Leser des Bären-threads
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Eröffnet am: | 23.02.08 10:39 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 3.691 |
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Wenn Wasser zu Gold wird PDF Drucken E-Mail
Sonntag, 9. November 2008
Als Geldfortschritt getarnter Kreditbetrug. Das Weltfinanzsystem bebt. Keine Lehre aus der Krise. Der älteste Konstruktionsfehler des Finanzsystems bleibt erhalten: getrennte Kontrolle von Geld und Kredit.
Von Prof. Wilhelm Hankel
Das Weltfinanzsystem bebt. Es ist weder das erste Mal, noch wird es das letzte Mal sein, denn die jetzt eingeleiteten Rettungsversuche sollen es am Leben erhalten - und zwar so, wie es ist und immer war. Keiner zieht eine Lehre aus der Krise, weder aus der aktuellen noch den früheren.
Damit bleibt der älteste Konstruktionsfehler des Finanzsystems erhalten: die getrennte Kontrolle von Geld und Kredit. Bereits König Midas entdeckte im siebten Jahrhundert vor Christus, dass sich aus einem begrenzten Vorrat an Münzmetall weit mehr Münzen schlagen ließen, wenn man den Metallgehalt pro Münze kräftig herabsetzte.
Damit hatte er das Geldangebot von seiner Begrenzung durch die verfügbaren Geld-Rohstoffe befreit und zugleich den Markt von allen Finanzierungsengpässen. Wenn dieser Geld brauchte, jetzt bekam er es. Midas' Geldmaschine bediente die wachsende Geld-Nachfrage und stellte die benötigten Finanzierungsmittel zur Verfügung. Diese Rolle erfüllen heute die Banken mit ihrer Kreditwirtschaft.
Turbokapitialismus ade
Doch seit sich die Kreditwirtschaft ins Grenzenlose ausweitet, denn das heißt Globalisierung, führt kein Weg daran vorbei, diesen Fehler zu beheben. Denn grenzenlos ausgeweiteter und ausweitbarer Kredit bedeutet, dass kein Staat der Erde mehr vor Finanzkrisen sicher ist. Kein Staat kann das Geld der Sparer schützen noch die Versorgung der Wirtschaft mit Krediten garantieren. Die ewige Wiederkehr solcher Katastrophen ist diesem System eingeschrieben. Nur betrifft die Finanzkrise jetzt alle Staaten des Globus, und nicht nur einige.
Täter vermeiden Analyse
Letztlich resultiert eine Finanzkrise aus der Fähigkeit der Banken, einen jahrtausendealten Kreditbetrug der Öffentlichkeit als geldtechnischen Fortschritt und finanzielle Innovation zu verkaufen. So auch in dieser Krise. Sie zwingt Regierungen dazu, Banken aus Seenot zu befreien, obwohl diese ihre Havarie selbst verschuldet haben und eine tiefere Analyse der Ursachen vermeiden.
Die Opfer der Finanzkrise sind die Geschäfts- und Arbeitswelt, die Sparer und Steuerzahler, der gesamte Staat, die Allgemeinheit. Doch ist die Allgemeinheit dazu verurteilt, die Verluste der Täter zu übernehmen und zu bezahlen? Diese Frage stellt sich in jeder Finanzkrise aufs Neue.
Das Geld selber ist ein öffentliches Gut und wird seit einigen hundert Jahren vom Staat kontrolliert. Die im Staatsauftrag handelnden Zentralbanken garantieren den Gleichklang von Geld- und Güterproduktion - wenn auch nicht immer erfolgreich. Nur so lässt sich die Kaufkraft des Geldes einigermaßen stabil halten.
Dagegen erfreut sich die Kreditwirtschaft seit über zweitausend Jahren paradiesischer Freiheit. Die Bankwelt gewährt ihren Kredit in eigener Regie und Verantwortung. Ihr Kredit entsteht aus dem Handel mit Staats- oder Zentralbankgeld, das vertrauensselige Sparer bei den Banken einlagern. Sie, die Sparer liefern den Banken das Geld für den Kredit, die Banken transportieren es weiter.
Eigentlich sollte Banken nur die Spediteure sein. Doch in Wahrheit produzieren sie selber die Fracht, die sie liefern und gegen Zins verkaufen. Mit gutem Gewinn: Denn die Produktion des Gutes "Kredit" kostet nur einen Bruchteil seines Marktwertes, wie Midas' dünne Münzen. Doch das ist eine lange Geschichte, die wir gleich noch erzählen werden.
Zwar ist es das unbestreitbare Verdienst der Banken, mit ihrem Kredit-Verkauf an wagemutige und kapitallose Unternehmer das "träge" Geld der Sparer in "fleißiges" zu verwandeln, indem es für den Volkswohlstand arbeitet. Sie haben damit die Wohlstandsmaschine der Weltgeschichte geschaffen: den westlichen Kapitalismus.
So wurde ein produktiver Kapitalstock geschaffen, der auch den Ärmsten der Gesellschaft zugutekommt, das Volksvermögen. Denn es sind die Reichen, die für Arbeitsplätze sorgen und den Sozialstaat bezahlen. Selbstverständlich hat erst der Sozialstaat die Marktwirtschaft sozial gemacht. Wo die Aufstellung dieser Wohlstandsmaschine unterblieb, etwa in der Dritten Welt, oder wo sie verboten wurde, wie im kreditlosen Kommunismus, mochten die Menschen noch so sehr schuften, es nützte nichts. Sie konnten sich nur einen Bruchteil des Luxus leisten, in dem ihre kapitalistischen Nachbarn schwelgten.
Doch das Brennelement dieser kapitalistischen Dynamik ist der Kreditbetrug der Banken. Sie transportieren nicht nur als Spediteur das ihnen anvertraute Geld. Sie vermehren und inflationieren es kräftig. Durch ihren Kredit entsteht ständig neues Geld mit vermeintlich derselben Kaufkraft wie das alte sie hatte.
Doch wie machen sie das? Gestützt auf die uralte, aber keineswegs sichere Erfahrung, dass nicht alle Sparer gleichzeitig ihr Geld zurückfordern und abheben, leihen sie mehr an Kredit aus, als sie eigenes Geld besitzen. Sie erweitern den Geldmantel der Volks- und Weltwirtschaft und verbreiten in der Öffentlichkeit die Illusion, dass sie ihr Kreditgeld jederzeit zum Kurs 1:1 in staatliches Bargeld umtauschen könnten.
Wann immer diese Illusion platzt und sich als Betrug erweist, sprechen alle von der Finanzkrise wie von einem Erdbeben oder Tsunami. Doch die Finanzkrise ist keine Naturkatastrophe, sondern immer von Menschen gemacht. Und was diese Krisen zur "endlosen Geschichte" des Kapitalismus hat werden lassen, ist die blind geglaubte Botschaft der Bankenwelt und ihrer Apologeten in Wissenschaft, Regierung und Medien: Dass die Kreditinflation stets Ausweis des jeweils größten finanztechnischen Fortschritts der Epoche sei.
Die Vergabe ungesicherter Kredite sei die Lösung des Problems und nicht ihr Verursacher. Würde man diesen Fortschritt behindern oder infrage stellen, gerieten Volks- wie Weltwirtschaft in die akute Gefahr, ihren kontinuierlichen Wachstums- und Modernisierungsprozess nicht fortsetzen zu könnte, wegen Finanzierungs-Engpässen. Die Menschheit fiele zurück in die kreditlose Steinzeit, zurück in Verarmung, Faustrecht und Barbarei.Aus diesem "Argument" leitete die Bankenwelt in allen von ihr selbst verschuldeten Krisen das "Recht" ab, von der Allgemeinheit gerettet zu werden. Staat, Steuerzahler und Sparer sollen beispringen, wenn sie sich in ihrem Kreditgeschäft verspekuliert hat - so auch dieses Mal wieder.
Bereits vor 80 Jahren kam die Wissenschaft zu anderen Schlüssen, während der letzten großen Weltwirtschaftskrise. Denn auch nach dem Schwarzen Freitag vom Oktober 1929 mussten die Staaten im Eilverfahren mit Millionen Steuergeldern ihre Banken sanieren. In Deutschland wurden 1931/32 alle großen Privatbanken bis auf eine verstaatlicht. Doch als das Finanzgewitter abgezogen war, stellte Hitler den alten Zustand wieder her,er privatisierte die Banken wieder. Vermutlich hatten sie ihm signalisiert, seinen Krieg mitzufinanzieren.
Während der Krise verlangte die Wissenschaft die Einführung von Kreditkontrollen und einer Gewerbepolizei für Banken. Vorbildlich für alle späteren Regelungen in Europa, wurde in Deutschland eine staatliche Kreditaufsicht eingeführt. Das Publikum sollte nicht nur auf dem Wochenmarkt vor faulem Gemüse geschützt werden, sondern auch vor faulen Krediten. In den USA wurde die Einlagensicherung geschaffen, die auch in der aktuellen Krise wieder eingesetzt wird.
Mit der Verlagerung der Bankgeschäfte ins globale, also staatenlose Niemandsland, sind diese nationalen Regelungen und Auflagen löchrig geworden. Seit der Entmachtung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Abschaffung der Zentralbank-Interventionen am internationalen Kapitalmarkt (1972/73) stört hier keine Vorschrift mehr und kein Aufseher. Jetzt ist auf globaler Ebene möglich, was bisher national kontrolliert werden konnte.
Wenn Wasser zu Gold wird
Doch wem und was verdankt sich dieser noch zu allen Zeiten als Geldfortschritt getarnte Kreditbetrug der Banken? Man muss bis zu Herodot zurückgehen, dem Vater der Geschichtsschreibung. Er erzählt die anfangs kurz erwähnte Geschichte vom Lyder-König Midas. Er war der reichste Herrscher seiner Zeit. Was immer er anfasste, verwandelte er in Gold, auch das Wasser im Glas, aus dem er trinken wollte. An dieser "Wertsteigerung" des Wassers ist er dann erstickt.
Seit Midas bremst kein "natürlicher" Finanzierungsengpass mehr die Wohlstandszunahme in der Marktwirtschaft. Seitdem treten geldtechnischer Fortschritt (neue Finanzierungsformen) und Geldbetrug (Geldvermehrung und -entwertung) als Siamesische Zwillinge auf. Doch ihre Trennung im Interesse der Geldwertstabilität ist bis heute unterblieben. Schon Midas konnte nicht verhindern, dass clevere Geldhändler sein Münzgeld, das man nicht mehr wiegen musste, sondern zählen konnte, gegen Zinszahlung in Kredit verwandelten. Warum sollte er auch? Die Nachfrage nach seinem Geld steigerte auch seinen Profit.
Doch dann mussten die antiken Sparer die Erfahrung machen, dass ihr in Midas' Leichtgeld angelegtes Vermögen an realer Kaufkraft verlor, statt sich zu vermehren. Sie entlarvten damit als Erste den sogenannten Geldfortschritt als Betrug, wiesen das Leichtgeld als Vermögensspeicher zurück und es kam zur Krise. Midas' Gold verwandelte sich zurück in pures Wasser!
Geld blieb danach weiterhin öffentliches Gut, denn kein Fürst oder Staat wollte auf seinen Münzgewinn verzichten. Das galt für die griechische Polis wie das Alte Rom, für mittelalterliche Fürsten wie Territorialstaaten. Es gilt auch heute für moderne Nationalstaaten und den Weltbankier USA, der trotz seiner Überschuldung 70 Prozent seines Dollarumlaufs der übrigen Welt als Spar- oder Notgroschen zur Verfügung stellt. Diese Staatsbankiers verdienten klotzig an Midas' Entdeckung, dass das Geldmachen auf welcher Rohstoff-Grundlage auch immer - Metall, Papier oder Plastik - nur einen Bruchteil seines Marktwertes kostet. Wer über dieses Privileg verfügt, kassiert einen Seigniorage-Gewinn, freilich nur solange sein Geld vom Publikum auch akzeptiert wird.
Dasselbe Privileg überließ der Staat dem privaten Bankensektor. Denn auch seine Kreditschöpfung kostet ihn weniger als die Wertstellung seines Kredits am Markt. Beide, Staat und Banken, teilen sich so das Midas-Geschäft. Die Staaten profitieren vom Wachstum des Geldvolumens, die Banken von dem des Kreditvolumens.
Doch der Staat ist stiller Teilhaber an der Kreditinflation der Banken. Mit der kreditinflatorisch finanzierten Zunahme des Volkswohlstandes erhöhen sich seine Steuereinnahmen. Er wurde so zum Komplizen der Kreditgeldbetrüger und ist es bis heute geblieben.
Aber erst mit der Globalisierung des Bankengeschäfts erreicht der Midas-Kult seine Vollendung. Im globalen Netzwerk der Bank-zu-Bank-Kredite ist die Kreditwirtschaft weder auf das Geld der Staaten und Zentralbanken als Mittel letzter Liquidität angewiesen noch auf den Sparer als Geldlieferanten. Der Spediteur kann seine Kreditfracht frei von jeder Begrenzung selbst bestimmen!
Mit dem globalen Inter-Bankenmarkt hat sich die Bankenwelt ihre eigene Liquiditäts- und Refinanzierungsbasis geschaffen. Die Institute können sich wechselseitig und untereinander anpumpen und aus diesen Schulden (die zugleich die Kredite anderer Banken sind) Kredite nach außen gewähren. Die bankinterne Schulden-Kreditpyramide ersetzt das Staatsgeld, die Zentralbank und den Sparer. Doch nur so lange, wie sie nicht wackelt oder zusammenbricht.
Welch grandiose banktechnische Innovation. Sie macht Kapitalbildung und Kreditbetrug identisch! Der arme Midas musste noch einen Mindest-Edelmetall-gehalt seiner Münzen garantieren. Vor der Globalisierung enthielt das Kreditgeld der Banken noch einen Restposten realer Kapitalbildung, die Ersparnis, und war insoweit inflationsneutral: nur Kaufkraftübertragung statt Kaufkraftschöpfung aus dem Nichts.
Der globale, aus Bankschulden geschaffene Bankkredit ist bankinterne Kreditschöpfung und externe in einem. Die so auf dem Papier gewonnenen Mittel werden in Investments angelegt (daher der Name Investmentbank), in Aktien, Beteiligungen oder Derivate. Diese doppelte Kreditinflation hat in den letzten Jahrzehnten die Börsenkurse in den Himmel gejagt und dann immer wieder abstürzen lassen. Der Hausse der Aktienkurse und Immobilienpreise folgten die Börsencrashs von 1987, 2001/02 und jetzt wieder. Begleitet und "besichert" wurde diese Inflation der Vermögenspreise (asset inflation) von einer Emissionsflut neuartiger Finanztitel, den aus der Verbriefung der Bankschulden und -kredite hervorgegangenen Derivaten.
Nur, warum sollten diese Derivate werthaltig sein? Hinter ihnen steht weder eine reale Wertschöpfung oder Sparleistung, sondern einzig und allein die Hoffnung, sie jederzeit am Inter-Bankenmarkt wieder verkaufen zu können. Wenn sich diese Hoffnung als Illusion erweist, sind sie so viel wert wie Midas' verwässertes Münzgeld. Der Rest ist, wieder einmal, eine Finanzkrise.
Wie sehr der Rückgriff auf diese selbstgeschaffene Kreditmaschine die Bankenwelt um ihren Verstand gebracht hat, illustrieren diese Zahlen: 500 Billionen US-Dollar an Derivaten stehen 50 Billionen Welt-Bruttoinlandsprodukt gegenüber und 10 Billionen Welthandel (2007). Zehn beziehungsweise zwei Prozent dieser astronomischen Summen hätten ausgereicht, Produktion und Handel der gesamten Welt zu finanzieren. Der Überschuss galt dem aberwitzigen Versuch, Geld mit Geld zu verdienen statt mit Arbeit. Wie leicht vorauszusehen war, musste er scheitern. Doch die Frage lautet: Muss die Gesellschaft nun wieder ihre Banken retten?
Sie muss jetzt nur eines: Endlich dafür sorgen, dass die unendliche Geschichte der Finanzkrisen aus dem als Geldfortschritt getarnten Kreditbetrug zu Ende geht. Das globale Kreditgeschäft der Banken gehört an dieselbe Kette gelegt wie das nationale. Nur dann kann der Kapitalismus überleben.
http://www.mmnews.de/index.php/200811091469/...sser-zu-Gold-wird.html
http://www.youtube.com/watch?v=Mi-Q7bXeWcU
glauben, sie hätten das Monopol auf Manipulation.
Kaldemorgen sollte sich lieber Gedanken über den riesigen Schaden machen,
den die Banken angerichtet haben.
„Porsche hat vielen Anlegern geschadet“
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Klaus Kaldemorgen in seinem Büro
Klaus Kaldemorgen in seinem Büro
08. November 2008 Das Auf und Ab der VW-Aktie hat in den vergangenen Wochen an der Börse für Aufregung gesorgt. Und heftige Kritik am Eigner Porsche provoziert. Zu den größten Kritikern gehört der Chef der Fondsgesellschaft DWS, Klaus Kaldemorgen: Er wirft Porsche sogar vor, gegen das Verbot der Marktmanipulation verstoßen zu haben.
Herr Kaldemorgen, sind Sie neidisch auf den Spekulationserfolg von Porsche? Das Unternehmen dürfte Milliarden mit seiner VW-Spekulation verdient haben.
Nein. Die Finanzbranche ist nicht neidisch, sondern verärgert über das Vorgehen von Porsche: Das Unternehmen hat meiner Ansicht nach gegen das Verbot der Marktmanipulation verstoßen, sich gegen alle restlichen Dax-Unternehmen gestellt und zahlreichen Anlegern geschadet.
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Porsche soll Kursmanipulation begangen haben?
Schauen wir uns doch einmal den Gesetzestext an: Paragraph 20a Wertpapierhandelsgesetz definiert Kurs- und Marktmanipulation als Geschäfte, die geeignet sind, falsche oder irreführende Signale für das Angebot, die Nachfrage oder den Preis von Finanzinstrumenten zu geben oder ein künstliches Preisniveau herbeizuführen sowie sonstige Täuschungshandlungen, die geeignet sind, auf den Preis eines Finanzinstruments einzuwirken. Genau das hat Porsche meiner Ansicht nach getan.
Wie genau funktioniert das?
Porsche hat 42,6 Prozent der Stammaktien von VW erworben und sich weitere 31,5 Prozent der Aktien über sogenannte cash-gesettelte Optionen gesichert. Das macht 74,1 Prozent des gesamten Aktienkapitals von VW; zusammen mit den Anteilen des Landes Niedersachsen konnte sich Porsche ausrechnen, dass nur noch 5,8 Prozent des Aktienkapitals von VW frei handelbar sind. Es muss Porsche klar gewesen sein, dass 5,8 Prozent freies Kapital nie und nimmer ausreichen, um die Nachfrage von Indexfonds zu befriedigen, die den Dax nachbilden müssen.
Porsche hat eine künstliche Knappheit an der VW-Aktie herbeigeführt?
Genau. Und das Bösartige daran ist, dass es außer Porsche niemand wusste. Dann hat Porsche zu einem Zeitpunkt, an dem die Märkte ohnehin nervös und angeschlagen waren, mitgeteilt, dass man Zugriff auf 74 Prozent der VW-Aktien habe. Und da auch die anderen Börsenteilnehmer rechnen können, war jedem sofort klar, was gespielt wird, und jeder rannte los, um sich noch vor den anderen Marktteilnehmern mit VW-Aktien einzudecken. Mit dem Resultat, dass der Kurs der Aktie durch die Decke gegangen ist. Das war eine gezielte Aktion, Porsche muss gewusst haben, was passieren wird.
Und Porsche hat dabei zugeschaut und Geld verdient!
Je nachdem, wie viel Optionen Porsche verkauft, könnte der Gewinn zwischen 10 und 40 Milliarden Euro liegen. Die Gewinne sind es aber nicht, die wir Porsche vorwerfen, sondern dass das Unternehmen die restlichen Marktteilnehmer getäuscht hat. Porsche hat gewusst, dass der Markt viel zu eng wird, und Porsche muss auch ins Kalkül gezogen haben, dass der Kurs der VW-Aktie daraufhin explodieren würde. Im Angelsächsischen nennt man eine solche Strategie „cornern“: Man sorgt für eine künstliche Knappheit und schaut anschließend zu, wie die Preise zwangläufig steigen.
Porsche allerdings macht Leerverkäufer für die Kursturbulenzen verantwortlich, also Marktakteure, die Aktien verkaufen, ohne diese zu besitzen.
Leerverkäufe gibt es in allen Aktien, immer. Glauben Sie im Ernst, dass diese Leerverkäufe dazu führen, dass ein Dax-Wert an einem Tag solche Kurskapriolen veranstaltet? Das ist albern. Die Leerverkäufer sind von Porsche in eine Falle gelockt worden: Wer sich in den vergangenen Wochen den Kurs der VW-Aktie angesehen hat, kam rasch zu der Erkenntnis, dass dieser Kurs fundamental nicht gerechtfertigt ist und korrigieren muss. Das ist übrigens die positive Seite der Leerverkäufe, die viele vergessen: Sie helfen, spekulative Übertreibungen nach oben zu verhindern. Diese Leerverkäufer wurden gezwungen, ihre Positionen auszulösen, als klar war, dass sie die Aktien, die sie leerverkauft haben, am Markt nicht erwerben können. Niemand hätte diese Aktie leerverkauft, wenn er gewusst hätte, dass dank Porsche kaum noch freie Stücke auf dem Markt sind.
Aber Porsche hat doch alle Meldepflichten beachtet?
Porsche hat, ähnlich wie Schaeffler im Fall Conti, sich über sogenannte cash-gesettelte Optionen den Zugriff auf weitere VW-Aktien gesichert. Das ist eine Wette auf den zukünftigen Aktienkurs von VW: Liegt dieser über dem Preis, den man vereinbart hat, so erhält Porsche die Differenz ausgezahlt. Eigentlich werden solche Geschäfte in bar abgewickelt, also ohne dass Aktien den Besitzer wechseln. De facto aber müssen die Banken sich zur Absicherung mit den Aktien eindecken, und je höher die Verpflichtung der Bank aus der Option wird, um so mehr decken sich die Banken mit der Aktie ein. Wir gehen davon aus, dass die Banken die Optionen, die sie Porsche verkauft haben, komplett mit Aktien hinterlegt haben.
Dann gehören die Aktien nicht Porsche, sondern den Banken?
Eigentlich ja. Das ist ja der Grund dafür, dass diese Transaktionen nicht der Meldepflicht unterliegen; eine Lücke im Regulierungswerk, die rasch geschlossen werden muss. Aber sobald die Optionen auslaufen, wird vermutlich Porsche den Banken anbieten, die Aktien zu übernehmen, mit denen sich diese abgesichert haben. Dass dies wohl auch so beabsichtigt war, geht aus den Aussagen des Unternehmens hervor, man habe Zugriff auf 74,1 Prozent der Aktien. Unter dem Strich ist das eine simple Anschleichtaktik, um die Meldepflichten zu umgehen.
Mit welchen Folgen?
Zunächst drücken Sie sich davor, eine Übernahmeprämie zu zahlen, die also den Anlegern entgeht. Zusätzlich haben die Kurskapriolen der VW-Aktie dazu geführt, dass kaum ein Portfolio-Manager, der sich am Dax orientiert, mit dem Index Schritt halten kann. Es gibt schlicht zu wenig Aktien, um die Dax-Gewichtung nachzubilden. Drittens gab es Ausweichreaktionen: Wer die VW-Aktie nicht kaufen konnte, hat über Terminkontrakte den gesamten Dax gekauft und anschließend die anderen 29 Dax-Werte verkauft. Damit stellen Sie eine synthetische VW-Aktie her, schicken aber zugleich die anderen Dax-Werte in den Keller, wiederum zum Schaden der Anleger, aber auch zum Schaden der Dax-Unternehmen, denen damit die Aufnahme von zusätzlichem Kapital erschwert, wenn nicht sogar verwehrt wurde. Unter dem Strich haben also alle verloren: die anderen Dax-Unternehmen, die Vermögensverwalter und deren Kunden, die Anleger, auch die Börse, deren Reputation ebenso gelitten hat wie das Ansehen der Kapitalmärkte insgesamt. Und das alles nur, weil ein Unternehmen nicht fair spielt.
Wird sich das auf lange Frist für Porsche auszahlen?
Das wird spannend. Zum einen dürfte es für VW schwieriger werden, in Zukunft neues Kapital aufzunehmen, denn die Börsen werden nicht VW, sondern den Hauptaktionär Porsche als das relevante Risiko für die Kapitalvergabe ansehen. Und was wird mit Staatshilfen für die Automobilbranche? Können Sie sich vorstellen, dass der Bund Milliardenhilfen an VW vergibt, während der Haupteigentümer Milliardengewinne an der Börse gemacht hat?
Die Fragen stellte Hanno Beck
http://www.faz.net/s/...082816D9E088A2D7CB4/Tpl~Ecommon~Sressort.html
Obama und die finanzielle »Atomexplosion«
US-Wirtschaft steht vor düsterer Entwicklung im Jahr 2009, ein Dollar-Zusammenbruch ist möglich
Von Jürgen Elsässer
Der künftige Präsident der USA, Barack Obama, steht wirtschaftlich vor schier unlösbaren Aufgaben. Die Rezession verschärft sich.
Die Wall Street feierte den Sieg Barack Obamas nicht. In den Tagen nach der Wahl fiel der Aktienindex an der New Yorker Börse. Man könnte den Grund in Andeutungen des künftigen Präsidenten sehen, die Ölkonzerne stärker zu besteuern und den Pharmariesen mit der Zulassung billiger Nachahmermedikamente an die Gewinne zu gehen. Doch wichtiger sind die katastrophalen Fundamentaldaten der Wirtschaftspolitik, die der neue Mann von seinem Vorgänger erbt.
Nach dem nur knapp abgewendeten Zusammenbruch des Bankensystems hat nun die Rezession der Realwirtschaft begonnen. »Das hat es seit fünf Jahrzehnten nicht mehr gegeben«, fassen Analysten von Merril Lynch zusammen. »Das hat mehr mit den Krisen ... vor dem ersten Weltkrieg gemeinsam.« Prognostiziert wird ein Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal dieses Jahres um 2 Prozent – nach minus 4 beziehungsweise minus 3,3 Prozent in den ersten beiden Quartalen 2009.
Die Entwicklung kann sogar »schlimmer werden als in der Großen Depression« zu Anfang der 30er Jahre, befürchtete der Volkswirtschaftler Anders Aslund in einem Beitrag für die »Financial Times« Ende Oktober. Damals hätten Staaten keinen Bankrott anmelden müssen, wie es jetzt bei Island der Fall war und auch bei der Ukraine eintreten könnte. Damals gab es unbesicherte Hypothekenkredite nur in geringem Umfang, Derivatzockereien – für ihn »die Mutter aller Krisen« – seien völlig unbekannt gewesen, ebenso wie Leverage-Geschäfte, Kreditvergaben von Banken ohne ausreichende Rücklagen. Schließlich habe nach dem Schwarzen Freitag 1929 immerhin der Dollar seinen Wert verteidigen können – während seine Kursentwicklung heute nach unten weise.
Auch der Finanzdienstleister Bloomberg sieht ernste Gefahren für die US-Währung. Die Obama-Administration müsse sich im nächsten Jahr auf »unvorhergesehene« Ausgaben vorbereiten. Das Haushaltsdefizit werde auf über eine Billion Dollar anwachsen. Die gesamte Staatsschuld könnte sich auf 70 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung mehr als verdoppeln, wenn der Finanzminister, wie versprochen, die sechs Billionen faule Hypothekenkredite der verstaatlichten Immobilien-Riesen Fannie Mae und Freddie Mac übernehmen müsse.
Bisher konnten sich die USA ohne größere Probleme auf den internationalen Märkten Geld pumpen. So hat etwa die Volksrepublik China für knapp 400 Milliarden Dollar Papiere von Fannie und Freddie aufgekauft. Was aber passiert, wenn Peking die Begleichung dieser Schuld fordert? Seit Sommer 2007, dem Kollaps der ersten Hedge-Fonds, hat ausländische Gläubiger die Ahnung beschlichen, dass die USA irgendwann ihre Außenstände nicht mehr bezahlen könnten. Folgerichtig ist die Risikoprämie, mit der sich Gläubiger gegen den Ausfall der US-Kreditzahlungen absichern, steil angestiegen – um das 25-Fache in den letzten 15 Monaten.
Analysten vom »Global Europe Anticipation Bulletin« (GEAB) befürchten, dass angesichts der galoppierenden US-Staatsverschuldung ausländische Geschäftspartner es schon bald ablehnen werden, sich mit Dollars auszahlen zu lassen, die immer weniger durch reale Wertschöpfung gedeckt sind. Das wäre die Wiederholung der Dollarkrise Anfang der 70er Jahre, allerdings auf höherer Stufe: Damals hatte Uncle Sam zur Finanzierung des Vietnam-Krieges die Notenpresse so wild rotieren lassen, dass das Versprechen des jederzeitigen Umtauschs der Papierwährung in Gold unglaubwürdig geworden war. Die Goldbindung wurde also 1971 suspendiert, der Dollar stürzte ab. Die GEAB-Prognosen sehen »für einen Morgen im Sommer 2009 ... nach einem verlängerten Wochenende oder einem Bankfeiertag« eine ähnliche Entwicklung voraus: Die US-Regierung werde den Dollar schlagartig um 90 Prozent abwerten – und dadurch auch ihre Zahlungsverpflichtungen an ausländische Gläubiger um diesen Prozentsatz zusammenstreichen. »Das wäre das Äquivalent einer Atomexplosion auf dem Finanzmarkt.«
Obama sagte in einer der TV-Diskussionen mit seinem Rivalen John McCain, die USA müssten aufhören, »700 Milliarden (Dollar pro Jahr) bei den Chinesen zu pumpen, um damit die Ölrechnung aus Saudi-Arabien zu bezahlen«. Das ist leichter gesagt als getan. Zumindest im nächsten Jahr wird er die Chinesen noch bei Laune halten müssen, damit ihm der Laden nicht zusammenbricht.
*
http://www.neues-deutschland.de/artikel/...nzielle-atomexplosion.html
Mitglied: PeterSchoenau
* PeterSchoenau »
* 24.09.2008 um 11:11
* Nachricht schreiben »
Wirtschaft
Warum sieht niemand, daß wir uns mitten in einer deflationären Depression befinden?
Die Ökonomen unterscheiden zwischen Rezessionen und Depressionen. Rezessionen sind im allgemeinen Perioden des schwächeren wirtschaftlichen Rückgangs und finden im Rhythmus von 4-5 Jahren statt, während Depressionen Perioden eines starken wirtschaftlichen Rückgangs sind und sich etwa alle 50-60 Jahre ereignen. Bei Depressionen wiederum unterscheidet man zwischen deflationären und hyperinflationären Depressionen. Wegen ihres Übergewichts an finanziellen im Gegensatz zu tangiblen Vermögenswerten neigen Industriestaaten in der Regel zu deflationären Depressionen.
Auch die letzte Depression war deflationär und nahm 1929 ihren Anfang in den USA.
In dem seinerzeitigen Bestseller (1993) „The Great Reckoning“ sagten die Autoren James Dale Davidson und Lord William Rees-Mogg eine Depression voraus, allerdings schon für die neunziger Jahre – sie haben sich um 10 Jahre verschätzt. Doch alle Anzeichen der gegenwärtigen Finanzkrise sind Symptome einer deflationären Depression.
Um es auf den Punkt zu bringen: Wir befinden uns seit einem Jahr mitten in einer deflationären Depression.
Den Weitblick der Autoren von „The Great Reckoning“ beweist ein Zitat aus ihrem Buch:
„Die Preise von Vermögenswerten, besonders von Immobilien und Aktien, geraten ins Taumeln. Die Kreditvergabe schrumpft. Regierungen, die um ihre Wiederwahl fürchten, geraten in Panik, je stärker die Deflation dieser Vermögenswerte wird. Ihre erste Antwort besteht in der Bereitstellung von billigem Geld. Die FED und andere Zentralbanken, besonders die Bank von Japan, könnten die notleidenden Verbindlichkeiten und insolvente Institutionen, wie große Banken und Industrieunternehmen, aufkaufen...Die notleidenden Verbindlichkeiten großer Kreditgeber könnten in den Regierungshaushalt einfließen. Zentralbanken könnten zu nationalen Pfandhäusern werden, in deren Verfügungsgewalt sich die Dependancen insolventer Institutionen befinden. Es könnte dazu kommen, daß viele Banken, vielleicht einige Versicherungsgesellschaften und ein großer Teil des Immobilienvermögens, in ihren Besitz übergehen.
Wir wissen nicht, wie lange diese erste Phase dauern wird, weil wir nicht wissen, wie abgestimmt und rücksichtslos der Versuch der Regierungen sein wird, notleidende Verbindlichkeiten zu retten. Die Annahme, daß dabei zu Extremen gegriffen werden wird, würde die finanzielle Existenz der Vereinigten Staaten und anderer Industrieländer gefährden. Aber diese Annahme basiert auf dem Versprechen, einem Finanzkollaps zu zuvorzukommen. Sobald jedoch ein solcher Kollaps offensichtlich begonnen hat, werden die Regierungen wahrscheinlich versuchen, den Schaden in einer schlimmen Situation dadurch zu minimieren, daß sie den Versuch aufgeben, alle notleidenden Verbindlichkeiten...zu begleichen. Aber sie werden erst dann aufgeben, wenn ihnen der Markt gezeigt hat, daß sie müssen...“
Wir befinden uns in dieser ersten Phase. Wenn alle Rettungsversuche mit Hilfe von „billigem“ Geld nichts fruchten, wird die zweite Phase eingeläutet werden: Die notleidenden Verbindlichkeiten werden liquidiert, finanzielle Vermögenswerte werden selektiv insolvent und nicht durch Inflation ausgelöscht. Dieser Prozeß wird viele Vermögen auslöschen und für Millionen von Menschen ein finanzielles Desaster bedeuten, wenn auch nicht so umfassend wie eine Hyperinflation im Stil der Weimarer Republik von 1923. Er wird dauern, bis ein tragfähiger Boden erreicht ist, auf dem ein neuer Zyklus beginnen kann.
http://kommentare.zeit.de/user/peterschoenau/...iner-deflationaeren-d
Montag, 10. November 2008
Die Deutsche Bank spricht für General Motors eine Verkaufsempfehlung aus. Kursziel: Null!
Verwunderung und Aufregung an der Wall Street. Die Deutsche Bank wagt es, das Kursziel von General Motors auf Null zu setzen. Anlageempfehlung: Verkaufen.
General Motors Intraday ChartGM heute in Euro
Mal abgesehen davon, dass die diese "Empfehlung" ziemlich spät kommt, wagt die Deutsche Bank mit ihrem "Todesurteil" auch einen Tabubruch. Eigentlich spricht das Haus damit das aus, was alle schon wissen, was aber niemand deutlich auszusprechen wagt: Die Autoindustrie in den USA ist verloren.
Nun ist General Motors bekanntlich nicht irgendein Unternehmen. General Motors ist Amerika, sagte mal ein kluger Kopf. Und wenn General Motors pleite ist, dann ist es die USA auch.
General Motors schleppt einen Schuldenberg von geschätzten 300 Milliarden Dollar mit sich rum. Experten bezweifeln, ob das Rettungspaket für die US Autobauer überhaupt was nutzt. Manche Beobachter sind der Meinung, dass die geplante 25 Milliarden Geldspritze für die Autoindustrie rausgeschmissenes Geld seien.
Ein Bankrott der US-Autoindustrie würde aber unweigerlich zu Millionen Arbeitslosen führen, weil auch die Zulieferer betroffen sind. Eigentlich eine ausweglose Situation. Denn wenn GM "durch" ist, dann gilt das auch für die anderen US-Autobauer.
Vor 50 Jahren war GM noch das nach Börsenwert größte Unternehmen der Welt. Autos und Unternehmen waren das Symbol der USA. Heute ist General Motors Schlußlicht auf der Liste der Weltkonzerne. Das Unternehmen ist nur noch gut 2 Milliarden Euro wert. Es erstickt in Schulden, Liquiditätsschwierigkeiten, Pensionsverpflichtungen, Regulierungen. Die Autos von GM sind kaum noch verkäuflich.
Kippt General Motors, kippt Amerika. GM hat nicht nur einen enormen Symbolcharakter. An GM hängen nicht nur Millionen von direkten und indirekten Arbeitsplätzen. GM ist Amerika. War Amerika -?-, zumindest das Symbol des amerikanischen Traums. Die riesigen Karren mit den Heckflossen, Ausdruck unbändigen, verschwenderischen Lebensstils im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Doch dieser Traum ist nun ausgeträumt.
General Motors Chart
http://www.mmnews.de/index.php/200811101475/...ysten-Posse-um-GM.html
Der Fed möchte Kreditvergaben wieder ankurbeln, findet aber, daß die Stützen zwar schlechte Vermögensanlagen absorbieren, sie aber nicht auflösen können. Der Grund liegt darin, daß ein Unternehmen über Schulden einem anderen Unternehmen Geld leiht, daß dieses einem Anderen weitergibt usw.; zumal das alles neu verpackt ist. Da kann man aus dem Geflecht nichts herausbrechen, ohne das ganze Gebäude zum Einsturz zu bringen.
Die nationalen Schulden in den USA betragen mittlerweile 360 % des Bruttosozialproduktes, sodaß selbst eine 0-Zinspolitik des Fed die Assets nicht auf Werte zu hieven vermag, mit denen sie in den Bilanzen stehen.
Jetzt wird auch klar, weshalb die Citi-bank noch nicht offiziell einen Kredit in Höhe von über 100 Mrd für Refinanzierung von deren außerbilanziell gehaltenen Krediten über 1,3 Billionen beantragt hat. Sollte die neue Regierung ihr Versprechen wahrmachen und für mehr Klarheit sorgen, so werden wir Ende Januar einen gewaltigen Kursrutsch bei der Citi-group und auch bei Goldman Sachs erleben.
Von Michael Mross
Dienstag, 11. November 2008
Die US Zentralbank wird zum Selbstbedienungsladen der Hochfinanz. Statt 700 Milliarden wurden bis jetzt über 2 Billionen verliehen. Doch an wen, das sagt die FED nicht. Bloomberg hat die FED nun verklagt!
Das anfangs gefeierte „Rettungspaket“ der US-Regierung gerät mehr und mehr außer Kontrolle.
Ursprünglich wurde insbesondere gegenüber dem Kongress versprochen, größere Transparenz walten zu lassen. Doch wen die FED derzeit alimentiert, wer wie viel Geld erhält, das bleibt im Dunkeln.
Ursprünglich war von einem Rettungspaket in Höhe von 700 Milliarden die Rede. Doch bereits jetzt hat die FED rund 2 Billionen verteilt.
Journalisten und Politiker wollen wissen, wer das Geld erhalten hat. Doch die FED schaltet auf stur. Auch der Hinweis, dass es letzten Endes Steuergelder sind, die hier ausgezahlt werden, bewegt die Zentralbank nicht zur Auskunft über die Empfänger. Noch weniger gibt es eine Rechenschaft darüber, welche Sicherheiten die FED für ihre Ausleihungen entgegen nahm.
Das bringt einige Politiker und Journalisten nun auf die Barrikaden. Der Informationsanbieter Bloomberg hat die FED nun verklagt auf Herausgabe von Informationen über die Empfänger der Billionen. Bloomberg beruft sich auf den U.S. Freedom of Information Act und will so mehr Informationen über die Arbeitsweise der FED erzwingen.
Die FED wollte sich bisher nicht zu der Klage äußern. Auch der neue Präsident Obama, der in seinem Wahlkampf größere Aufklärung versprach, wollte das Vorgehen von Bloomberg nicht kommentieren. Während seines Wahlkampfes forderte Obama lückenlose Transparenz – doch davon will er jetzt offenbar nichts mehr wissen.
Wer also sind die Empfänger dieses Billionen Geldsegens? Kritiker vermuten, dass es diejenigen sind, die auf Moral Hazard spielten. All jene, die große Risiken eingingen und nun mit dem Rücken zur Wand stehen, kassieren die Unterstützungsgelder und bauen sich damit riesige Geschäftsvorteile auf.
Das Nachsehen haben all jene, die konservativ handelten und keinen Kreditmüll in den Büchern haben. Sie erhalten keine staatliche Unterstützung und befürchten nun geschäftliche Nachteile.
Darüber hinaus erweist die die US-Zentralbank mit ihren Ausleihungen offenbar als Fass ohne Boden. Beobachter vermuten, dass zu den bereits ausgezahlten Billionen noch einige hinzu kommen. Um so wichtiger sei es, dass die FED Rechenschaft ablege.
Bloomberg:The Federal Reserve is refusing to identify the recipients of almost $2 trillion of emergency loans from American taxpayers or the troubled assets the central bank is accepting as collateral.
Fed Chairman Ben S. Bernanke and Treasury Secretary Henry Paulson said in September they would comply with congressional demands for transparency in a $700 billion bailout of the banking system. Two months later, as the Fed lends far more than that in separate rescue programs that didn't require approval by Congress, Americans have no idea where their money is going or what securities the banks are pledging in return.
``The collateral is not being adequately disclosed, and that's a big problem,'' said Dan Fuss, vice chairman of Boston- based Loomis Sayles & Co., where he co-manages $17 billion in bonds. ``In a liquid market, this wouldn't matter, but we're not. The market is very nervous and very thin.''
Bloomberg News has requested details of the Fed lending under the U.S. Freedom of Information Act and filed a federal lawsuit Nov. 7 seeking to force disclosure.
The Fed made the loans under terms of 11 programs, eight of them created in the past 15 months, in the midst of the biggest financial crisis since the Great Depression.
``It's your money; it's not the Fed's money,'' said billionaire Ted Forstmann, senior partner of Forstmann Little & Co. in New York. ``Of course there should be transparency.'' Bloomberg Artikel: http://www.bloomberg.com/apps/...20601087&sid=ahdVHk_Ccoeg&refer=home
http://www.mmnews.de/index.php/200811111481/...-ausser-Kontrolle.html
Jedenfalls schauts so aus. wenn der Fed Onkel mit dem bush in einer Clique ist,wonach es ja aussieht. dann passiert bis 20.1.2009 nix und danach ists fraglich ob noch was passieren mag.
naja geile info :) thx
Börsen-Zeitung: Amex in der Liquiditätsfalle, Kommentar zum Kreditkartenkonzern American Express von Karin Böhmert
Frankfurt (ots) - So schnell kann es gehen in diesen Tagen: Der US-Kreditkartenkonzern American Express (Amex) hat vor nicht mal einer Woche einen Antrag auf Umwandlung in eine Bank als Holding gestellt und jetzt dafür von der US-Notenbank Fed ...
Frankfurt (ots) - So schnell kann es gehen in diesen Tagen: Der US-Kreditkartenkonzern American Express (Amex) hat vor nicht mal einer Woche einen Antrag auf Umwandlung in eine Bank als Holding gestellt und jetzt dafür von der US-Notenbank Fed grünes Licht erhalten. Die Fed prüfte dieses Vorhaben in einem Eilverfahren - bei American Express brennt offensichtlich der Baum.
Der Bankstatus verschafft American Express Zugang zum 700 Mrd. Dollar schweren staatlichen Rettungspaket der USA. Amex-Chef Kenneth Chenault erhofft sich durch die Umwandlung in eine Bankholding mehr Flexibilität und Stabilität im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, soll heißen: Zugang zu Kapital und "diversifizierten Refinanzierungsquellen".
Einen wesentlichen Teil ihres Liquiditätsbedarfs hatte Amex bisher über die Ausgabe von mit Kreditkartenforderungen besicherten Asset Backed Securities (ABS) und sonstigen unbesicherten Wertpapieren refinanziert. Von den geplanten 27 Mrd. Dollar, die 2008 aufgenommen werden sollen, sind bis Ende September erst 22,5 Mrd. in den Büchern. Hier klafft also eine Lücke von rund 5 Mrd. Dollar. Und auch die Fälligkeit der bisher emittierten Papiere gibt Anlass zur Sorge: 6,3 Mrd. Dollar sind es allein bis Jahresende, aber beachtliche 20,3 Mrd. Dollar im nächsten Jahr und 15,6 Mrd. Dollar 2010.
Die Chance, sich über mit Kreditkartenforderungen besicherte ABS breit zu refinanzieren, dürfte im gegenwärtigen Umfeld gleich null sein. Die Ausfälle bei Kreditkartenforderungen haben sich allein bei American Express in kürzester Zeit mehr als verdoppelt, die Rate der Kredite mit Zahlungsverzug steigt unweigerlich weiter an und die Aussichten für die Kartenbranche, vor allem in den USA, werden als düster bezeichnet. Nach der Subprime-Krise droht das nächste Debakel im Kartenmarkt, wenn sich die Wirtschaft weiter abschwächt und die Entlassungswelle der Unternehmen anhält. Die Kreditausgaben der Konsumenten via Karte sinken und damit die Erlöse der Kartenemittenten, während gleichzeitig die Abschreibungen auf die Forderungen rasant zunehmen. Klappt dann auch die Refinanzierung über meist recht kurzfristige ABS nicht mehr, steckt man umgehend in der Liquiditätsfalle. American Express kann sich nur noch an die höchste Stelle wenden; diese garantiert auch langlaufende Anleihen bis 2012 - und das recht schnell.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
http://www.ad-hoc-news.de/Brsen-Zeitung-Amex-in-der-Liquidittsfalle-Kommentar--/de/Wirtschaft-Boerse/Wirtschaft/19846053
lichkeit zum Zweck der Machtausübung.
Leser-Artikel
Mitglied: iDog
* iDog »
* 12.11.2008 um 15:08
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Wirtschaft
Wirtschaftsweltkrieg als Billionentransfer
... oder wie aus einem fass ohne boden leicht macht ohne ende werden koennte.
"... die USA unternehmen alles, um eine drohende Pleitewelle von Banken abzuwenden" ueberschreibt die ZEIT ihre themensammlung zur wirtschaftskrise. weiter, liesst man die ueberschriften quer, stoesst man auf "weise", welche schlau wie sie sind , eine rezession fuer 2009 prognostizieren, auch in deutschland, und dass opel keine rettungsgelder vom deutschen staat bekommen wird . nun - wen wundert das alles noch? selbst meine kinder koennten sich angesichts der wirtschaftlichen verwerfungen seit mitte september als wirtschaftsweise bewerben, wenn es nur um diese art der berichterstattung ginge.
im gegensatz zum einleitenden zitat hoert man andernorts eniges mehr zur weltwirtschaftslage, deren radikalen auswirkungen auf unsere zukunft und deren klaren und eher unklaern seiten.
so scheint es nicht verwunderlich, dass die auf wirtschaft spezialisierte nachrichtenagentur bloomberg die FED nun verklagt hat, um fuer mehr tranzparenz in der wirtschaftskrise zu sorgen. auf basis des "feedom of information" gesetzes in den usa wird von der FED gefordert doch bitte den verbleib von inzwischen 2 Billionen $ ( 2 trillions ) zu erklaeren, die sie aus einem nur 700 milliarden umfassenden "rettungstopf" bereits ausgeschuettet zu haben scheinen. dies allles, weil die FED trotz mehrfacher nachfrage wohl nicht bereit ist auskunft zu geben. immerhin ist es das geld der steuerzahler, das hier verschoben wird. da sollte der steuerzahler zumindest auch das recht haben ueber den verbleib bescheid zu bekommen. auch zu etweigen sicherheiten, welche die FED gegen die verteilten billionen erhalten haben sollte, wird standhaft die auskunft verweigert.
dies alles scheint aber erst im licht der brisant sich zuspitzenden situation am kreditmarkt wirklich interessant zu werden, was heisst, dass die verteilten billonen keinerlei "rettung", welcher art auch immer, bewirken wollen. hier seinen die gerade relevant werdenen abstuerze von goldman sachs, dem "koenig der wall street", und morgan stanley zu nennen, aber auch der von americn express, welche sich schnell in eine bank umgewanden musste (?), um auch in den genuss der "rettung" zu kommen, und die das platzen einer kreditkartenblase ankuendigt. so sind einige kandidaten fuer eine baldige insolvenz benannt. aber dies nicht nur bei den banken. die us autoindustrie wurde von der deutschen bank offiziell fuer tot erklaert, indem die aktie von GM auf ein kursziel von null gesetzt wurde - ein seltenes vorgehen obwohl es nur spaet ausspricht was alle wussten. opel schmiert als tochter natuerlich mit ab.
bringen all dieses verteilten billionen nun keine besserung der situation fragt man sich irgendwann wohin denn das geld wirklich geflossen ist und wem es besserung bringt. zusaetzlich hoert man es munkeln, dass da noch einige billionnen fehlen wuerden, um wirklich abhilfe zu schaffen, was einen auch wieder nicht verwundert, wenn man eine ungefaehre ahnung nur hat vom volumen - sprich hohlraum - der schlechten assets durch muellpapiere, welche sich immer noch unabgeschrieben in den bestaenden der grossen banken rund um den globus befinden moegen. sind das ankuendigungen darauf, dass noch weit mehr vermoegen moeglichst schnell umverteilt werden muss in richtung banken und deren besitzer und aktionaere oder will uns das ganz einfach klarmachen, dass die wirklich risikofreudigen verlierer der ganzen kreditkrise so lange belohnt werden bis die etwas vernuenftigeren und bis dato von selbst stabileren finanzmarktteilnehmer die wirklichen verlierer geworden sind, da ihnen ueber "refinanzieriung" keine marktvorteile entstehen?
nun wird natuerlich in diesem zusammenahng wieder von einer sich ankuendigenden depression in 2009 geredet - wen wunderts - ja natuerlich wird die ganze welt betroffen sein - auch deutschland als exportweltmeister wird wohl keine kaeufer mehr finden fuer vieles. wer keinen kredit bekommen kann, kann nicht investieren. den konsum anzukurbeln wird bis auf weiteres global unmoeglich sein ist die aussage der analysten.
man kann gespannt sein wo das rettungsgeld geblieben ist - wissen sie es? man vermutet die zentralbanken koennten nicht anders oder besser handeln. aber wenn es doch keine folgen zeigt? sind wir dann nicht doch zeugen des ersten wirtschaftswekltkrieges, der sich aus der rigiden dollarpolitik bzw dem beharren der us imperialmacht auf den dollar als leitwaehrung ableitet, gestuetzt auf den damit zu bezahlenden oelhandel und die verbindliche kontrolle der USA ueber den arabischen raum mit seinen 60% aller oelreserven? nur dies machte es letztendlich moeglich die ausufernden verbindlichkeiten des ueber seine verhaeltnisse lebenden us staates und dessen buerger weltweit in form von derivaten zu verkaufen. wurde diese offensichtliche verschuldung, dieser zusammenbruch gar billigend in kauf genommen nach dem prinzip : ab einer gewissen summe ist das vorzeichen nicht meht relevant, denn es bedeutet immer macht? man wird den eindruck einfach nicht los, dass hier eine klientel von akteuren zu welchem zweck auch immer - ausufernde mutmaßungen sind im umlauf - aus sicherer position heraus, denn sie kontrollieren presse ,millitaer und finanzen, den rest der weltwirtschaft vor die wand fahren lassen, um wie phoenix aus der asche den retter in einer letztendlich heillos erscheinenden, zum chaos mutierten versorgungsstruktur zu mimen, indem er die kontrolle uebernimmt - natuerlich nicht umsonst - es wird bereits kraftig bezahlt - wie immer auf vorschuss.
gold
da sich alles beschleunigt, beschleunigt sich sicher auch der geldfluss , ein allgemeinplatz, und da das geld immer in richtung geld fliessen muss in unsererm "moderen" wirtschaftssystem, werden wir gerade lediglich zeugen eines sich rasant bechleunigenden geldflusses in immer weniger "richtungen". fliessen dann die schulden nicht auch alle in eine, die andere, die gegenrichtung? wir werden bald wissen, wem dann alles gehoert. beim alten monopoly wussten wir auch immer schon wer gewinnt : es war immer der mit der schlossallee ... fast immer ! selten nur konnte der besitzer der schlossalle isoliert werden ...
bedenklich ist diese fehlende transparenz allemal und unser eingangszitat laesst sich aufgrund dieser ausfuehrungen hier nicht gerade bestaetigen. man fragt sich angesichts dieser umstaende ob auch die deutschen oder europaeischen "rettungsaktionen" gleichermassen verschleiern was eigentlich hier gerettet wird bzw. wem wobei geholfen werden soll und geholfen wird und wobei. es scheint sich aber abzuzeichen, dass es nicht die kaufkraft der bevoelkerung ist , nicht die kredeitwuerdigkeit der industrie, nicht mal die kredeitwuerdigkeit der banken selbst, geschweige denn die reanimierung eines marktgeschehes im sinne einer besaenftigung der gegebenen panik.
wir sehen dem 15. november entgegen, dem G20 gipfel zur neuordnung der finanzwelt , wie man schon reaetseln hoerte . herr sarkozy kuendigte ja zuhause schon vollmundig echte loesungen an als konsequenz dieses treffens an. ein grossmaul war der aber schon immer und fuer wen die loesung dann etwas bringt bleibt dahingestellt. ich ahne unangenehmes so in richtung : gehe ueber LOS aber ziehe keine 4000 ☂ ein. wir werden sehen ob die strategen an der wall street die emerging markets in der hand haben oder ob die schlossalle auch keine "miete" mehr einstreichen wird , weil nu gakoiner mehr a göld hat.
http://kommentare.zeit.de/user/idog/beitrag/2008/...billionentransfer
Mittwoch, 12. November 2008
Morgan Stanley: Kreditkrise geht in gefährliche Panikphase über. Deflation in 2009 wahrscheinlich.
Noch vor gut einer Woche sahen die Experten von Morgan Stanley ein „Full House“ Kaufsignal. Doch diese Meinung haben die Analysten per heute wohl geändert.
Morgan Stanley spricht davon, dass die Kreditkrise in eine gefährliche "Panikphase" übergegangen sei. Die Situation an den Kreditmärkten verschlechtere sich zusehends. Die Konsequenzen seien deshalb schwer einschätzbar. Dies würde allerdings nichts Gutes für die Zukunft bedeuten.
Den Zentralbanken gelinge es offenbar nicht, die Kreditvergabe zwischen den Banken wieder in dem gewünschten Maße zu aktivieren. Und solange dies nicht funktioniere, dürfte die Situation mehr als schwierig bleiben.
Steven Roach äusserte sich auf CNBC ebenfalls kritisch zur Zukunft. Er sagte, die Finanzkrise sei die schlimmste Krise der Welt. Die Zentralbanken hatten keine andere Wahl als zu handeln, wie sie handeln. Es scheint zwar eine gewisse Erleichterung bei den Credit Spreads zu geben. Aber die Kredite laufen immer noch nicht.
In 2009 werden wir in eine tiefe Rezession gehen. Falls die Kreditvergabe wieder läuft, könnte es nicht so schlimm werden.
Auf die Frage, ob beispielsweise Deutschland Konsumenten aktivieren könne sagte Roach: "Deutschland? Sie machen wohl einen Witz." Besonders Deutschland und die exportorientierten Länder dürften nächstes Jahr eine extrem schwierig Phase vor sich haben. Generell sehe er derzeit kaum eine Möglichkeit, wie weltweit der Konsum wieder in Gang kommen kann.
http://www.mmnews.de/index.php/200811121487/...ise-in-Panikphase.html
Man darf gespannt sein, was für die Citigroup getan werden muß. Da dürfte es schon ein bisschen mehr sein! Die Marktkapitalisierung der größten Bank der USA entspricht nur noch in etwa der von Genentech!
Er hatte bei Goldman Sachs mitgewirkt, daß das "financial engineering " ihn und seine Bankfreunde reich machte.
Jetzt bekommt er vom Steuerzahler jährlich 60 Mio dafür, daß er zuerst seine Freunde an die Schaltstellen beim Treasury und Fed untergebracht und dann das "engineering" zur Rettung seiner Bankfreunde weiter entwickelt hat.
(Goldman Sachs , Morgan Stanley und jetzt auch American Express wurden ganz schnell in gewöhnliche Banken umgewandelt, damit die Milliarden aus dem TARP-Programm zuerst mal dahin fließen können.)
Da nimmt es nicht Wunder, daß er keine Rechenschaft darüber ablegen will, welche Gelder und wohin sie bisher geflossen sind. Da momentan nur eine "lame dug" regiert, kann man auch ganz ungeniert dem Steuerzahler in die Taschen greifen; den Demokraten kann es nur recht sein, dann brauchen sie es nicht im Januar tun und einen Sündenbock werden sie dann auch haben, falls sich doch das Volk langsam aufregen sollte.
Peking 13.12.07 (www.emfis.com) Die Volksrepublik China hat laut US-Finanzminister Henry Paulson die Notwendigkeit eingesehen, ihre Landeswährung aufzuwerten. Wie Paulson auf einer Konferenz erklärte, sehe sich das Land einem steigenden Inflationsdruck gegenüber. Der chinesischen Regierung sei dadurch zunehmend bewusst geworden, dass freiere Wechselkurse ein wichtiges Instrument seien, um die eigene Wirtschaftsentwicklung zu steuern.
Paulson ist kein Dorftrottel.
Die Abwertung des Dollars wird endlich organisiert.
Jetzt, nachdem die Chinesen investiert sind, und um nicht das ganze US-Auslandsvermögen aufzuzehren.
Liquidität wird u.a. über einen überbewerteten Aktienmarkt generiert.
Von Michael Mross
Freitag, 14. November 2008
Bisher haben große Kreditinstitute damit gepokert, dass sie der Staat im Ernstfall rettet. Doch die Wahrheit ist: Es geht nicht. Sie sind zu groß.
Die ganze Wahrheit über das Finanzsystem: Schon längst sind die Schulden vieler Firmen und Banken über das von Staaten rettbare Limit hinausgewachsen. Diese bittere Wahrheit macht sich langsam im System breit. Im Umgekehrschluss heisst das: Eigentlich ist eine Rettung nicht möglich.
Too big to save: Das ist die ganze Wahrheit, wenn viele, geschweige denn alle Institute gerettet werden müssen.
Too big to save: Das gilt natürlich nicht nur für Banken, sondern auch für große Industrien. Es gilt vor allem für die US-Autoindustrie. Das Rettungspaket ist Illusion. Die Rettung wird nur suggeriert, um Zeit zu gewinnen. Die Wahrheit ist: es gibt keine Rettung.
Was die Zentralbanken machen, ist nur noch Makulatur. Es dient der Zeitgewinnung. Warten auf eine Lösung, eine Idee, oder Beruhigung. Doch diese ist derzeit nicht in Sicht. Je mehr Einzelheiten ans Licht kommen, desto dramatischer wird die Lage, desto deutlicher wird die Lüge.
Schieflagen großer Teile des Systems, bzw. vieler Banken kann kein Staat der Erde ausgleichen. Auch die Zentralbanken sind da machtlos, weil sie notwendiges Vertrauen nicht auf Knopfdruck herstellen können. Im Gegenteil: Um so mehr Billionen die Zentralbanken locker machen, um so mehr Menschen machen sich sorgen um das Geldsystem. Ein System, das offenbar am Abgrund steht, mit jeder Billion, die willfährig an große marode Empfänger ausgezahlt wird.
Dabei wird immer häufiger ein Problem sichtbar: Schon die Bilanzsumme einzelner Banken übertrifft das Bruttoinlandsprodukt eines gesamen Staates bei weitem. Sind mehrere Häuser in der Bedroullie, dann hilft nichts mehr. Auch nicht die Zentralbank. Und der Staat sowieso nicht, denn der ist eh überschuldet.
Das Problem gilt nicht nur für Banken. Das Problem ist auch beispielsweise bei Autoindustrie in den USA akut. Weder die FED noch der Staat wird die US-Autobauer retten können. Sie werden untergehen. Nur weil der Bankrott nicht schon früher zugelassen wurde, sind die Probleme jetzt unlösbar.
Doch nicht nur jenseits des Atlantiks lauern die Gefahren der faulen, uneinbringbaren Schulden. Auch Europa ist voll davon. Viele Banken in Europa und insbesondere in der Schweiz stehen im Feuer. Dort (in der Schweiz) könnten beispielsweise im Ernstfall niemals die UBS oder die Credit Suisse vom Staat gerettet werden. Die Assets in den Büchern sind schlichtweg zu groß.
Hier ein Überblick über die verwalteten Assets einiger Banken, gemessen am Bruttoinlandsprodukt des jeweiligen Staates.
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Quelle: Financial Times
http://www.mmnews.de/index.php/200811141486/...s/Too-Big-To-Save.html
versuchen notleidende Unternehmen zu retten. Aber bald wird der Markt zeigen,
dass die Unternehmen nicht mehr zu retten sind, weil die Schulden zu hoch
geworden sind, sodass sie nicht mehr übernommen werden können.
Damit beginnt Phase 2: Unternehmen werden insolvent, entsprechende Ver-
mögenswerte werden liquidiert.
Die Kreditvergabe der US Reserve Bank hat sich erhöht von 890 Mrd am 10. Sept. bis auf 2,1 Billionen am 5. Nov. Das bedeutet eine Erhöhung des umlaufenden Geldes von 210 % in nur 8 Wochen! Es bedurfte 94 Jahre, bis 890 Mrd erreicht waren.