Lebenstraum Weltumradlung
Den ganzen Vormittag habe ich mit der Thailandzusammenfassung verbracht. Das Schreiben wurde mit reichlich Kaffee versüßt, dem ersten seit Bangkok.
Danach habe ich mich Black Beauty gewidmet und in einem Bikeshop neue Pedale (250 Baht) sowie einen Mantel (150 Baht) gekauft. Die Pedale dürften besser sein (Eisen u. Plastik) als die zuletzt gekauften in Leh. Dies ist bereits das dritte Paar welches ich wohl auch noch "verschleißen" werde. Ob die Wahl des billigsten Mantels eine gute war wird sich zeigen. Der gekaufte thailändische ist ein Slik Reifen und kostete gerade einmal die Hälfte als die teure Importware aus Malaysia. Hätte ich gewusst, dass mein alter chinesische gerade noch 1.000km hält, hätte ich wohl in Bangkok einen besseren gekauft. Mit dem chinesischen Mantel bin ich immerhin stolze 14.000 km gefahren, und das als Hinterrad. Der billigste Pneu war gleichzeitig der schwerste und deshalb habe ich mich für diese Variante entschieden denn ich radle ja mit recht viel Gewicht. Die Knackgeräusche der Pedale machten sich erst ab Bangkok bemerkbar und wurden in den letzten Tagen immer lauter.
Wieder im Hotel angekommen wechselte ich die Teile aus und widmete mich dann der Körperpflege.
Der Ausschlag auf meinem Körper ist in den letzten Tag wesentlich stärker geworden. Ich bin fest davon überzeugt dass die Ursache hierfür das schwülwarme Wetter sowie das ständige schwitzen des Körpers ist. angefangen hatte es ja vor Wochen im Mekongdelta und hat sich nun in den letzten Tagen schlagartig ausgebreitet. Betroffen davon ist der Lendenwirbelbereich sowie die rechte Brustseite. Ab und zu juckt es doch gewaltig und ich bin gespannt ob die Medizin hilft. Alle betroffen Flächen sind während des Radeln bedeckt, vielleicht ist die Ursache eine Art Hitzestau und ich sollte oben ohne fahren. Vermutlich ist es das gleiche wie damals in Pakistan und dort half ein kühlendes Puder. Vielleicht trat die damalige Besserung ja auch nur ein, weil ich dann auf höherem Gefilde entlang des KKH fuhr.
Jetzt möchte ich noch ein oder zwei Karten schreiben, und mich dann mit der Malaysia Lektüre beschäftigen.
Gruß Weltumradler, der spendende......
Bilder von Krabi, so wie sie die Touristen lieben
http://thailandholiday.org.uk/images/map-krabi.jpg
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Ursprünglich wollte ich heute ja mit einem Boot an einen der Strände fahren, habe mich dann jedoch lieber weiter mit der restlichen Tourenplanung hier in Thailand und Malaysia beschäftigt. Eigentlich ein Unding keinen der beliebten Strände zu besuchen aber ich bin halt kein Beachboy.
Über Trang, Phattalung und Hat Yai möchte ich die Ostküste des Landes erreichen und dieser bis Malaysia folgen. Bis Kota Bahru sind es noch ca. 600km und diese Strecke möchte ich in 5-6 Fahrtagen zurücklegen. Sollte mir ein Ort an der Küste richtig gut gefallen werde ich wohl einen weiteren Relaxtag einbauen. Von Kota Bahru aus möchte ich dann durch das Landesinnere nach Kuala Lumpur fahren, und auf halber Strecke den Negara Nt. Park besuchen.
Durch meinen heutigen Ruhetag hat sich mein Ausschlag nicht verschlechtert, vielleicht nein hoffentlich wirken auch die Medikamente. Bis auf die Juckreize belastet mich die Sache körperlich nicht, mental hingegen schon. Mal sehen wie ich morgen nach dem Fahren ausschaue.
Nach langem hin und her habe ich mir heute noch eine kurze Hose gekauft, das war es eigentlich auch schon vom Tag. Ach ja, Sam ist inzwischen weitergeradelt, und hat sich eine Beach in 12km Entfernung als Ziel ausgewählt.
Gruß Weltumradler, der spendende......
Landschaftlich war das bisherige Teilstück nicht sonderlich interessant, da es fast ausschließlich durch Kautschuk und Ananasplantagen ging. Die Ausblicke auf die tropischen Wälder sowie den Kalksteinformationen fehlen mir doch sehr, außerdem habe ich mich inzwischen an die immergrüne Landschaft gewöhnt, sodass diese schon fast langweilig erscheint. Hätte ich dieses heutige Teilstück direkt nach der Wüste Lut durchfahren - ich wäre wohle mehr als euphorisiert gewesen..... es ist halt doch so, dass die letzten Eindrücke am ehesten abrufbar sind und man diese mit soeben gemachten vergleicht.
Richtig überrascht war ich darüber, dass es auf den ersten 60km fast eben war, danach wurde es wieder welliger.
Im Moment steigen doch dicke Quellwolken gen Himmel und ich bin gespannt, ob sich diese heute Nachmittag ihrer schweren Last befreien werden. In Kuala Lumpur z.B., dies ist ja gar nicht mehr soweit entfernt, soll es im Durchschnitt an 15 von 30 Tagen im März regnen. Diese Niederschläge sollen fast ausschließlich am Nachmittag fallen. Ich bin echt gespannt welche Wassermassen dann auf mich herunterprasseln werden.
Aufgrund der unsicheren Wetterlage, werde ich jetzt nur eine normale Pause machen ohne den geliebten Schönheitsschlaf. Dadurch, dass es ja bewölkt ist, ist es nicht so heiß und das Schwitzen hält sich auch noch in Grenzen, ebenso die Schwüle.
So früh wie heute habe ich auch schon lange nicht mehr mein Zelt aufgeschlagen. In Trang fand ich eine geeignete Tankstelle und beendete somit den Fahrtag bereits gegen 16.00. Trotz der gefahrenen km und einigen Bodenwellen fühle ich mich überhaupt nicht müde, immerhin saß ich heute fast 7h im Sattel, und hätte locker noch eine Weile radeln können.
In den "trostlosen" Weiten der australischen Wüste möchte ich mal testen, wo meine persönlichen Grenzen liegen. Zum einen möchte ich gerne wissen, was ich in 24h fahren kann zum anderen ob 1.000km in 3 Tagen möglich sind. Wenn diese Zeilen mal jemand liest wird er wohl denken, dass ich zu lange in der Sonne geradelt bin.... Wahrscheinlich hat er ja recht, aber beim stundenlangen Treten kommt man halt auf die verrücktesten Ideen.
Mein Ausschlag scheint sich trotz heutiger Belastung zurückzubilden, vielleicht helfen ja die Medikamente. Die Wolken haben sich mittlerweile auch wieder verzogen, sodass ich lediglich das Innenzelt aufgebaut habe. Ich bin echt gespannt wie viel Kondenswasser sich heute bildet.
Gruß Weltumradler, der spendende.......
Der heutige Tag hat es bisher ganz schön in sich gehabt. Es fing damit an, dass ich heute Morgen, eigentlich jedoch schon gestern Abend relativ viele Ameisen in meinem Zelt hatte. Diese mussten wohl dort ihren Eingang gefunden haben wo sich die beiden Reißverschlüsse treffen. Bereits kurz nach 6.00 war ganz schön viel Aktion in meinem Zelt und ich dachte immer, dass die Viecher nur tagsüber aktiv sind. In aller größter, teilweise panischer Hektik packte ich mein Zeug zusammen, zuvor wurde das Zelt richtig ausgeschüttelt, und kam bereits hierbei mächtig ins schwitzen.
Kurz nach 7.00 ging es dann los, und die bisher gefahrenen km hatten es ganz schön in sich. Vielleicht fiel mir das Fahren auch deshalb so schwer, da die Landschaft mehr als bescheiden war. Einziger Lichtblick auf dem Weg ins 60km entfernte Phattalung war auf halber Strecke das passieren eines Passes. Während diesem Teilstück war noch teilweise natürlicher Wald zu sehen, ansonsten dominierten offene Flächen oder die Kautschukplantagen.
Das trostloseste war jedoch mit Sicherheit der Ausbau dieser Straße auf eine 4 spurige Autobahn. Gute 40km Baustelle, dazu noch jede Menge Verkehr, das passte gar nicht zu meinem Jubiläumstag und war wohl zu viel für mich. Dazu noch den recht heftigen Wind, den ich nun seit Phattalung als Gegenwind verspüre. Bis Yat Hai sind es noch ca. 80km doch glaube ich nicht, dass ich noch so weit fahren werde.
Dadurch, dass es den ganzen Tag über bewölkt war, ist es zwar nicht mehr so heiß wie zuletzt, die Schwüle ist jedoch geblieben. Das Zelt konnte ich heute morgen übrigens fast trocken zusammen bauen.
Es sind dann doch einige km mehr geworden als ursprünglich geplant, und nach der Mittagspause bin ich seit langer Zeit mal wieder in einen Hungerast gefallen. Die Folgen waren wacklige Knie und ein leichtes Schwindelgefühl. Bei der nächstmöglichen Gelegenheit hielt ich an und stärkte mich zuerst mit einer Nudelsuppe, danach abermals mit Nudeln und Eiern - beides hatte vorzüglich geschmeckt.
Nachdem ich mein Zelt an einer Tankstelle aufgebaut hatte bekam ich Besuch von 2 äußerst netten Thailänderinnen. Sie warnten mich vor bösen Männern und boten mir an, dass ich das Zelt doch nahe ihres Shops, welcher gerade einmal 50m entfernt war, aufbauen könne. Ich lehnte dankend ab und wollte einfach nicht mehr umziehen.
Morgen habe ich ja Geburtstag, sprich ich bin dann in meinem 2. Weltumradlerjahr und werde 1.........
Hier nun ein paar Zahlen, Statistiken zum ersten Radlerjahr. Insgesamt bin ich 22.841km gefahren und bei 247 Fahrtagen bedeutet dies einen Schnitt von 92,75km pro Fahrtag. Geld habe ich natürlich auch ausgegeben und mit 11.110 DM, das was Tini ausgegeben hat bzw. ich an Bankomaten abgebucht habe, war es dann doch teurer, als ich ursprünglich geplant habe. Mich selbst stört dies jedoch recht wenig, denn erstens lebt man nur einmal, und zwar jetzt in diesem Augenblick. Nur Gott weiß, was die Zukunft bringt - eine Tatsache, die mir während dieser Reise mehr bewusst wurde.
In Australien hoffe ich nun, ein bisschen Geld durch Arbeit dazuverdienen zu können, dies war ursprünglich ja nicht geplant.
Dank Gottes Hilfe bin ich bisher von Krankheiten verschont geblieben, auch hatte ich keinen Unfall bzw. größere Diebstähle/Überfälle zu beklagen.
Und hier noch die bisherigen Highlights in aller kürze.
Der superwarme Start durch Frankreich - dem Frühling entgegen, die Peloponnes sowie die Besteigung des Olymps in Griechenland, das Hochland Anatoliens sowie die Wüstenstädte, Esfahan, Yazd, Kerman und Bam im Iran, das durchradeln Baluchistans sowie des KKH`s in Pakistan, der Besuch des Goldenen Tempels in Amritsar, der Kashmir-Laddakh circle, den Taj Mahal, der Westen Nepals, die Nordwestschleife sowie das Mekong Delta in Vietnam, Angkor Wat und den Bajon sowie die Leute Kambodschas, der Große Palast in Bangkok und VVIIEELLEESS mehr..........
Es ist wirklich phantastisch, dass ich all dieses sehen bzw. erleben durfte und ich bin wirklich gespannt was das 2. Jahr so bringt.
Es ist jetzt 12.00 deutscher Zeit und meine Gedanken sind bei Mutti - welch Hohn...... Normalerweise müsste sie nun ihren 2. Eingriff an der linken Brust hinter sich haben. Ich hoffe und bete zu Gott, dass dieses mal nun alles entfernt wurde und sie die folgende Chemo gut überstehen wird. Tini hat mir per E-Mail geschrieben, dass sie sehr tapfer ist..........
Gruß Weltumradler, der spendende......
Heute Nacht habe ich mal wieder kaum geschlafen, so ca. 3-4 Stunden, und schuld daran waren nicht die bösen Männer, sondern vielmehr eine recht laute Karaoke, welche in einem Restaurant in ca. 100m Entfernung stattfand. Nachdem ich dann endlich die nötige Zeltschwere hatte fing es an zu tröpfeln, und ich musste mein Außenzelt im Dunkeln aufbauen. Dies ging zwar äußerst schnell, doch nach dieser Aktion war ich natürlich wieder hellwach - angefangen zu regnen hat es natürlich nicht...... Die Temperaturen im Zelt stiegen schnell an, sodass erneutes Schwitzen angesagt war. Diese Bedingungen werden ich wohl in den nächsten 2 Monaten vorfinden, in Perth müsste es dann wesentlich angenehmer sein.
Der bisherige Tag bestand ausschließlich mit dem biken auf Autobahnen und ich merke dass es Zeit wird Thailand zu verlassen.
Bisher bin ich 74km geradelt und befinde mich kurz hinter Charma. Ursprünglich wollte ich von dort aus ja Richtung Küste fahren, doch den Abzweig nach Thepa muss ich wohl übersehen haben. Dies ist jedoch meine Schuld, da ich mir keine Thailandkarte besorgt habe, und mich lediglich an meinem Marco Polo Reiseführer bzw. deren Karten orientiere. Thailand galt für mich ja als reine Durchgangsstation - irgendetwas muss man sich ja auch für das Rentenalter aufbewahren....
Sollte alles normal verlaufen möchte ich heute noch bis Pattani radeln. Morgen dürfte dann mein letzter reine Thailandtag anstehen. Auf alle Fälle geht`s jetzt erst mal wieder los, und zwar gegen den Wind....
Nachdem ich kurz vor 16.00 eine Tankstelle gesichtet hatte wurde ich ganz melanchonisch bzw. warm ums Herz. Weshalb?!, Na ja, nach deutscher Zeit war es kurz vor 10.00 und zu jener Uhrzeit bin ich ja vor Jahresfrist losgeradelt. Es war ein Start ins Ungewisse, mit vielen unbekannten und dies wird sich in den nächsten Monaten, Jahren auch nicht ändern. Meinen Entschluss loszufahren habe ich in keiner Weise bereut, nein ich glaube sogar dass dies zum richtigen Zeitpunkt geschah. Ich bin nun um ein Jahr älter, habe dickere Oberschenkel, ne schmalere Hüfte und bin zudem um viele, viele, nein verdammt viele Erfahrungen reicher.
Was hätten mir die letzten 12 Monate in Deutschland gebracht?!.... Eine fette Gehaltserhöhung, die hatte ich ja schon nach meiner Kündigung...., einen fetten Karpfen, ja das kann nachgeholt werden....., eine Frau für`s Leben, ja das kann unterwegs ja auch passieren..... - und sonst?!....
Und die Küstenstraße habe ich doch nicht verpasst, der Abzweig war wohl nur falsch eingezeichnet. Kurz nach der Mittagspause sah ich sie dann doch noch, keine Fata Morgana, sondern das chinesische Meer. Ich überlegte kurz ob ich denn nicht zur Feier des Tages am Strand übernachten sollte, aß erst einmal Reis mit Shrimps um dann doch weiter zu fahren. Hauptgrund hierzu war wohl die frühe des Tages.
Für morgen möchte ich auf alle Fälle bis nach Narathiwat fahren, um danach evtl. am Strand zu übernachten. Obwohl es äußerst düster ausschaut werde ich vorerst wieder nur das Außenzelt aufbauen, der Akklimatisation wegen.
Gruß Weltumradler, der spendende......
So wie es ausschaut war es nur ein kurzer Schauer, denn blauer Himmel ist bereits wieder zu sehen.
Nach einigen km erreichte ich Pattani und kurz darauf fuhr ich den 23. Tausender meiner Tour. Die letzten 1.000km zählten bestimmt nicht zu den interessantesten doch müsste es ab jetzt landschaftlich wieder interessanter werden. Der letzte Teil des gestrigen Tages sowie die heutige Etappe machen jedoch Appetit auf Malaysia. Das Land war heute wieder recht offen, und die zahlreichen Reisfelder standen kurz vor der Ernte. Ein wenig erinnerte mich die Landschaft an Kambodscha, auch wenn dort zuletzt aufgrund der Trockenheit keine Reisfelder zu sehen waren.
Was auch auffiel waren die vielen Moslems in dieser Gegend. Hier macht sich mit Sicherheit bereits der Einfluss Malaysia bemerkbar. 50% der Malayen sind Muslime und der Großteil von ihnen soll an der Ostküste des Landes leben.
Gefahren bin ich dann doch noch einige km, denn in Narathiwat habe ich vergeblich nach einer Tankstelle ausschau gehalten. Diese fallen hier aufgrund des schwächeren Verkehrs schwächer aus und lassen den gewohnten Komfort vermissen.
Hier In Tak Bai wurde ich in einer Lodge fündig, doch waren die 500 Baht für meinen Geldbeutel eindeutig zu viel. Ich fragte, ob ich denn nicht für 100 Baht meint Zelt aufschlagen könne und der Besitzer willigte ein. Allein für das Duschen wollte man dann 300 Baht und so begnügte ich mich mit dem Gartenschlauch, dieses Wasser war auch nass..... und gab es zum Nulltarif. Die Aussicht hier in der Lodge ist jedenfalls wunderbar. Zu sehen ist eine Lagune und ein Damm, auf dem die Autos und Motorräder entlang fahren. Aus der Ferne sind die Gebete der Moscheen zu hören und an dieses Szenario muss ich mich erst einmal wieder gewöhnen.
Gerade hatte ich noch ein halbstündiges Gespräch mit der Besitzerin der Lodge und sie teilte mir mit, dass in Malaysia doch alles wesentlich teurer wäre als hier. Vielleicht werde ich ja dann auf mein geliebtes Bier verzichten, denn dieses soll es ausschließlich in chinesischen Restaurants geben. Den heutigen Abend bzw. die Aussicht genieße ich in vollen Zügen, und werde jetzt noch etwas essen sowie ein Bierchen schlürfen.
Gruß Weltumradler, der spendende.......
Bis es soweit war fuhr ich jedoch noch 5km auf thailändischem Boden und erreichte somit die Grenze nach 23.108km. In Thailand war ich somit insgesamt 1.763km gefahren, und das in gerade einmal 15 Fahrtagen.
Erstmals bildete ein Fluss (Galas) die natürliche Grenze zwischen zwei Ländern und die Ein- bzw. Ausreise bereitete keinerlei Probleme. Der Fluss wurde per Fähre gequert, und mit an Bord waren zahlreiche Malyen, die billige Lebensmittel, u.a. Obst und Gemüse, in Thailand eingekauft hatten. Das essen und trinken ist hier so ca. 30% teurer als im Nachbarland. Für das schöne Hotelzimmer hier in Kota Bahru zahle ich 15 malayische Ringgit, wobei 1,85 Ringgit ca. 1 DM entsprechen. Auf einer Bank habe ich 1.000 Ringgit abgehoben.
Bis es soweit war musste ich jedoch erst einmal 2 Regenschauer abwarten. Der erste hielt mich für etwa 2h an der malayischen Grenze fest, hatte hier jedoch ein äußerst interessantes Gespräch mit einem Geschäftsmann. Er handelt mit allerlei Lebensmittel und verriet mir so einiges über den Schmuggel an der Grenze. Einer seiner besten "Freunde" ist Polizeichef vor Ort, und so weiß er immer Bescheid welcher Ort gut passierbar ist. Das dies etwas kostet ist natürlich selbstverständlich....
Zuerst der Kautschukfahrer in Thailand, jetzt diese Begenung hier an der Grenze und so glaube ich schon, dass das Schmieren der Polizei üblich ist. Von diesem islamischen Mann lies ich mich dann doch zu einem Kaffee einladen, da er doch vermutlich wesentlich mehr besitzt als ich.
Nachdem es dann heller zu werden schien fuhr ich weiter, doch bereits nach 5 weiteren km musste ich erneut Unterschlupf an einer Bushaltestelle suchen. Ich habe das dumme Gefühl, dass ich hier in Malaysia und später in Indonesien vermutlich öfters nass werde als bisher, hoffentlich täusche ich mich. Die Regenpause dauerte dieses mal lediglich 90 Minuten und danach konnte ich bis Kota Bahru durchfahren.
Ich bin jetzt also in Malaysia, was ist das nur für ein Land?
Geographisch gesehen ist das Land zweigeteilt. Die Halbinsel Westmalaysia ist ca. 750km lang und liegt zwischen Thailand und Singapur. Ostmalaysia liegt auf der Insel Borneo und ist in die Bundesstaaten Sarawak und Saba unterteilt. Malaysia ist bestrebt sich aus einem ehemaligen Agrarland in ein Industrieland umzuwandeln, dies soll bis 2020 geschehen. Die Staatsreligion ist der Islam, zu der sich etwa die Hälfte der Bevölkerung bekennt. Es gibt einen extrem hohen Anteil an Zuwanderer, die meisten stammen aus China und Indien. Die Westküste der Halbinsel wurde am stärksten von fremden Kulturen geprägt. Grund hierfür ist der viel befahrene Seeweg an der Straße von Melaka. Arabische und Europäische Seefahrer legten hier schon vor Jahrhunderten an und eroberten bzw. beeinflussten die Gegend.
Ich jedenfalls freue mich auf dieses Land, da es mit Sicherheit wieder Neues zu entdecken gibt.
Gruß Weltumradler, der spendende.......
http://de.wikipedia.org/wiki/Malaysia
Gruß Weltumradler
Während einer kurzen Regenpause besorgte ich mir 2 Telefonkarten für jeweils 20 Ringgit. Die Telefonate sollen hier in Malaysia am Sonntag ab 19.00 am billigsten sein. Ich denke, dass ich entweder heute Abend oder morgen früh zu Hause anrufen werde. Das letzte mal tat ich dies ja von Bangkok aus, ist jetzt immerhin auch schon wieder 3 Wochen her.
Obwohl ich heute nicht allzu viel gebummelt habe ist mir doch schon einiges aufgefallen.
Die Ostküste des Landes ist ja islamisch geprägt, und somit waren heute doch etliche Geschäfte geschlossen. Im Islam entspricht der Freitag ja unserem Sonntag.
Was mir auch auffällt ist die Tatsache, dass ich hier wesentlich mehr Frauen als Männer sehe. Ein Großteil dieser trägt zwar ein Kopftuch, das Gesicht wird jedoch nicht verdeckt. Auch kommt es vor, dass ich von den Frauen direkt angesprochen werde. Die Kinder gehen wie bei uns im Westen in den Mc. Donald, auch haben viele hier ein Handy.
Selbst Bier gibt es hier ganz offiziell zu kaufen, im Iran bzw. Pakistan blühte halt der Schwarzmarkt...., jedoch nur in den Speiserestaurants. Eine 0,66l Flasche kostet stolze 6 DM und somit werde ich auf dieses "Schlafmittel" in Zukunft wohl verzichten. Ich will mich ja auch den Sitten und Gebräuchen der einzelnen Ländern anpassen und Alkohol ist im strengen Islam halt verboten.
Nachdem die zuletzt durchradelten Länder Vietnam, Kambodscha und Thailand jeweils die gleiche Ortszeit hatten ist Malaysia nun wieder einmal 1 Stunde voraus. Wir sind hier nun gegenüber Deutschland also 7h voraus.
Da es hier eigentlich nichts außergewöhnliches zu besichtigen gibt, werde ich mich morgen wohl mehr den Leuten widmen, beobachte ist angesagt.
Gruß Weltumradler, der spendende......
Von Kota Bahru aus ging es über Kuala Krai nach Gua Musang und danach in den Taman Negara Nt. Park. Nach einem 3 tägigen Besuch des Nationalparkes ging es weiter über Jerantut nach Karak um Tags darauf die Hauptstadt Kuala Lumpur zu erreichen. Auf autobahnähnlicher Straße ging es dann wieder nordwärts nach Georg Town, auf der Halbinsel Penang gelegen. Von dort aus ging es dann mit der Fähre nach Indonesien (Sumatra, Medan).
http://travelmalaysiaguide.com/images/Maps/peninsular-malaysia-map.jpg
Gruß Weltumradler
Heute morgen hatte es dann abermals geregnet, sodass man doch von einer kleinen Schlechtwetterperiode reden kann. Laut meinem Marco Polo Reiseführer dauert der Monsun an der Ostküste des Landes von Oktober bis Februar. Den Rest des Tages war es zwar stark bewölkt, geregnet hat es jedoch nicht mehr.
Als ich dann in einem Internetcafe die BZ lesen wollte hielten mich auf dem Weg dorthin zwei junge Frauen an, die unbedingt ein Foto mit mir machen wollten. Ich musste jede dieser hübschen Muslime in den Arm nehmen und war über dieses Verhalten mehr als überrascht. Die Frauen selbst fand ich mit ihren bunten Kopftüchern und Batikkleidern besonders hübsch. Die Frauen wirken auf mich hier in Kota Bahru selbstbewusster als in den anderen Ländern Südostasiens, natürlich kein Vergleich mit den streng islamistischen Länder wie Iran und Pakistan.
Nach gut 2 Stunden surfen im Internet bin ich dann noch eine Weile ziellos im Viertel herumgelaufen. Das interessanteste was ich sehen konnte war eine Mosche mit einer vergoldeten Kuppel.
Gestern Abend hatte ich noch zu Hause angerufen und habe von Papa erfahren, dass Mutti erst heute operiert wird. Wie jedes mal sind die Anrufe dann doch ein wenig hektisch, da man bei diesen teuren Gespräche doch möglichst viel erzählen möchte. Durch meine E-Mails weiß Papa eigentlich recht gut Bescheid wo ich mich gerade befinde. Die meiste Zeit über spreche eigentlich ich, da er doch sehr viele Fragen hat. Auf alle Fälle werde ich das nächste mal etwas mehr ausgeben als bei diesem Gespräch (20DM) und sollte in den E-Mails noch detaillierter meinen gefahrenen Weg beschreiben. Voller stolz hat er mir mitgeteilt, dass er auf einer Weltkarte meinen Weg eingezeichnet hat.
Danach schlenderte ich noch ein wenig über den Nachtmarkt hier in Kota Bahru, dem eigentlich Highlight der Stadt. Die angebotenen Köstlichkeiten ließen mir schier das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ob Fisch, fast Food, allerlei Obstsorten, Waffeln u.s.w., auf diesem Markt müsste für jedem Gaumen etwas zu finden sein. Der Duft der diversen Küchen sowie das Gewusel der Leute ließ einen Hauch von zwei Tausend und einer Nacht aufkommen.
Nach dem Sonnenuntergang wurden die Geschäfte für 1 Stunde geschlossen. Vermutlich soll den Gläubigen die Möglichkeit zum Abendgebet gegeben werden. Heute Abend werde ich den Markt nochmals aufsuchen.
Gruß Weltumradler, der spendende.....
Bilder Markt Kota Bahru
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Der heutige Morgen begann mit einem "katastrophalen" Denkfehler. Ich bin ja jetzt der thailändischen Zeit um eine Stunde voraus und dachte um 24.00 Uhr, das ist die deutsche Zeit auf meinem Tacho, der einzigen Uhr die ich habe, dass ich noch eine Stunde dösen könnte. Ich wunderte mich dann am Morgen über die Helligkeit trotz starker Bewölkung. Schnell wurde mir klar, welchen Denkfehler ich hatte und werde zukünftig also um 23.00 dt. Zeit aufstehen.
Die Frühstückspause verbrachte ich nach 40km an einer Tankstelle in Mechang und gönnte mir einen Schoki, Kekse und 1,5l Fanta...., nicht gerade einheimische Kost. Das Radeln hat aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens keinen sonderlichen spaß gemacht. Beim Fahren ist höchste Konzentration angesagt, da die lieblich gewonnene Standspur fehlt und die Straße jeweils "nur" einspurig ist. Zum Glück sind die Autofahrer recht rücksichtsvoll, und bisher gab es kein einzig riskantes Überholmanöver.
Das Landschaftsbild wird eindeutig von riesigen Ananasplantagen geprägt. Richtig ursprünglichen Wald habe ich bisher noch nicht gesehen, doch dies wird sich ja im Tamara Nt. Park ändern, auf den ich mich schon riesig freue. Ob es zum Besuch kommt wird dann halt doch auf die Kosten sowie dem Wetter abhängen. Sollte ich einen Besuch abhalten werde ich auf alle Fälle länger als die ursprünglich geplanten 14 Tage in Malaysia verbringen. Dies hätte dann zur Folge, dass ich auf Sumatra direkt von Medan aus nach Jakarta radeln würde. Ursprünglich wollte ich ja entlang der Küste bis Benda Aceh und dann in einem Husarenritt die Insel von West nach Ost queren. Die Zukunft wird zeigen, wohin es mich in den letzten Wochen Asiens verschlägt.
Einige Km sind es dann doch noch geworden, doch lag dies hauptsächlich an der Tatsache, dass ich unterwegs keine Einkaufmöglichkeit (Trinken) hatte. Da es recht düster aussah hätte ich sonst wohl mein Zelt etwas früher aufgeschlagen.
Auf den letzten Km hatte ich dann keine Ananasplantagen mehr gesehen, vielmehr war Kahlschlag angesagt. Ein in Kuala Lumpur lebende Malaye teilte mir mit, dass hier nun alles mit Orangenplantagen aufgeforstet wird. Teilweise sah es aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte, ältere Bäume konnte ich nicht sehen.
Die Gegend ist äußerst dünn besiedelt und die meisten Leute sind wohl mit der Forstwirtschaft beschäftigt.
Nach dem Mittagsessen hatte ich noch eine nette Begegnung mit einem Pakistani, der hier seit längerer Zeit in Malaysia lebt. Wir unterhielten uns über sein Land und er lebte in Peshawer, also jene Stadt im Norden Pakistans, welche ich auch gerne besucht hätte es aber aufgrund der Unruhen in dieser Gegend habe sein lassen. Er ließ es sich nicht ausreden die Zeche zu bezahlen um danach glücklich mit dem Moped nach Mechang zu fahren.
Das Zelt habe ich heute nahe eines kleinen Straßenrestaurants aufgeschlagen. Der Himmel ist zwar noch leicht bewölkt, doch sieht es so aus als ob es heute Nacht aufklaren könnte. Der Ausschlag breitet sich auch immer weiter aus, und jetzt habe ich die roten, juckenden Pünktchen auch an den Armen und Beinen. Meine Körperdusche mit 1,5l Wasser trägt bestimmt auch nicht zur Besserung bei. Dass der Ausschlag sich ausweitet verwundert mich doch ein wenig, denn heute war es wirklich nicht heiß. ich befürchte fast, dass er mir bis Australien treu bleiben wird, danach müsste es eigentlich besser werden.
Gruß Weltumradler, der spendende......
Geregnet hat es heute Nacht nicht, das einzige was wohl eine sternenklare verhinderte war der sich bildende Nebel. Trotz viel Kahlschlag in unmittelbarer Umgebung war es eine recht laute Nacht. So viele Tierlaute habe ich schon lange nicht mehr vernommen, es war einfach nur schön.
Nach äußerst schlafreicher Nacht wachte ich heute morgen gegen 6.30 auf und begann mich startklar zu machen. Draußen war es noch recht dunkel, sodass ich erst eine Stunde später losfuhr. Beim zusammenpacken des nassen Zeltes, sowie bei der Morgentoilette haben mich dann doch 4 oder 5 Moskitos so gepiesackt, dass ich zukünftig dies wohl mit langer Hose und Fleece erledigen werde.
Malaysia uns Indonesien ist ja absolutes Malariagebiet und für diese Länder hätte ich dann vielleicht doch eine Prophylaxe mitnehmen bzw. besorgen sollen. Mental ist es jedenfalls kein gutes Gefühl, wenn ich gestochen werde, zum Glück ging alles bisher gut.
Die ersten 40km hatten es dann ganz schön in sich, und ich musste des Öfteren auf den zweit kleinsten Gang hinunterschalten. Ich bekam mächtigen Respekt vor den kurzen, giftigen ups and downs doch glücklicherweise änderte sich dies nach der Frühstückspause. Dort habe ich 2 superdünne Rotis (Brote) mit Zucker und einer Souce gegessen, dies war richtig lecker. Danach gab es einen recht klebrigen reis, der in Blätter gewickelt war und auch das schmeckte vorzüglich.
So gestärkt konnte ich es richtig laufen lassen, und das fahren machte mal wieder richtig spaß. heute war Sonntag und somit hielt sich auch der Verkehr in Grenzen.
Landschaftlich waren wieder tropische Wälder zu sehen, vereinzelt tauchten auch Kautschukplantagen auf. Anscheinend rechnet sich das Geschäft mit dem Gummi nicht mehr, denn ich sah auch verwilderte Plantagen. Meine als ursprünglich als Ananas bezeichneten Bäume sind wohl andere, aus deren Früchte ein Öl hergestellt wird. Für diese in Monokultur angelegten Plantagen muss der tropische Wald weichen. Heute sah ich zig LKW`s mit riesigen, vermutlich Jahrhundert alten Baumstämmen heute an mir vorbeiziehen.
ich befinde mich derzeit in Merapoh und so 30-40 weitere km sollen es heute dann schon noch werden. Bin gespannt, wo ich heute mein Zelt aufschlage.
knappe 40km bin ich noch gefahren, dass es aber so hart werden würde hätte ich auch nicht gedacht. So gesehen war meine Pause am späten Nachmittag goldrichtig. Zu Beginn meiner Tour wäre die heutige Tagesetappe mit Sicherheit nicht möglich gewesen. Es ist auch ein schönes Gefühl, im reifen Alter von jetzt 37 Jahren topfit zu sein....
Nach der Pause hatte ich doch einige Kalkfelsen passiert, die ähnlich imosant wirkten wie die an der Küste bei Krabi.
Das radeln hier ist trotz der Anstrengungen recht schön, da die Strecke recht kurvenreich ist und man nicht erkennt, wie es weiter geht. Ich bin echt gespannt ob ich Jerantut morgen erreichen kann, denn die Entfernung müsste ebenfalls ca. 130km betragen. Die Einheimischen konnten mir mal wieder keine genaueren Angaben machen und so werde ich halt wieder drauf losfahren. Bis Kuala Lipis sind es noch knappe 50km und danach müsste es eigentlich auch wieder einfacher werden.... - schaun mer mal würde Kaiser Franz sagen.
Heute habe ich mich übrigens nicht waschen können, dafür hoffe ich morgen auf ein bezahlbares Hotel.
Gruß Weltumradler, der spendende.....
Unter meinem Zelt hatte sich Wasser gesammelt, und da der Boden noch intakt war drang kein Wasser ein. Ein Nachteil des neuen Salewa Zeltes gegenüber dem alten ist die Tatsache, dass der Überwurf kleiner ausfällt. Somit ist der Abstand zwischen den Zelthäuten wohl zu gering und bei starkem Regen und gleichzeitigem Seitenwind besteht die Gefahr, dass Wasser unterhalb des Bodens läuft. Überrascht über das Wasser war ich dann doch ein wenig, denn ich hatte das Zelt ja in keiner Mulde aufgebaut. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass ich äußerst behutsam mit dem Zeltboden umgehen muss, denn bei meinem alten wären unter gleichen Bedingungen bestimmt Wasser eingedrungen.
Bis zu meinem Frühstücksort Kuala Lipis waren es 48km und dieses Teilstück war das hügeligste am heutigen Tag ohne dabei anstrengend gewesen zu sein. Dieser Ort grenzt an den Tamara Nt. Park und dementsprechend schön war die Landschaft. Abermals führ ich entlang einiger Kautschuk- und Ölbaumplantagen sowie natürlichem, tropischem Regenwald.
Zum Frühstück gab es wieder zwei superdünne Rotis, ein Brot das einfach schmeckt. Nach einer Stunde Pause fuhr ich gegen 11.00 weiter und fast ausschließlich in der Sonne.
Wie sehr sich doch Tag für Tag das Wetter ähnelt. Morgens fährt man im Nebel los, bis zum späten Vormittag hat sich die Sonne durchgesetzt und am Abend verfinstert sich der Himmel, so auch heute. Es ist jetzt 19.00 und bald wird es wohl wieder ein Gewitter geben. Nach Kuala Lipis folgte ich für ca. 20km einem Fluss bis Benta Serentang.
Es war ein schönes Gefühl einem Flussbett zu folgen, dieses hatte ich schon lange nicht mehr. Ich glaube, dass er die Grenze zum Nationalpark bildet. Das braunige, schlammige Wasser deutet auf die starken Regenfälle der letzten Tage wieder.
Neben vielen toten, überfahrenen Schlangen habe ich heute seit langer Zeit mal wieder eine lebende, ca. 1m lange gesehen. Heute morgen folgte mir ein Raubvogel für mehrere hundert Meter und ich musste an "die Vögel" von Alfred Hitchcock denken. Vorgestern hatte ich eine ca, 1,2m lange Echse vorbeihuschen sehen, heute eine tote, einen Dachs sowie ein Gürteltier. Das Zirpsen der Grillen war teilweise so laut, dass man die heranfahrenden Autos nicht hörte.
Auf den letzten 40km nach Jerantut war die Landschaft dann wieder offen und einige Leute wohnten nahe der Straße.
Im Ort selber bin ich für 10 Riggit mit einem Einzelzimmer untergekommen, ein Dorm hätte 6 gekostet. Ich selber habe für 2 Nächte gebucht, da ich mich morgen genauer über den Nationalpark erkundigen möchte. Anscheinend kann man mit dem Rad hineinfahren, und ist somit nicht auf die 2 bis 3 stündige Bootsfahrt zu 38 Ringgit angewiesen. Das Fahrrad soll ich an einer Polizeistation abgeben können und das Zelten im Park soll gerade einmal ein Ringgit pro Nacht kosten.
Gruß Weltumradler
Morgen werde ich nun die 72km bis zum Start in Kuala Taham Village mit dem Rad zurücklegen, retour werde ich dann für 19 Ringgit mit dem Boot fahren. So habe ich bestimmt 2 unterschiedliche Wahrnehmungen für die gleiche Strecke.
Für die Tour selbst habe ich mich mit Schmalkost eingedeckt. Auf den Campingplätzen soll es keine Verpflegungsstationen geben und somit werde ich meinen Kocher mitnehmen. Der Hauptgrund hierfür sind nicht warme Malzeiten zu haben sondern vielmehr das Abkochen von Wasser. Vielleicht nehme ich ja auch nur den Wasserfilter mit, oder doch beides.....
Wie ich nun genau wandern werde weiß ich noch nicht und wird erst morgen vor Ort entschieden. Derzeit ist es eine Acht, möchte 3 Tage wandern und 4 Nächte dort verbringen.
Ich hoffe nur, dass es für mich kein Problem sein wird den richtigen Weg zu finden. Gespannt bin ich auch wie es meinem "juckenden" Körper ergeht, wenn ich stundenlang den Rucksack trage...., bestimmt wird es nicht besser.
Sonst habe ich heute eigentlich nichts spektakuläres gemacht. Ich habe Tini eine Karte geschrieben und werde später den Eltern noch ein E-Mail schreiben.
Gruß Weltumradler
http://de.wikipedia.org/wiki/Taman_Negara
Gruß Weltumradler
Heute morgen habe ich mir dann etwas mehr Zeit als sonst gelassen da ich ja wusste, dass heute nur 72km auf dem Programm standen. So genoss ich mein Frühstück bestehend aus 6 Toastbrote mit Jam und reichlich Kaffee, hmmm war das fein und alles incl. der Übernachtungsgebühr.
Gegen 8.00 ging es los und wieder einmal hatte ich Schwierigkeiten den Weg zum National Park zu finden. Schuld daran ist der Ausbau der Straße, und die Schilder waren nur teilweise vorhanden bzw. sichtbar. Nach ca. 20 min. Irrfahrt in und um Jerantut herum war ich dann auf der richtigen Straße.
Die Leute, welche ich nach dem Weg fragte gaben mir unterschiedliche Auskünfte. Manche dachten wohl, dass ich zur Bootsanlegestelle wollte von der die meisten Touristen ihren Trip in den NP starten. Diese Variante möchte ich mir jedoch für den Rückweg vorbehalten.
Nach ca. 20km verließ ich die Hauptstraße und was folgte war ein ständiges up and down. Diesen Zustand bin ich mittlerweile ja gewohnt, doch als nach 10 weiteren km der Asphalt in Schotter wechselte wurde es doch anstrengender als ursprünglich gedacht.
Fast während der gesamten Strecke fuhr ich entlang dieser Ölbaumplantagen, unterwegs sah ich auch eine ortsansässige Fabrik, in der die Frucht wohl verarbeitet wird. Ich war dann doch ein wenig enttäuscht da ich dachte, dass ich bereits auf dem Weg zum Eingang des NP, dem Ort Kuala Tahan, durch Regenwald radeln würde. Wie man sich doch täuschen kann.
Gegen 13.30 erreichte ich den Ort, und sofort bot mir ein Chalet Besitzer an mein Zelt kostenlos auf seinem Grundstück aufbauen zu können. Ich lehnte dankend ab, da ich ja wusste dass auf der anderen Seite des Flusses ein Campingplatz war. Ich wollte dem Dschungel so nahe wie möglich sein, um die Geräusche der Nacht besser wahrnehmen zu können. Freundlicherweise bot mir der Mann noch an, auf Black Beauty sowie meine Sachen aufzupassen, hier ließ ich mich nicht zweimal bitten. Bevor ich dann mit dem Boot zur anderen Uferseite übersetzte stärkte ich mich noch 2 Portionen Nudeln sowie Vegetables.
Die Querung kostete gerade einmal 1/2 Ringgit und als erstes suchte ich das Registration Office auf.
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Dort musste ich dann erst einmal erstaunt feststellen, dass meine geplante Tour ohne Führer nicht möglich ist. Als offizielle Begründung, und dieses mal glaube ich dies sogar, gab man mir an, dass die Parkveranstalter für dessen Besucher verantwortlich seien. Man wolle nicht riskieren, dass Leute im Dschungel verloren gehen..... Es war eindeutig mein Fehler, dass ich mich hier im Vorfeld nicht genauer erkundigt hatte.
Ich habe nun folgende Möglichkeiten. Entweder wandere ich einen wesentlich kleineren Rundweg oder bleibe hier auf dem wunderschönen Campingplatz in Kuala Tahan. Ich werde mich wohl für letztgenanntes entscheiden und den Ort als Basislager ansehen von dem aus ich mehrere Touren machen werde.
Highlight des Tages war dann doch wohl das Abkühlen bzw. Schwimmen im Fluss. Ich habe es nun tatsächlich geschafft, nach einem Jahr des Unterwegseins meinen Kopf mal wieder in Wasser einzutauchen, gebadet habe ich ja seit über einem Jahr nicht mehr..... Es war ein herrliches Gefühl sich schwerelos von dem kühlenden Nass treiben zu lassen. Alleine dieses natürliche Planschbecken ist ein Grund dafür hier zu bleiben.
Was es hier auch hat sind ekelige, kleine Blutegel, die sich liebend gerne an den Fersen festsaugen. ich selbst bin noch nicht gebissen worden doch habe ich bereits vollgesogenen an kanadischen Füßen gesehen. Das Festsaugen selber soll gar nicht bemerkt werden.
Gruß Weltumradler
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sowie die gegenüberliegenden Restaurants lassen einem das Herzen höher schlagen.
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Eindrücke während des wanderns
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die Tierwelt
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Gruß Weltumradler
Heute Nacht hat es zwar ein Gewitter gegeben, geregnet hat es jedoch nur gering. Dennoch habe ich nicht sonderlich gut geschlafen, dies ist wohl eine Art Dschungelnervosität.
Heute morgen bin ich dann von einer geführten Tour geweckt worden, die Leute wollten Vögel beobachten sowie deren Gesängen lauschen und dafür ging es in den Dschungel. Natürlich sind zahlreiche Vogelstimmen zu hören, doch ehrlich gesagt hatte ich mir das ganze lauter vorgestellt. Beim Durchradeln des Waldes kamen mir diese jedoch lauter vor, vielleicht habe ich mich ja auch nur daran gewöhnt.
Kurz vor 8.00 bin ich dann aufgestanden, habe mir noch 3l Wasser im Minimarkt besorgt und bin dann eine Stunde später losgelaufen.
Der nasse Boden sowie das schmierige Wurzelwerk erforderten ein konzentriertes Wandern. Aufgrund des Dickicht des Dschungels war es noch recht dunkel, auch hält sich die Schwüle der Luft länger als im offenen Gelände. Auf alle Fälle kam ich bereits zu beginn mächtig ins Schwitzen. Überrascht war ich dann doch ein wenig, als ich einen recht großen blauen Laufvogel zu sehen bekam. Er erinnerte mich an unsere heimischen Pfauen doch vermutlich war es keiner.
Nach gut einer Stunde musste ein ca. 25m breiter, knietiefer Bach gequert werden und dummerweise hatte ich meine Sandalen nicht mitgenommen. Ich entschloss mich für das barfüßige queren, da ich meine Wanderschuhe nicht nass machen wollte. Beim Ausziehen meiner Strümpfe sah ich sie dann, drei fette, vollgesogene ca. 4cm lange Blutegel.... Ich bekam ein wenig Panik wusste aber, dass man sie nicht einfach so lösen sollte. Gegen den Uhrzeigersinn drehend löste ich sie, um dann den Bach zu queren.
Es war eine äußerst glitschige Angelegenheit, und für das Queren benötigte ich gefühlte 15 Minuten. Auf der anderen Seite angekommen mache ich jetzt erst einmal eine Pause, schreibe Tagebuch und gönne mir einen Kaffee.
Weiterlaufen werde ich nun in langen Hosen. Nicht weit von hier soll es einen Hochsitz geben, auf dem man übernachten kann. Diese Option hatte ich mir ja auch überlegt es dann doch sein lassen. danach möchte ich mir noch eine Höhle ansehen in der Fledermäuse zu sehen sein sollen um zuletzt nochmals einen Fluss queren zu müssen.
Nach dem heutigen Tag muss ich feststellen, dass die Führerpflicht bei längeren Touren eine richtige Regel darstellt. Der Dschungel ist an manchen Stellen so dicht, dass einem Städter wie mir schnell die Orientierung verloren geht.
Was war passiert?
Nach der Pause wurde der Weg für mich relativ schnell unübersichtlich und den Abzweig zur Höhle habe ich nicht gefunden. ich lief so ca. 20 Minuten stromaufwärts doch eigentlich hätte ich ja abwärts laufen müssen. Ich entschloss mich zur Umkehr und benötigte hierzu bestimmt das doppelte an Zeit. Grund hierfür war die Tatsache, dass ich überhaupt nicht mehr zurück fand....
Mittlerweile hatten sich weitere 6 Blutegel an meinem Lebenssaft verköstigt und ich musste wirklich aufpassen, dass ich nicht in Panik verfiel. Die Blutegel hatten überhaupt keine Probleme an meine Fersen zu gelangen, da ich mit ausgeleierten Socken wanderte. Nach entfernen der Blutsauger musste ich mich erst einmal hinsetzen um mich ein wenig zu beruhigen. Ich sagte mir, dass ich schon noch zurückfinden würde doch die laute des Dschungels erschienen mir in dieser ausgesetzten Lage lauter als zuvor. Ich lief nun weiter und kontrollierte alle 5 Minuten meine Ferse....
Für`s erste hatte ich die Schnauze vom Dschungel voll und wollte nur noch zurück an den Campingplatz. Irgendwie fand ich dann doch den richtigen Weg und die 2. Flussquerung tätigte ich mit den Schuhen, in diesem Moment war mir eigentlich alles egal.
Drüben angekommen wollte ich mir noch einen Hochsitz ansehen, doch war dieser mittlerweile verfallen. Mittlerweile hatte es dann auch noch angefangen leicht zu regnen und in der Ferne war das Grollen von Zeus zu hören.
Als ich dann auf dem Campingplatz ankam hatte sich mittlerweile eine Jungendschar breit gemacht, und ich zählte so 25-30 Zelte. Für die heutige Nacht habe ich kein gutes Gefühl und rechne mit einer schlaflosen.
wie man sieht, war heute nicht wirklich mein Tag, und dennoch war er schön. die Gegend sprich der Regenwald ist einfach fantastisch und hierfür nehme ich auch gerne Unannehmlichkeiten in kauf.
Im Moment sitze ich in einem der floated Restaurants und beobachte das Treiben auf dem Wasser. Zu essen gab es heute Abend erneut Nudeln mit Vegetables und gönnte mir zudem eine Coke sowie Orangensaft. Werde nachher noch mit dem Boot wieder übersetzen, um mir einige Liter Wasser zu besorgen. Anstatt der 3,50 Ringgit sollen sie dort weniger als die Hälfte kosten.
Gruß Weltumradler
Ich ging zwar mit 30 minütiger Verspätung los und wollte erst unterwegs entscheiden, welchen der beiden möglichen Touren denn nun gewählt werden sollte. das der Beginn der gleiche war wollte ich erst einmal abwarten, wie ich den vorankommen würde. Die längere Tour von 21km würde so ca. 4-5h, die kürzere von 13km sage und schreibe 6-7h in Anspruch nehmen. Aufgrund zahlreicher ups and downs soll die kürzere die wesentlich längere sein.....?, diese Angaben bekam ich jedenfalls gestern vom Büro aus mitgeteilt.
Außerdem teilte man mir mit, dass meine gestrige Tour nicht so oft begangen wird, so alle 2-3 Monate einmal...... Kein Wunder, dass ich keinen Weg fand - wie denn auch?
Total entnervt kamen gestern dann noch 2 Dänen an, die sich ebenfalls total verlaufen hatten. Sie waren froh, dass sie "überlebt" hatten und mehr als erbost über die mangelhafte Beschilderung. Ganze 3 Wegweiser konnten sie während ihrer Irrfahrt ausmachen. Etwas nachdenklich stimmte mich dann doch noch die Tatsache, dass laut Parkverwaltung vor 2 Jahren sich eine Amerikanerin verlaufen hätte und man ihre Leiche nie widergefunden hätte.
Damit die Blutegel heute kein so leichtes Spiel hatten sich an meine Fersen zu heften wanderte ich mit 2 Paar eng anliegenden Socken und lief zudem in kurzer Radlerhose, die Schuhe wurden zudem äußerst straff gebunden. Zu meiner Überraschung funktionierte diese Vorbeugung zu 100% und ich blieb bißfrei.
Was ich nicht ganz verstehe ist das Verhalten der Viecher, dass sie immer versuchen hinunter an die Ferse zu gelangen. Zecken z.b. wollen es feucht, diese Parasiten wohl leichtes spiel haben.... So ca. 30 Tiere dürfte ich heute an den Schuhen bzw. Socken so entdeckt haben und wählten den schwierigen Weg hinein, vielleicht liegt es ja am Geruch.
Natürlich habe ich dann versucht einige dieser Tiere zu ärgern. Sobald ich mal anhielt, dies war aufgrund der Tiere so gut wie nie der Fall, schaute ich, ob mich einige dieser Egel gewittert hatten. Wenn ja, dann erhoben sie ihren raupenähnlichen Körper um mich aufzumachen und nahmen dann Fahrt auf. Natürlich änderte ich meine Standposition und das Spiel ging von vorne los. Über diese Tiere könnte Aflfred Hitchcok sicherlich einen interessanten Film drehen.
Für das km mäßig längere Teilstück nach Kuala Terenggang waren also 4-5 h veranschlagt und ich wusste, dass von dort aus ein Boot um 15.30 zum Ausgangsort nach Kuala Tahan starten würde. Ich lies es relativ flott angehen da ich wissen wollte, was die mir angegebenen Zeitangaben wert waren.
Heute morgen empfand ich den Wald besonders laut (Vögel) und die ersten 4km kannte ich ja bereits von gestern, trotzdem machte es spaß. Was mir besonders auffiel war die Tatsache, dass Moose, Flechten und Farne so gut wie nicht zu sehen waren. Anscheinend regnet es hier doch nicht so häufig wie in Neuseeland, wo diese Grüns jeweils ein wahrer Augenschmaus waren. Vielleicht liegt es aber auch an den wesentlich höheren Durchschnittstemperaturen.
Dennoch wucherte das Grün teilweise so dicht, dass ich eine Belichtungszeit von 1/2 Sekunde einstellen musste.
Das interessanteste am heutigen Tag war für mich das beobachten der Wanderameisen (Termiten?). Wie auf einem 4-8 spurigen Highway ging es entweder nur in eine Richtung oder in beide. Größere "Soldaten" beobachteten bzw. beschützten dabei die Arbeiterinnen. Dies zu sehen war sehr beeindruckend doch leider drängte bereits zu Beginn des Tages die Zeit.
Auf dem Weg nach Kuala Terenggan habe ich mich dann für 20-30 Minuten verlaufen, bzw. habe den Weg einfach nicht gefunden. Schuld daran waren mehrere umgestürzter Bäume, und als erstes versuchte ich diese in Klettermanier zu übersteigen. Dabei stürzte ich einmal und eine palmartige Pflanze hatte dermaßen gemeine Stacheln, sodass diese mich an mehreren Stellen aufschlitzte. Die Dornen ragen nur in eine Richtung und "streichelt" man die Blätter hat dies Schmerzen zur Folge.
Bei meiner ersten und gleichzeitig einzigen Flussüberquerung zögerte ich keine Sekunde und lies meine Wanderschuhe einfach an. Auf den letzten 3 Metern war das Wasser kniehoch ansonsten wäre ich fast trocken rüber gekommen. Kurze Zeit später erreichte ich eine in 10m höhe aufgebaute Baumhütte, auf der eine Übernachtung dann nötig geworden wäre, wenn ich mich für die 2 tägige Tour entschlossen hätte. Dies wäre bestimmt ein einmaliges Erlebnis geworden. Nach weiteren 20 Minuten erreichte ich dann die Weggabelung nach Kuala Terenggan und Kuala Tahan (9km).
Ich hatte für das erste Teilstück ohne Pause also exakt 4 1/2h gebraucht und entschied mich nun für den längeren Weg. Zuvor wollte ich mich eigentlich ein wenig ausruhen doch war ich ein wenig ungeduldig aufgrund der bevorstehenden 9km und zog es vor weiterzulaufen.
Es ging nun entlang des Flusses und das mittlere Drittel des Weges ging es ständig, oftmals steil bergauf, bergab. Ich hatte ideale, fast trockene Bedingungen, sodass ich beste Bedingungen hatte und nie ins Rutschen kam. Bei Nässe hätte ich teilweise bestimmt das doppelte an Zeit benötigt.
Auf halber Strecke verlor ich abermals die Orientierung. Ich lief Richtung Fluss und folgte ihm, bis ich einen Bachlauf erreichte. Diesem Bach folgte ich stromaufwärts und fand so nach einer bestimmten Zeit wieder den richtigen Weg. Hätte ich diesen nicht gefunden wäre ich zum Fluss gegangen und hätte versucht eines der Touristenboote anzuhalten. Ob diese mich allerdings gehört hätten bezweifle ich doch ein wenig.
Um 17.00 erreichte ich dann freudestrahlen das Basislager und hatte somit ein kleines Dschungelabenteuer erfolgreich bestanden. Solze 9 1/2 Stunden war ich ohne Pause unterwegs und hatte somit für das 2. Teilstück trotzt der verlaufen 5h benötigt. Auf diesem Teilstück kam mir mit Sicherheit meine Bergerfahrung zu gute.
Gruß Weltumradler
Wieder hatte ich falsche Info`s, sodass ich umdisponieren musste. Ursprünglich wollte ich ja heute morgen den Canopy Walway gehen, ein ca. 400m langer Wanderweg, der in luftigen höhen zwischen 15 und 25 m oben entlang der Baumgipfel führt. Ich selbst hatte die Auskunft, dass der Weg vormittags und nachmittags geöffnet sei. Im Office teilte man mir dann mit, dass er nur zwischen 10.00 bis 14.00 geöffnet wäre. Da mein Boot bereits gegen 14.00 nach Jerantut fährt wäre mir die "Wanderung" zu stressig geworden, obwohl es bestimmt ein tolles Erlebnis gewesen wäre mal einen auf Schimpansen zu machen.
Jetzt werde ich Black Beauty auf der andere Uferseite abholen und freue mich auch schon auf die Bootsfahrt. Übernachten werde ich voraussichtlich abermals in Jerantut.
Der erste Teil der 2h Bootsfahrt war mit das Beste, was ich in letzter Zeit gemacht habe. Gefallen hat es mir wohl deshalb so gut, da man freie Sicht auf die beiden Ufer hatte. So gute ich die verschiedenen Vegetationsformen des Dschungels gut sehen, und das ganze absolut stressfrei, ohne auch nur eine Schweißperle zu vergießen. Des weiteren konnte ich einige Urwaldbewohner beim Fischen beobachten. Das ganze war ein richtig schöner Ausklang, für 3 teilweise doch anstrengende Tage.
Bevor ich das Boot bestieg checkte ich nochmals Black Beauty und kam zum Entschluss, dass beide Mäntel ausgetauscht werden müssen. Beim Goliath löst sich der Mantel (Gummi) von der Kevlarwicklung. Das abstehende Gummi hatte eine Länge von 5-6cm und ich hatte es einfach abgeschnitten. Das Profil selbst ist noch o.k. und das nach über 18.000km..... Mit dem thailändischen rubber Mantel bin ich gerade einmal 1.000km gefahren und das Profil ist bereits unten, sodass man die Wicklungen sehen kann. Am liebsten würde ich erst in Kuala Lumpur Ersatz besorgen, doch aufgrund der 200km erscheint mir dies ein wenig zu riskant.
Hier in Jerantut gibt es zwar ein Bikegeschäft, doch öffnet dieses erst gegen 9.00, sodass ich frühestens eine Stunde später starten könnte. Einen weiteren Tag möchte ich jedoch nicht in Jerantut bleiben. Hier bin ich übrigens im gleichen Guesthouse abgestiegen und zur "Belohnung" hat man mir eine auf dem Tisch liegende Malaysia/Indonesienkarte geschenkt. Als Gegenleistung, dies ist wohl mal wieder eine typisch europäische Denkweise gab ich den Leuten meine nicht verzehrten instant nudles.
Derzeit regnet es in strömen und ich werde mir nun für 6 DM ein sündhaft teures Bier bestellen, das erste hier in Malaysia.
Gruß Weltumradler
Natürlich ist es gestern Abend nicht bei einem Bier geblieben, ich trank derer drei...... Schuld daran war der äußerst heftige, lange andauernde Regen sowie ein ca. 60 Jahre altes Schweizer Ehepaar, mit denen ich Erfahrungen austauschte. Sie sind absolute Malaysia Fans und bereits das 10. mal in diesem Lande. Sie ließen es sich nicht nehmen mich zum 3. Bier einzuladen, da konnte ich natürlich nicht unhöflich sein...
So bin ich dann erst gegen Mitternacht im Hotelzimmer angekommen und habe geschlafen wie ein Murmeltier. Heute Morgen gegen 7.00 wirkte ich dann doch ein wenig gerädert, und meine skeptischen Blicke richteten sich gegen den stark bewölkten Himmel. Ich entschloss mich zum Aufbruch, hatte bisher wohl glück und die Sonne scheint recht warm.
Meine ganze Aufmerksamkeit schenkte ich jedoch meinen lädierten Mäntel. Hier in Mentakap musste ich dann den Hinteren wechseln und entschied mich auch für den Vorderen. Heim Hinteren war bereits ein kleines Loch zu sehen, ebenfalls der Schlauch.....
Nach knapp 23.700 habe ich nun beide gleichzeitig gewechselt und ich bin echt gespannt, wie viel schneller sich der Hintere aufgrund des höheren Gewichtes abnutzt. Bis auf den ersten 800km fahre ich nun wieder das erste mal mit 2 artgleichen Mäntel. Jeder Mantel kostete 14 Ringgit, also in etwa der gleiche Preis wie der schlechte Krabi Mantel.
Am Horizont sind die Ausläufers des Titiwangsa Gebirges zu sehen, und darüber bilden sich bereits wieder mächtige Quellwolken. Ich denke, dass es heute Mittag/Abend abermals regnen wird.
Um 19.00 liege ich in Karak in meinem Zelt, und habe dies auf einem Kinderspielplatz aufgebaut. Natürlich hatte ich in der letzten Stunde viele Zuschauer, doch nachdem ich mich in die Katakomben verzogen hatte zogen auch diese von dannen.
Ein paar km mehr hätten es heute ruhig noch werden sollen doch der Monsun stoppte mich gegen 16.30. Unterwegs habe ich dann noch etwas ins rechte Auge bekommen (Sandkorn?) und dies schmerzte doch sehr bzw. war mehr als unangenehm. Zuerst versuchte ich das Auge auszuspülen, leider vergebens. Ein Mann, der mein Auge inspirierte konnte auch nicht erkennen, sodass ich weiter fuhr. Nach einer weiteren Stunde musste ich aufgrund der Reibung abermals anhalten und konnte das Übel zum Glück entfernen. Während dieser "Leidenszeit" musste ich an den Mann aus Pakistan denken, der 2 taubstumme Söhne hatte und etwas seit 1/2 Jahr im Auge hatte, das die Ärzte nicht fanden, entfernen konnten.....
Der Regen dauerte übrigens 2 Stunden. Sollte alles glatt gehen müsste ich morgen nun Kuala Lumpur erreichen können. Bis dorthin sind es ca. 80km von denen die letzten 65km autobahnähnlich sein dürften. Es ist das erste mal, dass ich mich auf solche Straßenverhältnisse freue, denn seit Mentakap ist das Radeln aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens sowie der teilweise engen Straßen doch gefährlich.
Gruß Weltumradler
Muss ja schon einige Jahre her sein.
Michael Schumacher hat schon lange kein Rennen mehr gewonnen.