekenbesitzer immer weiter in die Schulden zu treiben.
Kredite wurden den Kunden zu Sonderkonditionen foermlich hinterher geworfen – ungeachtet der Bonitaet der Schuldner – und Kreditkarten jedem aufgedraengt, auch wenn man schon 10 Kreditkarten besass und bis zum Hals in Schulden steckte (Achtung Sonderfall Deutschland, siehe oben). Und mit der Bush-Administration war eine Regierung im Sattel, die umfangreich Kredite aufnimmt, um die Welt mit Kriegen zu ueberziehen.
Die immer groesse Schuldenlast sahen die Banken bereits in den 1990er Jahren voraus. Es war klar, dass mittelfristig immer mehr Aktiva faul und nicht einbringbar werden. Daher musste vorgesorgt werden.
1997 wurden die Credit Default Swaps (CDS) erfunden. Kreiert hat sie ein Team, dass fuer JPMorgan Chase arbeitete. Sie wurden designt, um das Risiko von Kreditausfaellen zu minimieren und an Dritte zu verlagern, mit dem Ziel, die Kreditvergabe hemmungslos ausweiten zu koennen. Im Grunde fand man mit CDS eine Hintertuer und nutzte eine Gesetzesluecke, um nicht gegen bestehende Banking-Regeln verstossen zu muessen.
Ein CDS ist ein Swap-Kontrakt, in welchem der Kaeufer des CDS dem Verkaeufer, der Bank, regelmaessige Zahlungen leistet und als Gegenleistung von ihr eine Auszahlung erhaelt, falls der hinter dem CDS stehende Kredit platzt. Hierbei ist es noch nicht einmal notwendig, dass der Kaeufer den hinter dem CDS stehenden Kredit erwirbt.
Kernpunkt ist die Spekulation auf Kreditausfaelle. Angenommen, ein Kaeufer erwirbt von einer Bank ein CDS, dem ein Kredit der Firma X unterlegt ist. Der Kaeufer leistet nun regelmaessige Zahlungen an die Bank (z.B. jaehrlich 0,5% des Nennbetrages des unterlegten Kredites), und wenn die Firma X den Schuldendienst nicht mehr leisten kann, erhaelt der Kaeufer eine Einmalzahlung in Hoehe des Nennbetrages des Kredites von der Bank, und der Kontrakt ist beendet. (Falls der Kaeufer auch tatsaechlich die Schulden der Firma X erwirbt, kann der CDS als Hedging-Instrument betrachtet werden.)
Der Kaeufer kann jedoch, wie gesagt, CDS erwerben, ohne den Kredit der Firma X mitzukaufen. Dieser CDS-Kauf kann zu spekulativen Zwecken geschehen, um auf eine eventuelle Zahlungsunfaehigkeit der Firma X zu spekulieren – reich werden mit CDS durch Pleiten Anderer!
Als zu Weihnachten 2000 der Commodity Futures Modernization Act in Washington durch den Congress gepeitscht wurde (keiner der Abgeordneten hat sich die Muehe gemacht, das 11000-Seiten-Papier zu lesen und zu verstehen), eroeffneten sich fuer Spekulanten ungeahnte Moeglichkeiten. Passiva und Aktiva der Banken waren zu diesem Zeitpunkt auf 5 Billionen angewachsen. Jeder sah die bevorstehende Schuldenkrise kommen. Der Besitz von CDS versprach ungeahnte Gewinne.
Die Finanzmaerkte wurden richtig wild und gierig auf CDS ab 2003. Aktiva und Passiva waren nun auf ueber 6 Billionen Dollar angewachsen. Vor dem Modernization Act belief sich der Marktwert aller CDS auf 900 Mrd. Dollar. Bis Ende 2007 (Aktiva und Passiva bei fast 10 Billionen) steigerte er sich auf sagenhafte 45 Billionen!
Die spekulativen Wetten auf platzende Kredite kleiner und mittlerer Unternehmen und Haeuslebauer wuchsen ins Unermessliche. Weltweit stopften sich insbesondere Banken ihre Portfolios (Aktiva!) voll mit CDS in Erwartung sprudelnder Gewinne. Das selbst in Deutschland die kleine IKB voll war mit CDS, beweist, wie weit diese Schrottpapiere weltweit verstreut sind. Wussten die deutschen Banken zu diesem Zeitpunkt von dem Risiko? Hier hat wohl die Gier ueber den Verstand gesiegt.
Im Jahr 2006 – Passiva und Aktiva ueberschritten gerade die 8-Billionen-Marke – begann die Kreditvergabe in den USA schwierig zu werden. Der US-Binnenmarkt war nicht mehr willens, sich in erforderlichem Umfang weiter zu verschulden. 8 Billionen Dollar Schulden lasteten auf Unternehmer und Private, und der Hypothekenmarkt begann zu stagnieren – Alarm!
Die US-Bürger sind bereits hochgradig überschuldet - und diejenigen, die dabei reich geworden sind, sehen keinen Sinn mehr darin, sich für neue Projekte zu verschulden. Schließlich wird es immer schwieriger, neue Märkte zu erschließen und dabei Gewinne zu machen, wenn hinten und vorne kein Geld - und damit keine Kaufkraft - mehr im Markt ist.
In 2007 schliesslich platzte die Hypothekenblase. Zwar wechselten mit dem Zusammenbruch der Schuldner zigtausende Haeuser ihren Besitzer (die Banken eigneten sich somit zahllose Sachwerte an), doch der Preisverfall ist so dramatisch, dass anstelle von Assets auf der Aktivseite der amerikanischen Banken nun riesige Loecher klaffen.
Das Problem: Die Bank hat riesige Zahlungsverpflichtungen in ihren Passiva. Geldvermoegen auf der Passivseite sind ja nichts anderes als Schulden der Bank, fuer die sie Zinsen zahlen muss. Platzen die Assets auf der Aktivseite, wird nicht nur die Bilanz schief, da Aktiva immer gleich gross wie Passiva sein muessen.
Vor allem aber kann die Bank keine Guthabenzinsen mehr zahlen und damit ihren Zahlungsverpflichtungen gegenueber ihren Anlegern nachkommen – das Spiel ist aus, game over, die Bank ist Pleite. Und je groesser die Bank - genauer: je groesser die Bilanzsumme der Bank – ist, umso groesser ist das Risiko des Zusammenbruchs. (Die Deutsche Bank hat uebrigens eine Bilanzsumme von ueber 2 Billionen Euro – so hoch wie das gesamte deutsche Bruttoinlandsprodukt!)
Bricht die Bank zusammen, platzt die Bombe, verrichten die finanziellen Massenvernichtungswaffen ihr Werk: Die Bank, als Emittent zahlloser CDS, kann den Kaeufern ihrer kreierten CDS kein Geld mehr ueberweisen. Diese Kaeufer jedoch waren ueberwiegend andere Banken, die darauf wetteten, dass die CDS in ihren Portfolios auf der Aktivseite einen Wert darstellen.
Die Banken haben nichts, ausser den uneinbringlichen Forderungen. Und um sich zu retten, müssten sie diese uneinbringlichen Forderungen verbriefen (also Wertpapiere herausgeben) und diese verkaufen. Nur - das gelingt nicht. Wer kauft schon Forderungen, wenn klar ist, dass sowohl die Schuldner, wie auch die Verkäufer der Forderungen praktisch zahlungsunfähig sind?
Nun stellen weltweit die Banken fest, dass ihre CDS, ein Grossteil ihrer Aktiva, im Grunde wertlos sind – womit sie ploetzlich ebenso in Schieflage geraten, wie die zuvor zusammengebrochene Bank. Und da die nun betroffene Bank ebenfalls Emittent zahlloser CDS ist, entwickelt sich eine dramatische Kettenreaktion im gesamten Bankensystem, aehnlich der Zuendung einer nuklearen Bombe.
Das, was wir bisher gesehen haben, war nur ein kleines Vorgeplaenkel.
Das richtig grosse Beben in den Finanzmaerkten kommt erst noch. Zumindest in den USA ist man sich sicher, dass ein Run auf die Banken bevorsteht, alle Staaten der Welt sich von ihren Dollarreserven trennen (die dann in die amerikanische Binnenwirtschaft fluten) und eine Flucht der Hochfinanz in die Sachwerte einsetzt.
Die Politiker haben sich vor Kurzem weltweit darauf geeinigt, die Loecher in den Aktiva der Banken mit Cash zu stopfen. Bis zur kommenden Hyperinflation ist Bargeld momentan die einzige Loesung, die Bilanzen der Banken wieder auszugleichen, doch die bisherigen Milliarden sind angesichts der astronomischen Loecher erst ein Tropfen auf dem heissen Stein. Weltweit laufen die Notenpressen auf Hochtouren.
Doch die Krise wird dadurch nicht gemanagt, sondern fortgeschrieben: Da die unabhaengigen Zentralbanken das Bargeld nicht verschenken, sondern gegen Zins verleihen, werden die Loecher in den Banken mit Hilfe von Staatsverschuldung gestopft. Die Verschuldung setzt sich fort. Die Schuldenkrise wird mit gigantischer Neuverschuldung nach hinten verlagert und dem Steuerzahler aufgebuerdet. Es ist das alte Spiel, wobei Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden.
Alexander Czerny,
http://www.mmnews.de/index.php/200901232057/...n-der-finanzkrise.html
Tatsächlich dürften Zinsdifferenzen auch in absehbarer Zeit kein bestimmendes Motiv für Wechselkursbewegungen sein. Jedenfalls nicht solange die Unsicherheit in Bezug auf die Finanzkrise anhält und solange der Trend zu Leitzinssenkungen nicht beendet ist. Auch Wachstumsdifferenzen spielen vorerst keine wesentliche Rolle. Die aktuelle Stärke des US-Dollars ist nicht darauf zurückzuführen, dass Anleger verstärkt in den USA Gelder investieren. Das zeigt auch der rapide Rückgang der Netto-Kapitalimporte in die USA. Vielmehr sind weiterhin vor allem die europäischen Banken dazu gezwungen, in Billionenhöhe Dollar-Verbindlichkeiten zu begleichen – und dazu müssen US-Dollar gekauft werden. Die Dollarstärke ist daher nur ein Intermezzo.
Erfolgreiche Devisen-Trades wünscht
Ihre
Devisen-Trader Redaktion
http://www.ariva.de/Warum_steigt_der_US_Dollar_c2873208
in der Mehrzahl pleite sind und nur mit staatlicher Hilfe, also auf Kosten der
Steuerzahler am Leben erhalten werden. Die größte bad bank ist die US-
amerikanische Fed.
Das eigentliche Problem insbesondere der US-Banken sind ursprünglich nicht
die faulen Kredite, sondern die Kundeneinlagen auf der Passivseite der Bank-
Bilanz. Insbesondere infolge der massiven Konzentration des Kapitals
in wenigen Händen (der Globalisierungsclique) können diese gegenüber
den Banken eine hohe (Zinseszins)Verzinsung durchsetzen. Die starke
Geldausweitung durch die Fed hat dabei die massive Kapitalkonzentration
in Händen der Globalisierungsclique noch verstärkt.
Diese gewaltigen Kapitalmassen mussten in Form von Geldanlagen (Aktien
usw.), vor allem aber in Form von Krediten an Privatleute, Unternehmen
und Staat untergebracht werden, um die (Zinseszins)Verzinsung gegenüber
den Kundeneinlagen zu verdienen. Dass diese gewaltige Kreditausweitung
auch an sich nicht kreditwürdige Schuldner problematisch ist, erkannte
die Finanzindustrie bereits sehr frühzeitig, deshalb die umfangreichen
damit zusammenhängenden Versicherungsgeschäfte gegen das Ausfall-
risiko. Wegen des starken Renditedrucks zwang die Finanzindustrie die
Politikmarionetten auch immer mehr dazu, Finanzregulierungen aufzuheben,
damit über immer abenteuerlichere Finanzprodukte die erforderliche
Rendite erwirtschaftet werden konnte.
Insbesondere durch Immobilienkrise und Überschuldung der Privathaushalte
ist die Kreditausweitung jedoch an ein natürliches Ende gekommen. Das
Fatale daran jedoch ist, dass die Finanzindustrie - verstärkt zusätzlich durch
das Absacken der (Aktien)Kurse bei den Finanzanlagen - die erforderliche
Rendite damit nicht mehr verdienen kann. Zusätzlich entdecken die Banken, dass
die innovativen Finanzprodukte auf der Aktivseite der Bilanz (gegenwärtig?)
fast nichts wert sind, da sie sich nicht weiterveräußern lassen. Somit wäre die
gesamte Finanzindustrie wegen der Verflechtung zum großen Teil insolvent, wenn
der Staat (Steuerzahler) nicht einspringen würde.
Das Eingreifen des Staates ändert jedoch nichts an dem Renditedruck, der
auf den Banken lastet, der sich im Gegenteil durch die massive zukünftige
Geldausweitung noch verstärkt, die letzten Endes auch wieder in die Taschen
der Globalisierungsclique wandert. Durch den Staatseingriff verlängert
sich nur die systemische Krise. Augenblicklich können viele Banken nicht
die Zinseszinsen über einen ausreichenden Gewinn erwirtschaften, eines
Tages werden auch Staaten nicht mehr die Zinsen auf ihre Staatsanleihen
erwirtschaften können.
Dann kommt es zum vorerst letzten ganz großen Reibach der Globali.
sierungsclique, nämlich der Währungsreform, die für sie besonders günstig
ist, weil sie schon lange in Sachanlagen ist.