Kann Yukos überhaupt in Konkurs gehen?
Seite 1 von 8 Neuester Beitrag: 26.12.04 14:05 | ||||
Eröffnet am: | 02.07.04 21:24 | von: Ostarrichi. | Anzahl Beiträge: | 200 |
Neuester Beitrag: | 26.12.04 14:05 | von: Sylvester05 | Leser gesamt: | 30.338 |
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Die Geschichte ist lange: In den späten 80er Jahren, nach Beginn der damals sogenannten Kouponprivatiesierung, kam es zu einem regelrechten Ausverkauf von russischen Topunternehmen, die damals allerding dermaßen verwarlost dahinvegetierten, daß es wenige Interessenten dafür gab, weshalb man auch eben genannte Kouponprivatiesierung duchführte!
Findige und mutige Geschäftsleute kauften dalamls die Koupons vom Volk auf, inserierten in Zeitungen, Leute en masse verkauftenm willig ihre Zuteilungen!
Eine dieser Personen war Chordokowski, eine andere Abramovitch, der Besitzer der größten Nickewlmine der Welt im Sibirischen Norilsk!
Die Story ist sehr lang und ich will hierm nmiemanden langweilen, daher komme ich gleich zu den Facts:
Fakt ist, daß Chordokowski politisch aktiv gewesen ist und Putin böse auf ihn ist!
Chordokowski ist im Gefägnis, hat aber noch seine Anteilean Yukos, die er über die Menatep-Bank, die wiederum ihm gehört, hält!
Und damit kommen wir auch schon zupm Punkt!
Yukos Haupaktionär ist also Menatep, die größte Bank Russlands! 60 Prozent an Menatep gehören Chordokowski! Menatep ihrereseits hält auch noch Beteiligungen von zig-Milliarden USD in offshore Zonen, auf die Putin keinerlei Zugriff hat!
Yukos beschäftigt insgesamt etwa 165,000 Angestellte, die Ölförderung beläuft sich auf über 1,5 Millionen Faß pro Tag, der Cashflow von Yukos beträgt etwa 5 Milliarden USD pro Jahr, und Yukos hat noch im Frühahr über 2 Milliarden USD an Dividende ausgeschüttet, was damals nur 40 Prozent vom Gewinn gewesen sind!
Kann also ein Betrieb, der pro Jahr 5 Milliarden USD verdient in Koknurs gehen? Die Firma, die 165,000 Angestellte hat und einer der größten Industriebetriebe Russlands ist, kann die in Kokurs gehen?
Kann Putin es sich leisten, daß niemand mehr Geld in Moskau am Finanzplatz investiert?
Kann es sein, daß all diejenigen ausländischen Investmentfonds und Pensionsfonds, die hoch investiert sind, und die so klingende namen haben wie Morgan Stanley Dean Witter oder Goldman Sachs, kann es also sein, daß all diese Fonds enteignet werden, mit dem Risiko, daß niemand mehr Geld in Rußland investiert?
Die Antwort gab der stellvertretende Vorsizende der Duma vor einigen Tagen selbst: Er sagte, daß kein ausländischer Aktionär einen Schaden haben wird! Na klar! Weil wenn es soweit käme, daß Yukos-Aktionäre enteignet würden, dann kauft auch niemand mehr Gazprom, Sibneftm Rostelekom, Norilsk Nickel, Tatneft, Surguneftegaz, sprich, der ganze Finanzplatz könnte und müßte zusperren!
Es ist daher naiv oder auch dumm anzunehmen oder zu glauben/meinen, Yukos könne in Konkurs gehen!
Womit wir schon beim Bewertungscheck wären:
Yukos wird aktuell mit dem dreifachen Cashflow bewertet! Yukos hat als neuen AR-Vorsitzenden mit Victor Geraschenko einen ehemaligen Zentralbankchef sitzen! Yukos wird von Gazprom gekauft und Geraschenko sitzt ja auch dort im AR!
Das aktuelle KGV beläuft sich auf etwa 2,5-208, soweit ich informiert bin, hat Yukos erst im Juni noch mehr verdient also einen Rekordgewinn erwirtschaftet!
Yukos Gelder in der Schweiz wurden in Höhe von 5 (!) Milliarden USD freigegeben, auf diese Gelder hat aber Putin gar keinen Zugriff! Wie auch immer es ausgeht, ob Chordokowski begnadigt wird, ob Gazprom kauft, oder ob es eine Ratenzahlung gibt aufgrund eines außergerichtlichen Vergleiches, eines ist ganz sicher: Yukos wird definitiv nicht Koknurs gehen! Und wer dies weiß, der kann kaufen, und es ist dabei nur sekundär wichtig, mit welchem Kurs er kauft ; denn auf Sicht von 12 Monaten wird Yukos sicher steigen! Dies würde dann auch einer vernünftigeren Bewertung sprechen, sind doch die Fundamentaldaten glänzend! So ist Yukos natürlich auch keine Turnaroundspekulation, weil es gar keinen Turaround bedarf! Die Gewinne sprudeln, das ist wichtig! Und sonst nichts!
Fazit: Eine einmalige Chance zum Kassieren! Gluck, Gluck, lieber Öl-Gewinn!
LG
Ostarrichi
Zu Geldschneider und seinen Äußerungen fällt mir folgendes ein:
Quotes of the Week
Talk to a man about himself and he will listen for hours. – Benjamin Disraeli
Zu Barcode fällt mir das ein:
I believe in an open mind, but not so open that your brains fall out. – Arthur Hays Sulzberger
Fazit: Alle Kurse ab 12 Euro sind Kaufkurse!
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/299190.html
LG
Ostarrichi.......
Yukos liegt im nationalen Interesse Russlands –
Ölpreis marschiert auf 50 USD!
Nachdem uns jetzt also der User Poste beeindruckt hat mit seiner Genialität und uns erklärt hat, daß er den Unterschied zwischen IBM und Metabox nicht kennt, kommen wir wieder zu Yukos:
Kaum eine Aktie hat die Gemüter in den vergangenen Wochen mehr bewegt wie die der Yukos. Der Gipfel der Verkaufspanik wurde mit der Äußerung der russischen Justiz erreicht, den wichtigsten Förderbetrieb der Yukos –Suganskneftegas – zur Tilgung der Steuerschuld in Höhe von 2,8 Mrd. Euro zu verkaufen. Mittlerweile zahlte gut 20 Prozent der Steuerverbindlichkeiten und bekam einen Aufschub bis Ende August gewährt, den Rest der Schuld zu tilgen.
Nach der Bestätigung von BP, den 56% Anteil an einer Auslandstochter von Yukos für USD 357 Mio. erwerben zu wollen ( Anzumerken ist hier noch, dass sich eine zweite Firma für die Yukos-Tochter interessiert und das Angebot nun bei USD 450 Mio. liegt!), ging der Kurs der in FF gehandelten ADR’S vorgestern vor Börsenschluß auf knapp 16 Euro, um nach der Bekanntgabe über erneute Kontosperren von Donnerstag Abend wieder auf Euro 12,40 zurückzufallen. Nach einem Intraday-Tief bei Euro 10,90 erholte sich der Wert in FF nach Börsenschluß in Moskau wieder stark als offiziell bekannt gegeben wurde , was sowieso schon jeder wissen mußte:
Samstag 07.08.2004, MEZ 01:37
6. August 2004 19:32 Beschlagnahmung von Yukos-Kerngeschäftskonten illegal MOSKAU - In der Jukos-Affäre hat ein Moskauer Schiedsgericht die Zwangsvollstreckung bei der wichtigsten Produktionstochter des Ölkonzerns aufgehoben. Das Einziehen der Vermögenswerte von Juganskneftegas sei nicht rechtmäßig. Dies entschied das Gericht nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Zur Bedienung der Steuerschuld sei ein Zwangsverkauf des Förderbetriebs nicht vorrangig. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden. Die Jukos-Produktionstochter Juganskneftegas steht für rund 60 Prozent der Jukos-Ölproduktion. Ihre Besitztümer waren im vergangenen Monat von den Behörden beschlagnahmt worden, um die Jukos-Steuerschulden in Milliardenhöhe zu begleichen. Sie sollten anschließend versteigert werden. Jukos hatte wiederholt erklärt, mindestens 400 Mio. Dollar auf seinen Konten zu benötigen, um die Ölproduktion sicherzustellen. Nach Angaben von Jukos haben Gerichtsvollzieher insgesamt 900 Mio. Dollar zur Begleichung von Steuerschulden des angeschlagenen Konzerns eingezogen. In dieser Summe seien allerdings auch frühere Abbuchungen von 753,7 Mio. Dollar enthalten. Am Donnerstag seien noch einmal rund 150 Mio. Dollar abgebucht worden, hieß es weiter. Das Justizchaos um die widerrufene Freigabe der Jukos-Geschäftskonten setzte den größten russischen Ölexporteurs stark unter Druck. An der Moskauer Börse lagen die Papiere im RTS-Interfax-Index bis zum späten Nachmittag um knapp 15 Prozent unter Vortagesschluss bei 3,62 Dollar. Der Konzern verweigerte derweil Angaben darüber, wie lange das operative Geschäft angesichts der gesperrten Konten noch aufrecht erhalten werden könne. 061929 Aug. 04SDA-ATS
Nachdem dann gestern die angebliche oder auch wirkliche (Die Presse schreibt immer viel, und wir sollten nicht alles glauben, was wir lesen!) Rücknahme der Kontosperrenaufhebung für erneutes Chaos unter den Börsianern gesorgt hat, und der Chart ein klares Kaufsignal anzeigt, ist meiner Meinung nach jetzt wieder die Zeit für einen Einstieg in das Papier gekommen. Alle Kurse unter 12 Euro sind Kaufkurse aus charttechnischer Sicht! Fundamental ist sowieso jeder Kurs bis 20 als Strong Buy anzusehen, auch wenn das momentan kein Anleger oder Analyst hören möchte!
Sobald die aktuellen Politturbulenzen ausgestanden sind und sich auch nur im Ansatz eine Lösung andeutet, dürften die fundamentalen Aspekte von Yukos allerdings wieder in den Vordergrund rücken, weshalb davon auszugehen ist, daß wir die 20 Euro-Marke sehr schnell wieder nach oben überwinden sollten.
Vergessen wir nicht und halten wir fest:
Yukos generiert 6 (!) Prozent des russischen BIP! Die Firma besitzt nachgewiesene Ölreserven im Wert von mindestens 45 Milliarden USD!
Der Konzern beschäftigt direkt 105,000 Angestellte, und mit mittelbar Beschäftigten kommen wir sogar auf eine Zahl um 165,000!
Hier mal einige News reingestellt als Ergänzung:
4/8/2004 Ministry of Justice confirms that YUKOS Oil Company has the right to continue financing its on-going business
Moscow, 4 August 2004 - The Court Bailiff Service of the Ministry of Justice informed YUKOS Oil Company today that the company has the right to make monthly payments to pay for its on-going business from its bank accounts because these bank accounts are not blocked.
"We welcome the decision of the Ministry of Justice, which lets us continue financing our on-going business and to pay, without delay, our current taxes and our tax debt for the year 2000," YUKOS Chief Financial Officer Bruce Misamore said. "This is also good news for the more than 105,000 YUKOS employees and their families."
Anmerkung: Wurde zwar kurzfristig gestern wieder dementiert, deutet allerdings dennoch auf eine Entspannung in der Sache hin. Die momentanen Turbulenzen sind daher eher als Sommertheater abzutun.
Und:
THE YUKOS CASE - IN THE NATIONAL INTEREST
This half-hour report puts the case for the YUKOS Oil Company.
Through the words of oil industry experts and the company's senior executives, the report argues that its survival is vital to Russia's national interest.
YUKOS produces 20% of Russia's oil output and represents 6% of its GDP.
Since 1995 it has developed into a world-class company, setting the highest Western standards for the Russian oil industry in everything from production and retail through to its social commitments.
YUKOS has also been one of the leaders in implementing transparent accounting measures. Even so, it is now being investigated by the Russian authorities. Its assets have been frozen and it has received a tax demand of
$3.4 billion that could drive it into bankruptcy.
There is concern that this would have a negative effect on the developing Russian economy, as well as damaging the flow of investment into the country. The survival of YUKOS is very much in the national interest.
Zusammenfassend drängt sich ein Investment in Yukos für den Contrerian Investor geradezu auf! Unter erhöhter Volatilität mit leichter Rückschlagsgefahr, wird sich Yukos alsbald aufmachen, die 20 Euro-Marke zu überspringen und bis Weihnachten mit an ziemlicher Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die 27 Euro-Marke erreicht haben. Dies wäre dann auch etwa der Fair Value per ADR! Kurse von über 30 Euro sind zwar auch möglich, erachte ich aber nicht als sehr wahrscheinlich.
Wer jetzt Yukos hat, sollte halten! Wer noch nicht drinnen ist, muß bei jedem Rücksetzer kaufen, da Yukos auf jetzigem Kursniveau eine sehr hohe Rendite für Geduldige bietet und zudem in einem sicheren Geschäftsfeld tätig ist. Öl braucht man immer!
Ich kann nur hoffen, daß ihr alle zugekauft habt so wie ich, als die Panik am Höhepunkt war, oder wenigstens jetzt eure, vielleicht letzte Chance, zum Kauf nützt!
Wer übrigens gerade das Sparbuch seines Kindes auflösen muß, weil es mehr als 750 Euro „Vermögen“ besitzt, der sollte in Yukos investieren und sich die ADR’S aushändigen lassen und warten, bis Schröder weg ist! Wird sich sicher lohnen! J)
LG
Ostarrichi......
PS: Hallo Hagenbeck
Danke für die Frage zu Yukos: Ich melde mich wieder nächste Woche, hoffe, Du hast meine Bordmail bekommen und sofort zu Euro 12,00 gekauft? Solltest Du „nur“ Traden wollen und wenig Zeit haben, dann empfehle ich Dir, ein Verkaufslimit mit ca. 17 Euro zu setzten! +- 10 % Abweichung, je nach Tagesmeldungen! :;))
PP.SS: Hoffentlich wartet der Geldschneider nicht immer noch auf den Konkurs? J) Irgendwann wird aber auch er verstehen, was der Unterschied ist zwischen IBM und Metabox! Vielleicht sollte er mal einen Tread aufmachen mit der Überschrift: „ Ist Schröder ein Barbar?“ oder „ Ist Deutschland eine Bananenrepublik?“ oder „Wie lange verschaukeln uns die Medien noch mit Panikmache?“!
Zusatz zu Lage der Börse im Allgemeinen:
Aus aktuellem Anlaß möchte ich hier die Chance nutzen und zum dringenden Verkauf aller Deutschen Standardwerte blasen! Selbiges gilt auch für die Nasdaq, sowie für den Dow Jones und den Nikkei! Ausdrücklich auszunehmen sind:
Alle nichtzyklischen Konsumwerte wie: Philip Morris (Altria), Unilever (aber erst ab etwa 45 Euro!), Henkel ( nach starkem Rücksetzter), Shell, Yukos, Petrobrasil, Bieraktien (ohne Heineken, weil zu teuer!), Goldminen wie Harmony, Goldfiels (erhöhtes Risiko), Nestle, und Standardwerte aus den Entwicklungsländern (ohne China, Brasilien (Ausnahme Petrobras), Mexico, Argentinien)! Hier sollte man eher noch auf Südafrika schauen (trotz hohem Randkurs!), sowie auf Entwicklungsländer der zweiten Reihe wie Venezuela, Bolivien, Indien, und (noch!) Russland (Insbesondere Yukos und Sibneft), ! Osteuropa ist striktest zu meiden, weil dort ein Hype ist, Griechenland ebenfalls strongest sell! Türkei neutral bis sell!
Vor dem Hintergrund von steigenden Inflationsraten sowie Geopolitischer Unsicherheitsfaktoren sind besonders aber Ölaktien am aussichtsreichsten. Hier wiederum Werte aus den Schwellenländern, die noch wachsen können; als einer der wenigen aussichtsreichen Werte aus China sei hier noch China Petroleum erwähnt!
Ich untermauere meine Empfehlung mit Roland Leuschel, einem der besten Anlageexperten weltweit, den man beim Börsenpropagandasender N-TV fürchtet:
Roland Leuschel
Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter …
Und so scheinen die Bullen unter den Anlegern sich ruhig zurückzulegen, unbeeindruckt von dem Geschrei der Bären (Wirtschaftsflaute, wilde Devisenkursausschläge, wachsende Ungleichgewichte, Deflations- und Inflationsgeschrei) und warten geduldig auf die nächsten angekündigten Kursziele von 4.500 bzw. über 5.000 des Daxes.
Es sind übrigens dieselben Bullen, die Anfang März 2.000, als der Dax über die 8.000er Marke (Nemax 8.559) sprang, sich ebenfalls in die Frühjahrssonne legten und geduldig auf das Erreichen der 9.000 bzw. 10.000er Grenzen warteten. Auch damals störte sie das Warngeschrei der Realisten von der irrationalen Überschwänglichkeit nicht. Tatsache aber ist, dass der Dax heute bei 4.100 liegt, und damit seit seinem Tiefstpunkt vom März 2003 (2.200) 86% zugelegt hat.
Wer zu diesen Bullen gehört, sollte die folgenden Zeilen nicht lesen .
Platzt demnächst die Echo - Blase am Aktienmarkt?
Vieles deutet darauf hin, dass 2004 wieder ein dramatisches Aktienjahr werden könnte, und das obwohl der Optimismus der Marktteilnehmer alle bisherigen Rekorde schlägt, und die sogenannten Sentimentsfaktoren heute erheblich höher liegen als im Frühjahr 2000 oder im September 1987, als wir vor den größten Aktiencrashs standen. Kurzum die Euphorie scheint keine Grenzen zu kennen.
Vermon Smith, der einen Nobelpreis für seine Arbeiten über « Behavioural Finance » bekommen hat, konnte auf Grund geschichtlicher Erfahrungen darlegen : Dem Platzen einer Blase folgt in der Regel eine ausgeprägte Kurserholung (Rallye) eine sogenannte Echo-Blase. Die Marktpsychologie bleibt in dieser Periode dieselbe wie auf dem Höhepunkt der vorherigen Blase, deren schmerzliche Folgen einfach vergessen wurden. Vermon Smith konnte nachweisen, dass erst nach dem Platzen dieser Echo-Blase, bzw. einer zweiten weiteren Echo-Blase, die Marktpsychologie sich grundlegend ändert, und die Marktteilnehmer sich wieder rational verhalten. Dieses ist für die Anleger, die mit der Elliott-Wave-Theorie vertraut sind, eine altbekannte Sache.
Übrigens nach der Elliott-Wave-Theorie sind wir im Jahre 2001 in eine Phase der Depression eingetreten, und wenn wir es noch nicht gemerkt haben sollten, es handelt sich um das Frühstadium einer solchen Periode. Vergessen wir nicht, dass erst im Jahre 1933 die Ökonomen offiziell feststellten, dass die Wirtschaft in den USA sich in einer Depression befand, obwohl sie, wie man heute weiß, bereits 1929 bzw. Anfang 1930 begonnen hatte.
Ich halte die seit einiger Zeit aufgestellte These einer Weltwirtschaftskrise II (Beginn 2005) nach wie vor für realistisch und befürchte, dass der mit allen Mitteln herbeigezauberte (negative reale Zinsen, gigantisches Leistungsbilanz- und Staatsdefizit, heißlaufende Notenbankgeldpresse, Währungsmanipulationen etc.) Wirtschaftsaufschwung in Amerika auf höchst wackeligen Füssen steht, bzw. nur in der Statistik mit fragwürdigen, manipulierten Zahlen (hedonisches Preissystem) stattfindet.
Ausserdem hat die Gesamtverschuldung in Amerika alle Rekorde gebrochen und die Grenze von 300% des BIP des letzten Jahres überschritten. Wie wir alle wissen, beweisen die Mehrheit der Aktienfondsmanager ihren Hang zum Herdenverhalten. Inzwischen ist der Cash-Anteil bei amerikanischen Aktienfonds, auf unter 5 Prozent des Gesamtvermögens gefallen – etwa die selbe Größe wie im Frühjahr 2000 vor dem Aktiencrash. Die Fondsmanager verhalten sich damit genauso wie in den 70er Jahren, also am Anfang des letzten sekulären Abwärtstrendes (1968 bis 1982). Auch damals schien ihnen Liquidität verpönt, und sie hielten nur 4,5% in Cash. Erst nach der verheerenden Baisse des Jahres 1974 änderten sie ihr Anlageverhalten und erhöhten ihren Cash-Anteil auf 12%. Als 10 Jahre später die sekuläre Hausse (1982 bis 2000) begann, hielten die Manager stur an ihrem Cash-Anteil von 10% des Vermögens fest und das während den ersten 10 Jahren.
Ich wiederhole meine Vorschläge: Legen Sie 15 bis 25% in Gold und Rohstoffe (Zertifikate), 30% in inflationsgesicherte Staatsanleihen (TIPS) oder entsprechende Fonds, und managen Sie aktiv den Rest mit Aktien und versuchen eine erfolgreiche Trading-Strategie. Vergessen Sie nicht, 10 bis 15% in Cash zu halten, um Aktienopportunitäten wahrnehmen zu können.
Der Dax könnte durchaus seine Tiefstpunkte vom März2003 wieder testen, bevor er zu einer weiteren Echo-Blase ansetzt. Das Buch «Das Greenspan Dossier», das ich zusammen mit Claus Vogt geschrieben habe, ist jetzt im Handel verfügbar. Amazon hat am 1. März eine lange Rezension darüber im Internet geschrieben, deren Schlussfolgerung ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:
« Kritiker und Mahner haben es in einer Zeit des durchaus auch politisch bestimmten Schönredens schwer, Gehör zu finden. Deshalb ist dieses Buch ein wichtiges Werk. Nicht nur weil es gangbare Sicherungsstrategien für das Ersparte offenbart, sondern weil es zum Nachdenken zwingt und längst (über-)fällige Korrekturen anmahnt. Dieses Buch dürfte so manchem Leser und. Aktienbesitzer ein bis zwei schlaflose Nächte bereiten. Dennoch, oder gerade deshalb: sehr empfehlenswert.»
Ich wünsche Ihnen anregende und unterhaltsame Lektüre!
Roland Leuschel , März 2.004
Anmerkung: Der wußte das schon lange vor den Medien! :))
ich bin momentan novch gesperrt, habe aber bereits eine Analyse vorberietet!
Exklusive für Dich über Bordmail: Ich kann mir nicht vorstellen, daß Yukos in Konkurs geht! Im östterreichischen Börsenkurier gibt es eine aktuelle Kaufempfehlun ohne Stop Loss bei unter 12 Euro! Ich selbst habe heute gekauft mit 11,90 und bei 14 reduziert zuvor. Leider habe auch ich das 16,40 Euro Hoch nicht erwischt!
Gib eventuell eine Anfangskauforder bei etwa 11,20 und halte zum Nachkaufen Pulver bereit! Am 10.August allerspätestens entscheidet sich was bei Yukos! Bis 10.August sind die Lieferantenverträge vorbezahlt. Meine Einschätzung ist, Putin will ausländischen Ölmultis blligen Einstieg in YUkos ermöglichen, aber ADR-Halter werden keinen größeren Schaden erleiden, nachdem der Deal gelaufen ist. Ich gehe von Kursen klar über 20 Euro auf Sicht 6-12 Monate aus aus! Sag bitte allen Lesern, daß ich ein Posting vorbereitet habe und bald reinstelle!
Bitte stell diese Boradmail als Posting rein, wenn es Dir nichts ausmacht! :)) Danke!
LG
Ostarrichi
Yukos Shareholders to Consider Bankruptcy
2 hours, 25 minutes ago Business - AP
By ALEX NICHOLSON, Associated Press Writer
MOSCOW - Russian oil giant Yukos is "close to insolvency" and will call an emergency shareholders meeting for next month to consider possible bankruptcy after nearly $10 billion (7.9 billion euros) in new tax bills from Russian authorities, the company's chief executive said Wednesday.
Stephen Theede said shareholders would meet Dec. 20 to consider the company's dire financial future in the face of the new bills against Yukos and its main production unit, which he called "laughable" and "ridiculous." The company now has total tax bills for nearly $17.6 billion (13.9 billion euros).
"It exceeds what I consider to be the government's embarrassment level," Theede was quoted as saying by Dow Jones Newswires.
"Bankruptcy hasn't been something we've wanted to do, but if we're bankrupt, we're bankrupt," Theede said. "The cards are held by the government. The company can survive. The question is whether the government will allow the company to survive."
Nachdem uns Kicky mit ihren brillianten Analysen schon lange gefehlt hat, hier mal wieder ein Eindrucksvoller Beweis ihrer phenomenalen Fähigkeiten:
Amarin Stellungnahme von Kicky beim Kurs von 0,60 Cent nach Kaufempfehlung von Ostarrichi:
Meine Performance: + 300 Prozent! Performance Kicky: -3 Prozent=Inflationsrate, indizierte!
Chart seit Verkaufsempfehlung Kicky:
http://www.ariva.de/quote/profile.m?secu=88677
Hallo Hagenbeck,
Danke, daß Du meine Bordmail vom August reingestellt hast, die ich Dir beim Kurs von 8 Euro zugesandt hatte! Ich glaube, Du solltest der Vollständigkeit halber noch erwähnen, daß die Aktie beim Kurs von 18,70 mein Kursziel annähernd erreicht hat.
Leider konnte ich damals aber nur etwa 76 Prozent nach Spesen verdienen, nachdem ich Yukos erst bei Euro 8,50 kaufen konnte und bei 15 leider etwas zu früh abgegeben hatte. Es verbleiben also ca. 200 Prozent aus drei Trades übrig, vorläufig!
Sagenhafte Stellungnahmen seitens ebenso phenomenaler anderer Geistesblitze, die seit etwa 2 Jahren vom Untergang des russischen Aktienmarktes berichten, werden aber verstehen, daß ich mich mit deren großartiger Analyse nicht weiter beschäftigen möchte, da ich in einigen Tagen wieder im Ausland sein werde und meine Reise vorbereiten muß.
Yukos wird natürlich in Konkurs gehen wie Obducat, Amarin, vielleicht auch IBM? Kicky, sag mal, wäre es möglich? Du weißt ja, die PC-Sparte von IBM ist sehr schwach und mußte gerade notverkauft werden! :;)) Also sei vorsichtig, da kommt was! Und Coca Cola drinken auch nicht mehr so viele wie früher, ist echt ein Problem für die Firma! Ich empfehle zu beten, daß Coca Cola überlebt! OK?
Natürlich hat Yukos kein Tankstellennetz und keine Raffinerien mehr, seit die Kicky davon träumt. Aufwachen!
Empfehle Karstadt Quelle zum Kauf! Kursziel 10 Euro auf Sicht 12 Monate! Bei Yukos weitertraden, wenns runtergeht. Raus-Rein, wird lustig! Sollte etwas passieren, dann hats die Kicky schon seit zwei Jahren gewußt, weil Kicky und Geldschneider ist selber User! Aber sie/er kann nichts dafür, ist schitzo! Und natürlich ist das Ariva gar nicht gesteuert! :;))
LG
O-s-t-a-r-r-c-h-i
Für etwaige Fragen an mich gibt es die Bordmail! Da konnten einige von euch tolle Gewinne mit Converium machen seit meiner Empfehlung bei 7 CHR! Ich glaube, die können jetzt mit mir bei Karstadt einkaufen.
Die Märkte im Allgemeinen: Jede Kauflaune in USA von Aktieninvestoren sollte man zum Abbau bestehender Positionen nützen! Für Deutschland gilt: Selbst wenn der Dax nicht runtergeht, ist er dennoch runtergegangen, nämlich unter Berücksichtigung der Inflation! Seit meiner Empfehlung hat man gut verdient, wenn man das Timing richtig mitgemacht hat! Also, Hagenbeck, nächstesmal stell die Boardmail vom August nicht erst im November rein!
Er hat im August Yukos bei 8€ mit KZ 20€ empfohlen, und konnte nicht zum "Verkauf" aufrufen bei 18,70€ , da er immer von den selben Usern hier im Board gesperrt wird.
Dies kann ich bestätigen, da er mir selbst eine Mail geschrieben hat !
Da ich auf Ostarrichi auch bzgl. Converium gehört habe, konnte ich auch dort schöne %%% machen.
Auch wenn Ostarrichi hier am Board nicht viele "Freunde" (Kicky & hagenbeck) hat, möchte ich mich auf diesem Weg mal für seine Informationen und Gedanken zu einigen Werten bedanken.
Lg,
SXS
hier ein mail von ostarrichi, auf meine frage, wie er die momentane lage sieht.
Also, ich meine, die Russen (Putin) wird sich einen Dinef scheren um die Meinung eines US-gerichtes und versuchen, den Verkauf voll durchzuziehen.
Die deutsche Bank wird aber abspringen und somit wird es eine farce mit der Versteigerung. Was dann kommt, ist schwer zu sagen. Aber ehrlich gesagt, ich denke , beim jetzigen Kurs sollte man eher raus gehen als drinnen zu bleiben. Eventuell ergibt sich auch noch eine bessere Chance zum Ausstieg, aber es ist ein Risiko, drinn zu sein in der Aktien, solange nicht klar ist, was am Sonntag konkret passiert. Somit bist momentan halt auf Autopilot und ich habe momentan keine Prognose für den Kurs. Alles ist möglich!
Bitte stell das ins Forum bei Ariva. Ich habe momentan keine Zeit dafür. konkret ist mein Tip, abwarten und nicht kaufen, bis klar ist, wie oder ob es weitergeht.
Kauf lieber Karstadt, erstes Kursziel 9 Euro auf Sicht 2-3 Monate!
LG
Ostarrichi
wünsche allen die noch in yukos sind viel glück,
schönes wochenende,
SXS
Putin baut sich einen Energiekonzern
Von Matthias Brüggmann, Handelsblatt
Die Zerschlagung des mit Milliarden-Steuernachforderungen bedrängten Ölkonzerns Yukos wird immer verwirrender: Am Donnerstag soll der Aufsichtsrat des staatlich kontrollierten Energiegiganten Gazprom eine Entscheidung des Managements absegnen, der zufolge die gerade erst zur Übernahme des staatlichen Ölkonzerns Rosneft gegründete Tochter Gazpromneft liquidiert.
HB MOSKAU. Einen Tag vor der skandalumwitterten Zwangsauktion der wichtigsten Yukos-Tochter, Yuganskneftegaz (YNG), war Gazpromneft verkauft worden, weil der Konzern damit juristische Probleme in den USA vermeiden wollte.
Ein US-Gericht in Houston hatte zuvor Gazpromneft und anderen Käufern eine Teilnahme an der YNG-Auktion verboten. Russland hatte die Versteigerung trotzdem durchgeführt und YNG für umgerechnet 9,3 Mrd. Dollar an die unbekannte Baikalfinancegroup (BFG) verkauft, hinter der Gazprom und der Ölkonzern Surgutneftegaz vermutet werden. Präsident Wladimir Putin hatte hingegen gesagt, hinter den Käufern stünden "Privatpersonen aus dem Energiesektor".
Moskauer Medien berichteten deshalb am Mittwoch, Putin baue sich aus Rosneft, YNG und Gazpromneft einen neuen Energieriesen zusammen mit engsten Kreml-Vertrauten. Bei Gazprom hingegen hieß es, man halte weiter am Aufbau einer eigenen Öltochter und der Fusion mit Rosneft fest.
Putins Aussage, hinter stünden "Privatpersonen mit Erfahrung im Energiegeschäft", legen laut russischen Presseberichten die Vermutung nahe, dass hochrangige Kreml-Beamte um Putin und den Vize seiner Präsidialadministration, Igor Setschin, sowie dem angeblich Putin und Surgutneftegas eng verbundenen Unternehmer Gennadij Timtschenko einen eigenen Ölkonzern schmieden. Setschin ist bislang Aufsichtsratschef bei Rosneft und wie Putin langjähriger KGB-Spion gewesen. Timtschenko ist nach Meinung des Ölanalysten Oleg Kirsanow von der Energieagentur Argus nicht nur Teilhaber der russischen Firma Kineks, sondern auch des Händlers Gunvor, der hauptsächlich Rohöl und Ölprodukte von Rosneft, Gazprom und Surgutneftegas verkauft.
Stanislaw Belkowskij, Präsident des Instituts für Nationale Strategie, sieht ebenfalls Setschin und Timtschenko hinter der BFG: "Der Staatsführung geht es (im Yukos-Fall) nicht mehr um die Eintreibung hinterzogener Steuern, sondern darum, Eigentum von einer Gruppe zu einer anderen umzuverteilen." Belkowskijs Meinung hat deshalb Gewicht, weil er vor eineinhalb Jahren offenbar im Auftrag von Rosneft und Setschin mit scharfen Analyse-Berichten gegen die Oligarchen genannten Großunternehmer, die sich bei den Privatisierungen der 90er-Jahre hemmungslos bereichert hatten im Gegenzug für die Finanzierung der Wahlkämpfe des damaligen Präsidenten Boris Jelzin.
Interessanterweise hatte sich Rosneft-Chef Sergej Bogdantschikow gleich nach der Ankündigung der Fusion mit Gazprom, für die die russische Regierung im Gegenzug ihren Aktienanteil am Gasgiganten von derzeit 38,4 Prozent zur Mehrheit aufstocken würde, bei Putin protestiert. Seither soll er die Fusion gemeinsam mit Setschin hintertrieben haben, berichten Insider. Die Bildung von BFG und der Kauf von YNG und der späteren möglichen Übernahme des Ölaktivitäten Gazproms sowie Rosneft würde die Gruppe zum drittgrößten Ölkonzerns Russlands mit einer Jahresfördermenge von gut als 80 Mill. Tonnen Rohöl.
Gazprom- und Surgutneftegas-Aktien gaben aufgrund der Nachrichten um die Gründung einer Kreml-Ölfirma um 2,7 bzw 3,9 Prozent nach an der russischen Börse.
MOSKAU (dpa-AFX) -
Das Rätseln um die Zukunft der Kernsparte des angeschlagenen russischen Ölkonzerns Yukos hat ein Ende. Der Förderbetrieb Juganskneftegas befindet sich nach der umstrittenen Versteigerung vom Wochenende in der Hand des Staates. Der staatliche Konzern Rosneft kaufte den Auktionsgewinner Baikalfinanzgruppe, wie ein Rosneft-Sprecher der Nachrichtenagentur Interfax am späten Mittwochabend sagte. Nach der Versteigerung war tagelang unklar, wer hinter der zuvor unbekannten Baikalfinanzgruppe stand.
Wünsche allen ein ruhiges und friedvolles Weihnachtsfest 2004 !
Für das Neue Jahr 2005 wünsche ich allen vor allem Gesundheit,
Zufriedenheit und das nötige Quäntchen Glück!
Gruß MoyaDer neue Besitzer von Yuganskneftegaz, die 11 Prozent der russischen Ölversorgung kontrolliert, ist Rosneft, eine staatlich kontrollierte russische Ölfirma. Damit ist es dem Kreml gelungen, neben dem Gasmarkt auch einen großen Teil der Ölindustrie zurück unter seine Kontrolle zu bekommen.
Schon lange wird eine Fusion von Rosneft und Gasprom, dem Monopolisten auf dem russischen Gasmarkt, spekuliert. Bei einer Eingliederung von Yuganskneftegaz in ein Gasprom-Rosneft-Unternehmen, würde die Ölförderkapazität von Gasprom auf täglich 1,6 Millionen Barrel steigen.
Die ADRs von von Yukos gewannen gestern in New York 31,7 Prozent auf 2,70 Dollar.
apropo Gazprom, Eon sollte noch seine Anteile erhöhen. Haben die das nun überhaupt getan?
Moskau - Michail Chodorkowskis Nachfolger als Herr über den westsibirischen Ölförderer Juganskneftegas heißt Igor Setschin (44). Michail Chodorkowskis (41) hat Chemie studiert, Setschin Romanistik. Der Ex-Geheimdienstoffizier leitet die Kanzlei von Präsident Wladimir Putin.
Vier Tage nach der Zwangsversteigerung von Juganskneftegas lüftete der Kreml das Geheimnis: Der Kernbetrieb von Yukos, der allein zehn Prozent des russischen Erdöls fördert, fällt zurück an den Staat in Form des Konzerns Rosneft. Den Aufsichtsrat von Rosneft führt seit Juli Setschin, der stellvertretende Leiter der Kreml-Verwaltung.
Putin verteidigte die faktische Wiederverstaatlichung. Sie sei nach marktwirtschaftlichen Regeln erfolgt, sagte er am Donnerstag bei seiner Jahrespressekonferenz. Der Kremlchef stellte den Fall Juganskneftegas in einen weiten Rahmen. Die Privatisierungsgewinnler der 1990er Jahre hätten Gesetzeslücken genutzt oder direkt gegen geltendes Recht verstoßen. "Jetzt nutzt der Staat absolut legale Marktmechanismen, um seine Interessen zu verteidigen", sagte Putin.
Die Silowiki wollen an die Fleischtöpfe
Unter Putin verschafft sich der russische Staat wieder die Kontrolle über Schlüsselbranchen wie die Ölwirtschaft. Die Zerschlagung von Chodorkowskis Konzern Yukos dient als abschreckendes Beispiel, das andere Firmen von allein auf Linie bringen soll. Setschin, einer der engsten Vertrauten Putins, gilt in der Moskauer Presse als Kopf der seit Juli 2003 dauernden Attacke gegen Yukos.
Neben der Wirtschaftspolitik machen Moskauer Beobachter aber noch eine ganz andere Seite der Staatseingriffe in die Ökonomie aus. Die "Silowiki", die vielen Geheimdienstler, die mit ihrem Kollegen Putin in der Staatshierarchie aufgestiegen sind, fühlen sich nach 13 Jahren Marktwirtschaft immer noch zu kurz gekommen. Putin hat dieser Kaste den Weg an die Fleischtöpfe gebahnt.
"Dem Staat ging es gar nicht darum, Steuern (bei Yukos) einzutreiben, sondern das Eigentum von einer Personengruppe an eine andere zu übergeben", sagt der ansonsten nicht kremlkritische Politologe Stanislaw Belkowski.
Rosneft als Notlösung
Setschins Staatsfirma Rosneft steigt mit Juganskneftegas zu einem der führenden Ölkonzerne Russlands auf. Doch vieles an der Neuordnung der Gas- und Ölbranche unter staatlicher Aufsicht ist noch unklar.
Vieles deutet darauf hin, dass der Kreml kurz vor der Zwangsversteigerung die Taktik ändern musste. Eigentlich sollte der Gasriese Gasprom mit seiner neu gegründeten Ölsparte Gaspromneft das Yukos-Herzstück übernehmen.
Doch drohende Schadenersatzklagen von Yukos im Ausland zwangen den Kreml dazu, Gasprom aus der Schusslinie zu nehmen. "Rosneft als hundertprozentiger Besitz des russischen Staates ist weniger angreifbar", sagt ein Analyst des Moskauer Brokerhauses Troika Dialog.
Allerdings sollte auch Rosneft eigentlich in Gaspromneft aufgehen, um dem Staat in einem Aktientausch einen mehr als 50-prozentigen Anteil an Gasprom zu verschaffen. Im Gegenzug dafür wollte der Kreml den Verkauf der übrigen Gasprom-Papiere an Privatinvestoren aus dem In- und Ausland erleichtern. Dieser Teil des Programms, in mühsamer Kleinarbeit in der russischen Führung abgestimmt, ist in der Schwebe.
Friedemann Kohler, dpa
Jeder wisse sehr gut, wie die Privatisierung Anfang der neunziger Jahre verlaufen sei, sagte Putin. Durch verschiedene Tricks, einschließlich Gesetzesverstöße und Gewalt, sei milliardenschweres Staatseigentum übernommen worden. "Heute nutzt der Staat absolut legale und Markt-Mechanismen, um seine Interessen zu vertreten", so Russlands Präsident am Donnerstag vor der Presse in Moskau. Dazu gehöre auch die Verstaatlichung von Teilen der Ölindustrie. Er wolle damit einige der unfairen und illegalen Privatisierungen des vorigen Jahrzehnts rückgängig machen.
Damit dürfte nun jedem klar sein, was Sache ist. Putin hat ohne Zweifel Recht, wenn er behauptet, die Privatisierung in der Ära von Boris Jelzin sei in weiten Teilen irregulär abgelaufen. Doch eines der grundlegenden Prinzipien des Rechtsstaates besagt, dass Unrecht nicht mit Unrecht vergolten werden darf. Genau das praktizieren aber Putin und seine Gefolgsleute. Wenn in den Neunzigern blutjunge Draufgänger auf fragwürdigste Art zu unglaublichen Vermögen kamen und der russische Staat sein Tafelsilber dabei quasi verschenkte, dann darf heute deswegen nicht - nur weil man sich dessen inzwischen bewusst und der Kreml-Herrscher ein anderer ist - nach dem Prinzip "Der Zweck heiligt die Mittel" vorgegangen werden.
Rachegedanken sind in der Politik sehr schlechte Ratgeber, wie sich auch an den zahlreichen Aussagen westlicher Manager in den vergangenen Wochen zeigt, die spürbar auf Abstand zu Russland gehen und mögliche Engagements auf die lange Bank schieben. Das ist kein Wunder, wenn man sich die undurchsichtigen Mauscheleien und zum Teil grotesken Winkelzüge vor Augen führt, mit denen die Zerschlagung von Yukos und die Überführung des Konzern-Herzstücks, des Ölförderkonzerns Yugansk, zurück in Staatsbesitz herbeigeführt wurde.
Dass ausgerechnet an Yukos ein Exempel statuiert wurde, lag an den politischen Ambitionen des früheren Chefs und Großaktionärs Michail Chodorkowskij, die in Richtung Kreml zielten. Im Gegensatz zu ihm hat sich der Sibneft-Chef, Provinzgouverneur und Multimilliardär Roman Abramowitsch, mit Kritik gegenüber Moskau zurückgehalten. Daher sitzt Chodorkowskij heute im Gefängnis und Abramowitsch als spendabler Club-Präsident auf der Ehrentribüne des FC Chelsea.
"It is inadmissible under international law not to observe so-called international politeness ... if our colleagues only like the last word in this phrase 'imperium' and they apply it only to themselves ... then we must say that this kind of international relations-building doesn't suit us," Putin said.
"I'm not even sure that (the judge) knows where Russia is located," he said.
"Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen." Der Mohr ist in diesem Fall die Baikal Finance Group: Vier Tage nach dem Kauf des Yukos-Filetstücks Yuganskneftegaz (YNG) ist das Unternehmen schon wieder von der Bühne abgetreten. Ein Rosneft-Sprecher sagte gestern spätabends der Nachrichtenagentur Interfax, der staatliche Ölförderer habe die Gruppe gekauft.
Damit ist YNG in staatlicher Hand. Ob allerdings das Ölförderunternehmen - wie bisher vermutet - an Gazprom verkauft wird, ist noch fraglich. Putins Aussage, hinter der Baikal Finance Group stünden "Privatpersonen mit Erfahrung im Energiegeschäft", legen laut russischen Presseberichten die Vermutung nahe, dass hochrangige Kreml-Beamte um Putin und den Vize seiner Präsidialadministration, Igor Setschin*, sowie dem angeblich Putin und Surgutneftegaz eng verbundenen Unternehmer Gennadij Timtschenko** einen eigenen Ölkonzern basteln. Zumal die Fusion von Gazprom und Rosneft nach Medienberichten nicht auf einhellige Zustimmung stoßen.
Rosneft-Chef Sergej Bogdantschikow soll gleich nach der Ankündigung der Fusion mit Gazprom, für die die russische Regierung im Gegenzug ihren Aktienanteil am Gasgiganten von derzeit 38,4 Prozent auf über 50 Prozent aufstocken würde, bei Putin protestiert. Seither soll er die Fusion gemeinsam mit Setschin hintertrieben haben.
Der neue Ölkonzern könnte Spekulationen zufolge aus Rosneft, YNG und Gazpromneft geschmiedet werden. Die zur Übernahme von Rosneft von Gazprom gegründete Tochter Gazpromneft wurde am Freitag völlig überraschend verkauft. Als Grund wurde angegeben, man wolle juristische Probleme mit den USA vermeiden. Ein texanisches Gericht hatte in der vergangenen Woche die Zwangsversteigerung von YNG für illegal erklärt.
Wer nun aber Gazpromneft gekauft hat, war noch nicht zu erfahren.
Gazprom hält dagegen an den Plänen fest, Rosneft zu übernehmen. Wie die Nachrichtenagentur Itar-Tass heute aus Gazprom-Kreisen erfahren haben will, soll die Fusion von Gazprom und Rosneft im nächsten Jahr erfolgen. Dagegen sei eine Übernahme von Surgutneftegaz - wie von der Deutschen Bank geraten - nicht geplant. Für Verwirrung sorgte die aus der gleichen Quelle stammende Meldung, die China National Petroleum Corporation (CNPC) werde nächsten Donnerstag mit einer Mitteilung aufwarten, die mit Gazprom zu tun habe.
Gazprom-Aktien legten daraufhin an der St. Petersburger Effektenbörse wieder 3,15 Prozent auf 75,09 Rubel zu, nachdem sie gestern aufgrund der Nachrichten um die Gründung der Kreml-Ölfirma 2,8 Prozent nachgegeben hatten. Surgutneftegaz musste sogar einen Kursverlust von 3,35 Prozent einstecken. Heute ging es wieder nach oben. Allerdings konnten mit einem Plus von 1,05 Prozent auf 0,72 US-Dollar der gestrige Aufschlag nicht ausgeglichen werden.
* Setschin ist bislang Aufsichtsratschef bei Rosneft und wie Putin langjähriger KGB-Spion gewesen.
** Timtschenko ist nach Meinung des Ölanalysten Oleg Kirsanow von der Energieagentur Argus nicht nur Teilhaber der russischen Firma Kineks, sondern auch des Händlers Gunvor, der hauptsächlich Rohöl und Ölprodukte von Rosneft, Gazprom und Surgutneftegas verkauft.
Der Staat habe das komplizierte Manöver mit der Briefkastenfirma Baikalfinanzgruppe unternommen, um Klagen gegen Gasprom abzuwenden, sagten dagegen Analysten des Brokerhauses Troika Dialog in Moskau. Jukos hatte in einem Akt der Verzweiflung vergangene Woche vor einem US-Gericht Insolvenz angemeldet. Die Richter hatten daraufhin ein Verschieben der Versteigerung verlangt. Ohne Erfolg, die Versteigerung fand bekanntlich statt.
Dennoch blieb die Intervention aus Amerika nicht ohne Wirkung. Mehrere Banken froren Kredite für Gasprom ein. Gasprom selbst verkaufte klammheimlich seine eigene Öltochter Gaspromneft, um möglichen Klagen aus den USA zu entgehen.
Und so wird hinter den Kulissen daran gearbeitet, den Einfluss der US-Richter zurückzudrängen. Die Deutsche Bank, selbst Mitglied des Gasprom-Banken-Konsortiums, will nach Aussage einer ihrer Anwälte die Ablehnung des Jukos-Insolvenzantrags erreichen.
Das Institut plane, das zuständige Konkursgericht formal zu ersuchen, den Antrag des russischen Ölkonzerns auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Konkursrechtes abzulehnen, hieß es. Der zuständigen Richterin Leticia Clark zufolge könnte sich das Gericht am ehesten in der dritten Januarwoche mit solch einer Beschwerde befassen.
Für den Gasprom steht viel auf dem Spiel. Der Konzern würde nach der Verschmelzung mit Juganskneftegas und Rosneft der größte russische Ölproduzent mit einer Förderung von täglich 1,45 Millionen Barrel (knapp 159 Liter) sein. An Gasprom ist auch der deutsche Energiekonzern E.ON mit etwa 6,5 Prozent beteiligt.
Unklar bleibt allerdings wie Rosneft auf die Avancen reagieren wird. Experten sehen sogar die Chancen für Gasprom schwinden, Rosneft wie geplant übereignet zu bekommen, obwohl Putin die Fusion bereits abgenickt hat. "Rosneft ist so groß geworden, dass es auf Eigenständigkeit pochen kann", hieß es bei der Bank Uralsib.
Gerhard war informiert. Das ist klar. E.On Anteil an Gasprom "noch" 6,5%... wird aufgestockt. Aha?! Ein Land wie Deutschland, das ausser Steinkohle noch nie besonders begehrten Rohstoffe auf dem Weltmarkt hatte, da reibt sich der Gerhard die Hände und hat endlich mal eine (wenn auch kleine) Anekdote zu erzählen, wenn der Koreanische Aussenminister vorbei schaut....
Wegen Steuerforderungen gegen Yukos hatte der Staat den Ölförderer Juganskneftegas am vergangenen Sonntag zwangsversteigern lassen. Der Sieger der Auktion, die unbekannte Firma Baikalfinanzgruppe, wurde dann von Rosneft aufgekauft. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Baikalfinanzgruppe hatte Juganskneftegas für mehr als sieben Milliarden Euro ersteigert.
Präsident Wladimir Putin hatte den Kauf verteidigt. Er entspreche marktwirtschaftlichen Regeln. Während der Privatisierung der 1990er Jahre hätten einige Unternehmer mit Gesetzesverstößen Milliardenwerte an sich gerissen. "Jetzt nutzt der Staat absolut legale Marktmechanismen, um seine Interessen zu verteidigen", sagte Putin.
CHEFVOLKSWIRT: VORSICHT BEI LANGFRISTIGEN INVESTITIONEN IN RUSSLAND
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank (Xetra: 514000.DE - Nachrichten - Forum) , Norbert Walter, rät nach der Zwangsversteigerung zur Vorsicht bei langfristigen Investitionen in Russland. Dem deutschen Auslandsfernsehen DW-TV sagte Walter (Xetra: 775290.DE - Nachrichten) am Freitag, "die Rechts- und Investitionssicherheit ist derzeit und sicher auch im nächsten Jahr eher in Gefahr". Dagegen dürften die Zahlungsfähigkeit und die Zahlungswilligkeit Russlands wegen der guten Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft "eher günstig sein".
In Russland könne man bei kurzfristiger Amortisation sicherlich investieren, sagte Walter. Bei langfristigen Engagements "sollte man die Unsicherheit in der Rechtssituation und die noch immer starke Dominanz der Regierung und die geringe Bedeutung von Rechtsprechung und Parlament als eine Erschwernis betrachten"./ra/DP/sbi