Israels Terrordokustatistik und der Kriegsgrund
Na, wenn sich die Historiker soooooo einig sind... man soll ja aus der Geschichte lernen... VIEL SPASS!!
Sarkasmus ende.
kiiwii: #1725 war widerlich :(
wenn die USA, statt in der Normandie zu landen, eine A-Bombe auf Berlin geworfen hätten (was nicht ging, weil sie noch nicht fertig gebaut war), hätte das den Krieg in Europa beendet und mindestens 2 mio deutsche Gefallene weniger bedeutet...(und natürlich auch allierte etc, ......von den Opfern der KZs und von Flucht und Vertreibung mal gar nicht zu sprechen...)
Geb mal Hiroshima, Streit Historische Bewertung bei google ein, und du findest 1000e links zum Historikerstreit.
Während das Bauhaus und Brasilia „Gedächtnisorte kultureller Modernität par excellence“ seien, müsse man A... und Hiroshima als „Gedächtnisorte moderner Barbarei par excellence“ bezeichnen (S. 12).
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/...en/type=rezbuecher&id=3433
Ich bin durchaus der Meinung, dass man da vielschichtige Betrachtungen anstellen kann, aber gleich die Existenz eines jahrzehntealten Streits negieren? Bei dir in der Offiziersausbildung war das vielleicht abschliessend bewertet, unter Historikern schwelt der Streit immer noch. Durch den Abstand nicht mehr so heftig, aber auflösen wird der sich wohl nie.
http://de.wikipedia.org/wiki/...w%C3%BCrfe_auf_Hiroshima_und_Nagasaki
Wirkungen [Bearbeiten]
Das Kriegsende [Bearbeiten]
Douglas MacArthur unterzeichnet die japanische Kapitulationsurkunde
Hauptartikel: Kapitulation Japans
Die Nachricht von der Zerstörung Nagasakis löste bei Japans Regierung Bestürzung aus. Man fürchtete, die Vereinigten Staaten würden eine dritte Bombe auf Tokio werfen. Ein abgeschossener B-29-Pilot gab diesen Gerüchten Nahrung. Am 12. August trafen tatsächlich weitere Atombombenteile auf Tinian ein, die bis zum 17. August einsetzbar gemacht werden sollten.
Nach zwölfstündiger, ergebnisloser Beratung des Kriegskabinetts, bei der sich die Positionen des Außenministers und der Militärs unversöhnlich gegenüberstanden, bat Admiral Suzuki Kantarō, der bis dahin nicht in die Debatte eingegriffen hatte, den Tennō am 10. August 1945 um seine Entscheidung. Hirohito sprach erstmals ein Machtwort und entschied um 2:00 Uhr morgens, die Potsdamer Erklärung sei anzunehmen. Mit dem Zusatz, man verstehe diese so, dass der Tennō seine souveränen Rechte behalten könne, wurde dieser Beschluss den Alliierten übermittelt.
Die Vereinigten Staaten erklärten daraufhin, man werde die Autorität des Tennōs dem alliierten Besatzungskommando unterstellen, sobald die Kapitulation erklärt sei. Die japanische Erklärung wurde also nicht als solche gewertet. Dies wurde in Japan am 12. August bekannt. Die japanischen Generäle riefen daraufhin ihre Soldaten auf, zu millionenfachem Selbstmord bereit zu sein, um die Invasoren „ins Meer zu treiben".
Am 14. August entschied Hirohito erneut, zu kapitulieren, um die Nation zu retten und den Japanern weiteres Leid zu ersparen. Er selbst werde seine Untertanen um Verständnis dafür bitten. Bevor seine Rede im Rundfunk ausgestrahlt werden konnte, versuchten jüngere Offiziere, z.B. Hatanaka Kenji, einen Staatsstreich. Nachdem der Kommandeur Tokios, General Tanaka, sie mit einer langen Rede besänftigt hatte, begingen er und die Anführer der Revolte Selbstmord nach dem traditionellen Seppuku.
Am 15. August 1945 fand der letzte Luftangriff der Vereinigten Staaten statt; er galt den Städten Kumagaya (Präfektur Saitama) und Isesaki (Präfektur Gunma). Um 16:00 Uhr wurde Hirohitos Rede gesendet (Gyokuon-hōsō). Die auf Plätzen versammelten Japaner, die seine Stimme nie zuvor vernommen hatten, erfuhren, wie es um Japan stehe:
Der Feind hat jüngst eine unmenschliche Waffe eingesetzt und unserem unschuldigen Volk schlimme Wunden zugefügt. Die Verwüstung hat unberechenbare Dimensionen erreicht. Den Krieg unter diesen Umständen fortzusetzen, würde nicht nur zur völligen Vernichtung unserer Nation führen, sondern zur Zerstörung der menschlichen Zivilisation … Deshalb haben wir angeordnet, die gemeinsame Erklärung der Mächte anzunehmen.
Die Rede wurde von zahlreichen Selbstmorden begleitet und gefolgt. Erst am Folgetag erging der kaiserliche Befehl an die Truppen, alle Kampfhandlungen einzustellen. Bis zum 18. August erreichte dieser alle Einheiten der japanischen Heimatarmee; bis zum 22. August erreichte er die japanischen Truppen in Überseegebieten. Am 30. August traf die alliierte Pazifikflotte in der Bucht von Tokio ein.
Am 2. September unterzeichneten der neue Außenminister Mamoru Shigemitsu und Generalstabschef Umezu Yoshijirō für Japan, General Douglas MacArthur für die Alliierten auf dem Schlachtschiff USS Missouri die Kapitulationsurkunde. MacArthur hielt eine unerwartete Rede, die Sieger und Besiegte aufforderte, gemeinsam eine der Menschenwürde verpflichtete Welt aufzubauen. Damit war der Zweite Weltkrieg beendet.
Du hattest aber behauptet, die Historiker seien sich in der Bewertung einig.
Keinesfalls.
Insbesondere auch, ob Nagasaki wirklich nach Hiroshima noch nötig war oder eben nur ein zweiter Test einer abweichenden Konstruktion war, ist umstritten.
Im übrigen war man sich nicht sicher, ob nach Nagasaki nicht sogar noch ne dritte Bombe nötig sein könnte...
Aber der jap. Kaiser hat dann doch die Kurve noch gekriegt...
Also ist das doch eine relativ einfache Kausalität, oder ?
Ihr Mann Atijeh (46) sei mit erhobenen Händen, den Personalausweis hochhaltend, zur Tür gegangen. Trotzdem sei er noch im Gang von den Soldaten niedergeschossen worden. Als diese die Wohnräume erreichten, schrien die Frauen und Kinder in Panik. Die Soldaten hätten aber weiter geschossen. Samunis vierjähriger Sohn Ahmed und seine Schwester Amal wurden getroffen. "Ahmed starb blutend in meinen Armen", erzählte seine Mutter unter Tränen. Amal liegt mit einem Kopfschuss im Krankenhaus. Rettungskräfte kamen nicht. Die Israelis hatten in einem gegenüberliegenden Haus Stellung bezogen, niemand wollte in ihre Schusslinie geraten.
Atijeh Samuni lag zwei Wochen lang tot im Gang des Hauses. Als der Leichnam geborgen wurde, hatte er bereits zu verwesen begonnen. Das getrocknete Blut der Kinder war noch an den Wänden zu sehen. An den Außenmauern hinterließen die inzwischen abgezogenen Soldaten Graffiti-Schmierereien wie "Die Araber sind ein Stück Sch...".
"Umfassende internationale Untersuchung" gefordert
Drei Tage vor dem Ende der Offensive beschoss das israelische Militär nach Angaben von Mitarbeitern der Vereinten Nationen das große UN-Lager im Gazastreifen mit Phosphorgranaten. Der Einsatz dieser Waffe, die schwer zu löschende Brände und bei Menschen furchtbare Brandverletzungen auslöst, ist in bewohnten Gebieten völkerrechtlich verboten. Der Sprecher des UN-Hilfswerks UNRWA, Chris Gunness, forderte eine Untersuchung, um zu ermitteln, ob Israel mit dem Beschuss des UN-Gebäudes sowie mehrerer Schulen voller palästinensischer Flüchtlinge - am 6. Januar starben bei einem solchen Zwischenfall mehr als 30 Menschen - Kriegsverbrechen beging. Auch Ban forderte am Dienstag eine "umfassende internationale Untersuchung" der zivilen Opfer.
http://www.n-tv.de/1088812.html
Nach Nagasaki war der 2. WK zu Ende.
Oder ?
Und man kann wohl davon asugehen dass, sowie die Japaner daraufwahren, es noch Jahen hätte dauern können
Mit solchen Sprüchen haben sie sich gepusht:
"And still right now,be sure -
IDF Special Unit Forces still working pretty cool,
they are very closed to the rats in their holes.
Searching,waiting,spotting and killing them. "
Das die israelische Armee sich hinter Palästineserfamilien versteckt hat, war jetzt schon vielfach gelesen. So erklären sich auch die Verluste nahe null. Die meisten der Soldaten sind ja am friendly fire gestorben. Ist aber auch ein Kriegsverbrechen, Zivilisten des Feindes in der Frontlinie zu halten um sich zu schützen.
23.01.2009
GAZA NACH DEM KRIEG"Wer hat hier gewonnen?"
Aus Beit Lahia berichtet Ulrike Putz
Im Gaza-Streifen kehren die Menschen in ihre Häuser zurück - doch viele finden nur noch Trümmer vor. Die Schuld daran geben sie der Hamas: Die Radikalislamisten versteckten sich bei Zivilisten und zogen die Schüsse der Israelis auf sich.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,602988,00.html
Im Original auch mit vielen schrecklichen und frustrierenden Bildern, aber hier sollen ja nur geile IDF-Schnecken, israelische Panzer, betende israelische Soldaten und ähnliches gepostet werden. Das reicht als Kriegsrealität, der Rest wird immer wieder gelöscht.
Letztlich hat sich damit die Unterscheidung zwischen Zivilisten und Militär erledigt.
In assymetrischen Kriegen, wie jetzt auch der Gaza-Krieg, ist das nochmal verschärft der Fall.
Solche fürchterlichen "Geschichten" wie in 1733 zeigen nur, dass der Mensch seiner eigenen Über-Macht, die ihm die Waffen geben, überhaupt nicht gewachsen ist. Alle zivilisatorischen Oberflächen zerbröseln in solchen Auseinandersetzungen und es wird sehr schnell "bestialisch". Krieg ruiniert den zivilisierten Menschen. Vollkommen.
Deshalb sind solche Erzählungen wie oben aus jedem Kriegsgebiet der Welt (und zu allen Zeiten) millionenfach aufgezeichnet. Die israelische Armee und das, was sie in Gaza angerichtet hat, ist keine Ausnahme. Es ist die Regel. In jedem Krieg.
Leider scheint das aber kein überzeugendes Argument gegen den Krieg zu sein. Das ist ganz offensichtlich menschliche Unzulänglichkeit.
Deshalb kann man danach auch einen Konflikt nicht bewerten. Wenn er sich zu einer bewaffneten Auseinandersetzung ausweitet, ist es für Menschlichkeit grundsätzlich zu spät.
Das ändert nichts an den Grundlagen, Ursachen und Auswirkungen eines Konfliktes. Die Empörung über Kriegsgräuel ist - wie sich täglich an allen Ecken und Enden der Welt zeigt - kein Grund für Menschen, die in einen Konflikt geraten sind, diesen möglichst NICHT kriegerisch beizulegen.
Deshalb kann auch so ein kriegerischer Konflikt nur enden, wenn eine Seite endgültig kapituliert oder beide (was dann in der Regel von beiden als Sieg ausgelegt wird), oder wenn Dritte genügend Macht haben, die Parteien auseinanderzuhalten. Nichts von dem ist bisher im Konflikt Israel-Palästinenser geschehen. Deshalb wird er weitergehen...
Alles andere ist hoffnungsloser Idealismus und maßlose Überschätzung des Menschen....
In der Vorschau hatte ich viel mehr Text....
Allerdings ist der link auch drin. Tenor: Es gibt nach dem Krieg auch einige, die gegen die Hamas sind, dass dem Spiegel erklären und Bilder von sich machen lassen, aber gleichzeitig sagen, dass man dafür getötet wird.
Erklärt man sich dann öffentlich im Interview mit Bild?
Naja, hoffentlich würden sie diese Irren nicht mehr wählen, falls es jemals wieder zu Wahlen kommt....
Nach dem schrittweisen Rückzug der israelischen Armee sind Zehntausende Hamas-Anhänger heute im Zentrum von Gaza zu einer "Siegesfeier" zusammengekommen.
Nach der seit Sonntag für den Gazastreifen geltenden Waffenruhe hatte die radikalislamische Palästinenserorganisation zu der Feier aufgerufen. Augenzeugen berichteten, dass viele Menschen die grüne Fahne der Organisation schwenkten.
Die Hamas wollte damit den "Sieg des Widerstandes über die israelischen Besatzer" feiern. Aus Sicht des hochrangigen Hamas-Funktionärs Aschraf Abu Daja habe die große Beteiligung gezeigt, dass die Hamas-Bewegung nicht an den Folgen des Krieges zerbrochen sei. Israel habe nach seiner Darstellung eine einseitige Waffenruhe ausgerufen, nachdem die Armee von Hamas-Kämpfern besiegt worden sei.
http://news.orf.at/...http%3A%2F%2Fnews.orf.at%2Fticker%2F315108.html
Krieg ist kein Zuckerschlecken, jahrzehntelange Feindschaft führt zur Verrohung. Und im Krieg bricht dann die meist gezähmte Bestie aus manchen hervor.
Nur gibt es eben die "normalen" Kriege mit ihrem Schrecken und es gibt die Besonderheiten wie z.B. "Oradour-sur-Glane". Das ist dann der unterschied vom schrecklichen Krieg zum Kriegsverbrechen. Und das kann man nicht einfach wegwischen und sagen: "Es ist die Regel. In jedem Krieg."
Soll man den Gerichtshof in Den Haag abschaffen, Mladic und Co in Kukunft freie Hand lassen und sagen der Krieg ist halt in aller Regel so? Nein. Solche Leute sollen vorher ganz genau wissen, dass es nach dem Krieg keinen Platz mehr für sie gibt.
Man mag da noch gewisse Abstufungen machen und manche Systeme - wie etwa das Nazisystem oder das japanische Tenno-System in WK2 - setzen die Schwelle sehr niedrig oder fördern die Gräuel. Aber das ändert nix an der Tatsache, dass jeder Krieg seine "Kriegsverbrechen" mit sich bringt.
Wann wird solchen Idioten endlich mal das Maul gestopft - von den Palästinensern?
Offensichtlich hat der einen Kanten hochqualitativen Libanesen noch übrig gehabt.
Von Björn Hengst
Das eindeutige Bekenntnis zum Existenzrecht Israels gehört zum Selbstverständnis von Union, SPD, Grünen und FDP - nur die Linke tut sich schwer damit. Der Gaza-Krieg hat die innere Zerrissenheit der Genossen erneut offen zutage gefördert.
Hamburg - Wie schwer sich die Linke mit ihrem Verhältnis zu Israel tut, hat Klaus Lederer zuletzt an sich selbst erfahren: Für den Chef der Berliner Linken genügte eine Rede auf der proisraelischen Kundgebung "Solidarität mit Israel - stoppt den Terror der Hamas", um bei einigen Genossen in Ungnade zu fallen. In einem offenen Brief distanzierten sich etwa die Linken-Vorstandsmitglieder Christine Buchholz und Sahra Wagenknecht. Zu den mehr als 20 Genossen, die ihre Unterschrift unter das Papier setzten, zählt auch Hans Modrow, früherer Ministerpräsident der DDR, später Ehrenvorsitzender der PDS und inzwischen Chef des Ältestenrats der Linken.
Propalästinensische Demo in Berlin: "Tod, Tod Israel"
Das Schreiben ist ein Brandbrief gegen den Berliner Landeschef. Mit seinem Auftritt habe er seine Partei "in eine unerträgliche Nähe mit aktiven Unterstützern des gegenwärtigen Krieges gebracht", heißt es in dem Schreiben vom 21. Januar. Der Vorwurf - Lederer habe sich nicht von der "überaus einseitigen Sicht" der Demo-Veranstalter distanziert, die in ihrem Aufruf geschrieben hatten: "Israels Selbstverteidigung ist legitim und kein Verbrechen!"
Lederer selbst ist über den offenen Brief "verwundert", ihm würden "Positionen unterstellt, die ich gar nicht eingenommen habe", sagte er SPIEGEL ONLINE - und tatsächlich zeigt sein Redemanuskript, wie ausgewogen der Linken-Politiker auf der Kundgebung über den Konflikt im Gaza-Streifen sprach: Gleich im ersten Satz sagte er, dass es ihm schwer falle, auf der Kundgebung zu sprechen, weil er als "Sozialist eine grundsätzliche Schwierigkeit habe, mich pauschal mit Institutionen und Staaten solidarisch zu erklären". Er wolle bei den Opfern des Krieges "nicht unterscheiden zwischen den einen und den anderen", sagte Lederer, stellte aber ebenso fest: "Die Tatsache, dass in den vergangenen Wochen Demonstrationen stattgefunden haben, auf denen 'Tod, Tod Israel!' skandiert wurde, finde ich unerträglich." Lederer kritisierte damit auch Parteifreunde, die zu Demonstrationen aufgerufen hatten, in deren Verlauf entsprechende Parolen gerufen wurden.
Gysi wollte einen Perspektivwechsel markieren
Die derzeitige Auseinandersetzung in der Linken offenbart erneut die Zerrissenheit der Partei in einer elementaren Frage der Außenpolitik: Es ist die Frage nach dem Verhältnis zu Israel.
Das eindeutige Bekenntnis zum Existenzrecht Israels gehört zur deutschen Staatsräson - und Linksfraktionschef Gregor Gysi versuchte bereits im vergangenen Jahr, einen Perspektivwechsel in seiner Partei zu markieren, die ihre Wurzeln nicht zuletzt in der DDR-Staatspartei SED hat: In einer Rede vor der Rosa-Luxemburg-Stiftung erinnerte Gysi an den unsensiblen Umgang der DDR mit Israel. Die DDR habe sich als antifaschistisch verstanden und daraus "in fatalem Automatismus" für sich abgeleitet, weder Schuld noch Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus zu übernehmen. Doch Antizionismus könne für die Linke "keine vertretbare Position" sein, sagte Gysi.
Aber ist Gysis Haltung mehrheitsfähig?
Über seine Rede gab es bislang keine offizielle Parteidiskussion, doch wie sehr das Thema Israel die Linke spaltet, zeigte sich etwa im vergangenen November, als elf Abgeordnete der Bundestagsfraktion vor der Verabschiedung einer Resolution gegen Antisemitismus das Parlament verließen und sich in einer schriftlichen Erklärung mit folgenden Worten von dem Beschluss distanzierten: "Der Antrag versucht, diejenigen als antisemitisch und antiamerikanisch zu diskreditieren, die Kritik an der Kriegspolitik von Nato, USA und Israel äußern."
Damit wandten sich die elf Abgeordneten - darunter die Altkommunistin Ulla Jelpke und der außenpolitische Sprecher Norman Paech - gegen die Formulierung, wonach die Solidarisierung mit terroristischen und antisemitischen Gruppen wie der Hamas und der Hisbollah "den Rahmen zulässiger Kritik an der israelischen Politik" sprenge.
Besorgte E-Mail an Israel-Kritiker
Das problematische Verhältnis der Linken zu Israel äußert sich auch in Reaktionen mancher Genossen auf die Arbeit von BAK Shalom, einer Plattform gegen Antizionismus und Antisemitismus innerhalb der Linksjugend. Mehrfach habe es Versuche gegeben, den Arbeitskreis auszubremsen, sagte Sprecher Benjamin-Christopher Krüger SPIEGEL ONLINE. "Wir werden als Kriegstreiber denunziert", sagte Krüger - eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Positionen des Arbeitskreises finde dabei aber nicht statt.
Sorgen bereiteten Gysi zudem neun Fraktionskollegen, die unter anderem zusammen mit der Palästinensischen Gemeinde Berlin zur Demonstration "Stoppt den Krieg in Gaza" aufgerufen hatten - darin wurden zwar Forderungen an Israel erhoben, aber keine an die Hamas formuliert. Es wäre "wichtig, auch auf das Existenzrecht Israels hinzuweisen, ein Existenzrecht, das die Hamas immerhin bestreitet", schrieb Gysi an die neun Abgeordneten und in Kopie an die Mitglieder des Parteivorstands - in der SPIEGEL ONLINE vorliegenden Mail fügte Gysi hinzu, dass auch die von der Hamas abgefeuerten Raketen verurteilt werden müssten: "Sie völlig unerwähnt zu lassen, könnt Ihr auch nicht hinnehmen."
Das Thema Israel sei in der Linken ein "hochproblematisches und hochemotionalisiertes", sagte Parteivize Halina Wawzyniak SPIEGEL ONLINE. "Auf der abstrakten Ebene spricht jeder in der Partei vom Existenzrecht Israels. Nur schlägt sich dieses Bekenntnis dann noch lange nicht in Demonstrationsaufrufen mancher Parteifreunde nieder." Dagmar Enkelmann, Parlamentarische Geschäftsführerin der Linken im Bundestag, formulierte es so: Die Israel-Rede Gysis sei in der Partei "noch nicht von allen angenommen worden".
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