Porsche: verblichener Ruhm ?
http://m.ftd.de/ftd/bm/1/unternehmen/...df273fa9e0d20eca0310bc2a2e940
Hier den Beteiligten Untreue (immerhin ein Straftatbestand) zu unterstellen ist schon sehr mutig. Wo die Milliarden gelandet sind, lässt sich aus den Geschäftsberichten - wenn man sie denn gelesen hätte - erkennen.
Das VW und Porsche ggf. weniger "zerstritten" sind, als es den Anschein hat, das mag wohl sein.
WW hat nicht umsonst die Belegschaft voll hinter sich. Er war zu seinen Mitarbeitern besser als je ein Chef. Er hat nicht nur sich gegeben, er hat auch ausgeteilt, an Belegschaft und Aktionäre.
Es gibt andere Manager. Es gibt in Deutschland wohlverdienende Unternehmen, die seit Jahren keinen Cent in die Allgemeinheit stecken bzw. Steuern bezahlen. Firmenbosse, die ihre anvertrauten Unternehmen zerteilt haben und Arbeitsplätze wegen Cash Value ins Ausland verlegt haben. Habt ihr das denn alles vergessen.
Diese Welt ist so kurzdenkend und fürchterlich ungerecht.
Es gab Firmen, die viele Millionen in die Formel1 investierten und Subventionen kassierten für Investitionen in Arbeitsplätze. All das hat WW nicht gemacht. Er hat die Subventionen abgelehnt und gebeten, die Gelder in Schulen und Kindergärten zu investieren.
Weiter fällt mir auf, dass hier kaum jemand unterscheidet, zwischen der Porsche AG und der Porsche SE. Die Porsche AG mit dem operativen Geschäft brummt noch immer ganz schön. Die Porsche AG ist supergut aufgestellt, die Produktion ist auf einem hocheffizenten Stand. Die Modellvarianten sind besser denn je, man hat sogar Varianten im Angebot, die mit wenig Sprit auskommen. Man verzichtete bislang auf Kurzarbeit, also auch wieder auf Steuergelder.
Habt ihr vergessen, dass VW eine Tochtergesellschaft der Porsche SE ist. Gebe es kein VW Gesetz, wäre das Geld von VW schon längst in den Kassen der Porsche SE.
Da ist es doch nur billig, dass man die Mutter mit Mittel untestützt, wenn es Engpässe gibt, die so nicht vorher zusehen waren. Noch vor 2 Jahren gab ein Bankenkonsortium Porsche mal eben über 30 Milliarden, zu diesem Zeitpunkt gehörten Porsche noch keine 50+ % von VW. (sind gut und gerne zw. 20 und 30 Milliarden wert) Wie konnte man denn annehmen, dass sich die Finanzwelt so drastisch verändert. Die Banken bekommen die Milliarden nachgeworfen, warum unterstützt man keine Unternehmen, die treu und brav Steuern zahlten und nun durch die Banken in den Ruin geschickt werden.
Ich bin noch immer der Meinung, Porsche wird immer noch gut von WW geführt. Ich bin fest überzeugt, sollten die Familien Porsche und Piech an einem Strang ziehen, wird Porsche und VW zusammen in der Porsche SE superstark aus der Krise gehen. Mann kann nur hoffen, dass dieses Gerangel um die Macht, zugunsten der Unternehmen aufhört und man sich auf das Wesentliche besinnt.
Nur meine Meinung.
Spätestens jetzt wird allen klar, dass sich Porsche verzockt hat. Der Herr W. und der Herr H. sind bestimmt super Manager. Aber die Übernahme war einfach abgehoben! Was wird jetzt also passieren? 1. Möglichkeit: Die geplante Fusion von VW und Porsche klappt. Das Resultat ist vielleicht ein neuer GM. 2. Möglichkeit: Porsche verkauft die Anteile und versucht wieder ein profitabler Sportwagenhersteller zu werden. 3. Es finden sich Investoren, die den Schuldenberg übernehmen...
Am besten wäre natürlich der Verkauf der Anteile, um die Schulden zu zahlen. Was meint ihr, wie wahrscheinlich ist dieses Szenario? Würde mich freuen, denn bisher war die Porsche-Aktie ein gutes Investment.
Die Optionen auf ca. 20% VW sind doch unintressant geworden, zumal das VW Gesetz nicht abgeschafft wird.
Somit kommt ein dritter Grossaktionär in den Kreis. Auch der hat mit 20% eine Sperrminorität. Macht sich doch gut, ein Oelscheich oder sein Vertreter im Aufsichtsrat von VW.
Weiter holt WW den Vorstandsvorsitzenden von VW, Winterkorn und eventuell noch Pötsch in den Vorstand der Porsche SE. Piech kommt zusätzlich noch in den Aufsichtsrat der Porsche SE.
So in etwa könnte ich mir die Pläne von WW vorstellen.
Ich glaube auch, dass man sich hier im Grunde schon einig ist. Aber man gaukelt noch ein wenig vor.
Meine Meinung.
Wie ich gestern schon geschrieben habe verschließen einige Porsche Aktionäre scheinbar die Augen und wollen die Realität verdrängen!
Porsche bracht aktuell Geld, viel Geld 175000000 so sieht das ausgeschrieben aus!
Alle reden von eine Araber der da eben um di Ecke kommt und die Geldbörse aufmacht nach dem Moto darf es noch mehr sein?
Warum soll jemand in ein Konstrukt investieren welches völlig undurchsichtig ist, wo die zu fusionierenden Unternehmen streiten wer die größere Macht hat,
Wo das Land( Niedersachsen also Beamte mitdas Sagen haben)
Wo überhaupt nicht bekannt ist ob es ein Fass ohne Boden ist?
Mal ehrlich wer von den Usern hier im Thread würde in jemanden investieren ohne überhaupt die komplette Lage zu kennen!
Ich glaube hier herscht bei vielen eine dermaßen überzogene Überheblichkeit das ist schon fast wie jemand der seiner angebeteten hinterherläuft, diese aber nicht die Liebe erwiedert!
Solange wie hier nicht alle Probleme entflechtet worden sind und die komplette Lage nicht bekannt ist wird hier keiner investieren, so sieht es aus
Und auch wie von mir gepostet war das vier Wochen Ziel einzig und alleine auf di Optionen ausgerichtet, bis dahin braucht Porsche eine Lösung oder aber das finanzielle roblem wird noch wesentlich dramatischer.
HIer zu behaupen es ist eigentlich alles schon klar und es wird nur noch ein wenig taktiert für die Medien, Leute aufwachen hier gehts um Geld, viel Geld Arbeitsplätze und natürlich um Ansehen!
Die Sache bleibt spannend, das ist klar der Ausgang, jedoch völlig ungewiss!
Erwähntsei noch natürlich bin ich auch in orsche investier, mit einer zur Zeit kleinen Position, jedoch macht es zur Zeit wenig Sinn hier mehr zu investieren, genauso wenig Sinn jedoch zu verkaufen!
Auch wird man sich nicht auf immer und ewig an den hohen VW Kurs klammern können, das kostet langfristig extrem viel Geld. Der Wert ist mit einem KGV von 43! jenseits von gut und böse das sollte man nicht vergessen
und Porsche hat auch keine Gelddruckmaschine wie wir gelernt haben.
Aber vielleicht kommt da ja noch wie im Märchen der Araber in Form der guten Fee um die Ecke und wird Porsche beispringen!
Neue Finanzlöcher bei Porsche
Von Christoph Ruhkamp
Auf dem Weg in den Autohimmel? Auf der Erde jedenfalls werden Porsches Schwierigkeiten immer größer
25. Mai 2009 Dass Porsche sich mit der Übernahme von Volkswagen finanziell verhoben hat, ist bekannt. Mittlerweile kommen aber immer mehr Details ans Licht, die vermuten lassen, dass das Finanzierungsproblem wesentlich größer ist als die zuletzt offiziell bilanzierten Nettoschulden von 9 Milliarden Euro. Der zusätzliche Kapitalbedarf resultiert nach Angaben aus Branchenkreisen unter anderem aus Fehlspekulationen mit Verkaufsrechten auf VW-Aktien. Porsche gibt zu, dass das Unternehmen bereits im März einen Kredit über 700 Millionen Euro von der Tochtergesellschaft VW erhalten habe, der bis September läuft. Laut Branchenkreisen hätte Porsche sonst die Insolvenz gedroht.
Aktuell verhandelt Porsche mit arabischen Investoren über einen Einstieg und parallel dazu mit mehreren Banken über einen zusätzlichen Kredit von 1,75 Milliarden Euro. „Eine dieser Banken ist die KfW“, sagte ein ein Unternehmenssprecher. Noch kurz zuvor war eine Kreditanfrage der Stuttgarter bei der staatlichen Förderbank KfW abgewiesen oder zumindest nicht geprüft worden. Nach Angaben des Porsche-Sprechers werden die jetzt angestrebten Kredite für Leasing-Finanzierungen bei Autoverkäufen sowie für die finanzielle Unterstützung von Händlern und Zulieferern benötigt. Damit revidierte Porsche frühere Angaben, wonach bis März kommenden Jahres kein Refinanzierungsbedarf bestehe.
„Porsche steht nicht vor einer Insolvenz“
Einen akuten Engpass gebe es aber nicht. „Porsche steht nicht vor einer Insolvenz, auch wenn das immer wieder behauptet wird“, sagte der Sprecher. Das Unternehmen müsse kurzfristig keine größeren Kredite oder Darlehen zurückzahlen. Für wie lange dies gelte, wollte der Sprecher allerdings nicht sagen.
Ein wesentlich dramatischeres Bild von der Finanzlage zeichnen Branchenexperten. Hintergrund sind die Termingeschäfte von Porsche mit VW-Aktien. Davon gibt es zwei Arten: Zum einen das Recht, VW-Aktien zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Zum anderen die Pflicht, VW-Aktien zu einem bestimmten Preis zu erwerben. Ein großer Teil dieser Geschäfte wird am 19. Juni fällig. Über die Laufzeiten und Volumina ist – außer unbestätigten Gerüchten – nichts bekannt.
Wesentlich höherer Finanzbedarf als bisher bekannt
Der riskante Trick mit den VW-Optionen
Steigen Abu Dhabi und Qatar bei Porsche ein?
Nach Angaben der Luxemburger Privatbank Sal. Oppenheim zeigen die Probleme Porsches bei der Beschaffung von frischem Geld jedoch, dass der Finanzbedarf wesentlich höher ist als bisher bekannt. „Unserer Einschätzung nach hat Porsche Verpflichtungen aus Verkaufsrechten auf VW-Aktien mit einem Volumen von 9 Milliarden Euro“, schreibt Analyst Christian Breitsprecher. Diese Summe basiere auf der Annahme eines Ausübungspreises von 130 Euro für 21 bis 24 Prozent der VW-Aktien. Porsche müsse deshalb entweder 9 Milliarden Euro auftreiben, um den Partnern bei den Optionsgeschäften die Aktien abnehmen zu können und den VW-Anteil so auf 75 Prozent aufzustocken. Oder das Unternehmen werde voraussichtlich große Verluste aus den Verkaufsrechten ausweisen müssen. Denn Porsche muss den Kontrahenten, die VW-Aktien andienen wollen, die Differenz zwischen dem vereinbarten Preis und dem zum Auslauftermin der Optionen aktuellen Kurs zahlen.
Wenn Porsche die Aktien von den Geschäftspartnern – überwiegend Banken – nicht übernimmt, dann rechnet Sal. Oppenheim damit, dass die Aktien noch vor dem Auslauftermin in den Markt zurückgegeben werden und den VW-Kurs unter Druck setzen. Die Kaufrechte auf VW-Aktien, über die Porsche ebenfalls verfügt, verlören dann ihren Wert. „Dann würden sich reale Verluste aufhäufen“, glaubt Sal. Oppenheim. Der Kurs der im Streubesitz befindlichen Porsche-Vorzugsaktie reagierte auf die Nachrichten zur angespannten Finanzlage am Montag mit einem Minus von zeitweise 3,5 Prozent auf 43,61 Euro. Unterdessen wird weiter an der geplanten Integration Porsche und VW gearbeitet. Darauf hatten sich die beiden Porsche-Eigentümerfamilien Porsche und Piech geeinigt, denen alle stimmberechtigten Porsche-Aktien gehören. Der Porsche Holding SE gehören darüber hinaus 51 Prozent der VW-Aktien.
VW: Der Ball liegt bei Porsche
Unklar ist noch, ob ein etwaiger arabischer Investor vor oder nach der angestrebten Fusion einsteigen soll. Zudem muss erst noch entschieden werden, ob die Integration so erfolgt, dass die Porsche Holding mit VW verschmilzt oder ob VW das operative Geschäft von Porsche übernimmt und so das Schuldenproblem der Muttergesellschaft löst.
Ein Zeitplan für den Weg zu einem integrierten Autokonzern ist den Angaben des Porsche-Sprechers zufolge bisher nicht vereinbart worden. Am 6. Mai dagegen hatte es noch geheißen, binnen vier Wochen werde es eine Lösung geben. Im Umfeld von VW hieß es jetzt, dass bis Mitte Juni eine grundsätzliche Einigung angestrebt werde. Der Ball liege bei Porsche, VW habe keinerlei Zeitdruck, hieß es in Wolfsburg. Voraussetzung für ein positives Vorankommen sei, dass Porsche die Karten auf den Tisch lege.
Text: F.A.Z.
Quelle http://www.wallstreet-online.de/diskussion/...nus-bis-ende-des-jahres
Einen Satz "Wo das Land( Niedersachsen also Beamte mitdas Sagen haben)" möchte ich nicht so stehen lassen, auch wenn ich über Wulff sehr kritisch denke.
Niedersachsen hat sich bei seiner Beteiligungspolitik bisher sehr zrückhaltend bzgl. des "das Sagen haben" verhalten und zwar egal, welche Partei das Sagen hatte. So steht VW trotz Beteiligung NIedersachsen deutlich besser da, als ale anderen deutschen oder sogar europäischen Massenhersteller, von den amerikanischen ganz zu schweigen.
Und wenn du als zweites Beispiel die Salzgitter AG nimmst, so wäre die ohn das Eingreifen Niedersachsens vor einigen Jahren von Voest Alpine übernommen und wahrscheinlich zerschlagen worden. Heute ist steht die Salzgitter AG für eine der Erfolgsgeschichten des letzten Jahrzehnts.
Die in Niedersachsen ansäßige NORD/LB ist eine der wenigen Landesbanken, die von der Finanzkrise weitgehend unbeschadet blieben.
Also hollewutz, wenn du schon wahrscheinlich zu recht so kritisch über den Optimismus (auch meinen) einiger Porsche-Anleger äußerst, so solltes du vermeiden, dabei solch nicht überlegten und zumindest bzgl. VW nicht gerechtfertigten pauschal Aussagen einfließen zu lassen.
Gruß
FredoTorpedo
usw.
http://m.ftd.de/ftd/bm/1/boersen_maerkte/aktien/...7b72ab7e898232b840
Porsche eher amüsiert.
Es besteht weder Grund zur Aufgeregtheit, noch hat sich etwas wirklich Entscheidendes
getan. Dass die Finanzsituation von Porsche angespannt bis prekär ist, wissen wir nun
schon lange; seit dem Hickhack um die Prolongation der Milliardenkredite. Und dass Por-
sche 9 Milliarden Netto-Schulden hat, weiß inzwischen fast jedes Kind.
Was sich möglicherweise verschärft hat, ist die Terminierung bei den kurzfristigen Ver-
bindlichkeiten. Ich weise aber darauf hin, dass es sich dabei um KEIN substanzielles
Problem handelt. Um was es geht, ist ein Problem mit der LIQUIDITÄT: das ist eben der
Unterschied zur Pleite aus Überschuldung.
Ich bin überzeugt, dass ein Unternehmen wie Porsche dieses Problem lösen wird, ganz
einfach deshalb, weil es gelöst werden kann.
Wenn VW nun mit ein paar hundert Millionen ausgeholfen hat, dann ist das nur ein
Beweis dafür, dass die Bande zwischen VW und Porsche nicht so porös sind, wie immer
behauptet. Und Piech ist natürlich daran interessiert, dass sein Traum nicht an ein paar
schnöden Millionen scheitert.
Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Diskussion um die Wahrheit
und das Zurechtrücken von schief hängenden Bildern mitnichten bedeutet, dass der
oder die Anleger optimistisch im Sinne von "blind" sind. Was Porsche drauf hat und
kann, welche Möglichkeiten dieses einzigartige Unternehmen bietet, weiß man. Dass
man mit der Porsche-Aktie 85 Prozent verlieren kann, weiß man auch. Die Kunst ist
also, alles in den richtigen Zusammenhang zu rücken. Und genau darum bemühen wir
uns hier.
Dass VW mit dem zur Zeit grossen Topf an Liquididät dem Hauptaktionär aushilft, halte ich für wirtschaftlich vernünftig und politisch für sinnvoll, zumal dies normal verzinst wird und gut abgesichert ist. Diesen Weg halte ich für fairer, als wenn Porsche sich nach einem Beherrschungsvertrag selbst in der VW-Kasse bedient hätte. Die gezahlten Zinsen landen letztlich zum Teil ja wieder beim VW-Haupt-Aktionär Porsche.
Der wesentliche Unsicherheitsfaktor sind für mich zur Zeit die offenen Optionsgeschäfte. Dies hindert mich, mein Invest bei Porsche derzeit weiter zu erhöhen. Doch dies könnte vielleicht teuer werden, dürfte aber nicht existenzbedrohend sein. Denn ehe es endgültige den Bach runter gehen sollte, kann man immer noch die Porsche AG an VW verkaufen (auch wenn das für die Baden-Württemberger fast dem Supergau gleich käme). Und die Familienkasse wurde nach meinem Kenntnisstand bisher auch noch garnicht zur Hilfe genommen.
Scheint mir ein wenig so zu sein wie vor vier Wochen mit der Scheinepest - einer beginnt Horrorszeanrien aufzuzeigen und alle anderen schließen sich an, um mit den Auflagezahlen nicht zurück zu fallen.
Heute redet kaum noch jemand von der Schweinepest - in vier bis acht Wochen wird niemand merh von einer möglichen Porsche Insolvenz reden.
Gruß
FredoTorpedo
Es ist ja doch irgenwie "geil", wenn das "Schlachtopfer", das VW bis vor kurzem ja
war, nun seinem Metzger in spe "Erste Hilfe" leistet; ein ironischer und hintergründiger
Winkelzug ganz nach dem Geschmack Piechs. Wie könnte er besser zur Schau stellen,
wer auf wen angewiesen ist? Unter dieser Prämisse sollte man auch die etwas tenden-
ziöse Presseberichterstattung sehen: die Story hat Sex-Appeal. Und Sex sells.
Was die Optionsgeschäfte anbetrifft, so lastet hier ganz sicher ein Unsicherheits-Malus
darauf. Sobald dieses Thema ausgestanden ist und sich erweist, dass es zu keinen
ernsthaften Verwerfungen kommt, wird der Kurs aber einiges nachholen...
weinend um Staatsgelder betteln. Wäre VW betroffen, wäre es gar keine Frage,
dass Wulff und die Gewerkschaften einsprängen.
Aber es ist eben nicht VW und Arbeitsplätze stehen nicht auf dem Spiel; es geht
nur um vollgefressene und nichtsnutzige Aktionäre. Und dazuhin um den Möchte-
gern-Primus, der nicht genug kriegen konnte. Wie schön, dass der nun verreckt.
Sarkasmus beiseite.
Ich möchte Dir nur vor Augen führen, wie blind Du bist und wie einseitig. Wie schön
lässt es sich lästern, wenn man selbst nicht betroffen ist; wie wohlfeil ist doch der
Schrei nach "Rübe ab!". Aber intelligent ist das nicht unbedingt.
Ich erinnere mich jedenfall nicht, dass Du geschrieben hättest, VW sei "hochnäsig".
Warum eigentlich nicht? VW wollte genau das gleiche, wie umgekehrt Porsche.
Nun ja, Moral und Moral sind wohl doch nicht das selbe...
Porsche hat ja bekanntermaßen kein Ertragsproblem, denn auch in diesem Jahr werden wieder Milliardengewinne und auch Milliarden an Steuern fliessen, sondern ein mutmaßliches Liquiditätsproblem.
Der Unterschied im Hightech-Geschäft:
Porsche baut ausschließlich Edel-Karossen, während Daimler alle Segmente bedient.
Warum die Idee, den Massenhersteller Volkswagen und die Nobelschmiede Porsche unter einem Dach zu vereinen?
Nun ich glaube immer noch an die Premiummarke Lexus von Toyota als Finanzhilfe und als Kooperationsgeschäft für Porsche!
Die DNA einer Premiummarke
von Dieter Hintermeier
Premium- und Luxusfahrzeuge sind das Metier der beiden Autoanalysten Philipp G. Rosengarten und Christoph B. Stürmer der Frankfurter Global Insight Automotive Group. In ihrem aktuellen Buch „Premium Power“ (Wiley-Verlag) lüften sie das Erfolgsgeheimnis von Mercerdes-Benz & Co. Das Weekend Journal sprach mit ihnen.
Was sind für Sie die klassischen Merkmale eines Premiumautos?
Stürmer: Ein solches Fahrzeug zeichnet sich durch „Emotion und Perfektion“ aus – es ist also technisch hervorragend, schön und macht einfach Spaß.
Welche Hersteller produzieren diese Spaßautos?
Stürmer: Unter den deutschen Marken zählen Mercedes-Benz, BMW, Audi und – vielleicht etwas überraschend – Porsche dazu. International ist Volvo zu nennen, aber auch zunehmend die Autoproduzenten Aston Martin und Bentley.
Rosengarten: VW allerdings fehlt die eindeutige Positionierung, obwohl der Golf sicherlich bisher ein premiumfähiges Produkt ist. Allerdings hat Premium seinen Preis, und in den Segmenten unterhalb des Golfs finden Sie kaum erfolgreiche innovative Premiumprodukte mehr.
Wir haben jetzt über Premium-Automobile gesprochen. Was unterscheidet diese denn nun von einer Luxuskarosse?
Rosengarten: Ein Premium-Auto wird durch Innovationen und Innovationsfähigkeit definiert, die klar durch Werbung und Firmenauftritt kommuniziert werden. Eine Luxusmarke zieht ihren Status allein aus der Vergangenheit oder auch aus dem Image. Obwohl sowohl Premium- also auch Luxusmarken durch einen hohen Verkaufspreis gekennzeichnet sind, definiert sich die Exklusivität eines Luxusautos geradezu ausschließlich über den Preis.
Was sind typische Luxuswagen?
Stürmer: Typische Luxuskarossen sind Lexus LS, Jaguar XJ8, Cadillac STS, die auf der Basis eher konventioneller Technik einfach nur mehr Platz, Größe und Annehmlichkeiten bieten, ohne einen merklich nutzbaren technischen Vorsprung vor anderen Fahrzeuge zu haben.
Rosengarten: Wie bereits erwähnt, sind heutzutage Rolls-Royce und Jaguar als reine Luxusmarken einzustufen. Dazuzuzählen wären aber auch Lexus, Cadillac und Lincoln. Dieses sind alles Marken mit einem hohen Bekanntheitsgrad und Preis. Allerdings stehen diese Marken nur für Image, nicht aber für Innovation.
Beim Autokauf spielt nicht nur Rationalität eine Rolle, sondern vielfach reine Emotion. Gilt das nicht für Premium- und Luxuswagen in ganz besonderem Maße?
Rosengarten: Wir haben festgestellt, dass der Premiumkäufer hauptsächlich in drei Dimensionen angesprochen wird: Design, Innovation und Speed sowie der daraus folgenden Premiummarken-Botschaft. Das Design muss die DNA einer Premiummarke, also ihre Gene, widerspiegeln.
Stürmer: Durch ein Premium-Auto wird der Käufer letztlich zu einem besseren Menschen, weil er zeigt, dass er klug genug ist, um das Beste zu kennen – und erfolgreich genug, es sich auch leisten zu können.
Wie pflegt und hätschelt ein Hersteller seine Premiumprodukte?
Stürmer: Ganz einfach: Innovation, Innovation, Innovation – und immer an die Kunden denken! Rosengarten: Ein Premium-Hersteller setzt einen klaren Schwerpunkt auf Spitzenleistungen seiner Premiumprodukte, die nur durch stetige Innovation möglich werden, und zwar dort, wo sie der Kunde auch erwartet. So wird zum Beispiel niemand von den Kunden einen sparsameren Porsche, dagegen durchaus aber einen schnelleren Porsche als Innovation erwarten. Dagegen werden Sicherheitsinnovationen bei Audi kaum wahrgenommen, während bei Mercedes dieses gleich Beachtung findet.
Sind Premium- und Luxuswagen kopierbar?
Rosengarten: Das ist der Grund, warum die japanischen Luxusmarken Lexus, Acura und Infiniti zwar wegen ihrer Verkaufserfolge in den USA Respekt verdienen, aber durch ihre Designkopien fehlt diesen Marken die Authentizität. Hinzu kommt, dass man durch Rennsporterfolge die Leistungsfähigkeit der Marke unter Beweis stellt. Da bleiben die Japaner den Beweis schuldig, diese Schuldigkeit haben europäische Premium- und Luxusautomarken in mehr als hundert Jahren ausgiebig geleistet.
Haben solche Produkte wie Lexus Chancen im Markt?
Stürmer: Natürlich hat Lexus eine Chance – die Verkaufserfolge in den USA sind ein klares Zeichen. Die Frage ist nur, wie substanziell diese Erfolge sind und ob sie eine dauerhafte Identifikation und Loyalität der Kunden erreichen können.
Warum gelingt es – bislang – deutschen Volumenherstellern nicht, wie zum Beispiel Volkswagen mit dem Phaeton, im Premiumsegment Fuß zu fassen?
Stürmer: Volumenhersteller haben tendenziell weniger stark positiv ausgeprägte Marken- und Unternehmenskulturen, weil sie sich unter dem permanenten Kostendruck den Luxus eines eigenen Stils nicht leisten können.
Rosengarten: Volumenhersteller sind nur bis zum Golfsegment volumenmäßig erfolgreich. Alles, was darüber liegt, wird von den Premiummarken dominiert. VW hat sich innovationsseitig bisher nicht eindeutig positioniert – keiner weiß genau, wofür ein Phaeton steht.
Welchen Volumenherstellern trauen Sie es zu, den Sprung zur Premiummarke zu schaffen?
Stürmer: Wichtige Voraussetzung ist es, ein kleiner Volumenhersteller zu sein. Peugeot hat wegen der familiengeführten Struktur sicherlich gute Chancen. Alfa Romeo hat von der „Heritage“ her gute Anlagen – aber solange es in den Fiat-Verbund eingebunden ist, keine wirkliche unternehmerische Chance.
Rosengarten: Peugeot hat im Augenblick den Konkurrenten VW in puncto Innovationen mit Modellen wie dem 206CC mit seinem Stahlfaltdach und dem 1007 mit seiner automatischen Schiebetür überholt und hat gute Aufstiegschancen. Allerdings, wie bei VW, muss eine Premiummarke sich vom Lupo und Polo-Segment verabschieden.
Welche Modelltypen haben Premium-Qualitäten?
Stürmer: Lifestyleprodukte haben ein hohes Risiko, als „Luxus“ wahrgenommen zu werden – am besten ist immer noch die klassische Limousine als Prestigeträger, aber zunehmend auch der moderne Kombi.
Rosengarten: Das Modell ist weniger wichtig im Vergleich zur Einzigartigkeit der Produktpositionierung, hier zählt das Alleinstellungsmerkmal.
Wie schätzen Sie die künftige Entwicklung im Premium- und Luxussegment ein?
Stürmer: Beide Segmente profitieren von dem zunehmenden Reichtum sowohl in Industrieländern als auch Schwellenländern. Erstere sorgen für eine starke Nachfrage im unteren bis mittleren Bereich der Premiumanbieter, wie zum Beispiel der 3er BMW oder die Mercedes-Benz E-Klasse. In erfolgreichen Schwellenländern wie China hat sich der Audi A8 oder die BMW-7er-Serie zu einem der wichtigsten Exportmärkte entwickelt, der Rest wird folgen. Deshalb steht einem überproportionalen Wachstum der Premiumsegmente in der nächsten Dekade nichts entgegen.
26. Mai 2009 11:15
Aus einer Pressemitteilung von Porsche vom 7. November 2008 werden die fiktiven Optionsgewinne auf VW-Aktien ersichtlich. Daraus geht hervor, dass Porsche aus dem operativen Geschäft im Jahr 2008 keinen Gewinn gemacht hat. Die damals nicht realisierten aber ausgewiesenen Gewinne bedrohen jetzt das Unternehmen.
Vergangenen November schrieb Porsche in einer Pressemitteilung, dass die nicht realisierten Gewinne aus den Call Optionen auf VW-Aktien 2008 6.834 Milliarden Euro betrugen. 2007 summierten sich diese Optionsgewinne auf 3.593 Milliarden.
Der Konzern-Jahresüberschuss belief sich im gleichen Zeitraum auf 6.392 (2008) respektive 4.242 Milliarden Euro.
Unter dem Strich hat Porsche somit 2008 aus dem operativen Geschäft nichts verdient. Die Gewinne aus den Optionen wurden - obwohl nicht realisiert - bereits verbucht. Porsche hatte also die heute so verteufelte Mark-to-Market-Regel bei der Verbuchung angewendet, obwohl sie selbst den Kurs der VW-Aktien in die Höhe getrieben haben. (Quelle)
Jetzt kommen sie aus der selbst gestellten Falle kaum mehr heraus. Die Optionskäufe wurden fremdfinanziert und müssen verlängert werden. Falls nicht, muss damit gerechnet werden, dass die Banken, welche die VW-Aktien als Stillhalter besitzen, auf den Markt werfen. Dann werden aus den verbuchten Gewinnen der vergangenen Jahre Verluste in der Gegenwart. Total sollen diese Optionsgewinne laut Bloomberg sich in den letzten Jahren seit Beginn der Käufe auf 17,3 Milliarden Euro belaufen haben.
Es sieht also zappenduster aus in Zuffenhausen. Das erinnert mich an den LTCM-Crash. Die Grössenordnung ist zwar viel kleiner, das Problem scheint aber das gleiche zu sein. Porsche kontrolliert den Markt, kann aber nicht mehr raus, ohne seine eigene Basis zu gefährden. Wirklich mitreden können sie aber nicht mehr. Sie sind auf Gedeih und Verderb den Geldgebern ausgeliefert.
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Quelle:http://www.wallstreet-online.de/diskussion/...nus-bis-ende-des-jahres